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 Cesare und Endira  03
 

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Hale seufzte leise. Es war schon Mittag und er war ziemlich groggy, auch wenn sie es langsam angegangen waren. Aber in der Zeit hatten sie einige Kondome verbraucht und Hale war vollauf befriedigt und müde. "Es war wundervoll, Endira." wispernd, küsste er ihn noch ein weiteres Mal und rollte sich von ihm herunter, um auf dem Rücken liegen zu bleiben.

Leise schmunzelnd, hauchte ihm der Schlankere noch einen zärtlichen Kuß auf die Lippen – schnurrte schon fast ein "Ich kann das Kompliment nur zurückgeben, Hale ...." zu ihm und erhob sich dann, deckte Hale noch kurz zu und betrachtete ihn noch einmal genießend. Dann ging er in das angrenzende Bad, duschte ausgiebig und zog sich danach an, lächelte noch einmal und schloß die Türe des Zimmers hinter sich. Erneut brauchte Endira nur dem Geruch folgen, obwohl er sich auch den Weg gemerkt hatte – betrat das Speisezimmer und begrüßte Shagen mit einem zärtlichen Kuß, ehe er auch Chino einen auf die Wange hauchte und ihm ein leises "Du hast dir wirklich einen Prachtkerl geangelt, mi belleza [meine Schönheit] ..." zuwisperte. Dann setzte er sich wieder an die Seite Shagens, denn er wußte, daß an dessen anderer Seite Shean sitzen würde – lächelte sacht zu dem Silberhaarigen und betrachtete ihn, während Chino nur leicht errötete und weiterzeichnete, denn außer ihnen Drei war noch Keiner für das Essen eingetrudelt.

Doch das änderte sich rasch, denn es kamen fast alle zusammen herab und das pünktlich, als der Koch das Essen brachte. Noch bevor der alles auf den Tisch gestellte hatte, saßen alle und bedankten sich bei ihm. Es gab gebackene Ente und Schweinefleisch mit Gemüse, Reis, dazu noch verschiedene andere Leckereien wie Frühlingsrollen und als Vorspeise leckere Nudelsuppe mit Fleisch und Gemüse. Francis war jetzt auch da und lächelte Endira sonnig an, als er in freundlich begrüßte.

Der Spanier hatte die Anderen begrüßt und sah nun interessiert zu dem Blonden ... auch über seine Züge huschte ein Lächeln und er wisperte ein leises "Ich hoffe, du wirst mir die heutige Nacht zum Tage machen, Francis ... ich habe ein wenig von dir gehört und bin schon sehr gespannt.", ehe auch er sich bei dem Koch bedankte und eine Schale mit Suppe nahm. Endira genoß den ein wenig ungewöhnlichen, doch reichen Geschmack der Suppe und nahm sich danach ein wenig Schweinefleisch und Reis ... unterhielt sich während dem Essen mit dem einen oder Anderen und berichtete Shagen noch ein wenig von der Hacienda und wie sich Hiro und Rod mit ihren Freunden noch ein paar schöne Tage gemacht hatten. Man konnte sehen, daß der schlanke Tänzer sich wohlfühlte, auch wenn er nur ein etwas privaterer Gast war. Nachdem das Essen zu Ende war, genügte ein kurzer Blick zu Chino und dieser lachte leise ... stand dann auf und entschuldigte sich ebenso wie Endira bei den Anderen, ehe er ihn nach draußen und zum Pavillon führte, der eigens für sie hergerichtet worden war, damit sie den Nachmittag und frühen Abend dort in Ruhe und ungestört verbringen konnten.

Die Anderen sahen ihnen grinsend nach. Es war wirklich kaum zu glauben, wie aktiv der Spanier war, doch es machte bis jetzt allen Spaß und das würde auch weiter so sein. Francis fragte Hale und Shagen ein wenig aus über Endira und er musste feststellen, daß es eine interessante Nacht werden könnte.

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Erst, als es Abend wurde, unterbrachen Endira und Chino ihr Gespräch und standen langsam auf ... da es in dem Pavillon keine Möglichkeit gab, sich zu duschen, hatten sie sich notdürftig mit Feuchttüchern gesäubert und der schlanke Maler führte Endira nun zu dessen Zimmer zurück, ehe er in sein Eigenes ging und dort mit einem zärtlichen Lächeln Hale begrüßte, der auf ihn wartete. Fast sofort kam Chino zu ihm und küßte ihn sanft – wisperte ein leises "Ich gehe nur schnell duschen, mein Herz ...." an dessen Lippen und löste sich dann, um kurz unter die Dusche zu schlüpfen und sich herabzuwaschen.

Hale nickte und wartete im Zimmer auf Chino. Er selber hatte sich ausgeruht, dann eine Kleinigkeit gegessen und sich geduscht und rasiert. Er war nun wieder etwas ordentlicher auf dem Kopf und trug einen anderen Hauskimono. Zusammen würden sie dann wohl zum Abendessen gehen und so wartete Hale geduldig. Daß Chino sehr fit war, schloss er auf einen verschmusten Nachmittag mit nicht zu viel Sex und Gesprächen.

Und so war es auch gewesen ... sie hatten sich gegenseitig verwöhnt und immer wieder eine kleine Pause eingelegt, wenn sie einander umschmusten, die Nähe des Anderen genossen und ein wenig über die Zeit plauderten, die inzwischen vergangen war. Chino zog nach dem Duschen einen seiner geliebten Wickelröcke und dazu eines der Hemden an, die man vorne verknotete – kam zu seinem Gefährten und setzte sich auf dessen Schoß, kuschelte sich an ihn heran und hauchte einen sanften Kuß in dessen Halsbeuge. "Ich liebe dich, Hale ... gerade heute Nachmittag ist mir wieder einmal bewußt geworden, wie sehr ich dich liebe und wie froh ich bin, daß ich dich getroffen habe, bei dir sein kann ....."

"Das ging mir heute Vormittag so und ich hab überlegt, daß wir vielleicht, wenn ich einmal nicht mehr hier für Kunden arbeite, auf dem Gelände ein Haus baue für uns Beide. Shagen würde es sicher erlauben....Ich dachte an die Lichtung am See." Dort waren sie schon oft gewesen, es war nur dreihundert Meter vom Haupthaus weg und dort würden sie einen schönen Platz für sich haben. "Was meinst du dazu ? Es wird zwar noch dauern, aber ich dachte, das wäre schön."

"Hale ...." Leise wispernd, kuschelte sich Chino noch näher .... streichelte zärtlich über den Hals in die Haare seines Liebsten und ein Strahlen erwachte auf seinen Zügen. "Das wäre herrlich, mein Herz ... dann wären wir noch immer in der Nähe der Anderen und hätten doch etwas Eigenes, nur für uns Zwei ......" Man konnte hören, wie sehr sich Chino freute – er wollte einfach nur bei ihm sein und ihn glücklich sehen und dieses Angebot war einfach nur zu schön.

"Genau das dachte ich, mein Liebling." wisperte Hale und er drückte seinen Schatz fest an sich. "Shagen erlaubt es sicher. Ich werde dann auch weiter hier als Aufpasser arbeiten, ich hab schon mal mit ihm gesprochen, was ist, wenn ich für die Kunden zu alt geworden bin." Was er sich noch wünschte, traute er sich nicht zu sagen. Ein Kind, das sie aufziehen könnten, wäre schön, doch das würde ein Traum bleiben.

Der Italiener ahnte, daß da noch etwas war – doch da Hale schwieg, würde er auch nicht fragen, denn er wußte, daß der Große etwas sagen würde, sobald er es wollte. Eine Weile genoß Chino noch die Nähe seines Liebsten und erholte sich ... auch wenn er nicht so fertig war wie Shean oder Hale, so hatte ihn der Nachmittag doch angestrengt und er würde die Ruhe in den nächsten Tagen wirklich genießen. "Holen wir Endira ab ? Oder denkst du, daß er schon von alleine vorgegangen ist, mein Herz ?" Es war doch eine geraume Zeit gewesen, die sie hier gekuschelt hatten ... das Abendessen würde bald serviert werden und Chino war sich nicht sicher, ob der Spanier nicht doch vorgegangen war.

"Ich bin sicher, er weiß, daß wir ein wenig kuscheln und ist schon vorgegangen. Wir können langsam nachkommen. Ich denke, Shagen wird schon da sein und sich auch mit ihm unterhalten wollen." Und so war es auch. Shagen saß schon wieder bei Tisch und trank seinen Tee, als Endira in den Speiseraum kam. "Nun, war es schön mit Chino ?"

Leise lachend, kam der Spanier zu ihm und küßte ihn zärtlich, da außer ihnen noch Niemand da war ... genoß das Gefühl ihrer Lippen aufeinander und kostete ein wenig mehr, umstrich dessen Zunge mit der Seinen und ließ erst langsam wieder von ihm, ehe er sich auf seinen Platz setzte und sich ebenso einen Tee einschenkte. "Natürlich war es schön ... du dürftest Chino inzwischen besser kennen wie ich, er ist einfach nur wundervoll. Und er weiß noch immer nicht so recht, wie gut er eigentlich ist, Hm ?"

"Ja, leider ist er noch immer so bescheiden. Aber dank Hale wird er mutiger und aufgeschlossener." erzählte Shagen leise. Aus der Küche wehte der Duft von Rindfleisch und man hörte das Singen von Omi. "Omi kocht heute. Er ist ein kleiner Chaot, aber kochen kann er erstklassig. Es gibt Steaks und Wein, ich hab ihm ein Rezept deiner Familie gegeben, das mir deine Mutter gab und er versucht sich sogar an dieser köstlichen Nachspeise." Shagen lachte leise, denn Omi stand schon den halben Nachmittag in der Küche und bereitete alles vor. "Aber geh bloß nicht in die Küche, sonst trifft dich der Schlag."

Zuerst guckte Endira ein wenig verdutzt – doch dann lachte er leise, schüttelte nur den Kopf und nahm einen weiteren Schluck seines Tees. "Ich danke dir, daß du drangedacht hast ... es ist ja auch für euch hier einmal eine Abwechslung, wenn ihr nicht das Gewohnte eßt. Ich bin gespannt, wie Omi es hinbekommen hat – riechen tut es jedenfalls herrlich, auch wenn er mit den Rohrnudeln aufpassen sollte, sie sind bald durch und brennen schnell an."

"Oh...Moment." Shagen erhob sich rasch und ging in die Küche. Omi kreischte gleich ein "Raus hier !" Es war ihm immer peinlich, wenn man das Chaos sah. "Endira sagt, du sollst mit den Rohnudeln aufpassen, sie brennen schnell an." erklärte er knapp und lachte leise. Omi sah mal wieder zu schießen aus. "Danke." brummelte der dann nur noch und wandte sich den Rohrnudeln zu, um Besonders auf sie zu achten, während Shagen zurück in den Speiseraum kam. "Wie ich sagte... es trifft einen der Schlag und Omi sieht aus wie eine Vogelscheuche." lachte er. Prompt keifte Omi ein "Stimmt doch gar nicht !!" aus der Küche.

Endira verkniff sich nur mit Mühe ein lautes Lachen und schmunzelte leise ... nickte dann und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel, atmete einige Male tief durch und beglückwünschte sich zu seiner Tanzerfahrung, da er so in fast jedem Augenblick ernst und ruhig bleiben konnte. Er überbrückte die Zeit, bis das Essen fertig war, mit einigen leichteren Themen, die er bei Shagen anschnitt – sah dann auf, als Chino und Hale kamen und lächelte ihnen zu, nickte unmerklich zu sich selbst und wisperte dann leise zu dem Silberhaarigen. "Die Beiden sind bewundernswert ... sie passen perfekt zueinander und sie lieben sich so sehr, daß es einfach nur schön ist, sie zusammen zu sehen."

"Das tun sie in der Tat und Hale brauchte einen Holzhammer, um endlich zu sagen, was er fühlt." wisperte Shagen zurück und sah nur, wie Hale rot anlief. "Ich geh mal kucken, was Omi so treibt." wispernd, ließ er Chino stehen und huschte in die Küche, um Omi beim Servieren zu helfen. Shagen lachte leise, Hale war zu niedlich, wenn er so verlegen war. Nun kam auch Francis, der sich auch gleich an seinen Platz setzte und Endira mit einem Lächeln musterte. Shean hatte ihm ausführlich von der Nacht berichtet und Francis war jetzt schon gespannt wie ein Flitzebogen.

Langsam ließ Endira den Blick über den ein wenig älteren Blonden streifen und seine Augen verengten sich genießend ... Shagen hatte wirklich nicht übertrieben, das Lächeln Francis war einfach nur atemberaubend und der Spanier freute sich schon auf die Nacht, die ihn erwartete. Doch dann wurden sie schnell abgelenkt, da Hale die Steaks mit den Beilagen brachte und dabei auch die Anderen eintrudelten, so daß bald leise Unterhaltungen zu hören waren.

Omi saß strahlend am Tisch und sah zu, wie die Anderen aßen. Der krönende Abschluss kam ja jetzt noch und so huschte er, als alle aufgegessen hatten, wieder in die Küche und kam dann mit den Rohrnudeln, die ihm augenscheinlich gelungen waren, wieder zurück und stellte sie auf den Tisch. "Du zuerst Endira, du bist der Experte." Er sah ihn mit glühenden Wangen und leuchtenden Augen an. Es sah aus, als platze er gleich vor Spannung, ob sie ihm schmeckten. Er hatte sich ja solche Mühe damit gegeben.

Mit einem leisen Lachen wuschelte ihm der Spanier durch die Haare und nahm sich eine der Rohrnudeln ... schnupperte und biß dann ab, kostete die feine Apfel-Rosinenfüllung und nickte anerkennend. "Fast so gut wie die meiner Großmutter – doch die hat auch vierzig Jahre mehr Erfahrung als du, mein Hübscher. Sie sind einfach herrlich, du hast dich denke ich selbst übertroffen." Dann aß er sie genießend weiter und trank dazwischen noch ein wenig von dem schweren, fruchtigen Rotwein, der von der Hacienda stammte – beobachtete die Anderen, die sich nun mit Heißhunger auf die süße Nachspeise stürzten und schmunzelte dabei leise, denn gerade dieses Bild war einfach nur wunderschön in seiner Harmonie.

Omi war mehr als nur glücklich, das war ein großes Kompliment gewesen und nun kostete er selber, was er gezaubert hatte und stellte fest, daß er das öfter kochen würde, damit er noch mehr Erfahrung sammeln konnte. Shagen beobachtete ebenso das harmonische Bild und aß langsam seine Nachspeise auf. Danach widmete er sich einem Glas des köstlichen Weines und beobachtete sie weiter, wie sie schwatzten und lachten. Aus dem Grund liebte er es, wenn sie zusammen aßen und alle beinander waren.

Auch Endira fand es mehr als nur faszinierend, ihnen zuzuhören ... er fühlte sich an seine eigene Familie erinnert, doch hier fanden sich so viele verschiedene Nuancen, Männer, die sich alle unterschieden und doch mit einander befreundet waren und wunderbar harmonierten. Doch ihn interessierte auch, was ihn bei Francis erwarten würde ... Shagen hatte ihm erzählt, daß der Blonde keine bestimmte 'Richtung' hätte, doch daß es sich auf jeden Fall lohnen würde.

Der Blonde bemerkte den Blick, der auf ihm ruhte und sah lächelnd zu Endira. "Worüber denkst du nach ? Stellst du dir vor, wie ich dir die Nacht versüße ?" fragte er und sein Lächeln wurde etwas schelmisch. Die Zeit hier hatte er sich mehr als gut erholt und er war fast schon so fröhlich, wie man ihn von früher her kannte. Einzig die Narben auf seinem Körper erzählten über sein Leid und seine Augen in seltenen Momenten.

"Aber natürlich, mi sol. Ich bin neugierig, einer meiner Fehler ... doch ich lege ihn nicht ab. Dieser Urlaub ist so erfrischend anders für mich und ich fange wirklich an, ihn zu genießen ...." Auch Endiras Worte waren neckend und er lächelte verschmitzt – nahm einen genießenden Schluck des vollen Weines und schmeckte ihn ein wenig, ehe er ihn schluckte und weiterhin die Anderen betrachtete.

"Du wirst ihn noch mehr genießen, wenn wir dich in den Fingern hatten." säuselten die Zwillinge synchron und ließen ihre Finger knacken. "Wir werden dich weichklopfen." fügten sie an und kicherten leise, während Matze nun auch den Blick Endiras suchte. "Und danach Craig und ich... spielst du gern ?" fragte der Blonde nach und seine Augen blitzten leicht auf. Es war für sie alle, die noch nicht dran waren, verlockend, Endira ein wenig zu reizen, einzig Cesare hielt sich etwas zurück, auch wenn er Endira hin und wieder musterte. Er hatte wohl mitbekommen, daß er noch nicht eingeplant war und es kränkte ihn schon ein wenig, die Frau in ihm brach einfach wieder ein wenig durch und so entschuldigte er sich und verließ den Speisesaal.

Der Spanier sah ihm nach und man merkte, daß es ihm ein wenig leid tat – doch dann verflog dies wieder und er lächelte genießend, während er den Wein ein wenig in seinem Glas schwenkte. "Ihr seid sicher sehr versiert, ihr Zwei ...." antwortete er den Zwillingen. "Doch ich kann euch versichern, daß ich auch Erfahrung mit Zwillingen habe und ich beginne gerade, dies hier wirklich zu genießen und es auszukosten, meine wirkliche Ausdauer erwachen zu lassen. Was das Spielen angeht, Matze ...." Endira nahm einen kurzen Schluck seines Weines und wurde ein wenig ernster, als er weitersprach, so daß man merkte, daß es ihm wichtig war, doch er blieb freundlich, da er Matze nicht verärgern mochte. "Gegen gewisses Necken und in gewissem Maße das Auskosten von Ergebenheit habe ich nichts – nur möchte ich dich bitten, von Gewalt oder Spielzeugen abzusehen, das ist leider nicht mein Gebiet, bitte sehe mir diese Bitte nach, ja ?"

Matze nickte und lächelte sonnig. "Ich tue nichts, was gegen den Willen von Jemanden ist. Auch ohne Fesseln und Spielzeug bin ich sehr... einfallsreich." Er lachte leise, dann streckte er seine gepircte Zunge raus und zeigte so, was er damit meinte. Omi musste schallend lachen und neigte sich zu Endira. "Wenn er einen damit in der Mangel hat, dann schwebt man im siebten Himmel, ich weiß, wovon ich spreche." Er zwinkerte und fing dann an, den Tisch abzuräumen. Shagen lauschte den Gesprächen weiterhin und mischte sich nicht mit rein, er sah nur zu.

Leise schmunzelnd, trank Endira den restlichen Wein aus – neigte sich kurz zu Matze und strich mit der Fingerspitze über dessen Lippen, wisperte ein leises "Morgen Nachmittag, mein Schöner.", ehe er aufstand und zu Francis ging, ihm sanft durch die hellen Locken koste und leise in dessen Ohr wisperte. "Gehen wir, mi sol... die Nacht ist noch jung und wartet nur auf uns Beide."

"Gern." wisperte der Blonde und stand auf. Er führte Endira in sein Zimmer, es war nicht so rustikal wie das von Hale und doch war es stabiler, es war etwas sportlicher und freundlicher noch. Cesare, der im Garten war, sah sie oben am Fenster kurz, dann waren sie weg, schienen ins Bett gefallen zu sein und ein Seufzer entkam den Lippen des Römers. Kein Wort hatten sie den ganzen Abend über ihn verloren, beim Mittag und Frühstück auch nicht, es schmerzte und er fühlte sich vernachlässigt. Dabei fand er Endira so anziehend wie keinen Anderen bisher. Als er oben aus dem Zimmer die ersten Laute der Lust hörte, fauchte er leise und rannte zu dem Pavillon, wo sich Endira und Chino den Nachmittag über vergnügt hatten. Alles war wieder aufgeräumt und sauber und so setzte er sich auf das kleine Bänkchen und starrte in das Wasser des angelegten Koiteiches, um die Fische zu beobachten. Es beruhigte ihn, den Fischen zuzusehen, wie sie schimmernd durch das Wasser glitten. Wie bei allem achtete Shagen auch bei den Koi auf Perfektion, ein halbes Vermögen schwamm dort im Wasser.

Dort fand ihn nach einer Weile auch Chino und setzte sich zu ihm auf das Bänkchen ... strich ihm eine der langen, sonst so perfekt frisierten Haarsträhnen nach hinten und hauchte ihm einen sanften Kuß auf die Wange, ehe er sich näherschmiegte und ihm seine Ruhe und Nähe gab. Chino ahnte, was in seinem Freund vorging, er hatte auch schon mit Endira gesprochen ... doch er wollte den Römer nicht drängen und ließ ihm die Zeit, die Jener brauchte, um von selbst zu fragen.

Cesare nahm sich auch die Zeit, beruhigte sich erst durch die Nähe Chinos und dann traute er sich auch, etwas zu sagen. Chino und Shagen waren die Einzigen, denen er sich alles zu erzählen traute und so. "Was mache ich nur immer falsch, Chino ?...Kein Wort, kein einziges Wort über mich ist gefallen...Ich bin nicht mal eingeplant, wie es aussieht, und das tut weh."

Leise seufzend, nahm ihn der Maler in die Arme und hielt ihn tröstend ... nickte nach einer Weile und küßte ihn sanft, ehe er ihm leise antwortete. "Das kommt daher, weil du auch nicht eingeplant bist – jedenfalls nicht für Sex. Ich kenne Endira schon lange und es ist eben das Problem, daß du ... wie eine Frau aussiehst, weißt du ? Er fühlt sich sexuell nur von Männern angesprochen, Frauen erregen ihn nicht. Er hat nichts gegen einen leichten Kajal oder wenn ein Mann sich die Fingernägel lackiert, solange das Gesamtbild noch immer maskulin ist. Deshalb hat er auch bei Omi sehr lange überlegt, denn Omi wirkt sehr kindlich – ebenso etwas, das Endira eher scheut. Aber er hatte nicht vor, dich zu übergehen, Cesare ... wir haben heute ein wenig darüber geredet, er hat vor, nach dem Sex mit den Anderen ein wenig Zeit mit dir zu verbringen, mit dir zu reden ... oder auch ein wenig zu tanzen, wenn du das möchtest. Er ist nicht unhöflich oder so verbohrt wie Shean es früher war, es ist eben, daß er sich nicht von dir angezogen fühlt, solange du wie eine Frau wirkst. Er hat mir allerdings anvertraut, daß er sich denken kann, daß du hinter all dem Weiblichen, das du aufträgst, sehr schön sein mußt ...."

Cesares Augen weiteten sich ein wenig, als er das mit den Tanzen hörte, doch kippte seine Stimmung in Traurigkeit zurück wegen dem Weiblichen, das er nicht so leicht ablegen konnte. "Du weißt, wie schwer es für mich ist, das Weibliche abzulegen... es ist so tief drin in mir." wisperte er nur noch und seufzte dann leise. "Ich denk, es ist besser, wenn er und ich uns nicht mehr unterhalten... Ich hab Angst, daß ich... ich ..." Er stockte einen Moment und sah auf das Wasser. "Er ist so anziehend, ich hab Angst, mich zu verlieben.... Er würde mich nicht wollen."

Mit einem leisen Seufzen zog ihn Chino ein wenig näher und legte seinen Kopf an dessen ... überlegte einige Herzschläge lang und wisperte schließlich leise. "Laß dich nicht von deinen Ängsten leiten, Cesare ... er ist Keiner, der dich mit falscher Liebe zwingen würde, alles aufzugeben. Er ist auch nicht wie Shean, der selbst jetzt noch Mühe hat, dich unter deiner Schminke zu sehen. Du denkst immer in Extremen, Cesare ... natürlich würde er sich am Meisten freuen, dich ohne Schminke zu sehen, aber wie wäre es, wenn du einen Mittelweg wählst ? Nur den Kajal und offene Haare ... einen meiner schwarzen Wickelröcke, flache Sandalen und dazu ein normales Herrenhemd, wie dieses eine schöne Schwarze, das mit der schlichten, blauen Stickerei, das wir dir vor zwei Wochen gekauft haben. Vielleicht noch ein wenig Schmuck und den schwarzblauen Nagellack, den du so selten benutzt, weil die Kunden ihn nicht mögen. Ich würde es versuchen, Cesare, gerade, weil du ihn magst. Es ist selten, daß Jemand mehr als nur den Sex oder den Tänzer oder den Torero in ihm sieht, es ist etwas, das er auch zu schätzen weiß."

"Meinst du wirklich ?" Cesare wirkte unsicher, jedoch wusste er zu gut, daß er Chino vertrauen und auf dessen Geschmack zählen konnte. "Gut, dann versuche ich es so... hilfst du mir, mich dann zurecht zu machen... eben wenn er mit mir reden mag." Er sah ihn bittend an, wie es kein Anderer außer Omi konnte.

Leise schmunzelnd, wisperte der Maler ein sanftes "Natürlich helfe ich dir – du weißt doch, daß ich das gerne tue. Und natürlich mag er mit dir reden, Cesare – es ist sogar besser, wenn es hinterher ist, weil Endira dann ruhig und gesättigt ist. Übermorgen vormittag ist der beste Zeitpunkt, da er dann alle durchprobiert hat und ihr Zwei könnt reden, du ihm zeigen, daß du auch anders sein kannst, auch wenn du die meiste Zeit so wie jetzt bist."

"Ja, dank Shean... Ich hab mich geändert seit damals." Cesare erschauderte bei der Erinnerung, sein Haar war kurz gewesen damals, es war immer eine Qual für ihn gewesen, in den Spiegel zu sehen. "Ich zeig ihm, daß ich auch anders kann." Er sprach eher zu sich als zu Chino und blickte ihn dann lächelnd an. "Erzählst du mir, wie es mit ihm war ?"

Leise schmunzelnd, senkte der Florentiner seinen Blick ... strich sich die langen Haare ein wenig nach hinten und seufzte dabei leise. "Wunderbar ... aber völlig anders als bei Shean oder Hale oder jetzt bei Francis. Endira stellt sich immer auf den Anderen ein und genießt das, was man ihm geben kann ... und man gibt es gerne, es ist wie ein Rausch, seine Leidenschaft ist einzigartig. Und was noch dazukommt – er ist unersättlich, auch wenn er es die meiste Zeit dosiert und sich auch zurückhalten kann. Aber jetzt, hier .... das ist wie für ein Kind ein Bonbonladen mit freier Auswahl, er genießt das hier ... jeder Andere hätte schon lange schlappgemacht, aber er kommt gerade erst auf den Geschmack. Er kann nichts dafür, es ist in seiner Familie normal bei den Männern – sie werden erst ruhiger, wenn sie mit dem Herz dabei sind, Cesare, dann erleben sie einen Orgasmus wie sonst zehn andere. Auch wenn sie noch immer sehr leidenschaftlich sind - wenn sie ihr Herz vergeben, ist ihre Leidenschaft nurmehr so stark, daß der Partner nicht überfordert wird. Eine sehr gute Eigenschaft ... doch bis es soweit ist, ist ihr Apppetit unersättlich und in Spanien schon legendär." Bei dem Letzteren lachte Chino leise – sah mit neckend schimmernden Augen zu dem ein wenig Größeren und hauchte ihm dann einen zärtlichen Kuß auf die einladenden Lippen.

Cesare erwiderte den Kuss ganz sanft und lächelte dann sacht. Wenn er sich bemühte, dann würde er diesen legendären Mann auch einmal kosten dürfen, doch jetzt genoss er die Ruhe, die er mit Chino zusammen hier hatte und legte seinen Arm einfach um ihn, um ihn für eine Weile bei sich zu haben, sie waren gute Freunde und verstanden sich auch besonders gut, seit Chino da war, fühlte sich Cesare noch wohler hier.

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