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“Und es gibt sie doch !” 01
 

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Lucius seufzte, denn seine Ehefrau rannte ihm schon den haben Tag durch das Haus hinterher und redete auf ihn ein. Sie wollte heute Abend ausgehen, aber es war schon seit Tagen geplant, daß er sich mit seinen Freunden im Club traf. "Agatha, du weißt doch, daß ich jeden Samstag in den Herrenclub gehe. Warum sollte ich das Heute nicht tun ?" Er setzte sich jetzt zur Wehr und blieb in seinem Schlafzimmer vor dem Schrank stehen, um sich anzukleiden.

"Was soll das heißen - warum sollte ich das Heute nicht tun ?! Du bist wochenlang auf einer dieser Expeditionen und kaum bist du hier, sehe ich dich gerade einmal zum Frühstück !" Die schlanke, blonde Adelige blieb im Türrahmen des Zimmers stehen, da es sich nicht geziemte, weiter in das Zimmer ihres Mannes einzutreten ... doch ihr ansonsten makellos schönes Gesicht war vor Wut verzerrt und sie mußte einen Moment innehalten, damit sie nicht in Ohnmacht fiel. Natürlich hatte sie die Kunst, trotz ihres engen Korsetts mit der Stimme lauter zu werden, perfektioniert - doch sie war es nicht gewohnt, ihrem Mann so schnell die Treppe herauf zu folgen und deshalb ein wenig kurzatmig. "Du vernachlässigst deine Pflichten schon genug, Lucius ... ich weigere mich, das noch länger hinzunehmen ! Der Ball der Lady Arintia ist ein gesellschaftliches Muß und es schadet unserem Ansehen, wenn wir dort nicht hingehen !"

"Es ist immer noch an mir zu entscheiden, zu welchen Ball wir gehen, und zu welchem nicht." Langsam wurde Lucius sauer. Er war der Mann im Haus, auch wenn er selten zugegen war. "Hättest du mir das früher gesagt, so wäre ich wohl mitgegangen. Du weißt, ich bin auch auf meinen Reisen zu erreichen." Er zog sich geschwind aus und kleidete sich in einen legeren Ausgehanzug.

Wie es die Sitte gebot, wendete Agatha den Blick ab, als ihr Mann sich die Hose und das Hemd auszog - doch sie ließ sich dessen Worte nicht kampflos bieten. "So ?! Bis deine Antwort mich erreicht, bist du selbst wieder da ! Und gerade das ist es doch - du bist so selten hier, daß die anderen Ladys mich schon bemitleiden ! Wenn ich wenigstens ein Kind von dir hätte, Lucius ... doch nicht einmal das konntest du mir in den sechs Jahren unserer Ehe schenken ! Ich wünschte, ich wäre noch ungebunden und könnte meinem Vater empfehlen, mir einen Mann zu suchen, der seine gesellschaftlichen Pflichten wahrnimmt und mir ein Kind schenkt, ehe ich eine alte Jungfer bin!" Dann schnaubte sie noch einmal schnippisch und hob ihre Röcke an, rauschte den Gang zu ihrem Zimmer entlang und schlug die Türe des Zimmers laut in die Angeln.

"Was für Kraft sie doch hat." murmelte Luc, nachdem die Tür geknallt hatte, und seufzte leise. Er war froh, daß er noch kein Kind mit ihr hatte, denn es würde wohl in einer kleinen Hölle aufwachsen. Seine Gattin war eine Furie und er hatte sie heiraten müssen, da ihr Vater eine Abmachung mit seinem Vater getroffen hatte. Aber jetzt war er froh, daß er in den Club fliehen konnte, und das tat er auch sogleich. Schon beim Verlassen des Hauses fühlte er sich leichter und er stieg in eine Droschke, um nur wenige Minuten später den Club zu betreten. "Ah ! Endlich wieder hier."

Und kaum war er eingetreten, sprang ein junger rotblonder Mann von einem der Tische auf, lachte freudig und kam zu Lucius, um ihn zu umarmen, nachdem ihm ein Diener das Cape abgenommen hatte. "Luc ! Wie schön, dich zu sehen ... ich dachte schon, daß deine Frau dich auf diesen schrecklichen Ball geschleppt hätte !"

"Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dich als erstes zu sehen ... lass dich nochmal drücken." Lucius drückte Chris nochmal an sich und atmete erleichtert ein. "Nun, den Ball konnte ich verhindern. Zwar ist die Gute nun stinkwütend, aber das ist sie ja meistens." Erst jetzt ließ er los und setzte sich in den Sessel, der an der Seite stand. "Lieber Himmel, sie ist so eine Furie."

Chris setzte sich neben ihn in den anderen Sessel und nickte, ehe er dem Butler winkte und ihnen zwei Whiskey bringen ließ. "Das ist sie wirklich - und du hast mein volles Beileid, daß du an sie gebunden bist. Aber lassen wir das, kommen wir lieber zu erfreulicheren Themen, mein Freund. Hast du schon von dem neuen Projekt des Museums gehört ? Das Empire finanziert eine Erkundung, die Professor Emmerson leitet. Sie haben in den Nordlanden Steinzeithöhlen entdeckt, die älter sein müssen als alles bisher entdeckte." Als er sprach, leuchteten die blauen Augen des jungen Rotblonden förmlich auf und ein breites Grinsen erwachte auf seinen Lippen. Denn Chris war nicht nur leidenschaftlicher Forscher, ihn interessierte vor allem die Archäologie.

"Natürlich habe ich davon gehört, und ich werde verdammt sein, wenn ich da nicht hinreise. Du kommst mit, oder ? Ah, endlich ein Schluck, danke, James." Luc nahm dem Butler das Glas ab und einen tiefen Schluck vom Whiskey, um sich nun endgültig zu beruhigen.

Chris schmunzelte nur und nahm ebenfalls einen tiefen Schluck, da er den Whiskey gut vertrug und bisher nur ein Glas gehabt hatte. "Aber natürlich komme ich mit - ich denke, wir können heute Abend den Professor fragen, auch wenn ich fest damit rechne, daß wir eine Zusage bekommen. Schließlich scheuen wir harte Arbeit nicht und haben bisher nur beste Arbeit geliefert. Ich kann es wirklich kaum erwarten ... dauernd nur im Sand nach Pyramiden zu graben, ist auf die Dauer langweilig."

"Oh, ja ... aber wirklich. Du weißt, daß ich von klein auf immer da war." Und er hieß nicht umsonst mit zweitem Namen Ramses. Sein Vater war ein fanatischer Forscher, und hatte ihn nach danach benannt. "Ich will mal ohne Sand zwischen den Arschbacken herumlaufen."

Chris hatte gut zu tun, den Whiskey, den er gerade trinken wollte, nicht herauszuprusten und schluckte, ehe er das Glas auf das Tischchen neben ihnen stellte und leise lachte. "Der war gut, Luc - der war wirklich gut. Und ja, auch ich kann gut darauf verzichten und auch auf die anderen Stellen, die der Sand wundscheuerte." Dann nahm der Rotblonde einen weiteren Schluck und sein Lächeln wurde ein wenig grimmiger, als er schließlich weitersprach. "Ich hoffe, wir können diesmal alleine bleiben, Luc ... ich kann noch immer das Jammern Eltons hören, auch wenn es noch ging ... aber die Gehässigkeiten von Eroll waren unerträglich."

"Eroll verträgt wenigstens was, auch wenn seine Zunge fast ein wenig zu spitz ist. Elton ist und bleibt nicht sehr belastbar, da kann man leider nichts machen." Lucius grinste und zuckte mit den Schultern. "Wir werden sehen, nicht wahr ?"

Der Rotblonde nickte und lachte leise, als er sah, wie Elton den Club betrat und sich schon sein parfümiertes Tuch vor die Nase hielt. "Ehrlich, Luc - ich mag Männer, aber ich benehme mich nie so affektiert wie er. Fast könnte man meinen, er wäre einer der Kastratensänger, die es früher in Italien gab." Das Flüstern von Chris war nur für seinen Freund hörbar - denn nur dieser wußte von der Neigung des Rotblonden.

Luc kicherte leise und erwiderte "Nein, man könnte meinen, er trüge lieber Frauenkleider. Ich könnte wetten, er trägt unter seine Hose Spitzenunterwäsche." Den Kommentar konnte er sich nicht verkneifen, denn Elton benahm sich doch sehr weibisch. Aber dann betrat Eroll den Club, und der hielt nicht seine Klappe. "Elton ? Hast du dich endlich von der letzten Mission erholt ? Du konntest so wundgescheuert ja kaum noch laufen, du Ärmster." Elton hatte sich nämlich wirklich wundgescheuert, was alle Anderen doch schrecklich amüsiert hatte.

Jener musterte den Lord, dessen Nase und Züge so spitz wie seine Zunge waren mit einem leicht zornigen Blick, ehe er gekünstelt schnaubte und leicht mit dem Taschentuch wedelte. "Zum Glück sind wir lange genug zurück, daß ich meine Alabasterhaut mit den richtigen Bädern und Ölen wieder so angenehm weich machen konnte, wie sie zuvor gewesen war. Das war die letzte Exkursion, die ich unternahm - diese Sonne ! Ich kann sie nicht leiden, sie schadet meinem Teint. Aber ich denke, du vermißt es, nicht wahr ? Schließlich sind die Diener hier nicht so gut anzuherrschen wie die Arbeiter in den Wüsten."

"Nun ... meine Diener müssen mir wenigstens nicht den Hintern pudern." Eroll lachte und verpasste dem Schönling einen Klaps auf den Hintern. Das Quietschen entlohnte ihn für die Finte, die er von ihm bekommen hatte und er merkte auf, als er seine zwei Freunde sah. "Wie ich sehe, seid ihr zwei auch schon da. Wie geht es Agatha ?" Luc seufzte leise. "Sie ist wie immer wütend auf mich."

Auch Elton kam zu den beiden und lächelte, ehe er sich zu ihnen setzte und ein Bein über das andere schlug. "Du Armer - ich habe dich niemals darum beneidet, daß du diese Furie heiraten mußtest. Ein jedes Mal, wenn ich sie auf den Bällen sehe, bekomme ich eine Gänsehaut und bewundere dich um die unendliche Geduld, die du besitzen mußt, um sie auszuhalten." Alleine der Gedanke an sie oder die anderen schnatternden Weiber ließ einen sichtbaren Schauer durch den Blonden rieseln, ehe er wieder an seinem Tüchlein roch und leise seufzte. "Ich wünschte, ich würde endlich eine Frau finden, die ein wenig ruhiger und sanfter ... und ebenso wie ich den schönen Künsten zugewandt ist."

Auch Eroll setzte sich nun und grinste. "Ich bin sicher, früher oder später findet sich ein Deckelchen für dein Puderdöschen." Auch jetzt hielt er seine Klappe nicht und wandte sich den beiden Anderen zu, da er sie interessanter als Elton fand. "Und ? Werdet ihr auf diese Mission gehen ?"

Chris hatte das verbale Gefecht der beiden mit einem leichten Grinsen verfolgt und lachte nun, als Elton seine hübschen Züge zu einem Schmollen verzog und hinter dem Tüchlein verbarg. "Aber natürlich, Eroll, alte Spitzzunge - glaubst du wirklich, wir lassen uns eine Gelegenheit entgehen, richtig dreckig zu werden und einen Skandal zu verursachen ? Du solltest uns wirklich besser kennen. Außerdem ist es für Luc eine wunderbare Gelegenheit, den Fängen seiner Furie zu entkommen."

"So schlimm ist Agatha doch nicht. Vielleicht solltest du mal mehr auf die Gute eingehen." warf Eroll ein, denn er hatte keine Probleme, vernünftig mit der Gattin seines Freundes zu reden. Aber sie lagen ja auch auf einer Wellenlänge. "Ich bemühe mich ja - aber sie hat auch meine Macken zu respektieren, sonst würde ich jetzt nicht mit euch zusammensitzen, sondern bei einer Gesellschaft stehen und mich zu Tode langweilen, während sie sich amüsiert."

Bevor Eroll noch etwas dazu sagen konnte, warf Chris ein "Wohl gesprochen - genauso ist es nämlich auch !" ein und grinste, als auch Elton ihm zustimmte. Dann lenkte der Rotblonde das Gespräch wieder auf die neuen Ausgrabungen zurück ... denn gerade diese Zeugnisse für die Vorgeschichte des Menschen waren nun in aller Munde und beliebter als die orientalischen Kulturen, an denen schon seit Jahrzehnten geforscht wurde.

Da dies etwas Neues war und neue Reize bot. "Ich bin schon sehr gespannt, ich hoffe, der Professor kommt bald." Lucius war schon aufgeregt und lachte, als der Ältere eintrat. "Bin ja schon da, ihr jungen Burschen." Er setzte sich auf den freien Platz und grinste sacht, da acht Paar neugierige Augen auf ihn gerichtet waren. Alle wussten, daß er sich gern in der Bewunderung der jungen Männer sonnte, und so ließ er sich Zeit damit, etwas zu sagen, um so die Spannung zu steigern.

Doch schließlich konnte Chris es nicht erwarten und ergriff das Wort. "Bitte, Professor - spannen sie uns nicht so auf die Folter, erzählen sie uns doch, um was es hier genau geht. Das Kuratorium vergibt doch nicht umsonst so viele Stellen und macht so viel Geld locker, wenn es nicht etwas völlig Neues und Aufregendes ist." Elton nickte nur und lächelte, denn auch wenn er nicht unbedingt mitfahren würde, so stellte er doch gern Geld und Arbeitskräfte zur Verfügung.

"Steinzeit, meine Herren - urzeitliche Höhlen." Mehr sagte der Ältere im Moment nicht, und er sah mit Wohlwollen die neugierigen Gesichter der jungen Männer. "Es wurden wohl einige Eingänge gefunden und ich brauche junge Männer voller Tatendrang, die helfen, alles auszuwerten. Und ich denke, bei euch bin ich genau richtig, meine Herren."

Elton roch kurz an seinem Tüchlein, doch dann lehnte er sich ein wenig vor und lächelte. "Nun - ich werde zwar nicht mit ihnen kommen und bei der Auswertung helfen, doch wenn ihr es wollt, kann ich für die nötigen Materialien und auch die Logistik sorgen." Chris lachte leise und klopfte kurz auf die Schulter seines Freundes, ehe er sich wieder dem Professor zuwandte. "Also auf meine Hilfe könnt ihr hoffen, Professor - sie wissen, daß ich keine Arbeit scheue, und gerne buddle und Artefakte ausgrabe. Und du, Elton ... wie wäre es, wenn du uns dabei hilfst, die Funde aufzuzeichnen und in die Bücher zu vermerken ? Deine Schrift ist bewundernswert schön und auch deine Zeichnungen einzigartig, du stellst dein Talent immer in den Schatten." Der Blonde errötete bei dem Lob und verbarg sein Gesicht ein wenig hinter dem duftenden Tüchlein, ehe er ein leises "Schmeichler." zu dem Rotblonden neben sich wisperte.

"Ich finde es auch, und du musst dann nicht im Dreck herumgraben. Außerdem ist es da nicht so heiß wie in der Wüste." Luc war derselben Meinung. Zwar nervte Elton mit seinem Quengeln, aber irgendwie fehlte etwas, wenn er nicht dabei war. "Nun, je mehr, umso besser." murmelte der Professor in seinen edlen, englischen Bart und nahm ein Glas Sherry entgegen, das im der Butler brachte. "Nun, ich bin natürlich auch dabei." warf Eroll ein, denn er wollte unbedingt auch dabei sein.

Das hatte Chris befürchtet und seufzte leise, ehe er schief grinsend zu ihm blickte. "Bist du sicher, Eroll ? Wie schon gesagt, es gibt dort keine ägyptischen Arbeiter, die du rumkommandieren kannst und ich bin sicher, daß du einige wirklich wichtige Bälle verpassen wirst. Wenn du wirklich mitkommen möchtest, will ich darüber keine Klagen hören, okay ? Sonst setze ich dich eigenhändig in den nächsten Zug hierher zurück."

"Hmmm ... vielleicht." Eroll überlegte nun doch, denn da war ein Ball, den er ungern verpassen wollte, und irgendwie tat Agatha ihm leid. Vielleicht konnte er sie etwas ablenken. "Ich denke, ich bleibe wohl doch hier." Daß er damit den Anderen einen Gefallen tat, ahnte er nicht. Luc war froh darüber, und Elton bestimmt auch, da er nicht weiter verbal von ihm verunglimpft wurde.

"Glaub mir, du wirst der Hahn im Korb sein, wenn wir nicht da sind ... und die Damen der Gesellschaft werden sich um dich reißen." Chris grinste breit und klopfte Eroll auf die Schulter, ehe er sich wieder dem Professor zuwandte. "Können sie uns noch ein wenig mehr erzählen, Professor ? Alles, das in die Zeitungen kam, war die Information, daß es ein Fund in den Nordlanden ist und daß es um die Anfänge der Steinzeit geht."

"Ja ... so ist es. Man fand zufällig eine Höhle mit Zeichnungen an den Wänden. Am selben Berg fand man noch eine weitere Höhle mit weiteren Zeichnungen, und einigen Artefakten. Wir glauben, es gibt noch mehr." Der Ältere grinste verschmilzt bei den neugierigen Gesichtern und er holte eine Fotografie hervor, auf der man einige dieser Malereien sehen konnte.

Als er das Foto sah, griff der Rotblonde sofort danach und stockte, ehe er ein leises "Gütiger Gott - das ... das ist fantastisch, sieh mal, Luc !" wisperte und ihm das Bild gab. Elton hatte schon einen Blick darauf geworfen und nickte nur, ehe er sich an den Professor wandte. "Christian hat Recht - das ist wirklich fantastisch ! Noch nie wurden so schöne Bilder entdeckt, das ist ein Meilenstein !"

Luc sagte noch nichts, er besah sich das Bild sehr genau und gerade das sagte allen um ihn herum, daß er schon jetzt dieser Ausgrabung verfallen war. Sein Interesse war geweckt und würde erst gestillt sein, wenn er da war und alles herausgefunden hatte. "In der Tat ... ich möchte sie real sehen. Sie berühren und herausfinden, was sie bedeuten." Luc wisperte und seine Stimme wurde langsam etwas lauter. "Ich will unbedingt mit." Der Professor lachte erneut. "Wie kann ich da Nein sagen - ich mag deinen Wissenshunger. Ihr alle leistet sehr gute Arbeit."

Und dieses Lob sorgte dafür, daß Elton wieder ein wenig errötete, während Chris nur grinste und bekräftigend nickte. "Sie wissen doch, wie gern wir ihnen helfen, Professor - und wir können es kaum mehr erwarten. Wann gehts denn los ? Schließlich müssen wir ja noch packen ... und so dies und das erledigen." Der Blonde an seiner Seite nickte und hob erneut das Tüchlein, ehe er es in seinen Ärmel stopfte und verlegen lächelte. "Christian hat Recht ... es muß viel organisiert werden, vor allem, wenn ich ihnen helfen kann, Professor."

"Nun, ein wenig Zeit wird es brauchen ... und Chris, ich weiß, daß sie gleich Heute losfahren würden, wenn sie könnten." Chris war ungestüm und hätte wohl innerhalb von einer Stunde alles gepackt, und wäre losgefahren. Das wusste auch Lucius, doch er hätte das unmöglich durchziehen können. "Ich brauche eine gute Woche. Ich habe noch Einiges zu tun, das auf der letzten Reise liegenblieb." Schließlich war er ein Lord und hatte noch einige Pflichten, die er zu seinem Leidwesen zu erfüllen hatte.

Das gehässige Lächeln Erolls entging Christian nicht und er verengte ein wenig die Augen, ehe er wieder strahlend lächelte. "Weißt du was, Luc ? Ich helfe dir, dann geht es schneller. Ich bin zwar nur der zweite Sohn, doch auch ich weiß genug von den Geschäften, die man als Lord tätigen muß." Bei den Worten nickte Elton und räusperte sich kurz, ehe er entschuldigend lächelte. "Nun - eine Woche ist perfekt, dann kann auch ich noch alles regeln und mich schon um die Expedition kümmern."

"Danke Chris, du bist ein echter Freund." Luc war froh um die Hilfe, und der Professor mahnte nochmals. "Vergesst aber nicht, es geht diesmal nicht in die Wüste. Dort ist es kühler, also wappnet euch." Er wollte nicht, daß die jungen Burschen womöglich krank wurden. "Nun dann, ich gehe dann. Meine Frau wartet." Der Alte stand auf, und wie es es sich gehörte, erhoben sich die jungen Männer, um ihn zu verabschieden. "Wann es genau losgeht, werdet ihr noch erfahren."

"Ich freue mich schon darauf, Professor - mich erreichen sie bei Luc, da ich ihm helfe, und dabei gleich bei ihm bleibe. Bitte richten sie meine besten Grüße an ihre Gattin aus, Professor." Chris lächelte und verabschiedete sich bei dem Älteren und auch Elton verabschiedete sich, nachdem Luc und Eroll es vor ihm getan hatten. Erst dann seufzte er leise und lächelte, als er wieder ein wenig an seinem Tüchlein roch und sich wie die Anderen setzte. "Zum Glück ist es dort kälter - es ist immer leichter, sich warm zu kleiden, als Kleidung wegen großer Hitze abzulegen und damit die Haut dem Sand preiszugeben."

"In der Tat. Ich bin eh erstaunt, wie du es schaffst, immer noch so helle Haut zu haben." Luc ging auf das Gespräch ein und so berieten die Freunde noch ein wenig, was zu tun war. Eroll blieb beratend dabei, auch wenn er nicht mit ihnen reisen würde. Er war neugierig ... und doch plante er, sich in der Zeit von Lucius Abwesenheit ein wenig um die schöne Agatha zu kümmern, da sie wohl noch wütender sein würde, wenn sie erfuhr, daß Chris wieder mal bei ihnen wohnte.

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