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“The Race” 12
 

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Ein wenig mehr als drei Wochen später fuhr Trent mit gemischten Gefühlen zu dem Haus der Snakes, in dem auch Nici mittlerweile wohnte. Schon damals, als der Auftrag zu Ende war, lud ihn der Junge ein - doch Trent hatte bis jetzt gezögert, diese Einladung anzunehmen. "Oh Gott, der Idiot ... was er jetzt schon wieder vorhat ? Wenn ich den Jungen nicht so mögen würde, dann würde ich ihn übers Knie legen ! Ach was, ich mache es trotzdem ..." Der ältere, ehemalige Polizist grummelte leise vor sich hin ... doch er konnte nicht leugnen, daß ihm Nici irgendwie ein wenig ans Herz gewachsen war. Dann schweiften seine Gedanken wieder zurück und ein breites, zufriedenes Grinsen erwachte auf seinen Zügen, als er daran zurückdachte, wie fuchsteufelswild der eine junge FBI-ler geworden war, als Nici ihm nach den vereinbarten zwei Wochen meldete, daß er nichts, aber auch überhaupt nichts finden konnte und die Infos des Spitzels nur Lügen gewesen waren. Auch der ältere FBI-ler war wütend, zeigte es jedoch nicht so stark ... und daß sie nun den Kontrakt einhalten mußten, schmeckte ihnen überhaupt nicht. Sie taten es jedoch und löschten in Gegenwart Nicis dessen Polizeiakte, gaben ihm eine schriftliche Bestätigung und blickten ihm finster hinterher, als Nici nach draußen ging. Trent nutzte diesen Moment, um nun seine Kündigung auf den Tisch zu werfen - und er grinste, als er sich daran erinnerte, wie die zwei FBI-ler vor Wut fast schon zu schäumen begonnen hatten. Sicherlich, ihm fehlten noch zwei Jahre, bis er die volle Rente bekommen hätte ... doch was er bekam, genügte ihm, da er alleine lebte und keine großen Kosten hatte. Es überraschte Trent aber sehr, als er aus dem Zimmer trat und Nici im Gang auf ihn wartete, um ihn nach draußen zu begleiten. Und nach einem kurzen Schulterschlag sogar dazu einlud, einmal zu ihm zu kommen und über die alten Zeiten zu plaudern, ehe er ihm zum Ruhestand gratulierte und mit einem Zwinkern in seine Viper stieg, um zurückzufahren. Seither war ein wenig mehr als eine Woche vergangen - und Trent hatte sich endlich dazu durchgerungen, der Einladung zu folgen und Nici wirklich mal zu besuchen.

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Die Zeit hatte Kol dazu genutzt, über diverse Kontakte eine glaubwürdige Lebensversicherung für Nici abzuschließen, die Trent als alleinigen Begünstigen vorsah und auch ein schönes Grundstück gekauft, das direkt in der Nähe ihres Dschungels lag und ein schönes Häuschen darauf stehen hatte. Auch das Grundstück samt Haus wurde an Trent vererbt - dafür hatte Nici ein Testament aufgesetzt, in dem es so geregelt worden war. Und nun war es soweit, Trent hatte gestern angerufen und sich für heute angekündigt ... und Mamba stand schon seit Stunden in der Küche, um für den Gast zu kochen, während die Anderen sich weiterhin mit den Autos beschäftigten. Rocco war mit Nici in Koljas Schlafzimmer und vergnügte sich ein wenig mit ihm ... und Kol schmunzelte, als er aufstand und von seinem Arbeitszimmer hoch in sein eigenes Zimmer ging.

Dort lagen Rocco und Nic auf dem Bett und schnauften leise, denn sie hatten sich noch ein wenig ausgetobt und waren gerade fertig geworden, weil sie wussten, daß der Gast bald ankam. "Mann, also wenn ich Naga bin, dann wird dir der Arsch glühen." murmelte Nic erschöpft, und Rocco lachte nur leise. "Ja, ja, wer es glaubt ... hey, Brüderchen, alles erledigt ?" Sie bemerkten Kolja erst jetzt und Roc schnappte sich das Federchen, um es zu ihnen ins Bett zu ziehen.

Doch Kol wand sich leise lachend aus dem Griff und zog sich aus, ehe er sich wandelte und nun in die offenen Arme seines Ziehbruders kam, um sich an ihn und vor allem auch an seinen Gefährten zu schmiegen. "Ja, alles erledigt, Roc. Und ganz ehrlich - ich denke, mein Herz wird dir in Größe und Kraft Konkurrenz machen." Man hörte heraus, daß allein schon der Gedanke ihn erregte und er schmiegte sich noch ein wenig näher an Nici heran.

"Das werden wir ja bald erfahren." murmelte Rocco und lachte leise. Nicht mehr lange, dann würde sich zeigen, wie Nici dann aussah. Sie hatten die Reise auch schon geplant - jetzt mussten sie nur noch Trent alles weitere erklären. "Ich lass euch dann mal allein und kucke, daß Mamba sich nicht in der Küche totmacht." Und naschen konnte man ja auch mal. "Lass uns aber was zu essen übrig." lachte Nic und zog seinen Liebsten etwas enger an sich heran.

Kol grollte weich und winkte nur noch kurz, ehe er sich auf Nici rollte und ihn leidenschaftlich küßte. "Ich bin schon gespannt, was Trent sagen wird ... und ich bin auch gespannt, wie er aussieht und was für ein Mensch er ist. Denkst du, er kann es verkraften, Roc und mich in unserer wahren Gestalt zu sehen ? Schließlich ist deine Wandlung ja der Grund, weshalb er in den Genuß unserer Pläne kommt und er wird dann ja auch in unserer Nähe wohnen."

"Ehrlich ? Ich hab absolut keine Ahnung, wie er das aufnimmt, oder was er dazu sagt. Vielleicht bekommt er nen Herzkasper und ist weg ... keine Ahnung." So gut kannte er Trent auch nicht - aber er hoffte, daß er es wegsteckte, ohne tot umzufallen, denn dann waren alle Mühen umsonst gewesen, die sie sich in den letzten Tagen gemacht hatten.

Kol hob bei der Antwort eine Braue - doch dann schmunzelte er und küßte seinen Schatz, ehe er leise an dessen Lippen wisperte. "Ich denke, er verkraftet das. Wer so lange bei der Polizei war, daß er es zum Leutnant brachte, muß Nerven wie Stahl haben. Und er ist für sein Alter bei bester Gesundheit, zumindest klang sein Herzschlag kräftig und der Geruch war ebenfalls gesund." Das hatte Kol bemerkt, als er und Roc Nici einmal zu dem FBI-Termin gefolgt und unbemerkt außen gewartet hatten. Doch dann wurde er abgelenkt, als ein fremdes Auto die Einfahrt hochfuhr und schmunzelte, wandelte sich zurück und zog schnell ein Tanktop und einen seiner Herrenröcke über. "Er kommt - Roc, er kommt !" Das Letztere brüllte Kol nach unten und Mamba erschrak, ehe er schon fast Panik schob und beinahe den Kuchen fallen ließ, den er gebacken hatte.

Aber da war ja der Kuchenretter in Gestalt von Rocco. Er fing den Kuchen, und stellte ihn sofort auf den Tisch ab. "Ganz ruhig, Mamba, nur keine Panik." Er tätschelte Mamba und lachte leise, als er hörte, wie sein Bruder und Nici die Treppen herabpolterten, damit sei nicht zu spät da waren. "Endlich kommt mal Leben in die Bude."

"Wie bitte ?" Mamba senkte bei den Worten eine Braue - dann schnaubte er und grummelte ein leises "Als ob hier nicht dauernd der Teufel los wäre ...", während Kol sich unten im Gang noch einmal vor dem Spiegel frisierte. Trent hingegen war schon ausgestiegen und stand vor der Türe, als er das Poltern hörte, das ihnzögern und erst dann den Finger heben ließ, um an der Türe zu klopfen.

Die wurde aber noch bevor die Finger die Tür berührten, von Nici aufgemacht und Trent wurde mit einem munteren "Immer rein in die gute Stube." von dem jungen Mann hineingezogen, und die Tür schloss sich sogleich wieder. "Willkommen in meinem neuen Zuhause, fühlen sie sich ganz wie Zuhause." Nici war ein wenig aufgeregt und nahm dem Älteren den Mantel ab.

Währenddessen betrachtete Trent sichtbar verwundert die Wandteppiche und überall gekonnt verteilten Statuen und Kerzen, die allesamt Nagas und Schlangen als Motive hatten. Daß die Einrichtung von dem jungen Mann stammen mußte, der ihn erst einen Moment lang musterte und dann mit einem ehrlichen Lächeln und einem kräftigen Handschlag begrüßte, ahnte Trent und er stellte sich mit einem kurzen "Angenehm, ich bin George Trent." vor. Kol nickte und antwortete seinerseits ein kurzes "Hi, ich bin Kolja ... aber ich denke, das wissen sie, nicht wahr ? Es ist mir eine Freude, sie kennenzulernen und hier bei uns willkommen zu heißen.", ehe er ihn ins Wohnzimmer brachte. "Es ist ein klein wenig geschäftig, da außer meinen Freunden auch mein Bruder hier ist - doch setzen sie sich erst einmal und bedienen sie sich, Mamba hat sich besondere Mühe gegeben und eine große Auswahl an Kuchen gebacken." Der ehemalige Polizist guckte nicht schlecht, als er all die herrlichen Kuchen auf dem Tisch sah ... dann setzte er sich auf einen der Sessel und bedankte sich ein wenig unsicher, als der schlanke Naga ihm einen Kaffee einschenkte.

Nici kannte diesen ersten Eindruck, denn es war nicht das, was man erwartete, wenn man bei einer bekannten Gang einkehrte. Kaffee und Kuchen, und dazu noch diese Einrichtung. Nic setzte sich nun auch und lächelte, als Rocco eintrat, um den Gast zu mustern. "Das ist Rocco, der Ziehbruder von Kolja." Nic stellte vor und Rocco kam zu dem Menschen, um ihn mit einem Handschlag zu begrüßen. "Sehr erfreut, Sir."

"Ganz meinerseits, junger Mann - ich muß sagen, das ist anders, als ich es erwartet habe." Kol schmunzelte und nickte, ehe er sich selbst ein Stück Kuchen und etwas Tee nahm. "Nun ... so geht es eigentlich jedem, der uns hier besucht. Nici erzählte, daß sie jetzt im Ruhestand sind, Sir ?" Trent nickte und nahm einen Bissen des Kuchens, der überraschend gut schmeckte und lehnte sich dann ein wenig zurück, während er Rocco beobachtete, der sich neben Kolja auf die Lehne setzte und besitzergreifend einen Arm um ihn legte. Dieser junge Mann strahlte eine gewisse Gefährlichkeit aus ... und Trent würde sich nicht wundern, wenn Rocco ohne mit der Wimper zu zucken töten konnte. Doch er sprach diese Gedanken nicht aus, sondern ging eher auf die Frage dieses höflichen, jungen Mannes ein. "Ja, das bin ich - die Ärsche ärgerten mich lange genug, mir reichte es. Es ist zwar ruhiger, aber jetzt habe ich endlich ein wenig Zeit für meine Hobbys und muß mich nicht mehr mit unfähigen Idioten rumschlagen."

Durch die Runde der jungen Männer ging ein Schmunzeln und Rocco hatte sehr wohl die Abschätzung des ehemaligen Cops bemerkt. Er konnte sich sogar denken, was er dachte, und grinste innerlich. "Ich gehe mal eben ein Bisschen Luft schnappen." erklärte er leise und verschwand, aber nicht, ohne vorher noch ein großes Stück Kuchen abzugreifen. Er wollte einen Blick in die Umgebung werfen, um sicherzugehen, daß keiner vom FBI gefolgt war. "Darf ich fragen, wie es mit ihrer Rente so aussieht ? Wir hätten da etwas, das wir ihnen sagen wollen." Nic fragte vorsichtig und wirkte doch etwas nervös, weil er wirklich Angst hatte, daß Trent vielleicht doch ein Herzanfall bekam. Der Mann war immer so unter Stress gewesen.

"Hey Kleiner - du klingst fast so, als ob ich gleich den Löffel abgeben würde ! Ich bin gesünder als ein Roß und muß noch lange nicht in ein Altersheim, also denk gar nicht dran, Jungspund." Trent grummelte leicht, als er sah, wie besorgt Nici war - einerseits war es mehr als nur lästig, doch andererseits rührte es doch ein klein wenig an sein weiches Inneres, das er so gut wie nie durch die harte Schale des lebenslangen Polizisten blitzen ließ.

"Ist ja schon gut ... ich dachte nur, weil sie immer so gestresst waren und so ..." Nic winkte gleich ab und blickte kurz zu Kolja, der ein 'Ich hab’s doch gesagt.'-Lächeln auf den Lippen hatte. "Ist halt ein Bisschen harter Tobak, den ich ihnen jetzt erzählen muss." Nici zögerte noch immer ein wenig und kramte kurzerhand seine Lebensversicherung und das Testament heraus, um es danach dem ehemaligen Polizisten zu geben.

Der nahm die Papiere entgegen und überflog sie, ehe er die Brauen tief in die Stirn zog und die beiden jungen Männer ihm gegenüber musterte. "Okay - was habt ihr vor ? Sieht mir ganz so aus, als ob du von der Bildfläche verschwinden willst, Junge - und das gleich als Gelegenheit nutzt, mir was Gutes zu tun, ohne daß die vom FBI gleich mißtrauisch werden und mir das Geld beschlagnahmen. Aber wieso willst du das tun, Nicholas ? Ich kapier das nicht, eigentlich müßtest du mich doch hassen."

Nici rieb sich kurz den Nacken und überlegte, was er sagen sollte, aber dann rückte er mit der Sprache heraus. "Weil ich sie eigentlich gern habe, sie waren für mich eine Art Vaterperson. Sie wissen, daß ich nie einen Vater hatte und sie bedeuten mir was ... ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall will ich ihnen was Gutes tun und ja, wir wollen aus gewissen Gründen von der Bildfläche verschwinden, aber die sind doch etwas ... naja, sehr ... ich weiß nicht." Ab jetzt stammelte er ein wenig, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.

Trent guckte nicht schlecht, als er das hörte - irgendwie war es niedlich, wie der sonst niemals um ein Wort verlegene, ehemalige junge Undercover-Agent zu stammeln anfing und er schmunzelte leise. "Okay, ich habs kapiert, Kleiner. Irgendwie mag ich deinen widerspenstigen Kopf auch - und jetzt will ich wissen, was los ist, damit ich weiß, was ihr vorhabt. Irgendwas ist doch hier nicht ganz koscher ... und jetzt könnt ihr es mir sagen, weil ich nicht mehr im Dienst bin."

"Naja, das Haus und so, was du dann bekommst, ist in Indien ... und wir sind dann auch da, aber nicht mehr als Menschen. Also ... nun ..." Nici stammelte schon wieder und blickte hilfesuchend zu Kolja. "Zeig dich mal richtig, Schatz ... ich weiß nicht, wie ich das erklären soll."

Kolja seufzte leise und trank noch einen Schluck Tee, ehe er nickte und seinen Liebsten in einen kurzen, zärtlichen Kuß zog. "Ich weiß, mein Herz - es ist einfacher so." Dann wandte er sich wieder zu Trent und lächelte, als er aufstand und sein Tanktop auszog. "Bitte erschrecken sie nicht, Sir ... dies jetzt wird ein wenig ungewöhnlich." Noch ehe Trent etwas sagen konnte, öffnete Kol auch seinen Herrenrock, ehe er herausstieg und sich dabei schon wandelte. Der ehemalige Polizist schluckte schwer, als er das sah und stellte lieber die Tasse hin, ehe er sie noch fallenließ - denn vor ihm stand doch ein waschechter Naga, der so aussah wie auf den Wandteppichen und den Statuen, die dieses Haus dekorierten. "Wie ... was ... ? Ich fasse es nicht. Das ist ... wow."

"Ja, ne ? Mann, ich dachte, du bekommst einen Herzkasper, wenn du das siehst, aber ist alles okay, da bin ich froh." schnaufte Nic, der ins 'du' überging. Denn langsam waren sie schon ziemlich vertraut, und da ging das hoffentlich. "Und ich werde auch so etwas wundervolles." Nic kam sogleich zu seinem Liebsten, der sich wieder gesetzt hatte, und zog ihn kurz an sich, damit er kuscheln konnte. "So sterbe ich offiziell, und du erbst das Haus in Indien und das Geld, das ich dir hinterlasse. Ich möchte nicht, daß du von so einer mickrigen Rente leben musst."

Trent betrachtete die beiden nur sprachlos und schluckte erstmal ... doch dann huschte ein leichtes Lächeln über seine sonst so ernsten Züge, als er sah, wie Kolja sich auf den Schoß seines Liebsten legte und weich grollte, als ihm dieser durch das lange, weich wallende Haar koste. "Um ehrlich zu sein - ich hätte viel erwartet, aber garantiert nicht das. Ein richtiger Naga ... und du wirst auch einer, Junge ? Jetzt verstehe ich wenigstens, wieso dieses Häuschen in Indien ist, du stammst ja aus Indien, nicht wahr, Kolja ? Soviel weiß ich noch aus den Akten über deine Gang. Erzähle doch mehr, Nicholas." Auch Trent war zu dem vertraulicheren 'du' übergegangen, es war einfacher und angenehmer so.

"Ja, ich werde auch einer, und dann bekommen wir Nachwuchs. Kolja und seine Familie sind auch Nagas, er ist einer der ersten Nachkommen einer neuen Generation." Nic erzählte, was Kolja ihm erzählt hatte, denn der war im Moment zu sehr ins Schmusen vertieft. "Es ist eine Verwandlung, die erst änderbar ist, wenn man Nachwuchs gezeugt hat. Außer, man ist ein geborener Naga wie Kolja. Auf jeden Fall wirst du nicht so arg weit weg wohnen, also können wir uns besuchen."

Der ehemalige Polizist brauchte sichtlich Zeit, um das alles zu verdauen - und als Mamba hereinkam und ihm einen Whiskey auf Eis brachte, bedankte er sich und trank ihn in einem Schluck aus. Mamba schmunzelte nur und schenkte nach, ehe er wieder ging und sie wieder in Ruhe reden ließ. Der Whiskey tat gut und so konnte Trent das Ganze ein wenig besser verarbeiten, ehe er kurz über sein Gesicht strich und sich vorneigte, um den Schlangenkörper Kols zu berühren. "Verdammt - das ist ziemlich fantastisch, Nicholas. Sieht aber so aus, als ob ich euch glauben müßte, Hm ? Und irgendwie rührt es mein altes Herz, daß du mich in deiner Nähe wissen willst, Kleiner ... das wollte bisher noch Niemand. Und ich schätze, jetzt erklärt sich auch alles, das bisher nicht erklärbar war in deiner Akte, Kolja ... du bist älter als ich, nicht wahr ? Nur so konntest du soviel Geld anhäufen, ohne daß es auffiel." Kol nickte nur und grollte weich, als die Finger seines Liebsten über seine kleinen Hörner streichelten, ehe er einen Teil seines Körpers auf die Couch ringelte.

"Er ist älter. Und Rocco ist sein Ziehbruder, auch er ist Naga und der erste Geborene seit langer Zeit, und noch ein wenig älter als Kolja." Nici erwähnte Rocco, weil der leise an die Tür gekommen war, und Trent beobachtete. "Zeigst du dich auch ?" fragte Nici, und Rocco betrat nun das Zimmer. "Von mir aus ... aber ich bin nicht son Federchen." erklärte der Stachelnaga, und schlüpfte aus seinen Stiefeln und der Hose, um seinen Unterleib zu wandeln. "Ach ja, die Umgebung ist clean."

Kol nickte und antwortete ein kurzes "Perfekt, Roc ... danke dir.", ehe er sich wieder Nici zuwandte. Trent schluckte kurz und lehnte sich wieder an, als er mitansah, wie der große, junge Mann sich ebenfalls in einen Naga wandelte, jedoch nicht mit Federn, sondern Stacheln und auch großen Hörnern bewehrt und sichtbar kräftiger. "Wow - du bist noch größer als der Schnurrer auf der Couch. Das ist alles noch ein wenig neu und wunderlich ... aber höchst faszinierend. Was machst du eigentlich, Rocco ? Und was meinst du damit, die Umgebung ist clean ? Bin ich verfolgt worden ?" Allein schon der Gedanke, daß das FBI noch immer hinter ihm her war, ließ ihn sichtbar wütend werden und Trent hatte Mühe, sich zu beherrschen.

"Scheinbar nicht, aber hätte sein können." erklärte Rocco, dann schnappte er sich Trent, setzte sich und zog ihn dichter an sich, weil er auch ein wenig kuscheln wollte. "Und ja, ich bin ein Stachelnaga, daher größer und kräftiger, wir sind Krieger und Beschützer. Und was ich mache, wollen sie gar nicht wissen."

Der ehemalige Polizist schrie erschrocken auf, als er einfach so geschnappt und auf den Schlangenleib gesetzt wurde. Die Kraft dieses jungen Mannes war mehr als nur unerwartet, denn Trent war gewiß kein Leichtgewicht - und doch hatte der Stachelnaga ihn so leicht wie ein Kind aufgehoben. Daß er jetzt ebenfalls umschmust wurde, war Trent ein wenig peinlich und so wurde er rot auf den Wangen, ehe er sich kurz räusperte und zu dem jung wirkenden Gehörnten sprach. "Also etwas illegales, oder ? Nun, ich bin kein Bulle mehr, also brauchst du dich nicht mehr zurückhalten. Und laß die Finger bei dir, da unten haben sie nichts zu suchen !" Das Letztere begleitete der ehemalige Polizist mit einem kurzen Klaps auf die Finger Roccos, die dieser gerade auf den Schritt Trents legen wollte.

"Ach kommen sie schon, ich tue ihnen doch nichts." wisperte Rocco, der aber wusste, daß er ohne eine Ladung Pheromone nichts bei Trent ausrichten konnte. Also ließ er seine Finger wo sie waren und grinste nur breit, bevor er anfing, einen kleinen Schwank aus seinem Leben zu erzählen und auch von der Nagafamilie, die in Indien lebte.

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