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“Wenn der Funke überspringt” 03
 

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Amadeo erwachte am nächsten Morgen und stöhnte satt und wohlig. Irgendwann in der Nacht waren sie beide eingeschlafen und der Weißhaarige grinste sacht, weil er den Arm Therons fühlte, der sich fast schon besitzergreifend um ihn gelegt hatte. "Morgen ... ich glaube, das war ein Unentschieden, oder ?" Er ahnte, daß Theron nicht fest schlief, und grinste erneut.

"Morgen, Großer ... jep, denke auch. Auf jeden Fall bin ich erst einmal satt, ich glaube nicht, daß ich vor dem Mittagessen noch einen hochkriege. Apropo - Hunger ? Ich ja, ich könnte eine Kuh verdrücken." Der Blauhaarige festigte noch den Griff um den Anderen und lachte leise, ehe er ihm einen zärtlichen Kuß auf die Wange drückte und sich eng an ihn heranschmiegte. "Und du bist schön kühl, die Anderen sind immer so verdammt warm in der Früh, wie Backöfen."

"Du bist aber auch ziemlich warm. Doch ich mag das." Er selber war meist kühl und heizte nur bei richtiger Anstrengung hoch. "Ich denke, bevor wir uns die Kuh teilen, sollten wir noch duschen, sonst flüchten die Mäuse aus der Küche."

Das brachte Theron zum Lachen und er schüttelte gutmütig den Kopf, ehe er den Weißhaarigen noch einmal auf die Wange küßte und dann langsam aufstand. "Dusche ist gut - und Zähneputzen. Mäuse gibts zum Glück keine ... aber wer weiß, vielleicht kommen sie, wenn wir nicht duschen." Dann lachte er wieder und ging in das kleine Bad seines Zimmers, um sich dort erst einmal zu erleichtern.

Amadeo wartete noch einen Moment und blickte ihm nach. Er fing an, Theron zu mögen, und das war eigentlich nicht gut. Aber er konnte jetzt auch nichts machen - er war der Einzige, der hier war. Erst, als der Blauhaarige sich unter die Dusche gestellt hatte, kam er mit ins Bad und erleichterte sich. "Ihr habt es hier echt gut." stellte er erneut fest.

Der junge Rekrut beobachtete ihn durch das durchsichtige Glas der Dusche, ehe er nickte und ihm die Türe öffnete, so daß der Weißhaarige ebenfalls reinkommen konnte. "Jep, es ist echt klasse - in der Stadt zahlst du dich für eine Wohnung, die diese Annehmlichkeiten hat, arm. Gut, umsonst es ist es hier auch nicht, doch ich mag die Arbeit hier. Und jetzt komm, damit wir uns noch ein wenig verwöhnen können, Hm ?"

Das ließ sich der Blonde nicht zweimal sagen, und so stieg er zu Theron in die große Dusche und nahm etwas von dem Duschgel, um den etwas Kleineren damit abzuseifen. "Letzte Nacht war der beste Sex, den ich bisher in meinem Leben gehabt hatte."

"Hmmmm ... ganz ehrlich ? Auch wenn es dumm klingt, dito. Irgendwas war bei dir anders ... so ... prickelnd ? Shit, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber irgendwie stehst du richtig unter Strom und ich finde das megageil." Auch Theron begann damit, den Anderen einzuseifen und lächelte anzüglich, denn die harten Muskeln unter seinen rauen Fingerspitzen turnten ihn sichtbar an.

"Strom ?" Amadeo tat überrascht, und war es auch. Aber eher darüber, daß Theron total darauf abfuhr. Langsam kamen ihm Zweifel, ob er die jungen Männer hier wirklich töten konnte, denn sie waren scheinbar nicht ganz normal. Aber er musste, um das Leben seines Bruders zu retten, auch wenn es ihm widersprach.

"Ja, Strom. Und ich denke, in dir ist noch mehr davon versteckt - kannst du es rauslassen ? Ich weiß, ich klinge wie ein Idiot, aber das war sowas von geil ..." Alleine schon die Vorstellung erhitzte den jungen Bombenleger und er drängte Amadeo an die Wand, küßte ihn leidenschaftlich und rieb sich ein wenig mit seiner harten Männlichkeit an der des Dunkleren.

"Okay, ja ich kann ..." raunte Amadeo, der jetzt so ziemlich aufgeflogen war. Er ließ die Energie in seine Hände fließen und berührte die Haut mit seinen Fingerspitzen. "Aber erzähle nicht weiter."

Ein leises "Verdammt ..." wispernd, schloß Theron die Augen und erschauerte fühlbar, als die Elektrizität durch seinen Körper floß und langsam an Stärke zunahm, während seine Selbstheilung dafür sorgte, daß er keinerlei Schaden davon nahm. Die so gegensätzlichen Reize ließen seine Lust schon fast sprunghaft ansteigen und er preßte Amadeo schon förmlich an die Wand, rieb sich an ihm und keuchte schwer, als ihre Lippen sich endlich wieder lösten. "Verdammt, als ob ich sowas Geiles teilen würde !"

Amadeo schraubte die Intensität ein klein wenig zurück, auch wenn er sich doch irgendwie wunderte, daß Theron das so gut wegsteckte. "Wie erträgst du das ? Jeder Andere würde fast an die nächste Wand springen." Seine Worte waren leise und raunend, denn er reagierte natürlich auf den Blauhaarigen.

"Sag mir dein Geheimnis, und ich sage dir meines, Großer. Ich weiß, daß du kein Tourist bist ... und ich kenne viele deiner Verhaltensweisen, da ich sie schon gesehen habe. Du gehörst zu den Jägern, nicht wahr ? Keine Sorge, ich verpfeif dich nicht, solange du keinen Blödsinn machst ... ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß du so ein fanatisches Arschloch bist, dazu bist du viel zu nett." Die Hände Therons wanderten weiterhin über den Körper des Weißhaarigen und er blickte letztlich in dessen völlig weiße Augen, die unter dessen Energie leicht bläulich schimmerten. "Verdammt - du hast die schönsten Augen, die ich je gesehen habe."

Als Theron sagte, daß er wusste, daß Amadeo zu den Jägern gehörte, war die Lust des Blonden schlagartig verschwunden. Er hatte es nicht verhindern können und seufzte nun leise. "Tut mir leid ... ja, ich bin von da. Ich dachte, ich finde hier Zuflucht." Er log zwangsweise wieder, doch diesmal so, daß man ihn nicht durchschaute.

"Hab keine Angst - wir haben hier zwei ehemalige Rekruten der Jäger, die hier Asyl gefunden haben und glücklich wurden, der Boß kann dich beschützen." Man sah Theron an, daß er es völlig ernst meinte und er verstand auch, daß Amadeo jetzt nicht an Sex denken wollte. Also küßte er ihn noch einmal, doch diesmal sanfter, stellte danach die Dusche aus, da die Seife schon abgewaschen war und stieg aus der Dusche, um sich und ihm ein Handtuch zu holen. "Komm erstmal raus, dann reden wir, Okay ? Und wie gesagt, hier kann dir nichts passieren ... das läßt der Boß nicht zu, und ich auch nicht."

"Okay ... und danke." Amadeo nahm das Handtuch und trocknete sich gründlich, ehe er Theron ins Zimmer folgte und frische Kleidung aus seiner Tasche nahm. "Ich weiß, daß auch Jäger hier sind. Es wurde gemunkelt." Daß es viele Zweifler gab, wusste Amadeo ja, und so waren seine Erklärungen auch plausibel.

Irgendwie ahnte der Bombenbauer, daß der junge Jäger etwas verschwieg - doch es war verständlich und so nickte er nur, zog einen Slip und eine Short an und setzte sich auf sein Bett, klopfte auf den Platz neben sich und nickte, als Amadeo sich auch neben ihn setzte. "Weiß ich ... die Jäger bekamen da ja den Mund nicht mehr zu und zerrissen sich schon fast darüber, was wir für schlimme Gotteslästerer sind. Du wirst es nicht glauben, aber weißt du was ? Das Gegenteil ist der Fall, wir handeln direkt auf Befehl von Gott und der Boß ist ein ehemaliger Engel, der uns nun ausbildet. Klingt wie ein Märchen oder ein Film, ich weiß ... ist aber so."

"Was ?" Amadeo war so gut wie sprachlos, und kuckte Theron mit großen Augen an. "Du verarscht mich doch nur." Das konnte man einfach nicht glauben. Zumal er eigentlich nicht sehr gläubig war, und als Titan wohl nicht gerade zu den Geschöpfen gehörte, die Gott angeblich geschaffen hatte. Laut der Jäger war er eher ein Ding aus der Hölle. "Dann gibt es wohl auch einen Teufel, Hm ?"

Die großen Augen Amadeos ließen den Blauhaarigen leise lachen und er schüttelte kurz den Kopf, ehe er breit zu grinsen begann. "Nope - das ist dann der oberste der Dämonen, aber den haben wir zum Glück noch nicht kennengelernt. Und Nein, ich verarsche dich nicht, Großer. Wir alle wurden vom Gott Faron verändert, damit wir unsere Pflicht erfüllen können ... nämlich dafür zu sorgen, daß die besonderen Geschöpfe, die Mist bauen und grundlos töten und sowas, entweder wieder alles auf die Reihe bekommen oder sie werden getötet. Deshalb sind die Anderen auch in Rumänien, da dreht gerade ein Rudel gebissener Werwölfe durch, weil ihr geborener Anführer gestorben ist." Theron überlegte einen Moment, wie er es am Besten erklären sollte - doch dann nahm er aus der Hose an der Seite sein Taschenmesser, klappte die Klinge aus und stach sie sich in den Arm, zog sie wieder heraus und nickte, als die Wunde gleich heilte. "Siehst du ? Selbstheilung, aber ich bin weder ein Vampir noch ein Werwesen, noch ein anderes besonderes Wesen wie du. Darf ich fragen, was du bist, Großer ?"

"Titan." murmelte Amadeo leicht abwesend, da er immer noch das Gesagte und vor allem das verdauen musste, was er gerade gesehen hatte. "Ihr seid alle so, daß ihr euch heilen könnt ?" Innerlich war er absolut aufgewühlt, denn die Hoffnung, seinen Auftrag erfolgreich erledigen zu können, zerbröckelte gerade in kleine Krümel.

"Ein Titan ? Wow ! Verdammt, ich dachte immer, die wären nur in Legenden - hätte mir denken können, daß es die auch gibt, wenn ich mir vorstelle, was die in alles in Hawk und Nick eingebaut haben. Und jep, wir sind alle so ... bis auf Hawk und Nick, die sind viel stärker und einfach nur krass, vielleicht hast du schon von ihnen gehört. Kamen vom Militär, wurden schon als Kinder genverändert - das Projekt hieß "Children", die waren Supersoldaten." Als das Gesicht Amadeos dabei noch weiter fiel, zog Theron die Brauen zusammen und legte den Kopf leicht schief, ehe er mit der Rechten über die Wange des Größeren strich und ihn besorgt fragte. "Was ist denn los ? Du siehst aus, als hätte ich dir gesagt, daß du gleich sterben wirst. Bitte, ich will dir nichts tun ... ich will dir nur helfen ?"

Mit einem Children hatte Amadeo ja gerechnet, aber nicht mit zwei und auch nicht damit, daß sie alle hier so verändert waren, daß sie sich heilen konnten. Es war hoffnungslos, den Auftrag zu erfüllen, sein Bruder war so gut wie tot. "Ich nicht ... aber ..." Amadeo schluckte trocken und er kämpfte nun doch mit den Tränen. "Sie haben meinen Bruder ... ich sollte euch alle töten, ich bin Assassine der Jäger."

Diesmal war Theron an der Reihe, mit großen Augen zu dem Weißhaarigen zu blicken. Dann hob er langsam den Finger und zeigte verdattert auf den jungen Titanen, ehe er leise wisperte. "Du ... du bist der berühmte Assassine der Jäger ? Der, der alle töten kann, ohne sie zu berühren oder in der Nähe zu sein ? Genial !! Ich habe mich immer gefragt, wie du das hinkriegst, Großer ... aber jetzt wird mir alles klar, der Strom ! Der ganze Körper funktioniert mit elektrischen Impulsen, wenn du das Herz zum Stottern bringst, bekommt derjenige einen Herzinfarkt und fertig. Oder die Lungen, das Hirn, einfach alles !" Doch dann fing sich der junge Rekrut wieder und wurde ernster, als er über ihre Situation nachdachte. "Also wenn ich das richtig verstehe, nehmen die beschissenen Jäger deinen Bruder her, um dich dazu zu zwingen, Leute zu töten, die sie tot sehen wollen. Diese miesen, bigotten Schweine - vornerum sagen, alles was kein Mensch ist, muß eliminiert werden, und dann behalten sie dich und deinen Bruder, um die Drecksarbeit zu machen, für die sie zu fein oder zu dumm sind. Arschlöcher." Theron hatte sich richtig in Rage geredet - doch dann seufzte er leise und legte die Hand auf die Schulter Amadeos. "Danke, daß du ehrlich zu mir warst, Großer ... du mußt die Idioten in Sicherheit wiegen, bis der Boß wieder zurück ist, dann sorgen wir dafür, daß dein Bruder wieder freikommt. Versprochen."

"Ich hab aber erst jetzt die Wahrheit gesagt und ja, genau dieser Assassine bin ich. Ich würde lieber nicht töten müssen. Mein Bruder und ich sind die letzten unserer Art, glaube ich." Und ihm war klar, daß er das Ganze noch aufrecht erhalten musste, bis sich die Möglichkeit ergab, seinen Bruder zu befreien. "Würde dein Anführer wirklich helfen, ihn zu finden ? Ich habe absolut keine Ahnung, wo er ist. Hin und wieder darf ich ihn sehen und Briefe schreiben, aber ich weiß nicht, wo er ist."

Theron nickte und kratzte sich leise seufzend im Nacken, ehe er wieder durchatmete und ernst nickte. "Klar wird Suchar das - ich bin zwar nicht lange hier, aber das weiß ich genau. Und keine Sorge, wir haben genug Möglichkeiten um herauszufinden, wo er ist. Entweder auf die normale Art ... oder wenn das nicht klappt, dann holen wir Afar, der ist Vampir und kann es aus ihren Köpfen rauslesen. Atme erst einmal gut durch - und dann schnappst du dir dein Handy, rufst die Idioten an und erzählst ihnen, daß die Garde ausgeflogen ist und auf einer Mission, und du schleimst dich jetzt bei dem einzigen, zurückgebliebenen Rekruten ein und versuchst, Informationen zu erhalten. Schließlich kannst du ja mich ja nicht töten und damit die Garde alarmieren, wenn die wieder zurückkommen. Klingt doch plausibel, oder ?"

"Sie glauben eh fast alles ... ich rufe gleich an. Danke ... ich bin froh, daß ich dich kennengelernt habe." Amadeo nahm sein Handy und ging hinaus, um seinen Vorgesetzten anzurufen. Es dauerte doch einige Zeit, und Theron konnte ihn leise diskutieren hören, ehe der Blonde auflegte, tief durchatmete und wieder ins Zimmer zurückkehrte. "Ich denke, er hat es geschluckt." Trotzdem erkannte man große Sorge in seinen Zügen, da der Sankt ihm ausdrücklich gesagt hatte, was passierte, wenn er versagte.

Der Blauhaarige nickte nur und kam zu ihm, zog ihn in einen sanften, doch dominierenden Kuß und lächelte, als Amadeo nach einer Weile ziemlich atemlos seine Lippen löste. "Mach dir nicht so viele Sorgen - jetzt hast du Zeit, bis der Boß und die Leute wieder zurückkommen. Währenddessen kann ich sie schon drüber aufklären und vielleicht kann der Boß kurz vorbeisehen und mit dir reden, Hm ? Aber erst frühstücken wir einmal."

"Kurz vorbeisehen ? Der ist doch so weit weg ? Aber ich sollte mich wohl nicht mehr wundern, oder ?" Eigentlich wunderte ihn jetzt schon gar nichts mehr, und er nickte. "Frühstück klingt klasse ... ein Kaffee nach dem Schreck wäre ideal."

Theron lachte nur und nickte, klopfte dem Dunkelhäutigeren auf den Rücken und schob ihn aus seinem Zimmer raus, das er diesmal offen ließ. "Klar - wir sind alle Kaffee-Junkies, nur der Pater und der Kerl vom Boß trinken Tee, manchmal auch einige der Anderen. Und jap ... du brauchst dich nicht mehr wundern, ich tus schon lange nicht mehr. Es gibt so vieles mehr als die blöden Jäger sich einbilden zu wissen ... wenn du hierbleiben magst, nachdem wir deinen Bruder geholt haben, wirst du dich auch durch die Schule pauken müssen. Ist aber nicht so schlimm wie es sich anhört, denn wir können das alles wirklich brauchen, nicht so wie in der normalen Schule, wo du nur Mist lernst."

"Ich hatte bei den Jägern Unterricht für das Nötigste. Lesen, schreiben rechnen, Informatik und auch Waffenkunde, was ich aber eigentlich nicht brauche. Wenn ich nicht aus der Nähe töten kann, dann erledigt es ein Blitz oder Kugelblitz." Körperlich war er auch trainiert worden, und er selbst hatte stark an der Beherrschung seiner Fähigkeiten gearbeitet. Er war stärker, als die Jäger wussten, genau wie sein Bruder.

Das ahnte Theron und er grinste breit, ehe er ihm antwortete. "Hier ist es ein wenig anders ... natürlich trainieren wir unsere Körper und jeder von uns beherrscht diverse Waffen. Aber zusätzlich lernen wir noch die antiken Sprachen und Schriften, Chemie, Physik, moderne Sprachen und noch so einige andere Dinge. Jeder von uns hat seine Spezialgebiete ... ich zum Beispiel bin leidenschaftlicher Bombenbastler, deshalb war ich auch mit meinem Rucksack so vorsichtig." Dann kamen sie in der Küche an und der Blauhaarige machte sich pfeifend daran, die Kaffeemaschine anzuwerfen und kramte ein wenig im Kühlschrank, ehe er einen großen Stapel Pfannkuchen hervorzauberte. "Na, wie wärs ? Hunger ?"

"Dio mio ... Pfannkuchen." Der Blonde schmatzte unbewusst, und strahlte richtig. "Du willst nicht wissen, was ich sonst immer frühstücke." Vorab nahm er schon einen der Pfannkuchen, rollte ihn zusammen und futterte ihn genüsslich.

Theron lachte leise und stellte die Pfannkuchen an einen der Tische, ehe er ihnen Teller, Besteck, Marmelade, Ahornsirup und Nougatcreme holte, um sie ebenfalls an den Tisch zu stellen. "Ich weiß schon ... Arn hat es uns erzählt. Körnerfutter mit Magerjoghurt und Tee. Ich hab ja nichts gegen Müsli, aber jeden Tag ?! Und das ohne Zucker oder wenigstens Rosinen ? Ärgs." Es schauderte ihn schon, wenn er daran dachte und so lenkte er sich schnell damit ab, ihnen die Kaffeekanne, Tassen und Löffel an den Tisch zu stellen, Milch und Zucker dazuzuholen und Amadeo auf die Bank zu drücken. "Laß es dir schmecken, ja ? Aber laß mir noch welche über, ich habe auch Hunger nach der geilen Nacht."

"Wir teilen brüderlich." Amadeo hatte Kohldampf auf die Pfannkuchen, aber er war nicht so verfressen, daß er nicht auf Theron achtete. "Und du baust Bomben ?" Erst jetzt ging er nochmal darauf ein und nahm sich einen weiteren Pfannkuchen, um ihn mit Nougatcreme zu bestreichen.

Theron war schon dabei und schmunzelte, da sie den gleichen Geschmack hatten, ehe er den Pfannkuchen rollte und sich ein großes Stück in den Mund schob, um es hungrig zu essen. "Jep - bauen und auch entschärfen. Hab mich schon in der Schule für Chemie und Physik und Mathe interessiert, war das Einzige, das ich mochte und in dem ich gut war. Bin dann abgehauen und in eine Straßengang, dort hab ich dann gelernt, wie man aus wirklich allem Bomben basteln kann. Die Jungs meinen, mir machts einfach nur Spaß, Mülleimer und Briefkästen in die Luft zu sprengen - und ich gebe zu, ich liebe es. Aber mehr Spaß machen die wirklich guten, komplizierten Bomben, das ist oberklasse." Als Theron merkte, daß er sich in wahre Leidenschaft geredet hatte, hielt er inne und wurde ein wenig Rot, ehe er kurz mit den Schultern zuckte und entschuldigend grinste. "Sorry, ich liebe das Thema."

Aber Amadeo grinste nur sacht. "Ich kann es verstehen. Ich fühle Elektrizität und ich glaube, wenn du bastelst, sollte ich wegbleiben. Hin und wieder neige ich dazu, einen Kurzen auszulösen." Er hob beide Hände und ließ zwischen den Zeigefingern einen Lichtblitz entstehen.

"Wow ! Das ist soooooooooooo geil ..." Der Blauhaarige war sichtbar fasziniert und ließ einen Finger durch den Lichtblitz gleiten, schauderte und lachte danach, ehe er nur megabreit grinste. "Solange du mich nicht berührst oder die Bombe, gibts kein Problem - ich nehme immer isolierende Matten, Tische und Werkzeuge, sicher ist sicher. Schließlich hat man ja im Winter Pullies an oder ähnliche Dinge, die einen aufladen können ... und das kann auch in den übrigen Monaten passieren. Aber weißt du was ? Du wärst perfekt für mich, wenn ich wieder vor dem Problem stehe, daß ich einen Auslöser brauche." Und das wiederum zog ein längeres Gespräch nach sich, bei dem sie in Ruhe ihre Pfannkuchen aßen, ratschten und dabei auch die eine oder andere Tasse Kaffee genossen.

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