Balken01a


“Blutiger Schnee” 07
 

backset3line

Kapitel 7

Einige Tage später war Dennis früh am Morgen allein unterwegs. Er hatte einen Termin bei seinem Friseur, seine Strähnchen wuchsen langsam heraus und das musste er nachbessern lassen. Er mochte seine blonden Haare nicht, er hatte sie von seinem Vater und mit dem wollte er eigentlich nichts gemeinsam haben. Er hasste seinen Vater und seine Mutter, immer hatten sie sich gestritten und dann trennten sie sich und er mußte bei seiner Mutter bleiben. Nur hatte die ihn auch sofort abgeschoben. Mit einem Kopfschütteln versuchte er, diese Gedanken loszuwerden und ging weiter die Straße entlang. Er musste an den Rand des Hurenviertels, dort war der Friseur seines Vertrauens. Er hatte den Laden kurz, nachdem er aus New York gekommen war entdeckt, er war billig, schnell und arbeitete ziemlich gut. Ein Grund, den längeren Weg in das Viertel auf sich zu nehmen.

Und diesmal war er auch allein – Erik mochte es zwar nicht sehr, doch er verstand, daß Dennis auch einmal Zeit für sich alleine haben wollte. Doch irgendwie hatte Erik ein schlechtes Gefühl und darauf konnte er sich meist verlassen ... auch wenn er es den Vormittag über so gut es ging, ignorierte. Aber dann hielt er es nicht mehr aus und fluchte leise, ließ Dog einen seiner Informanten anrufen und beauftragte ihn damit, unauffällig zu folgen und den jungen Mann zu beobachten. Vor dem Friseurladen verengte jedoch jemand völlig Anderes seine Augen und knurrte leise zu sich selbst – Paolo verfluchte den Tag, an dem diese Limousine kam, denn seit dieser junge Stricher eingestiegen war, hatte der Zuhälter nur Pech. Nicht nur, daß seine zwei besten Stricher nicht zum Zug kamen – sie wurden auch noch von diesem Kunden kaltgemacht, nur weil sie dem Rotblonden die Stirn boten. Aber nun war Dennis alleine bei seinem Stammfriseur, eine mehr als nur passende Gelegenheit, die Paolo auch nutzte. Er gab seiner neuen Diva den restlichen Tag frei und schickte ihn nach Hause, während er sich im Dunkel einer Nebengasse versteckte und darauf wartete, daß Dennis endlich fertig wurde.

Das Ganze dauerte eine gute Stunde. Dennis verabschiedete sich mit einem guten Trinkgeld und strich sich kurz durch seine frisch gemachten Haare. Jetzt fühlte er sich wieder viel wohler und verließ den Laden. Er wurde von einem von Dogs kleinen Spähern beobachtet, der sichtlich zusammenzuckte, als wer aus der Gasse geschossen kam, sich Dennis packte und dann wieder in der Gasse verschwand. "Shit ... shit, verdammt." fluchend, fingerte er sein Handy hervor und rief Dog an. Der fluchte lauthals und brüllte ein "Los, lauf hinterher, wehe, du verlierst ihn !" Er legte rasch auf und rannte ins Wohnzimmer. "Irgendwer hat sich Dennis geschnappt ! Wir müssen los !"

Schon als Erik das Brüllen Dogs am Telefon hörte, war er aufgesprungen und hatte sich das Halfter geholt und umgelegt. "Diesmal mußt du den Wagen fahren, Dog – Franckie ist noch nicht zurück. Los, wir haben keine Zeit zu verlieren, du kannst mir im Wagen alles erzählen !" Noch während er sprach, zog sich der Ältere schon die Stiefel an und warf sein Cape über, holte den Aufzug und wartete ungeduldig darauf, daß sein Bodyguard endlich kam. Er würde es sich niemals verzeihen können, wenn Dennis etwas passierte und so wartete er nicht einmal, bis die Aufzugtüren ganz geöffnet waren, ehe er in die Kabine stürmte.

Dog folgte sofort und fuhr mit Erik hinab. Er konnte kaum abwarten bis sie unten waren, und schon stürzten sie zu dem Wagen und fuhren in das Viertel. Dog stellte sein Handy in die Freisprechahnlange und rief seinen Informanten an, der hörbar nervös klang. "Los, erzähl !" Dog brüllte ihn an und der Mann antwortete mit bebender Stimme. "Ich ... sie sind noch in der Gasse ... ich, oh Gott !" Beinahe wäre er zu laut gewesen, er hatte ein ersticktes Schreien gehört. "Dog ich kann sowas nicht, das weißt du ... ich geh da nicht rein."

Da das Zwischenfenster offen war, hörte Erik ein jedes Wort und knurrte leise – dann brüllte er ein hörbar wütendes "Dann bleib gefälligst da und ruf die Bullen ! Verdammter Feigling !" zu dem Informanten und verstummte heftig atmend. Es fraß ihn innerlich auf, daß er Dennis so im Stich gelassen hatte und als er einen weiteren, erstickten Schrei hörte, fluchte er und wies Dog an, auf die Verkehrsregeln zu pfeifen und so schnell wie nur irgendmöglich zu fahren.

Das tat Dog auch, er kannte den Weg zum Glück und so erreichte er die Straße, in der dieser Friseur war, so schnell wie möglich. Mit quietschenden Reifen bremste er und sprang aus dem Wagen. "Ich hab die Bullen gerufen." Mit den Worten kam der Informant auf ihn zu, er war kreidebleich und zitterte am ganzen Leib, er hatte Angst vor Konsequenzen, weil er sich nicht getraut hatte.

Erik nickte nur hart und warf seinen Pistolenhalfter in die Limousine, schloß die Türe und lief in die mit Schnee und Müll bedeckte Seitengasse. Im ersten Moment sah er nichts – doch dann atmete er erschrocken ein, als sein Blick etwas unerwartet Rotes fiel und er stürzte auf die zusammengesunkene Gestalt auf dem Schnee zu. "Oh Gott – Dennis !!!" Der Anblick, der sich ihm bot, war grauenhaft: Die Kleidung halbzerfetzt und deutliche Zeichen einer Vergewaltigung, doch noch schlimmer als das war die heftig blutende Stichwunde an der Schulter des jungen Mannes. "Dennis ? Bitte, Dennis, antworte mir doch ..." Ohne darauf zu achten, daß er im blutdurchtränkten Schnee kniete und auch Blut auf seine Kleidung brachte, zog Erik seinen jungen Gefährten behutsam zu sich und lächelte erleichtert, als er sah, daß die Augenlider des Jüngeren leicht flatterten.

Dennis war am Rand der Ohnmacht, er konnte seine Augen kaum offen halten und kämpfte gegen die Schwärze an. Er hatte sich gewehrt und Paolo das Gesicht zerkratzt, so war dieser praktisch gesagt, markiert. Nur einen Moment schaffte Dennis es, seine Augen zu öffnen, dann holte ihn die Schwärze ein und sein Körper wurde schlaff. Jetzt kamen auch die Polizisten angerast. Dog hatte den Informanten weggeschickt, seine Waffe lag auch in dem Wagen, es wäre fatal, wenn man die Waffen bei ihm und Erik gefunden hätte. Die Cops stürzten mit gezogenen Waffen in die Gasse und brüllten. "Zurück von dem Jungen ... ab an die Wand !"

Mit verärgert blitzenden Augen fixierte Erik den Cop, der ihn gerade so angeschnauzt hatte, ehe er ihn nun seinerseits anbrüllte. "Verdammt ! Ich hätte euch wohl kaum gerufen und auf euch gewartet, wenn ich das getan hätte ! Holt gefälligst einen Krankenwagen, wenn der Junge wegen euch stirbt, werden meine Anwälte euch zerreißen !!" Man merkte ihm nur zu gut an, daß es vor allem die Sorge um Dennis war, die ihn so wütend werden ließ – denn keinen Herzschlag nach seinen heftigen Worten neigte er sich wieder zu dem Verletzten, wisperte sanft zu ihm und strich ihm eine der nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Dog kam sofort mit einem weiteren Cop in die Gasse. Er hatte ihm erzählt, was in etwa passiert war, daß der Junge zu ihnen gehörte und daß ein Bekannter angerufen hatte, weil er mitbekam, daß dem Jungen etwas zu passieren drohte. "Sie gehören zusammen !" erklärte der Cop, der bei Dog war und er rief sofort über Funk einen Krankenwagen herbei. Dog war sichtlich erschüttert, als er Dennis sah, der Junge sah schlimm aus, bleich und ausgekühlt. Kurzerhand zog er seinen Mantel aus und hockte sich zu Erik, damit sie Dennis ein wenig wärmer halten konnten.

Der hatte sein eigenes Cape schon so gut es ging um ihn gelegt, doch er war dankbar, daß sein Bodyguard den Mantel noch dazugab. Die Cops sicherten inzwischen den Tatort, so daß Erik kurz abklärte, was Dog gesagt hatte – sie würden vorerst bei der Version bleiben, daß Dennis Eriks Protegé war, zunächst mußte Keiner wissen, daß sie auch ein Pärchen waren. Als dann endlich der Krankenwagen kam, mußte Erik schweren Herzens zur Seite weichen, damit sie Dennis versorgen konnten – einen Moment lang fiel sein Blick auf den blutigen Schnee, doch dann riß er sich los und stieg in den Krankenwagen, hielt die Hand des jungen Verletzten und hoffte, daß sie ihn noch retten konnten.

Das konnten sie, obwohl Dennis viel Blut verloren hatte. Sie Sanitäter wussten auch, daß sie auch noch DNA-Proben nehmen mussten, die Cops hatten ihnen Bescheid gesagt und einer von ihnen kümmerte sich darum, während der Andere sich um den jungen Mann kümmerte und ihn stabilisierte. "Er muss operiert werden, um die Blutung zu stoppen. Welche Blutgruppe hat er ?" Das musste er wissen, damit er im Krankenhaus die Konserven anfordern konnte.

"B-Negativ ... tun sie, was sie können, ja ? Wenn er überlebt, zahle ich ihnen eine Prämie, aber sorgen sie dafür, daß er überlebt !" Daneben zu sitzen und nicht mehr tun zu können, als die Hand Dennis zu halten, frustrierte Erik sichtlich – und dann konnte er nicht einmal das, als der Sanitäter vorsichtig die Hautfetzen unter den Fingernägeln des Verletzten abnahm. "Wenn es hilft, kann auch ich Blut spenden ... ich habe die gleiche Blutgruppe." Zum ersten Mal bemerkte Erik, daß sie wirklich die gleiche Blutgruppe hatten – etwas, das ihn einerseits mit Erleichterung und andererseits mit Sorge erfüllte, denn er wünschte sich, daß es nicht notwendig sein müßte, daß er ihm Blut spendete.

"Wir haben genug Blut der Gruppe da, aber sie können trotzdem spenden, jeder Spender hilft." erklärte der eine Sanitäter und nickte kurz, weil Dennis sich stabilisierte. Dann erreichten sie auch schon das Krankenhausund man brachte Dennis sofort in die Notaufnahme. Die Polizisten kamen nur wenig später und auch Dog eilte zu seinem Boss. Er hatte noch an Ort und Stelle seine Papiere zeigen müssen, falls er darin verwickelt war, zu seiner Erleichterung stieß der ältere Cop zu ihnen, der einer seiner Informanten war und die Sache etwas ruhiger anging als seine jungen Kollegen. "Wir brauchen von ihnen Beiden noch DNA-Proben, um sie abzugleichen, damit wir sie als Täter ausschließen können ... ein CSI-Mitarbeiter wird die Proben nachher nehmen, solange bleiben sie bitte hier."

"Als ob ich gehen würde, wenn mein Protegé hier operiert wird. Sie können die Proben gerne haben – ich habe nichts zu verbergen und anders, als ihr junger Kollege denkt, war ich nicht der Täter, sondern habe ihn gefunden und die Polizei rufen lassen. Es ist gut, daß ein Mann mit Erfahrung den Fall nun übernommen hat – mir liegt sehr viel daran, daß der Täter gefaßt und verurteilt wird." Mittlerweile hatte Erik sich wieder gefaßt und war die kühle Ruhe in Person – auch wenn er innerlich fast vor Sorge verging, da er noch immer nichts von den Ärzten gehört hatte. Als dann der CSI-Mitarbeiter kam, gab er ihm zügig die Speichelprobe und auch seine blutverschmierte Kleidung – in der Zwischenzeit hatte ihm Dog Wechselkleidung aus dem Auto geholt, so daß dies auch kein Problem darstellte.

Der Cop blieb noch, bis alles soweit erledigt war, alle Daten waren aufgenommen, die Proben waren abgegeben und die jungen Kollegen hatten sich schon auf den Weg zu einem neuen Fall gemacht. "Ich kümmere mich darum, daß der Fall schnell aufgeklärt wird, wir haben mehr als genug Proben, die den Täter, sofern er aktenkundig ist, überführen. Ich wünsche noch alles Gute, Sir." Mit den Worten verabschiedete er sich respektvoll, denn auch er musste jetzt zu einem neuen Einsatz. "Wird schon, Boss, der Kleine ist ein Kämpfer."

Erik bedankte sich noch bei dem Cop, ehe er sich wieder auf einen der Stühle des Warteraums setzte und kurz zu Dog nickte. "Ja, ich weiß – aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Warum dauert das so lange ? Sie hätten schon lange fertig sein müssen, wenn es nicht schlimmer wäre. Verdammt ..." Frustriert strich sich der Blonde einige Haarsträhnen nach hinten – dann seufzte er, als eine Krankenschwester zaghaft fragte, ob sie die Daten haben könnte und wer für die Kosten aufkommen würde, diktierte ihr alle Daten und bekräftigte mit seiner Platin-Kreditkarte, daß er durchaus in der Lage war, wirklich alle Kosten zu bezahlen. Nachdem er noch angeordnet hatte, daß Dennis in ein Einzelzimmer gebracht werden sollte, blickte er der sichtlich beeindruckten Krankenschwester hinterher und grummelte ein leises "Dumme, junge Dinger." nach, während er weiterhin auf gute Nachrichten wartete.

Einige Zeit später kam der Oberarzt und sprach Erik vorsichtig an. Er erklärte, was gemacht worden war und wie es Dennis ging. "Er hatte Glück gehabt, Mr. DeLany, der Stich hat das größere Blutgefäß nur angekratzt. Trotzdem hat er viel Blut verloren. Er ist jetzt beim Aufwachen, aber ich vermute, daß er gleich durchschlafen wird. Sie können jetzt auch zu ihm, eine Schwester wird sie hinbringen."

"Ich danke ihnen, Doktor – und es wäre mir sehr recht, wenn ich bei ihm sein könnte, ich mache mir sehr große Sorgen um ihn. Zum Glück verlief alles gut." Erik war wirklich sehr erleichtert, auch wenn man es nur an dem leichten Entspannen seiner Züge sehen konnte. Doch trotzalledem hatte ihn nichts auf den Anblick vorbereitet, der ihn in dem leicht abgedunkelten Einzelzimmer erwartete. Überall standen piepsende Maschinen, Dennis hing an mehreren Schläuchen und Infusionen und die vielen Bandagen erleichterten die Wirkung nicht sehr. Ohne ein weiteres Wort zu der Schwester zog sich Erik einen der Stühle zum Bett, setzte sich und nahm die Hand seines jungen Geliebten, um sie ein wenig zu streicheln und einen sanften Kuß darauf zu hauchen.

Dog hatte nur kurz einen Blick hineingeworfen Der Anblick schnürte ihm das Herz zusammen, es war schlimm, den immer munteren Dennis so zu sehen, aber zumindest hatte er überlebt. Er sagte der Schwester noch Bescheid, daß Franckie auch noch kommen würde und blieb von da an draußen vor der Tür, um Erik mit Dennis ganz in Ruhe zu lassen.

~~~***~~~

Am nächsten Vormittag kam ein Mann vom CSI, er wollte gern mit Erik sprechen und so holte Dog ihn aus dem Zimmer von Dennis. "Boss ? CSI ist da."

Schweren Herzens, stand der ältere Blonde auf und legte die Hand von Dennis wieder auf das Laken, ehe er sich sichtlich straffte, seine kühle Ader auflegte und aus dem Zimmer trat. "Ich grüße sie – können wir in einen Raum gehen, in dem wir ungestört sind ? Ich möchte nicht unbedingt, daß das ganze Krankenhaus mithört."

"Ja, natürlich." Der Mann nickte zu einem Sprechzimmer, das man ihm angeboten hatte, und betrat es mit Erik. Er stellte sich erstmal kurz vor und setzte sich schließlich auf einen der Stühle. "Also, nichts zeugt davon, daß sie verwickelt sind, ebenso ihr Bodyguard. Die Proben mussten natürlich sein, ebenso wie die Tests, damit man sie, obwohl sie der Vater des Jungen sind, ausschließen konnte." Er legte ihm die Testberichte vor und ebenso ein Bild von Paolo. "Wir haben den Täter identifiziert, er ist ein Zuhälter, allerdings konnten wir ihn noch nicht aufspüren. Eine Fahndung ist schon eingeleitet worden."

Erik nickte nur und antwortete ein ernstes "Ich hoffe, daß sie ihn schnellstmöglichst finden und verurteilen – dieses Aas muß hinter Gitter, ehe er noch einen anderen Jungen angreift.", während er sich die Ausdrucke der DNA-Tests ansah. Nichts in seinem gesamten Ausdruck zeigte, wie geschockt Erik wirklich war: Die Tatsache, daß er und Dennis so nah verwandt waren, schrie ihn förmlich aus diesen Blättern an. Es war eindeutig – nicht nur die doch etwas seltenere Blutgruppe, sondern auch, daß Dennis etwas mehr als die Hälfte seiner Gene mit Erik gemeinsam hatte. "Ich danke ihnen, Mr. Bowman, daß sie sofort hergekommen sind und mir diese gute Nachricht unterbreiteten – es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell und effizient ihr Labor arbeitet."

"Wir haben nur die besten Leute darauf angesetzt." erklärte der Mann und stand auf. "Ich hoffe, ihr Sohn erholt sich schnell wieder und ich hoffe, er verkraftet alles." Er schüttelte Eriks Hand, nahm die Papiere wieder an sich und verließ den Raum. Nur einen Moment später kam Dog herein und fand seinen Boss mehr als ungewohnt vor. Erik war kalkbleich im Gesicht. "Boss ?"

Es dauerte einen Moment, bis dieser aufsah – dann strich Erik sich über das Gesicht, stand auf und schloß die Türe, ehe er Dog in die Augen sah und leise zu ihm sprach. "Das Ergebnis ... die DNA-Proben. Sie haben gezeigt, daß Dennis, er ... er ist mein Sohn, Dog. Verdammt – ich will es genau wissen. Laß in New York nachforschen – nach Terry DeLany oder Terry Caldwell, ich kann mir gut denken, daß das Miststück, mit dem ich mal verheiratet gewesen bin, ihm ihren Namen gab. Such die Waisenhäuser ab und horch dich in den dunklen Kanälen um – er scheint dort schon angeschafft zu haben, vielleicht besteht ein Zusammenhang. Ich bin wieder bei ihm, falls du mich suchst." Dann ging er ohne ein weiteres Wort zurück in das Zimmer des jungen Mannes, setzte sich wieder neben ihn und nahm dessen Hand, um sie ein weiteres Mal zu küssen, während eine einzelne Träne den Weg über seine Wange fand.

Dog blieb erschüttert zurück und schluckte erstmal den Brocken herunter. Dennis war der Sohn von Erik, das war kaum zu fassen und doch musste es stimmen, wenn die DNA-Proben es sagten. Nachdem er ein wenig ruhiger geworden war, rief er weitere Informanten an, die alles über Terry DeLany und auch Terry Caldwell rausfinden sollten. Er wollte wirklich alles wissen. Im Zimmer öffnete Dennis langsam seine Augen, er fühlte die Wärme von Eriks Hand, den sanften Kuss und sah gerade noch die Träne, die seine Wange hinabrann.

Das leichte, fast nicht fühlbare Zucken der Fingerspitzen ließ Erik sofort aufsehen und er lächelte erleichtert, als er sah, daß der Jüngere seine Augen ein wenig aufhatte. "Schhh ... es ist alles gut. Schlaf wieder ein, ja ? Du hast so viel hinter dir, du mußt ruhen, damit du wieder gesund wirst." Noch während er sprach, neigte Erik sich etwas vor und legte die Hand an die Wange des Verletzten, küßte ihn sanft auf die Stirn und schloß einen Moment lang die Augen, als er das so wundervolle Gefühl auskostete. Doch dann blickte er wieder in die müden Augen des Rotblonden und lächelte erleichtert, als er noch ein leises "Schlaf ..." nachsetzte.

Um etwas zu erwidern, war Dennis zu schwach, er schloss somit seine Augen und schlief ein. Daß Erik da war, gab ihm ein geborgenes Gefühl und sein Herzschlag, der nur für einen kurzen Moment schneller geschlagen hatte, beruhigte sich wieder. Sein Körper verlangte auch nach Schlaf, er musste sich erholen und neue Kraft tanken.

Leise seufzend, strich ihm der Ältere noch einige Ponysträhnen aus dem Gesicht und betrachtete ihn ... setzte sich jedoch nach einer Weile wieder hin und grübelte bedrückt darüber, was das Schicksal doch für grausame und zugleich schöne Überraschungen für ihn bereithielt.

~~~***~~~***~~~

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b