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”... I need you to need me” 08
 

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Etwa zwei Stunden später seufzte Rico leise, als er die verschwitzten Ponys aus der Stirn seines Liebsten strich, der endlich in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Durch die Droge war Thomas so aufgeputscht gewesen, daß er einfach nicht genug bekommen konnte ... und Rico hatte sich zuletzt darauf verlegt, ihn nur noch zu erregen und mit dem Mund zu befriedigen. Diese Droge war mehr als nur schlimm und er wollte gar nicht daran denken, was seinem Liebsten mit den beiden Kunden und ohne das Gegenmittel passiert wäre. Doch dann hörte Rico, wie die Türe geöffnet wurde und stand vorsichtig auf, zog sich eine Boxershort über und lief Don entgegen. "Verdammt, gut, daß du kommst, Don ... er ist endlich eingeschlafen. Was ist das nur für ein Teufelszeug ??"

Don seufzte leise, und setzte sich auf das Sofa. "Ich sehe, das Gegenmittel hat ziemlich lange gedauert. Das Zeug wird immer schlimmer ... das ist eine von verschiedenen Liebesdrogen, obwohl man das Zeug eher Sexdroge nennen sollte. Es macht den Körper willig, und bringt ihn in einen dauererregten Zustand. Ich hab dem Kunden und seinen Boß das Zeug auch noch eingetrichtert und sie erstmal zappeln lassen, bis ich sie übereinander herfallen ließ. Ich vermute, sie werden sich gegenseitig bewußtlos poppen." So lernten die Kerle, was sie den Menschen antaten, denen sie das Zeug verpaßten. "Sie kommen auch auf eine schwarze Liste. Kein Gigolo, der was auf sich hält, wird noch was mit ihnen zu tun haben wollen." Rico sah erschöpft aus, und Don lächelte schief. "Ich schätze, du mußtest ihm noch helfen, hm ?"

"Verdammtes Teufelszeug ... und ja, ich habe ihm geholfen, ich konnte ihn doch nicht so stehenlassen. Glaub mir, das war das erste Mal, daß ich Lust gehabt hätte, Jemanden so lange zu verprügeln, bis er nicht mehr aufsteht und nicht einmal die Intensivstation etwas hilft ... zum Glück bin ich nicht so und Thomas brauchte mich dringender. Aber weißt du, was mir mehr Angst macht ? Vielleicht nimmt die kein Gigolo mehr, wenn die auf der Liste stehen, aber dann schnappen sie sich den nächsten Straßenstricher und geben dem das Zeug." Gerade das beschäftigte Rico sehr und er blickte zu Don, da er hoffte, daß dieser eine Lösung wußte. "Ist das Zeug denn nicht illegal ?"

"Ist es und wir haben sie auch nicht in der Wohnung gelassen, wir haben sie auf einem netten Platz direkt am Zaun des Sportplatzes der Polizeischule abgesetzt. Und ich habe gute Beziehungen zum Chef der Stadt." Don grinste sacht, denn er hatte beste Kontakte zu den hohen Tieren. "Natürlich liegen ihre Klamotten auch da, und die Flasche mit den Tropfen."

Als er das hörte, atmete Rico sichtbar auf und strich sich kurz mit der Hand über das Gesicht, ehe er nickte und verlegen zu Don lächelte. "Sorry, Boß - aber da könnte ich wirklich ein wenig rabiat werden, gut, daß du das übernommen hast. Und extrem verdammt gut, daß du der Boß von Thomas bist." Gerade das war das Beste daran, denn Don kümmerte sich wirklich um seine Männer und Rico war sichtbar froh darum. "Wie gehts jetzt mit ihm eigentlich weiter ? Ist alles weg, wenn er aufwacht ? Oder gibts da noch mehr zu beachten ? Ich kenne mich mit dem Kram leider überhaupt nicht aus, ich kenne nur normale Verletzungen, die man sich im Sägewerk oder im Wald zuziehen kann."

"Es wird soweit weg sein ... aber mach lieber die Vorhänge zu, er wird Kopfschmerzen haben, als wenn er die Nacht durchgesoffen hätte. Und weißt du, ich mag Thomas mehr als Andere, mir wäre es fast lieber, er hört bald damit auf." Aber er wußte so gut wie kein Anderer, daß Thomas noch nicht dazu bereit war.

"Das kannst du knicken, Dom ... dafür macht er es zu gerne und gut. Vielleicht tritt er in den nächsten Jahren etwas leiser, wenn du ihm weniger aber dafür reichere Aufträge gibst ? Sage ihm einfach, daß sich die Kunden mit der Zeit umorientieren, und gerade durch den Vorfall jetzt ist es besser, wenn du sie handverliest. Und such dir für die, die jetzt wegfallen, einen jüngeren Gigolo, der dann den Umsatz wieder ausgleicht ? So bekommt ein Anderer eine Chance, Thomas ist nicht mehr so gefährdet und jeder ist zufrieden ?" Rico wußte, daß er ein wenig einfach dachte ... aber vielleicht gefiel Don dieser Vorschlag ja.

"Ich habe schon darüber nachgedacht und jetzt, wo du es auch sagst denke ich, daß ich den Gedanken doch in die Tat umsetzen sollte." Don lächelte leicht, als er Rico betrachtete. "Du siehst total fertig aus, Junge. Leg dich schlafen, du wirst garantiert vor Thomas wach, und denk an die Vorhänge. Wenn er aufwacht, wird er viel trinken wollen, und er braucht was leichtes zu essen."

"Klar - ich nehme gleich einige Wasserflaschen ins Schlafzimmer mit und lege schon alles für eine leichte Suppe heraus, damit ich sie schnell zubereiten kann. Und nochmal danke für deine Hilfe, Don - du bist ein super Kumpel und ein noch besserer Boß." Als er endete, umarmte Rico den Älteren und drückte ihn, ehe er wieder losließ und gleich zur kleinen Vorratskammer im Gang ging, um das Wasser zu holen, in das Schlafzimmer zu bringen und dann die Vorhänge zuzuziehen.

"Ich bin dann weg, ruf an, wenn er wach ist." Mit den Worten ging Don leise aus der Wohnung und ließ die zwei allen, denn beide brauchten dringend Ruhe.

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Es dauerte noch einige Stunden, doch dann wachte Rico auf, da Thomas sich rührte. "Wie geht es dir, mein Herz ? Don meinte, du würdest, ziemliches Kopfweh haben, ich habe hier eine Tablette ..." Der Jüngere bemühte sich, besonders leise zu sein, denn er wußte nur zu gut, wie schmerzhaft laute Geräusche bei einem Kater sein konnten.

Selbst das Flüstern war fast zu laut und Thomas stöhnte leise. "Keine Tablette ... hab schon so viel Zeug in mir gehabt." Er zog sich die Decke über den Kopf und murmelte noch ein leises "Tut mir leid ... ich ... ich hätte besser aufpassen müssen."

Rico seufzte leise und nahm eine der Wasserflaschen auf, zog sacht die Decke weg und gab sie Thomas, ehe er ihm einen zärtlichen Kuß auf die Stirn hauchte. "Ich mache dir etwas zu essen, mein Herz ... und nimm eine Tablette, Auftrag von Don, keine Widerrede." Dann drückte er ihm die Tablette in die Hand und stand auf, ging in die Küche und seufzte leise, da er nur zu gut sah, wie sehr sich Thomas für das Vergangene schämte.

Thomas blieb kurz liegen und seufzte leise, ehe er dann doch die Tablette nahm und dabei die halbe Flasche leerte. Danach stöhnte er leise, weil seine Blase drückte und er schlich sich aus dem Bett ins Bad, und hielt sich dabei lieber noch an der Wand fest, weil sich der Raum um ihn herum irgendwie ein wenig drehte. Er schämte sich wirklich, denn er hatte nicht vergessen, daß Rico ihn auf sein Flehen hin erregt und befriedigt hatte.

Währenddessen wärmte Rico eine leichte Minestrone auf und legte noch eine Toastscheibe dazu, ehe er das Tablett aufnahm und es ins Schlafzimmer brachte. Er hatte natürlich die Klospülung und das Waschbecken gehört und seufzte leise, als er Thomas wieder im Bett liegen sah. "Jetzt hör auf, dir Vorwürfe zu machen, ja ? Du konntest doch nicht ahnen, daß der Arsch so ein faules Spiel spielt. Iß erstmal was, mein Hübscher ... du brauchst es." Während er sprach, setzte er sich an den Bettrand und klappte die Füßchen des Tabletts aus, stellte es über die Beine von Thomas und nickte aufmunternd. "Und mach dir keinen Kopf wegen der vergangenen Nacht ... ich habs gern getan, ich liebe dich doch. Und du hast es gebraucht, hm ?"

"Ich weiß, aber ... ich liebe dich auch." Thomas wußte, daß Rico nichts mehr hören wollte, und lächelte sacht. "Danke, daß du für mich da warst." Erst dann fing er an, langsam zu essen und seufzte wohlig, als sich sein Magen langsam füllte. "Don war hier ?"

"Ja, er war hier ... du weißt doch, daß er dich mag und er kümmert sich auch um seine Schäfchen. Er blieb nicht lange, aber er sagte mir, was ich tun soll und ging dann wieder. Er hat sich auch um die beiden Ärsche gekümmert, die werden garantiert nicht mehr froh werden und es geschieht ihnen recht. Und natürlich war ich für dich da, Dummerchen ... wir sind doch ein Paar ?" Gerade das war für Rico selbstverständlich und auch jetzt neigte er sich vor, um Thomas sanft auf die Wange zu küssen.

"Ich weiß und ich bin froh, daß es so ist." Thomas neigte sich zu Rico und küßte ihn sanft. Danach aß er in Ruhe auf und fragte leise. "Don hat doch sicher noch was gesagt, oder ?" Er kannte Don mehr als nur gut und wußte, daß er sich bestimmt noch mit Rico unterhalten hatte um zu wissen, ob es dem Jüngeren gutging.

Der Kuß fühlte sich wunderschön an und Rico lächelte, als er das Tablett wegnahm und auf die Seite stellte. "Ja, hat er ... er will, daß du ein wenig kürzer trittst und nur noch von ihm handverlesene, verdammt reiche Kunden nimmst. Und ich finde das auch gut, dann passiert sowas nicht mehr und du hast mehr Zeit für dich." Rico meinte das auch so, wie er es sagte ... denn er war nicht egoistisch genug, um diese Zeit sofort für sich zu beanspruchen.

"So kenne ich ihn und ich denke auch langsam, es ist das Beste, etwas weniger Kunden zu betreuen." Thomas hatte schon die besten Kunden, aber auch kleineren Fische, die nun wohl wegfallen würden. "So habe ich auch mehr Zeit für dich." Der Aspekt war ihm auch wichtig, denn er liebte Rico, und wollte auch gern viel Zeit mit ihm verbringen.

"Du bist lieb, mein Herz ... und ich danke dir, obwohl wir ja so oder so schon die ganze Zeit miteinander verbringen, hm ? Aber das macht nichts, so kann ich mich noch ein wenig inniger um dich kümmern." Bei dem letzten Satz wackelte Rico vielsagend mit den Augenbrauen und lachte leise, ehe er sich wieder vorneigte und den Schlankeren zärtlich küßte. "Es ist besser so, mein Herz ... und bitte versprich mir, nicht auf den Neuen neidisch zu sein, der dir jetzt ein wenig Arbeit abnehmen wird."

Bei den letzten Worten hob Thomas eine Braue und lachte leise. "Oh keine Sorge, das wird nicht passieren. Und ich meine nicht nur die Zeit, ich denke, wir können dann auch hin und wieder reisen." Thomas wollte Rico gern viel von der Welt zeigen und das konnte er ihm auch bieten, wenn er weniger arbeitete.

"Reisen ?" Im ersten Moment war der Jüngere sichtbar überfahren ... doch dann errötete er leicht und zuckte verlegen mit den breiten Schultern. "Um ehrlich zu sein, daran habe ich nie gedacht. Das hierher war meine erste Reise und ich muß nicht rumreisen, wenn du es nicht willst. Aber wenn du Lust darauf hast, gerne ?" Dann lächelte Rico wieder und streichelte Thomas sacht über die Wange, ehe er das Tablett aufnahm und es kurz in die Küche brachte.

Als Rico wieder zurück war, rückte Thomas beiseite, und zog seinen Liebsten zu sich ins Bett. "Wenn du nicht willst, reisen wir auch nicht. Ich dachte, es ist vielleicht schön für dich, auch mehr zu sehen. Europa, Asien und so ..." Er selbst war schon viel gereist, da er auch Kunden begleitete, wenn sie gut zahlten ... und es waren genau die Kunden, die er jetzt auch behalten würde.

"Nun ... verdammt, wie soll ich das ausdrücken ? Klar würde ich gerne, aber ich möchte nicht, daß du das nur wegen mir tust, weißt du ? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wirst du ja mit deinen Kunden viel reisen und ich dachte, vielleicht willst du das nicht auch noch in deiner freien Zeit." Rico hatte sich etwas verhaspelt und hoffte, daß Thomas ihm nicht böse war.

Das war er nicht, und Thomas schmiegte sich gleich an ihn. "Ich verstehe, was du meinst. Obwohl ich mit dir als Paar reisen würde, Urlaub machen. Aber ich denke, ich werde das am Liebsten im Ferienhaus machen, und Apfelstrudel mampfen." Er hatte ein Haus kaufen können und in Ricos Heimat war es wunderschön, um Ruhe zu finden. "Wie wäre es, wenn wir bald mal hinfahren ?"

"Zurück in die Berge ? Das wäre cool, mein Herz. Dann kann ich dir auch ein wenig mehr als das Sägewerk und die Bar zeigen, hm ?" Er begleitete die Einladung mit einem verschmitzten Grinsen, ehe er sich wieder vorneigte und den Älteren einfach in seine Arme zog und zärtlich umarmte. Rico konnte nichts dafür, daß er sich freute, wieder zurückkehren zu können ... auch wenn er verdammt gerne hier in San Franzisco bei Thomas wohnte. "Und wenn du magst, dann können wir ja mal auch woandershin fahren und Urlaub machen ?"

"Gern, und ich bin gespannt. Ich schaue dann, wie meine Termine liegen, und wir planen den Urlaub bei dir zu Hause." Aber jetzt wollte Thomas eigentlich nur noch weiterschlafen. "Laß uns noch schlafen, ja ? Ich denke, du bist auch noch müde, ich hab dich ganz schön auf Trab gehalten."

Das ließ Rico wieder leise schmunzeln und er küßte den Älteren zärtlich, ehe er kurz nickte und aufstand, sich auszog und zurück ins Bett legte. "Gerne, mein Herz ... du hast mich wirklich ziemlich geschafft, aber es war trotzdem schön." Dann küßte er ihn wieder und lächelte, ehe er den Schlankeren eng an sich zog und einfach nur zärtlich hielt.

"Tut mir leid, es wird nicht mehr vorkommen." murmelte Thomas und seufzte wohlig, als er sich entspannte und wieder wegdämmerte. Zumindest würde es nicht auf diese Art vorkommen, sondern nur noch aus wirklicher Lust, und das würden sie hoffentlich noch lange teilen.

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