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 Cesare und Endira  01
 

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Drei aufregende Monate waren vergangen, seit Shagen in Spanien gewesen war. Kaum, daß er wieder daheim war, hatte er ein neues Schätzchen für sein Haus gefunden und Matze war glücklich mit seinem Craig. Die letzte Zeit war wirklich schön gewesen, alles schien wunderbar und heute würde er Endira wiedersehen, denn der alte Takeshima hatte sich eine Stierkampfarena gebaut und hatte sogar die Stiere aus Spanien importiert. Der Alte war wirklich verrückt und doch war es interessant für alle, die eingeladen waren. Aus seinem Hause waren es nur er und Cesare. Takeshima war vernarrt in den Römer und gehörte zu seinen besten Kunden. Sogar ein Kleid hatte er ihm geschickt, ein rotes, spanisches Kleid, das perfekt passte, wie Shagen jetzt sah. Cesare trug es mit der Würde einer Spanierein, auch wenn der Italiener noch durchblitzte. Das Haar war von Chino hochgesteckt worden und eine Blüte steckte darin, ebenso ein Kamm. Shagen selber kam sich wie ein Depp vor, er trug eine spanische Tracht und er verfluchte den alten Sack, daß er eine Motto-Show aus dem Spektakel gemacht hatte und alle in spanischen Outfits kommen MUSSTEN ! Endira hatte recht, Japaner waren furchtbar exzentrisch, das musste Shagen nun leider am eigenen Leib spüren. Es war würdelos, wieder seiner Natur, aber er musste hin, um seine Beziehungen zu festigen. Hoffentlich kam er aus dem Haus, bevor Shean ihn so sah. "Komm Cesare, es wird sonst zu spät." Der Italiener nickte und folgte Shagen sogleich zur Eingangshalle.

Doch als hätte der Silberhaarige es geahnt, kam auch Shean an der Eingangshalle vorbei und stockte, als er die Beiden sah. Einen Moment lang kämpfte er mit seiner Beherrschung – doch dann konnte er nicht mehr und lachte lauthals los, hielt sich mit der Rechten an der Wand fest, mit der Linken den Bauch und lachte, bis er nach Atem japste und ihm die Tränen in die Augen stiegen. "Ganz ehrlich, Shagen – ihr Japaner habt einen Schlag weg. Hundertprozentig." Die Worte waren fast nicht verständlich, da der Rotblonde noch immer lachte – dann wischte er sich die Lachtränen aus den Augen und atmete kurz durch, kam zu Shagen und klopfte ihm hart auf die Schulter und schüttelte bei Cesares Anblick nur schmunzelnd den Kopf, schlug ihm kurz auf den Hintern und ging dann weiter zur Küche, um sich beim Frühlstück zu beruhigen.

Schon, als Shagen Shean gesehen hatte, hatte sich sein Gesicht verfinstert, er hatte es geahnt und es wurde durch das Lachen bestätigt. Cesare quietschte leicht und hüpfte vor dem Klaps und grummelte Shean dann hinterher, während Shagen ihm ein "Wart ab, bis ich wieder da bin, dann vergeht dir das Lachen !!!!" hinterher brüllte, daß es fast durchs ganze Haus hallte. Cesare quietschte erneut auf, als Shagen seine Hand packte und hinter sich her nach draußen schleifte. Hale stand bei der Limousine und unterdrückte ebenso ein Lachen. Man sah es ihm an, daß er am Liebsten würde, wenn er nicht genau wüsste, daß er eine dafür gescheuert bekam. Shagen kannte er schon so lange, daß er sein Unwohlsein regelrecht greifen konnte, aber es sah wirklich zu komisch aus mit diesen Strümpfen und den knielangen Hosen und diese Schuhe noch dazu. "Lach und ich kastrier dich, dann hab ich eine neue Attraktion in meine Hause." muffte Shagen ihn an und Hale schluckte sein letztes Glucksen wie einen schweren Brocken herunter. So öffnete er die Tür und stieg dann ein, um die beiden Schönheiten zum Stierkampf zu fahren.

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Genau in diesem Moment stieg Endira in Tokyo aus der Limousine, die ihn vom Hotel zu der Arena gebracht hatte ... wie es seine Gewohnheit war, trug er schon jetzt die Tracht seiner Familie, die sich von denen der anderen Toreros ein wenig unterschied. Zum einen war die Hose lang und er trug kniehohe Stiefel – zum Anderen war sie völlig schwarz, nur die kurze Jacke war aus einem Stoff gefertigt, dessen Rot so dunkel war, daß sie nur im hellsten Sonnenschein noch ein wenig rot schimmerte und dazu als einzigste Zierstickerei das Wappen seiner Familie in hellem Rot auf dem Kragen gestickt hatte. Auch seine Haare trug er offen – dies war eine Eigenart seiner Familie, die er mit ebenso großem Stolz trug wie seine Tracht, welche die Männer seiner Familie ebenso zum Stierkampf wie auch zu den Tanzturnieren trugen. Endira war gespannt darauf, wie die Arena geworden war – von außen sah es schon fast gleich aus, nur daß die vielen Menschen, die auf diesen Festen immer zugegen waren, fehlten ... anstattdessen wurden die Eingänge von finster aussehenden Bodyguards geschützt und nur das Brüllen der Stiere hallte hin und wieder durch die wenigen Stimmen, die von innen drangen. Ohne auch nur eine Spur seines Stolzes zu verlieren, wurde das Gesicht des Tänzers hart und ernst – innerlich nickte er, als die Wachen kurz schluckten, dann folgte er einem Untergebenen in die Arena, der auch seine Tasche trug und auch bei ihm blieb, als er ihn zu dem alten Takeshima brachte, der dies alles organisiert hatte. Der Blick Endiras wurde dabei noch kälter, als er die wenigen, schon angekommenen Gäste in den total überzogenen, pseudospanischen Trachten sah – es war eine Farce und ein kurzer Blick zu den anderen Toreros, die an der Seite standen, zeigte ihm, daß sie dachten wie er. Endira begrüßte den Alten nur kurz und kalt – dankte ihm für die Einladung und bat gleichzeitig darum, zu seinen Kollegen zu dürfen, um sich noch kurz mit ihnen zu unterhalten. Der Alte war zwar überrascht, doch er gestattete es ihm – eigentlich hätte er einige anerkennende Worte erwartet, daß er sich gerade auch hierbei um Authenzität bemühte, doch Endira konnte und wollte ihm diese nicht geben und so verabschiedete er sich so höflich, wie es ihm möglich war und ging zu den anderen Toreros, den Diener dabei im Schlepptau. Die anderen Spanier begrüßten ihn so herzlich und zugleich stolz, wie sie es gewohnt waren – und ein Blick in die Runde genügte, um zu wissen, daß Keiner von ihnen gekommen wäre, wenn sie das gewußt hätten. Doch nun waren sie da – und würden das Beste daraus machen müssen. Endira seufzte innerlich leise, als sie über die Stiere sprachen, welche Zuchten vertreten sein würden ... dachte dabei an Shagen und lächelte innerlich, denn zumindest das war ein Lichtblick.

Und dieser Lichtblick fuhr gerade mit der Limousine vor und fasste sich. Nein, er musste sich zusammenreißen, um sich aus dem Wagen zu trauen. Das war ja so demütigend, Takeshima schien das nicht zu begreifen, er hatte keine so altehrwürdige Abstammung und selbst als Verstoßener schämte sich Shagen, hier so anzukommen. Soweit er hörte, hatten sein Vater und sein älterer Bruder es abgelehnt, zu kommen, und er beglückwünschte Shoga dafür, in Amerika zu sein. Obwohl der sich das sicher auch nicht angetan hätte. "Es ist wichtig für die Geschäfte." murmelnd, animierte er sich und stieg dann aus. Cesare reichte er seinen Arm und so schritten die Beiden mit der Einladung in der Hand in die Arena. Wie es schien, waren sie mit die ersten Gäste und das hob Shagens Laune nicht sonderlich. "Fühlst du dich wohl ?" fragte er Cesare und der lächelte ein wenig schief. "Nicht so wirklich, weil du dich nicht wohlfühlst, Shagen." kam es leise von ihm. Er war sonst begeisterungsfähig, das Kleid war eine Wucht und doch unpassend. Ein kleines Schwarzes wäre ihm lieber gewesen. Im Eingangsbereich blieb Shagen stehen und sah sich um. Von weitem konnte er Takeshima sehen und als sein Blick weiterschweifte, sah er die echten Spanier, die sich angeregt unterhielten und selbst da hatten sie ihre Würde, die Shagen durch diese Farce etwas abhanden gekommen war. Er erkannte Endira und seufzte. "Es ist peinlich, daß er mich so sehen muss..."

Und als ob er das gehört hätte, sah Endira auf – bei dem Anblick hob sich eine seiner Brauen, ehe sich Beide senkten und er nach einem kurzen "Bitte entschuldigt mich....." zu den anderen Toreros dem Bediensteten winkte, ihn zu Shagen zu begleiten. Als er bei ihm ankam, seufzte er leise – betrachtete ihn von oben bis unten und schüttelte kurz den Kopf, ehe er ihn kurz auf die Wange küßte und dann mit einem kurzen Lächeln Cesare mit einem Handkuß begrüßte. Dann blickte er wieder zu dem Silberhaarigen und zog den Diener zu sich – öffnete die Tasche und zog ein kleines Bündel heraus, das er nun Shagen reichte und leise zu ihm sprach. "Scheint so, als hätte mein Vater eine Vorahnung gehabt – dies ist ein Geschenk unseres Hauses, und ich denke, daß du es jetzt sehr gut gebrauchen kannst. So gute Arbeit dieser Japaner mit der Arena geleistet hat – seine Gäste in diese ... diese ... Verkleidungen zu stecken, ist einfach nur beschämend, meine Kollegen wären ebenso wenig wie ich gekommen, wenn sie das gewußt hätten." Man hörte Endira an, daß er wütend war – und daß gerade der Anblick der Beiden vor sich diese Wut noch schürte, denn obwohl er und die anderen Spanier wußten, daß Japaner exzentrisch sein konnten, so war dies wie Spott, den man ihnen ins Gesicht spuckte.

Etwas verblüfft nahm Shagen das Bündel, sein Gesicht erhellte sich, als er erkannte, was es war, allein das Stück Kragen mit dem bestickten silbernen Drachen war es, was ihn freute. "Du bist ein Schatz, Endira." Er neigte sich vor und küsste ihn zärtlich auf die Wange. "Ich zieh mich schnell um, bevor mich noch wer so sieht." Und schon huschte er mit Würde auf das nächste WC. Cesare stand somit allein mit Endira da. Der Handkuss hatte ihn beeindruckt und er wusste nicht so recht, was er sagen sollte. "Er ist gleich viel glücklicher, ich danke ihnen." Er war unsicher, dieser Mann verwirrte ihn, er strahlte so viel Würde und Kraft aus, daß es kaum zu fassen war. Es war anders als bei Shagen und so fast gleich.

Leise schmunzelnd, sah der Endira dem Silberhaarigen nach – dann drehte er sich zu dem Italiener um und nickte, als er leise lächelte und ihm antwortete. "Es war die Idee meines Vaters, ihm eine Garnitur fertigen zu lassen, in der die besondere Weise meiner Familie mit ein wenig japanischem Einfluß kombiniert wurde. Ich bin froh, daß ich sie schon jetzt mitgenommen habe und nicht erst, wenn ich euch in eurer Villa besuche – hätte ich geahnt, was das hier für eine Farce wird, hätte ich das Turnier abgesagt, ebenso wie meine Kollegen. Doch zu etwas Anderem ... du kannst mich duzen, wenn du möchtest, Cesare. Und auch wenn dir etwas schlichtes, eng geschnittenes Schwarzes besser gestanden hätte, so bringst du doch in dieses Kostüm so viel Schönheit und Würde, wie es möglich ist." Endira war freundlich – auch wenn er sich sexuell nicht von dem Italiener angezogen fühlte, so achtete er doch dessen Schönheit und auch, daß dieser es eben genoß, wie eine Frau zu wirken und man merkte auch, daß der Spanier ihm mit der gleichen Freundlichkeit und Höflichkeit begegnete, wie er es auch bei einer Frau getan hätte.

Cesare unterdrückte ein Erröten und lächelte freudig über das Kompliment. "Genau dieses Kleid wäre mir auch lieber gewesen, ich habe vorhin erst daran gedacht. ...Ich trage dies hier auch nur für Herrn Takeshima." Er fand das Kleid zwar wunderschön, aber es war übertrieben. "Und ich kann dich und deine Kollegen gut verstehen, dies hier ist alles so künstlich..." Sein Blick haftete an den Augen seines Gegenübers, doch er senkte schließlich den Kopf, um dem zu entkommen. Als Shagen wiederkam, wirkte Cesare ein wenig erleichtert und er bot einen absolut wundervollen Anblick. Mit dem Anzug, den er trug, schien seine Würde zurückgekommen zu sein. "Besser, viel besser, ich danke dir, Endira." Shagen strich über den feinen, anthrazith Stoff und lächelte freudig. "Dies Ganze hier ist so peinlich, daß ich das Bedürfnis hab, mich dafür bei dir und deinen Kollegen zu entschuldigen."

Endira hatte noch auf die Worte des Italieners genickt, doch dann kam Shagen und ein leises, genießendes Lächeln erwachte auf den Zügen des Spaniers. "Ich danke dir, Shagen, ich denke, sie werden erleichtert sein, wenn sie dich sehen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis das Turnier beginnt – ich hoffe, daß ihr euch unterhalten werdet, ihr könnt die besten Toreros der Welt und die stärksten Stiere aus den Zuchten im Kampf bewundern. Eine gute Gelegenheit zu wetten ... die Stiere werden heute Blutzoll fordern, denn sie sind die Wildesten aus den Zuchten, damit sie eine Herausforderung bieten."

"Das ist auch der einzige Grund, warum ich mir das hier antue, ich weiß, daß die Toreros echt sind." Shagen ging mit Endira zu den Toreros, er wollte sich wirklich bei ihnen bedanken, daß sie gekommen waren und ebenso entschuldigen. Seine Familie gab es schon seit ewigen Zeiten in Japan, sie war ein Teil der Geschichte und führte zurück bis in die Anfänge der Zeit. Cesare schickte er zu Takeshima vor, der ihn wohl schon bemerkt hatte. "Ich wünsche alles Gute für den Kampf." wünschte der Italiener noch dem Spanier und nickte noch kurz, bevor der sich umwandte und in Richtung des Gastgebers lief.

Endira hatte noch dankend genickt und sah wieder leise lächelnd zu dem Silberhaarigen an seiner Seite. "Komm – ich stelle dich ihnen vor, mi amor ..." Mit den Worten führte der Spanier Shagen zu den anderen Toreros, die ihn mit sichtbarem Interesse betrachteten und ihn schließlich respektvoll begrüßten. Sie hatten sehr wohl gemerkt, daß Shagen seine Kleidung gewechselt hatte – und daß er sich in dem Kostüm, das er zuvor getragen hatte, mehr als nur unwohl gefühlt hatte. Endira hatte ihn schnell vorgestellt und auch erklärt, daß der Gastgeber die Gäste quasi gezwungen hatte, sich spanisch zu kleiden und daß natürlich nur übertrieben gestaltete Kostüme zur Verfügung standen.

Shagen war froh, daß er so freundlich und respektvoll behandelt wurde und er unterhielt sich angeregt. Er entschuldigte sich auf für Takeshima, nicht alle Japaner waren so schlimm wie dieser eine hier. Langsam trudelten auch andere Gäste ein und nicht alle schienen begeistert. Andere wiederum verhielten sich übertrieben spanisch und lachten leise. "Ich werde mich dann auch auf die Tribüne begeben. Ich wünsche ihnen allen viel Erfolg in der Arena." Mit den Worten verneigte er sich höflich vor den Toreros und erwies ihnen so ein weiteres mal Respekt, bevor er Endira noch ein Küsschen hab und dann zu den Tribünen ging, um ein Auge auf Cesare zu haben.

Die Toreros unterhielten sich noch eine Weile, bis sie in die entsprechenden Räume in der Arena gingen und sich dort fertigmachten, ein letztes Mal die Spieße und ihre Klingen überprüften, ebenso wie die Tücher – den Rufen der Männer lauschten, welche die Stiere überwachten und sie dann auch in die Arena bringen würden. Es dauerte nicht lange, und der erste Kampf wurde ausgerufen und der erste Torero ging die so vertrauten Gänge entlang, auch wenn er sich unwohl fühlte beim Anblick der Japaner, die entweder völlig ruhig waren oder so falsch applaudierten, daß es schon viel zu auffällig war. Doch dann verging dieser Moment und er stellte sich dem Stier, der nun in die Arena gelassen wurde. Endira redete in der Zwischenzeit noch mit den Anderen – sie kannten sich gut und mit Einigen von ihnen war er auch ein paar Mal intimer geworden, doch sie alle wußten, daß es nur freundschaftlich war. Endira mußte als Letzter in die Arena, sie hatten es ausgelost – und so wartete er, bis er schließlich ausgerufen wurde und nahm sein Tuch und die Speere, um in die Arena zu gehen.

Shagen hatte das Spektakel mit großem Interesse verfolgt, er war jedoch froh, daß nun als Letzter Endira dran war, ein krönender Abschluss zum Ende dieser Veranstaltung, die er nicht so recht genießen konnte. Cesare hatte aufmerksam zugesehen und sich nebenher um Takeshima gekümmert, mit ihm geplaudert und er hatte sich ein paar Küsschen und Schmeicheleien gefallen lassen. Er war aber auch froh, wenn das alles vorbei war und auch daß er später mit Shagen heimfuhr. Der hatte es abgelehnt, auf den Wunsch Takeshimas einzugehen, daß Cesare die Nacht bei ihm blieb und das ausdrücklich, da seine Schätze nur im Haus des Silbernen Drachen zugänglich waren.

Kühl, wie es seine Gewohnheit war, erwartete Endira den Stier, den er töten würde ... anders als seine Vorgänger, nutzte er dies nicht, um sich zu profilieren, sondern blieb ernst und zeigte auch keine Reaktion auf die begeisterten Zurufe der Zuschauer. Gekonnt stieß er die Speere in den Leib des großen Tieres und schwächte ihn so – bot ihm aber gleichzeitig eine Herausforderung, dem Tier die Möglichkeit, kämpfend zu sterben und auch ihn zu verwunden, wenn er es vermochte. Doch der Stier hatte keine Chance, ihn auch nur zu streifen – Endiras Beweglichkeit des Tanzes kam ihm auch hier zugute und letztlich tötete er den Stier durch einen gezielten Stoß seiner Klinge und neigte kurz respektvoll den Kopf, ehe er sich umdrehte und ungeachtet der begeisterten Rufe der Zuschauer wieder zurück zu den Räumen ging, in der auch die anderen Toreros waren und sich noch unterhielten, bevor sie zurück in das Hotel fuhren. Endira wußte, daß Shagen ihn abholen würde und so ging er, nachdem er sich im Hotel kurz frischgemacht und eine kleine Tasche gepackt hatte, wieder runter in die Lounge, um dort auf Shagen zu warten.

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Shagen kam auch sobald wie möglich zum Hotel. Er hatte noch die obligatorischen Drinks genommen und sich ein wenig unterhalten, bevor der Cesare einpackte und in die Limo verfrachtete. Hale hob eine Braue, als er Shagen sah. "Boss ? Deine Sachen ?" Shagen lachte leise. "Die sind im Mülleimer auf der Toilette, wo sie hingehören, diese hier sind ein willkommenes Gastgeschenk von Endira." Hale lachte leise. "Sehr willkommen, die stehen dir richtig super." kam es von vorne, dann gab Hale Gas und manövrierte die schwere, silberne Limousine durch die Anderen hindurch und fuhr direkt zum Hotel. Dort angekommen, stieg nur Shagen aus und ging in die Lounge, wo er Endira vorfand. Lächelnd kam er auf ihn zu und tippte ihn sacht an der Schulter an. "Das Taxi ist da." wispernd.

Mit einem leisen Schmunzeln drehte der Spanier sich zu ihm um – stand dann auf und zog Shagen in einen sanften Kuß, nickte und nahm seine Tasche auf. "Dann lassen wir sie nicht lange warten, Hm ? Während wir fahren, kannst du mir ja noch ein wenig erzählen, mi amor ...."

"Das Meiste weißt du doch schon, Hm ?...Aber Hale fährt uns, dann lernst du ihn gleich kennen." Shagen zwinkerte und führte Endira heraus. Hale stand schon da und hielt ihnen die Tür auf, damit sie gleich einsteigen konnten. In dem schwarzen, feinen Anzug sah er immer wieder beeindruckend aus und jetzt nach den Jahren, bekam er langsam graue Strähnen an den Schläfen, was ihn laut Shagen noch besser aussehen ließ.

Ein Gedanke, der auch Endira kam, als er zum Auto trat und seine Tasche auf den Rücksitz legte. Doch dann richtete er sich wieder auf und ließ den Blick langsam über den großen Mann vor sich schweifen – ein leises, mehr als nur genießendes Lächeln erwachte auf seinen Zügen und er ging nahe zu ihm, legte die Hand in dessen starken Nacken und zog ihn sanft zu sich herab, um ihn mit sachter Leidenschaft und einer Spur seines Feuers zu küssen. Erst nach einigen Herzschlägen ließ er wieder von ihm ab – streichelte sanft mit der Hand vom Nacken zu der breiten, muskulösen Brust, schloß die Augen ein wenig und lächelte genießend, ehe er ein leises "Du bist Versuchung pur, mein Schöner ... wenn du es mir gestattest, würde ich gerne mit dir den Anfang machen ...." zu ihm wisperte.

Hale wurde schon bei dem Kuss ganz warm und er mochte gar nicht an mehr denken. Er sah fast hilflos auf diesen extrem guten Küsser herab und lächelte etwas erschlagen. Er wollte gerade antworten, als Shagen dichter kam. "Ihn Morgen, ja ? Er hat den ganzen Tag auf uns gewartet und ist müde. Du bekommst Shean zuerst, ich hab noch eine Rechnung mit dem Witzbold offen." Ein fieses Grinsen zog sich auf seine Lippen. Dafür, daß Shean ihn so dermaßen ausgelacht hatte musste er büßen. "Shean die ganze Nacht lang, er ist frisch und hat heute den faulen Lenz gemacht."

"Wie du es wünscht, Shagen ... eine gute Herausforderung. Und dir widme ich Morgen soviel des Tages, wie du verkraftest, mein Schöner ... es ist vielleicht wirklich besser, wenn du dich ausruhst." Mit den Worten huschte ein leises, besitzergreifendes Schimmern durch die Augen des Spaniers – doch es verging so schnell wieder, wie es gekommen war und er stieg nach Shagen ein, um noch ein wenig mit dem Silberhaarigen zu plaudern, ehe sie an dessen Villa ankamen ... denn danach würde es eine Weile dauern, bis er wieder die Gelegenheit dazu hatte.

Hale schauderte bei dem Glitzern. Shagen hatte nicht übertrieben, eher hatte er untertrieben. Der Große stieg gleich ein und grinste sich einen. Er hatte die Lachattacke Sheans bis draußen gehört und er war froh, daß er nicht gelacht hatte, sondern seine Beherrschung behalten hatte. Cesare rückte leicht, als die Beiden einstigen. Er war ebenso sehr müde, der Tag war anstrengend gewesen. Er sprach jedoch nicht, sondern hielt sich zurück, da Shagen anfing, sich mit Endira über das Turnier zu unterhalten und dann rutschten sie langsam in das Thema ‚Haus des Silbernen Drachen'. Die Fahrt verging somit recht schnell und Cesare war erleichtert, daß er jetzt ein schönes Bad nehmen konnte und sich ausruhen konnte. "Ich hab Hale gebeten anzurufen, kurz bevor wir da sind, es werden alle in der Eingangshalle warten." erklärte Shagen ruhig, so konnte Endira sich einen kleinen Überblick verschaffen. Der Wagen hielt und Hale öffnete ihnen die Tür, drinnen hörte man aufgeregtes Schnattern von Omi und das Lachen von Matze und den Zwillingen.

Bei den Worten Shagens hob Endira überrascht eine Braue – doch dann schmunzelte er und wisperte ein leises "Glaub mir, ich bin sehr gespannt ....", ehe er ausstieg und auf den Silberhaarigen wartete. Galant half er Cesare, auszusteigen und hauchte noch einen sanften Kuß auf die Hand des Italieners – wisperte ein leises "Du solltest dich ausruhen, Cesare ... den Gastgeber bei Laune zu halten, war gewiß anstrengend.", ehe er sich von ihm abwandte und mit Shagen zusammen die Villa betrat. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, erwachte ein genießender Ausdruck auf seinem Gesicht und ein weiteres Mal huschte ein kurzes Schimmern durch seine Augen – dann trat er vor und umarmte einen lachtenden Chino, begrüßte ihn und beglückwünschte ihn zu seinem Fang. Chino errötete leicht und bedankte sich – wisperte noch ein leises "Es ist schön, dich wiederzusehen, Endira.", ehe er sich von ihm löste und ihm Zeit ließ, die Anderen zu mustern. Craig kam sofort näher zu Matze und Endira nickte unmerklich, da er verstand – dann wanderte sein Blick über die Anderen und zeigte unmißverständlich, daß er sich schon darauf freute, einen Jeden kosten zu können und blieb schließlich bei Shean hängen, der die Arme vor der Brust verschränkt und die Brauen tief in die Augen gezogen hatte. Erst jetzt änderte sich die Art Endiras – dann wisperte er ein leises "Bitte entschuldigt mich – ich werde mich noch ausführlich um euch kümmern." und nickte Shean respektvoll zu. "Da Hale für Heute zu müde ist, wurde ich gebeten, die Nacht mit dir zu beginnen, mi tigre – nimmst du die Herausforderung an ?" Der Rotblonde knurrte nur leise – antwortete ein kurzes "Du wirst dich noch wundern ....", ehe er sich umdrehte und den Weg zu seinem Zimmer vorging. Endira schmunzelte leise und wisperte ein leises "Oder auch du ....", doch mehr zu sich selbst – nickte den Anderen zum Abscheid und ging ihm nach, ehe er ihn aus den Augen verlieren konnte. Shean war wütend ... denn ohne es zu wollen, reagierte er auf Endiras Ausstrahlung, dessen noch verborgene Leidenschaft. Sein Blut floß heiß durch die Adern und der Ire mußte sein Feuer zurückhalten – er haßte es, wenn er so beeinflußt wurde und er würde es diesem Spanier schon zeigen. Jener kam ihm nach und schloß die Türe hinter sich – lächelte sanft, doch mehr als nur besitzergreifend, ehe er ebenso wie der Rotblonde die Kleidung auszog und sich für den unvermeidlichen Kampf fertigmachte.

Alle Anderen waren gespannt und rasch hörten sie Kampflaute und das wütenden Brüllen Sheans. Shagen nickte zufrieden, es war eine gute Idee gewesen, die Zwei zuerst zusammenzustecken. Aus Erfahrung merkte er sich vor, daß es am nächsten Morgen Steak für Shean gab und für Endira, wenn er es wollte. Alle Anderem im Haus amüsierte das ebenso, doch als die ersten eindeutigen Laute aus dem Zimmer kamen, gingen sie ihren Interessen nach und ließen die Beiden machen, es würde eh die ganze Nacht dauern, wie es schien.

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