Balken01a


 Dylan und Ceth  01
 

backset3line

"Dylan .... Bitte, du darfst nicht ... ich ... ich beeile mich, ich bringe dir einen Arzt - egal, wen ich dafür töten muß ...." Leise, verzweifelte Worte des großen Schwarzhaarigen, als er dem sichtbar Leidenden über die fahlen, eingefallenen Wangen streicht, seine Kiefer schließlich so eng aneinander preßt, daß die kräftigen Zähne knirschen. Tiefer Schmerz, der sich für einen Herzschlag in den katzengrünen Augen zeigt ... dann nickt er unmerklich, als der Schmerz sich in eiserne Härte wandelt. "Ich gehe jetzt, Dylan ... Bitte, halte durch, mein Herz." Noch einen letzten Kuß auf die eisige Stirn des Todkranken hauchend, steht Ceth dann auf und packt sich die Weste, die Türe hinter sich ins Schloß dreschend - läuft lautlos und ungesehen in den Schatten zu den nobleren Vierteln der alten Stadt, um sich dort einfach einen der Ärzte zu krallen und ihn herzuzerren, ihn mit Gewalt dazu zu zwingen, seinem Geliebten zu helfen.

Gleich, nachdem Ceth die kleinen Wohnung verlassen hatte, keucht Dylan auf, ihn ein Hustenanfall überkommt, hält er sich leicht das Laken vor den Mund, das Blut aus seinen Lungen hochkam, den Stoff leicht tränkte, vermischt mit den Tränen, die nun über seine Wangen rinnen. Erst, als der Anfall vorbei ist, legt sich Dylan wieder zurück, sein Atem schwer und rasselnd ging, wegen der Tuberkulose, die er hatte. War er jedoch irgendwie froh, daß Ceth gegangen war. "Verzeih mir..... ich kann nicht mehr bleiben." hauchend, konnte er den Körper und sich darin kaum noch am Leben halten, zu lange war er schon darin, länger, als jemals zuvor. Schwaches, blaues Leuchten das sich um den ausgemergelten, kranken Körper legt, ein Zweiter daraus aufzusteigen scheint, zuerst verschwommen, dann scheint er immer mehr Form anzunehmen, zu einem bläulichen, fremdartigen Wesen wird. Keucht Aluken auf, als er aus dem Bett steigt, auf seine Hülle blickt, in der er als Dylan eine so schöne Zeit verbracht hatte, bis zuletzt, er selber fast zerfallen wäre darin. "Bitte verzeih mir, Ceth.....Ich liebe dich..." wispert, als er die Decke wieder über den nun verstorbenen Körper legt, den er so lange am Leben erhalten hatte. Fast schwerlich löst sich das Wesen, verschwindet rasch aus dem Fenster, schließt es wieder, er zu seinem neuen Wirt flieht, den er nun dringend brauchte. Schwor er sich, Nie wieder so nahe an einen Menschen zu kommen, daß er ihn lieben könnte, es zu schmerzlich war für ihn, als daß er es noch ein weiteres Mal durchstehen könnte.

}}|{{

Mit einem leisen Fluchen seinen Hut tiefer in die Stirn ziehend, wünscht Ceph seinem Chef die Krätze an den Hals, der ihm diesen Fall von dem alten Mick übergeben hatte, da dieser in Rente gegangen ist .... ungeklärte Todesfälle, die sich ein wenig ähnelten: Eigentlich junge Männer, die verschwanden - und meist in einer völlig anderen Stadt gefunden wurden, ausgemergelt und völlig verbraucht, der Letzte hier in Chicago in einem Massagehaus. Was sollte ausgerechnet ER mit einem solchen Fall ?! Er war der beste Cop der Stadt, wenn es darum ging, eine Spur zu verfolgen, ja - aber nur, wenn es eine Frische war, der er mit seinen Sinnen folgen konnte. Manchmal verfluchte der junge Werpanther seine Kräfte allerdings auch, vor Allem, wenn er an früher dachte .... mit einem Kopfschütteln vertreibt Ceth die schweren Gedanken und hält nun vor der Tür des berühmten, japanischen Massagesalons, der nur für die gehobene Klientel vorbehalten ist, da die Künste des Hauses sich nicht nur auf die Massage bezogen, sondern auch diverse andere Möglichkeiten für entsprechendes Geld zur Verfügung standen. Jedoch war dieses 'Edelpuff', wie der junge Werpanther es in Gedanken nannte, sehr geschätzt und mußte von der Polizei geduldet werden, da auch die Stadträte, der Bürgermeister und die Chefs der großen Firmen hier Stammkunden waren. Ein 'Routinejob', so hatte der Chefinspektor es genannt - von wegen. Mißmutig klopft der große Schwarzhaarige an die Tür des Etablissements und hält dem Türsteher seine Polizeimarke unter die Nase - brummt ein kurzes "Chicago-Police - laß mich rein, Großer, ich bin angemeldet, geht nochmal um den Kalten, den ihr hier hattet." zu ihm, während er wartet, eingelassen zu werden und aus dem kalten Regen zu kommen.

Der große Asiate brummt leicht, lässt den Cop dann aber herein, Madame Chi schon hinter ihm zu sehen war. "Ich bin die Hausherrin Madame Chi. Bitte folgen sie mir in mein Büro, Mister ?..." Blickt die ältere Asiatin ihn fragend, aber höflich an, sie sehr gepflegt war, ein wenig übertrieben mit Schmuck behängt. Trägt sie, wie man es wohl auch vermuten konnte, einen schönen Kimono, das Dekolte weit offen, so daß man ihre Brüste schon fast mehr als gut sehen konnte, die Brustwarzen aber verdeckt blieben.

Sofort eintretend, mustert Ceth die Dame vor sich nur mit einem kühlen Blick seiner grünen Augen, läßt sich nicht im Mindesten ablenken ... gibt dann seinen Hut und den nassen Mantel einem der Diener und schüttelt kurz das schwere, nasse Haar aus, streicht eine der schwarzen Ponysträhnen nach Hinten, als er ihr murrend antwortet. "Inspektor Rathen. Ceth Rathen, Morddezernat. Hab den Fall übernommen und muß ihnen noch nen paar Fragen stellen. Denke, auch sie möchten das schnell hinter sich bringen - ich will heim und sie keinen Cop im Haus."

"Sie haben Recht in gewisser Hinsicht.... Außer, daß ihr Chef einer unser besten Kunden ist und auch ein Cop... sozusagen." Führt sie ihn nicht in ihr Büro, sondern in eines der Zimmer, sacht lächelnd auf die Liege nickt. "Bitte, eine Massage aufs Haus für sie, dann können sie Dylan befragen, denn der Tote war sein Stammkunde und bei ihm geschah es dann,... der arme Junge, er war ganz geschockt." Seufzt sie leise. "Ich kann ihnen nicht viel sagen, außer daß er tot war, als ich ins Zimmer kam und er krank gewesen schien, er kam her, um sich zu erholen, hatte gehofft, daß seine Krankheit sich bessert.....Ein höflicher, junger Mann, es ist wirklich schade um ihn." Seufzt sie erneut, lächelt etwas wehmütig, doch kann man es nicht wirklich ernst nehmen oder erkennen, daß es ihr wirklich leid tat. "Dylan wird dann in zehn Minuten bei ihnen sein, Mr. Rathen." Zieht sie sich nun einfach zurück, die Tür hinter sich schließt, denn auch sie hatte einen Kunden, der wartete.

Ihr nur ein kurzes "Ok." nachwerfend, knurrt Ceth leise ... seufzt schließlich und zieht sich aus, legt die Hose samt dem Hemd, den Hosenträgern, seinen Socken und dem Unterhemd auf den Stuhl, der in dem Zimmer ist, den Revolver aber noch immer gewohnheitsmäßig in seiner Reichweite haltend, während er sich umsieht und wartet, schließlich auf die große Pritsche setzt. 'Wenigstens ein wenig Entspannung - und nochdazu kostenlos.' Leise Gedanken des jungen Werpanthers, ehe er seine Augen halb schließt - die Sinne ein wenig herabschraubt, da der Geruch der Räucherstäbchen sonst zuviel für ihn wäre.

Genau zehn Minuten später tritt Dylan leise ein, er ein kleines Tablett bei sich hatte, die Tür leise wieder zuschiebt, er allgemein recht leise war wie Alle, die in dem Massagehaus arbeiteten. Innerlich seufzt er auf, als er den Cop auf der Liege liegen sieht, erschrickt dann, als er ihn erkennt. ‚Ceth ?....Aber wie ?....Nein, das kann nicht sein, außer, er ist kein Mensch.' Stille, fast schmerzliche Gedanken, war es lange her, daß er den Körper des anderen Dylan verlassen hatte und somit Ceth seinen Geliebten nahm... Nun war er wieder in einem Körper und hieß Dylan, aus Zufall nur. Ist es unglaublich, doch dürfte er sich Nichts anmerken lassen und tut es äußerlich auch nicht, auch wenn es ihm schwerfällt. "Mr. Rathen ?... Ich bin Dylan, Madame hatte gesagt, sie möchten mir ein paar Fragen stellen zu dem Tod von Mr. Davvin." Stellt er das Tablett lautlos ab, sich erst dann zu dem Schwarzhaarigen herumdreht, ein wenig scheu lächelt, während er seinen Kimono dabei öffnet, ihn dann beiseite legt, nur noch ein dunkelrotes Lendentuch trägt. Dylan versucht, das, was früher einst war, aus seinen Gedanken zu verbannen, er einzig bemerkt, da Ceth noch mehr Narben hatte als damals.

Nur kurz die Augen aufmachend, als der Masseur kommt, hatte der junge Werpanther sie wieder geschlossen und den Kopf auf seine Arme gelegt ... nickt dann unmerklich und antwortet ihm erst, als er das Rascheln des herabgleitenden Stoffes hört. "Jap, will ich. Ich hab den Fall übertragen bekommen, weil der Alte in Ruhestand gegangen ist - und ich mich erstmal mit dem beschissenen Fall auseinandersetzen muß, sie können sich vielleicht denken, daß mir das Alles noch weniger Spaß macht als Ihnen. Also, dann fangen wir an - wie lange kannten sie das Opfer schon, wie oft war er hier, was haben sie so Alles bei ihm gemacht ? Nur massiert oder auch diese besonderen Dienste, für die das Haus hier inoffiziell hochgerühmt wird ? Wissen sie, ob der Tote irgendwelche Drogen genommen hat oder Medikamente, irgendwas in der Art - oder Feinde hatte ? Schulden vielleicht ? Jede Kleinigkeit, die er ihnen erzählt hat, kann von Nutzen sein oder eine Gewohnheit kann uns zu einem Täter bringen. Das ist nämlich nicht der einzige Fall dieser Art - vor zehn Jahren gabs einen in San Franzisco und vor zwanzig Jahren einen in New York, die Profile ähneln sich ziemlich: Eigentlich junge Männer, die keine Familien haben, verschwinden plötzlich - tauchen woanders auf und leben ganz anders, werden dann plötzlich krank und siechen dahin ... als ob sie Etwas aussaugen würde. Dann sterben sie und werden irgendwann gefunden, bemerkenswerterweise passiert das immer in einer anderen Stadt als in der, wo sie eigentlich herstammten. Und immer um die zehn Jahre nach ihrem ersten Verschwinden, und ausgerechnet so einen Mist darf ich bearbeiten. Viel Spaß beim Massieren, Kleiner - meine Schultern sind aus Stein."

Dylan lässt Ceth erst Einmal reden, sämtliche Fragen stellen, pocht sein Herz ein wenig mehr als sonst, warum musste gerade er diesen Fall bearbeiten. Warum Ceth noch lebte, sich kaum verändert hatte, das fragte er sich schon nicht mehr, er sicher ein höheres Wesen sein musste, das er nicht erkannt hatte und das war wohl gegenseitig. Lautlos kommt Dylan zu dem Schwarzhaarigen, hatte er sich zuvor ein wenig geruchloses, aber wärmendes Öl in eine seiner Hände geträufelt. Mit der Anderen schiebt er sacht das schwarze, feuchte Haar beiseite, verreibt das Öl dann sacht auf den Schultern und dem Rücken. "Nun, er ist einer meiner Stammkunden gewesen, war recht wohlhabend und allein, er kam fast jeden zweiten Tag her in den letzten vier Monaten, davor war es einmal die Woche." Pausiert er kurz, steigt einfach auf die Liege, setzt sich auf den unteren Rücken von Ceth. Seine Hände hat er auf den verspannten Schultern des Größeren, beginnt sie zu anfangs eher sacht zu massieren, seine Finger jedoch erstaunliche Kraft aufweisen. "Sie haben recht... Hart wie Granit.....Danach müssen sie meine Finger massieren." Wispert er leise, lächelt dann ein wenig, Ceth schon früher so steinerne Verspannungen hatte. "Entschuldigung... Zurück zu den Fragen." Kam es ihm vor, als hätte er vom Thema abgelenkt. "Mr. Davvin habe ich regelmäßig massiert, auf der Liege und im Bad. ... Und die anderen Dienste ebenso, er schien es förmlich zu brauchen, er war sehr einsam. Ein scheuer, junger Mann, ich wüsste Nicht, daß er Feinde gehabt hatte oder Drogen nahm." Wandern seine Hände nun in den Nacken, er dort mit dem sachten Drücken seiner Daumen die Wirbel wieder leicht richtet. "Am Abend, als er starb, habe ich ihn nur massiert mit ätherischen Ölen, er hatte Probleme mit dem Atmen. Er hatte dann schon seit zwei Monaten schon keinen der anderen Dienste mehr verlangt, sich erhofft, daß seine Gesundheit sich durch die Massagen und heißen Kräuterbäder wieder etwas erholt." Streichen seine Finger weiter durch den Nacken, ein wenig herauf, er hinter den Ohren ein wenig massiert, denn auch dort verliefen Muskeln.

Sich nur mit Mühe ein Schnurren verkneifen könnend, als der Schlankere langsam aber sicher seine Schultern lockert, schließt Ceth seine Augen und entspannt sich langsam, ihm die Arbeit dadurch noch ein wenig erleichternd ... folgt dann mit hart zusammengehaltener Konzentration den Worten Dylans, zwischendurch nur leise, zustimmend murrend. Das sachte Gewicht irgendwie auf seinem Rücken genießend, durchzuckt ihn für einen Augenblick, daß er dieses Gefühl kennt ... verfliegt jedoch sofort in einem leisen, unwillkürlichen Stöhnen bei dem Massieren seines Nackens. "Verdammt, das tut gut ... sie haben herrliche Hände, es ist schon ewig her, daß ich so gut massiert worden bin. Hat ... hat der Tote irgend Etwas gesagt, das darauf schließen läßt, was er für eine Krankheit gehabt hat ? Bei der Obduktion kam lediglich heraus, daß er an rapiden inneren Alterserscheinungen gelitten hatte, förmlicher Zerfall, der ihn letztlich umbrachte. Aber das ist doch nicht normal bei drei völlig unterschiedlichen Opfern in drei unterschiedlichen Städten, so weit auseinander ....." Nun wieder verstummend, grübelnd, zieht der Schwarzhaarige die dicken Brauen tief in seine hellgrünen Augen, leise dabei grübelnd ... wartet auf eine Anwort des Masseurs, währenddessen die noch immer andauernde Massage sichtlich genießend.

"Nein, er hatte Nichts gesagt, nur, daß er krank sei.... Sie können mich übrigens duzen, ich bin es nicht gewohnt, hier gesiezt zu werden." Mit einer streichenden Bewegung nimmt er seine Hände hinter den Ohren weg, sie sacht über den Hals erneut zu den Schultern gleiten lässt, nun erneut dort massiert, die Muskeln lockert. Erst dann richtet er sich ein wenig auf, stützt sich mit den Händen an den breiten Schultern ab. Macht er eine ruckartige Bewegung, die Schulterblätter herunterdrückt, daß es laut knackt, die Verspannungen dort nun ganz weg sein dürften. "Sie meinen also nicht, daß es ein Zufall sein kann.... daß alle Drei diesen Zerfall durchgemacht haben ?.... Mir kam es vor, als hätte Mr. Davvin Lungen- oder Herzprobleme....Aber ich bin kein Arzt, der das beurteilen könnte. ... Er starb mir in den Händen weg, er hat einfach zu atmen aufgehört, ich hatte Angst, es lag an den Ölen, mit dem ich ihn massiert hatte, weil eigentlich sollten sie ihm das atmen erleichtern."

"Nein, daran lag es nicht - er starb an Altersschwäche, das Herz hat einfach aufgehört zu schlagen ... aber es war besser so, denn wenn er noch weitergelebt hätte, wäre er an den Blutungen der Lunge gestorben, die Symptome glichen fast einer Tuberkulose. Und Nein - ich denke nicht, daß es Zufall ist, dafür ist es jetzt schon einmal zu oft passiert. Zwei solche Leichen an zwei verschiedenen Orten, das KANN noch Zufall sein, auch wenn es merkwürdig ist - aber Drei, das ist schon mehr als nur merkwürdig. Das Schlimme ist nur - Jeder tappt im Dunkeln. Die Ärzte können nur sagen, daß es mehr als nur ungewöhnlich ist, aber es ist kein Mord, wenn ein junger Mann an Altersschwäche stirbt ... und sonst kann sich eh Keiner nen Reim darauf bilden. Mann, wir haben jetzt das Telefon und Maschinengewehre, Autos - Impfstoffe gegen Krankheiten. Die 20er sind doch wirklich fortschrittlich und dann sowas, ich frag mich manchmal echt, wo ich bin." Leise schimpfend, legt es sich wieder, als Dylan weitermassiert, stöhnt der große Cop leise bei dem Einrenken der Schultern und darunterliegenden Wirbel - setzt noch ein leises "Ja nicht aufhören ...." nach, wieder verstummend und nur genießend.

Leidvoller Blick für einen Moment, kann Ceth ihn aber nicht sehen. Hatten die Leute recht, er Blutungen in der Lunge bekommen hätte, doch Einmal hatte er es soweit kommen lassen, danach dann Niemals wieder. Rückt Dylan ein wenig tiefer, sitzt auf den Oberschenkeln, doch belastet er sie nicht, weil er ein wenig auf die Knie geht, er nun weiter den unteren Rücken, die Muskeln neben den Wirbeln zu massieren begann. "Nur, wenn es kein Mord ist... Warum interessiert sich die Polizei dafür ?....Vielleicht ist es ja doch eine seltene Krankheit, die Keiner kennt." Bemerkt er kaum, daß er sich weiter heruntergelehnt hatte, er fast versucht war, Ceth zwischen den Schulterblättern zu küssen, die starken Muskeln mit den Lippen zu erfühlen. Bemerkt er es erst, als sein Haarzopf leicht nach vorne fällt. "Wäre es in Ordnung, wenn ich ihnen die Unterhose auszieh ?... Es ist besser, wenn sie nicht im Weg ist." Keine Hintergedanken, die er hatte, wartet er auf eine Antwort, seine Frage auch nicht aufdringlich war.

"Hmm ? Ach so .... Ok, aber ich sags dir gleich, Bestechung läuft nicht." Leise sprechend, merkt man deutlich durch, wie sehr Ceth das Massieren genießt ... dann richtet er sich ein wenig auf und dreht seinen muskulösen Körper auf die Seite, zieht seine Unterhose aus und läßt sie einfach auf die Seite fallen, ehe er sich wieder auf den Bauch dreht und den Kopf auf seine verschränkten Arme legt. "Natürlich kanns auch ne Krankheit sein - das Merkwürdige daran ist halt, daß sich die Umstände und die Leichen an sich so gleichen. Wie das Profil eines Serienkillers, nur daß eben kein Mord nachzuweisen ist. Bisher waren es auch drei völlig normale Fälle, die in irgendwelchen Schubladen vermoderten - aber mein Vorgänger erfuhr davon und mußte die Akten ja anfordern und das Kramen anfangen, der Idiot ....."

"An Bestechung dachte ich nicht, Madame würde mir das sonst von Lohn abziehen, wenn sie das mitbekommt, ich soll nur massieren." Hatte Dylan einen Blick auf die Männlichkeit von Ceth werfen können, kam es ihm vor, daß er noch etwas gewachsen wäre, allgemein erscheint er ihm größer und noch breiter als damals. "Und man hat es ihnen nun aufgedrückt." Leise Worte des Rotbraunhaarigen, als er sich aufstellt, dann oben an den Griffen, die in die Decke eingelassen worden waren, festhält und mit den nackten Füßen auf den Rücken des Großen steigt. Waren die Griffe da, damit er nicht abrutschen konnte, knetet er das breite Kreuz nun gekonnt mit den Füßen durch, er selbst damit die Wirbel alle wieder richtet, bis herab zum Steißbein. "Sie sind schön breit gebaut, das ist selten hier im Haus." Betrachtet er sich von oben den Rücken, die entspannten Muskeln.

"Kommt von der Familie, Kleiner .... unter meinen Vorfahren waren Indianer und Spanier und auch ziemlich große Europäer. Und ich hab viel trainiert, die Anlagen gut ausgewachsen. Hast wenigstens was zum Trampeln, das nicht gleich zusammenbricht unter deinem Fliegengewicht .....und jap, man hat mir den Mist draufgedrückt, weil ich eine Nase für ungewöhnliche Spuren habe - aber nur für frische Fälle, so altes Zeug gibt keine brauchbare Spur her, nur Aktenkram, den ich dann in vierfacher Ausfertigung tippen muß, wenn die Schreibmaschine mal frei ist." Leise, leicht mürrische Worte des Großen, als er an den Bürokram seiner Arbeit denkt ... erst dann seinen Kopf dreht und sich schließlich selbst, den Braunhaarigen über sich betrachtet. "Du bist verdammt gut, Kleiner - es ist wirklich lange her, daß ich so entspannt war, das tat verdammt gut ......."

"Nun, das ist mein Job, die Menschen zu entspannen." Lächelt Dylan sonnig, dann, wo der Rücken durchgeknetet ist, wieder langsam von dem Massagetisch heruntersteigt. Nimmt er erneut etwas Öl, mit der anderen ein Tuch dann. "Umdrehen Bitte." Legt er das Tuch dann über die Lenden, beginnt, die Arme von Ceth zu bearbeiten, sie mit neutralen aber diesmal nicht wärmenden Öl einreibt und durchmassiert. "Man sieht, daß sie spanisches und indianisches Blut in sich tragen... die dunkle Haut." Blickt er Ceth kurz in die grünen Augen, dann scheu lächelnd wieder wegblickt zu dem Arm, den er gerade in der Mangel hat. Schüttelt er ihn leicht, um die Muskeln zu lockern, seine Finger geschickt über die Muskeln streichen, er sie bis herab zu den Fingern durcharbeitet.

Nun doch leise, fast nicht hörbar zu schnurren beginnend, da er sich nicht mehr beherrschen kann, entspannt Ceth sich sichtlich ... werden seine hellgrünen Augen ein wenig weicher, als er leise, dunkel antwortet. "Nicht nur daran, Kleiner ... aber das ist nicht so wichtig. Es ist schön, wie du massierst .... wie eine alte Erinnerung, aber ich weiß nicht, an was .... egal, mach weiter."

‚Er hat mich vergessen...' Sind das seine einzigen Gedanken im Moment, es ihn ein wenig betrübte, doch würde er es Nie zeigen. Geht Dylan nun herum, sich den anderen Arm vornimmt, ebenso massiert, bevor er zu den kräftigen Beinen kommt, auch dort wieder etwas Öl hinzu nimmt. "Wenn ich aufhören würde, dann wäre meine Arbeit nicht beendet.... Sie könnten sich beschweren gehen bei Madam." Lächelt er nun erneut, genießt es, die kräftigen Schenkel mit seinen Händen durchzukneten, es sich gut anfühlt, zum Ersten, weil es Ceth war, zum Anderen, weil sie so kräftig waren, die Haut schön und straff, nicht so schlaff und weich wie von Einigen seiner anderen, seiner Stammkunden.

'Verdammt ... er ist so gut wie .... wie Dylan, als er noch gesund war, mein Herz .... nicht nur, daß er heißt wie er, er ... berührt .... Ceth du bist ein Träumer. Dylan ist tot ... er hat genug gelitten und starb. Dies ist ein Fremder, ein Masseur .....' Leise, schmerzvolle Gedanken, die durch den Geist des Werpanthers streifen, als er seine Augen wieder schließt ... sein Gesicht für einen Herzschlag hart und fast abweisend wird unter den Erinnerungen, die ihn quälen, ehe er sie verdrängt und nur noch die Gedanken an seine Arbeit zuläßt, unwillkürlich die Muskeln seines Beines dabei anspannend. "Wieso sollte ich mich beschweren, Kleiner, wenn du mehr tust, als du sollst. Außer uns Beiden würde es eh Keiner wissen, die Madam hat scheinbar wohlweislich dafür gesorgt, daß hinter den Gucklöchern Niemand ist - mein Ruf scheint mir vorausgeeilt zu sein."

"Ich hätte aber ein schlechtes Gewissen, ich habe meine Arbeit bisher immer beendet.... Ich bin nun Einundzwanzig, seit ich Sehzehn bin, arbeite ich als Masseur und davor als Laufbursche und Zimmerputzer." Ist Dylan inzwischen bei den Zehen angekommen, massiert die Fußsohle. Ist er dort dann auch nach einer Weile fertig, lächelt sacht. "Ich hoffe, sie sind nun entspannt vom Kopf bis zu den Zehen."

"Nicht ganz, Dylan ... aber dafür bist du nicht zuständig. Ich danke dir, das war wirklich herrlich, wie gesagt ... es ist mehr als nur lange her, daß ich ... ich ... Danke einfach." Nun aufstehend, nimmt Ceth das Handtuch weg und schlüpft wieder in seine Unterhose - zieht sich dann an und nickt schließlich, den Mantel überziehend und seinen Hut aufsetzend. "Bitte komm Morgen Nachmittag am 4. Revier vorbei, zu Inspektor Rathen - ich sag dem Cop am Eingang Bescheid, ich brauch dich noch wegen ein paar Dingen, die sich aber nur im Revier klären lassen."

"Wie sie möchten." Lächelt Dylan, zieht sich seinen Kimono wieder an, er dann die Tür aufschiebt und Ceth zum Ausgang begleitet. Kommt ihnen dabei ein älterer Herr vorbei, schon einen lüsternen Blick auf Dylan gerichtet hatte, es sein nächster Kunde war. Dylan hatte den Mann, angelächelt, lächelt nun aber Ceth an. "Bis Morgen dann, Inspektor Rathen." Hält der kräftige Türsteher schon mal die Tür auf, wartet ungeduldig, daß der Cop verschwindet.

Den anderen Kunden nur kurz musternd, nickt der junge Werpanther kurz zum Abschied - spricht noch ein leises "Bis Morgen." zu ihm, ehe er sich zu dem Türsteher umdreht und zu diesem kommt - die langen Eckzähne fletscht und leise faucht, seine Augen plötzlich, nur für einen Herzschlag, so kalt wie Eis und so wild wie die seiner Tierform werden, seine Aura für einen Moment völlig erwacht. "Merk dir eins, Kleiner - wenn ich wollte, könnte ich dich sofort töten, also bring mir den Respekt entgegen, der mir gebührt ... auch wenn ich weiß, daß ihr Cops nicht leiden könnt !" Erst dann dreht er sich einfach um und geht in den Regen hinaus, den Hut tief in die Stirn ziehend, während seine Aura wieder erlischt, als er mit den Schatten der Gassen verschmilzt.

Selbst Dylan, der etwas weiter weg stand, hatte geschaudert, dreht er sich nun lächelnd um, als der Türsteher sich schüttelt, ihm sicher eine Gänsehaut über den Rücken gekrochen war. `Wild wie immer ist er.' Erinnerte er sich ein wenig, geht dann in eines der anderen Zimmer, der Kunde schon auf ihn wartete.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b