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 ”Die Bluteiche” 05
 

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Seither waren etwas über zwei Wochen vergangen und die Beziehung der Beiden hatte sich nicht nur vertieft, sondern wurde so innig, wie Beide es sich nur wünschen konnten. Der junge Krieger half Temau nicht nur beim Graben nach den erzhaltigen Steinen sondern auch beim Fertigen der Holzkohle und ebenso beim Schmieden, eine Arbeit, die ihm besonders viel Freude bereitete. Doch er vernachlässigte deshalb nicht seine Pflicht als Jäger und brachte ihnen immer wieder frisches Fleisch und Felle, die sie zum Handeln nehmen konnten ... und die Nächte und manchesmal auch Tage, die sie damit verbrachten, einander zu lieben und die Sehnsucht ihrer Körper zu befriedigen, machten das Glück dieses ungewöhnlichen Paares vollkommen. Es machte Alin nichts aus, daß er seine Gewohnheiten Temau anpaßte ... und so war es auch jetzt, als er sich ausgiebig in dem kleinen Bach abwusch, seine Haare mit Seifenkraut säuberte und schließlich auch mit einem der Bronzedolche die leichten Bartstoppeln von seinem Kinn rasierte.

Dabei wurde er von Temau beobachtet. Er saß weiter oben am Eingang der Höhle und nähte einen Ärmel an das Hemd, das er für Alin gemacht hatte. Es war aus Wolle und für den kommenden Winter. Er dachte dabei an die ersten Male zurück, bei denen er Alin rasiert hatte, sein Gesicht sah gleich viel jünger aus und zeigte jetzt das maskuline Kinn noch deutlicher. Nach den ersten Malen wollte Alin sich selber rasieren und schnitt sich regelmäßig, aber langsam bekam er es besser hin und scheinbar schnitt er sich inzwischen mit Absicht, damit Temau seine Wunden mit der Zunge versorgte. Temau wusste das, aber Alin wusste nicht, daß er es wusste, und so lächelte der Vampir, als er sah, wie der Mensch zuckte und gespielt fluchte. "Hast du dich etwa schon wieder geschnitten ?!" rief Temau herab und schüttelte den Kopf.

Bei den neckenden Worten blickte Alin zu seinem Gefährten hinauf und grinste breit, als er nickte und ihm antwortete. "Sieht so aus, als ob ich noch immer nicht so gut mit dem Dolch bin, wie du, mein Schöner ... hilfst du mir ?" Der junge Krieger wußte genau, daß Temau immer wieder ein wenig Blut brauchte – doch er wußte auch, daß Temau sich noch immer nicht recht traute, es sich bei ihm zu holen, da er für ihn mehr als eine Beute war. Doch Alin gab es gerne ... und so hatten sie Beide eine Entschuldigung dafür, daß der schlanke Vampir ein wenig Blut erhaschen konnte.

Temau ließ sich nicht lange bitten, legte die Nähsachen beiseite und kam hinab zum Bach. Schon vom weitem hatte er den Schnitt sehen und vor allem riechen können. Kaum bei Alin angekommen, reckte er sich zu ihm, schlang seine Arme um den breiten Nacken und leckte langsam über den Schnitt. "Diesmal bist du aber ganz schön abgerutscht." Der Schnitt war recht groß, diesmal hatte Alin es fast übertrieben.

Leise seufzend, schlang dieser seine Arme um Temau und ließ ihn noch ein wenig über den Schnitt lecken, ehe er sich verschloß ... er genoß es, wenn der schlanke Vampir dies tat und lächelte sanft, als er sich zu ihm neigte und ihn zärtlich küßte. "Weißt du ... das passiert und wenn die Klinge frisch geschliffen ist, wird es eben tiefer. Aber so bekommst du wenigstens ein wenig Blut, Hm ? Schließlich bist du immer so zurückhaltend, auch wenn ich sehen kann, daß du es brauchst."

Temau seufzte leise und schmuste sein Gesicht in die Halsbeuge des Größeren. "Ich weiß ... aber ich bekomme genug Blut, es ist mehr als sonst, seit du hier bist. Ich will dich nicht schwächen, und ich kann auch das Blut von Tieren trinken." erklärte er leise und atmete tief den Duft von Alin ein. Die Haut rocht gut nach dem Bad, sehr frisch und wie immer angenehm.

Und dieses Schnuppern ließ wiederum den jungen Krieger auflächeln, ehe er Temau auf seine Arme hob und zu der kleineren Höhle oben auf dem Berg trug, dort auf ihre Schlaffelle legte und neben ihn kam. "Daß du nun mehr Blut bekommst als zuvor, ist gut ... aber du mußt dich nicht zurückhalten, ich sehe es gerne, wenn du erblühst und strahlender wirst. Und ich vertrage es gut – dein Blut hat dafür gesorgt, daß ich so gesund bin wie noch nie, meine Wunden heilen viel schneller und ich bin noch gewachsen, also halte dich nicht mehr so zurück, mein Schöner." Die leisen Worten Alins waren so liebevoll wie auch sein Gesicht und seine Augen ... er sorgte sich sehr um seinen Gefährten und dies war eines der wenigen Dinge, die er tun konnte, um ihn zu verwöhnen.

Nur fiel es Temau schwer, das anzunehmen, er war zu lange allein gewesen und brauchte noch etwas Zeit. "Ich versuche es ... aber es fällt mir nicht leicht." wisperte er, als Alin ihn absetzte, und streichelte ihm durch das schwarze, feuchte Haar. "Du bist wirklich größer und noch stärker geworden." Da es schleichend vorangegangen war, hatte er es kaum bemerkt. "Dann kann ich vielleicht wirklich ein wenig trinken."

"Natürlich kannst du es, mein Schöner. Ich vertrage viel und ich mag es, wenn du dich an mir stärkst. Bitte ?" Noch während er sprach, neigte Alin sich näher und schnäbelte zärtlich an dessen Lippen, ehe er den Kopf zur Seite neigte und ihm so seine Schlagader anbot.

Kurz zögernd, blickte Temau auf die kräftige Ader an Alins Hals. Dann überwand er sich, streckte sich noch etwas zu ihm und biss vorsichtig in die weiche Haut. Als seine Zähne die Ader ritzten und das Blut langsam in seinen Mund sprudelte, seufzte Temau wohlig und nahm einige tiefe Schlucke.

Und genau auf dieses Seufzen hatte der junge Krieger gewartet und lächelte, als er fühlte, wie Temau sich endlich entspannte und sein Geschenk annahm. Erst, als der schlanke Vampir über die Wunde leckte und wieder von ihm abließ, drehte Alin den Kopf und küßte seinen Liebsten zärtlich, öffnete sich ihm und zeigte ihm so unmißverständlich, wie gern er ihm dieses Geschenk gab und sich freute, wenn Temau es annahm. Mittlerweile wußte er, daß der Vampir auch seine Gefühle lesen konnte ... doch es machte ihm keine Angst, im Gegenteil half es ihm oft, wenn ihm die Worte fehlten, um Temau etwas zu sagen.

Daß es Alin keine Angst machte, war eine Erleichterung für Temau, denn er wusste, wie Menschen reagierten, wenn sie Angst hatten. Sie versuchten verzweifelt, an nichts zu denken, und machten sich dabei halb verrückt. "Ich verspreche dir, daß ich öfter von dir trinke ... und daß du öfter von mir trinken darfst, ich will dich nicht verlieren." Er wollte Alin behalten, allein der Gedanke, wieder allein sein zu müssen, war schrecklicher als alles andere.

"Gerne. Und mach dir keine Sorgen, so schnell wirst du mich nicht mehr los. Aber ich werde bald zu meinem Stamm zurückkehren müssen, um ihnen zu sagen, daß ich weggehe und kein Interesse mehr an der Führung habe. Und ich möchte dich gerne herzeigen, wenn ich darf ? Sie sollen wissen und sehen, daß ich den schönsten Gefährten habe, den es gibt. Und daß ich mit dir glücklich bin." Während er sprach, koste Alin sanft durch das weiche Haar des jungen Vampirs und lächelte, ehe er ihn noch einmal auf die Nase küßte. "Ich bin dann ein wenig unterwegs, jagen – ein wenig Frischfleisch tut uns Beiden gut, Hm ?"

Temau hatte Mühe, die Röte auf seinen Wangen zu unterdrücken und nickte, als er sich beruhigt hatte. "Ich komme gern mit zu deinem Stamm, dort können wir gleich tauschen und noch zu den anderen Stämmen weiterziehen. Und nimm den neuen Speer mit zum Jagen, so kannst du gleich probieren, ob er wirklich gut ist." Temau hatte einen Speer mit einer guten Metallspitze gefertigt, die eine neue Form hatte und stabiler flog.

Das ließ den Größeren leise auflachen und er nickte freudig, als er wieder aufstand und sich von der Seite seine Lederhose nahm, sie anzog, den Speer schnappte und mit einem kurzen "Bis heute Abend !" nach draußen und weiter in den Wald hinauslief. Natürlich reizte es ihn, diesen neuen Speer auszuprobieren – doch das, was ihn noch mehr reizte, war die Jagd an sich und die Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu beweisen. Es war etwas, das tief in ihm drin war ... ebenso wie der Wunsch, für seinen Gefährten zu sorgen, und das nicht nur durch sein Blut.

Die Gefühle nahm auch Temau war und lächelte, als er Alin nachblickte. Nie im Leben hätte er gedacht, daß er noch sein Glück finden würde. Aber wie lange hielt das an ? Eine Frage, die ihn schon jetzt quälte, obwohl sicher war, daß Alin durch sein Blut viel länger lebte, als normale Menschen. Aber er lebte nicht so ewig wie er selber, und das machte Temau sichtliche Sorgen. Es musste einen Weg geben, damit Alin bei ihm blieb, und er würde ihn finden. Um seine Gedanken abzuschütteln, ging der Vampir wieder hinein, um einige Dinge zu sortieren, die er in dem Dorf von Alin tauschen wollte. Die Ablenkung war nötig, ansonsten würde er wohl in ein tiefes Loch in seiner Gefühlswelt gefallen.

Daß sein Gefährte solche Ängste hatte, ahnte der junge Krieger jedoch nicht, als er durch den Wald lief und dabei seine neugefundene Gesundheit und Stärke austestete. War er schon zuvor stark, schnell und ausdauernd gewesen, so konnte es sich dennoch nicht mit dem messen, das sein Körper nun vollbrachte. Er war nicht nur fast eine Handbreit gewachsen, sondern auch breiter und muskulöser geworden, so daß sein Körper völlig ausgewachsen und trotz seiner erst achtzehn Sommer der eines erwachsenen Mannes war. Etwas, das Alin mit solchem Stolz und solcher Liebe zu Temau erfüllte, daß er meinte, er müsse bersten vor Glück – ein Gefühl, das sich schließlich mit einem lauten Freudenschrei Bahn brach, als er den neuen Speer warf und mit einer Leichtigkeit, die ihn eigentlich verblüffen müßte, das Reh durchbohrte, das er gerade erblickt hatte. Das Tier starb augenblicklich und er lief zu der Beute, zog den Speer heraus und wischte die blutige Klinge an dem weichen Fell ab, strich bewundernd über die scharfe Bronzespitze und lächelte, als er den Speer beiseite legte, den Bronzedolch zog und ... zögerte. Er wollte das Tier wie immer ausweiden und hatte die Klinge schon erhoben, doch dann kam ihm ein anderer Gedanke und er steckte den Dolch wieder ein, nahm etwas Moos von der Seite und stopfte es in die Speerwunde, ehe er das Reh auf seine breiten Schultern wuchtete, den Speer aufnahm und zurück zu Temaus Höhle lief, um ihm das Tier zu bringen.

Damit rechnete Temau nicht, daher war er noch immer hinten in den Höhlen und trug einige seiner Schätze zusammen. Zwar hörte er, daß Alin zurückkam und roch das Blut, aber er wusste nicht, daß Alin das Reh so brachte, daß er das Blut trinken konnte. Er fühlte nur die Freude und Energie seines Liebsten. Das schob er darauf, daß Alin Beute gemacht hatte und so kam er nun doch aus einer der Höhlen und stutzte, weil Alin das Reh im Ganzen brachte.

Der sichtlich verblüffte Gesichtsausdruck Temaus ließ den jungen, großen Krieger leise lachen und er legte das Tier neben die große Bluteiche auf den Boden, ehe er sich wieder aufrichtete und ihn zu sich herabwinkte. "Komm, das Reh ist noch warm, ich habe es extra für dich mitgenommen ! Und der Speer ist besser, als ich jemals gedacht hätte !"

"Du bist unmöglich." lachte Temau und ging einfach auf den Abgrund vor sich zu, um dann herabzuschweben. Er lachte erneut, als Alin ihn auf der Luft heraus griff und zu sich zog, um ihn dann überschwenglich zu küssen. Ein Kuss, den der Vampir erwiderte, und seine Sinne konzentrierten sich im Moment ganz auf seinen Liebsten. Alin war leicht verschwitzt und strahlte dadurch seinen so oder so schon männlich herben Geruch noch viel stärker aus.

Ein Geruch, der sich durch ihren Kuß noch ein wenig verstärkte, ehe der Größere sich zusammenriß, ihre Lippen löste und ihn zärtlich anlächelte. "Du solltest dich satttrinken, solange es noch warm ist, Hm ? Und iß auch das Herz, es wird dir Kraft geben." Noch während er sprach, ließ Alin den Schlankeren langsam runter und stubste ihn zärtlich zu der Beute, denn er wußte genau, daß sein Liebster zu schüchtern war, um unaufgefordert etwas zu nehmen.

Der blickte noch einmal kurz zu Alin, bevor er sich vor das Reh hockte, es anhob und seine Fänge in die Halsader schlug, um das Blut daraus zu trinken. Als er genug getrunken hatte, legte er das Reh ab, nahm seinen Dolch und schnitt das Herz heraus, um es in Ruhe zu essen. Daß Alin ihn die ganze Zeit dabei beobachtete, war ungewohnt, und doch war es nicht unangenehm.

Leise schmunzelnd, bemerkte der Größere, wie Temau immer wieder unbewußt zu ihm blickte und nachsah, ob es auch recht war, daß er trank und aß. Alin ahnte, daß es einfach so im Wesen des schlanken Vampirs lag – schließlich wußte er ja auch, daß Temau so lange schon alleine war, daß es neu für ihn sein mußte, Jemanden bei sich zu haben. Doch gerade das bestärkte noch die Entschlossenheit des jungen Kriegers, ihn so glücklich zu machen, wie er es konnte – endlich hatte er ein Ziel, das ihm Ruhe gab, und diese Ruhe und Zuneigung sah man auch in seinen weichen Zügen und den ebenso weichen, nußbraunen Augen, die auf den Dunkelhäutigen blickten.

Eine Entschlossenheit, die Temau nur zu deutlich fühlte, es war so stark in Alin und wuchs noch immer. Als der Vampir fertig war, leckte er sich das Blut von den Lippen und nahm den Dolch erneut auf, damit er das Reh ausweiden konnte. "Danke für das Blut und das Herz. Und der Speer war gut, ja ?" Zwar hatte Alin ihm das schon gesagt, aber er wollte es noch mal ganz genau wissen.

"Natürlich war er gut – mehr als nur gut ! Er ist ausgewogen und liegt gut in der Hand ... und läßt sich auch gut werfen, du hast das Holz des Speers auch verändert, nicht wahr ? Ich hatte noch nie eine so gute Waffe." Während er sprach, kam Alin wieder zu seinem Liebsten und kniete sich zu ihm, nahm sein Bronzemesser in die Hand und half ihm dabei, das Reh zu zerteilen und das Fell abzuziehen.

"Dort, wo ich herkomme, gab es solche Metallwaffen schon vor vielen, vielen Jahrhunderten." erklärte Temau leise und lächelte wegen dem verblüfften Gesicht seines Liebsten. Dann nahm er etwas aus dem Beutel, den er immer um den Hals trug, und zeigte es Alin. Es war eine goldene Kette mit vielen winzigen Kettengliedern und einem goldenen Anhänger, der einen Falken zeigte.

Ein leises "Ihr Götter ..." murmelnd, hob der junge Krieger die Hand und nahm mehr als nur ehrfürchtig das Geschmeide auf, betrachtete es und schluckte dabei schwer. "Das ist absolut wundervoll, Temau. Aber du solltest es wieder verstecken, wenn mein älterer Bruder das sieht, wird er es haben wollen und vor nichts zurückschrecken. Und ich will ihn nicht töten müssen ..." Er machte sich darüber große Sorgen – doch andererseits war er sich inzwischen sicher, daß er ihn besiegen konnte, auch wenn Tilan der bisher größte und wildeste Krieger seines Stammes war.

"Keine Sorge, es bleibt in dem Beutel. Ich habe es sehr lange nicht mehr richtig offen getragen, ich fürchtete, es zu verlieren. Und selbst, wenn dein Bruder sie sehen sollte, er wird sie mir nicht abnehmen ... sieh mal." Er zeigte zu dem kleinen Vogel, der etwas abseits auf einem Ast saß und konzentrierte sich auf ihn. Nur einen Moment später kam der eigentlich scheue Vogel zu ihm auf die Hand geflattert und blieb sitzen. "Ich kann seinen Willen beherrschen ... aber ich tue so etwas nicht gern." Er ließ den Vogel zurückfliegen und löste dann den Bann. "Ich tat ähnliches, als ich von dir trank, als du in den Bäumen geschlafen hast. Und als ich dich sehen ließ, daß ich helle Haut habe. Es ist eine Kraft meiner Rasse, aber sie ist nicht bei allen gut ausgeprägt." Temau hoffte, daß Alin verstand, was er meinte, leicht zu verstehen war das nämlich nicht.

Auch wenn der junge Krieger die Feinheiten nicht verstand, so verstand er doch genug und runzelte leicht die Stirn, ehe er seufzte und Temau eng an sich heranzog. "Ich weiß, daß du stärker bist als ich und dich jederzeit wehren kannst ... doch es ist zu auffällig, wenn Tilan plötzlich anders reagiert, gerade unser Schamane fürchtet Dämonen und böse Geister sehr. Ich habe Angst um dich ... vielleicht ist es doch keine so gute Idee, dich mitzunehmen." Je länger Alin darüber nachdachte, desto mehr Zweifel kamen ihm – einerseits wollte er ihn voller Stolz seinem Vater zeigen, doch andererseits wären die Folgen vielleicht verheerend.

Aber Alin brauchte sich nicht zu sorgen. "Es wird nichts passieren und ich werde nicht anders reagieren als sonst. Ich bin in den anderen Dörfern als friedvoll bekannt und so bleibt es auch. Ich werde nur meine dunkle Haut tarnen und mich etwas anpassen." Temau tarnte sich und zeigte seinem Liebsten, wie man ihn in den Dörfern kannte. Seine Haut war wieder hell, jedoch war sein Haar nun dunkelbraun und sein Gesicht war ein wenig herber. Trotzdem war er immer noch recht hübsch.

Und das brachte Alin dazu, verwundert den Mund zu öffnen und ohne einen Ton wieder zu schließen ... dann lachte er leise und zog seinen Liebsten wieder zu sich, küßte ihn zärtlich und lächelte schließlich an dessen Lippen. "Das ist perfekt – du bist noch immer so hübsch, daß ich mich sofort in dich verlieben würde, doch nicht so hübsch, daß dir alle Männer und Frauen aus dem Dorf hinterherlaufen würden." Dann lachte er wieder leise und knuddelte ihn, ehe er ihn wieder losließ und sich dem Reh zuwandte, um es fertig zu zerlegen.

Der Vampir lachte und enttarnte sich wieder, um dann Alin noch bei dem Rest zu helfen. "Ich habe schon einige Dinge zusammengetragen und gepackt. Wir können sehr bald losziehen, ich muss nur noch die Pferde rufen, damit sie beladen werden können." Im Wald um sie herum waren einige Pferde, die Temau mit Hilfe seiner Kräfte gezähmt hatte und immer, wenn er handeln ging, zu sich rief.

"Pferde ? Das ist gut – dann können wir mehr Waren mitnehmen und einhandeln, auch wenn es in meinem Stamm nicht viel zu handeln gibt. Vielleicht findest du ja etwas, das dir gefällt ... vielleicht einige der Kristalle, die unsere Kinder immer finden, oder vielleicht etwas anderes." Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr kam ihm, daß sein Stamm nicht unbedingt viel Tauschwaren hatte – aber vielleicht war der schlanke Vampir ja an den Kristallen interessiert.

"Kristalle ?" Temau blickte Alin an und man sah ein deutliches Lächeln auf seinen Lippen. Mit den Steinen konnte er Einiges anfangen und auch etwas Schmuck machen. Gold hatte er im Berg gefunden, und das mehr als reichlich. Noch im Schwärmen half er weiter, er freute sich auf das Handeln und vielleicht brauchte Alins Stamm doch mehr, als sie dachten.

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