Balken01a


  ”Der Blumengarten des Conte Verdun”  05
 

backset3line

}}|{{

Es waren einige Wochen vergangen, seit Antonio sich sozusagen im Schloss einquartiert hatte. Er hatte es bisher nicht bereut, und die Bediensteten mochten ihn scheinbar auch ziemlich gern. Wen er gern mochte stand fest, es war Apoll, der sein Herz und seine Liebe erobert hatte. Klar brauchte es viel Geduld, denn der Rothaarige war schwer dazu zu bewegen, seine Gefühle freizulassen und zu genießen. Langsam aber sicher ließ Apoll es zu und er gab langsam auch seine Zuneigung und Zärtlichkeit an Tonio weiter. Tonio war jetzt aber nicht bei dem Rothaarigen, er streifte durch die Gegend, um seinen Bewegungsdrang in den Griff zu bekommen. Er wollte dabei auch immer wieder sehen, ob nicht irgendein Werwesen in der Nähe war ... Tonio wollte Chain oder einen anderen Schamanen auftreiben, damit er Apoll helfen konnte. #Chain !!! Ich brauch dich, bitte Chain !!!!# Wie so oft, rief er blind und offen mit seinen Gedanken in die Gegend und hoffte, daß er Antwort bekam, aber wieder kam nichts und er lief enttäuscht zurück zum Schloss.

Dort wartete entgegen seiner zuvor lange Jahrzehnte eingefleischten Gewohnheit auch schon Apoll auf ihn und schmunzelte, als er sich dessen bewußt wurde. Auch wenn es dem Verfluchten schwer fiel, langsam akzeptierte er, daß der Werpanther ihn wirklich zu lieben schien – und das nicht nur als Mensch, sondern auch in dieser Form. Seit Apoll zuließ, daß sie sich zärtlich begegneten und sich sogar körperlich liebten, fiel es ihm um ein so vieles leichter, die Wut seines schwarzen Tageskörpers zu zügeln, daß er sich manchmal fragte, wieso er es nicht schon eher getan hatte. Doch die Antwort darauf kam in langen, geschmeidigen Schritten durch den Schloßpark gelaufen und ein Lächeln erwachte auf den schwarzen Zügen Apolls, als er langsam von der Bank aufstand und ihm entgegenkam. Es lag nur an Antonio – denn der noch immer junge Adelige liebte ihn, öffnete sich ihm und erblühte mit einem jeden Tag mehr, da auch seine Liebe nun ein Gegenüber hatte.

Tonio war in Katzenform und als er bei Apoll angekommen war, schmiegte er sich schnurrend an dessen Beinen entlang. Aber dann ging er einen Meter weg und wandelte sich in seine menschliche Gestalt. Das Zusammenleben mit Apoll war wunderbar und hielt den Stromer an einem Platz. Im Moment wollte Antonio nicht wandern, hier hatte er Glück gefunden und kam nun wieder dicht zu dem Schwarzhäutigen. "Genießt du die Sonne ?"

Die Antwort waren zuerst starke, schwarze Arme, die sich um ihn schlangen und dann weiche Lippen, als sich Apoll zu ihm neigte und ihn liebevoll küßte. "Ein wenig, ja ... doch noch mehr genieße ich dein Licht, mein Liebster. Es ist herrlich, dir zuzusehen, und noch schöner ist es, wenn du wieder zu mir zurückkehrst. Hattest du denn eine gute Jagd ? Du siehst ausgelastet aus und ich weiß, wie sehr du es brauchst, dich bewegen zu können." Auch das war etwas, das Apoll immer wieder freute: Er wußte, daß der Werpanther eigentlich ein Wanderer war, doch er kehrte immer wieder zu ihm zurück und zeigte so, daß dies kein Traum sondern die schönste Wirklichkeit war, die der Adelige sich wünschen konnte.

"Ja, es war schön, aber ich freue mich immer, wenn ich wieder herkomme und du mich so liebevoll empfängst." Auch Tonio küsste seinen Liebsten und schnurrte sanft. "Lass uns reingehen ... ich habe Hunger, denn Beute habe ich diesmal nicht geschlagen." Daß er zu beschäftigt war, um Chain zu finden, verschwieg er bewusst. Wenn Apoll das wüsste, würde er jeden Tag auf eine gute Nachricht hoffen und enttäuscht werden.

Doch er wußte es nicht und so lächelte er wieder, freute sich und nickte, wisperte noch ein leises "Dann sollten wir schnell in die Küche gehen, damit dein hungriger Magen mich nicht auffrißt, Hm ?" und drehte sich mit seinem Liebsten zum Schloß, ehe er ihn losließ. Noch nie zuvor hatte Apoll es als aufregend und schön empfunden, zwei verschiedene Körper zu besitzen ... doch nun bot es seinen eigenen Reiz, in dem einen Körper ein wenig größer und breiter als Antonio zu sein und in dem anderen Körper das genaue Gegenteil. Denn auf diese Weise genoß er es doppelt, wenn der Werpanther seine Zärtlichkeiten erwiderte und noch erweiterte, wenn sie intimer wurden. Doch im Moment waren andere Dinge vorrangig und als sie in der Küche ankamen, grüßte Apoll den Koch und lachte leise, als dieser sofort freudig eine große Platte mit frischem, rohen Fleisch und einen großen Krug Blut für den Werpanther an den Tisch brachte.

Der setzte sich gleich und leckte sich die Lippen. Der Koch hatte sich zum Glück an die Wünsche des Panthers gewöhnt und erschreckte sich nicht mehr so oft wie damals. Aber gerade, als er richtig zulangen wollte, nahm er ein leises Kettenklirren war. Tonio blickte zur Küchentür und da war er. "Bekomme ich auch etwas, du Vielfraß ?" Chain hatte das Rufen vernommen und man hatte ihm zugetragen, daß er gerufen wurde, als er noch zu weit weg war, um es hören zu können.

Der Koch schrie auf und floh gleich aus der Küche, denn er sah sofort, daß es Ärger geben würde. Apoll fletschte instinktiv die langen Fänge und wich zurück – einerseits fühlte er die Macht dieses scheinbaren Menschen, doch andererseits hatte er furchtbare Angst vor dem jung wirkenden, schwarzhaarigen Mann, der seine goldenen Augen auf ihn richtete und langsam näherkam. Dabei klirrte die dicke Eisenkette, die dieser Fremde um den Hals hatte und Apoll wich noch weiter zurück, als dieser Mann zum Tisch kam und sich setzte.

"Hab keine Angst, Apoll ... das ist Chain, der Schamane, von dem ich dir erzählte, er wird dir sicher helfen können." Tonio stand auf und kam zu Apoll, der kurz vor einer Riesenpanik, Flucht oder einem unüberlegten Angriff stand. Kaum war er bei Apoll, klammerte sich der verzauberte Mensch zitternd an ihm fest. ##Du hättest dich nicht so anschleichen sollen.## schimpfte Tonio in Gedanken und Chain seufzte leise. ##Du weißt doch, wie wir Schamanen sind.## "Du musst keine Angst vor mir haben, ich werde dir bestimmt nichts antun ... im Gegenteil. Jetzt, wo ich dich sehe, weiß ich, daß ich helfen muss."

Der Verfluchte klammerte sich fest an Antonio, während er versuchte, seine Panik ein wenig einzudämmen. Es half allerdings nicht viel – nicht in dieser Gestalt, und so dauerte es eine geraume Weile, ehe Apoll schließlich antworten konnte. "Es ... es tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht. Bleiben sie hier, so lange sie wollen und erholen sie sich ... wir können in der Nacht reden, dann ist es einfacher. Bitte verzeihen sie." Dann riß er sich wieder von dem Werpanther los und floh in sein Zimmer, riß sich die Kleidung vom Leib und vergrub sich in den Fellen seines Bettes, die so vertraut und beruhigend nach seinem Liebsten rochen.

Tonio sah ihm seufzend nach und atmete kurz tief durch. "Er hasst diese Gestalt und er ist darin so unsicher. Warte bis es Nacht ist, dann ist er er selbst und deutlich ruhiger." Chain war wirklich überrascht über das Verhalten, aber er verstand schnell und nickte. "Ist gut ... geh am Besten zu ihm, er braucht dich jetzt bestimmt. Ich stelle hier schon nichts an." Der Wolf sah Tonio an, daß er zu Apoll wollte und erlöste den Werpanther mit seinen Worten. "Nimm ruhig das Fleisch und ruh dich ein Bisschen aus. Es dauert ja nicht mehr lange, bis es Nacht ist." Mit den Worten verschwand Tonio, tauchte einige Minuten später bei seinem Liebsten im Zimmer auf und kam beruhigend schnurrend zum Bett.

Als das Schnurren erklang, blickte Apoll auf und zögerte ... doch dann zog er Antonio an sich und hielt ihn fest, da er in diesem Körper nicht weinen konnte. Gerade jetzt war es schwer für den Verfluchten, da er die Angst und den Schmerz, die er empfand, nicht richtig zeigen konnte ... und so suchte er einfach die Nähe des Werpanthers und schlang auch seinen langen Schweif um ihn, ließ Geruch, Herzschlag und Schnurren seines Liebsten auf sich einwirken und beruhigte sich langsam, während der Abend hereinbrach und das Sonnenlicht schwächer wurde.

Als die Sonne unterging, lächelte Tonio, er fühlte, wie sich der Griff lockerte und der Körper von Apoll schlanker und kleiner wurde. Trotzdem hielt er sich noch an ihm fest, als wolle er Chain nicht nochmal sehen wollen. "Chain tut dir nichts, er wird dir ganz sicher helfen können."

"Ich weiß, du hast es mir schon so oft gesagt ... aber ich habe Angst, mein Liebster. Unbeschreibliche Angst, ich fühle seine Macht – du hattest recht, er ist um ein so vieles mächtiger als die schwarzen und weißen Magier, denen ich bisher begegnete. Ich habe Angst, was er mir antun kann, wenn schon ein so unerfahrener und junger Magier wie der, der mich verfluchte, solch einen Schaden anrichten konnte." Alleine die Vorstellung ließ den jungen Adeligen wieder fühlbar erschauern und schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und begann, leise an der Brust Antonios zu weinen.

Tonio streichelte ihm beruhigend über den Rücken und sprach leise. "Er ist mächtig, aber er nutzt diese Macht nicht aus. Und er ist alt und handelt daher nicht so wie der Mann, der dich verfluchte. Chain ist erfahren im Umgang mit Magie, du kannst ihm vertrauen. Aber wenn du jetzt noch nicht soweit bist, dann lerne ihn erstmal kennen." Das Ganze war sehr überstürzt passiert, aber Chain war sehr geduldig und würde sicher warten.

"Wenn das gänge ? Ich vertraue dir und deinem Urteil, doch ich würde ihn gerne ein wenig näher kennenlernen, damit ich ihn einschätzen kann. Vielleicht ist es auch besser für ihn, wenn er mich etwas näher kennenlernt, damit er keine Fehler macht ?" Auch wenn ihn die Nähe Antonios beruhigte, Apoll war noch immer ein wenig ängstlich und logisch an die Sache heranzugehen, half ihm, noch etwas ruhiger zu werden.

Das verstand Tonio, denn er kannte Apoll inzwischen ziemlich gut. "Dann machen wir es so. Ich bin sicher, Chain wird nichts übereilen." Somit sprach er Apoll gut zu und lächelte zärtlich. "Aber du musst auch zulassen, daß er dich kennenlernt."

Doch gerade das war etwas, das der Verfluchte nur schwer konnte und es kostete ihn sehr viel Überwindung, überhaupt daran zu denken. Schließlich nickte er und vergrub das Gesicht wieder an der breiten Brust seines Liebsten, ehe er tief durchatmete und sich langsam löste. "Es tut mir leid, ich war sehr unhöflich, nicht wahr ? Wir sollten zurück, damit ich ihn so begrüßen kann, wie ich es eigentlich hätte tun sollen. Kommst du bitte mit ? Du kennst ihn und so fällt es mir leichter, wenn du bei mir bist, und mir Halt gibst."

"Aber natürlich komme ich mit, ich habe Chain auch lange nicht gesehen." Und er wollte auch nicht, daß Chain womöglich zu weit ging, denn der Wolf war hin und wieder zu offenherzig. "Komm, Liebster." Mit den Worten stand Tonio auf und ging zum Schrank, um Apoll frische Kleidung auf das Bett zu legen, bevor er sich selber eine Hose nahm und sie überstreifte.

Der Schlankere nahm die Kleidung dankbar an und zog sie über, ehe er ein weiteres Mal zögerte und sich sichtbar zusammenreißen mußte. Dann folgte er Antonio nach unten und weiter in die Bibliothek, in der Chain saß und einige der Bücher las, die Apoll dort hatte. "Es ... es tut mir leid, Chain – ich war ein schlechter Gastgeber und ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich hoffe, du konntest dich inzwischen ein wenig unterhalten ? Möchtest du etwas essen oder trinken ? Ich lasse dir gerne etwas bringen ..."

Chain hatte gleich aufgesehen und legte nun das Buch beiseite. Er wirkte anfangs einen Moment überrascht, aber dann lächelte er sanft. "Ich habe das Essen von Tonio gegessen, daher habe ich keinen Hunger mehr. Und macht euch keine Gedanken, ich bin ja auch sehr überraschend aufgetaucht und habe euch erschreckt." Der Widerspruch des anderen Körpers war krass und zeigte Chain auf, wie schrecklich dieser Fluch war. Apoll hatte scheinbar allein versucht, sich zu helfen, hier in der Bibliothek waren einige Bücher für weiße Magie.

Diese hatte Apoll von seinem letzten Studierabend noch hier liegenlassen und errötete leicht, als er sah, daß der Schamane sie gelesen haben mußte. "Trotzdem hätte ich dich gebührend begrüßen sollen. Ich sehe, du hast die Bücher entdeckt, die ich noch von meinem gestrigen Leseabend liegenließ – wenn du willst, kann ich dich in meine besondere Bibliothek bringen, dort habe ich alles, das ich an Büchern für die schwarze und weiße Magie finden konnte." Während er sprach, kam der Rotgoldhaarige näher und setzte sich schließlich auf eines der Sofas, rang ein wenig mit den Händen und als er es bemerkte, legte er sie auf die Knie und seufzte.

Antonio setzte sich auf den Sessel dicht neben ihn und nahm eine seiner Hände in seine Hand, um ihm so etwas Halt zu geben. Chain setzte sich nun auch wieder und blickte auf die Bücher. "Das ist nicht nötig, ich brauche keine Bücher. Ich habe nur aus Neugierde hineingelesen, um mal zu sehen, was die weißen Magier so schreiben." Bücher waren für ihn unnötig, sein Wissen gab er anders weiter. "Auch wenn es dir schwer fällt, bitte erzähle mir, wie es zu dem Fluch kam." Das war wichtig und Chain hoffte, daß Apoll sich öffnete.

Allein schon der Gedanke an das Ereignis, das zu diesem Fluch führte, ließ ein sichtbares Schaudern über Apoll rieseln und er schlang seine schlanken Arme schutzsuchend um sich. "Es geschah vor fast fünfzig Jahren – damals war ich gerade einmal neunzehn Sommer alt und ein fröhlicher, junger Mann, der es genoß, mit seinen Eltern auf Bälle zu gehen und das Leben zu genießen. Auf einem dieser Bälle sprach mich der zweite Prinz an, der damals Kardinal war – er wollte mich als seinen Gespielen und zerrte mich in ein abgelegenes Zimmer, um mir Gewalt anzutun. Er drohte mir damit, mich durch seine Wachen töten zu lassen, wenn ich schreien würde ... doch ich entkam ihm und floh, nachdem ich ihm gesagt hatte, daß er mich niemals gefügig machen könnte. Heute weiß ich, daß es ein Fehler war – der Kardinal war es gewohnt, daß er alles bekam und daß ein Jeder es als Ehre erachtete, sein Gespiele zu werden. Aus Langeweile hatte er damit begonnen, sich mit der schwarzen Magie zu beschäftigen und in einem seiner Bücher einen sehr mächtigen Fluch gefunden, den er auf mich aussprach. Die Gelegenheit dazu hatte er, denn er hatte mir einige Haare ausgerissen – und mehr brauchte er nicht, um den Fluch auf mich zu lenken." Die Stimme Apolls versagte und er verstummte ... er konnte nicht mehr weiterreden und drehte sich zu Antonio, klammerte sich an ihn und weinte leise, als die Erinnerungen wieder wachwurden.

Chain konnte viel aus dieser Erzählung heraushören und seine Schlüsse ziehen. "Ich habe schon von dem Mann, der nun Papst ist, gehört. Er ist bekannt für seine Gelüste und vergreift sich noch immer an hübschen Jünglingen. Und du sagtest, er hatte nur dein Haar ? Hmmm ..." Chain überlegte und schwieg eine geraume Weile. "Darf ich dich berühren ? Dann weiß ich, wie ich dir helfen kann. Und hab keine Furcht, ich tue dir nicht weh."

Allein schon der Gedanke ließ einen Moment Panik in Apoll erwachen ... doch dann fing er sich schwer schluckend und löste sich langsam von seinem Liebsten. "Denkst du wirklich, daß du mir helfen kannst ? Bitte verzeih, aber ich zweifle noch immer. Ich habe zwanzig Jahre lang nach einem Gegenzauber gesucht und nichts gefunden ... es ist so schwer, wieder zu hoffen und fürchten zu müssen, daß die Hoffnung wieder zerstört wird."

"Ich muss dich kurz berühren, um dir genaueres sagen zu können. Ich fühle nur nach, ich tue dir nichts." Chain erhob sich langsam und ging vorsichtig auf den Verfluchten zu. "Mit dem Hass, seinem Blut und deinem Haar konnte der Mann viel Schaden anrichten. Ich möchte sehen, wie stark es ist."

Ein leises "Gut." wispernd, schloß Apoll für einen Moment die Augen – dann öffnete er sie wieder und seufzte leise, ehe er ebenfalls aufstand und auf den Schamanen zukam. Er fühlte, daß er keine Angst vor ihm haben mußte – doch die Ängste in ihm waren stark und es war schwer, sie zurückzuhalten und es zuzulassen, daß ihn ein Anderer als sein Liebster berührte.

Daß Jemand solche Angst vor ihm hatte war wirklich selten, allerdings nur, wenn er sich so zeigte wie jetzt, denn als Halbwolf war er doch um Einiges unheimlicher. "Keine Angst." wispernd, nahm er die Hände von Apoll und Chain schloss seine Augen, als er in den Verfluchten hineinfühlte. Die Veränderungen, die der Fluch bewirkt hatte, waren beträchtlich und zum Teil waren sie bleibend, aber es bestand Hoffnung, die Chain sanft lächeln ließ. "Es besteht Hoffnung, daß ein Großteil des Fluchs getilgt werden kann. Du wirst ihn nicht ganz los, aber ich kann es so umwandeln, daß du dein ich am Tag kontrollieren kannst und daß du, wann immer du willst, deine Gestalt wechseln kannst."

Als der Schamane sich wandelte, wollte Apoll automatisch zurückzucken – doch dann fing er sich wieder und schloß die Augen, als er das weiche, pechschwarze Fell an seiner Wange spürte und fühlte, wie die Magie des Schamanen weich und warm durch ihn floß. Die leisen Worte ließen ihn aber innehalten und der Rotblonde blickte verwundert auf, ehe er leise wisperte. "Das ... das könntest du ? Das wäre mehr, als ich je erwartet hätte, Chain. Ich weiß, daß der Fluch nicht aufzuheben ist – dafür war zuviel Haß in dessen Entstehung eingewirkt. Doch wenn ich mich jederzeit wandeln könnte ... und mein zweites Ich besser kontrollieren könnte, das wäre so schön, Chain ... so viel mehr, als ich jetzt habe."

"Das ist möglich. Ihr müsst mir jedoch etwas bringen." Chain löste seine Hände und wandelte sich wieder. "Ein Stück Knochen und Blut von dem Mann, der dich verfluchte. Ich denke, Tonio beißt ihm einfach einen Finger ab, das dürfte reichen. Aber das muss ich haben." Tonio blickte kurz verblüfft und lachte leise. "Klar, ich gehe mal zum Papst und beiße ihm den Finger ab."

Das ließ Apoll leise schmunzeln und er begab sich in die Arme seines Liebsten, um dessen Wärme zu genießen. "Für dich dürfte es kein Problem sein, in den Palast des Papstes zu kommen ... nur bei mir wird es schwieriger, er hat sich bestimmt durch schwarze Zauber geschützt. Den Finger hierher zu bringen, ist leicht – einer der einfachsten weißen Zauber ist das Fertigen eines zeitlosen Beutels, in dem Reiseproviant frisch bleibt. Zum Palast in Rom zu gelangen, ist auch sehr leicht – nur das Hineinkommen wird ein wenig schwerer. Weißt du denn eine Möglichkeit, wie wir die Schutzzauber sichtbar machen können, Chain ? Wenn ich sie sehe, dann kann ich sie vielleicht entschärfen, ich habe fast ein jedes Werk über Schutzzauber hier, das man finden kann."

"Ich denke, es wird sich was finden, es braucht aber ein Bisschen Zeit. Aber die brauchen wir auch, um alles vorzubereiten." erklärte Chain und setzte sich wieder. ##Du hast doch sicher noch was vor, oder ?## fragte Tonio und Cain lächelte in Gedanken. ##Ich werde diesem Mistkerl einen Teil seines Fluches zurückgeben, das ist nur fair. Er bekommt das Schwarze des Fluches, das ich Apoll nehme.## "Jetzt könnte ich doch noch etwas essen, wäre das möglich ?" Nebenher fragte er Apoll, denn hier bekam man gutes Futter zwischen die Zähne.

Dieser nickte nur und lächelte, als er aufstand. "Aber natürlich, Chain. Bleib ruhig hier und unterhalte dich noch ein wenig mit Antonio, ich werde in die Küche gehen und reichlich für eure knurrenden Mägen bringen." Der junge Adelige ahnte, daß die Beiden noch eine Menge aufzuholen hatten und neigte respektvoll den Kopf vor dem Schamanen, ehe er die Bibliothek verließ und die Türen hinter sich schloß, um in die Küche zu gehen. Apoll wollte nicht stören und vielleicht konnte er auch selbst noch eine Kleinigkeit essen ... der Koch ließ ihm und auch Antonio mittlerweile immer einen kleinen Imbiß übrig, damit sie auch noch des Nachts essen konnten, wenn sie Hunger bekamen.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b