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“Der Kristall der Jugend” 12
 

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Daß BlackBolt seinen Schlangenleib mochte, war schön und Tabaki lächelte, als der Blitzformer kurz staunend in der Badehöhle stehenblieb, und sich umsah. In der Höhle waren verschiedene Becken: Ein warmes, ein kaltes, und ein heißes.

"Wir haben verschiedene Becken angelegt ... die warmen sind angenehm, aber auch die heißen."

Das kalte Becken mied er - es machte ihn müde und er mochte es nicht, trotzdem hatten sie so ein Becken geformt.

"Nun - dann nehmen wir das warme Becken, denn bei dem heißen Becken würden wir jetzt nach dem Sex zu schnell müde werden. Das Kalte mußt du nicht nehmen ... ich werde es vielleicht hin und wieder benutzen, da ich es gewohnt bin, auch im hohen Norden zu baden, aber du bist ein Naga und es würde dich viel zu sehr auskühlen."

Während er sprach, trat BlackBolt schon an das Becken mit dem warmen Wasser heran, verlagerte kurz den Griff um Tabaki und hob ihn leicht seitlich, ehe er in das Becken stieg und sich mit ihm hineinlegte. Durch die überall angebrachten Leuchtkristalle wurde die kleinere Badehöhle in wunderschönes Licht getaucht und der große Blitzformer schmunzelte, als er in die erwartungsvoll geweiteten Augen Tabakis blickte.

"Und mir gefällt das hier sehr ... die Becken formte dein Gefährte, nicht wahr ? Und du hast diese herrlich leuchtenden Kristalle geformt."

"Ja so ist es. Mein Gefährte war Steinformer, und ich kann Kristalle formen und sie zum Leuchten bringen."

Während Tabaki sprach, wandelte er die Beine wieder in den gewohnten Schlangenleib und lächelte, als BlackBolt sogleich seine Hände über die weichen Schuppen wandern ließ.

"Und du bist hier wegen dem Quell ? Du solltest ihn zu dem Priester bringen, habe ich recht ? Will er noch einen ? Er hat schon das Herz meines Gefährten geraubt."

Der Blitzformer rechnete schon damit, daß sie darüber reden mußten und seufzte leise, ehe er die Rechte zärtlich über die feinen Züge Tabakis streichen ließ und ihn im Nacken kraulte.

"Scheinbar hat ein dummer, junger Novize das alte Kristallherz fallengelassen, so daß es zersprang - und ja, der Hohepriester will ein neues Herz, damit er wieder jung wird. Ich habe während unserer Reise nachgedacht, auch wenn ich es den anderen Söldnern nicht sagte ... ich kannte den Priester schon, als er noch jung war, und laut den Geschichten alterte er nicht, sondern blieb immer jung.

Aber als er uns den Auftrag gab, war er so alt, daß er runzliger aussah als eine alte Kartoffel - und er drängte uns, schnell zu machen, da er scheinbar nicht viel Zeit hat. Ich denke, nun holt ihn sein wahres Alter ein - und ich würde dich für keine Belohnung töten, die es geben kann."

Er meinte seine Worte mehr als nur ernst und für einen Moment sah man ihm nur zu gut an, daß er jeden töten würde, der das auch nur vorschlug.

"In dem Herzen steckte die Lebensenergie meines Gefährten, und da er so wie ich ewig jung und unsterblich war, ist diese Energie sehr stark. Sicher können auch wir verwundet werden und sterben ... sie haben ihm den Kopf abgeschlagen, und dadurch wurde sein Herz zu Kristall, und das rissen sie ihm dann aus der Brust.

Ich habe bis auf den einen Soldaten alle in Kristall verwandeln können ... und ja, es ist der Priester von damals. Er und seine Anhänger kamen früher oft zu uns, und baten um unseren Segen. Wir gaben ihnen hin und wieder eine unserer Schuppen, und vertrauten ihnen."

Tabaki unterdrückte ein Schluchzen ... die Erinnerungen waren noch immer ganz frisch, auch wenn es schon so lange her war.

"Sie mißbrauchten unser Vertrauen."

"Schhh ... das wird nie wieder passieren, Tabaki. Nun bist du nicht mehr alleine, und ich werde dich hier nicht wieder alleine lassen - vor allem, wenn du meinen Jungen trägst. Aber auch ohne das wäre ich nicht gegangen ... ich lebe nun schon so viele Jahrhunderte, doch ich war noch nirgends so ruhig wie hier bei dir.

Es ist, als ob ich endlich einen Platz gefunden hätte, an dem ich bleiben könnte - zumindest für die nächsten Jahrhunderte, ehe ich wieder in eine Schlacht ziehe. Und selbst das muß ich mir noch überlegen, hier ist es viel schöner. Aber der Hohepriester wird ein Problem werden - mich würde nicht wundern, wenn er uns einen Trupp seiner Tempelwachen nachschickt, damit er uns nichts zahlen muß.

Ich wünschte, ich hätte einen anderen Herzkristall, den ich ihm geben könnte ... und ich wünschte, meine Freunde würden noch leben. Dann könnten sie die Belohnung einstreichen, und ein ruhiges Leben anfangen."

Man merkte, daß er ein wenig um seine Freunde trauerte - und eine Möglichkeit suchte, damit Tabaki sicher war.

"Freunde ? Die Männer, die ich verwandelt habe, ihr wart richtige Freunde ?"

Tabaki sah die Trauer und es tat ihm jetzt leid, da er BlackBolt damit traurig machte.

"Ich kann sie wiederbeleben. Aber ich fürchte, einer von ihnen hat einen Arm verloren, als wir kämpften. Ich kann die Wunde aber heilen, wenn er wieder lebt."

BlackBolt hätte niemals erwartet, daß dies gehen könnte - und man sah ihm seine Erleichterung deutlich an.

"Das wäre wirklich schön, Tabaki ... und weißt du was ? Von dem einen, den ich während unserem Kampf zerschlagen habe, kannst du dessen Herz kristallisiert lassen ? Dann kann ich dem Hohepriester dessen Herz bringen, so wäre uns allen geholfen."

Es wäre die Lösung all ihrer Probleme und der Blitzformer hoffte inständig, daß es möglich wäre. Die Idee klang gut und Tabaki schwieg einen Moment, um darüber nachzudenken. Nach einigen Momenten nickte er.

"Ja, ich denke, es geht ... und wenn du meinst, es wird funktionieren, dann kann ich das machen. Ich werde aber etwas von meinem Blut darin einschließen ... es soll eine Weile so wirken, wie es soll."

So war sicher, daß die Menschen nicht so schnell zurückkamen. Das ließ BlackBolt laut auflachen und er brauchte eine Weile, um sich wieder zu beruhigen.

"Das ist perfekt - so wird er denken, daß es das richtige Herz ist und es wird eine Weile dauern, bis die Wirkung aufhört. Und wenn er dann Soldaten schickt, werde ich hier sein und sie mit meiner Axt empfangen."

Er meinte es sehr ernst - denn wenn Tabaki ihn haben wollte, würde er hierbleiben, und diese Höhlen selbst gegen eine Armee verteidigen.

"Du ... du willst bleiben ?"

Der Naga fragte lieber noch einmal nach, denn es wäre ein Traum. Es hieße, daß er einen Gefährten und wieder einen Beschützer hätte, der mit ihm auf das Junge aufpaßte. Das ließ BlackBolt erneut schmunzeln, ehe er Tabaki nun etwas sachter küßte und ihn sanft an sich hielt.

"Natürlich bleibe ich - aber ich möchte vorher mit meinen Freunden zurück zu dem Hohepriester, damit ich ihm das Herz geben kann. So haben wir eine Weile Ruhe, und wenn ich wieder zurückgekehrt bin, bleibe ich bei dir und unserem Sohn. Ich werde nicht lange unterwegs sein - etwa zwei Monate.

Kannst du so lange auf mich warten, Tabaki ? Du wirst auch nicht alleine sein, ich habe zwei Kristallkugeln, die durch einen Zauber verbunden sind. Durch sie können wir uns sehen und hören, egal, wie weit wir entfernt sind."

Die Kugeln waren schon sehr alt und es gab nurmehr wenige Zauberer, die von ihnen wußten ... doch Niemand war mutig genug, BlackBolt herauszufordern.

"Ja, sicher kann ich warten. Und ich gebe dir etwas mit, damit die Tiere hier und die in den Sümpfen dich in Ruhe lassen."

Tabaki war gerade nur glücklich - innerlich fand er eine gewisse Ruhe, die durch den Schutz des Blitzformers ausgelöst worden war.

"Ich kann warten."

"Und ich werde auch wiederkommen, Tabaki. Ich danke dir, daß du mir etwas geben kannst, daß die Sumpftiere und die Tiere hier verjagt - so spare ich sehr viel Zeit, mindestens zwei Wochen. Aber das hat noch Zeit ... ich finde, wir sollten uns einige Tage Ruhe gönnen und sehr viel Zeit miteinander verbringen - denn ich will alles an dir kennenlernen."

Und um seine Worte zu unterstreichen, umfing BlackBolt den etwas schlankeren Naga mit seinen Armen und genoß es, wie das Wasser sie sanft und warm umspielte. Alleine schon Tabaki zu fühlen genügte, daß der große Blitzformer ruhig wurde und einfach nur genoß ... doch er wollte noch mehr und küßte ihn wieder, auch wenn es nur das war und zumindest jetzt noch nicht zu mehr führte.

Eine Zärtlichkeit, die Tabaki aufsog wie ein Schwamm das Wasser. Er grollte weich, und erwiderte den Kuß mit sanfter Leidenschaft. Seine Hände glitten über den Körper des Blitzformers und auch er erkundete jeden Winkel des Mannes, der nun sein Gefährte geworden war.

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