Balken01a


“After  Hours” 05
 

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Nach etwa einer Stunde seufzte Gavriil leise, denn auch wenn er gerne noch viel länger hier liegen und Terence beim Schlafen zusehen würde, sie mußten sich fertig machen. Also neigte er sich vor und küßte ihn sanft, ehe er behutsam in das Ohr des Barkeepers wisperte. "Wach auf, Terence ... wir müssen uns noch duschen und anziehen, ehe wir abgeholt werden."

"Hmmm ... oh ... ja." Terence hatte kurz vergessen was passiert war, und erwachte nun langsam. Aber er erinnerte sich schnell und grinste sacht, da er etwas ahnte. "Du hast nicht geschlafen, oder ?"

"Wie könnte ich, wenn ein so hübscher Kerl neben mir schläft. Nein, im Ernst - ich habe es genossen, dich anzusehen und die Zeit genutzt, noch einmal das Battle durchzugehen und mir zu überlegen, was ich am Besten tanze. Aber jetzt sollten wir duschen, hm ? Dabei können wir ja noch ein wenig zärtlich sein, wenn du magst ... ich richte mich ganz nach dir." Auch wenn es Gavriil sehr freuen würde, wenn Terence weiterhin so nahe wäre, er wollte nicht klammern und fragte ihn deshalb nach seinen Wünschen.

"Das klingt ziemlich gut, ich hab absolut nichts dagegen." Terence lächelte, räuberte sich einen Kuß und stand dann langsam auf, um ins Bad zu gehen. "Sag mal, was zieht man bei solchen Veranstaltungen an ?" Er war noch nie bei so etwas gewesen, und hatte daher nicht so viel Ahnung.

Auch Gavriil stand auf und zögerte, doch dann wandelte er sich wieder und schlängelte zu Terence, umringelte ihn ein wenig und zog ihn sanft in seine Arme, um ihn ebenso sanft zu küssen und ihn schließlich anzulächeln. "Etwas, mit dem du verdammt gut aussiehst ... gut genug, daß ich mir dir angeben kann, aber nicht so freizügig, daß dir jeder an die Wäsche kann. Okay ? Und darf ich sagen, daß ... äh ... möchtest du mit mir zusammen sein ? Auch vor den Anderen ? Oder lieber nicht ?"

Daß er so "eingewickelt" wurde, gefiel Terence und er lächelte sacht, als Gav ihn fragte, ob sie zusammen sein wollten. "Ich würde sehr gern. Ich fand dich die ganze Zeit schon sehr anziehend, aber ich hab mich nicht getraut."

"Wegen deiner Krankheit, nicht wahr ? Ich bin froh, daß es so kam, denn nun mußt du keine Angst mehr haben. Und es macht dir wirklich nichts aus, daß ich ein Naga bin ? Ich bin froh ... ehrlich, du glaubst gar nicht, wieviel Menschen es gibt, die Angst vor Schlangen haben und ich hatte immer Angst, daß ich mich in so Jemanden verliebe und nicht mit ihm zusammen sein kann." Dann küßte Gavriil ihn noch kurz und lächelte, ehe er sich wieder löste, zurückverwandelte und Terence einfach ins Bad zog. "Hm ... die Dusche ist ziemlich klein, passen wir da beide rein ?"

"Also wenn du kein Naga bist, dürfte es gerade so gehen. Und wegen Schlangen, ich bin nicht so ... ich hätte gern eine, aber ich traute mich da auch nicht so ganz." Er hatte auch Angst gehabt, daß er den Tieren schaden könnte.

Im ersten Moment erstarrte der Blauhaarige - doch dann erwachte ein Strahlen in seinen Zügen und er lachte befreit auf, packte sich Terence und zog ihn stürmisch an sich heran, um ihn voller Zärtlichkeit und trotzdem feurig zu küssen. Es war, als wäre ein ganzes Gebirge von seinen Schultern gerutscht und er lächelte, als ihre Lippen sich wieder lösten. "Ihr Götter ... du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin. Aber wir sollten duschen, hm ? Uns läuft sonst die Zeit davon ..."

"Ja, sollten wir." Terence ging gleich zur Dusche, stieg hinein und drehte sich so, daß Gav auch noch gut Platz fand. "Paßt, denke ich." Er grinste sacht und stellte das Wasser an, das gleich warm herabfloß, da sein Boiler vorheizte.

Der junge Naga folgte ihm und schloß die Türe der kleinen Dusche, nahm sofort das Duschgel und begann damit, zuerst Terence und dann sich selbst einzuseifen. Es war schön, so nahe beieinander zu stehen und sich immer wieder zu berühren, auch wenn es nur einfache Berührungen waren. Doch gerade das fand Gavriil sehr schön, da es nichts sexuelles, sondern etwas sehr zärtliches war, das sie teilten. Und daß Terence dies auch zuließ, war etwas, das Gavriil wieder lächeln ließ, und als sie fertig waren, küßte er den etwas Kleineren und trat dann aus der Dusche, damit er das Handtuch nehmen und Terence geben konnte.

Der kam gleich nach und nahm das Handtuch, um sich abzutrocknen. Das gemeinsame Duschen hatte ihm gefallen, gerade auch deshalb, weil Gav ihn dabei nicht bedrängte, sondern sehr entspannt gewesen war. "Hast du die Sachen, die du brauchst, mitgenommen ?"

Gavriil brauchte sich nicht abtrocknen, da das Wasser dank seiner Körperwärme schon fast verdunstet war und grinste nun, als er mit Terence zusammen aus dem Bad ging und seine Trainingstasche aufnahm. "Alles dabei ... ich wollte ja eigentlich noch ein wenig proben und mich dann zusammen mit dir abholen lassen, aber das vorhin war viel besser als jede Probe. Jetzt habe ich Jemanden, für den ich tanzen kann - das heißt ja nicht umsonst Dance-Battle, und ich bin ein Naga." Im Schlafzimmer stellte der Blauhaarige die Tasche auf den Boden und nahm dann die Kleidung heraus, die er für das Battle tragen würde und legte sie auf das Bett, damit Terence sie ansehen konnte. "Und ? Meinst du, das steht mir ?"

"Also ... wow." Mehr wußte der Braunhaarige nicht zu sagen, als er das Outfit sah. Es bestand aus einer schwarzen Lederhose, die blaue Tigerstreifen hatte und an der Seite war ein Stück herausgenommen und durch Ketten ersetzt. Die ärmellose Weste mit ebensolchen Ketten und die Armschoner aus dem gleichen Leder rundeten das ganze noch ab. "Ich muß erst überlegen, was ich anziehe. Eigentlich wollte ich das im Lauf des Tages machen." Aber da war ja etwas dazwischen gekommen, das ihm viel wichtiger war.

Und das sah Gavriil auch, denn sein Schwarm lächelte ihn an und das wiederum ließ ihn nun tiefer lächeln. "Etwas heißes, Terence ... aber geschlossen genug, daß dir keiner an die Wäsche kann. Hm ... vielleicht ohne Wäsche ? Das wäre wirklich heiß." Mehr wollte Gavriil nicht vorschlagen, denn er wollte Terence auf keinen Fall reinreden und ihn zu etwas überreden, das er nicht anziehen wollte.

"Ohne Wäsche ?" Terence schmunzelte und ging zu seinem Kleiderschrank. Ein wenig hatte er sich ja schon Gedanken gemacht, aber das war vor dem heutigen Tag und so suchte er etwas, das nun besser paßte. Er entschied sich für eine schwarze Wildlederhose, ein Tanktop, das zu seinen beigefarbigen Augen paßte, und dazu noch eine Lederjacke und Stiefel. "So, ich denke, das geht ... was meinst du ?"

"Heiß. Absolut heiß. Und viel genug Leder, daß dich keiner so schnell begrabschen kann." Am Liebsten würde Gavriil ihn anziehen und dann wieder auspacken ... doch er verlegte sich auf einen leidenschaftlichen Kuß, ehe er die Hose betrachtete, die Terence herausgelegt hatte, und grinste. "Ganz ehrlich ? Die sitzt eh viel zu tief, als daß du einen Slip hättest anziehen können ... und ich werde es genießen, wenn ich den Arm um dich lege und deine verdammt heißen Hüften fühlen kann."

"Später kannst du mich auch gern wieder auspacken." Terence lachte leise, trocknete sich nun fertig ab und ging ins Bad, um seine Haare zu föhnen. Er würde sie offen lassen und sich dazu leicht schminken, aber erst, wenn er angezogen war. Als seine Haare trocken waren, kam er zurück ins Schlafzimmer und schlüpfte in die Klamotten, die ziemlich genau paßten und trotzdem bequem saßen.

Währenddessen hatte der junge Naga sich schon angezogen und frisierte kurz durch seine hüftlangen, schwarzblauen Haare, ehe er einen Haargummi aus der Tasche zog und die Haare an seinen Schläfen und oben an seinen Hinterkopf zu einem Pferdeschwanz zusammennahm. Diesmal brauchte er sich nicht schminken, da es hier nur darum ging, auf der Tanzfläche zu kämpfen und zu gewinnen - und bei diesem Dance-Battle ging es vor allem um Freestyle und Breakdance, so daß es besser kam, wenn er so ging, wie er war. Denn das Leder, das die gleichen Tigerstreifen wie seine Schuppen trug, war schon aggressiv genug ... und wenn er dazu noch ein wenig seines wahren Wesens durchblicken ließ, hatte er gute Chancen. "Darf ich dir beim Schminken zusehen ? Oder magst du das lieber nicht ?"

"Wenn du magst, kannst du zusehen. Aber ich ziehe nur einen Lidstrich, mehr nicht." Terence ging wieder ins Bad und holte den schwarzen Kajal aus dem Schrank, um sich dann im Beisein von Gav den Lidstrich über und unter dem Auge zu ziehen. Das hatte eine sofortige Wirkung auf seine Augen, die nun deutlich mehr in dem Hellbraun- bis Beigefarbton herausstachen. Gerade, weil er noch einen dunklen Ring um die Iris hatte, kam es nun noch besser heraus.

Und das wiederum ließ den jungen Naga wieder weich aufgrollen, als er hinter Terence trat, die Arme um ihn legte und ihn eng an sich heranzog. "Verdammt, sieht das gut aus ... ganz ehrlich, du sorgst dafür, daß Beige- und Brauntöne heller leuchten, als jede andere Farbe. Hmmm ... laß mich raten, mein Hübscher: Du hast dich extra so gefärbt, damit du hübscher bist als alle Whiskey- und Cognactöne, die es gibt, sogar noch hübscher als farbige Saphire oder Diamanten." Gerade jetzt kam nur zu gut heraus, daß Gavriil ein Stachelnaga war und er mußte sich sehr zurückhalten, um nicht noch mehr zu sagen. Er wußte nicht, ob es schon zuviel gewesen war - doch alles in ihm wollte, daß er Terence die wohlverdienten Komplimente machte, und ihn mit Gold und Edelsteinen schmückte.

Daß Gav seine Worte ernst meinte, sah man ihm an ... und irgendwie klangen sie aus seinem Mund nicht kitschig, sondern sehr schön. Daß der Blauhaarige jetzt rot wurde, ließ Terence leicht lächeln und er drehte sich um, damit den Naga küssen konnte. "Bei dir klingt es wunderbar ... danke." Es tat gut, so ein Kompliment zu bekommen, und er fühlte sich immer wohler bei Gav.

Diesem war bei dem Kuß und den Worten erneut ein Gebirge vom Herz gefallen und er lächelte erleichtert, küßte Terence noch einmal und streichelte sacht mit der Rechten durch dessen Haare, als er wieder zu ihm sprach. "Gerne. Weißt du, bei uns Nagas ist das so eine Eigenart ... es ist instinktiv, weil wir unsere Partner wahnsinnig gern verwöhnen. Gerade Stachelnagas wie ich geben gerne Komplimente, und schmücken unsere Gefährten mit dem feinsten Schmuck oder schenken ihnen etwas ... so wie die Federchen sich gerne für uns herausputzen und uns umschmusen, und sich auch verwöhnen lassen. Es mag vielleicht ein wenig klingen, als wären Stachelchen Paschas, aber es ist nicht so wie bei euch Menschen, weißt du ? Es ist alles voller Liebe und sehr, sehr zärtlich. Und du mußt mir immer sagen, wenn ich zu weit gehe oder du etwas nicht willst ... ich bin noch sehr jung und habe einfach noch nicht die Erfahrung, ich bin der Jüngste meiner Brüder und Onkel."

"Ich denke, die Tage kannst du mir mal alles erzählen, ich bin schrecklich neugierig. Und ich sage dir, wenn mir was nicht gefällt." Gerade wollte Terence den Naga nochmal küssen, da hupte Steven draußen. "Oh ... Mist, wir müssen los."

Doch Gavriil ließ es sich nicht nehmen und küßte den etwas Kleineren noch einmal, ehe er sich löste, leise lachte und in die Taschen seiner Lederhose den Schlüssel, das Handy und seinen Geldbeutel steckte. "Komm, bevor er nochmal hupt, ja ? Du weißt doch, wie ungeduldig Steven ist, und er will unbedingt auf das Battle, um einen der Kerle abzuschleppen. Und danach haben wir ja gut Zeit, um zu reden ... es gibt sehr viel zu erzählen, aber wir haben Zeit."

Terence nahm auch noch seine Geldbörse und die Schlüssel, und nickte sacht. "Ich denke, mehr als genug Zeit." Dann hupte es doch ein zweites Mal und er beeilte sich, mit Gav hinabzukommen, um dann zu Steven in den Wagen zu steigen. "Sorry, ich hab mich noch angehübscht."

"Wow - hat sich wirklich gelohnt, Terence ! Und du siehst Hammer aus, Gav, also echt ..." Der Blonde grinste breit, als Gavriil einstieg und fuhr los, als sie alle angeschnallt waren. "Fahr zum Strand bei der Brücke - das Battle ist in einem der Gräben dort, ich lotse dich." Steven nickte nur und fuhr los, doch er guckte nicht schlecht, als Gavriil seinen Arm um Terence legte und ihn sanft an sich zog. "Hey ... ist da was, das ich wissen sollte ?"

Terence grinste sacht und antwortete schließlich. "Nun, er war so hartnäckig, daß ich endlich ja gesagt habe." Er neigte sich nun auch zu Gav, und küßte ihn zärtlich.

Ein Kuß, der ebenso zärtlich erwidert wurde, ehe der junge Naga leise lachte, als Steven ein lautes "Verdammt ! Ich habs gesagt, jetzt kriege ich von Izzi zehn Dollar ! Klasse, ich freue mich so für euch ... die Anderen werden vielleicht Augen machen, aber ihr paßt sowas von gut zusammen." rief. Gavriil schmunzelte noch immer und nickte, ehe er ihm antwortete und es genoß, daß Terence so nahe bei ihm war. "Er ist eben etwas ganz Besonderes - und ich möchte ihm eben das geben, das er will und braucht. Aber genug jetzt, dort vorne steht schon Lee und winkt uns, fahr nicht an ihm vorbei, Steven."

Steven schnaubte nur und hielt an, und Lee hüpfte mit ins Auto auf die Rückbank, auf der auch schon die Anderen saßen. Als er sie so zusammen sah, grinste er über beide Ohren. "Na bitte, es hat endlich gefunkt !" Er freute sich für Gav und Terence, und drückte beide einmal kurz. "Gib Gas Steven, wir kommen sonst zu spät."

"Keine Sorge - wir haben nur noch Izzi, und dann können wir gleich zum Battle fahren. Und schade, daß du nicht gewettet hast, sonst würde ich auch von dir Geld kriegen, Lee." Der Blonde grinste über beide Ohren und fuhr los, hielt nur wenige Minuten später wieder und lachte, als er das überraschte Gesicht von Izzi sah. "Hey, Großer - ich kriege zehn Dollar, zwischen den beiden hatts endlich geklappt !"

Izzi setzte sich vorne hin und kuckte erstmal blöde. "Was ?" Dann schweifte sein Blick nach hinten und er fluchte leise, aber grinste dabei. "Ach, verdammt ... du hast es im Urin gehabt." Er lachte nun und holte die zehn Dollar hervor, um sie Steven in die Hosentasche zu stecken.

Der lachte laut und grinste dann breit, genoß es, die Hand des Größeren in seiner Hose zu haben und fuhr wieder los. "Hey, du kannst ruhig weitermachen ... es ist kaum Verkehr, da macht es nichts." Er hatte sich schon öfter im Auto einen runterholen lassen und auch andere Kerle, die fuhren, mit dem Mund verwöhnt ... und er mochte Izzi, so daß er auffordernd eine Braue hob. Gavriil lachte nur und schüttelte den Kopf, denn er wußte nur zu gut, wie gern Steven Sex an ungewöhnlichen Orten mochte, da er es schon einige Male bei ihm ausgekostet hatte.

"Später vielleicht." grinste Izzi, und zog die Hand aus der Tasche zurück. Während der Fahrt unterhielten sie sich ein wenig und stoppten schließlich da, wo Gav sie hingeführt hatte. Schon jetzt war die Atmosphäre zu spüren, und Terence wurde ein wenig aufgeregt.

"Wahnsinn - seht mal, da sind auch Tänzer aus anderen Städten ! Ich bin schon so gespannt, das wird größer als erwartet !" Der junge Naga war sichtbar begeistert und als sie geparkt hatten, stieg er aus und grinste breit, ehe er auch Terence heraushalf und ihn kurz an sich zog. "Ich bin kurz bei den Bossen und mich anmelden - wartet dort hinten bei der Säule auf mich, ja ? Ich komme gleich wieder."

"Ist okay." Die drei gingen zu den Säulen und warteten dort, und schon auf dem Weg dahin wurde ihnen nachgeblickt oder nachgepfiffen. Terence war nicht ganz wohl bei der Sache ... nur Lee fühlte sich ziemlich wohl, gerade weil er auf solche starken Typen abfuhr.

Denn gerade bei diesen Untergrund-Dance-Battles waren vor allem große und durchtrainierte Tänzer, da es hier um aggressives Tanzen ging. Natürlich tanzte Gavriil auch auf normalen Battles, bei denen Technik gefordert wurde - doch solche Battles wie dieses hier sprachen sein Stachelnagaerbe an und er genoß es, von Zeit zu Zeit so aggressiv zu tanzen. Er hatte sich schnell angemeldet, da er die Veranstalter schon kannte und betrachtete ein wenig schmunzelnd das hellblau leuchtende Band, das um sein Handgelenk hing, als er wieder zurück zu den Anderen ging. Doch als er zu den Säulen sah, schwand sein Lächeln und der junge Naga verengte seine Augen, während er langsam wütend wurde und ein wenig schneller zu Terence und den Anderen ging.

Während die Anderen mit den jungen Männern flirteten, die zu ihnen kamen, war Terence weniger danach. Er wurde auch angeflirtet und der Bursche drängte ihn fast schon an die Säule, und hatte seinen Arm neben seinen Kopf gestützt. "Hast du echt kein Interesse ? Ach komm schon, daß du vergeben bist, ist doch halb so wild." Er hobt die Hand und wollte die Jacke von Terence aufschieben, als er ein Knurren hinter sich hörte.

Ein Knurren, das rasch lauter und dunkler wurde, ehe sich eine Hand um das Handgelenk dieses riesigen Dunkelhäutigen legte und sie schon fast von der Säule wegriß. Gavriil hatte gut damit zu tun, sich soweit zu beherrschen, daß er ihm nicht alle Knochen brach und die Kehle zerfetzte - denn gerade jetzt kam sein Stachelnagaerbe durch und damit auch die tiefe Eifersucht, die in ihm schlummerte. "Verzisch dich, Arschloch - die Anderen sind frei, aber Terence gehört zu mir. Und wenn du noch im Battle tanzen willst, dann geh woanders hin ... denn sonst breche ich dir nicht nur die Beine, sondern auch jeden Finger einzeln, verstanden ?!"

"Hey, kühl dich ab, Meister." Sam wich gleich zurück und hob die Hände. "Wir können das ja beim Battle austragen." Daß der Kerl so heftig reagierte, paßte ihm nicht ... aber er gab nach. "Jungs kommt, laßt die Kerle." Er und die Anderen zogen ab und Lee seufzte leise, aber er verstand es.

"Darauf kannst du wetten, Arschloch !!" Es dauerte einige Herzschläge, bis sich Gavriil wieder beruhigt hatte und er kam sofort zu Terence, blickte ihn sichtbar besorgt an und streichelte sanft mit den Fingerrücken über dessen Wange, als er ihn leise fragte. "Er hat dich belästigt, nicht wahr ? Bitte verzeih ... ich hätte hierbleiben sollen." Es tat ihm sichtbar leid, daß er einen solchen Fehler beging und er hoffte, daß er die zarte Zuneigung, die Terence für ihn empfand, nicht zerstört hatte.

"Schon gut, wenn er weitergegangen wäre, hätte ich ihm die Meinung gegeigt. Aber ich bin trotzdem froh, daß du da warst." Terence wurde nun auch wieder ruhiger. "Die Typen hatten uns so abgelenkt, daß wir gar nicht auf Terencce geachtet haben." Lee hatte es echt nicht mitbekommen, erst jetzt wußte er, daß der Größte der Burschen Terence bedrängt hatte.

"Und mir tut es leid, daß ihr eure Dates verloren habt, bitte seit mir nicht böse, ja ?" Dann wandte sich Gavriil aber wieder zu Terence und küßte ihn sacht, ehe er lächelte und nickte. "Ich bin mir sicher, du hättest ihm die Ohren langgezogen ... aber dann wärst du erst recht Freiwild für die Anderen gewesen, die denken, sie könnten ein Auge auf dich werfen. So wissen sie, daß sie erst mal an mir vorbeimüssen und da ich ein Tänzer bin, wollen sie es mir auf dem Battle zeigen. Auf die Weise ist es ruhiger und es wird keiner rausgeschmissen, weil er schon vor dem Battle Ärger machte."

"Und ich denke, du wirst so gut tanzen wie nie, hab ich recht ?" Terence ahnte es, denn er merkte das Gav’s Blut wegen dem Vorfall noch immer in Wallung war.

"Darauf kannst du Gift nehmen - jedenfalls zeige ichs diesem Arsch." Alleine schon bei dem Gedanken daran verfinsterte sich das Gesicht des jungen Nagas und Steven schauderte, denn er hatte seinen Freund noch nie zuvor so aggressiv gesehen. Dann wurden sie jedoch abgelenkt, als der Veranstalter laut pfiff und die Tänzer zu sich rief, während die Zuschauer sich auf die grasbewachsenen Hänge verteilten. "Ich sehe euch nachher, ja ? Und laugt die anderen Zuschauer nicht so aus, sie sollen ja noch anfeuern können und nicht damit beschäftigt sein, euch zu vernaschen." Der letzte Satz des nun wieder grinsenden Nagas galt Steven, Lee und Izzi ... denn Gavriil konnte nur zu gut riechen, wie heiß sie waren, da sich auf die Hänge die Fans der Tänzer verteilten und viele von ihnen wirklich lecker aussahen.

"Keine Sorge, wir wollen ja auch nichts verpassen." grinste Izzi und sie gingen alle zusammen zu dem Hang, um sich dorthin zu setzen. Sie wollten sich erst nach den Battle mit den Burschen hier vergnügen, warfen aber auch schon Blicke in die Runde, um sich etwas auszusuchen.

Währenddessen ging Gavriil nach einem letzten Blick zu Terence zu den anderen Tänzern, die durch ihre blauleuchtenden Armbänder gut erkennbar waren. Auch der schwarzhäutige New Yorker, der vorhin Terence angegraben hatte, war bei ihnen - und der Blick des jungen Nagas wurde schlagartig hart, als er ihn sah. Gavriil war einer der Jüngsten, die hier antraten ... und auch wenn er sehr kräftig und groß war, gab es noch immer Andere, die größer oder kräftiger gebaut waren. Doch es traten auch Schlankere an, die durch ihre Flexibilität große Chancen hatten, und so war noch alles offen. Wie immer, würden die Kontrahenten im KO-System gegeneinander antreten und die Paare ausgelost ... und Gavriil seufzte innerlich, als er gegen einen Anderen als diesen New Yorker tanzen mußte. Doch vielleicht ergab sich in der nächsten Runde eine Gelegenheit, und so konzentrierte er sich lieber auf diesen Tanz und seinen Gegner.

Und als er auf die Tanzfläche kam, die abgesteckt worden war, kuckten die Tänzer aus dem Club gespannt, wie dieser tanzte. Terence war ganz fasziniert und lächelte, weil Gav seinen Gegner sofort in Grund und Boden tanzte. Auch wenn alles eher aggressiv war, es war unglaublich mitanzusehen.

Denn gerade hier kam dem jungen Naga seine wahre Gestalt mehr als nur zugute, da er über eine größere Geschmeidigkeit und vor allem Biegsamkeit verfügte. Bei diesem Gegner zeigte er vor allem Breakdance-Moves und Sprünge, da er nicht alles preisgeben wollte ... und er ließ ein wenig seiner Gefährlichkeit durch, so daß er den Tanz eindeutig gewann, da sein Gegner sichtbar eingeschüchtert war. Doch nachdem ihr Battle zu Ende war, reichte Gavriil dem Italiener seine Hand und grinste, steckte den gutgemeinten Schulterschlag ohne mit der Wimper zu zucken ein und bedankte sich, so daß sein Gegner es mit Humor und ihm das Versprechen abnahm, daß Gavriil beim nächsten Battle wieder dabei wäre. Steven seufzte nur leise und lächelte schwärmerisch ... denn ihm gefiel dieses aggressive Tanzen ebenso sehr wie die peitschende Musik, und natürlich die durchtrainierten Kerle, die hier herumliefen. "Wieso kam ich eigentlich nicht schon eher zu so etwas ? Seht ihr die Kerls, das ist der absolute Wahn ..."

Terence lachte leise und sah sich auch um, aber eher nur aus Neugierde. Er hatte Gav und war schon jetzt sehr glücklich. "Ich denke, daß wir das nun oft tun werden, ihr könnt euch auf jeden Fall austoben." Dann kam der Kerl auf die Bühne, der ihn angegraben hatte und sie mußten zugeben, daß er auch verdammt gut war. "Er ist gut, aber ich denke, Gav wirds ihm zeigen." grinste Lee und seufzte. "Warum hat er mich nicht angemacht ?"

"Hey, vielleicht hat er ja nachher noch Interesse an dir ? Seine Kumpels jedenfalls schon ... vor allem die beiden anderen Großen, die dich schon förmlich mit seinen Augen verschlungen haben, bis unser Goldjunge kam und Terence rettete." Steven lachte leise, als er daran dachte ... denn Lee war gleich von zwei der Truppe umworben worden, die diesen schwarzen Tänzer begleitete. "Und jep, er ist gut - aber Gav ist besser, auch wenn ich noch immer nicht weiß, wie er das macht, so biegsam zu sein."

"Alles Übung." erwiderte Terence, und schon traten die nächsten Tänzer gegeneinander an. Er ahnte irgendwie, daß Gav und der Andere erst am Schluß gegeneinander tanzten, ...oder er hoffte es, denn so machte es alles noch viel spannender.

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