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“Kakamu und Tanal” 01
 

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Es war erst wenige Wochen her, daß Kakamu seinen Stamm verlassen hatte. Er knurrte leise, wenn er dran dachte, warum es geschehen war. Es war demütigend gewesen und doch wusste er, daß er selber Schuld dran war. Doch das alles wäre niemals passiert, wenn nicht dieser Fremde gekommen wäre. Doch das war inzwischen auch egal. Kakamu wurde ein Einzelgänger und obwohl er ein sehr guter Krieger war, hatte er große Angst, Anderen zu begegnen. Sie würden riechen, daß er kastriert war und dann würden sie ihn womöglich töten. Jetzt galt es, für ihn einen Unterschlupf für die Nacht zu finden, und vielleicht auch für die nächsten Tage. Es würde noch kälter werden, das spürte er deutlich und allein draußen würde er es mehr als schwer haben. So schlug er den Weg zu Felsen ein, die er in der Ferne sah, dort würde er sicher etwas finden, wo er Schutz vor dem Blizzard hatte. Selbst wenn es nur ein Spalt in den Felsen war, er wollte nicht direkt im Wind sein. Als er nach kurzem dort angekommen war, lächelte er, denn wie erhofft, fand er eine kleine Höhle. Noch bevor er den Eingang erreichte, roch er den kalten Geruch einer Katze, aber es war ein alter Geruch, also lebte hier Niemand. "Perfekt, und ich bleibe ja nicht lange." wispernd, betrat er die Höhe und machte es sich mit den Fellen, die er bei sich hatte, gemütlich. Hier konnte er es wirklich ein wenig aushalten. Wenigstens so lange, bis der nahende Blizzard verschwunden war.

Noch einige Stunden von der Schlucht entfernt, stapfte der Inhaber dieser Höhle durch den tiefen Schnee und knurrte mißmutig, da seine lange Jagd nicht erfolgreich gewesen war. Die von ihm erwartete Herde Karibus war nicht gekommen – das erste Mal seit zehn Jahren. Stattdessen hatte er sich mit einem alten Hirsch zufriedengeben müssen, der ihm auf dem Rückweg begegnete, eine unwürdige und mehr als nur zähe Beute. Doch es war Fleisch – und nur das zählte, so daß er den Rest, den er nicht sofort gegessen hatte, in dem Fell des Hirschs mit sich trug. Hier, weitab von allen Revieren der Clans, hatte Tala seine Ruhe – er war schon seit frühester Jugend ein Einzelgänger, denn sein Clan hatte ihn verjagt, nachdem er den Häuptling herausgefordert und verloren hatte. Langsam brach die Nacht herein und der schwarze Löwe knurrte noch mißmutiger – er besaß nurmehr ein Auge und seine Sicht war in der Nacht noch mehr eingeschränkt, so daß er sich doch in seine Halbform wandelte und ein wenig schneller durch den Schnee lief, um schneller zu seiner Höhle zu kommen.

Derweil hatte Kakamu ein kleines Feuer in der Höhle gemacht, aß etwas von dem wenigen Fleisch, das er noch hatte, und legte sich dann hin. Doch mitten in der Nacht weckte ihn sein Instinkt und er schreckte aus dem Schlaf hoch. Sein Nackenfell sträubte sich ein wenig, er hatte ein ungutes Gefühl und das kam nicht wegen dem Blizzard, der wie erwartet angefangen hatte.

Durch gerade diesen Blizzart kämpfte sich der schwarze Löwe und knurrte wütend, da er es haßte, daß ihm der Schnee fast noch die letzte Sicht nahm. Lediglich die mehr als nur dichte Mähne seiner Halbform schützte ihn ein wenig, doch es würde nicht mehr lange anhalten. Zum Glück war es nicht mehr weit – er kannte diese alten Bäume und schließlich kamen schon die Ausläufer der Schlucht in Sicht, in der er seine Höhle hatte. Als er jedoch näher kam, stockte Tanal und seine Lippen zogen sich weit über die scharfen, langen Fänge zurück, denn er roch Rauch – und der Geruch kam direkt aus der Richtung, in der seine Höhle lag. Als er nun wütend zu laufen begann, wurde der Geruch noch stärker – und mit ihm roch er auch den eines Fremden. Dies gab ihm noch mehr Kraft und er brüllte wütend auf, als er das Fell mit dem Fleisch einfach fallen ließ und zu seiner Höhle lief, die von einem Feuer erhellt wurde.

Jetzt stand Kakamu das Nackenfell regelrecht zu Berge, er packte nur das Fell, auf dem er gelegen hatte, ebenso seinen Speer und kroch so schnell es ging, aus der Höhle heraus. Doch gerade, als er draußen war, tauchte vor ihm ein schwarzer Schatten im Blizzard auf, der immer größer wurde. ‚Verdammt !' Wenn er es so deutete, war es ein Bär, aber es roch nicht so.

Erneut vor Wut aufbrüllend, sah Tanal den Eindringling, als der versuchte, aus seiner Höhle zu fliehen. Ein einziger Sprung brachte ihn zu dem vor Schreck Erstarrten und er packte ihn am Hals, schlug ihn gegen die Felswand und riß ihm den Speer aus der Hand, um ihn einfach in seiner Pranke zu zerbrechen, ehe er erneut, doch diesmal in das Gesicht des Pumas brüllte. Seine Wut war mehr als nur stark und wollte ausbrechen, er wollte eine Herausforderung und die lag mehr als nur deutlich in seinen wütenden Zügen und dem noch wütender blitzenden, eisblauen Auge.

Doch die bekam er nicht, daß Kakamu entmannt war, ließ ihn anders reagieren, als er wollte. Instinktiv und ohne, daß er es wollte, ergab er sich. Er wunderte sich über sich selber, aber er wollte nicht sterben, nicht nach alldem und nicht, nachdem er schon einmal beinahe getötet worden war. Vielleicht war er aber auch einfach nur feige.

Und dies war etwas, mit dem der Löwe nicht gerechnet hatte und er knurrte dunkel, als er den Griff seiner Hand einen Moment verstärkte und erst nach einem Herzschlag wieder lockerer ließ. Seine Wut brodelte noch immer in ihm und wollte ausbrechen, doch der Geruch dieses Kriegers war seltsam. Langsam kam Tanal näher und blies seinen heißen Atem in den Nacken des Kleineren, ehe er an dessem Hals schnupperte und erneut tief grollte. Er roch Angst – Angst und auch ein kleines Bißchen Adrenalin, doch so wenig, daß er merklich stutzte. Der charakterische Geruch eines Männchens fehlte fast und dies ließ Tanal noch einmal dunkel und merklich drohend aufknurren.

Die Kraft des Löwen war beeindruckend und kam der eines Bären gleich, ebenso dessen Größe. Das Fell war vom Kampf gezeichnet, man konnte es an den weißen Stellen sehen, wo es wegen den Narben weiß nachgewachsen war. ##Bitte lass mich gehen, ich verschwinde auch gleich aus deinem Revier ... ich wusste nicht, daß hier noch wer ist, der Geruch war alt.## Kakamu sendete vorsichtig, er bettelte nicht, aber er provozierte auch nicht damit. Es war ein untergebenes Senden. Eines, das man ihm früher wohl nie zugetraut hätte, aber die Zeiten hatten sich geändert.

Und es schürte noch das Mißtrauen des Großen, denn er hörte nur zu gut heraus, wie ungewohnt das Nachgeben für diesen Puma war. Genauso wie er fühlen konnte, daß dieser Puma eigentlich kämpfen wollte, aber es nicht tat – Tanal fühlte die harten Muskeln eines Kriegers, auch wenn sie sich nicht für einen Kampf anspannten. Doch dann unterbrach eine besonders kalte und harsche Böe seine Gedanken und er knurrte erneut, warf den Eindringling zurück in seine Höhle und lief zu dem halbverschneiten Bündel, das er dann ebenso in die Höhle warf und danach das Fell am Eingang wieder befestigte und zusätzlich mit Steinen beschwerte. Erst dann riß er sich den zotteligen, schwarzen Fellumgang vom Hals und wandelte sich wieder in seine Menschform, kam zu dem Anderen und hielt ihn mit einer Hand unten, während er ihn von oben bis unten beschnupperte. "Du riechst seltsam ! Wieso kämpfst du nicht ?! Du bist ein Krieger !"

"Weil ich ... ich ..." Kakamu bekam es einfach nicht über die Lippen. "Ich hab mich verändert." Er hatte kaum verstanden, was der Löwe gesagt hatte, denn dessen Stimme war durch langes Schweigen ziemlich eingerostet. Kakamu schämte sich in Grund und Boden, es war peinlich, wie er reagierte, und er verfluchte seine Lage.

Das Stottern und Zögern machte den Größeren noch mißtrauischer, vor allem, da er fühlte, wie sein Gefangener sichtlich zerrissen war. Er sah und roch dessen Scham – und als der Puma instinktiv schützend die Hand über seinen Lendenschurz legte, knurrte Tanal und riß ihm das Leder weg, knurrte noch lauter und atmete tief ein. Dies war der Grund für das seltsame Verhalten ... die Männlichkeit war leicht vernarbt und dahinter, dort, wo eigentlich die Hoden sein mußten, war noch mehr vernarbte Haut, doch sonst – nichts. Die Krallen des Löwen gruben sich noch ein wenig tiefer in das leichte Fell seines Gefangenen, als er sich runterneigte und tief einatmete, die Stirn runzelte und schließlich wieder in das Gesicht des Kleineren knurrte. ##Erkläre !!##

##Das war ein Gegner, wir wollten den selben Gefährten, ich nahm ihn mir einfach, auch wenn der nicht wollte ... dann kam mein Gegner, und wir kämpften.## Er sendete nicht weiter, das was geschen war, konnte der Löwe ja sehen. Daß ihn der Schwarze ihn in seiner noch immer brodelnden Wut töten konnte, wusste Kakamu nur zu gut und so überlegte er nicht lange und neigte seinen Kopf zur Seite, um seinen Hals zu präsentieren, er ergab sich sichtlich und sein Körper entspannte sich fühlbar.

Als Tanal das Bild dieses Gegners empfing, wurde sein Knurren noch lauter und dunkler, da alle seine Instinkte auf ihn ansprangen. Doch die Bewegung seines Gefangenen riß ihn wieder heraus und er verengte sein Auge, beobachtete den Pumakrieger und atmete tief durch seine Lippen ein, während er ihn ansah. Jegliche Herausforderung war aus dem Anderen gewichen und langsam löste der Schwarze seine Krallen von dessem Hals, ersetzte sie durch seine Fänge und biß kurz zu, um seine Überlegenheit zu untermauern. Er roch noch immer Angst – doch sie war nicht die aggressive Angst eines anderen Männchens, das sich wehren würde, sondern eher die devote Angst eines Unterlegenen, der um sein Leben fürchtete. Nur langsam löste Tanal seine Fänge und knurrte leise, denn selbst er wußte, daß ein Krieger nur dann entmannt wurde, wenn er sich eines wirklich schlimmen Verbrechens schuldig gemacht hatte. Doch hier schien es anders gewesen zu sein – wenn er nach den Gedankenbildern ging, hatte dieser Puma mit dem seltsamen Fremden um ein anderes Männchen gekämpft und verloren ... und der Andere hatte ihn nicht getötet, sondern ihn verstümmelt. Ein Gedanke, der Tanal aufschnauben ließ, denn so hatte er jetzt diesen Puma am Hals und in seiner Höhle, konnte ihn wegen dem Blizzard nicht einmal wegschicken und mußte nun zwangsweise mit ihm auskommen. Denn auch wenn der Löwe mehr als nur aggressiv war – der Puma hatte sich ihm ergeben und so konnte er ihn nicht einfach wie einen Rivalen töten.

Der Ruf des Löwen war weit geeilt, denn jetzt, wo Tanal von ihm abließ, musterte Kakamu ihn unauffällig. Er hatte auch schon von ihm gehört, schon in jungen Jahren hatte er den Führer des Rudels gefordert und verloren. "Du bist Tanal, nicht wahr ?" fragte er somit leise. Er behielt aber sein untergebenes Verhalten bei und er sah ihn auch nicht mehr direkt an.

Ein Verhalten, das ihm in diesem Moment das Leben rettete, denn alleine schon, daß dieser Puma ihn erkannt hatte und wußte, warum er verbannt war, reizte den Löwen zu einer unbändigen Wut. Laut aufbrüllend, wandelte er sich in seine Halbform und stürzte sich auf den Puma, packte ihn und schlug ihn an die Wand, ehe er sich hart an ihn preßte und die scharfen Fänge in dessen Schulter schlug. Die Schmach, verloren zu haben, saß selbst nach den langen Jahren des Exils noch fühlbar tief und schürte die Wut, wegen der er gefürchtet und gemieden wurde.

##Ich weiß, wie du dich fühlst.## sendete Kakamu leise. Den Schmerz steckte er weg, er hatte ja schon Schlimmeres überwunden als diesen Biss. Kakamu war auch Unterlegener eines Kampfes gewesen, und sein Gegner war kein Wesen von dieser Welt gewesen.

Wenn er nicht heraushören könnte, daß diese Worte weder gehässig noch mitleidig gemeint waren, hätte Tanal die Schulter zwischen seinen Kiefern zerbissen, doch so löste er den Biß und knurrte tief neben dem Ohr des Pumas, ehe er sich wieder in seine nur geringfügig kleinere Menschform wandelte und rau zu ihm sendete. ##Du kannst bleiben, bis der Blizzard aufhört – aber wenn du mich angreifst, töte ich dich !##

##Länger will ich eh nicht bleiben und wollte ich nicht bleiben.## antwortete Kakamu leise und sah noch immer weg. Das alles war neu für ihn, seine Instinkte ließen ihn unerwartet handeln. Früher hätte er den Kampf gesucht, selbst wenn er dabei draufgegangen wäre, und jetzt war ein Feigling aus ihm geworden, der den Schwanz einkniff, wenn's brenzlig wurde. ##Ich werde dich nicht stören.##

Ein mehr als nur mißmutiges "Das tust du schon !" knurrend, biß Tanal ihm noch einmal kurz in den Nacken, ehe er ihn losließ, zu der Feuerstelle ging und Holz nachlegte. Erst dann holte er sich das Fell mit dem Fleisch, nahm sich ein großes Stück und fraß es, ehe er den Rest mit dem Fell an den Eingang legte und damit begann, das Blut von seinen Krallen zu lecken. Er sah allerdings immer wieder zu dem Fremden, der ein wenig von ihm entfernt am Feuer saß, denn er traute ihm noch immer nicht.

Kakamu war derweil in hab acht, er spürte die Unruhe des Schwarzen. Hier in der Höhle waren zwei stolze Krieger, die verloren hatten, und deren Stolz eine tiefe Wunde trug. Und das machte die ganze Situation recht explosiv. Noch dazu fing Kakamus Magen an, leise zu knurren. Das Wenige, das er bei sich gehabt hatte, war schon verzehrt und es war nicht genug gewesen, daß er satt wurde. Der Geruch des Blutes verschlimmerte den Hunger noch, doch er würde nicht um Essen bitten, denn er würde zum Einem eh nichts bekommen und zum Anderen verbot es ihm der Stolz, den er noch übrig hatte.

Und Tanal hatte auch nicht vor, ihm etwas abzugeben – schließlich war der Puma ein Eindringling und daß er ihn in seiner Höhle übernachten ließ, war seiner Meinung nach schon mehr, als er eigentlich tun wollte. Doch die Tatsache blieb, daß dieser Puma trotz seines kräftigen Körpers kein Rivale war und auch scheinbar keine Gefahr bedeutete ... er hatte sich ihm ergeben und blieb ruhig, etwas, das dafür sorgte, daß zumindest sein Knurren langsam versiegte. Er war es gewohnt, völlig allein zu sein und zu tun, was er wollte – ohne, daß irgend Jemand ihm dabei reinredete oder auch nur da war und ihn ansah.

Letzteres versuchte Kakamu weiter zu vermeiden. Schließlich zog er sich etwas vom Feuer zurück und hüllte sich in das Fell, das er bei sich gehabt hatte. Er saß hier fest, auch wenn er gern fliehen wollte, aber im Blizzard wäre er nach wenigen Stunden erfroren. Selbst sein dickes Fell konnte das nicht mehr verhindern, vor allem, weil es allgemein weicher geworden war.

Eine Tatsache, die auch dem Schwarzfelligen schon aufgefallen war, doch erst jetzt langsam in seine Gedanken trat, da er satt und ruhiger war. Dieser Puma war äußerst seltsam – bisher war Tanal noch keinem Kastrierten begegnet, und so verengte er sein Auge und musterte den Anderen, während er immer wieder dessen Geruch zwischen den leicht geöffneten Lippen einatmete. Er roch nach Mann – aber so schwach, daß es fast nicht erkennbar war. Das Fell war weicher und es blieb keinerlei Aggression – eine Stimmung, die bei dem schwarzen Löwen mehr als nur ausgeprägt und nur schwer unter Kontrolle zu halten war.

So wie früher bei Kakamu, doch jetzt sah er kurz auf und sein Blick traf den des Löwen. Dessen eisblaues Auge stach bei dem schwarzen Fell richtig hervor, genau wie die weißen Zähne. Tanal war Jemand, gegen den Shakhley sicher gerne kämpfen würde, und vielleicht hätte der Schwarze eine Chance, ihn zu töten. Der Gedanke daran ließ ihn kurz lächeln, doch es verging, als er Tanal knurren hörte.

Das erwachte bei dem Lächeln, denn der Schwarze wußte nicht, wieso der Puma plötzlich lächelte – und noch ehe ein Herzschlag verstrich, stürzte er sich wieder auf ihn und preßte ihn mit der Linken auf den mit Fellen bedeckten Boden, zog die Lippen über die selbst in der Menschform langen Fänge zurück und verengte sein Auge bis auf einen wütenden Spalt, als er ihn gefährlich leise fragte. "Wieso lachst du ?!"

"Ich habe nur an etwas gedacht ... ich hab nicht über dich gelacht, ich hab nur gelächelt." Kakamu versuchte, das Missverständnis sofort aufzuklären, er hatte sich nichts dabei gedacht und der Löwe reagierte heftiger, als er es kannte. Er war früher auch so schnell an die Decke gegangen, aber Tanal war ein richtiger Vulkan, der bei der allerwinzigsten Erschütterung ausbrach und alles um sich herum vernichtete. Die Nähe des Größeren sorgte aber jetzt dafür, daß Kakamu dessen Duft einatmete und diesmal nahm er ihn bewusster war. Dieser Kerl strotzte nur so vor Hormonen.

Und genau diese Hormone sorgten dafür, daß der Druck seiner Hand sich noch verstärkte, ehe er den Puma grob auf den Bauch drehte und seinen Kopf zu dessem Hintern senkte, um tief einzuatmen. Es war nur ein fast nicht erkennbarer Hauch – doch der Fremde schien auf ihn zu reagieren und dies reichte, um die Aggressivität Tanals in eine völlig andere Bahn zu lenken. Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, riß sich der Löwe den eigenen Lendenschurz vom Leib, kam über Kakamu und rieb seine inzwischen hart gewordene Männlichkeit an dessen Hintern, ehe er mit der Rechten dessen Hinterbacke zur Seite drückte und in ihn eindrang. Noch im gleichen Moment biß er tief in den Nacken des Pumas, knurrte dunkel und begann, sich grob an ihm zu befriedigen, seine seit langer Zeit aufgestaute Lust auf die einzige Weise zu stillen, die er kannte – mit Gewalt.

Dank des Bisses entspannte sich Kakamu soweit, daß es nicht zu sehr wehtat, er konnte sich nun aber vorstellen, wie Anuk sich gefühlt haben musste. Die Stöße des Löwenmenschen waren grob und rücksichtslos, er kannte es nicht anders und so ertrug Kakamu es mit leisem Knurren, denn es gefiel ihm nicht und sein Körper reagierte auch nicht darauf. Ob es daran lag, daß ihm die Art und Weise nicht gefiel, oder daß es an der Entmannung lag, wusste selbst er nicht.

Ein wenig dunkler knurrend, bemerkte Tanal sehr wohl, wie sich der Krieger unter ihm immer wieder verspannte und auf diese Weise wehrte. Noch ein wenig fester zubeißend, packte der Schwarze die Hände des Anderen und hielt sie über dessem Kopf mit der Linken fest, während er mit der Rechten über die sich durch das Keuchen heftig hebende Seite des Pumas strich und schließlich an dessen Hüfte innehielt, um seine selbst in der Menschform sehr große Hand direkt über die leicht vernarbte Männlichkeit Kakamus und das flache, vernarbte Fleisch dahinter zu legen. Dieses Gefühl war mehr als nur berauschend – der schwarze Löwe hatte schon immer Männer bevorzugt, da sie nicht so leicht zu zerbrechen waren, und sich notfalls auch mit Gewalt geholt, was er wollte. Doch er haßte es, dabei die Hoden eines anderen Männchens zu fühlen, da es seine innere Wut schürte, wenn der Mann, den er dominierte, erregt war und seine Hormone einen Rivalen anzeigten. Meistens hatte er diese Krieger danach getötet oder in einem Kampf verletzt, nur Wenige gaben nach und ordneten sich ihm eindeutig unter, so daß er sie leben ließ. Ein Verhalten, das ihn noch gefürchteter werden ließ und zu seinem Ärger mieden die Füchse seither diese Schlucht ... so daß er nun schon einige Jahre lang keine Möglichkeit mehr gehabt hatte, sich abzureagieren.

Und das bekam Kakamu nun ab, doch die Hand an seiner Männlichkeit wie auch der verstärkte Biss sorgten dafür, daß er sich wieder etwas mehr entspannte. Die Narben waren empfindlich und so keuchte er dunkel auf, als Tanal erneut so rau mit den Finger darüberstreichelte.

Als der Kleinere so fühlbar nachgab, wurde das Knurren des Löwen ein wenig weicher, denn er mochte es gar nicht, wenn sich seine Opfer so verspannten – ein Grund, weshalb er den Nackenbiß so stark hielt. Daß dies jedoch eher mit dem zu tun hatte, das er mit seiner Hand tat, bemerkte er erst, als er wieder über das flache Fleisch fühlte und sein Knurren wurde hörbar dunkler, als er sich abrupt aus ihm löste, Kakamu auf den Rücken warf und sich zu dessen Männlichkeit neigte, während er ihn mit der Pranke auf dem Bauch untenhielt. Einen Moment lang musterte Tanal das noch nicht lange vernarbte Fleisch, ehe er rau mit seiner Zunge darüberstrich und den so seltsamen Geschmack kostete. Noch immer eine Spur Mann – das konnte er schmecken, doch nicht genug, um eine Bedrohung zu sein.

Kakamu schrie leise auf, als er die raue Zunge fühlte. Die Narben waren extrem empfindlich, und wo ihn das Streicheln erregt hatte, ließ ihn das Lecken fast an die Decke gehen vor Lust. Es war so schön, daß er sich leicht aufbäumte und tief erschauderte.

Bei der Reaktion knurrte Tanal dunkel auf und drückte ihn wieder nieder, hielt einen der bebenden Schenkel mit seiner freien Rechten fest und den anderen Schenkel mit dem Arm seiner Linken, die noch immer auf dem Bauch des Kleineren lag und ihn untenhielt. Dieses Verhalten hatte der Schwarze nicht erwartet, es war neu und so leckte er noch einmal rau über die langsam erwachende Härte, weiter herab über die vernarbte Haut bis zum Eingang, der dabei heißer und weicher wurde.

Dies ließ Kakamu erneut aufkeuchen, und als die Zunge seinen After streifte, wimmerte er leise erregt auf. Für ihn war das auch mehr als neu, er benahm sich fast wie ein Weibchen, das sich danach sehnte, endlich genommen zu werden. Bisher war Kakamu nie unterlegen gewesen, doch jetzt wünschte er es sich schon fast. ##Bitte quäle mich nicht.##

Die leise Bitte ließ den Größeren nur ein weiteres Mal aufknurren, denn auch er merkte, daß sich Kakamu fast wie ein hitziges Weibchen verhielt. Noch nie war ein Mann bei ihm so erregt gewesen und so zögerte Tanal einen Moment – doch dann packte er ihn wieder und drehte ihn grob auf den Bauch, neigte sich näher und leckte ein weiteres Mal rau über den heißen Eingang, der sich ihm nun willig entgegenreckte.

Daß er sich hier demütigte, merkte Kakamu nicht weiter, sein Geist war leicht benebelt und er wimmerte erneut auf, als Tanal über seinen After leckte. Er spreizte seine Schenkel sogar noch ein wenig, damit Tanal besser an ihn herankam, er benahm sich wirklich wie ein rolliges Weibchen, ungewollt, aber er tat es nunmal, er wollte die Härte Tanals wieder in sich fühlen.

Der brauchte keine weitere Aufforderung mehr und richtete sich wieder auf, packte mit der Rechten die Hüfte Kakamus und drang wieder in ihn ein. Diesmal war es jedoch anders – er fühlte keinen Widerstand, sondern den weichen und willigen Körper des Pumas, der ihm entgegenkam, etwas, das ihm bisher noch nicht passiert war. Erneut, doch dunkler aufknurrend, schnupperte Tanal am Nacken des Anderen und biß wieder leicht zu, während er hart in ihn stieß und begann, es zu genießen.

So wie Kakamu es genoss, es war so neu, so anders und doch so erregend. Zwar war er jetzt Kastrat, aber das trug nicht dazu bei, daß er nicht auch erregt sein konnte. Er kam Tanal sogar noch entgegen und keuchte leise bei jedem der harten Stöße auf.

Der Große hörte nun jegliches Denken auf und stieß weiterhin zu, befriedigte sich an dem willigen Körper Kakamus und knurrte tief, als er mit jedem keuchenden Atemzug die plötzliche Lust des Kleineren an dessem Hals riechen konnte. Instinktiv packte er mit der Rechten ein weiteres Mal die leicht härter werdende Männlichkeit und das empfindsame Fleisch dahinter, doch dann war es zuviel für ihn und er stieß hart zu, verharrte und verströmte sich heiß in die Hitze, die ihn so willig umgab, während er den Biß löste und den Kopf laut aufbrüllend in den Nacken warf.

Und genau da kam auch Kakamu, jedenfalls hatte er das Gefühl zu kommen, er verströmte sich nicht und doch zog sich der Orgasmus durch seinen gesamten Körper, er verengte sich fühlbar und brach dann keuchend und bebend zusammen. Erst jetzt begriff er, wie er sich verhalten hatte, und er schämte sich, je länger er sich Gedanken darüber machte. Er war tiefer gesunken, als er je gedacht hätte.

Auch Tanal kam wieder ein wenig zur Ruhe und knurrte dunkel, als er sich aus dem Puma löste und auf den Erschöpften blickte. Auch das war neu für ihn – bisher hatte noch Keiner, an dem er sich befriedigt hatte, selbst einen Orgasmus erlebt. Oder war so weich und verletztbar, wie Kakamu es in diesem Moment schien. Tanal wußte nicht, wie er reagieren sollte, da er selbst als Kind nie gelernt hatte, wie sich ein Paar in solchen Momenten verhielt. Er schnupperte wieder an dem Puma und knurrte leise, ehe er den Schweiß aus dessen Halsbeuge und das sachte Blut vom Nacken leckte, den Geschmack auskostete und langsam auch den festen Griff von ihm löste.

Kakamu blieb liegen wie er war, in seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Unbewusst schnurrte er bei dem Lecken, doch als er es bemerkte, verstummte es wieder und er drehte seinen Kopf, um Tanal anzusehen. Der Löwe hatte das, was ihm fehlte, und zwar im doppelten Sinne wie es schien, er strotzte so vor männlichen Hormonen und das wirklich mehr, als man es kannte. Es war riechbar, gerade jetzt nach dem Sex.

Und das lag daran, daß er schon von Geburt an größer, aggressiver und stärker als andere seines Stammes gewesen war. Der Schamane schob es auf sein schwarzes Fell, das so gegensätzlich zu dem eines normalen Löwen war – doch das war nur eine Begleiterscheinung seines unberechenbaren Wesens. Seine Mutter verstieß ihn schon früh und so lernte er ebenso früh, um sein Überleben zu kämpfen – und erstarkte dabei mit einem jeden Jahr mehr, bis er schließlich nach nur sechzehn Sommern die Männer seines Clans überragte und den Häuptling herausforderte. Noch immer leise knurrend, schnupperte Tanal ein weiteres Mal am Hals des ein wenig Kleineren und fragte ihn schließlich mißtrauisch. "Wieso hast du gerade geschnurrt ?! Und wieso tust du es jetzt nicht mehr ?!" Es war mehr als nur deutlich erkennbar, daß sein reizbares Wesen erneut reagierte und er im Begriff war, wieder wütend zu werden.

"Ich wollte nicht schnurren, aber mein Körper gehorchte mir nicht. Genau wie bei dem Sex eben ... mein Körper macht seit einiger Zeit, was er will." Kakamus Stimme war ruhig geblieben, früher wäre er wohl explodiert und hätte gesagt, daß es Keinem was anginge. "Mein Instinkt tut Dinge, die ich früher nie getan hätte." Und als wäre es, um seine Worte zu bekräftigen, schleckte Kakamu dem Größeren über den Mund, denn daran klebte noch etwas Blut. Auch das geschah durch seine Instinkte, denn das Gesicht Tanals war so nahe, daß es möglich war, und das Säubern war nunmal eine Eigenart von Katzenartigen.

Eigentlich hätte der Schwarze auch mit einem Ausbruch oder einem Streit gerechnet – doch bestimmt nicht damit, daß ihm Kakamu über den Mund leckte, denn das war eine Geste, die er noch von früher her kannte. Es war etwas Zärtliches, das Paare oder Freunde einander gaben – oder ein Unterlegener, der einen Überlegenen beruhigen wollte. Ohne, daß er es bewußt bemerkte, wurde Tanal ruhiger und leckte seinerseits über die Zunge des Anderen, schloß sein Auge bis auf einen schmalen Spalt und knurrte hörbar weicher, da er es genoß.

Kakamu leckte weiter und auch er schloss seine Augen, als er wieder anfing, leise zu schnurren. All das war Instinkt und wie es schien, tat er gut daran, es zuzulassen, denn es war sehr deutlich, daß Tanal ruhiger wurde. Kakamu selbst war sehr erschöpft und so döste er leicht weg, und das Schlecken hörte langsam auf, bis er schließlich einschlief und weiterhin schnurrend unter dem Löwen lag.

Der war inzwischen ruhig genug, daß er nicht mehr knurrte und sich den Helleren betrachtete, der nun tief und erschöpft schlief. Dies war ebenso wie das Lecken und noch immer anhaltende Schnuren ein eindeutiges Zeichen: Er unterwarf sich und vertraute ihm soweit, daß er so tief schlief, daß er einen Angriff nicht bemerken würde. All das war noch immer neu für Tanal, doch auch seine Instinkte erwachten langsam – und er folgte ihnen, leckte wieder über den Hals und den Rücken des Pumas, kam dabei auch tiefer und atmete seinen eigenen Geruch ein, ehe er wieder von ihm ließ und sich neben ihn legte. Auch in dieser Hinsicht kamen seine Instinkte durch: Das Schmusen nach dem Sex war bei ihm bisher nicht nötig gewesen, doch bisher hatte sich ihm auch Niemand so ergeben und ihm so sehr vertraut. Außerdem war Kakamu warm – und wie ein jeder Katzenblütige schätzte Tanal Wärme und fiel in einen leichten Schlaf, während sein Arm mehr als nur besitzergreifend um den Kleineren lag.

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