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 Victor und Farfalla  09
 

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Es war erst spät am Vormittag, als Farfalla seine Augen aufschlug ... und noch im gleichen Moment erwachte ein tiefes, befriedigtes Lächeln auf seinen Lippen, als er das Gesicht Victors vor sich sah. Der junge Russe hatte sich an ihn gekuschelt und besitzergreifend einen Arm um die Mitte Farfallas und ein Bein über dessen gelegt. Und der ein wenig brummende Hintern des jungen Italieners zeugte ebenso wie seine absolute Zufriedenheit davon, daß sie in der Nacht all das nachholten, was sie die vergangene Zeit versäumt hatten. Sie waren erst spät in der Nacht dazu gekommen, endlich einzuschlafen, und Farfalla würde keinen Moment davon missen wollen. Und auch jetzt wollte er nicht aufstehen, sondern schloß einfach wieder die Augen, kuschelte noch ein wenig näher und genoß die Wärme des Anderen.

Es dauerte auch noch eine ganze Weile, bis Victor endlich die Augen aufschlug und wohlig seufzte. Die Nacht war so befriedigend gewesen, daß sogar die morgendliche Erregung nicht da war, und er fühlte die Wärme Farfallas mit Wohlwollen an sich. "Morgen." murmelte er verschlafen, er hatte bemerkt, daß Farfalla nicht schlief und lächelte, als sein Gatte die Augen öffnete. "Ich glaube, wir haben aufgeholt, was meinst du ?"

Jener schmunzelte nur und kam ein wenig näher, legte die Stirn an die Victors und wisperte leise zu ihm. "Ja ... es war einfach nur herrlich, mein Herz. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin – es ist schön, mit dir einzuschlafen und ebenso schön, neben dir aufzuwachen. Ich weiß, es klingt ein wenig komisch ... aber ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. Und spätestens nach dieser Nacht weiß ich, daß du der beste Hengst bist, den ich je hatte, Victor." Es war dem jungen Italiener sehr ernst, auch wenn die Worte durch ein Lächeln untermalt wurden.

Vic lachte leise, drehte sich und brachte den Schlankeren somit über sich. "Und du bist der beste Reiter, den ich je hatte." Darin lag etwas Wahres, denn das war eines der Dinge, die sie getan hatten. Farfalla hatte ihn geritten, und zwar wie der Teufel persönlich.

Dies ließ den ein wenig Schlankeren ebenso auflachen und er spreizte ein wenig die Beine, so daß sie an Victors Seiten auflagen. "Es war einfach nur wundervoll, Victor. Ich hoffe nur, daß wir nicht mehr so lange warten ? Bitte ..." Es lag ein wenig Ernst in Farfallas Worten, doch man sah in seinen weichen Augen, daß er die Antwort schon ahnte. "Und gehen wir gemeinsam duschen ? Ich würde mich freuen, mein Herz." Dies wäre dann auch das erste Mal, daß sie am Morgen nackt und zusammen wären ... und vielleicht konnten sie sich ja beim gemeinsamen Duschen ein wenig verwöhnen.

"Gern ... und ehrlich gesagt, will dich dein Hengst heute Abend schon wieder schön besteigen." Vic grinste und hob seine Hüfte an, so daß Farfalla angehoben wurde. "Oder du reitest mich ... oder ... na ja, ich denke, es gibt noch einiges von dem vielen, was wir noch nicht in der letzten Nacht probiert hatten."

Das ließ Farfallas Lächeln schlagartig tiefer werden und er nickte, ehe er aufstand und Victor einen schön hallenden Klaps auf den Oberschenkel gab, in das Bad vorging und nicht versäumte, einen lockenden Blick über die Schulter zu werfen. Er hoffte, daß der junge Russe ihm nachkam und sie vielleicht ein wenig schmusen konnten, und deshalb putzte er sich als Erstes die Zähne, ehe er seine Morgentoilette erledigte und auf Victor wartete.

"Ich komme gleich." rief Vic ihm nach und eilte in sein Bad, um seine Zahnbürste zu holen. Erst dann kam er zu Farfalla und erledigte ebenso seine Morgentoilette und das Zähneputzen. Farfalla stand schon unter der Dusche und er beeilte sich, zu ihm zu kommen. "Hallo, ist noch Platz ?" fragte er neckend und schlüpfte in die Duschkabine.

Noch im gleichen Moment drehte sich der junge Italiener zu ihm um und zog ihn zu sich, küßte ihn verlangend und leckte sacht über die Lippen Victors. "Sicher, mein Herz ... ich möchte dich gerne waschen, darf ich ?" Noch während er fragte, ließ Farfalla die Hände über den Rücken und den Hintern des ein wenig Größeren wandern, genoß, was er fühlte und grollte weich in seiner Kehle bei dem Anblick seines Gatten.

"Tu dir keinen Zwang an ... aber ich will dich dann auch waschen." wisperte Vic und drehte sich so, daß sie sich gegenseitig berühren und waschen konnten. "Bist du glücklich ?" fragte er leise, auch wenn die Frage überflüssig war, er wollte es hören.

Die Frage überraschte Farfalla sichtlich – doch dann nickte er, kam ein wenig näher und küßte den ein wenig Größeren noch einmal. "Ja, das bin ich, mein Herz ... jetzt ja. Ich weiß, daß es seltsam klingt und für Andere wäre es auch unwahrscheinlich – doch ich scheine das Glück meines Vaters geerbt zu haben, ich mochte dich von Anfang an und je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto mehr merkte ich, wie ich mich in dich verliebte. Und diese Nacht ... ich habe mich noch nie so gut gefühlt wie an diesem Morgen, Victor. Du hast mir mein Herz gestohlen und bist an dessen Stelle getreten ... und ich möchte es nicht wieder zurück, es gehört dir."

Das brachte Victor zum Lächeln, denn so schöne Worte hatte noch Keiner zu ihm gesagt. "Ich habe auch nicht vor, es wieder zurückzugeben, es gehört mir, so wie das meine dir gehört." erwiderte er leise und liebevoll, er besiegelte die sanften Worte mit einem ebenso liebevollen Kuss.

Ein Kuß, den Farfalla in vollen Zügen genoß und ebenso liebevoll erwiderte. Daß er ihn dabei sacht an die gefließte, vom Duschwasser warme Wand schob, bemerkte er eigentlich gar nicht, doch er ließ es sich nicht nehmen, sich an den herrlich harten Körper Victors zu drängen und leise in ihrem Kuß aufzustöhnen. "Verdammt, Vic ... du fühlst dich so gut an, daß ich dich verschlingen möchte." Er ließ dem jungen Russen auch keine Möglichkeit, noch etwas zu erwidern – zielstrebig ging Farfalla in die Knie, umfaßte die leichte Härte vor sich mit der Hand und verschlang sie schon fast mit seinem Mund, da er ihn direkt an seiner Zunge schmecken mochte.

Vic keuchte sofort dunkel auf und seine Finger krallten sich sacht in das lange Haar seines geliebten Gatten. Scheinbar hatte Farfalla noch immer nicht genug, was auch verständlich war, der Körper Victors reagierte sofort und seine Männlichkeit schwoll rasch an und versteifte sich innerhalb weniger Augenblicke. "Hör bloß nicht auf." bat er leise, und stöhnte erneut auf.

Das hatte der Weißblonde auch nicht vor, im Gegenteil ... er verstärkte das Lecken und Saugen noch und umfaßte mit der Linken auch die Hoden Victors, massierte sie leicht doch fordernd und wartete nur darauf, den Samen des jungen Russen zu schmecken. Farfalla genoß sicht- und fühlbar, was er tat – und er zeigte dabei auch die ihm eigene Dominanz, als er Victor förmlich forderte, sich gehen zu lassen und zu kommen. In der vergangenen Nacht hatten sie dies einige Male und vor allem sanfter genossen, doch jetzt war der junge Italiener viel zu ungeduldig und holte sich einfach das, wonach es ihn verlangte.

Und in Form von ersten Lusttropfen wurde Farfalla auch gleich für sein Bemühen belohnt. Victor lehnte seinen Kopf leicht stöhnend nach hinten und keuchte schwer. Farfalla war wirklich ein kleiner Gierschlund und als der Hellblonde schluckte, stöhnte Vic erneut auf und der Griff in den Haaren Farfallas wurde etwas fester. Noch mal sowas und er würde kommen.

Die Reaktion Victors ließ den Weißblonden ein wenig lächeln, denn er deutete es völlig richtig – einen Moment lang ließ er den jungen Russen noch schmoren und leckte nur sanft an der Unterseite der Erregung, ehe er sie wieder fest mit den Lippen umschloß, leicht saugte und dann die gleiche Schluckbewegung machte, in der seine Rachenmuskeln sich fest um die Eichel Victors schlossen. Noch im gleichen Moment hielt Farfalla den Atem an – denn er hoffte, daß der Andere kam, er fühlte es in den heißen Hoden, die sich leicht zusammenzogen und so den Orgasmus Victors ankündigten.

Und es kam wie erwartet, während Vic aufschrie und sich in den Mund des Hellblonden verströmte. Schwer keuchend, lockerte sich der Griff seiner Finger und sein Kopf blieb noch im Nacken liegen. "Lieber Himmel ... so gut."

Mehr als nur genießend, schluckte Farfalla den herbsüßen Samen und leckte danach noch die Eichel sauber, ehe er aufstand, sich an den ein wenig Größeren drängte und ihn in einen satten, doch noch immer leidenschaftlichen Kuß zog. Erst nach einer Weile löste er ihn wieder und lächelte, ließ die Finger durch die kurzen, nassen Haare Victors kosen und streichelte über die Halsmuskeln zu den Schultern, um über die breite Brust weiter runter zum Rücken zu kosen und die Hände dort liegenzulassen. "Ich weiß nicht, wie es dir geht, mein Herz ... aber ich kann nicht genug von dir bekommen. Ich hoffe nur, daß sich das nach einer Weile legt, sonst kommen wir nicht mehr aus dem Schlafzimmer raus und sind völlig ausgelaugt."

"Spätestens heute Mittag müssen wir uns zusammenreißen, du wolltest Martin und Max noch den Eid abnehmen." wisperte Vic und küsste seinen Schatz, jetzt war es soviel besser, er fühlte sich wohl, war befriedigt und Farfalla ging es ebenso, wie es aussah.

Der nickte und räuberte sich noch einen Kuß, ehe er das Duschgel von der Seite nahm. "Ja, du hast Recht – aber das geht schon, wir haben uns ja diese Nacht ausgiebig miteinander beschäftigt. Jetzt waschen wir uns, dann koche ich uns etwas Gutes und dann lassen wir die Zwei hochkommen für den Eid. Ich würde am Nachmittag gerne eine Runde mit dir drehen, damit die Banden lernen, auch dich zu respektieren – vielleicht ist es gut, Martin mitzunehmen, damit sie ihn auch gleich sehen und er sich schon an seinen neuen Job gewöhnen kann. Max kann das mit den anderen Söhnen unserer Bodyguards tun, er braucht nicht mit uns mitzukommen, das ist zu riskant." Während er sprach, begann Farfalla, den herrlich trainierten Körper des Anderen zu waschen und genoß dies sichtlich, kam dabei auch immer wieder näher und kostete jeden Moment davon aus.

"Gern, ich denke, es wird Zeit, daß ich die Banden kennenlerne." Bisher war er nie draufgekommen zu fragen, und jetzt wurde er auch neugierig. "Und Max wird sich bestimmt gern mit den Jungs rumtreiben. Die Lauser haben ihn richtig fertig gemacht Gestern. Der Junge konnte kaum noch geradeaus kucken." Victor kicherte leise, als er sich erinnerte, nahm dann selber etwas Waschgel und tat das, was Farfalla gerade tat, er wusch seinen Liebsten und seifte ihn ordentlich ein.

Dies fühlte sich einfach nur herrlich an ... sie berührten sich und waren einander nahe und Farfalla genoß dies in vollen Zügen. "Die Jungs sind perfekt durchtrainiert, denn sie werden später in die Fußstapfen ihrer Väter treten. Max wird noch sehr viel nachholen müssen, wenn er mit ihnen mithalten will. Doch ich denke, daß er es gerne möchte und ab jetzt auch weiß, wohin er mit seiner Energie hinsoll." Dann wusch er noch den letzten Rest Seife vom Körper Victors ab und kniff ihn kurz in den Hintern, löste sich und trat kurz unter den Wasserstrahl der Dusche, ehe er das Wasser abstellte, aus der Kabine trat und sowohl sich als auch Victor ein Handtuch von der Seite nahm.

"Bis jetzt hat er nur Scheiße gebaut, weil er nicht wusste, wohin mit seiner Energie. Ich hoffe auch, er tritt in die Fußstapfen seines Vaters. Nicht als Bodyguard, sondern als Schmuggler oder Söldner." Max würde zwar schlanker werden als sein Vater, aber er hatte Potential, vor allem, weil er ziemlich gerissen war. Vic kam ebenso aus der Dusche und nahm das Handtuch entgegen. "Mit den drei Jungs versteht er sich, denk ich, prima ... ich hoffe, Ty kommt auch mit ihm klar." Ty war der Sohn von Mario und hatte deutlich mehr Ergeiz als die Anderen, er war ein geborener Anführer.

Dies ließ Farfalla leise aufseufzen, denn er kannte Ty sehr, sehr gut. "Das wird ein Problem – Ty ist ein wenig schwierig, und Max ist Jemand, der schnell aneckt. Ich befürchte, daß es Streit geben wird, wenn Marios Junge am Sonntag Abend von seiner Mutter zurückkommt. Doch ich denke, die Zwei werden sich zusammenraufen - wenn nicht, wird Mario ein Machtwort sprechen." Während er sprach, trocknete sich der junge Weißblonde und zog ein wenig die Brauen tiefer, als er nachdachte – doch dann blickte er wieder zu Victor auf und ein Schmunzeln erwachte auf seinen Zügen. "Ich denke, wir brauchen uns nicht darum zu kümmern – das wird sich schon einrenken. Was möchtest du denn zu Mittag ?"

"Ich denke, es ist am Besten, wenn die Kids das unter sich ausmachen ... und Essen ? Hmmm ... Spaghetti mit Fleischsoße." Er mochte das italienische Essen sehr gern und freute sich darauf. Das Handtuch warf er nach dem Abtrocknen in den Wäschekorb, dann umfasste er die Hüfte Farfallas und zog ihn nochmal zu einem Kuss an sich. "Ich helfe dir beim Kochen."

Ein leises "Mhmmmm ..." summend, lächelte der junge Italiener und zog nun seinerseits Victor mit der Rechten eng an sich heran. "Gerne, mein Herz. Es ist schön, daß wir so viel gemeinsam haben ... und noch schöner ist es, die Zeit mit dir zu verbringen." Dann löste er sich wieder und ging zum Spiegel, um seine langen Haare durchzubürsten. "Eine Frage ... möchtest du deine Kleidung in meinen Schrank tun ? Es ist mehr als nur genug Platz ..."

"Hmmm ... da bei dir die Hälfte von Schrank noch frei ist und ich nicht ganz so viele Sachen habe wie du ... und sowieso ab jetzt bei dir schlafe, denke ich, wäre es praktisch, wenn meine Kleidung mitumzieht." murmelte Victor und nahm eine der hellen Flechten Farfallas auf, um sie durch seine Finger gleiten zu lassen. "Wie fändest du es, wenn ich meine Haare auch etwas wachsen lasse ?"

Das war etwas, das Farfalla sichtbar überraschte und er drehte sich zu dem ein wenig Größeren um, um ihn verwundert zu mustern. "Das kommt sehr überraschend, Victor. Ich mag lange Haare sehr gern, gerade wenn es so dick und voll wie deines ist. Aber ich möchte nicht, daß du es nur wegen mir tust, mein Herz ... ich mag dich auch mit kurzen Haaren." Es war eine der Vorlieben des jungen Italieners, genauso wie Muskeln und Selbstbewußtsein – doch er wollte nicht, daß Vic es nur ihm zuliebe tat.

"Nein, ich will es ... ein wenig länger nur." wisperte Vic. "Ich will mich ein wenig verändern." Seine Arme legten sich um den Schlankeren und er stützte seinen Kopf auf dessen Schulter. "Ich denke es wird Zeit, mein Leben hat sich so verändert, ich will es auch ein wenig tun."

Das verstand der Weißblonde und so nickte er, drehte ein wenig den eigenen Kopf und hauchte einen sanften Kuß auf die Schläfe Victors, während er die eigenen Arme um die Seiten zum Rücken des Anderen wandern ließ. "Okay, mein Herz. Laß sie einfach so wachsen, wie es dir gefällt – ich freue mich über jeden Zentimeter, den ich mehr an dir lieben kann." Auch wenn die Worte ein wenig schwülstig klangen, Farfalla meinte es auch so, denn er würde die längeren Haare wirklich sehr genießen. "Aber wenn es geht, verändere dich nicht zu sehr ... sonst muß ich mich wieder neu in dich verlieben."

"Ich werde mich bemühen, mich zurückzuhalten." grinste Vic und schmatzte Farfalla einen lauten Kuss ans Ohr, bevor er sich lachend zurückzog, um das Bad zu verlassen, weil er in sein Zimmer ging, um sich anzuziehen. Seine Kleidung würde er später rüberschaffen.

Ihm folgte nur ein leies Lachen, während Farfalla in sein eigenes Zimmer ging. Dort angekommen, schmunzelte er leise und öffnete das Fenster, bezog das Bett neu und warf die verbrauchten Feuchttücher in den Abfalleimer. Erst dann zog er sich an – diesmal wählte er etwas Ungewöhnliches, er zog ein ärmelloses, schwarzes Top an, das einen Stehkragen besaß und bis zum Nabel runterreichte. Dazu zog er einen ebenso schwarzen, einfachen Herrenrock an und ging leise summend in die Küche, um schonmal das Hackfleisch aus dem Kühlschrank zu nehmen und die anderen Zutaten für die Soße zusammenzusuchen.

Als Victor in die Küche kam, stockte er deutlich und musterte seinen Liebsten. Bei dem Top sah man jeden Muskel und auch das Tattoo am Arm, der Rock stand ihm ganz ausgezeichnet und so trat Vic dicht zu ihm und schnurrte ihm leise ins Ohr. "Da hat sich also meine Braut versteckt." Jedoch grinste er wieder, weil ihm irgendwie in den Sinn kam, wie Farfalla wohl in einem weißen Kleid aussah.

Der genoß die Umarmung seines Mannes, doch bei dessen leisen Worten erstarrte er kurz und schnaubte, ehe er leise lachte und kurz den Kopf schüttelte. "Ich glaube, ich möchte nicht wissen, was dir durch den Kopf geistert, mein Herz. Und das mit der Braut kannst du gleich vergessen – auch wenn ich Herrenröcke mag, ich bin nicht tuckig und werde mich niemals wie ein Weib benehmen. Daß ich bei der Hochzeit einen weißen Anzug getragen habe, lag nur daran, daß es mir stand."

"War doch nur ein Scherz." kicherte Victor und küsste seinen Gatten wieder auf die Wange. "Aber ich glaube, so im Brautkleid hättest du ganz niedlich ausgesehen, vielleicht wäre alles nicht so nüchtern gewesen." scherzte er nun wieder und ging vorsorglich schon mal in Deckung.

Farfalla schnappte sichtlich nach Atem – allein die Vorstellung war so horrend für ihn, daß er hochrot wurde und Victor mit dem Kochlöffel drohte. "Wag es ja nicht ... wenn du sowas auch nur andeutest, wenn wir woanders als hier sind, dann kannst du froh darum sein, daß du so eine gute Kondition hast ! Ein Brautkleid ... ARGH !!!" Der junge Italiener hatte zwar einen gut ausgeprägten Sinn für Humor, doch alleine schon die Vorstellung, so ein mit Spitzen und Rüschen übersähtes Kleid zu tragen, reichte aus, um ihn vor Horror kurz erschauern zu lassen.

Victor lachte bei der Reaktion und schnappte sich die Küchenschürze, um sie Farfalla in einem unachtsamen Moment überzuziehen. "Mein Bräutchen." wisperte er an dessen Ohr und hielt ihn eng umschlungen, damit er nicht doch noch den Kochlöffel an den Kopf bekam. "Nachher...." tuschelte er und er wisperte Farfalla etwas ins Ohr, womit er es wieder gutmachen würde.

Einen Moment lang grummelte der junge Italiener noch, doch dann schmunzelte er und lachte leise, zog Victor zu sich herab und küßte ihn mehr als nur leidenschaftlich. Das Angebot des Anderen machte wirklich alles wett und so lächelte er an die Lippen Victors, wisperte ein etwas dunkleres "Okay ... aber ich warne dich, mach das nicht vor Anderen.", das aber deutlich nur eine hohle Drohung war. Dann löste Farfalla sich wieder und machte weiter, schob auch Victor ein Schneidebrett mit Messer hin und ein recht schadenfrohes Grinsen erwachte auf seinen Lippen. "Du machst die Zwiebeln, mein Herz. Schön fein würfeln ..."

Vic musterte die Zwiebeln und grinste kurz etwas schief. "Okay, das habe ich verdient." wispernd, schälte er zügig die braune Schale ab und schnitt die Zwiebeln fix in saubere, sehr kleine Würfel. Das Ganze ging so schnell, daß er nicht weinen musste und er spülte auch sofort das Messer unter kalten Wasser ab und rieb seine Hände vorsichtig an dem Stahl, weil so der Geruch der Zwiebel wegging.

"Du kannst das sehr gut, mein Herz – wieso sagst du, daß du nicht kochen kannst ?" In der Zwischenzeit hatte Farfalla schon das Hackfleisch in den Topf gegeben und etwas angeschwitzt, nahm nun die kleingeschnittenen Zwiebeln und Tomaten und tat sie dazu, um mit ein wenig süßem Paprika schon die Grundlage der dicken Soße zu zaubern. "Spaghetti ? Oder möchtest du einmal andere Nudeln dazu ? Und vielleicht einen Salat ?" Bei den Fragen blickte Farfalla zu ihm und lächelte, denn es war einfach schön für ihn, daß sie zusammen hier standen und kochten.

"Nur, weil ich mit einem Messer eine Zwiebel schneiden kann, heißt es nicht, daß ich später auch alle Zutaten lecker mischen kann, damit was Essbares draus wird." grinste Victor. "Spaghetti wären klasse und ich schneide dann den Salat, Okay ? Weil da kann ich alles mischen und es schmeckt trotzdem."

Leise schmunzelnd, nickte Farfalla und hauchte ihm einen kurzen Kuß auf die Wange, ehe er sich wieder der Soße widmete und nur noch ein liebevolles "Gerne, mein Herz." wisperte. So verging die Zeit recht schnell und schließlich waren die Nudeln gekocht, die Soße fertig und der junge Italiener mischte nur noch die Salatsauce, ehe er sie über den Salat gab und damit begann, alles an den Tisch zu richten. "Das erinnert mich an mein Zuhause, Victor ... meine Eltern haben auch immer zusammen gekocht. Ich denke, du wirst auf der nächsten Familienfeier staunen, wie gut mein Vater kochen kann. Ich warne dich allerdings schon vor – die Feiern sind ziemlich groß ..."

Vic setzte sich zu Farfalla. "Du meinst deine Familie, nicht wahr ? Das konnte ich mir schon denken, zum Einen sind italienische Familien meist sehr groß und eine Mafiafamilie ist dann noch größer." Vic wusste es, er kannte sich da gut genug aus. "Irgendwann müssen wir auch eine richtige Familie werden, nicht wahr ?" Er sprach es vorsichtig an. Farfalla war der Nachfolger von Bianco und daher musste er früher oder später auch einen Nachfolger zeugen.

Jener nickte und seufzte leise ... er hatte dieses Thema bisher nicht angeschnitten, doch nun war ein guter Zeitpunkt und so tat Farfalla es. "Ich weiß. Bisher habe ich dieses Thema gern vergessen, doch nun wird es wichtig. Ich dachte mir, vielleicht ist es am Besten, wenn wir uns eine Leihmutter holen ? Ich würde gerne unsere beiden Erbinformationen mischen lassen, ehe sie befruchtet wird, so daß es wirklich unser beider Kind wird. Allerdings haben wir dann ein Baby, das wir aufziehen müssen ... deshalb wäre es mir lieber, wenn wir noch ein paar Jahre damit warten könnten. Mit Mitte Zwanzig reicht es auch, denke ich." Nun doch ein wenig unsicherer geworden, blickte Farfalla wieder zu seinem Gegenüber auf – er mußte sich zwar bei ihm nicht um Bastardsöhne Sorgen machen, doch dies war trotzdem etwas, das sehr schwer in ihrer gerade eben gewachsenen Beziehung lastete.

"Ich warte gern, aber ich freue mich auch, wenn es soweit ist. Einen eigenen Sohn zu haben, ist etwas, das ich mir erträumt habe. Obwohl es jetzt ja kein Problem mehr ist, eine Frau künstlich zu befruchten." An seinem breiten Lächeln sah man, daß Farfalla sich keine Sorgen machen musste. "Und daß es dann von uns Beiden sein wird, das ist ganz wunderbar."

"Das ist mir auch sehr wichtig, mein Herz. Da weder du noch ich ein Kind bekommen können, sollte es wenigstens von uns Beiden sein. Zum Glück kenne ich einen sehr vertrauenswürdigen Arzt, der das auch hinbekommt. Aber es hat noch Zeit – auch wenn ich gern von uns Beiden Spermaproben hinterlegen möchte ... zur Sicherheit." Dann neigte sich Farfalla leicht vor und küßte den Anderen zärtlich, lächelte und setzte sich dann wieder hin, um mit einem leisen "Einen guten Appetit ..." mit dem Essen anzufangen.

"Damit bin ich einverstanden. Und dir auch einen guten Appetit." Vic war innerlich sehr glücklich, daß auch er Vater des Kindes sein dürfte. Doch das Thema war nun erstmal beendet und er widmete sich dem Essen und der Gesellschaft von Farfalla ... jetzt hatten sie entgültig zueinander gefunden und sie genossen es Beide.

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