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 ”The Heart of Fire” 02
 

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Am nächsten Morgen zögerte Jayson noch einen Moment - doch dann klopfte er vorsichtig an die Türe von DJ's Haus, nahm die Hand wieder weg und trat einen Schritt zurück. Er hatte eine Jeans, ein Muskelshirt und seine Turnschuhe an, und in dem Rucksack auf seinem Rücken hatte er eine Jogginghose, Wasser und einen großen Trinkbecher mit seinem Spezialsmoothie. Er war gespannt, was ihn heute erwartete - und er hoffte, er war nicht zu früh dran.

Jayson war zwar gut fünf Minuten früher da ... aber JD hatte ihn schon bemerkt, als er über die Straße ging, und so öffnete er die Tür und man sah, daß er hellwach und munter war. „Guten Morgen.“ Er hatte seinen Rucksack in der Hand und warf ihn sich jetzt über die Schultern. „Dann mal auf und ich hoffe, eure erste Nacht hier war schön.“ Während er sprach, trat er heraus und verschloß die Tür, damit sie loskonnten. Daß Jay einige Minuten früher ankam, machte ihm nichts aus ... denn auch er war lieber ein paar Minuten früher da, als wenn es zu knapp werden würde.

"Jep, war herrlich - so ruhig, das sind wir gar nicht gewohnt und haben es sehr genossen." Gerade, da Jay ein etwas besseres Gehör besaß, war es für ihn eine wahre Wohltat gewesen und er grinste kurz, ehe er JD wieder zur Straße folgte. "Fahren wir ? Oder können wir dorthin laufen ?"

„Wir können laufen, es ist nur zehn Minuten von hier. Nur im Notfall ist Fahren besser, aber jetzt geht es und wenn man joggt, dann ist es noch schneller.“ JD ging nicht zur Mitte der Stadt, sondern sie gingen Richtung außerhalb. „Hier ist der Stadtrand und ganz am Rand ist die Basis von uns, weil wir den Platz brauchen.“ Er erzählte leise und lächelte wieder, denn Jayson sah sich sehr offen um und man sah, daß es ihm hier gefiel.

Das tat es wirklich und er grinste wieder, als er auf die Straße nickte. "Dann joggen wir - das ist super, so sind wir schon leicht aufgewärmt. Und wenn wir einen Einsatz haben, dann kann ich auch laufen ... ich bin meist schneller zu Fuß durch die Abkürzungen, als mit dem Auto." Dann folgte er dem Blonden und blieb neben ihm, ließ ihn aber vor, wenn ihnen Leute entgegenkamen und grüßte freundlich, da auch sie von den Anwohnern gegrüßt wurden. Gerade die ehrliche Freundlichkeit tat Jayson mehr als nur gut und sorgte dafür, daß ihm leichter ums Herz wurde ... denn er konnte sehen, daß diese Freundlichkeit ehrlich war und vor allem auch daher kam, da es den Leuten gut ging. Sicherlich waren hier keine Reichenvillen - doch die kleinen, hübschen Einfamilienhäuser waren sauber und gut gepflegt, die Leute sahen glücklich aus und kümmerten sich auch mit sichtbarer Freude um ihre Vorgärten, die anders als in vielen Vororten nicht einheitlich, sondern persönlich bepflanzt und benutzt wurden.

„Wir nehmen uns auch gegenseitig mit, wenn wir mehr in der Stadt sind, wenn wir was zusammen machen, oder einer aus dem Team an dir vorbeikommt. Es ist recht vielseitig, wie das abläuft ... im Grunde ist das Team eine Familie.“ Vor allem war es eine für JD, denn er war dort mit aufgewachsen, als sein Vater starb. „Und kuck, von hier aus kann man die Station schon sehen.“ Man sah die Gebäude und auch zwei der großen Transporthubschrauber, und noch die verschiedenen Wagen. „Eine der Ortsfeuerwehren ist auch mit dabei, so ist es praktisch.“

Während sie liefen, nickte Jayson nur, doch als er die große Feuerwehr sah, auf deren Dächern die Hubschrauber standen, grinste er breit und nickte. "Perfekt - so kann man sich bei Bedarf auch gegenseitig helfen. Ich bin schon gespannt und ich hoffe, der Chief ist besser als mein alter Chief ... weißt du was ? Er kann nur besser sein, mein alter Chief war ein Mensch, den man gar nicht kennen will." Jay wollte nicht zu ausfallend werden - auch wenn er seinen alten Chief nicht leiden konnte und er auch jedes Schimpfwort verdient hätte. "Und ich finde es gut, wenn es Fahrgemeinschaften gibt - das ist schneller, und man braucht nicht so viele Plätze für all die Autos."

„Platz genug wäre trotzdem, und wegen deinem alten Chief, er klingt echt wie ein Arschloch. Boss ist zwar hart, aber auch herzlich, wenn man ihn gut kennt .“ JD würde jetzt noch nicht nachfragen, was da so passiert war ... denn er wollte eher, daß Jayson es von sich aus erzählte. Doch dann winkte JD und grinste breit. Sie waren schon fast da und er sah Boss, und der blickte zu ihnen. „Hey, Boss ! Ich hab Frischfleisch mitgebracht !“ Der Mann mittleren Alters hob eine Braue und man sah schon, wie er Jayson musterte. „Unser Chief heißt mit Namen Boss Daxton, also nicht wundern.“ flüsterte der Blonde zu Jayson.

Jener hatte sich schon gewundert und nickte, ehe er mit JD zu dem älteren, sichtbar erfahrenen Mann ging und ihm scheu lächelnd die Hand hinhielt. "Ich grüße sie, Mr. Daxton - JD sagte, sie suchen neue Leute, und ich würde mich gerne bei ihnen bewerben. Ich habe in Austin bei der Feuerwehr gearbeitet, und meine Unterlagen dabei."

Der Chief nahm die Hand und merkte am starken Händedruck, daß der junge Riese so viel Kraft hatte, wie man es ihm ansehen konnte. „Wenn JD dich anschleppt, dann schaue ich mal, was du drauf hast. Aber erstmal die Papiere ... und du verdrückst dich zu den Anderen.“ Beim Letzteren blickte er zu JD, und der grinste und düste mit einem „Bin schon unterwegs !“ zu den Anderen, die sich gerade für das Training bereitmachten ... und später würden sie sich auch um einige Aufgaben kümmern. „Und du mir nach ins Büro.“

"Gern, Chief." Jayson blickte noch kurz zu den Anderen und winkte scheu, ehe er dem Älteren nach innen und zu dem Büro folgte. Dort schloß er die Türe hinter sich, nahm den Rucksack ab und setzte sich nach dem Chief auf den Stuhl vor dessen Schreibtisch, nahm aus dem Rucksack die Mappe mit seinen Unterlagen und gab sie ihm. "Ich war in Austin zwei Jahre bei der normalen Feuerwehr und suche jetzt nach einem Job, Sir ... denn meine Mama und ich sind umgezogen, und erst Gestern hier angekommen. JD sagte, daß bei der Feuerwehr alle Plätze besetzt sind, doch hier gäbe es freie Stellen ? Ich bin ausdauernd und kräftig, und ich habe zwar großen Respekt, doch keine Angst vor Feuer, Sir."

Der Chief nahm gleich die Mappe und las alles durch. Es stand nur gutes drin, aber die Kündigung war wegen Gesundheitsgründen. Da Jayson sagte, daß er fit war, blickte er ihn nun an und fragte. „Welche gesundheitlichen Gründe hattest du, weswegen du entlassen worden bist ?“ Denn wenn es doch körperlich war oder psychologisch, dann konnte er ihn nicht einstellen ... selbst, wenn er den Test, der noch kommen würde, bestand.

Natürlich hatte Jayson die Frage erwartet und errötete leicht, ehe er leise seufzte, den Blick senkte und den Chief erst nach einigen Herzschlägen wieder anblickte. "Ich bin schwul, Sir - und mein ehemaliger Chief war der Meinung, daß es eine gesundheitliche Sache wäre, die man mit einer entsprechenden Behandlung kurieren könne. Es ... war nie leicht in der Wache, aber noch erträglich, trotz der Beschimpfungen. Aber dann kam er mit diesem Vorschlag und solchen Werbeschreiben von Umerziehungsanstalten ... und meine Mama wurde überfallen und bedroht, weil sie ehemalige Mexikanerin ist. Deshalb sind wir weg- und hergezogen, Chief - ich hoffe, das ist kein Problem ?"

Boss hatte zugehört, und sein Blick verfinsterte sich. Aber nicht wegen Jayson, sondern wegen dessem vorherigen Chief, und was noch mit dessen Mutter passiert war. „Ich bin nahe dran, deinen ehemaligen Chief anzurufen, und ihn in die Hölle zu schimpfen. Seine Einstellung ist wie vor einigen Jahrzehnten, wo Schwule in eine Anstalt sollten. Was das angeht sind wir tolerant, im Team gibt es ein Pärchen. Und was deine Mutter angeht - hier wird ihr so etwas Schreckliches nie passieren. Bei uns gibt es einige Zuwanderer aus verschiedenen Ländern, und die werden hier ganz normal behandelt.“ Man sah ihm an, daß er kochte, und eine Faust war deutlich angespannt. „Also krank bist du nicht - das heißt, ich teste dich wegen deiner Ausdauer und deiner Erfahrung sofort. Da eh Training ist, kann die Bande gleich den Testlauf mit dir zusammen durchrocken.“

"Das ... das darf ich ? Ich danke ihnen, Chief - ich enttäusche sie bestimmt nicht." Alleine schon die Art, wie dieser Mann reagierte, sagte Jayson sehr viel - denn er konnte auch riechen, daß dieser die Wahrheit sagte und lächelte verlegen, da er sich so freute. "Ich habe meine Trainingsklamotten dabei, ich kann mich sofort umziehen. Und keine Sorge, ich bin keiner, der sich aufdrängt oder in den Vordergrund wirft, Chief."

„Wärst du so einer, würdest du einen Arschtritt bekommen ... aber ich sah schon, daß du nicht so einer bist. Und jetzt zum Vortest.“ Boss stand auf und öffnete die Tür, damit sie beide raus zu den Anderen gehen konnten. Die waren in der Umkleide und waren gespannt auf Jayson, denn JD hatte ihnen schon von ihm erzählt.

Als sie ankamen, grüßte sie der junge Drache und setzte sich dann neben JD, da dort ein Platz frei war. Dann zog er die Turnschuhe aus und schlüpfte aus der Jeans, zog die Jogginghose und die Turnschuhe wieder an, stopfte die Jeans in den Rucksack und folgte den Anderen nach draußen, da sie sich erst einmal ohne Equipment aufwämten. Es war etwas, das Jayson noch aus seiner früheren Arbeit her kannte und er lächelte kurz, da es guttat, wieder in die gewohnten Abläufe zu kommen.

Erst nach dem Aufwärmen gab es einen Pfiff vom Chief, und alle Männer stürmten hinein und schlüpften in die Arbeitskleidung. Für Jayson war auch welche bereitgestellt und die Gruppe fing dann den eigentlichen Lauf an, der eine Strecke zu den kleinen Bergen ging, um dort eine bestimmte Route zu laufen. Der Chief blieb da, und würde seine Männer wieder empfangen.

 

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Auch wenn die Ausrüstung ein wenig anders und ungewohnt war, machte es Jayson nichts aus ... im Gegenteil war es vertraut und er lächelte leicht, als er bei den Anderen mitlief. Dabei hielt er sich eher im hinteren Drittel und ließ den Anderen den Vorrang, da er sich nicht vordrängeln wollte. Es war schön zu sehen, daß die eigentlich buntgemischte Mannschaft sich vertrug ... und auch, daß die beiden, die zusammen waren, auch hier beim Laufen nebeneinander blieben. Zwischendurch scherzten die jungen Männer auch und der einige Jahre ältere Squadleader machte mit, so daß man gut sehen konnte, wie gut die Stimmung unter der Truppe war. Es dauerte fast zwei Stunden, bis sie wieder an der Basis ankamen und langsam ausliefen ... dann zogen die Männer die Arbeitskleidung aus und legten sie an die Seite, damit sie unter die Dusche konnten. Auch Jayson zog sich gewohnheitsmäßig aus ... doch er zögerte, da er kein Duschzeug mitgenommen hatte.

DJ sah das Zögern und kam zu Jayson. „Alles okay ? Laß mich raten, du brauchst Handtuch und Duschgel ... wir haben immer Ersatz da.“ Er bot es gleich an, obwohl er und alle Anderen auch gleich beim Entkleiden gemerkt hatten, daß Jayson nicht verschwitzt war.

"Äh ... ja, das wäre nett ?" Jay zuckte verlegen die Schultern, ehe er wieder zu JD blickte. "Ich schwitze nicht, deshalb habe ich nicht drangedacht. Aber der Staub, den wir beim Laufen abbekommen haben, kratzt ein wenig, ich sollte lieber doch duschen, wenn es nichts ausmacht ?" Er hatte den Anderen noch nicht gesagt, daß er schwul war - Jay hoffte, daß es ihm Niemand nachtrug und er wußte jetzt auch nicht, ob er etwas sagen oder lieber einen besseren Zeitpunkt abpassen sollte.

Aber JD hatte es gemerkt, denn allein die Reaktion als er beim Essen von dem Bürgermeister sprach, sagte viel und er ahnte, daß auch Jayson schwul war. „Ist schon kraß, daß du nicht schwitzen kannst ... aber deswegen bist du so warm, ich fühle es bis hierher. Also ab in die Dusche, und abstauben und ausdampfen ... und solange du nicht fummelst, nehmen hier alle hin, daß du schwul bist.“ Beim Letzten lächelte er, denn er hatte die Sorge schon gesehen.

Im ersten Moment stand Jayson nur mit großen Augen da, doch dann errötete er tief und stammelte leise, daß er so etwas niemals machen würde. Die Anderen lachten und einer der beiden, die ein Paar waren, klopfte ihm grinsend auf die Schulter. "Hey, nur nicht so schüchtern, Großer - wenn der Chief dich nimmt, dann mußt du auch in die Dusche und die Idioten sind es gewöhnt, daß man seine Kronjuwelen zeigt. Und auch wenn du da unten ganz schön was versteckst, ich bin in festen Händen." Das ließ seinen großen rothaarigen Gefährten breit grinsen, ehe er sich seinen asiatischstämmigen Schatz schnappte und ihn einfach in die Duschen zog.

Auch JD lachte leise, denn die beiden gingen nebeneinander und hatten die Hände am Hintern ihres Partners. Die Anderen düsten auch gleich hinterher, und JD holte rasch ein Handtuch und ein neues Duschgel aus einem der Umkleideschränke. „So, hier kann man sich im Notfall immer was rausnehmen ... und jetzt ab in die Dusche.“ Er drückte Jayson beides in die Hände, und warf sich sein Handtuch über die Schulter und hatte sein Duschgel in der Hand.

"Okay." Mehr sagte Jay nicht mehr und folgte ihm ebenfalls in die Dusche, lachte leise, als er die kleine Waschlappenschlacht sah und stellte sich an die Seite neben JD, um sich nun ebenfalls zu duschen. Es war schön, daß es hier wirklich so freundlich zuging, wie alle sagten ... doch dann konzentrierte er sich darauf, den Staub von seiner Haut zu waschen und seifte auch seine Haare kurz ein, damit sie sauber wurden. Da er die Seiten und den Hinterkopf immer modisch kurz schneiden ließ, waren es vor allem seine etwas längeren Oberhaare und die längeren Ponys, die staubig wurden ... doch der Schnitt war mehr als nur praktisch, da Jay nur kurz drübertrocknen und mit den Fingern durchkämmen mußte. Er wurde in etwa mit den Anderen fertig und stellte die Dusche aus, nahm das Duschgel mit nach vorne und trocknete sich kurz ab, ehe er die Unterhose in seinen Rucksack stopfte und kurz zögerte. "Ich nehme das Gel mit und bringe ein frisches mit, ja ? Und wie sieht es mit dem Handtuch aus ... soll ich es waschen ?" Jayson fragte JD lieber, denn er wußte ja nicht, wie es hier gehandhabt wurde.

„Nein, hau es einfach in den Wäschekorb dort hinten. Wir haben hier eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner, wo wir dann alles waschen und trocknen, oder hängen die Sachen draußen auf.“ JD erzählte, trocknete sich noch ab, und rubbelte seine kurzen, blonden Haare einmal durch. So hatte er sie nur noch leicht feucht, und auch gleich seine Frisur. Durch seinen Kopf ging aber jetzt  einiges über Jayson ... denn sein neuer Freund sah verdammt gut aus, und JD war bi. Allerdings ging es doch mehr zum Schwulsein, denn er hatte noch immer einen Schaden bei Beziehungen mit Frauen wegen seiner Mutter. Nebenher fiel ihm aber auch auf, wie schnell Jayson seine Jeans anziehen konnte ... denn scheinbar war seine Haut schon wieder so trocken, daß es ohne angestrengtes Anziehen ging. Bei feuchter Haut dauerte es immer etwas, in eine engere Jeans zu kommen, und die, die Jason trug, war schon etwas enger.

Jener achtete aber nicht darauf und zog sein Muskelshirt wieder über, ehe er aus seinem Rucksack zuerst eine Wasserflasche nahm und sie halb austrank, und dann eine undurchsichtige, große Trinkflasche, die einen eingebauten Trinkhalm hatte, den man ausklappen konnte. Auch hier trank er einige tiefe Schlucke, ehe er den Halm wieder einklappte und die Flasche in den Rucksack zurücksteckte. "Sorry, das brauchte es gerade ... und ich finde gut, daß man hier die Sachen auch waschen kann, so sind sie immer gleich wieder zur Verfügung." Während er sprach, legte Jay das Handtuch in den Wäschekorb und kam dann wieder zu JD, zögerte, und setzte sich dann auf die Bank. "Weißt du, was nun passiert ? Das Ausdauertraining habe ich ja mitgemacht, aber der Chief will sicherlich noch einiges wissen, oder ?"

Bevor JD was sagen konnte kam Nash dazu, denn er war der Unteroffizier, der mitgelaufen war. „Er wird noch ein wenig horchen und ich erzähle ihm, wie du drauf warst. Danach entscheidet er, aber ich denke, du wirst genommen.“ Nash war auch schon sehr zuversichtlich ... denn sie alle kannten andere Anwerber, die absolut abgestunken hatten, oder sich in den Vordergrund stellen wollen. „Dann komm mal mit.“ Nash war auch schon fertig, und winkte Jayson zu. JD würde hierbleiben und warten, denn er hatte so oder so noch zu tun, weil er diese Woche für die Wäsche dran war.

Natürlich stand der junge Drache gleich auf und nickte, nahm seinen Rucksack mit und winkte noch den Anderen, die sich von ihm verabschiedeten und gingen. Als er das Büro betrat, schloß Jay die Türe hinter sich und erst, als der Chief nickte, setzte er sich wieder in den Stuhl vor dem Schreibtisch und blickte kurz zu Nash, der sich an der Seite an die Wand lehnte.

„So, dann erzähl mal, Nash - aber an deinem Lächeln sehe ich schon, daß Jayson gut abgeschnitten hat.“ Der Blick des Chiefs ging beim Sprechen zu Nash. Sein Schreitisch war voll mit Papierkram und das war der Grund, warum er nicht selber mitgelaufen war ... denn trotz seines Alters war er noch fit wie ein Turnschuh.

Etwas, das Jayson mit großem Respekt erfüllte, auch wenn er es nicht zu sehr zeigte. Nash hingegen nickte nur und verschränkte die Arme, als er antwortete. "Jep, der Kleine hat sowohl bei den Liegestützen, dem Krafttraining als auch beim Laufen mühelos mitgehalten, er kam nicht mal ins Schwitzen. Außerdem drängelte er sich nicht vor - er lief eher im hinteren Drittel und als Smithy bei einem Hang auf einem Stein ausrutschte, reagierte er sofort und packte dessen Arm, damit er nicht fiel. Alles in allem mag ich ihn, Chief ... und die Jungs auch, also müßte er sich beim Schneisengraben oder im Einsatz schon selten dämlich anstellen, daß er es nicht packt." Der jüngere Schwarzhaarige senkte nur kurz verlegen den Blick und hoffte, daß er sich genug zurückgehalten hatte ... auch wenn er kurz dankbar zu Nash lächelte.

„Kam nicht ins Schwitzen, oder hast du überhaupt nicht geschwitzt ?“ Das wollte Boss schon gern wissen ... denn es gab Menschen, die nicht schwitzten und deshalb überhitzen konnten. „Es gibt solche Menschen, die aber üble Probleme haben.“ Er kannte sich weitgehend aus und fragte daher, weil diese Krankheit die Arbeit auf jeden Fall verhindern würde.

"Öh ... ach so, nein, nein. Ich habe nicht diese Krankheit, Sir - ich habe nur immer eine sehr gute Verbrennung durch meine Muskeln, und ich bin auch immer etwas wärmer. Und beim Training schwitze ich eigentlich deshalb nicht, weil ich gerne trainiere und mich fordere, ich habe eine große Ausdauer." Es war Jay ein wenig peinlich, daß das falsch hätte verstanden werden können, und er zuckte verlegen mit den Schultern. "Ich hoffe, das ist nicht schlimm ? Hat den Vorteil, daß ich auch nicht so schnell einen Hitzschlag bekomme." Nash lachte leise, als er das hörte ... dann stieß er sich von der Wand ab, legte den Arm auf die Schulter Jaysons und nickte. "Er ist wirklich verdammt warm, Chief - und sieht auch nicht so aus, als ob er gleich zusammenklappt."

„Nein ... wenn es so ist, dann ist es nicht schlimm, und jetzt nur noch eine Frage. Auch wenn du bei der Feuerwehr warst, wie stehst du zu Feuer ? Gebäude sind etwas anderes als das, was wir erleben können. Hier ist Angst nicht gut.“ Das war das Letzte, was der Chief wissen wollte.

Und gerade diese Frage sorgte dafür, daß Jayson wieder ruhig wurde und kurz nickte. "Ich habe sehr großen Respekt vor Feuer, Sir - keine Angst, aber Respekt. Feuer ist absolut zerstörerisch ... und es ist unberechenbar. Ich weiß, daß ein Gebäude anders brennt als die Wälder hier ... in einem Gebäude kann es niemals so heiß werden, oder einen so schnell einholen und verheerend sein. Gerade deshalb will ich auch hier arbeiten, Sir ... um zu helfen." Dann kam ihm noch ein anderer Gedanke, und er setzte noch ein "Und ich habe auch keine Angst vor Höhen, Sir - Hubschrauber oder Flugzeuge machen mir nichts." nach.

Boss war sehr zufrieden mit der Antwort und auch, daß Jayson keine Höhenangst hatte, war ausgezeichnet, denn sie flogen oft. „Also gut, du wirst genommen. Ich werde einen Vertrag herrichten, und du bekommst passende Sicherheitskleidung. Aber Morgen kommen dann auch noch einige Einweisungen in die Arbeit, die wir machen. Also Vorgänge der Arbeit, die Taktiken soweit es geht und auch, was im Notfall gemacht werden kann.“

Nash hatte nur auf die Worte des Chiefs genickt und ging schon einmal raus, um zwei Monturen zu bestellen, die zwei Nummern größer als die JDs waren. Denn er hatte beim Probetraining gemerkt, daß die Zweitmontur JD's dem Neuen sehr eng anlag, und da dieser sicherlich nicht schmäler werden würde, war es sicherer, gleich zwei Nummern größer zu nehmen. Jay hingegen lächelte freudig und bedankte sich beim Chief, ehe ihm noch etwas einfiel. "Ich danke ihnen, Sir - wann soll ich denn Morgen hier sein ? Und brauche sie noch Unterlagen von mir ?"

„Komm Morgen früh mit JD, dann hab ich die Papiere fertig und ihr kommt dann in ein Team. Und du hast sicher noch mit den Papieren zu tun, weil du und deine Mutter sich noch ummelden müssen.“ Boss ahnte es und fügte noch ein „Aber hier keine Sorge, man wird da sehr unterstützt, weil unser Amt sehr gern hilft.“ an.

Man sah Jayson seine Erleichterung mehr als nur deutlich an und sein Lächeln wurde noch tiefer, als er dem Chief dankbar die Hand schüttelte. "Ich danke ihnen, Sir - und jep, wir müssen uns noch um- und anmelden. Auch das wird denke ich hier viel leichter werden als in der Großstadt ... ganz ehrlich ? Es gibt nur wenig das ich mehr fürchte als die hochnäsigen Mitarbeiter der Ämter, die einen von einem Zimmer zum anderen schicken."

„Hier bleibt dir das erspart, denn darum kümmern sich unser Bürgermeister und sein Mann. Die zwei sind unsere Papierkramkönige ... und jetzt ab, dann ist das erledigt.“ Boss machte eine Huschbewegung mit der Hand, damit Jayson sich verdrückte.

"Ist okay, Chief - und danke nochmal." Mit den Worten verabschiedete sich der junge Drache und ging aus dem Büro, schloß die Türe hinter sich und blickte kurz umher, ehe er JD sah und zu ihm lief. "Ich wurde genommen, JD - ich freue mich so. Ich soll Morgen früh mit dir hierherkommen, ist das okay ? Und laufen wir zurück ? Oder hast du noch was vor ? Dann laufe ich natürlich alleine, ich bräuchte nur kurz deine Handynummer und die vom Chief, und die von der Station hier, damit ich anrufen kann, falls was ist. Der Chief hat meine Nummer ja in den Unterlagen."

„Ich hab noch ein wenig zu tun, und kleinen Moment.“ JD hüpfte kurz in das Büro von Boss und kam nach zwei Minuten wieder. Er hatte eine Karte in der Hand, und da standen die Nummern von hier und dem Cief drauf, und auf die Rückseite hatte er rasch seine eigene Nummer geschrieben. Die drückte er in die Hand des Schwarzhaarigen und dann verabschiedete er sich bis Morgen, packte den großen Wäschekorb und düste davon, damit er sich darum kümmern konnte.

Jay bedankte und verabschiedete sich noch und seufzte leise, als er dann alleine in der Wache stand. Natürlich tippte er zueerst die Nummer des Chiefs und der Wache in sein Handy, doch als er die Karte unbewußt umdrehte und die Nummer JD's sah, grinste er wieder und tippte auch diese ein. Erst jetzt verstaute er sein Handy wieder und schnappte seinen Rücksack, lief aus der Wache und zu sich nach Hause, da er sich den Weg gemerkt hatte.

 

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