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 Cody und Graham  03
 

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Als Graham am nächsten Morgen aufwachte, huschte ein Schmunzeln über seine Züge – er konnte den ruhigen, tiefen Atem Codys hören und stand langsam auf, um lautlos zu ihm in das andere Zimmer zu gehen und ihn zu beobachten. Mit einem unmerklichen Nicken kehrte er dann in sein Zimmer zurück und nahm frische Kleidung heraus, ehe er ins Bad ging, die Türe hinter sich schloß und seine Morgentoilette erledigte. Frisch gewaschen und eingekleidet, begann er dann in seinem Zimmer mit den morgendlichen Übungen, die seinen Körper in Form hielten – doch anders, als man es erwarten würde, war er dabei so leise, daß es fast nicht hörbar war, da seine Ausbilder darauf höchsten Wert gelegt hatten.

Doch Cody hörte den Atem und er hatte ihn auch schon gehört, als er im Bad war. Erst nach einer Weile richtete er sich auf und gähnte leise. "Gute Morgen, Graham !" rief er in das Nachbarzimmer, dann stand er auf und ging direkt zum Badezimmer. Dort erleichterte er sich und wusch sich und dann kam er munter in sein Zimmer zurück. Er ging zum Schrank und befühlte die Sachen darin. Es war etwas verwirrend, doch als er ein Shirt entfaltet und befühlt hatte, wusste er, was er da hatte und zog es sich über. Dann suchte er die Unterhosen und fand diese dann in einer der Schubladen. Auch die zog er an, dann folgten noch Socken und Hose. Ob alles farblich so passte, wusste er nicht, es war alles gemütlich und weich, das war das Wichtigste für ihn. "Graham ?... Passt das zusammen, oder sehe ich aus wie ein Schreckgespenst ?" Er fragte doch lieber nach.

Als der junge Leibwächter die Stimme seines Schützlings hörte, beendete er seine Übungen langsam und nachdem dieser sich angezogen hatte, kam er zu ihm – schmunzelte leise bei der Frage und nahm ihn in den Arm, strich die roten Locken aus dessen Augen und antwortete ihm leise. "Keine Sorge ... deine Kleidung ist völlig schwarz, so kannst du keine Fehler machen. Wenn es dir recht ist, würde ich es auch weiterhin so halten – dann brauchst du nur nach dem gehen, was du gerne tragen möchtest und dir wegen den Farben keine Gedanken mehr machen. Hm ?" Auch Graham trug Schwarz – doch mehr als Gewohnheit, da er so als Späher immer unauffällig war, obwohl er die Farbe auch gerne trug und sie ihm stand.

"Oh... na, das ist ja praktisch und mir durchaus recht. Du bist ein kluger Kopf, Graham." Cody schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und dann einen Kuss auf die Lippen. "Gibs wieder Frühstück ?...Kann ich wieder Pfannkuchen haben, wenn ja ?" fragte er dann und hatte schon wieder leicht glühende Wangen, weil er sich freute und hofftem es gab wieder welche.

Leise schmunzelnd, betrachtete der Schwarzhaarige das Strahlen des Kleineren – dann wisperte er ein leises "Ja, gibt es, wenn du sie haben willst. Ich hole sie schnell.", hauchte ihm einen sachten Kuß auf die Wange und löste sich dann von ihm. "Bin gleich wieder da ...." Mit den Worten ging er zur Tür und trat hinaus – verschloß sie wieder hinter sich und seufzte leise, nickte jedoch dann zu sich selbst und fast sofort zeigte sich nur noch die gewohnte Härte auf seinen Zügen. Der Weg zur Küche und wieder zurück dauerte nur wenige Minuten, da viele der Bewohner hier Pfannkuchen zum Frühstück aßen ... unterwegs nahm er auch die Kreditkarte mit, die Green ihm für etwaige Ausgaben zur Verfügung stellte und steckte sie in seinen Geldbeutel, ehe er mit den duftenden Pfannkuchen in ihre Zimmer zurückkehrte, zum Tisch kam und dem schon dort Wartenden die Pfannkuchen servierte. "Ich habe sie vor dich gestellt und der Tee steht über deiner rechten Hand – ich wünsche dir einen guten Appetit, Cody."

"Danke.." wispernd, fing Cody auch gleich an, zu essen. Seine Wangen glühten noch immer, er hatte diese Eigenschaft und so sah man, wenn er glücklich war. Gerade Süßes verursachte so etwas bei ihm und die Pfannkuchen waren mit eines der leckersten Sachen, die es geben konnte.

Unbemerkt von dem Rothaarigen, schüttelte Graham nur amüsiert den Kopf – er selbst hatte sich ein Steak und Bratkartoffeln geholt, da ihn das Training viel Kraft kostete. Während er aß, überlegte er schon, in welche Geschäfte sie gehen würden – sie hatten zwar den gesamten Vormittag Zeit, doch er wollte nicht hetzen und das Ganze in so viel Ruhe wie nur möglich erledigen, um vielleicht noch einen Abstecher zu einem der Parks zu machen.

Davon bekam Cody nichts mit, er roch jedoch das Steak und die Bratkartoffeln und stoppte sein genussvolles Essen. "Du isst so etwas zum Frühstück ?...Wahnsinn." murmelnd, aß er dann weiter und futterte seine letzten zwei Pfannkuchen. Wieder leckte er den Teller sauber und trank dann seinen abgekühlten Früchtetee. "Und jetzt gehen wir einkaufen, ja ?...Weißt du schon wohin ?" hakte er jetzt erst nach. Er kannte ein paar Secondhand-Läden in denen er ein paar Sachen abgestaubt hatte.

"Ja, die meiste Zeit esse ich so etwas zum Frühstück – das Training verbraucht ziemlich viel Kraft, weißt du ? Wegen dem Einkaufen ... ich dachte mir, wir gehen in ein paar Läden, die etwas abseits sind und nicht so überlaufen. Sie sind ruhiger, die Verkäufer stellen keine lästigen Fragen und wir Beide können in Ruhe etwas für dich aussuchen, Hm ?" Als er ihm antwortete, wurde Graham mit den letzten Bissen fertig und trank danach seinen Tee – stellte das Geschirr ineinander und auf die Tabletts, stand dann auf und kam zu Cody, um ihm sanft über die Wange zu streichen. "Außer, du weißt ein paar Läden, die du gerne besuchen möchtest ? Ich möchte, daß du das Einkaufen genießt ....."

"Na ja, ich denk mal nicht, daß ich Sachen aus einem Secondhand-Laden bekommen soll. Ich kenne nur sone Läden und ich hab mir immer nur die leicht kaputten Sachen leisten können." erklärte Cody und trank seinen Tee dann ganz aus. "Überrasch mich einfach." Wieder schenkte er Graham ein sonniges Lächeln.

Dieser lachte nur leise und schüttelte über die sichtbare Freude des Schlankeren den Kopf – half ihm dann aufstehen und legte wieder die Hand unter den Ellbogen, führte ihn so in dessen Zimmer zurück und holte ihm einfache Turnschuhe und eine ebenso einfache, weiche Jacke aus dem Schrank. Schnell und erfahren zog er sie ihm an und nickte – führte ihn an die Türe und wisperte ein leises "Nicht erschrecken ....", als er seine Hand auf den Scanner legte und die Türe mit einem kurzen Piepsen nach außen aufschwang. "Bleib einfach ruhig ... Keiner hier wird dir was tun, solange ich in der Nähe bin, außerdem riechen sie den Rosenduft." Mit diesen Worten führte er Cody zügig, doch nicht zu schnell durch die Gänge – nahm jedoch diesmal einen Anderen, der sie zur Garage führte, öffnete ihm dann die Beifahrertüre eines schlichten Wagens und half ihm einsteigen und sich anzuschnallen, ehe er auf der Fahrerseite einstieg und die Türen verschloß. "Ich habe die Türen zur Sicherheit verschlossen – wenn es dir Angst macht, kann ich die Türen auch wieder entsichern, Cody, Okay ?"

"Nein, ist schon Okay, ich fühl mich wohl in deiner Nähe...und sicher." beruhigte Cody und legte seine Hände in den Schoß, da er im Moment nicht wusste, wohin damit. Selbst als der Wagen anfuhr, blieb er ruhig.

Mit einem kurzen "Danke dir." startete Graham den Wagen – langsam fuhr er aus der Garage und weiter in die Stadt, blieb dabei in einer angenehmen, nicht zu schnellen Geschwindigkeit und warnte Cody auch immer, wenn er stehenblieb oder in eine Kurve fuhr, so daß dieser sich darauf einstellen konnte. Der junge Leibwächter wußte, was es bedeutete, blind in einem Wagen zu fahren – es hatte auch zu seiner Ausbildung gehört, sich in Situationen zurechtzufinden, die auswegslos erschienen, und dazu gehörte es auch, gefesselt in einem Kofferraum zu liegen, während man an einen anderen Ort verschleppt wurde. So achtete er darauf, dem Blinden ihren Weg zu erklären – verwickelte ihn dann und wann in ein leises Gespräch, lenkte ihn so ab und erst, als sie in einer Seitengasse anhielten, verstummte auch ihr Gespräch. "Wir sind da, Cody – warte einen Moment, ich steige aus und helfe dir aus dem Wagen, ja ?" Ohne eine Anwort abzuwarten, stieg Graham aus – ging um den Wagen herum und öffnete die Türe, wisperte ein leises "Komm...." und legte seine Hand sanft in die des Rothaarigen, um ihm aus dem Wagen zu helfen.

Cody hatte die Fahrt als sehr angenehm empfunden und stieg nun mit der Hilfe von Graham aus. "Dank dir." Es war merkwürdig, Hilfe zu bekommen, ungewohnt und fremd, doch er nahm sie an und ließ sich in den Laden führen. Innen roch es nach Stoff und Leder, es war recht angenehm.

Der junge Leibwächter begrüßte den Verkäufer mit einem kurzen Nicken – hielt ihn mit einem kurzen "Wir suchen selber aus, Mike ...." zurück und ging dann mit Cody zu den Regalen, vor denen er stehenblieb. "Hier ist alles Schwarz, Cody ... und es ist auch deine Größe. Such einfach nach Gefühl aus, was dir angenehm ist." Grahams Worte waren sanft und leise – dann senkte er seine Hand und ließ den Rothaarigen selbst suchen, blieb jedoch bei ihm, um auf eventuelle Fragen antworten zu können.

"Dank dir." Sofort befühlte Cody den Stoff, erst, als ihm einer gefiel, zog er das Shirt heraus und entfaltete es, um es zu betasten. Es hatte scheinbar einen V-Ausschnitt, lange Ärmel und an den Seiten ein paar Schlitze... lang war es auch. "Das würde ich gern anprobieren." Er reichte es Graham und suchte dann noch zwei weitere Teile auf diese Art aus und reichte sie Graham. "Zeigst du mir, wo die Umkleiden sind ?"

Mit einem leisen "Komm ...." nahm der Schwarzhaarige wieder die Hand Codys – dann führte er ihn zu den Umkleiden, öffnete den Vorhang und ließ dann die Hand los, ein leises "Vor dir ist die Kabine – links der Spiegel und Rechts ein kleiner Hocker, auf den ich dir die neuen Sachen lege." zu ihm wispernd, während er die Kleidung auch auf den Hocker an der Seite legte. "Wenn du etwas brauchst, ich bin gleich hier neben der Kabine, ja ?"

"Dank dir, Graham." wispernd, trat Cody in die Kabine und zog den Vorhang zu. Dann zog er sich aus und schlüpfte in die ersten Sachen. Er trat nicht raus, denn er musste sich darin wohlfühlen. Jedoch nach kurzem Überlegen tat er es doch, damit Graham sehen konnte, ob alles Okay war so. "Graham ?...Ist das Okay so ?" Er stand nun vor seiner eigenen Kabine und wartete auf die Antwort.

Fast sofort kam der junge Leibwächter zu ihm und betrachtete ihn – dann schmunzelte er leise, wisperte ein ebenso leises "Natürlich steht es dir, Cody ...." zu ihm und strich ihm nur ein wenig das Shirt glatt, so daß es noch ein wenig besser lag.

Wieder freute sich Cody so, daß seine Wangen leicht glühten. "Schön...sehr schön." Er strich sich selber noch mal über den Bauch und befühlte es. "Und die Hose ist nicht zu eng ?" Er drehte sich herum und klopfte sich mit beiden Händen auf den Hintern. Dann drehte er sich erneut und überlegte. "Ich würde gern mal... so einen Rock. Kannst du mir einen aussuchen ?"

"Gerne, warte ...." Graham nutzte die Chance und ging wieder aus der Kabine, um einen der schlichten Herrenröcke auszusuchen – entschied sich schließlich für einen, der an der Hüfte eng, doch untenrüber etwas weiter geschnitten war und einfach nur einen schlichten Schnitt besaß, mit dem er zögernd wieder zur Kabine zurückkam. "Cody ? Ich bins, ich habe einen der Röcke geholt. Der Reißverschluß gehört auf die linke Hüfte ...." Mittelrweile hatte Graham sich wieder einigermaßen unter Kontrolle – als der Rothaarige sich zuvor am Hintern berührte und ihn dabei anstrahlte, war dem jungen Leibwächter kurzzeitig ganz anders geworden und er hatte die kurze Auszeit gebraucht, um sich wieder zu beruhigen. Cody hatte scheinbar keine Ahnung, wie anziehend er war – durch seine Natürlichkeit noch verführerischer, als es Schminke jemals fertigbringen könnte. Und zu seinem Leidwesen, war auch Graham nur ein Mann und er fühlte, wie es ihm immer schwerer fiel, nicht auf diese Reize zu reagieren.

Das bemerkte Cody jedoch nicht wirklich, er freute sich nun wie ein kleines Kind und stand schonmal in seinem Slip da, um gleich in den Rock zu schlüpfen. Das tat er auch sofort und wie es sich gehörte, schloss er an der linken Hüfte den Reißverschluss. Dann kam er auch wieder raus und strahlte über beide Ohren. "Das fühlt sich klasse an."

"Sieht auch klasse aus, Cody – der Rock steht dir. Am Besten, wir nehmen noch einen Zweiten mit, dann kannst du wechseln." Die Worte waren nicht gelogen – so wenig wie die Röcke Graham standen, so sehr wirkten sie an Cody und brachten dessen Schönheit noch ein wenig mehr zur Geltung. "Möchtest du noch mehr anprobieren ?" Die Frage war leise und unverbindlich – Graham sah, wieviel Freude der Rothaarige hatte und wollte ihm Gelegenheit geben, noch ein wenig darin zu schwelgen, ehe sie weiterfahren mußten.

"Gern....vielleicht ein paar Tanga ?" Nach der Frage lächelte Cody fast unschuldig. "Ich hatte bisher nur Zwei." fügte er noch an. "Oder meinst du, er wird dann noch geiler." Mit er war Green gemeint.

"Ja, wird er – aber auch sanfter, er mag Tangas. Sogar sehr ..." Leise schmunzelnd, kam Graham wieder näher – er konnte nicht anders, als dem Blinden kurz über die Wange zu streicheln, dann nickte er nur und wisperte noch ein leises "Du solltest dir nur wieder die Sachen anziehen, die du beim Herkommen anhattest, es ist unauffälliger ..." an dessen Ohr, drehte sich wieder um und schloß sanft den Vorhang der Kabine.

"Okidoki." kam es aus der Kabine und erst nach einigen Minuten öffnete sie sich und Cody kam angezogen wieder heraus und hatte die ganzen neuen Sachen in den Armen. "Wenn er sanfter wird, dann werd ich noch so einen String nehmen, einen mit soner dünnen Strippe oder Kette...Gibs so was für Männer ?"

Ein leises "Natürlich.... aber nimm am Besten die nur aus Stoff." wispernd, nahm ihm Graham die Kleidung ab – trug sie zur Kasse und kam wieder zurück zu dem Blinden, führte ihn zu den Slips und Tangas und gab ihm einige der Tangas in die Hand, daß er sie fühlen konnte. Währenddessen packte er noch einige Slips ein – wartete dann und sah auf den Kleineren, seufzte innerlich, auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken ließ.

Cody suchte sich derweil einige Tanga aus. Auch drei, vier String mit dünner Strippe, damit Green schön sanft blieb. Seine Ausbeute hatte er dann wieder in den Armen und reichte sie Graham, nur einen besonders schicken String zeigte er ihm. "Meinst, er bekommt einen Herzanfall, wenn ich den anziehe ?...Dann sind wir ihn los." witzelte er und legte ihn dann zu den anderen auf seinem Arm.

Schwer beim Anblick des Strings schluckend, brauchte der junge Leibwächter einen Moment, um sich zu fangen – dann schmunzelte er und wisperte ein leises "Schön wärs ....", nahm ihm die Tangas ab und legte sie zusammen mit den Slips an die Kasse. Der Verkäufer akzeptierte die Karte Greens widerspruchslos und packte die Kleidung in vier Tüten, die Graham sofort nahm – dann führte er Cody an dessen Hand nach draußen und zum Auto, öffnete ihm die Türe und half ihm beim Einsteigen, ehe er die Tüten im Kofferraum verstaute und selbst einstieg. "Okay, das hätten wir. Nur noch Schuhe für dich und dann können wir das einkaufen, das du möchtest, Hm ?"

"Ich weiß gar nicht, was ich kaufen würde, ich hab doch jetzt schon alles, wenn ich dann auch noch Schuhe bekomme." Cody wusste es wirklich nicht, er brauchte so Sachen gar nicht, er hatte nie Geld dafür und wenn, hätte man es ihm eh gestohlen.

Nun doch ein wenig verdutzt sah Graham zu dem Anderen – dann ließ er den Motor an und fuhr an, während er ihm leise antwortete. "Ich weiß, daß du bisher wenig Gedanken daran verschwenden mußtest ... aber ... vielleicht gibt es Dinge, die du schon immer gern gehabt hättest und dir bisher nur nie hast kaufen können ? Überleg einfach mal ... wie wäre es vielleicht mit CDs ? In deinem Zimmer ist eine kleine Anlage, auf der du Musik hören kannst. Oder Hörbücher ... oder vielleicht möchtest du, daß ich dir vorlese ? Bestimmte Bücher, die du schon immer mal lesen wolltest ?"

Cody senkte etwas geknickt den Kopf. "Ich hab keine Ahnung von Büchern, ich hatte nie lesen und schreiben gelernt. ...Und Musik hab ich nicht oft gehört, mein Radio ist geklaut worden....vielleicht kannst du mir erzählen, was in den Büchern los ist, oder ich mir Musik mal anhören...kannst du Radio anmachen.. ein Musiksender, vielleicht gefällt mir was." Er hob seinen Kopf wieder und drehte ihn zu Graham.

Jener war einen Moment lang zu erstarrt, um antworten zu können – dann seufzte er leise und stellte den Musiksender an, koste Cody zärtlich über die Wange und wisperte leise zu ihm. "Ich ... ich werde das mit dir nachholen, ja ? Ich helfe dir, wenn du es möchtest ... und ich bin für dich da, es gibt nichts, für das du dich schämen müßtest. Nicht vor mir." Dann verstummte er wieder, da er sich auf den Verkehr konzentrieren mußte – achtete nur darauf, den Blinden vorzuwarnen, wenn er in eine Kurve ging oder bremsen mußte.

Cody hörte derweil die Musik und als ein Lied, das er gleich mochte, ein zweites Mal kam, sang er plötzlich mit. Er hatte sich den Text gemerkt und sang im gleichen Takt und der Tonlage. An seinen glühenden Wangen erkannte man wieder, daß es ihm Spaß machte.

Völlig verdutzt sah Graham zu dem Rothaarigen – dann schmunzelte er und hörte einfach nur zu, denn es war ein Hochgenuß, da Cody mehr als nur talentiert war. Und nicht nur das – der junge Rothaarige besaß dazu noch eine wundervolle Stimme, traf sowohl die Höhen wie auch die Tiefen noch besser als der eigentliche Sänger des Liedes. Erst, als sie auf einem belebten Parkplatz ankamen und an einer freien Stelle parkten, stellte der Schwarzhaarige das Radio etwas lauter – küßte Cody zärtlich auf die geröteten Wangen und zog ihn an sich, um ihm leise ins Ohr zu wispern. "Das war herrlich ... aber du solltest daheim nur unter der Dusche oder leise in unseren Zimmern singen, wenn die Anlage an ist, der Boß darf davon nichts mitbekommen. Er ist schlimm, was solche Talente angeht – er nutzt es schamlos aus und läßt dich heisersingen, wenn du nicht aufpaßt."

"Okay, werd ich machen." wisperte Cody zurück und da Graham schonmal so nahe war, drehte er seinen Kopf und küsste ihn sanft auf die Lippen. "Ich mag dich, Graham." wispernd, zog er sich zurück und schnallte sich ab. Er ahnte, warum das Flüstern war, Graham hatte am ersten Tag etwas von Wanzen erzählt und es konnte also sein, daß dieses Auto auch verwanzt war.

Auch der junge Leibwächter schnallte sich ab – stieg aus und öffnete die Beifahrertüre, half Cody auszusteigen und wisperte dabei ein leises "Ich dich auch, Cody ... auch wenn ich es nicht sollte." zu ihm. Dann schaltete er den Radio aus und verschloß das Auto – nahm die Hand des ein wenig Kleineren und schlug den Weg zu dem Schuhgeschäft ein, damit sie dort passendes Schuhwerk für Cody finden konnten.

Als sie eintraten, lächelte Cody, der Geruch von gutem Leder stieg ihm in die Nase, es war wunderbar für ihn, all das wahrzunehmen. "Ich hätte gern Stiefel, die zu dem Rock passen." bat er und ließ sich zum Regal führen. Als sie dort waren, befühlte er das Leder und die Form und roch auch daran, dann entschied er sich für ein Paar aus Wildleder. "Hilfst du mir wieder ?" bat er Graham und wandte sich in dessen Richtung.

"Gern. Setz dich, hier ist ein Stuhl – ich helfe dir beim Anziehen und sage dir dann, wie sie dir stehen. Okay ?" Mit den Worten führte er ihn zu einem der Stühle – setzte ihn behutsam hin und nahm ihm die Stiefel ab, kniete sich vor ihn und zog ihm die Turnschuhe aus, die Cody bisher angehabt hatte.

"Gefallen dir die Stiefel, Graham ?" fragte Cody leise, als er spürte, wie dieser sie ihm anzog. Innen waren sie ebenso weich wie außen, sie hatten auch keine Absätze, sondern etwas festere, aber dünnere Solen mit Profil.

Sanft die Hände über das weiche, schwarze Leder gleiten lassend, konnte der Schwarzhaarige nicht verhindern, daß er lächelte – neigte sich näher und wisperte ein leises "Sie stehen dir, Cody – sie sehen einfach nur herrlich an dir aus, betonen deine schönen, langen Beine." zu ihm und strich noch einmal über die Stiefel. "Am Besten gehst du ein paar Schritte, daß du fühlen kannst, ob sie nicht doch irgendwo drücken – ich führe dich, Okay ?"

"Oki..." wisperte Cody. Dieses Streicheln hatte sich liebevoll angefühlt und Cody war sicher, daß Graham gelächelt hatte, auch wenn er es nicht gesehen hatte. Er stand auf und ging mit leichter Führung von Graham auf und ab und setzte sich dann wieder mit einem zufriedenen Lächeln. "Perfekt sind die.. kann ich da auch noch ein zweites Paar haben ? Die reichen mir dann und ich hab noch die Turnschuhe."

"Ist Okay – aber wenn es wärmer wird, brauchst du auch Sandalen." Mit den Worten zog er ihm die Stiefel wieder aus und die Turnschuhe an – trug der Verkäuferin auf, noch ein zweites Paar derselben Stiefel zu holen und bezahlte, ehe er die Tüten aufnahm und mit der freien Hand die Codys umfaßte. "Komm – gehen wir wieder zum Auto, danach können wir noch zum Buchladen gehen, Hm ?"

"Auch ja...darauf freue ich mich ganz besonders. Gibt es da auch Musik dann ?...Ich fand den Sänger so toll." Er ließ sich wieder in den Wagen helfen und schnallte sich an. Er konnte es kaum erwarten, daß sie das Radio wieder anschalteten und tat es dann auch, als Graham wieder losfuhr.

Die Straßen waren ruhig und so kamen sie ohne große Probleme zu einem anderen Einkaufszentrum und der junge Leibwächter parkte in einem der Parkhäuser – half Cody wieder aus dem Auto, doch diesmal bot er ihm seinen Arm, damit der Schlankere sich einhaken konnte und brachte ihn sicher zu den Verkaufsetagen hoch, ihm immer wieder mit leisen Worten Stufen, entgegenkommende Menschen oder Hindernisse zuwispernd. Graham war zwar nicht darauf trainiert worden – doch er besaß genug Einfühlungsvermögen, um zu wissen, was nötig war und erst, als sie in dem großen Buchladen waren, atmete er ein wenig auf und genoß die völlig ruhige Atmosphäre, da um diese frühe Zeit noch so gut wie keine Kunden hier waren. "Hast du dir schon überlegt, welche Bücher wir besorgen sollen ?" Die Frage war leise – doch man hörte die Neugier Grahams heraus, während er näherkam und seine Arme um den Schlankeren legte.

Cody fand es toll, wie lieb sich Graham um ihn kümmerte, und als sie den Buchladen betraten, lächelte er aufgrund der Stille dort. Er hörte nur das Tippen einer Angestellten, die im Computer etwas suchte und hin und wieder, wie ein Buch aus einem Regal gezogen oder Seiten umgeblättert wurden. "Vielleicht was mit Zauberern und so... Elfen.. Fantasy... Und gibt es hier auch Homoerotisches ? Ich wollte schon immer mal wissen, wie Leute Sex beschreiben."

Völlig verdutzt blickte Graham auf den Kleineren – er brauchte einen Moment, um sich zu fangen, ehe er zögerlich zu sprechen anfing. "Fantasy ist kein Problem – aber Homoerotisches hatts kaum was und das ist dann auch ziemlich schlecht. Die besseren Sachen gibts im Internet, aber das müßte ich erst suchen, abspeichern und dann ausdrucken und dazu müßte ich in ein Internetcafe." Der Schwarzhaarige konnte nicht verhindern, daß er ein wenig röter auf den Wangen wurde – allein schon die Vorstellung, Cody so etwas vorzulesen, sorgte dafür, daß er sich ziemlich beherrschen mußte.

"Dann wohl besser nicht... also wenn es so viel Arbeit macht. Fantasy reicht mir dann erst einmal." Er schenkte Graham wieder ein Lächeln. "Liest du mir ein klein wenig vor, damit ich weiß, worum es geht ?" Er konnte es kaum erwarten.

Die nächste Stunde verging schneller, als die Beiden gedacht hatten ... immer wieder suchte der junge Leibwächter ein Buch heraus und las Cody ein wenig daraus vor – so kamen schnell einige Bände zusammen, die insgesamt schließlich drei Tüten füllten, als Graham daran ging, sie zu bezahlen. Er schulterte sie gekonnt mit der Linken und ließ den Schlankeren an seinem rechten Arm einhaken, um ihn wieder sicher zu ihrem Auto zu führen .... alles in Allem war dies ein herrlicher Vormittag gewesen und man merkte Graham auch an, daß er es genoß, als er die Bücher im Kofferraum verstaute und dann dem Blinden wieder dabei half, einzusteigen. "Hunger ? Wenn du möchtest, können wir ein wenig im Central Park entspannen ... oder möchtest du woandershin ?"

"Nein, Central Park ist klasse, da gibt es die besten HotDog.... so richtig toll mit Röstzwiebeln und allem drum und dran.. und Kraut." Er liebte HotDog, es war ein einfaches und billiges Essen gewesen und es schmeckte einfach irre gut. Er freute sich, daß er und Graham etwas unternahmen und sie nicht gleich zurückmussten. "Wie lange können wir denn bleiben ?"

Leise lachend, schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf – die Begeisterung Codys für HotDogs war einfach nur wundervoll. "Wir haben noch eine Stunde, bevor wir wieder zurückfahren müssen – genug Zeit, um einen HotDog zu genießen und sich ein wenig in die Sonne zu setzen, außer, du möchtest ein wenig spazierengehen. Ich überlasse es völlig dir – es ist dein Ausflug und ich richte mich nach deinen Wünschen, Cody." Mit diesen Worten bog er in einen der Parkplätze in der Nähe des Parks ein und stellte den Wagen ab – half dem Schlankeren wieder raus und sperrte ab, ehe er mit ihm in den Park ging und bei dem Strahlen Codys selber lächeln mußte.

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