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 Quinn und Ascalante  05
 

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Wohlig knurrend, streckte Quinn sich kurz und blickte Asca nach, wie der ins Bad ging, um sich zu erleichtern. So langsam gefielen dem Mischling die sexuellen Zusammenkünfte, und seine Ausdauer hatte sich in der Hinsicht rasch verbessert. "Ich glaube, das war neuer Rekord." rief er Asca somit nach und rollte sich auf den Bauch, um so liegenzubleiben.

Ihm antwortete nur ein überraschend sanftes Lachen, ehe man die Klospülung hörte ... nachdem er sich ein wenig abgewaschen hatte, kam Asca wieder in sein Zimmer zurück und auf das Bett, legte sich auf den Mischling und entspannte sich, während er einen sanften Kuß in den Nacken Quinns hauchte. "Ja, das war es, Großer ... und es war herrlich, so wie immer." Man hörte an seiner sanften Stimme, wie befriedigt er war, und man konnte es auch an seinem entspannten Körper merken.

Und Quinn genoss es irgendwie, daß Asca auf ihm lag, es war irgendwie angenehm. Sie Beide hatten sich inzwischen ein wenig angefreundet und Quinn gewöhnte sich langsam an Asca. Vor allem jetzt, weil er ruhiger war, man konnte sich so besser mit ihm unterhalten. "Weißt du was ? Ich hab das ganze Geld gespart, ich will weitersparen für die Zeit, wenn ich studiere, dann kann ich mir da ne lange Zeit was leisten."

"Das ist eine gute Idee, Großer ... und weitsichtig. Wenn du willst, kannst du ja während deinem Studium weiterhin für mich arbeiten ... muß nicht unbedingt Sex sein, auch wenn ichs genießen würde. Verdammt, Quinn ... du bist der beste Fick, den ich je hatte. Einfach nur herrlich." Asca schnurrte fast, als er in das Ohr des Größeren wisperte ... er meinte ein jedes Wort so, wie er es sagte, denn er genoß es, wenn Quinn bei ihm war und sie Zeit miteinander verbrachten.

"Ich überlege es mir. Gebrauchen könnte ich nen Job dann bestimmt, aber ich muss erst sehen, wo und ob ich ein Stipendium bekomme. Aber meine Noten sehen sehr gut aus, ich habe gute Chancen." Das hoffte er zumindest, denn es gab noch einige Weiße, die auch ein Stipendium bekommen wollten, und denen würde ganz sicher ein Vorzug gewährt. "Wenn wir das nächste Spiel gewinnen, steigen meine Chancen noch mehr."

Ein wenig nachdenklich geworden, nickte Asca und legte sich schließlich auf die Seite des Mischlings, zog ihn sanft in einen genießenden Kuß und leckte sich danach über die Lippen, während er weiterhin nachdachte. "Das stimmt ... beim nächsten Spiel kommen die ersten Talentsucher, mein Vater hat mir davon erzählt. Aber das wissen auch eure Gegner – du solltest aufpassen, Quinn."

"Ich will ja nicht in ein großes Team, oder Profi werden. Aber ich weiß, daß viele es denken, und wenn die Sucher kommen, geht's hart zur Sache, weil sich Jeder beweisen will." Quinn hatte sich darauf schon eingestellt. Im Grunde war es ja Wahnsinn, diesen Knochenbrechersport zu betreiben, und es war eigentlich bekloppt, daß Quinn ein so guter Spieler war, obwohl er den Sport so hasste. Das Ganze war wirklich widersprüchlich wie selten etwas. "Der Trainer hat uns gut vorbereitet und die letzten Spiele haben wir alle gewonnen."

Es überraschte Asca noch immer, wie wenig der Mischling den Sport mochte, den er so erfolgreich betrieb. Ohne, daß er es bemerkte, ließ der junge Italiener seine Hand über den muskulösen Körper Quinns streicheln, während er nachdachte. "Wenn ich noch im Team wäre, würde ich schon dafür sorgen, daß dir nichts passiert – aber dann wäre ich erneut gesperrt. Paß einfach auf dich auf, ja ? Es wäre schlecht für alle, wenn sie dich zusammenprügeln, besonders für dich." Er selbst machte sich große Sorgen – doch wie immer sah man ihm das nur schwerlich an, da es zu seinem Wesen gehörte, solche Gefühle nicht zu zeigen.

Quinn lächelte sacht. "Stephen deckt mich, ich verlasse mich auf ihn und er sich auf mich, wir sind ein gutes Team." Er beruhigte Asca so ein wenig und setzte sich langsam auf, um dann aufzustehen, weil er ins Bad musste. Als er sich erleichtert und übergewaschen hatte, kam er wieder und schlüpfte in Unterhose und Hose, er musste bald wieder weg.

Während Quinn im Bad war, hatte sich der junge Italiener sich schon angezogen und nickte nun auf die Worte des Anderen. "Auf Stephen kannst du dich verlassen – er ist ein guter Freund und sehr vertrauenswürdig. Halt dich immer an ihn – und vor allem, halt dich von den Bulls und Snakes fern, sie wollen unbedingt von den Talentsuchern entdeckt werden und gleich in den Profisport." Woher Asca die Informationen hatte, sagte er nicht – aber er wußte es aus sicherer Quelle und gerade deshalb war bei dem nächsten Spiel große Vorsicht geboten.

Daß Asca seine Quellen hatte, wusste Quinn und er nickte nur. "Ich bemüh mich, ich muss aber trotzdem als Team mit ihnen spielen." Daß die scharf drauf waren, wusste Quinn auch, sie sprachen in letzter Zeit von nichts anderem, langsam nervte das wirklich ein wenig. Neben ihrem Gespräch zog er sein Hemd an und knüpfte es langsam wieder zu. Er ging eigentlich ungern, denn in den letzten Monaten hatte er sich ziemlich gut mit Asca angefreundet, jedenfalls soweit es ging, denn sie waren eher Vertraute als dicke Freunde.

Etwas, das Asca auch unbewußt beabsichtigt hatte. Wie schon sein Vater, suchte der junge Italiener sich unter den Schulkameraden diejenigen heraus, die später für ihn arbeiten könnten – und dazu gehörte auch, daß er ihnen vertrauen konnte. Bei Quinn hatte er ein sehr gutes Gefühl ... bisher hatte der Mischling ihn noch nie enttäuscht und aus dessen Anwaltskarriere konnte man später auch gut Nutzen ziehen. Doch das lag in der Zukunft, jetzt im Moment waren andere Dinge wichtig. "Ich fahre dich wieder zurück, Großer ... wie läuft es eigentlich mit deiner Tante ? Keift sie immer noch so viel ? Ich habe gehört, daß sie bei den anderen Weibern darüber tratscht, daß sie es nicht gut findet, daß du ihr nicht das Geld gibst, das du bei mir verdienst. Übrigens ein kluger Schachzug, ihr nicht die wahre Summe zu nennen."

"Ich bin ja nicht bekloppt und sag ihr, was du mir gibst. Und ja, sie keift noch immer ... und dazu gesagt, sie hat kein Anrecht auf das Geld. Ich arbeite im Laden und mein Vater schickt regelmäßig Geld als Unterhalt." Man merkte gleich, daß Quinn auf seine Tante sauer war und daß ihm das Thema die Galle hochgehen ließ. "Mein Onkel hatte ihr gesagt, ich darfs behalten. Ich mag sie nicht und der Rest meiner Familie auch nicht. Alle hoffen, daß mein Onkel sich scheiden lässt und ich glaub, er wird's tun, die Zwei zoffen sich öfters."

"Scheidung ?" In dieser Hinsicht war die Familie Ascalantes noch sehr in den Traditionen verwurzelt ... es war eine Schande für beide Seiten, wenn man sich scheiden ließ, doch er wußte, daß es auch Fälle gab, in denen es sicherlich besser war. "Vielleicht solltest du mit deinem Onkel reden, Quinn. Er soll seiner Frau ein Ultimatum setzen – und es auch einhalten, wenn sie sich nicht bessert. Dir empfehle ich, so schnell es möglich ist, auszuziehen und dir eine eigene Bude zu suchen – auch wenn es nur ein Zimmer ist, es ist immer besser als das, was nun los ist. Und dein Vater kann das Geld dann gleich auf dein Konto überweisen – dann ist es auch gleich in den richtigen Händen." Gerade dieses Hickhack machte Asca große Sorgen – denn mittlerweile lag ihm das Wohl des Mischlings am Herzen und er konnte es nicht leiden, wenn es solche Mißstände gab.

Das bemerkte auch Quinn irgendwie, es kam ihm etwas seltsam vor und er war nicht ganz sicher, ob er sich nicht täuschte. "Ich werde mit ihm reden. Meine Familie ist der Meinung, er sollte sich trennen, die Zwei haben nicht mal Kinder und leben schon seit fünf Jahren zusammen." murmelte Quinn und seufzte leise. "Ich schau, was sich ergibt." Dann nahm er seine Jacke auf und zog sie sich über. "Lass uns fahren, Okay ?"

"Klar, Großer. Es wird sich schon alles einrenken – auf die eine oder andere Art." Während er sprach, zog Asca noch seinen Mantel über und nickte, ging raus und durch das Haus. Er sagte nichts zu Quinn, doch das war auch nicht nötig ... das Schweigen zwischen ihnen war angenehm und als sie in der Auffahrt in das Auto des Italieners stiegen, huschte ein kurzes, hartes Lächeln über die Züge Ascas. Er sagte aber noch nichts – erst, als sie durch das Tor gefahren waren, sprach er seinen Mitfahrer an. "Was hältst du davon, wenn du etwas öfters kommst, Großer ? Zweimal pro Woche ist doch etwas wenig – und wenn du öfter kommst, dann haben wir auch etwas mehr Zeit für andere Dinge."

Es dauerte ein wenig, bis der Mischling antwortete, denn er hatte etwas nachdenken müssen. "Ich muss sehen, wie ich das mit der Arbeit im Laden geregelt bekomme. Aber ich werde meinen Onkel schon überzeugen ... er wird froh sein, daß ich dir weiter Nachhilfe gebe." Seiner Tante jedoch nicht, aber das war ihm sowas von egal.

Asca nickte nur und fuhr weiterhin zum Laden der Fabres, hielt schließlich davor und blickte noch einmal zu Quinn, ehe dieser ausstieg. "Ein gut gemeinter Ratschlag, Großer – geh, solange sie sich noch nicht so oft zerstreiten. Wenn sie sich wirklich scheiden lassen und deine Tante weg ist, kannst du ja wieder zurückkommen, aber die Streitigkeiten bis dahin schaden dir beim Lernen." Dann verstummte der junge Italiener wieder und nickte nur kurz zum Onkel Quinns, der ihn vom Eingang seines Ladens grüßte.

Quinn war derweil ausgestiegen und nickte kurz. "Ich überlege es mir." Dann wandte er sich ab und ging zügig zum Laden und dann hinauf in sein Zimmer, wo er noch etwas lernen würde. Danach würde er mit seinem Onkel sprechen.

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Als am nächsten Tag endlich die Schule zu Ende war, trafen sich alle Schüler und auch viele der Eltern in dem kleinen Stadion der Schule, um dem Footballspiel entgegenzusehen. Dies war eines der entscheidenden Spiele und um die Talentsucher scharten sich schon die einen oder anderen Schüler, auch wenn keiner von ihnen im Team war. Auch Ascalante war in den Tribünen, doch er war nicht allein – sein Vater war ebenfalls gekommen und nickte dem einen oder anderen Geschäftsfreund zu, und auch die Talentsucher grüßten ihn respektvoll, da er einer der größten Sponsoren der Schul- und Universitätsmannschaften war. Erst nach den notwendigen Gesprächen setzten sie sich in die Ehrenloge und Asca sprach ein wenig mit seinem Vater ... die beiden Leibwächter des Älteren sorgten dafür, daß sie die nötige Ruhe hatten und Niemand etwas hörte, während in den Umkleiden die Spieler unruhig wurden und immer wieder von den Talentsuchern sprachen.

Quinn war derweil eher ruhiger, es nervte ihn nur, daß sich Jeder schon als der Star darstellte, und der Coach schlug nun auch mit der Faust auf den Tisch, oder eher gegen einen der Spinde. "Jetzt haltet eure Klappen, verdammt. Ihr seid ein Team, es gibt keine Starallüren ... ohne Zusammenhalt verlieren wir und wehe, ich sehe Jemanden, der sich aufmuckt und den dicken Macker markiert !" Quinn fühlte sich da nicht wirklich angesprochen und er ging etwas dichter zu Stephen. "Ich glaube, du bist der einzig Vernünftige hier."

"Das glaub ich langsam auch – die spinnen doch alle." Der andere Mischling verstand all das nicht, da er selbst nicht auf ein Stipendium aus war. Das, was ihn wirklich beunruhigte, waren einige der Gangmitglieder, die von Anfang an nicht sehr auf Teamarbeit ausgewesen waren. Und genau diese Footballer bekamen nun eine ziemliche Standpauke vom Mathelehrer, der dafür bekannt war, daß er Teamarbeit über alles stellte.

"Pass auf, ich deck dich und du mich, ich traue den Anderen nicht." wisperte Quinn und reichte Stephen die Hand zu einem kurzen Schwur. "Asca meint, wir sollen aufpassen, und ich denk, wir können uns nur auf Einander verlassen."

Der andere Mischling nickte nur und strich sich mit einem Seufzer über das Gesicht, ehe er das Shirt überzog und seinen Helm aufnahm. "Also wie immer, Quinn. Nur Heute sollten wir besonders aufpassen, nicht nur auf die Gegner, sondern auch auf Übereifrige aus unserer Mannschaft." Draußen bot sich indes ein völlig anderes Bild – vor dem kleinen Stadion parkten einige Krankenwägen und die Sanitäter stiegen aus, stellten sich an den Rand und legten schon einmal alles bereit, da sie wußten, was Heute los sein würde. Auch die Talentsucher wußten das – auch wenn sie schon öfters unerkannt bei Spielen zugesehen hatten, so wollten sie doch Heute sehen, wie die Spieler sich verhalten würden, wenn sie unter Leistungsdruck standen.

Das galt für beide Mannschaften, jedoch war die gegnerische Schule nicht ganz so von Banden durchsetzt. Quinn war fast atemlos, als die Mannschaft hinauskam, das kleine Station war zum Bersten voll und er kam sich vor, als würde er beim Superbowl spielen. Trotzdem blieb er ruhiger und winkte seinem Onkel zu, während die Anderen grölten und die Muskeln spielen ließen. Der Trainer trieb sie aber sofort zusammen und ging kurz die ersten Spielzüge durch, dann ging es aufs Feld.

Das Spiel an sich war so hart, wie erwartet – beide Mannschaften gaben ihr Bestes, und das schloß leider neben den brillanten Spielzügen auch unnötige Brutalität ein. Gerade die Spieler, die hofften, von den Talentsuchern entdeckt zu werden, zeigten unmißverständlich, wie motiviert und hart sie sein konnten – und das schloß leider auch die eigenen Teamkameraden ein. Es gab jedoch noch etwas anderes, das diese Brutalität förderte ... die Spieler wußten genau, welche anderen Spieler auf Stipendien aus waren. Stephen wollte nicht weiter studieren und war deshalb im Rennen um die Talentsucher außen vor – doch die Anderen aus der Mannschaft Quinns wußten, daß der Mischling auf ein Stipendium schielte. Da es aber nur eine geringe Anzahl gab, entwickelten zwei Bulls – Mitglieder einer kleineren Gang – eine völlig andere Taktik. Sie warteten nur darauf, daß Quinn der Ball zugeworfen wurde und einer der gegnerischen Mannschaft ihn zu Fall bringen wollte, ehe sie mit voller Wucht reinkrätschten und dabei nicht nur die Beine des Gegners, sondern auch Quinn mit voller Wucht erwischten.

Und Quinn erwischte es fast schlimmer als den Gegner, er hatte aber noch den Ball zu Stephen geworfen, bevor er zu Boden ging und aufschrie, weil sich einer der Bulls mit voller Wucht auf sein rechtes Bein fallen ließ. Ein Höllenschmerz durchzuckte Quinn und er wusste, sein Knie war hinüber. Er wagte nicht mal, es anzufassen, und keuchte nur vor Schmerzen auf. An der Seite brüllte der Trainer und da der Spielzug beendet war, gab es eine Auszeit, in der die Sanitäter mit einer Trage auf das Spielfeld gerannt kamen.

Mit einem leisen Knurren beobachtete Asca, wie die Sanitäter Quinn nur auf die Trage wuchteten und an die Seite brachten – er konnte mehr als nur gut sehen, daß sie ihm lediglich einen Verband und Eis gaben, ehe sie ihn liegenließen und sich wieder dem Spiel widmeten. Sein Vater neben ihm schnaubte nur und stand auf, nickte zu Asca und sie verließen ihre Plätze, um nach unten zu gehen und nach dem verletzten Mischling zu sehen. Mr. Barteri rief sofort zwei der Sanitäter zu sich, die ebenso an der Seite standen, während sein Sohn zu Quinn ging – der ältere Italiener erklärte den Sanitätern unmißverständlich, daß er eine sofortige Fahrt ins Krankenhaus wünschte und daß der Verletzte die bestmögliche Behandlung bekam. Die Sanitäter nickten eifrig und verfluchten sich selbst dabei ... sie hatten den Mischling nur deshalb so vernachlässigt, weil er kein Weißer war und eine Behandlung nicht hätte zahlen können, aber völlig vergessen, daß vielleicht einer der Sponsoren ein Auge auf ihn geworfen hatte. Und genau das war hier der Fall – und das mehr als nur eindeutig. Also beeilten sie sich, Quinn sofort in einen der Krankenwagen zu verfrachten und ins Krankenhaus zu fahren, während Asca sich nach hinten zu dem Verletzten setzte und mit grimmigem Gesichtsausdruck aufpaßte, daß sie auch Gas gaben.

Quinn schwieg, er wusste nicht, was er sagen sollte, und sah hin und wieder zu Asca. "Ich zahle es euch zurück, egal, wie lange es dauert." Er wollte nicht in irgendjemandes Schuld stehen und er fühlte sich nicht besonders wohl.

"Vergiß das mal ganz schnell, klar ?! Du hattest das Stipendium nämlich schon in der Tasche. Und da mein Vater Mitglied des Uni-Direktoriums ist und Sponsor der Uni-Mannschaft, achtet er darauf, daß die Mannschaft auch geeignete Spieler bekommt. Er hat schon lange ein Auge auf dich geworfen und daß ein paar lausige Sanitäter ihm das versauen, macht ihn wütend. Wenn du unbedingt willst, sieh es als Ansporn, auf der Uni dein Bestes zu geben – mein Vater verlangt nicht weniger als das von dir, und wenn du ihn nicht enttäuscht, hast du es mehr als nur zurückgezahlt. Verstanden ?" Man hörte Asca an, daß er noch immer wegen den Bulls angepißt war und auch wegen den Sanitätern – doch auch, daß er keinerlei Widerspruch von Quinn duldete. Daß es auch deshalb war, weil er sich um ihn sorgte, sah man ihm jedoch nicht an ... der junge Italiener gestand es sich nicht einmal selbst ein, sondern fokussierte all seine Energie auf die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß Quinn sofort bestmöglichst behandelt wurde.

Quinn hatte schon zu einem Widerspruch angesetzt, er schluckte ihn aber herunter und murmelte ein nicht bös gemeintes "Ihr seid alle verrückt. Aber ich gebe mein Bestes, da kannst Gift draufnehmen." Er zuckte jedoch leicht und fluchte leise bevor er sich vorsichtig aufsetzte und den Eisbeutel von seinem Knie nahm, weil die Kälte fast schmerzlicher war, als der Schmerz an sich.

"Jaja, verdammt nochmal – bleib ruhig, Okay ?!" Noch während er sprach, schubste Asca ihn wieder um und hielt ihn mit der Rechten unten, während er ihm mit der Linken behutsam das restliche Eis herunternahm. Schon jetzt schwoll das Knie bedenklich an und er brüllte ein mehr als nur wütendes "Was dauert da so lange ihr Idioten ?!! Wenn das Knie wegen eurer Trödelei im Arsch ist, dann werde ich mich höchstpersönlich um euch kümmern !!!" nach vorne zu den Sanitätern und nickte, als sie sichtbar zusammenzuckten und sofort schneller fuhren. Asca war egal, wieviele Straßenregeln sie brechen mußten – er wollte, daß Quinn sofort behandelt wurde, damit der Schaden so gering wie möglich blieb.

Quinn schnaufte erleichtert. Auch wenn er wusste, daß er das Eis weiterhin brauchte, eine kleine Pause war ihm aber ganz recht und er schmunzelte bei den giftigen Gebrüll von Asca. Macht zu haben war schon praktisch, alles sprang, wenn man es befahl, und man bekam, was man wollte. Dann erreichten sie endlich das Krankenhaus und Quinn wurde in einen Behandlungsraum geschoben. Daß sofort der Chefarzt da war, zeigte ihm, daß Ascalantes Familie wirklich viel Respekt genoss. Die Behandlung war ziemlich schmerzhaft, seine Kniescheibe war verrutscht und seine Bänder reichlich überdehnt, aber gebrochen war wohl nichts weiter. Der Bluterguss machte dem Arzt aber Sorge, und so nahm er eine große Spritze und jagte sie Quinn ins Knie, um das Blut abzuziehen. Das war so schmerzhaft, daß ihm fast schwarz vor Augen wurde. "Oh Gott, verdammt !"

Noch im gleichen Moment schloß sich eine Hand um das Handgelenk des Arztes und der wimmerte leise unter dem mehr als nur schmerzhaften Druck auf. Das gefährlich leise "Geht das auch etwas sanfter ?" des jungen Italieners ließ ihn heftigst nicken und als sich der Griff der Finger wieder etwas löste, gab sich der Chefarzt sichtlich mehr Mühe und sah zu, daß es nicht mehr so schmerzhaft für den Mischling war. Er verfluchte sich innerlich selbst über seine Gedankenlosigkeit – wie immer hatte er nur auf die Hautfarbe geachtet und war nachlässig gewesen, und das hatte nun zur Folge, daß er sicherlich tiefblaue Flecken auf seinem Handgelenk bekam und dazu war der Sohn des reichsten Einwohners ihrer kleinen Stadt wütend auf ihn.

Ab jetzt war es etwas angenehmer, obwohl die Prozedur noch immer schmerzte. Als der Arzt fertig war, desinfizierte er das Knie erneut, brachte eine Salbe auf und verband es höchstpersönlich mit größter Sorgfalt. An den Seiten des Knies brachte er Schienen an, damit es leicht fixiert war. "Er kann nach Hause, er muss das Bein nur schonen und in ein paar Wochen ist alles wieder verheilt." Bei den Worten stand der Arzt auf und holte ein paar Krücken hervor. "Zwei Wochen möglichst nicht belasten und danach langsam anfangen. Und weiterhin kühlen ... sollte etwas sein, sofort wieder herkommen."

Asca schnaubte nur und half dem Größeren auf, reichte ihm die Krücken und ließ sich dann den Namen des Chefarztes geben. Die Formalitäten waren schnell erledigt, während Quinn draußen wartete – auch die Behandlung bezahlte Asca sofort, selbst als der Arzt es fast schon ablehnen wollte. Schließlich war der junge Italiener fertig und kam wieder in den Gang, nickte zu Quinn und ging langsam mit ihm zum Ausgang, um dort ein Taxi für sie Beide herzuwinken. "Paß beim Einsteigen auf, Großer ... auch wenn alles gerichtet ist und du einen Verband drauf hast, mußt du drauf achten und dein Knie schonen. Okay ?"

"Keine Bange, ich pass auf. Ich will ja nicht, daß ihr die Behandlung umsonst bezahlt habt ... Danke dafür." Quinn sprach es recht liebevoll aus, er war wirklich sehr dankbar, aber man hörte auch, daß es ihm noch immer schwerfiel, es anzunehmen. "Ich werde dich und deinen Vater nicht enttäuschen." Im Taxi lehnte sich der Mischling an und seufzte leise. "Das war, als wenn wir es vorrausgesehen hatten. Weißt du, ob wir das Spiel wenigstens noch gewonnen hatten ?"

Asca setzte sich neben den Verletzen und gab dem Taxifahrer die Adresse der Villa, ehe er sich zu Quinn wandte und ihm leise antwortete. "Nein – und das ist mir ehrlich gesagt auch völlig egal. Wir fahren jetzt erst einmal zu mir, da können wir dann alles Weitere besprechen, wenn Vater wieder zurück ist. Und du kannst auch deinen Onkel anrufen und ihn beruhigen, Okay ?" Auch wenn der junge Italiener äußerlich hart blieb und seine Stimme hart klang – er machte sich noch immer Sorgen um Quinn und schalt sich selbst einen Narren, die Footballer nicht schon vor dem Spiel zurechtgewiesen zu haben.

Und Quinn lächelte einen Moment, weil er Asca inzwischen so gut kannte, daß er wusste, daß dieser sich um ihn sorgte. Er schwieg den Rest der Fahrt über und freute sich irgendwie ein wenig, daß sie zur Villa fuhren. Er mochte die Gesellschaft von Asca und er war lieber bei ihm als bei seiner Tante, obwohl es ihm um seinen Onkel wirklich leid tat. Als sie da waren, ließ er sich von Asca aus dem Wagen helfen und humpelte dann noch etwas ungelenk mit dem Rücken die Treppe hinauf.

Mit einem leichten Grummeln kam ihm der ein wenig Kleinere nach und wartete oben am Eingang auf ihn – dann ging er mit ihm langsam die Gänge entlang bis zu seinem Zimmer, hielt Quinn die Türe auf und schloß sie hinter ihnen wieder, ehe er zu seinem Bett nickte und schon einmal seinen Mantel auszog, während der Verletzte sich auf sein Bett setzte. Erst dann kam er zu ihm und zog ihm die Jacke aus, legte sie mit den Krücken auf die Seite und setzte sich neben ihm, um nun ungewohnt sanft über die Wange Quinns zu streicheln. "Sei ehrlich – wie sehr schmerzt es ?"

Quinn kuckte ganz verdattert, weil Asca solch eine sanfte und sorgenvolle Frage gestellt hatte. "Na ja, es drückt und puckert wie verrückt ... ich steh das schon durch, ich bin ja keine Memme." Das war er wirklich nicht, obwohl das Blutabziehen wirklich Höllenschmerzen gemacht hatte, bei denen er dachte, er müsse sich einpissen.

"Hab nie gesagt, daß du eine Memme bist – aber das heißt noch lange nicht, daß du alles schlucken mußt, Großer." Die Worte des Italieners waren leise und er kam näher, als er sie sprach, seufzte schließlich leise und küßte ihn ebenso unerwartet sanft auf die Lippen. Asca konnte es sich selbst nicht erklären - doch er fühlte, wie ein schweres Gewicht, das seit dem Unfall auf ihm gelastet hatte, sich langsam auflöste.

Und wieder war Quinn etwas verblüfft, er sagte aber nichts weiter, sondern fasste Asca sacht am Nacken, um ihm einen weiteren von diesen sanften Küssen abzuschwatzen. "Du gefällst mir, wenn du so zärtlich bist."

Dies sorgte dafür, daß Asca eine seiner Brauen hob und schließlich ein klein wenig hinterhältig lächelte ... doch das Lächeln wurde wieder sanfter und er leckte über die Oberlippe Quinns, als er ihn behutsam ein wenig näher zu sich zog und dunkel zu ihm wisperte. "Denk ich mir, Großer ... du stehst auf sowas. Was hältst du davon, wenn ich dich ein wenig von deinem Knie ablenke, Hm ? Ich wüßte da was ..."

Da brauchte Quinn nicht lange überlegen und er nickte heftig. "Oh ja bitte, sein mein Onkel Doktor." Dann lachte er leise und forderte mit zu einem Kussmund geschürzten Lippen seine Medizin. Mal sehen, ob sein Knie Morgen immer noch wehtun würde.

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