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 ”Der Bücherdieb”  08
 

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Nachdem sie zu Ende gegessen hatten, verließen sie die Wohnung Akios und gingen zurück zu dem Haus, in dem die beiden Brüder wohnten. Natürlich fiel den wachen Augen des Assassinen auf, daß Marlon immer stiller und ängstlicher wurde, je näher sie dem Haus kamen ... und als sie zwei Straßen entfernt waren, seufzte Akio und kniete sich vor den Kleinen, um ihm sanft über die Wange zu streichen. "Es war schön, dich heute bei mir gehabt zu haben ... ich hoffe, es hat dir gefallen. Aber jetzt mußt du wieder heim und Arthur in die Arbeit, ja ?" Der junge Rotblonde nickte nur und seufzte leise, ehe er tapfer lächelte und Akio umarmte. "Nochmal danke - es war wirklich schön und ich bin froh, daß du und Arthur euch kennengelernt habt." Dann löste sich Marlon wieder, denn er wußte, daß Arthur sich ebenfalls verabschieden wollte.

Es tat Art doch weh zu sehen, wie ängstlich sein Bruder wieder wurde, und er streichelte ihm sanft über den Kopf. "Ich danke dir ... und ich hoffe, daß wir das die nächsten Tage wiederholen können." Danach neigte er sich zu dem Schwarzhaarigen und küßte ihn wieder von sich aus. "Ich denke, du kommst heute Nacht wieder Bücher mopsen, oder ?"

Das ließ Akio leise schmunzeln und er nickte, ehe er ihm einen weiteren Kuß gab und schließlich antwortete. "Natürlich ... es gibt noch viel zu recherchieren. Und technisch gesehen mopse ich sie ja nicht, ich lese sie ja in der Bücherei. Irgendwie. Und vielleicht können wir ja noch ein wenig reden, wenn sich die Zeit ergibt. Zu dumm, daß du bei mir nicht an deinem Programm arbeiten konntest - aber der Schlaf tat dir gut, und ich wollte dich nicht wecken."

"Es hat wirklich gutgetan und ich kann das auch wieder auf der Arbeit machen ... und Marlon hat die Ruhe auch gutgetan. Ich danke dir." Arthur küßte Akio noch ein weiteres Mal und löste sich dann. "Wir sehen uns später." Jetzt mußten sie aber los, denn er wollte noch Abendbrot für seinen Vater machen, bevor er zur Arbeit ging.

Akio nickte nur und winkte ihnen noch, ehe er in die Schatten eines Seitenweges tauchte und den beiden unerkannt über die hinteren Wege folgte. Er konnte es sich nicht erklären, doch er hatte eine Ahnung, daß es wichtig wäre ... und er wußte, daß er sich auf diese Ahnungen immer verlassen konnte. Marlon hingegen lächelte noch, als er die Hand seines großen Bruders hielt und hüpfte ein wenig, bis sie an dem Haus mit der Werkstatt ankamen. "Denkst du, er ist sauer ?" Der Junge wußte nicht, ob er Angst haben und vorsichtig sein sollte, denn es war das erste Mal gewesen, daß sie den Tag über woanders verbrachten.

"Eigentlich müßte alles okay sein. Ich hab einen Brief hingelegt, in dem drinstand, daß wir ein paar Stunden weg sind und ich hab noch fünfzig Dollar dazugelegt, damit er sich Bier kaufen kann." Im besten Fall schlief ihr Vater jetzt schon und Arthur öffnete die Tür, ließ Marlon hinein und schloß sie danach gleich wieder. Als er sich umdrehte, sah er seinen Vater, der gerade mit wutverzerrtem Gesicht ausholte, um eine Flasche zu werfen. Das Ganze ging so schnell, daß Art keine Chance hatte auszuweichen, und er bekam die Flasche an den Kopf. Es war ein kurzer Schmerz, denn Art ging sofort zu Boden, weil ihm schwarz vor Augen wurde.

All das ging so schnell, daß Marlon einen Moment brauchte, um es zu begreifen - doch dann schrie er verängstigt auf und wich an die Seite, während er entsetzt dabei zusehen mußte, wie sein Bruder auf den Boden krachte und sein Vater wütend aufbrüllend zu ihnen kam und damit begann, auf Arthur einzutreten und ihn zu schlagen. Außen vor dem Haus in den Schatten erschrak Akio bis ins Mark, als er den Schrei Marlons und das Brüllen des Vaters hörte, und reagierte sofort. Da Marlon und vermutlich auch Arthur und der Vater vor der Türe standen, schlug der junge Assassine das Fenster daneben ein, sprang hindurch und knurrte laut bei dem Anblick, der sich ihm bot. Der ältere Rotblonde, der offensichtlich der Vater der beiden Brüder war erschrak, als das Fenster zersplitterte - doch er wich überrascht zurück, als plötzlich Jemand hereinsprang, Schatten um den Fremden zu wabern schienen und die dunklen Schwaden auch nach ihm griffen. "Bei den alten Göttern, verschwinde aus meinem Haus !!" Der ältere Rotblonde schlug erneut zu - doch Akio griff dessen Handgelenk und verdrehte es sofort, brach es dabei und drückte den aufschreienden Mann mit seiner Linken an dessen Kehle zu Boden. Erst jetzt neigte er sich näher und knurrte erneut, ehe er gefährlich leise zu ihm sprach. "Hör gut zu und merke dir, was ich sage, Abschaum. Ich werde deine beiden Söhne zu einem Ort bringen, an dem sie vor dir und deinesgleichen sicher sind - und wenn du einen Brief bekommst, in dem du das Sorgerecht für sie abtreten sollst, unterschreibst du ihn sofort und gibst ihn dem Boten, der ihn gebracht hat. Hast du mich verstanden ?!" Gilliam wollte schon aufbrüllen, doch dann gefror ihm vor Angst das Blut in den Adern, als die Augen des Fremden plötzlich milchig wurden und die Schatten um sie herum sich zu einem riesigen Panther  und einem ebenso riesigen Raben formten. "Was ... was bist du ?!" "Dein schlimmster Alptraum - ich bin ein Schamane, und die Schatten haben meine Bitte erhört und werden dich ab jetzt beobachten. Erst, wenn du das Sorgerecht und allen Besitz deiner Söhne übergeben hast, werden sie wieder verschwinden und dich in Ruhe lassen." Dann stieß er ihn zu Boden und trat  zu Arthur, kniete sich hin und berührte besorgt dessen Stirn, ehe er mit einigen leisen Worten die wilde Magie um sie herum in seiner Hand rief und mit wachsender Besorgnis erfuhr, wie schwer verletzt Arthur war. "Marlon ... lauf runter in euer Zimmer udn hole für dich ein wenig Kleidung und die Dinge, die dir am Wichtigsten sind - es darf aber nicht mehr als ein Rucksack voll sein, den Rest holen wir später. Und bitte packe auch einen für Arthur - du weißt, was er braucht und was ihm wichtig ist." Der Junge nickte nur und lief gleich nach unten in ihre Kellerwohnung, um zu packen - doch er hatte keine Angst mehr, denn er war Akio mehr als nur dankbar, daß der ihnen nun half. Währenddessen nahm der junge Assassine sein Handy heraus und nickte zu den beiden großen Schattentieren, die dafür sorgten, daß Gilliam weiterhin am Boden saß und sein gebrochenes Handgelenk an sich hielt, wählte die Nummer Suchars und sprach leise, als dieser abhob. "Hi, Boß - ich brauche dringend einen Riß, um Arthur zu holen. Ich fürchte, er hat einen Schädelbruch und innere Blutungen, und mindestens eine Rippe ist angeknackst oder gebrochen. Wir müssen ihn holen und heilen, sonst stirbt er. Sein jüngerer Bruder Marlon packt einige Sachen ... ich hole sie, sobald der Riiß hier ist."

"Was ?! Ja, sofort !" Gleich danach legte Suchar auf und rief in Gedanken seinen Gefährten. ##Miguel, mach ein Krankenzimmer fertig. Der Junge, in den Akio verliebt ist, wurde schwer verletzt. Kopfverletzung und vermutlich Rippenbruch und innere Blutungen ... ich hole ihn sofort mit einem Riß hierher.## Als seine Gedanken endeten, öffnete er den Riß  und trat verdeckt durch die Schatten, die Akio beschworen hatte, in die Wohnung. ##Ich habe Miguel Bescheid gesagt, er macht ein Krankenzimmer fertig. Ich nehme ihn, und du nimmst dann seinen Bruder mit durch den Riß.##

##Danke, Sir - ich komme sofort nach.## Dann wandte Akio sich um, da Marlon zögerlich näherkam und den blonden Hünen, der plötzlich im Zimmer stand, ängstlich musterte. "Marlon, das ist mein Vorgesetzter und der Anführer der Roten Garde ... ich habe schon mit Arthur darüber geredet, er weiß Bescheid. Suchar wird dafür sorgen, daß alles gut wird, bitte vertraue mir." Der Junge nickte nur und kam zu Akio, klammerte sich an ihn und schluchzte leise, als Suchar seinen Bruder auf die Arme nahm. Der junge Mischling nahm die beiden Rucksäcke, die Marlon mitgebracht hatte und trat mit ihm durch den Riß, nachdem Suchar hindurchgegangen war und nickte, als der Riß sich hinter ihnen wieder schloß. Sie standen in einem der Krankenzimmer udn Miguel eilte sofort zu dem Verletzten, fluchte leise und fing schon damit an, die Blutung an der Stirnwunde zu stillen. Er sah mit einem Blick, daß der Knochen angebrochen war und die Atmung verriet ihm, daß Akio recht hatte und mindestens eine der Rippen angeknackst oder gebrochen war. "Wir brauchen sofort Hilfe, Suchar - kannst du nicht Hilfe rufen ?" Doch noch ehe dieser etwas tun konnte, landete ein Rabe am Fenster udn wandelte sich in den obersten Schamanen, der leise seufzend zu Arthur trat und die Magie um sie herum rief, damit sie half. Akio atmete auf, als er sah, wie die warmgelb leuchtenden Fäden aus Lebensenergie aus dem Boden stiegen und in den Körper Arthurs drangen ... denn er konnte ebenfalls sehen, wie die Wunden sich schlossen und Arthur langsam zu heilen begann.

Suchar atmete erleichtert auf, er hätte jetzt Cina gerufen. Aber da Neige mit Akio verbunden war, hatte der scheinbar gefühlt, was los war, und sich auf den Weg gemacht. Er löste sich aber gleich von dem Anblick und kam zu Akio, weil Marlon sich bei ihm festklammerte. "Deinem Bruder wird jetzt geholfen." Während er sprach, kniete er sich vor den Jungen und strahlte völlige Ruhe aus. "Ihr seid ab jetzt in Sicherheit."

In der Zwischenzeit hatte Akiot die Rucksäcke an die Seite gestellt und lächelte erleichtert, als er fühlte, wie der Griff Marlons ein wenig leichter wurde. Der Junge betrachtete Suchar einen Moment lang skeptisch - doch dann löste er sich und schlang die Arme um Suchars Nacken, klammerte sich an ihn und schluchzte erleichtert auf, da er spürte, daß dieser Mann ihn nicht anlog. Außerdem sah er, wie die Wunden wunderbarerweise wieder heilten und betrachtete den hübschen Indianer, der diese heilenden Lichtfäden gerufen und sich aus einem Raben gewandelt hatte. "Ich danke dir, Meister ... wie immer, kamst du unerwartet, doch äußerst willkommen." Neige schmunzelte nur auf die Worte seines Schülers und zuckte kurz mit den Schultern, als er sich ihnen zuwandte, da die Heilung fast abgeschlossen war. "Wie immer, sind die Fäden in dem großen Gewebe des Schicksalsengels nicht immer deutlich zu sehen oder zu verstehen ... nicht einmal für mich. Und gerade durch die Ereignisse, die mit Suchar eingeleitet wurden, änderte sich vieles, doch nur zum Besseren. Das gilt auch für diese beiden Brüder, Akio - es war wichtig, daß du sie kennenlernst und auch, daß sie nun hier sind, da sie gebraucht werden."

Suchar hatte Marlon jetzt soweit, daß er in seine Arme kam und hob den Jungen sanft hoch, um ihn zum Bett seines Bruders zu tragen. "Siest du - er wacht auf, er wird wieder ganz gesund." Arthur erwachte nun wirklich langsam und öffnete seine Augen. Jetzt bekam der Rotblonde nur noch mit, wie die Lichtfäden verschwanden, und wie der schwarzhaarig Fremde sich mit einer Kralle den Finger kratzte, um mit seinem Blut den Geistern zu danken. "M... Marlon ... geht es ihm gut ?" Wie immer, dachte er erst an seinen Bruder, aber als er den Kopf drehte, konnte er ihn auf dem Arm des blonden Mannes sehen. "Es geht ihm gut, mach dir keine Sorgen. Akio hat euch beschützt, und ihr seit nun in Sicherheit. Euer Vater wird euch beiden nie wieder etwas tun." Suchar setzte Marlon jetzt auf das Bett und lächelte, als der Kleine vor Glück aufschluchzte.

Und noch im gleichen Moment schlang Marlon seine Arme um Arthurs Hals und klammerte sich fest an ihn - denn er war einerseits überglücklich, daß sein Bruder geheilt war und andererseits mehr als nur erleichtert, daß sie nicht mehr zu ihrem Vater zurückmußten. Etwas, das sie alle berührte und Neige negte sich zu Marlon, berührte ihn sanft an der Stirn und nickte, als der Junge sofort einschlief. "Ich denke, wir müssen alle reden ... dein Bruder schläft tief und fest, er wird in der Zeit nicht aufwachen."

Arthur blieb ruhig liegen, damit Marlon nicht von ihm herunterrutschte, und blickte wieder zu Neige und Suchar. "Ich denke, reden ist eine gute Idee." murmelte er und beobachtete kurz, wie Suchar dem Schamanen einen Kelch mit einer grünen Flüssigkeit reichte. "Trink erstmal was ... ich hatte noch etwas da, es wird dich wieder stärken."

"Ich danke dir, mein Freund." Neige war wirklich dankbar für das reichhaltige, grüne Blut und trank es genießend, ehe er den Kelch auf die Seite stellte und sanft zu Arthur lächelte. "Ich weiß, daß Akio dir schon ein wenig erzählte ... doch ich denke, du hast noch viele Fragen, nicht wahr ? Ich bin Neige, der Meister Akios ... und nicht nur der oberste Schamane dieser Welt, sondern auch ein Werwesen zweierlei Blutes, ich bin sowohl ein Werrabe als auch ein Werpanther."

Arthur hob unbewußt seine Hand und streichelte seinem Bruder durch die Haare, während er versuchte, seine Gedanken zu sammeln. "Eigentlich möchte ich zuerst wissen, was eigentlich passiert ist ... ich hatte, glaube ich, einen Blackout." Er wußte eigentlich nur noch, wie er die Türe öffnete. "Ich weiß nur noch, daß ich die Tür aufgemacht habe, und jetzt liege ich hier ... also was ist passiert ?" Jetzt seufzte Suchar, denn er wußte, daß ein so heftiger Schlag ein paar Minuten an Erinnerung auslöschen konnte. "Ich denke, das erzählt dir Akio,  und ich wede dann noch Afar und Sheldan herbeirufen. Afar kann sich dann um Marlon kümmern, denn du brauchst auch noch Ruhe nach dem Gespräch." Arthur war noch immer stark geschwächt, und brauchte nach dem ersten Gespräch sicher einiges an Schlaf.

"So ist es - und ich gehe gleich zu Cina und lasse ihn schon alle nötigen Dokumente aufsetzen, die wir brauchen werden." Neige seufzte leise, als er endete ... denn gerade die Bürokratie war immer wieder schlimm und er war mehr als nur froh, daß sie durch den Schriftenmaler nun die Möglichkeit hatten, dies nun so weit wie möglich zu umgehen. Dann lächelte er noch einmal zu Arthur, küßte Suchar kurz und verschwand dann in einer Wolke schwarzen Schnees, während Akio nur lächelnd den Kopf schüttelte und die kleine, schwarze Schneeflocke aus Kristall aufhob, die liegengeblieben war. "Wie immer kurz angebunden - aber ich bin froh, daß er das schon übernimmt. Und danke, Sir, daß du Afar und Shel holst ... Marlon wird Afar brauchen können." Während er sprach, setzte der junge Assassine sich auf das Bett und streichelte Arthur kurz über die Wange, ehe er den Blick senkte und leise erzählte. "Das, was passierte ... ich hoffe, Marlon wird darüber hinwegkommen, denn er mußte alles mitansehen. Dein Vater war scheinbar schon wütend, als du kamst - er warf dir eine Bierflasche an den Kopf, und als du ohnmächtig zusammengebrochen bist, schlug und trat er vor den Augen des Kleinen auf dich ein. Ich war leider zu weit weg, als ich den Schrei hörte , sonst wäre ich schneller dagewesen. Ich sprang durch das Fenster und dein Vater versuchte, mich ebenfalls zu schlagen - ich habe ihm das Handgelenk gebrochen und die Schatten dazu beschworen, zu einem riesigen Raben und einem ebenfalls riesigen Panther zu werden, die ihn in Schach halten und letztlich dazu bringen sollen, die Papiere für die Übergabe des Sorgerechts für euch an Suchar zu unterschreiben. Dann rief ich Suchar an und er öffnete einen Riß in euer Haus, damit ich euch beide und zwei Rucksäcke mit dem Wichtigsten durchbringen konnte. Als wir hier waren, untersuchte dich Miguel, der Gefährte Suchars ... und dann erschien mein Mentor und heilte dich mit Hilfe der wilden Magie. Du bist zwar erschöpft, aber völlig abgeheilt, Arthur ... und in Sicherheit, und wir holen noch eure restlichen Sachen und sorgen dafür, daß er euch nicht mehr schaden kann."

Arthur wurde doch etwas blasser und nickte leicht. "Ich hätte nicht gedacht, daß er soweit geht ... ich hatte extra einen Brief und Geld hingelegt, damit er nicht böse wird. Und ich bin froh, daß du in der Nähe warst, und ihn so eingeschüchtert hast." Er merkte, daß sich Akio wegen der Gewalt schämte, die er hatte nutzen müssen. "Ohne dich wäre ich wohl tot und ich will nicht wissen, ob er nicht noch auf Marlon losgegangen wäre." Art streichelte wieder durch das Haar seines Bruders und küßte ihn sacht auf die Stirn. "Du bist hier auf jeden Fall sicher und du kannst hier noch lernen, was du möchtest, und deine Fähigkeiten voll ausnutzen ... und dein Bruder hat einen Spielgefährten in seinem Alter. William ist ein junger Titan - sein Bruder lebt hier, und William wird auch einen Jungen in seinem Alter brauchen, weil er selbst auch allein und in Gefangenschaft lebte." Suchar erzählte leise, damit Arthur Sicherheit fand. "Ich bin so froh ... vor allem für Marlon. Er hatte sein Leben lang immer Angst vor Dad."

"Zu recht - ich konnte spüren, wie etwas Böses in seinem Inneren schwärte. Ein Schmerz, den er nicht überwand und der ihn langsam vergiftete." Gerade das war etwas, das den jungen Assassinen noch einmal schaudern ließ, ehe er aufmerkte, da er etwas hörte und leise schmunzelte. "Die Anderen haben mitbekommen, daß etwas los war ... Sir, kannst du Afar und Shel holen ? Dann können wir alle noch etwas schlafen, bevor wir uns Morgen dann um alles kümmern." Miguel nickte auf die leisen Worte Akios und räumte die restlichen Verbandsachen weg, froh darum, daß Neige sich um die Wunden gekümmert hatte. "Das wäre gut, mein Liebster - Arthur braucht den Schlaf und ich denke, wir auch. Ich richte schon einmal das Nebenzimmer für Marlon und Afar her,  okay ?"

"Danke, Schatz." Suchar küßte Miguel und blickte ihm kurz nach. "Dann werde ich die zwei mal hierherholen." Seine Gedanken waren jetzt schon bei Afar und Sheldan und er berichtete kurz, was vorgefallen war. Es dauerte nur einige weitere Momente, bis er ihnen einen Riß öffnete, und sie das Krankenzimmer betraten. Arthur sah mit großen Augen zu dem Lichtriß und starrte weiter, als Afar hindurchtrat, Suchar respektvoll grüßte und dann leibhaftig vor dem jungen Rotblonden stand. Sheldan kam einen Moment später nach, und nickte Suchar nur zu.

Der schlanke Vampir konnte nur zu gut spüren, was in Arthur vorging und kam zu ihm, neigte sich zu ihm und küßte ihn sacht auf die Stirn, während er seine Ruhe in ihn fließen ließ. Dann lächelte er und streichelte sanft über die Haare Marlons, während er leise zu dem älteren Bruder sprach. "Ich grüße dich, Arthur ... es ist mir eine Freude, dich und deinen Bruder kennenzulernen. Es ist schön zu sehen, daß die alten Völker nicht alle ausgestorben sind - ich kann es spüren und auch ein wenig in deinem Blut riechen, daß ihr wirklich von dem Stamm abstammt, in dem ich damals mit Kian lebte. Ich werde mich um Marlon kümmern, ja ? Ich sorge dafür, daß die Erinnerungen an die Nacht ein wenig verschwommener werden und der Schmerz gemildert wird ... kein Kind sollte so etwas sehen oder fühlen, es ist besser so." Dann nahm Afar den Jungen auf seine Arme und lächelte zärtlich, denn schon jetzt fühlte er, wie sein Herz sich für die beiden Brüder öffnete. Akio schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und blickte dem hübschen Vampir nach, ehe er wieder zu Arthur sah und ihm sanft das Kinn hochklappte. "Schlaf ein Bißchen, ja ? Dein Bruder ist in den besten Händen und es wird ihm Morgen viel besser gehen, Afar kümmert sich darum."

Arthur blickte Afar noch nach und erst, als alle bis auf Akio weg waren, nickte er leicht. "Ich versuche es ... es ist so viel passiert. Würdest du dich zu mir legen ?" Art brauchte jetzt die Nähe und er ahnte, daß der Schwarzhaarige nichts dagegen hatte.

"Natürlich, Arthur ... mehr als nur gerne." Akio hatte es gehofft und neigte sich vor, küßte Art und stand dann auf, zog sich bis auf den Slip aus und legte sich neben den Größeren, nachdem auch dieser sich bis auf den Slip ausgezogen hatte. Dann zog er die Decke über sie beide und kuschelte sich an Arthur heran, seufzte behaglich und kostete es aus, bei ihm zu liegen. "Ich bin froh, daß du nun hier und geheilt bist ... ich hatte solche Angst um dich."

"Ich bin froh, daß du für uns da warst ... danke." Arthur war einfach nur müde und jetzt, wo Akio bei ihm war, driftete er gleich in einen tiefen Schlaf. Hier war er sicher und konnte ruhig schlafen, und die Nähe des Schwarzhaarigen verstärkte diese Sicherheit noch.

Ihm antwortete nur ein sanftes Lächeln, ehe auch Akio seine Augen schloß und in einen leichten, doch erholsamen Schlaf fiel. Alles weitere konnten sie am nächsten Morgen regeln, und es würde sich alles ergeben.

 

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