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“The Depths of Love: Luther und Cain” 06
 

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Langsam aber sicher war Luther wieder warm geworden. Zu verdanken war das Cain, der ihn gnadenlos festhielt und wärmte. Aber so unangenehm war das Ganze nicht, es fühlte sich gut an und obwohl Luther schon wieder ganz warm war, blieb er liegen. "Dieser Drache wirkt so zerbrechlich, wenn man ihn anschaut - aber wenn man ihm in die Augen sieht, dann merkt man erst, wie stark er sein muss. Er ist stärker als Dark, oder ?" Das schwirrte Luther schon im Kopf herum, seit Dark und Feng den Raum verlassen hatten.

Auch Cain genoß es, den Anderen so nah an sich zu haben und nickte nur, ehe er nach einer Weile antwortete. "Wenn er sich in seine Drachenform wandelt, dann schon. Aber auch Dark ist stark, es gibt nicht viele, die stark genug sind, um ihn aus dem Anzug zu hauen, aber Dark gehört zu ihnen. Sie tun es aber nicht, der einzige Ort, an dem sie kämpfen, sind die Felle – sie mögen es, um die Dominanz zu kämpfen und dann im Kampfrausch Sex zu haben, es turnt sie Beide an und ich verstehe es nur zu gut, so geht es eigentlich allen Werwesen. Weißt du eigentlich, daß ich außer bei Dark noch nie so friedlich neben einem Mann gelegen bin wie jetzt mit dir ?" Am Anfang waren die Worte des Blauhaarigen sanft und auch leicht amüsiert, doch am Ende wurden sie so weich wie das Schnurren, das sich langsam aus seiner Kehle löste.

"Äh ... ach so ist das." murmelte Luther. "Weil ich mich gewehrt hatte, warst du so scharf auf mich ... ein Fellkampf." Jetzt verstand er das Ganze endlich. Seine Gegenwehr hatte Cain angeturnt, obwohl sicher noch ein Quentchen lange Enthaltsamkeit dazugekommen war. "So wie jetzt gefällt mir das besser."

Das brachte den Blauhaarigen dazu, weich zu knurren und über den Hals des Menschen zu knabbern, ehe er sich zur Schläfe hochschnupperte und erneut weich knurrte. "Ich bin es nur nicht gewohnt, ich bin ein Werwesen. Sicher gibt es Rassen, die sehr viel schmusen, alle Katzen zum Beispiel. Aber ich bin ein Werfeuerfisch, meine Rasse ist oft harsch und auch als ich noch ein Mensch war, kannte ich nur Gewalt und die Lust am Kampf und am Schmerz. Es ist noch so neu für mich, es anders zu sehen, auch wenn ich zugeben muß, daß es sehr schön ist."

"Dann versuch es doch mal so." erwiderte Luther sanfter und ließ sich diese Zärtlichkeit eher gefallen als die rabiate Art von letztens. Dafür war er deutlich empfänglicher und er sah Cain nicht mehr als das miese Arschloch, das er damals für ihn gewesen war. Es ging jetzt soweit, daß er sich leicht drehte und Cain streichelnd berührte.

Und das sorgte dafür, daß dessen Knurren noch ein wenig weicher wurde und schließlich wieder in ein Schnurren überging, als die noch zögerliche Hand Luthers über seine Brust strich. "Das fühlt sich gut an ... zeig es mir doch, Hm ? Scheint so, als ob du mehr Erfahrung damit hast und ich lerne gern." Gerade durch den Fund des Eis war Cain in einer eher schmusigen Stimmung – das war selten und gerade deshalb war der Werfeuerfisch ein wenig unsicher, doch er vertraute Luther und lächelte auch einen Moment lang, als ihm das bewußt wurde.

Ein Lächeln, das Luther irgendwie gern sah, es zeigte die sanfte Seite von Cain und er versuchte nun noch mehr davon herauszukitzeln, indem er weitermachte. Seine Finger erkundeten den Körper des Blauhaarigen und Luther wagte sanfte Küsse auf die Lippen von Cain.

Küsse, die ebenso ungewohnt für den Blauhaarigen waren wie die zärtlichen Finger, die ihn berührten. Doch sie schmeckten und so neigte er sich näher, vertiefte sie und genoß das sanfte Schnäbeln und die weichen Küsse, die Lust auf mehr weckten und ihn ein wenig tiefer schnurren ließen. Daß es ihm gefiel, zeigte sich auch daran, daß seine Männlichkeit langsam härter wurde ... Luther fühlte sich nicht nur gut an, er schmeckte auch gut und roch noch besser, da sich sachte Pheromone aus dessen Haut lösten.

Auch Luther roch die Pheromone, natürlich nicht seine, es waren Cains und die waren sehr stark und seine Zärtlichkeit wurde etwas leidenschaftlicher. Jetzt vertraute er dem Werfeuerfisch richtig und seine Scheu vor dem Sex mit einem Mann verblasste langsam und wurde zur Lust.

Daß der junge Agent noch ein wenig ungeschickt war, bemerkte Cain nicht ... er roch nur, daß die Pheromone Luthers sich verstärkten und keuchte schwer, knabberte erneut über dessen Kiefer und Hals und drehte ihn näher an sich heran, so daß sich ihre Männlichkeiten berührten. "Verdammt, du fühlst dich so gut an ... und du riechst noch besser, Luther."

"Hmmm ... ja du auch ..." kam es abwesend von Luther und es lösten sich leise, lustvolle Laute von seinen Lippen. Für diese Art der Intimität war er doch deutlich empfänglicher als für das, was Cain zuvor mit ihm gemacht hatte. Unbewusst rieb er seine Hüfte an dessen und küsste den Blauhaarigen diesmal deutlich länger.

Ein leises "Oh, verdammt ..." nicht zurückhalten könnend, erschauerte der junge Werfeuerfisch und zog Luther eng an sich heran. Sie lagen zwar seitlich, doch gerade das bot sich an, daß Cain ihre Lenden aneinanderpreßte und leise stöhnte, als ihre Härten sich wieder berührten. "Mach weiter – mach weiter, ich will mehr." Nach seinen dunklen Worten verstummte Cain wieder und schnurrte nurmehr, verschloß erneut die Lippen Luthers und drang schließlich mit seiner Zunge in dessen Reich, um ihn noch ein wenig inniger zu kosten.

Dort empfing ihn die Zunge von Luther, die sich erstaunlich geschickt verhielt und einen kleinen Kampf mit Cains veranstaltete. Luther rückte dabei noch dichter, obwohl es schon nicht mehr ging, und bewegte seine Lenden reibend an denen des Blauhaarigen. Das reichte ihn fürs Erste, er wollte sich langsam an alles herantasten und ausprobieren, was ihm gefiel. Auch seine Hände blieben nicht untätig und kosten weiter über den muskulösen Rücken des Werwesens.

Es fiel Cain schwer, nicht zu beißen oder zu krallen ... doch er genoß es, daß der junge Agent ihn berührte und streichelte, sich an ihm rieb und ihm damit Lust bereitete. Es war so anders als das, was er gewohnt war – zärtlich und langsamer, doch es war genauso heiß und alleine schon der Geruch und die Lust des Anderen trieben ihn fühlbar höher. Dies war so anders – als Cain Luther zum ersten Mal genommen hatte, geschah es schnell und nur, um sich abzureagieren ... doch dies hier war freiwillig und zu fühlen, wie der junge Agent ihn willentlich erkundete, trieb Cain höher und höher, so daß er bald vor Lust aufstöhnte.

Höher und höher ging es auch bei Luther. Er erkundete und je länger er das tat, umso mehr wurde er von Cains Pheromonen eingenebelt. Luther atmete sie bei jedem kleinsten Atemzug ein und rieb sich immer heftiger an dem Anderen. Höher und höher, dann ging es nicht mehr, der höchste Punkt war erreicht und Luther schrie erlösend auf, als er kam und sich an Cain verströmte. Daß auch Cain kam, bemerkte Luther kaum, er fühlte es nur, als er dessen Samen an sich spürte.

Es dauerte einen Moment, bis der junge Werfeuerfisch wieder einigermaßen zu Sinnen kam ... dies war einfach nur atemberaubend gewesen und er knurrte weich, küßte Luther leidenschaftlich und ließ erst dann von ihm, als ihnen die Luft ausging. "Verdammt, Luther ... das war irre. Absolut irre." Noch während er sprach, löste sich Cain ein wenig von ihm und nahm mit den Fingern der Rechten ein wenig ihres Samens auf, leckte ihn ab und schnurrte tief auf, als er sie Beide schmeckte. Für ihn war es seltsam, daß er so heftig kam, ohne in seinen Bettpartner zu dringen – doch es war passiert, und er grinste, als er in die Augen des Anderen blickte. "Irgendwie gefällt mir das ..."

"Nicht nur dir." gestand Luther und grinste sacht. "Wenn ich selber bestimmen kann, finde ich das deutlich besser." Es war ein kleiner Hint auf das, was schon passiert war, aber er nahm es Cain eigentlich nicht mehr übel. "Vergessen wir was war, Okay ?" Das sollte nicht zwischen ihnen stehen, jetzt, wo sie sich besser kannten.

Ein leises "Okay." wispernd, kam Cain wieder näher und küßte ihn, lächelte schließlich an dessen Lippen und entspannte sich, als er ihn wieder nahe an sich heranzog. "Irgendwie ist es anders, wenn ich dich machen lasse ... ungewohnt, aber schön. Möchtest du weitermachen ? Ich glaube, das könnte mir gefallen, auch wenn es eigentlich nicht meine Art ist."

Solch ein Angebot machte Cain nicht oft, oder gar nicht, das wusste Luther. Zwar kannte er ihn noch nicht so gut, aber irgendwie wusste er es. "Ich würde schon noch ein wenig weitermachen." Würde Luther dem Blauhaarigen die Wahl lassen, war seine Chance, dieses Angebot wieder zu bekommen, sicher gering, und Luther wollte irgendwie noch mehr.

Cain nickte nur und ließ sich wieder in das Bett zurücksinken ... bisher ließ er immer nur Werwesen, die größer und stärker als er waren, die dominante Rolle übernehmen. Doch dies hier war irgendwie anders, denn einerseits war Luther nicht stärker – und andererseits dominierte dieser ihn nicht, sondern zeigte Cain etwas, das er bisher eigentlich noch nicht so recht gekannt hatte. Und gerade das war etwas, das ihn neugierig machte – und darum ließ er ihn, zog ihn in einen sanften Kuß und überließ sich den neugierigen Händen des jungen Agenten.

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Total außer Atem, ließ Luther sich neben Cain in die Felle sinken. Er war total fertig und schnaufte leise. "Oh Mann, eins ist klar, meine Einstellung zum Sex hat sich grundlegend geändert." Es war das erste Mal gewesen, daß er einen Kerl genommen hatte und es fühlte sich einfach hammergeil an. "Ich hätte nie gedacht, daß man Blut als Gleitgel benutzen kann."

Ihm antwortete zuerst nur ein befriedigtes Schnurren, doch dann drehte sich der Blauhaarige langsam um und zog ihn eng an sich heran, knabberte sacht und schnurrte noch ein klein wenig inniger, als er ihn sacht ritzte und den feinen Blutstropfen ableckte. "Das machen Werwesen eigentlich sehr oft, da wir ja schnell heilen und dann nicht soviel rumschleppen müssen. Wir brauchen auch keine Kondome, denn wir können sowas wie Aids gar nicht bekommen. Und das eben war ... verdammt, das hat sich gut angefühlt, ganz anders, als wenn Dark mich nimmt."

Luther lächelte, als Cain ihn wieder so besitzergreifend an sich zog und ließ ihn machen. "Vielleicht, weil ich nicht so groß und wild bin wie er, und wir haben ja keinen Fellkampf gemacht, denke ich mal." Er genoss die Nähe und schloss seine Augen. Oben hörte er die Männer auf Deck, scheinbar brachten sie die Kisten wieder hoch. "Wir haben wieder angelegt, kann das sein ?"

"Moment ..." Cain sendete kurz zu Dark und lachte, als er amüsiert den Kopf schüttelte. "Jep, wir sind wieder zurück, weil Feng die Sachen gleich mitnimmt. Und er und Dark haben sich die Nacht über amüsiert, während sie das Ei wärmten – scheints gehts dem Kleinen mittlerweile richtig gut und er wächst. Komm, stehen wir auf und duschen uns, dann können wir gleich mit und erfahren, was Dark und dein Boß weiterhin vorhaben ..."

"Amüsiert ? Will ich wissen, was die gemacht haben ?" Luther konnte es sich denken und stand grinsend auf, um sich unter die Dusche zu schwingen. Es gab noch viel zu tun, unter anderem mussten sie sehen, wie sie auf die Yacht kamen. Mit etwas Glück konnte der Drache da helfen. "Meinst du, FengLong kann uns auf die Yacht bringen ?"

Laut auflachend, stand auch Cain auf und kam ihm sofort ins Bad nach, zog ihn an sich und küßte ihn leidenschaftlich, ehe er ihn wieder losließ, zum Klo ging und sich kurz erleichterte, abwischte und unter die Dusche stieg. "Garantiert. Hey, der alte Drache springt vor Freude im Dreieck, daß er den kleinen Phönix ausbrüten kann – der sorgt mit Freuden dafür, daß wir auf die Yacht kommen. Und ich denke, daß sie dich hinschicken – denn dich kennen die Ärsche noch nicht."

"Mich ? War ja klar." murmelte Luther und grinste. Er wusste, wie gut er in einem Smoking aussah und war schon gespannt, wie Cain darauf reagierte. Frauen reagierten immer sehr angetan, eine Tatsache, die den Menschen sacht lächeln ließ, weil er sicher war, daß da wer war, der eiferte.

Zum Glück wußte der Blauhaarige davon nichts, als er sich kalt abduschte und abwusch – allerdings hob er fragend die Braue, als er wieder rauskam und das breite Grinsen auf den Lippen Luthers sah. "Ehrlich ? Du siehst unheimlich aus, Luther ... und ich glaube, ich will nicht wissen, an was du denkst. Ab in die Dusche – sie sind gleich mit Ausladen fertig, du hast noch höchstens zehn Minuten, um dich sauberzumachen und anzuziehen ..."

"Warts ab, du wirst es sehen ... und keine Bange, ich bin schnell beim Duschen und anziehen, wenn es sein muss." Der Braunhaarige bewies es, stieg unter die Dusche und war in Windeseile sauber und nach weiteren drei Minuten sauber angezogen und fertig. "So, fertig. Das ist die Ausbildung." erklärte er grinsend und folgte Cain dann nach oben. Dort standen schon Dark und Feng. Der Drache hatte das Ei in einem großen Tuch umgehängt und beobachtete, wie die Kisten in einen Transporter verfrachtet wurden.

Cain guckte erst einmal wie ein Auto – denn Feng sah aus, als hätte er ein riesiges Baby in einem Tragetuch umhängen. Er konnte sich gerade noch verkneifen, laut loszulachen und gluckste nur kurz ... dann wurde er wieder ein wenig ernster, zog Luther mit sich mit und kam zu Dark, um den Beiden respektvoll zuzunicken. "Zum Glück sind die Sachen jetzt in guten Händen – und wies aussieht, hast du den Kleinen schon adoptiert, Hm ? Denke, das ist auch gut so. Und wie gehts jetzt weiter ? Hat sich schon was mit Interpol getan ?"

Das Glucksen hatte der Drache sehr wohl gehört, aber er blieb gelassen und sagte dazu nichts. "Er wird auch als mein Sohn aufwachsen und mir später einen Sohn schenken. Und wegen Interpol, ich denke, Dark weiß da mehr. Ich habe jetzt nur eine Einladung für die Yachtparty. Und glaubt mir, dort wird Luther nicht auffallen. Ich habe auch gleich noch einen Anzug besorgt, er wird gleich hergebracht." Die Maße von Luther hatte Feng geschätzt, er konnte sich auf sein Augenmaß verlassen.

"Anzug ? Wow ... richtig Schale oder wie ?!" Cain guckte ein wenig verdutzt – doch dann lachte er und schüttelte den Kopf, zog Luther an sich ran und quetschte ihn für einen Moment an sich, ehe er ihn wieder losließ und abwartend zu Dark sah, damit dieser weitersprach. "Die Idioten von Interpol beraten noch, was sie tun sollen ... sie beobachten die Yacht, aber mehr auch nicht. Wir treffen uns später mit ihnen und dann wird entschieden, was sie machen werden. Aber ich denke auch, daß sie Luther hinschicken – die Ärsche kennen ihn nicht und so hat er die besten Chancen. Und wenn sie das machen, will ich, daß du im Wasser bist, Cain." Der nickte nur – denn Niemand war für eine Überwachung unter Wasser besser geeignet, da Badu noch zu unerfahren für so etwas war.

"Gut, dann weiß ich ja in etwa, worauf ich mich vorbereiten muss." Luther wusste, daß er da nicht auffallen durfte und er würde es nicht tun, weil er das schon einige Male gemacht hatte. Feng bemerkte, daß die Kisten alle verladen waren und wandte sich an Dark und die zwei Anderen. "Ich werde jetzt gehen. Die Einladung lasse ich euch von einem Boten schicken und er wird den Anzug wird dann mitbringen. In den nächsten zwei Stunden könnt ihr damit rechnen."

Dark nickte nur und neigte sich wieder tiefer, um Feng noch einen innigen Kuß zum Abschied zu geben. ##Ich wünsche dir viel Glück mit dem Kleinen – ich hoffe, daß er nicht verletzt wurde, er war so lange in der Kälte und in seinem Ei. Bitte sag mir Bescheid, wenn er schlüpft.## Dann löste er sich und schob ihn liebevoll auf die Limousine zu, die gerade vor ihnen auf dem Kai hielt – dieser eher privatere Teil des großen Interpol-Coups war nun abgeschlossen und sie mußten sich dem anderen, offizielleren Teil widmen, der sich nun auch schon durch das klingelnde Handy Darks meldete. "JA ?!"

Derweil fuhr die Limousine los und der Lastwagen folgte sogleich. Feng würde die Kisten in sein Haus bringen, das außerhalb der Stadt lag ... ein weiter Weg, aber er hatte die Dinge lieber direkt bei sich im Hause. Dark wurde in der Zwischenzeit vollgeplappert und ausgefragt, was nun wie und wann in seinem Sinne passieren sollte. Irgendwie tat er Luther leid.

"Ihr hornverbrannten Idioten ! Glaubt ihr, ich diskutiere alles am Handy oder was ?! Wir treffen uns wie gehabt in einer Stunde auf meinem Schiff – und wehe, ihr habt Verspätung !!" Dann legte Dark auf und knurrte laut – er haßte Bürokraten und den, den er gerade drangehabt hatte, konnte er absolut nicht leiden. Erst dann befahl er seinen Leuten sichtbar ruhiger, wieder an Bord zu gehen und die Wachen einzuteilen – auch wenn sich eigentlich Niemand traute, sein Schiff anzugreifen, sicher war sicher und der große Werpanther ging kein Risiko ein. "Kommt, Jungs – wir gehen schon rein und warten dort auf die Idioten, während wir was essen."

"Essen klingt gut." Nach dem Sex und dem Eiwärmen hatte sie wohl alle Hunger und Luthers Magen knurrte laut auf, wenn er nur an Essen dachte. "Ich bin froh, wenn die Mission vorbei ist, danach ist Urlaub angesagt." Obwohl er das ja jetzt noch relativ entspannt anging, die Arbeit war aber noch nicht vorüber.

Das brachte Cain zum Lachen und er nickte, als er den jungen Agenten wieder näherzog und ihm ein etwas dunkleres "Kannst ja bei mir Urlaub machen ?" ins Ohr wisperte. Doch dann waren sie schon angekommen und einer der Männer Darks brachte zwei große Platten mit rohem Fleisch, die er vor die zwei Werwesen stellte, dazu noch Kelche mit Blut und eine Platte mit gebratenem Fleisch für Luther, der auch noch ein großes Glas mit Wasser dazu bekam. "Bier gibt es keines, Kleiner – schließlich sollst du Heute noch was arbeiten." Dies war Dark doch ein wenig wichtig – außerdem würde es kaum zu einem Gast im Tuxedo passen, wenn er eine Bierfahne vor sich hertrug.

Das brachte Luther zum Lachen. "Ich trinke eh selten Bier, das bringt mich nicht um. Und ich bin gespannt, wie ihr mich in dem Anzug findet. Einen Tuxedo hatte ich lange nicht an." Die Vorfreude stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber erstmal nahm er sich ordentlich zu essen und langte tüchtig zu. Auf der Party gab es eh nur Zeug, wovon man nicht satt wurde.

Das brachte die beiden Werwesen zum Schmunzeln, während sie selbst gut zulangten und sich sättigten. Sie waren Beide gespannt darauf, wie Luther mit einem Tuxedo aussehen würde. "Bin auch gespannt darauf – kann mir das kaum vorstellen, du paßt nicht in so einen feinen Zwirn, bist nicht so edel wie diese geschniegelten Idioten. Aber das ist auch gut so." Cain grinste breit, als er das sagte – doch dann tickte ihm Dark mit der Kralle gegen den Kopf des Jüngeren und lachte leise, ehe er ebenfalls zu Luther grinste und zu ihm sprach. "Wohl eher ein James-Bond-Verschnitt, Hm ? Laß mich raten, Kleiner ... es macht dir ungemein Spaß, dich herauszuputzen."

"Klar, weil die Reaktionen interessant sind, die das hervorruft. Es macht Spaß, sich anzupassen und in eine Rolle zu schlüpfen. Wartet es ab, ich sehe in dem Anzug besser aus, als ihr denkt." Luther grinste nur vor sich hin und aß weiter, bis kein Bissen mehr übrig geblieben war, dann spülte er mit Wasser nach und lehnte sich hinten an den Stuhl an. "Mann, das war gut." Jetzt konnte er gut noch ein wenig schlafen, aber das war leider nicht möglich.

Daran dachte auch der Blauhaarige – doch er verknüpfte es mit ein paar intimeren Gedanken, ehe Dark ihn herausriß, indem er ihm erneut kurz an die Schläfe tickte und mit einem Nicken nach oben schickte. Cain seufzte nur, nickte und stand auf, klopfte dem großen Werpanther auf die breite Schulter und ging, um den anderen Männern ein wenig auf dem Schiff zu helfen. "Okay, wir sind allein, Kleiner ... wie hast du dir gedacht, daß du auf dem Schiff vorgehen willst ? Du solltest schon ein wenig vordenken, improvisieren ist zwar gut, doch nicht gut genug. Die Ärsche sind mehr als nur gefährlich – und völlig rücksichtslos, sie scheren sich weder um ihre eigene Kultur noch um ihre eigenen Leute."

Luther rückte etwas dichter zu Dark und überlegte einen Moment. "Ich denke, ich gebe mich als Händler für Kunstschätze aus und mache so den aus, den wir suchen." So war es am Einfachsten und am Unauffälligsten, daß die Kunstschätze nun fort waren, das war eine andere Sache. "Was meinst du ?" Luther fragte Dark bewusst, es war ihm wichtig, weil er ihn inzwischen sehr respektierte.

"Hm ..." Der Ältere überlegte eine Weile, doch dann nickte er und stand auf, zog auch Luther auf und nahm ihn mit in seine Kabine. Dort angekommen, holte er von der Seite eine kleine Truhe und stellte sie auf den Tisch, öffnete sie und nickte, als er das betrachtete, das darin lag. "Um dich glaubwürdig als ein Kunsthändler auszugeben, mußt du auch einige Kunstschätze besitzen – und ich denke, das hier ist gut genug, schließlich sind die Teile schon einige hundert Jährchen alt. Such dir was aus, Hm ?"

In der Kiste war Schmuck jeglicher Art und aus fast jeglichen Epochen und Ländern. "Wow." Mehr brachte Luther nicht heraus, er kramte kurz in der Kiste und holte eine Brosche mit einem grünen Smaragd hervor und dazu einen passenden Ring. Beides betonte ganz gut seine grünen Augen. "Ich denke, das genügt." Da lagen zwar noch Ohrringe, aber Luther hatte keine Ohrlöcher.

Doch Dark nahm noch eine der goldenen Creolen heraus und verengte kurz die Augen, ehe er nickte und ein wenig näherkam. "Eine gute Wahl, Kleiner ... aber die hier macht es noch komplett. Keine Sorge – ich kann das und mein Blut wird die Wunde sofort wieder heilen, so daß es nicht auffällt. Nur ein wirklicher Schmuckliebhaber wird auch Schmuck in seinem Körper tragen und nicht nur an ihm ..."

"Hä ?Ähm ... Okay." Der Braunhaarige war total überfahren, aber Dark hatte recht. "Okay, mach." Er schloss seine Augen und drehte seinen Kopf, so daß Dark gut herankam. "Sags nicht, aber Cain wird's rattenscharf finden, oder ?"

Das brachte den großen Werpanther zum Lachen und er nickte, ehe er von der Seite eine dickere, doch sehr spitze Nadel nahm und sich näherneigte. "Natürlich, Kleiner. Er trägt selber Schmuck, doch nicht oft ... er ist es nicht gewohnt, schließlich war und ist er ein Killer und Räuber. Aber manchmal trägt er ein wenig und er mag es, wenn ich oder die Werdelphine und Werorcas Schmuck tragen." Während er sprach, nahm Dark das linke Ohrläppchen Luthers auf und stach plötzlich hinein – dann zog er die Nadel wieder zurück, steckte die Creole hindurch und ritzte seinen Finger mit einer Kralle auf, ließ sein Blut auf die Wunde tropfen und nickte, als die Blutung sofort aufhörte und sich Haut in dem Wundkanal bildete, als ob er schon seit Jahren Ohrringe tragen würde. "Gut – nur noch waschen und fertig."

Als der Stich gekommen war, hatte Luther leicht gezuckt. Zwar hatte er sich auf Schmerz eingestellt, aber ein Ohr war sehr empfindlich. Umso erleichterter war Luther, als Dark die kleine Wunde heilte und das leichte Brennen aufhörte. Als nächstes ging Luther in das Bad von Dark und wusch sich das Blut vom Ohr, obwohl er sicher war, daß Cain es ihm gern davon abgeschleckt hätte. "Ich denke, Cain hätte das sicher gern getan ... obwohl ich denke, daß wir dann wieder in den Fellen gelandet wären." Mit den Worten kam er aus dem Bad zurück und grinste leicht.

"Natürlich – oder warum meinst du, daß ich dir gesagt habe, daß du dich waschen sollst, Kleiner ?" Dark grinste ebenso und lachte schließlich auf, klopfte Luther kurz auf die Schulter und horchte dann auf, als er hörte, wie ein Auto am Kai hielt. Kurz darauf kam einer seiner Männer und brachte den in Plastik gehüllten Smoking, reichte ihn Dark und gab ihm auch einen Umschlag, ehe er respektvoll nickte und wieder verschwand. "So – hier ist das gute Stück, zieh dich gleich hier an, Kleiner. Wenn du dich bei meinem Jungen umziehst, landet ihr garantiert in den Fellen."

"Und dann ist der Anzug ruiniert." lachte Luther, denn er hatte ja gemerkt, daß Cain auch mal Kleidung zerfetzte, wenn er heiß war. Als Dark den Raum verließ, um schon mal nach oben zu gehen, weil noch ein weiterer Wagen vorfuhr, der wahrscheinlich von Interpol war, schlüpfte Luther aus seinen Klamotten. Im Bad richtete er zuerst seine Haare etwas her und zog sich erst dann den Anzug an. Der schwarze Stoff passte wie angegossen und auch die schwarzen Lackschuhe passten einfach perfekt - der Drache hatte wirklich ein ausgezeichnetes Augenmaß. Zu guter Letzt brachte Luther die Brosche am Kragen an und schob sich den Ring auf den Finger. Als er in den Spiegel blickte, starrte ihn ein perfekter Gentleman an. "Perfekt." Mit den Worten wandte sich der Braunhaarige ab und ging nach oben. Über seinem Arm hing noch ein dünner Mantel, den Feng noch mitgeschickt hatte.

Oben lehnte Cain an der Reling, während Dark zuerst den Boß Luthers begrüßte und dann den Lackaffen, der sich am Handy so aufgespielt hatte, nur weil er vom CIA war, lautstark zur Schnecke machte. Sein Blick wurde aber sofort von Luther angezogen, als dieser nach oben kam und Cain riß die Augen auf, ehe er sie genießend verengte, bewußt die Krallen von den Fingerspitzen wegformte und zu dem jungen Agenten kam, um ihn weich schnurrend an sich zu ziehen und zu küssen. Erst dann raunte er ein leises "Ich will verdammt sein – du hattest Recht und du siehst so heiß aus, daß ich dich hier und gleich vernaschen könnte.", schnurrte noch ein wenig weicher und ließ ihn erst dann wieder los.

Tief durchatmend, blieb Luther stehen, wo er war, und blickte Cain nach. Luther hatte alles gefühlt, Cain war absolut geil auf ihn und die kurze Jeans versteckte nur knapp die harte Beule in der Lendengegend. Luther selbst hatte das gut durch den dünnen Stoff seiner Hose fühlen können und war sehr sicher, daß er nach der Mission vernascht werden würde. Erst jetzt begrüßte er Handerson und den Mann vom CIA. Auf den ersten Blick hin mochte er ihn nicht, es war aber auch offensichtlich, daß Dark den Mann schon zur Schnecke gemacht hatte. "Ist schon alles besprochen ? Die Limousine wartet nämlich schon." Luther wollte los, er hatte keine Lust, noch lange um den heißen Brei zu reden, obwohl er schon alles, was wichtig war, mit Dark besprochen hatte. Das musste er jetzt nicht nochmal durchkauen.

Als der CIA-Mann etwas sagen wollte, packte ihn Dark am Kragen und brachte ihn dadurch gekonnt zum Verstummen – dann nickte er zu Luther und gab ihm noch einen winzigen Pin, den ein Diamant verzierte, und antwortete ihm ruhig. "Steck dir das an den Kragen, Kleiner. Sieht aus wie ein Schmuckstück, ist aber ein Sender, durch den wir alles hören können ... er lag in dem Brief mit der Einladung, ein Geschenk von Feng. Du weißt ja, wie es geht, Kleiner – wir hören alles mit und Cain bleibt unter dem Schiff. Du mischst dich unter die Gäste und versuchst, den Arsch zu finden ... und dann entscheidest du, was du tust, aber es ist wichtig, daß du weder dich noch die anderen Passagiere in Gefahr bringst. Dein Boß und ich sind der Meinung, daß du das schon schaukelst – auch wenn dieser Kerl hier dachte, daß er einen Einwand bringen könnte. Geh, Kleiner ... wir nehmen ab jetzt alles auf."

"Jawohl, Sir." Nach den Worten steckte Luther den Diamantpin an seinen Anzug und schlüpfte in den dünnen Mantel. Der Mann vom CIA wollte etwas sagen und machte auch schon den Mund auf, verkniff es sich dann aber, als Dark leise knurrte. Luther hoffte, daß man den Sender nicht orten konnte, aber so, wie er FengLong einschätzte, war das nicht möglich. "Also, auf geht's." Mit den Worten salutierte er noch und verließ das Schiff, um in die Limousine zu steigen, die ihn zu der Yacht bringen sollte. Ab jetzt stellte er sich vollkommen auf seine Rolle ein und nutzte so die Fahrtzeit.

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