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“Der Fluch des Schlangengottes” 04
 

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Es waren schon ein paar Tage vergangen, in denen Scott und Theo die Inschriften und Bilder entzifferten. Zwischenzeitlich waren sie sich auch wieder näher gekommen und auch intimer geworden. Eine Tatsache, die Theo kurz lächeln ließ. Diese intimen Zusammenkünfte waren wirklich schön, er fühlte sich dabei sehr wohl und wollte es auch gern wiederhaben. Jetzt aber musste er sich konzentrieren, denn Theo legte langsam ein paar Bilder frei. Als er sie sich genauer betrachtete, runzelte er die Stirn. Auf dem, was er gerade freigelegt hatte, waren zwei Naga zusammen, die beide den Stein in den Händen hielten. Hastig legte er das nächste Bild frei und er fand die gleichen Nagas ohne den Stein und leicht umschlungen wieder. Das nächste Bild zeigte die Naga hintereinander, der Gefiederte war vorne und der Größere mit den Krallen hinter ihm und ... "Hhmmm ?" Er kratzte noch etwas mehr von dem Moos weg und wurde knallrot, als er sah, daß der große Naga mit seinem Penis in dem Kleineren steckte. "Oh mein Gott !" Hastig legte er das nächste Bild frei und wich erschrocken keuchend zurück. Der gefiederte Naga hatte einen runden Bauch. "Oh mein Gott !!!" Sein Blick wanderte auf das nächste Bild, das zum Teil freigelegt war und die zwei Naga angedeutet zeigte, wie sie ein Ei zwischen sich hielten. Jetzt wurde ihm schwarz vor Augen und er sackte zu Boden.

Währenddessen war Scott in einer anderen Höhle und knabberte auf dem Ende seines Bleistiftes, während er die Zeichen entzifferte und sie dann in sein Notizbuch schrieb. Dies hier war mehr als nur faszinierend – es schien die Herkunftsgeschichte der Nagas und dieses Tempels zu sein und so notierte er, legte hin und wieder die Schriftzeichen oder Bilder frei und pfiff leise vor sich hin, um sich die Zeit etwas angenehmer zu machen. Dann riß ihn jedoch der erste Aufschrei Theos aus seinen Gedanken und er hob den Kopf, ließ bei dem zweiten Aufschrei Notizbuch und Stift fallen und schlängelte so schnell er konnte in die Höhle, in der der Blonde arbeitete. "Theo ? Theo ! Was ist passiert ?!" Entsetzt aufkeuchend, stürzte Scott zu dem Ohnmächtigen und hob ihn sacht auf, hielt ihn an sich und bekämpfte nur mit Mühe die Panik, die in ihm hochkommen wollte. Sacht die Wange des blass gewordenen Briten tätschelnd, hoffte Scott, daß dies genügte und rief ihn immer wieder leise.

Die Namensrufe drangen nur langsam durch den Geist des Blonden, dann schlug er endlich die Augen auf und sah erst das Gesicht von Scott und dann wieder zu der Wand mit den grauenvollen Bildern. Ohne es verhindern zu können, schluchzte er auf und klammerte sich weinend an den Größeren, der wahrscheinlich gar nicht wusste, was los war.

Als der Schlankere sich so an ihn klammerte, festigte Scott unwillkürlich seinen Griff und rollte auch seinen Schlangenleib um sie Beide, um ihm zusätzlichen Halt zu geben. Erst dann blickte er zu der Wand und runzelte die Stirn, als er die Bilder betrachtete und den Text darunter las. Das Stirnrunzeln legte sich allerdings schnell – und wich einem überraschten und schließlich etwas bleichen Ausdruck, ehe seine Brauen sich wieder senkten und er tief durchatmete. "Shit ... du hast es gefunden, Theo. Weißt du das ? Hier steht, wie wir wieder zu Menschen werden können – und es ergibt auch einen Sinn, es paßt zu dem, was ich gefunden habe."

"Ich will kein Ei bekommen !" schluchzte Theo nur, denn er musste eines bekommen, damit sie wieder Menschen wurden. Allein der Gedanke daran machte ihm große Angst und er krallte sich fester in den Oberkörper des Schwarzhaarigen.

Dieser seufzte leise und streichelte zärtlich über den bebenden Rücken seines Gefährten, rollte sich noch ein wenig mehr um ihn ein und wisperte leise zu ihm. "Ich habe in der anderen Höhle sehr viel über die Entstehung des Tempels erfahren, Theo. So, wie es aussieht, wurde dieser Saphir von einem großen Magier erschaffen, den die Völker hier als Gott verehrten. Er liebte Schlangen – und er haßte Menschen. Also kam ihm der Gedanke, Nagas zu schaffen und er preßte den Zauber in diesen Edelstein. Jeder Mensch, der den Stein berührt, wird zu einem Naga ... anfangs waren es nur die Auserwählten des Zauberers und er wollte auch nur Männer um sich haben, deshalb schuf er zwei verschiedene Nagaformen und es wurde auch davon erzählt, wie sie sich weitervermehrten. Weil aber immer wieder frisches Blut benötigt wurde, holten die Nagas sich immer wieder Menschen, die sie mit Hilfe des Steins wandelten ... auch, nachdem der Magier schon lange tot war. Und wenn ich mir diese Bilder so ansehe, wird alles klarer: Wenn die Nagas ein Ei gezeugt haben und damit für Nachwuchs sorgten, konnten sie sich wieder zurück in Menschen wandeln – und auch wieder in Nagas. Und sieht so aus, als ob es nur läuft, wenn die zwei Nagas, die das tun wollen, den Stein ein weiteres Mal anfassen – und sieht weiter so aus, als ob nur die Nagas mit den Federn Eier kriegen können. Aber irgendwie verständlich ... jetzt bekommt alles einen Sinn, Theo. Die Hübschen, Sanften bekommen die Federn und können auch Eier bekommen – sie sind besser dafür geeignet, die Kleinen aufzuziehen. Und die mit den Stacheln sind dafür da, die Kleinen und die Federnagas zu beschützen. Sieht so aus, als ob wir hier die Lösung für unser Problem haben ... aber es macht dir fürchterliche Angst, nicht wahr ? Ich kann es riechen." Scott sorgte sich sehr, denn der Blonde in seinen Armen zitterte und schluchzte noch immer und schien sich einfach nicht zu beruhigen.

Kein Wunder, denn er hatte ja vor Augen, daß er ein Ei austragen und gebären musste. Vor Augen und Ohren hatte er die Schreie seiner Mutter, als seine kleine Schwester geboren wurde. Er war fünf und hatte es durch das halbe Haus gehört, es war ein Tag, den er nicht vergessen würde und wie man merkte, hatte er es auch nicht vergessen. Aber Theo wusste auch, daß er ein Ei bekommen musste, wenn sie wieder zu Menschen werden wollten.

"Schhhh ... bitte beruhige dich, Theo. Ich sage doch nicht, daß wir das machen müssen, Hm ? Am Besten, wir entziffern erst einmal alle Schriften und Bilder, dann wissen wir mehr. Vielleicht gibt es ja noch eine andere Möglichkeit ... wir haben doch Zeit, nichts eilt." Innerlich leise aufseufzend, fuhr Scott damit fort, beruhigend über den Rücken des Schlankeren zu streicheln und ihn zu halten. Es mußte ein ziemlicher Schock für Theo gewesen sein ... gerade, weil Scott nur zu gut wußte, daß die Briten aus allem ein Geheimnis machten und sowohl Sex wie auch Geburten gehörten dazu. Er selbst hatte schon oft genug nicht nur Frauen, sondern auch Stuten und Kühen dabei geholfen, ihre Babys oder Fohlen oder Kälber zur Welt zu bringen und so machte es ihm nichts aus, daran zu denken.

Theodor brauchte jetzt einfach ein wenig Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Sein Schluchzen wurde langsam leiser und er blickte zu Scott auf, der ganz ruhig schien und natürlich besorgt. Die Ruhe übertrug sich langsam auf den Blonden. "Ich hab gehört, wie meine Schwester auf die Welt kam, es muss wirklich wehgetan haben." So äußerte er seine Angst und barg sein Gesicht in der Halsbeuge von Scott.

Der seufzte leise – denn Theo hatte nur bestätigt, was er sich schon gedacht hatte. "Natürlich tut es weh ... aber es ist nicht so schlimm, wenn die Frauen nicht allein gelassen werden und wenn man weiß, wie man helfen kann. Du weißt, daß ich ein Cowboy war – ich habe nicht nur Kühen und Stuten geholfen, sondern manchmal auch Frauen in den Trecks. Du hast vor allem deshalb Angst, weil du es nur gehört hast ... du warst sehr klein, nicht wahr ? Und ich kann mir vorstellen, daß es für die adeligen Frauen sehr schwer sein muß, wenn ich so überlege, was ich gehört habe." Er seufzte leise, doch dann neigte er sich wieder zu Theo hinab, küßte ihn sacht auf den Hals und grollte dabei beruhigend.

Es wirkte auch weiterhin und dass Scott wirklich rücksichtsvoll war, merkte man nun wirklich. Jeder Andere hätte Theo wahrscheinlich besprungen und geschwängert, nur damit sie sich wieder zurückverwandelten. "Ich war fünf ... es war grauenhaft mitanzuhören, ich dachte, meine Mutter stirbt. Und Keiner hat mir gesagt, was da passiert."

"Weil ihr Briten immer noch ein Geheimnis darum macht - vor allem die Adeligen. Vom Zeugen bis zur Geburt darf man nicht ein Stückchen Haut sehen ... und am Besten ist es, wenn die Frauen Jungfrauen sind und keinerlei Ahnung haben, so daß sie leicht beherrscht werden können. Hab keine Angst, Theo ... ich bin nicht so kalt wie es dein Vater gewesen ist. Und ich zwinge dich zu nichts – ich mag dich sehr gern und ich möchte, daß du glücklich bist und mich nicht fürchtest, ja ? Bitte, Theo." Gerade das war ihm sehr wichtig ... denn auch wenn sie erst wenige Tage diese Körper hatten und zusammen waren, so wußte der Schwarzhaarige doch, daß er den schlanken Briten liebte.

Der brauchte für diese Erkenntnis noch etwas länger, aber er fühlte sich zu Scott hingezogen. "Das weiß ich ... ich habe es schon länger bemerkt. Mal davon abgesehen, daß ich kaum einen Menschen kenne, der kälter ist, als mein Vater." Was der wohl davon hielt, was hier passiert war ? ‚Egal, er muss es nicht wissen und ich werde es ihm sicher nicht unter die Nase reiben.' "Ich möchte zurück zum Schlafplatz, ich muss ein wenig nachdenken."

"Natürlich ... wir haben genug geforscht für Heute, ich mache uns was zu essen und wir ruhen, ja ? Dann kannst du dich etwas erholen." Noch immer besorgt, da Theo so still und deprimiert war, hob ihn Scott auf seine Arme, ringelte seinen Schlangenkörper unter den des Blonden und trug ihn so in die große Höhle mit den Wasserquellen, legte ihn vorsichtig auf ihre Decken und ringelte sich um ihn ein, um ihm Nähe und Trost zu spenden, während er ihnen das restliche Fleisch und Brot kleinschnitt und frischen Tee brühte.

Scott war wirklich liebevoll und die Sorge war deutlich sicht- und fühlbar. Er gab Theodor alles, was er jetzt brauchte: Nähe, Wärme, eine gewisse Ruhe und er machte ihm wieder einen Tee. Die Zeit nutzte Theodor zum Nachdenken, das alles war ganz sicher ein Schock für ihn und widersprach wieder allem, was er gelernt hatte und was ihm anerzogen wurde. Sie konnten wieder zu Menschen werden, wenn er sich überwand. "Von mir hängt ab, ob wir wieder zu Menschen werden können oder nicht, und ich ziere mich wie eine Frau. Wir machen es !" legte er urplötzlich fest und sah Scott entschlossen an.

"Was ?" Der Größere war einen Moment lang viel zu verdutzt, um zu reagieren – doch dann legte er sein Essen zur Seite und kam näher zu Theo, nahm eine der hellen Ponysträhnen und strich es hinter dessen kleines Horn, als er ihn betrachtete. "Willst du das wirklich, Theo ? Ich meine ... ich will nichts überstürzen, auch wenn ich mich freue. Du weißt, daß ich dich sehr gerne habe, nicht wahr ? Ich liebe dich, Theo. Und ich möchte nicht, daß du es tust, weil du dich verpflichtet fühlst ... und wir sollten unbedingt vorher alle Schriften und Bilder entziffern, damit wir genau wissen, was wir tun." Er versuchte, ein wenig an den Verstand des Blonden zu appelieren – und als er das bemerkte, schmunzelte er leise, näselte sanft mit ihm und wisperte ein leises "Nun guck dir an, was Liebe tun kann ... nun klinge ich schon wie du, Hm ?", ehe er Theo leise lachend näher an sich zog.

"Wir machen das gleich ... nicht, daß sich mein Verstand wieder einschaltet." murmelte Theo, er meinte es wirklich ernst und die Bilder waren wirklich eindeutig gewesen, da gab es keine Missverständnisse. "Ich liebe dich glaube ich auch."

Das leise Geständnis ließ Scott auflächeln und er küßte den Schlankeren liebevoll, ehe er ihn näher zu sich zog und sanft zu ihm wisperte. "Sei nicht so sicher, ob es wirklich so einfach wäre ... hast du gesehen, wie die beiden Nagas am Anfang den Saphir gehalten haben ? Ich glaube, es ist nötig, damit das Ei überhaupt entstehen kann. Und ich möchte, daß du dir auch sicher bist, Theo ... ich liebe dich und ich möchte mein ganzes Leben bei dir bleiben, aber es ist wichtig, daß du dir sicher bist, schließlich wirst du unser Kind austragen. Und auch das ist es, was ich gerne noch nachforschen möchte ... wie es möglich ist, daß das passiert, alleine schon die Tatsache, daß du es nicht völlig austrägst, sondern ein Ei auf die Welt bringst. Versteh mich nicht falsch – allein schon der Gedanke, daß du das willst, läßt mich heiß werden. Aber ich will nichts überstürzen, das Kleine soll es nicht büßen müssen ... ich weiß, wie es ist, ein ungewolltes Kind zu sein."

Das verstand Theo natürlich und er nickte leicht. "Dann warten wir noch." Er wollte es zwar nicht überstürzen, aber in ihm war schon der Drang, es so schnell wie möglich zu tun, damit sie so schnell wie möglich wieder Menschen werden konnten. Doch da war auch noch ein anderer Gedanke: Sie Beide würden dann ein Kind haben und mussten sich darum kümmern. Das war auch ein Gedanke, den Theo aus Gewohnheit noch nicht ganz ausgedacht hatte. Plötzlich lachte er aber und setzte noch ein "Dann bekommt mein Vater endlich, was er wollte ... er bekommt seinen Enkel." nach. Der Gedanke, wie sein Vater reagieren würde, war einfach nur komisch. "Ich stell mir gerade sein Gesicht vor, wenn er wüsste, daß ich dann die Mutter bin und du der Vater bist."

Einen Moment lang blickte ihn Scott mit großen Augen an – doch dann lachte er laut auf und beruhigte sich nur langsam, denn die Vorstellung war einfach nur zu komisch. "Hmmm ... weißt du was ? Das möchte ich sehen. Wenn wir wieder Menschen werden können, reisen wir zu ihm, stellen uns vor und amüsieren uns köstlich. Und wenn er dich dann enterbt, bist du alle Sorgen los und kannst endlich ein freies Leben führen, ohne die Pflichten, die dein Stand mit sich bringt. Hier sind genug Edelsteine, um einen ganzen Stamm Nagas für Jahrzehnte zu ernähren – das reicht für uns Beide und den Kleinen, so lange wir leben."

Das Lachen stoppte und Theo kuckte Scott kurz verblüfft an. "Meinst du im Ernst ? Daran hab ich gar nicht gedacht ... weißt du, er hält mir immer vor, ich soll heiraten und einen Sohn zeugen. Ich hab ja noch Glück, daß ich nicht der Erstgeborene bin, mein Bruder wird seine Firma übernehmen, er hat eine Frau und auch schon eine Tochter ... alles wartet, daß er einen Sohn bekommt." Je mehr er sprach, umso mehr wusste er wieder, warum er so gern forschte. Dann war er weg, immer auf Reisen und musste sich nicht verbiegen.

"Siehst du ? Und auf diese Weise kannst du endlich völlig frei sein. Und mach dir keine Sorgen – Keiner von denen wird dir etwas tun können, denn ich bin bei dir und beschütze dich." Das war Cowboy sehr wichtig ... und er meinte es auch ernst, denn er wußte, daß er Jeden töten würde, der es wagte, seinem Schatz auch nur ein Haar oder ein Schüppchen zu krümmen.

Das sah man Scott auch wirklich gut an und die Zuneigung von Theo wuchs weiter an. "Du bist ja ein echter Gentleman." säuselte der Blonde, lachte und küsste den Größeren sanft. "Lass uns die Zeichen und Bilder fertig auswerten, ich will schnell wissen, ob alles stimmt."

"Gerne, Schatz. Aber erst ruhst du dich ein wenig aus und ißt was, trinkst deinen Tee und schöpfst Kraft, ja ? Du bist vorhin ohnmächtig geworden, ich mache mir ein wenig Sorgen. Und wegen dem Gentleman ... ich bin ein Cowboy und behandle dich so, wie ein Cowboy seinen Schatz behandelt. Ich habe keine Ahnung, was in England richtig und falsch ist, aber ich werde immer bei dir sein, ja ? Du bist hier nicht allein, Theo." Noch während er sprach, zog Scott ihn wieder näher und lächelte liebevoll, küßte ihn zärtlich und nahm dann von der Seite ein Stück Trockenfleisch, um es dem Blonden zu füttern. Er fühlte sich jetzt irgendwie erleichtert ... fast so, als ob ihm diese Zusage gefehlt hätte, denn seit Theo zugestimmt hatte, fühlte er sich irgendwie ganz.

Theo ließ sich die Zuwendung gern gefallen und ließ sich füttern, nahm die Teetasse entgegen und schmuste auch ein wenig. Die Situation verband sie jetzt noch mehr als eh schon, und bei Scott fand er den Halt, den er sein ganzes Leben lang gesucht und nie gefunden hatte. Aber jetzt hatte der Blonde diesen Halt gefunden und er würde den Teufel tun und das einfach wieder aufgeben.

Und so ging es auch dem Schwarzhaarigen, der den Schlankeren gerne verwöhnte und fütterte, immer wieder sacht mit ihm schmuste und es genoß, wenn ihre Körper sich berührten. Nachdem sie aufgegessen hatten, lehnte er sich mit ihm auf eine seiner Körperwindungen zurück und hielt ihn zärtlich an sich, während sie etwas dösten ... erst, nachdem wieder eine Weile vergangen war, neigte er sich wieder zu ihm, küßte ihn sanft und wisperte leise an dessen Ohr. "Machen wir weiter ? Oder möchtest du lieber noch liegenbleiben ?"

Auch wenn Theo noch liegenbleiben würde, so wollte er doch erst herausfinden, was es noch herauszufinden gab. "Ich will alles herausfinden. Danach können wir uns wieder hinlegen und vielleicht ..." Er ließ es offen, denn Scott wusste sicher, was er meinte.

"Hm, ja ... genauso machen wir es, Schatz." Natürlich konnte der Schwarzhaarige sich denken, was Theo meinte und es brachte ihn dazu, breit zu grinsen, ehe er sich aufrichtete und langsam von dem Schlankeren löste. "Was meinst du ... bleiben wir beim Forschen zusammen ? So geht es schneller und wir können nebenher auch ein wenig schmusen, wenn wir unser Wissen nützen. Und wir müssen uns nicht jedes Mal alles neu erklären oder erzählen, da wir es ja gemeinsam herausfinden."

"Gemeinsam klingt gut." Alleine wollte Theo im Moment sowieso nicht bleiben, nicht, daß er noch etwas herausfand und erneut umkippte. "Dann kannst du mich diesmal auffangen, wenn wir etwas herausfinden, das mich so schockiert, daß ich wieder ohnmächtig werde." Der Blonde lachte leise, aber es war ihm auch ernst und er folgte Scott in die große Höhle, in der die Bilder und Zeichen waren, die alle Rituale zeigten.

"Vielleicht bleiben wir erst in der Höhle mit der Anfangsgeschichte ? Wenn wir sie wissen, dann verstehen wir die Rituale vielleicht auch besser, sie bauen bestimmt darauf auf. Hm ?" Es wäre eine logische Möglichkeit und bestimmt besser, als wenn sie die Rituale studierten und die Hälfte nicht verstanden, weil ihnen das Vorwissen fehlte.

Leider hatte Scott Recht. Theodor wäre es anders lieber gewesen, aber seine Vernunft sagte ihm auch, daß es besser war. "Du hast natürlich Recht ... lass uns gehen, ich will so schnell wie möglich soviel wie möglich herausfinden." Jetzt ergriff er die Initiative und schlängelte voran. In der Höhle ließ er sich alles erzählen und dann teilten sie sich die Aufgaben. Theo legte die Schriften frei und Scott las sie. Nach einiger Zeit tauschten sie und so war ein gutes Teamwork entstanden.

Sie kamen auf diese Weise auch wesentlich schneller voran als einzeln – und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen notierte der Schwarzhaarige sowohl die Übersetzungen wie auch die Originaltexte, damit sie alles auf einem Platz hatten. "Das ist der Wahn – es geht viel schneller so und merkst du was ? Wir arbeiten gut zusammen, Schatz. Hätten wir schon eher tun sollen, Hm ?" Die leise neckenden Worte begleitete Cowboy mit einem breiten Grinsen, ehe er zu Theo kam und ihm über die Schulter blickte. "Okay, was haben wir jetzt alles ..."

"Ziemlich viel, ich denke, fast alles. Es ist wirklich erstaunlich ... nachdem der Magier im hohen Alter starb, lebten die von ihm geschaffenen Naga noch weiter. Sogar einige hundert Jahre, wie es aussieht. Es wurden weniger, weil sie keine Menschen mehr fanden, die sich wandeln ließen und Inzest mussten sie vermeiden. Scheinbar machten sie sich eines Tages auf den Weg zu Dörfern, die weit weg lagen und nur wenige, die hier die Inschriften machten, blieben hier. Die Naga kamen nicht zurück und so verließen auch sie diesen Tempel. Das erklärt alles die Legenden, die von den Dörflern erzählt werden." Theo war fasziniert und lachte leise. "Es stimmt so gut wie überein."

Scott nickte und pfiff leicht durch die Zähne, als er noch einmal alles im Kopf überschlug. "Du hast Recht, Schatz – es paßt alles. Ich habe dir ja erzählt, daß ich von einem alten Steinmetz die Karte für die Schlucht hatte ... der Magier hat sich diesen Tempel bauen lassen und dann alle verjagt und dafür gesorgt, daß die Arbeiter zuviel Angst hatten, um etwas zu sagen. Und die Legenden, denen du auf die Spur gekommen bist ... die Schlangenkrieger aus dem Schlangentempel, die mit wertvollem Schmuck behangen die Dörfer angriffen, um sich die Ernten und Menschensklaven zu holen und von der Armee des damaligen Maharadschas getötet wurden. Fuck, das ist klasse – nun wissen wir endlich, wie das alles gelaufen ist." Auch wenn Scott die Schätze, die er fand, bisher verkaufte ... er interessierte sich doch für die Hintergründe und gerade das jetzt betraf sie ja selbst und er war sichtlich fasziniert.

"Das ist schon Wahnsinn, daß wir jetzt Teil der Geschichte wurden." Daß sie Naga geworden waren, war einen Moment nebensächlich. "Wir haben die Kultur wiederbelebt ... aber jetzt will ich noch den Rest der Rituale freilegen, ich will endlich Gewissheit." Es war auch die Neugierde, und so klappte Theodor das Notizbuch zu und schlängelte in die große Halle zu den Bildern und Inschriften. Nebenher warf er einen Blick auf die Schlangenstatue und den Edelstein, der noch immer auf dessen Kopf thronte.

Leise schmunzelnd, folgte ihm Cowboy und kam kurz näher, betrachtete ebenfalls den Stein und neigte sich dann zu seinem Liebsten, um ihn sanft zu küssen. "Ja, wir sind jetzt ein Teil dieser Geschichte – und setzen sie fort. Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin neugierig darauf. Ich entdecke jeden Tag eine neue Fähigkeit dieses Körpers ... oder bemerke, wie manches anders und neuer ist. Und ich bin ehrlich, ohne diesen Stein wären wir niemals zusammengekommen und ich bin dafür dankbar, mehr als nur dankbar." Er wußte, daß Theo noch Schwierigkeiten hatte, sich an diesen Nagakörper zu gewöhnen ... doch Scott mochte ihn, er verlor zwar viele Freiheiten, doch er gewann auch viele und all dies war so neu und schön, daß er auch nicht traurig gewesen wäre, wenn sie die Lösung ihres Problems nie gefunden hätten.

Der Kleinere lehnte sich an Scott an und erwiderte ein leises "Ich bin auch irgendwie froh ... nur macht mir dieser Körper noch zu schaffen. Ich denke, ich sollte mich noch mehr damit befassen." Ihm war das etwas peinlich und er merkte auch die Verlegenheit von Scott, weil der sich so über diesen Schlangenkörper freute. "Ich muss ja ein wenig besser klarkommen, wenn ich dann wirklich ein Ei bekommen sollte ... Papa." Der Blonde neckte Scott sanft, drehte sich sacht und küsste ihn zärtlich.

Ebenfalls leise schmunzelnd, nickte der Schwarzhaarige nur und erwiderte den Kuß ebenso zärtlich, ehe er Theo an sich zog und das Gefühl für einige Herzschläge genoß. Erst dann löste er die Lippen wieder und näselte sacht, lächelte tief und antwortete seinem Gefährten. "Das wird schon alles, ja ? Wir haben genug Zeit – und solange wir hier forschen, hast du auch Zeit, mehr über deinen Körper zu lernen. Sieh es doch mal von dieser Seite: Du mußt niemals wieder Angst vor Schlangen haben, denn sie greifen uns nicht mehr an, sondern gehorchen uns. Und selbst wenn du einmal gebissen werden solltest, was nicht vorkommen wird: Du bist immun gegen ihr Gift, da dein Gift viel stärker ist. Aber wie ich schon sagte ... sie gehorchen und achten uns, ich habe es schon ausprobiert." Dieses Geständnis führte dazu, daß Scott hochrot vor Verlegenheit wurde – denn er hatte es getan, als Theo schlief und es ihm bisher nicht gesagt.

Doch von ihm kam nichts weiter als ein "Du bist unverbesserlich." und ein weiterer Kuss, bevor er gestand. "Ich bin auch schon einer Schlange begegnet, aber sie tat mir nichts, trotzdem hab ich noch ein wenig Respekt." Theo hätte beinahe geschrien, aber die Schlange hatte sich eher vor ihm erschreckt und war geflüchtet, bevor er vor ihr flüchten konnte.

Einen Moment lang guckte Scott wie vom Donner gerührt – doch dann lachte er auf und quetschte Theo an sich, schmatzte ihm einen Kuß auf die Nase und grinste breit, als er ihn wieder losließ. "Respekt ist gut – sie sind wunderschöne Tiere, die auch Respekt verdienen. Aber daß du mir das verheimlichst ... tsktsktsk." Dann lachte er wieder auf und zog seinen Schatz vor die erste Wand der Ritualtexte, nahm mit dem Schwanzende ihre Notizbücher auf und pfiff dabei fröhlich vor sich hin.

Theo lachte nur, er hatte halt auch seine Geheimnisse. Aber das vergaß er nun, er hob sein Notizbuch an und widmete sich wie auch Scott den Bildern und Inschriften. Mit den Federn an seinem Schweifende wedelte er hin und wieder über die Bilder, denn hier und da waren noch kleinere Schmutzreste, die er mit den Federn sanft wegwischen konnte. Zu zweit war das Forschen wirklich viel angenehmer und Theo war sicher, daß sie am Abend alles wussten, was sie wissen wollten.

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