Balken01a


”House of Wonders” 07
 

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Sie waren schnell bis zum Auto gekommen, ohne gesehen zu werden ... und Kisho hatte sich nach hinten zu Sander gesetzt. Enrik fuhr, und so konnte er dem jungen Vampir etwas Halt geben. Und der nahm es zu gern an - es war alles so aufregend, und schon bei der Flucht hatte er Halt bei Enrik gebraucht. Während der Fahrt schwieg Sander die ganze Zeit und kuckte hin und wieder hinaus in die Welt, die er nicht kannte. Im Aufzug klammerte er sich dann aber wieder an Enrik, weil der ihn wieder trug.

Und der große Kriegernaga grollte weich, bis der Aufzug in der Etage mit den Penthäusern hielt, stieg nach Kisho aus und wartete, bis dieser die Türe von Shagens Penthouse aufgeschlossen hatte. Erst dann trat er ein und lächelte, trug Sander in das große Wohnzimmer und setzte ihn dort ab, ehe er auf einen Knopf drückte, der die Jalousien herabließ. "Fürs Erste können wir alle hierbleiben und warten, bis Dougal kommt, ja ? Hast du Hunger, Sander ? Du kannst gerne von uns trinken. Warte, am Besten wandle ich mich, so ist es am Einfachsten." Noch während er sprach, zog Enrik sich aus und wandelte sich, ehe er wieder zu dem jungen Vampir schlängelte und ihm sanft über die Wange strich. "Geht es dir gut ?"

"Ist alles gut, es war für mich nur sehr aufregend. Ich war noch nie im Leben draußen." Das Ganze hatte Sander doch sehr erschöpft, gerade weil er ja den ganzen Tag im Käfig saß und spielte. Kisho wandelte sich ebenso, nachdem er sich ausgezogen hatte und kuckte nach Raven, der in einem der zwei Schlafzimmer lag und scheinbar eingeschlafen war. Der Naga schloß die Tür des Zimmers und schlängelte ebenso zu Sander. "Du wirst alles sehen dürfen und Dougal ist immer für dich da, du brauchst ab jetzt keine Angst mehr haben."

"So ist es - wir alle beschützen dich. Möchtest du dich vielleicht hinlegen, bis Dougal kommt ? Du kannst gern bei uns kuscheln, wenn du möchtest, oder auch alleine in einem der Zimmer schlafen." Auch wenn Enrik instinktiv so viel seines Federchens berührte, wie er konnte, so galt seine Sorge und Aufmerksamkeit vor allem Sander, da er nur zu gut sehen konnte, wie erschöpft dieser war.

"Etwas schlafen wäre schön ... und ich ... darf ich vielleicht noch ein paar Schlucke?" Sander war noch etwas schüchtern und Kisho lächelte warm. "Sicher darfst du." Er bot ihm zuerst seinen Hals an und Sander zögerte kurz, ehe er zubiß und ein paar Schlucke nahm. Als Enrik es ihm auch noch anbot, trank er auch von ihm und sank erschöpft in dessen Armen zusammen. "Ich denke, wir bringen ihn ins Bett." wisperte Kisho, und grollte weich. Es war doch erschreckend, wie klein Sander gehalten worden war, er traute sich kaum, etwas zu fragen.

Enrik nickte nur und seufzte leise, hob den schlanken Vampir auf seine Arme und schlängelte in das andere Gästezimmer, legte ihn hinein und sich neben ihn, ehe er seinem Federchen zunickte, daß dieser sich auf dessen andere Seite legen sollte. "Es ist besser, wenn er unsere Nähe fühlt ... und du kannst mich so beruhigen, denn ich bin stinksauer auf die Ärsche, die ihn so mies behandelten. Wenigstens ist er jetzt da weg und in Sicherheit ... und wenn Dougal kommt, dann geht es ihm noch besser."

"Ich denke auch, ich denke, Dougal ist taff genug, daß er das jetzt durchzieht, ohne daß wir seinen Hintern retten müssen." Es war doch eine Sorge von Kisho, aber er Dougal hatte einen Dickschädel und ebensochen Haß auf die Leute wie Enrik.

"Mach dir um den Großen keine Sorgen, mein Eiskristall - der kriegt das hin, er ist ruhiger als ich. Ich denke, er wird spätestens eine halbe Stunde nachdem sie ihn entdecken hier auftauchen, und sein Federchen verwöhnen ... nur, was dann passiert, ist die Frage, schließlich liegt die Entscheidung bei Sander, wenn er alle Alternativen erfahren hat." Um Dougal machte sich Enrik keine Sorgen ... doch um Sander und darum, welche Entscheidung dieser schlußendlich treffen würde.

"Ich hoffe das Beste, aber es liegt an ihm. Er muß sich erstmal selbst finden." wisperte Kisho, und grollte sanft. "Laß uns ebenfalls schlafen. Raven hat es auch schon dahingerafft."

"Wie du es wünschst, mein Eiskristall - und ja, du hast recht." Während er sprach, kuschelte sich Enrik näher und grollte weich, ehe er seine Augen schloß und langsam wegdöste. Der Jetlag holte ihn langsam ein und er war froh, ein wenig ruhen zu können, ehe Dougal zu ihnen stieß.

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Früh am nächsten Morgen kam Harry auf die Tür des Zimmers zu und lauschte kurz daran. Er hörte keine Sexgeräusche, aber etwas anders, es war ein unterdrücktes Grummeln und Knurren. Irgend etwas stimmte nicht, und so öffnete er die Tür und ihm rutschte fast das Herz in die Hose, als er den Kunden gefesselt und mit blutiger Nase auf dem Boden liegen sah. "Was ist passiert ?!" Er löste sofort die Fesseln und auch den Knebel. "Wo ist er ?" Man sah, daß er weniger Angst vor Dougal hatte als vor dem, was ihm blühte, wenn sein Meister davon erfuhr.

"Woher soll ich denn das wissen, verdammt ?!!! Ich liege hier schon seit Stunden gefesselt auf dem Boden, weil zwei gottverdammte Ninjas kamen, mich niederschlugen und dann fesselten ! Ich bin erst seit einigen Minuten wach und habe bemerkt, daß der Geflügelte fehlt ... und das ist verdammt nochmal nicht meine Schuld !!! Gibt es denn in diesem verdammten Monsterkabinett keine Sicherheit ?! Wie kamen die hier rein und wie zum Teufel hat Niemand bemerkt, daß sie hier reinkamen und mit einem Mann abhauten, der Schwingen hat ?!" Dougal brüllte so laut, daß man ihn sicherlich durch das ganze Casino hören konnte ... doch das war ihm nur recht, denn es untermauerte sein Alibi mehr, als wenn er ruhig geblieben wäre. Dabei ließ er auch seine Stärke als Naga erwachen und in seine Ausstrahlung fließen, ehe er mit gefährlich ruhiger Stimme weitersprach. "Und ich verlange, daß mir mein Geld für die restlichen Tage wieder zurückbezahlt wird - und dazu noch eine gesalzene Entschädigung für diese Nacht, denn ich stehe überhaupt nicht darauf, gefesselt und geknebelt auf dem Boden zu liegen."

Harry war fix und fertig und er hatte jetzt nicht nur Angst vor seinem Herrn, sondern auch vor Dougal, der stinkwütend war. "Ich werde alles in die Wege leiten, einen Moment, ich bin gleich wieder da." Er hatte Angst, daß etwas herauskam und Dougal womöglich irgendetwas verbreitete. Also verschwand er kurz, und kam dann mit dem Geld der gesamten drei Tage wieder zurück. "Bitte, ich möchte mich entschuldigen. Wir sind nur vorrübergehend hier eingezogen, und scheinbar gab es doch noch Sicherheitslücken."

"Sicherheitslücken ? Verdammt, das sind keine Lücken, das sind Gräben ! Aber gut - ich bin einverstanden, und ich bin niemals hiergewesen. Sollte ich etwas anderes hören, dann werdet ihr euch wünschen, tot zu sein ... denn ich werde Schlimmeres mit euch anstellen. Verstanden ?!" Mit den Worten nahm Dougal das Geld an und knurrte noch einmal dunkel, ehe er sich umdrehte, aus dem Zimmer und nach draußen stürmte.

Harry wirkte sichtlich erleichtert, und doch wieder nicht. Den einen Ärger hatte er vom Hals, aber der Größte kam noch. Er mußte seinem Herren beichten, daß Sander gestohlen worden war, und das machte ihm gerade ziemlich viel Angst. Aber vielleicht konnte er es noch auf die Sicherheitsleute abwälzen.

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Erst, als er genug Entfernung hinter sich gebracht hatte, wandelte Dougal seinen wütenden Gesichtsausdruck in ein breites Grinsen und lachte schließlich leise, steckte das Geld ein und winkte nach einem Taxi, um sich zu dem Penthouse bringen zu lassen. Er konnte es kaum erwarten, Sander wiederzusehen ... und er hoffte, daß es ihm gutging.

Jener erwachte recht früh durch seine innere Uhr, und er erschrak einen Moment. Aber dann wußte er wieder, was passiert war, und hörte das weiche Grollen von Kisho. "Alles gut, du bist in Sicherheit." wisperte das Federchen und er hoffte, daß Sander sich wieder beruhigte. "Entschuldigt, ich wollte euch nicht wecken."

Doch hinter ihm erklang ein weiteres, dunkleres Grollen, das wohlig aus Enriks Kehle rollte, ehe er ihm sacht in den Nacken biß und ein klein wenig knabberte. "Das hast du nicht, Sander ... ich bin schon eine Weile wach und betrachte dich und meinen Eiskristall, und ich denke, Dougal wird bald kommen. Du fühlst dich sehr gut an - ich kann verstehen, daß er sich in dich verliebte."

Bei dem Knabbern wurde Sander ein wenig weicher, aber bei den Worten wurde er doch etwas rot auf den blassen Wangen. "Schatz ..." Kisho stoppte seinen Liebsten mit dem leisen Wort, denn er sah, daß es Sander nicht unangenehm war, er aber trotzdem durch das Kompliment schüchtern errötete.

Als ihn Kisho leicht ermahnte, seufzte Enrik leise und zuckte kurz mit den breiten Schultern. "Ich bin ein geborener Stachelnaga, mein Eiskristall ... ich sorge mich um die Federchen und kann nicht aus meiner Haut. Und du mußt nicht erröten, Sander - bei uns Nagas ist kuscheln normal."

"Ich bin es nur nicht gewöhnt, ich muß noch so vieles lernen. Daß Nagas so verschmust sind, hat Dougal schon gesagt." Es prasselte einiges auf Sander ein und er hatte sich gerade erst an die Zärtlichkeit von Dougal gewöhnt, deswegen war er bei Enrik so schüchtern gewesen. "Ich glaube, er kommt." Sander konnte Dougal fühlen - er war ganz in der Nähe, und das ließ sein Herz etwas kräftiger schlagen. Hoffentlich war ihm nichts passiert.

Und just in diesem Moment hielt das Taxi vor dem Penthouse und Dougal stieg aus, ging zu dem Wachmann und meldete sich mit seinem Namen an, nickte, als dieser ihn durchwinkte, und stieg in den Aufzug. Der große Braunhaarige konnte es kaum erwarten ... er konnte Sanders Geruch wahrnehmen und als der Aufzug endlich in der obersten Etage hielt, stieg er aus und folgte dem Geruch zu dem Penthouse Shagens, um kurz zu klopfen und leise zu grollen.

"Ich gehe." Kisho stand auf und schlängelte sogleich zu der Tür, um Dougal hineinzulassen. "Wir sind auch gerade aufgewacht, geht es dir gut ?" Er fragte, als die Tür offen war und lächelte, als Doug kaum zu bremsen Richtung Schlafzimmer strebte.

Denn er konnte Sander hören und als er dort ankam, atmete Dougal erleichtert aus, wusch im Bad kurz über sein Gesicht und zog sich sofort aus, wandelte sich und kam auf das Bett an Sanders andere Seite, um ihn zärtlich zu küssen und dabei seinen Schlangenkörper um sie alle zu legen. "Bin ich froh, daß alles geklappt hat ... und daß du unbeschadet bist. Ich bin auch froh, daß das mit deinen Schwingen geklappt hat, auch wenn es ungewohnt ist, daß du sie nicht mehr hast."

Sander schmiegte sich gleich an Dougal und wirkte auch sehr erleichtert. "Ich bin froh, daß es dir gutgeht. Und die Schwingen, ich kann sie wieder hinformen. Aber es tat gut, auch einmal wieder ohne sie zu sein." Jetzt hatte er sich freier bewegen können ... gerade, weil die Ringe darin gewesen waren, hatte er aufpassen müssen ... und auf dem Rücken konnte er so gut wie nie liegen.

Man sah Dougal mehr als nur gut an, wie sehr er sich für ihn freute und er küßte Sander noch einmal, ehe er sacht an dessen Hals knabberte und wohlig grollte. Enrik schmunzelte nur und neigte sich näher, knabberte an Dougals Hals und lächelte, als Kisho sich zu ihnen legte. Es lag in der Natur der Nagas, Zärtlichkeiten und körperliche Nähe zu teilen ... und gerade die beiden Stachelnagas wollten ihre Liebsten bei sich wissen und zärtlich berühren.

"Darf ich euch noch um etwas bitten ? Der Kristall in der Kette ... ich weiß, er soll mich schützen, aber ich habe Anst, daß mich der Herr mit seiner Hilfe findet." Es war seine größte Angst, denn so würde er nicht nur wieder eingesperrt, er brachte auch Dougal, Enrik und Kisho in große Gefahr. "Könnt ihr ihn zerstören ? Ich habe mehr Angst vor dem Herrn als vor den Jägern."

Dougal konnte nur ahnen, was dieser Magier an dem jungen Vampir verbrochen hatte und er nickte zu Enrik, der ihm die Kette abnahm und seine Eismagie in der Rechten erwachen ließ, die Hand zur Faust ballte und den Kristall und die Kette zerstörte. Die Splitter schloß Enrik in einem kleinen Eisblock ein und ließ ihn auf den Boden fallen, ehe er sich wieder auf das Bett legte und kurz nickte. "Das Eis ist durch meine Magie entstanden und blockt die Magie des Kristalls völlig ab, du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Dieses Aas ... ich wünschte ich könnte ihn in meine Krallen kriegen, den würde ich gefrieren und dann in tausende von Teilen zerreißen."

Man sah Sander an, welche Last ihm von den Schultern fiel und er lächelte das erste Mal glücklich. "Danke ... ich wollte nicht, daß euch auch noch etwas passiert. Und bleibt bitte weg von ihm, er ist gefährlicher, als ihr denkt." Das war ihm wichtig.

Doch die beiden Stachelnagas schmunzelten nur und Dougal küßte seinen Liebsten zärtlich, ehe er leise zu ihm sprach. "Er hätte nicht den Hauch einer Chance, mein Rubin ... denn wir Nagas wurden durch schwarze Magie geformt und der Schwarzmagiermeister sorgte damals dafür, daß wir gegen schwarze Magie weitestgehend immun sind. Der Arsch würde versuchen, uns mit seiner Magie zu verletzen - und bis er merkt, daß sie nicht wirkt, hätten wir ihn schon getötet. Doch du brauchst dich nicht sorgen, wir werden ihn nicht suchen und töten ... wichtig bist du, und daß du in Sicherheit kommst." Und gerade das war nun ein schwieriger Punkt, doch er mußte angesprochen werden. "Möchtest du denn mit mir kommen, mein Rubin ? Der Tempel ist durch die stärksten Zauber geschützt, dort kann uns Niemand aufspüren ... nur wir Nagas und einige ausgewählte Menschen, denen wir vertrauen, kennen den Ort an dem er steht, und wir besitzen auch den Grund darumherum. Und möchtest du vielleicht ... auch bei mir bleiben ?"

Daß sie alle sicher waren, beruhigte Sander. Er schwieg aber noch auf die Frage, ob er mitkommen und bei Dougal bleiben wollte. Er brauchte einen Moment, und fühlte in Dougal hinein. Es war ein großer Wunsch von ihm und er fühlte auch, daß Doug ihn nicht so direkt fragte, weil er in nicht zwingen wollte. Dougal liebte ihn von ganzen Herzen und das zeigte ihm, wie sehr er ihm vertrauen konnte. Aber er fühlte auch in Enrik, der ähnliches mit Kisho gemacht hatte. Bei dem Federchen fühlte er dessen Glück und Zufriedenheit, und die tiefe Liebe zu Enrik, aber auch zu etwas anderem. Die zwei hatten ein Kind zusammen. "Ich denke, ich würde gern mitkommen. Ich weiß nicht wohin, und ich möchte bei dir bleiben, weil ich dir vertraue. Du zwingst mich zu nichts."

Als er das hörte, sah man Dougal dessen Erleichterung deutlich an und er lächelte zärtlich, ehe er Sander sacht küßte. "Ich bin froh, daß du mit mir mitgehen möchtest, mein Rubin. Es ist dann auch deine Entscheidung, ob du ein Federchen wie auch Kisho werden ... oder so wie jetzt bleiben willst. Ich liebe dich, egal, wie du dich entscheidest. Am Besten frägst du Kisho - er hat diese Entscheidung schon getroffen und kann dir alle Fragen beantworten."

Als der junge Japaner das hörte, lächelte er einen Moment. "Ich erzähle dir gern alles. Aber erstmal kuckst du dir alles an, und ich zeige dir unser Ei." Kisho hatte starke Gefühle für das Küken, aber er war ein Mensch, der sich gut beherrschen konnte und lächelte wieder, als Enrik leise grollte.

Denn bei diesem herrschten die Instinkte sehr stark vor und gerade wenn es um seinen Gefährten oder sein Ei ging, wurden sie besonders stark. Es zeigte sich auch dadurch, daß Enrik seinen Nagakörper zärtlich um den Kishos ringelte und ihn kurz küßte, ehe er einfach nur ruhig dalag und weich grollte, während Dougal aufstand, um den Laptop Kishos zu ihnen ans Bett zu holen.

Kisho lächelte und nahm den Laptop entgegen, damit Dougal sich wieder hinkuscheln konnte. "Hier, ich zeige dir ein paar Bilder, Sander." Der junge Vampir staunte schon wegen dem Gerät, und kuckte mit großen Augen auf den leuchtenden Bildschirm. "Was ist das ? "

Als die beiden Stachelnagas sahen, daß Sander nicht einmal einen Laptop kannte, mußten sie ihre Wut unterdrücken und grollten weich, ehe Dougal leise zu ihm sprach. "Das ist ein Laptop - du hast bestimmt gehört, wie die Wächter oder der Geschäftsführer Computer oder Laptops benutzen, um alles zu koordinieren oder Dokumente zu schreiben, oder im Internet etwas zu suchen. Das hier ist ein Laptop - ein kleiner Computer, den man auch mitnehmen kann. Und wir haben hier auch Fotos drauf, die unsere Brüder, Väter und Onkel zeigen ... und natürlich auch die Küken und die Eier, in denen die noch nicht geschlüpften Küken schlafen und wachsen."

Sander berührte das Gerät und nickte kurz. "Ich habe sie reden hören." Dann zog er die Finger zurück, und Kisho öffnete die verschlüsselte Datei mit den Bildern. "So, das ist das Ei von Enrik und mir. Wir Federchen können Kinder bekommen, oder eher Eier, aus denen die Jungen schlüpfen." Er zeigte ein Bild von Enrik als Kleinkind, und Sanders Gesicht erhellte sich ein wenig. "Ich mag Kinder gerne." Er mochte sie, weil sie rein waren.

Als der junge Vampir erwähnte, daß er Kinder mochte, lächelte Dougal und knabberte wieder sacht am Hals seines Liebsten, ehe er leise zu ihm wisperte. "Wenn du möchtest ... jedes Federchen kann Kinder haben, mein Rubin." Es war nur eine Bemerkung, doch er hoffte, daß er die Gefühle Sanders richtig gelesen hatte.

"Ich denke darüber nach, ich möchte gern erst alles kennenlernen." Sander wußte so wenig, und langsam erwachte die Neugierde in ihm. "Ist das die Familie ? So viele ..." Ein Gruppenbild erregte seine Aufmerksamkeit, und er berührte den Bildschirm.

Das ließ Enrik leise schmunzeln und er nickte, als er zu Dougal blickte. "Ja, wir sind in den letzten Jahrzehnten wirklich viele geworden, wir finden unsere Gefährten viel schneller und es gibt wieder viele, neue Küken. Endlich wächst unser Stamm - und deshalb ist es für mich sehr wichtig, kämpfen zu lernen, denn ich bin ein Kriegernaga und Stammesbeschützer. Dougal hingegen repariert den Tempel ... er läßt ihn wieder in seinem alten Glanz erstrahlen."

Kisho klickte ein wenig bei den Bildern weiter, und so war auch der Tempel zu sehen. "Das ist euer Zuhause ?" Sander strich wieder mit den Fingern über den Monitor. "Die Pflanzen sehen ein wenig aus wie in den Terrarien von den Tieren." Er kannte Pflanzen auch nur von dort und lächelte einen Moment.

"Ja, das ist unser Zuhause ... der Tempel liegt im indischen Dschungel, und ich freue mich darauf, wieder dorthin zu reisen. Ich bin sicher, es wird dir gefallen ... die Zimmer im Tempel sind wunderschön, Liams Gärten blühen und fruchten, und durch uns Nagas ist alles wieder wunderbar lebendig." Gerade der Wiederaufbau war Dougals größte Freude - und er arbeitete immer wieder daran, wenn er Zeit dazu fand.

"Ich bin gespannt, wie es ist ... oh ... dein Bekannter wacht auf, es ist der Mann, der mit dir da war, als wir uns zum ersten Mal sahen." Sander fühlte, wie Raven aufwachte und sich aus dem Bett wälzte, weil seine innere Uhr klingelte. Er mußte ja bald zur Arbeit und erst jetzt fiel ihm ein, daß er alles verschlafen hatte, und kam zu dem anderen Schlafzimmer. "Ah, da seid ihr ja. Guten Morgen zusammen."

Dougal lachte leise, als er die zerzausten Haare seines Freundes sah und stand auf, umarmte ihn und zog ihn dann zu dem großen Bett und den Anderen. "Guten Morgen, mein Freund - genau richtig für ein gutes Frühstück und für dich dann einen guten Arbeitstag. Ich werde heute noch mitgehen und mit dem Boß reden ... vielleicht bekomme ich ja für die Zeit, die es braucht, eine Freistellung und kann danach wieder bei ihm arbeiten. Wäre gut, denn ich mag es, für den Boß zu arbeiten."

"Wäre schön, wenn du wieder anfangen könntest, ich denke, der Boß hat nichts dagegen." Raven fühlte sich gerade sehr wohl hier, aber er mußte dringend ins Bad. "Ich muß mich hier leider wieder rauswühlen, ich muß noch eben wohin. Ihr könnt ja schon Frühstück machen." Mit den Worten stand er wieder auf und wetzte ins Bad, um sich rasch frisch zu machen.

Ihm folgte das Lachen der Nagas, ehe Dougal sich wieder zu Sander neigte und zärtlich an dessem Hals knabberte. Er merkte, wie sehr es diesem gefiel und daß es damit zusammenhängen mußte, daß er ein Vampir war ... doch auch Nagas mochten dies gern und er grollte weich, als er die weiche, duftige Haut Sanders mit den Lippen kostete.

Sander entspannte sich auch gleich und schnurrte leise. Kisho hingegen lächelte und schlängelte aus dem Bett. "Schatz, kommst du mit Frühstück machen ?" Er schwang beim Schlängeln bewußt seine Hüfte etwas mehr, um seinen Gefährten aus dem Bett zu locken. So hatten Dougal und Sander noch etwas Zeit für sich ganz allein.

Ein Locken, dem Enrik nicht widerstehen konnte und er schlängelte ihm gleich hinterher, fing ihn im Bad und lachte leise, als er Kisho sacht in den Nacken biß. "Du bist so verführerisch, wenn du deine Federchenreize auslebst ... bitte verzeih, es sind meine Instinkte. Du weißt doch, daß ich ein Kriegernaga bin, und meine Beschützerinstinkte sind deshalb viel stärker und auf den ganzen Stamm ausgelegt." Gerade in solchen Situationen spielte ihm seine Bestimmung immer wieder einen Streich, denn eigentlich sollte er sich mehr um seinen Gefährten kümmern und es tat ihm sichtbar leid, daß er es wieder nicht bemerkt hatte.

"Ich weiß doch und du weißt, daß ich da nicht eifersüchtig bin. Ich wollte dich eigentlich nur weglocken, damit die zwei etwas Zeit für sich haben und natürlich, damit wir zusammen duschen können." Da die Dusche etwas kleiner war, wandelte sich Kisho wieder in einen Menschen und löste sich von seinem Schatz, um schon in die Dusche zu gehen. Den Hüftschwung behielt er allerdings bei. Derweil lächelte Sander sacht, weil er fühlte, was Kisho vorhatte. "Kisho hat ihn weggelockt, damit wir Zeit für uns haben."

Das ließ Dougal wieder schmunzeln und er nickte, ehe er ihm leise antwortete. "Enrik besitzt einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt denn er ist ein Kriegernaga, der den Stamm beschützen soll ... er meinte es nicht böse. Aber ich bin froh, daß sie uns ein wenig Zeit für uns geben." Dann verstummte der große Stachelnaga wieder und neigte sich zu Sander, küßte ihn sanft und streichelte zärtlich über dessen Körper.

Der junge Vampir schnurrte sogleich ... er fühlte sich endlich sicher, und ließ sich etwas fallen. Der Kuß wurde sacht erwidert und Sanders Hände fingen an, über die Haut von Dougal zu streicheln, um ihn weiter zu erkunden.

Etwas, das dieser sehr genoß - und wenn er es richtig hörte, dann würden sie auch einige Zeit dafür haben, sich zu entdecken, da Kisho und Enrik sich unter der Dusche vergnügten.

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