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 Chester und Jaraunde  15
 

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Am nächsten Morgen erwachte Jaraunde gewohnheitsmäßig sehr früh und ein kurzes Lächeln huschte über seine Züge und machte sie sichtlich weicher. Die Dusche war sehr befriedigend gewesen, ebenso wie die Nacht ... auch wenn es immer noch ungewohnt für den Rotblonden war, neben ihm aufzuwachen und diese wundervoll befriedigende Ruhe in sich zu spüren. Doch dann löste er sich, stand auf und nahm seine Kleidung, zog sich für den Weg ins Gästezimmer an und zog sich dort wieder bis auf den Slip aus, um sein morgendliches Training zu absolvieren. Dies war eine Gewohnheit, die er nicht änderte, damit sein Körper auch kampfbereit blieb ... und es tat ihm auch gut, sich so zu verausgaben, denn er konnte während dem Training seine Gedanken ruhen lassen und etwas ausspannen.

Chester erwachte erst etwas später, aber nicht so spät, daß er verschlafen hätte. Jaraunde war weg und er setzte sich auf und lächelte sacht. Wahrscheinlich absolvierte Jar wie jeden Morgen sein Training. Chester selbst stand langsam auf und ging zum Duschen in sein Bad. Dies erledigte er zügig und so war er nach einer guten halben Stunde fertig geduscht, angezogen und auf dem Weg zum Zimmer des Rotblonden. Er klopfte kurz an und trat dann ein. Wie erwartet, trainierte Jaraunde. "Guten Morgen."

Im ersten Moment reagierte der Rotblonde nicht, sondern absolvierte noch seine letzten Übungen ... doch als er fertig war, lächelte er zu dem Größeren und kam zu ihm, zog ihn in einen kurzen Kuß und antwortete ein leises "Dir auch einen guten Morgen, Chester." Dann löste er sich aber wieder ein wenig, denn auf seinem Körper glitzerte sachter Schweiß und er wollte die legere Kleidung Chesters nicht unbedingt beschmutzen. "Gib mir ein wenig Zeit, damit ich mich duschen und anziehen kann – dann stehe ich dir zur Verfügung."

"Kein Problem, lass dir nur Zeit. Ich bin in meinem Arbeitszimmer und melde mich bei Shagen an." Chester ging gleich wieder, er hatte nur kurz nach Jaraunde sehen wollen um zu erfahren, wie lange er noch brauchte. Doch er blieb noch kurz und überlegte. "Sag mal, ich hab dir doch von Shean erzählt ... kennst du ihn eigentlich von den Fights ?"

Während der Größere redete, holte Jar schon einmal ein Handtuch und seine Toilettenartikel heraus, doch die Frage ließ ihn innehalten und er senkte kurz die Brauen, als er nachdachte. "Nein, kennen an sich tue ich ihn nicht – er kämpft eine Klasse unter mir. Aber ich habe ihn einmal bei einem Fight beobachtet – reines Interesse, auch wenn es sehr interessant war. Wir haben zwar die gleiche Haarfarbe ... doch wir könnten nicht unterschiedlicher sein, denn er ist reizbar und feurig, während ich kalt und berechnend bin. Doch ich denke, er weiß, wer ich bin ..."

Chester nickte nur. "Wenn du Lust hast, kannst du ihn dann Morgen etwas besser kennenlernen. Er ist auch im Bett ein Kämpfer ... ein Kampf um die Dominanz kann doch sehr reizvoll sein." Dann wandte er sich grinsend ab. Er konnte sich noch zu gut an den ersten Kampf erinnern und würde dieses Erlebnis wohl auch niemals vergessen.

Bei dem Grinsen Chesters hob sich nur eine Braue des Rotblonden – doch dann schüttelte er leise schmunzelnd den Kopf, ging in das Gästebad und zog sich aus, um sich den Schweiß vom Körper zu waschen. Er konnte sich schon denken, was dieses Grinsen zu bedeuten hatte – doch er würde Morgen nicht mit den Schätzen Shagens ins Bett gehen, denn für ihn war es eher ein geschäftlicher und auch persönlicher Besuch, da er einerseits diesen berüchtigten Asatosproß selbst einmal kennenlernen wollte und andererseits würde sich vielleicht ein neues Zuhause für seinen Schützling Blanc ergeben.

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Nach dem Frühstück und allem saßen Chester und Jar im Wagen, Ken fuhr und sie waren auf dem Weg zu Meister Shindo. Mit Shagen hatte Chester alles besprochen und sie waren für Morgen herzlich willkommen. Aber jetzt war etwas anderes wichtig. "Ich bin schon auf den Kampf gespannt, es wird sicher spannend werden."

"Nun – es unterscheidet sich kaum von einem Turnierkampf. Lediglich die Umgebung ist anders ... und es geht nicht um einen Titel oder ein Preisgeld, sondern dient lediglich dem Training. Ich bin neugierig, wie gut Meister Shindo wirklich ist ... und ob er auch sein ganzes Potential ausschöpft." Anders, als man vielleicht annehmen würde, war Jar nicht aufgeregt – für ihn war dies nichts anderes als sein normaler Alltag als Kämpfer, nur daß er diesmal für sein Training einen Gegner hatte, der sehr erfahren war und ein Erlebnis zu werden schien.

"Ich denke, es wird ihm auch Einiges abverlangen. Du kämpfst vielseitiger als er." Es war schon ein Unterschied zwischen einem Streefighter und einem Meister wie Shindo es war. Sie bogen jetzt auch schon wieder auf die Einfahrt des Hauses ab und stoppten dann vor der Tür. Ken stieg aus und öffnete die Tür des Wagens, während der junge Schüler vom gestrigen Abend ihnen die Haustür öffnete. "Der Meister erwartet sie ihm Trainingsraum." begrüßte er sie höflich und schloss hinter ihnen die Tür. Von weiter hinten konnte man einen erschrockenen Schrei hören, der eindeutig von Caleb stammte. Wahrscheinlich lag der jetzt irgendwo halb zusammengefaltet in einer Ecke herum.

Bei dem Schrei hob Jar nur eine Braue, achtete aber nicht weiter darauf und folgte dem jungen Schüler weiter, denn es hieß nur, daß Caleb endlich das Training bekam, das er auch brauchte. Der Trainingsraum an sich beeindruckte den Rotblonden jedoch wirklich – er mochte diese schlichten, großen Hallen der Japaner mit den Holzböden, denn hier lenkte wirklich nichts die Schüler ab und sie konnten sich auf das konzentrieren, das wirklich zählte: Das Training. Doch dann erblickte Jar den Meister und neigte respektvoll den Kopf, ehe er mit Chester zu ihm ging und leise fragte. "Wann möchtet ihr den Kampf führen, Meister Shindo ? Vor oder nach dem Training eurer Schüler ?"

Und Caleb lag wirklich in einer der Ecken und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Der Meister lächelte nur kurz. "Der Kampf wird ein Training für die Schüler sein. Auch beim Zusehen kann man lernen." Chester setzte sich schon mal an den Rand des Raumes und grinste, als Caleb mehr oder weniger krauchend ebenso kam, um sich mit den anderen Schülern zu setzen.

"Wie ihr wünscht, Meister Shindo. Ich denke, die Jungs können bei unserem Kampf noch einiges lernen." Dann zog der Rotblonde sein Hemd aus und legte es zur Seite, stellte die Stiefel daneben und nahm seine Krallenklingen heraus, legte sie an und ging in die Mitte der Halle, um sich nun dem japanischen Meister in einem Kampf der Klingen zu stellen.

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Beim Flug im Hubschrauber am nächsten Vormittag ließ Chester sich den Kampf nochmal durch den Kopf gehen. Er hatte lange gedauert und war für Beide anstrengend gewesen. Jaraunde siegte nur knapp und das auch nur, weil er durch die Straßenkämpfe mehr Tricks draufhatte. "Im Drachenhaus kannst dann auch mal mit Shagen kämpfen, wenn du magst. Er kennt sich mit Streetfights besser aus als der Meister."

Leise schmunzelnd, lehnte sich der Rotblonde an seinen Gefährten heran – irgendwie schien es Chester zu genießen, ihm beim Kämpfen zuzusehen, und das sagte er ihm jetzt auch. "Du scheinst es zu genießen, mich kämpfen zu sehen, Hm ? Zuerst Shean, jetzt Shagen ... vielleicht ein andermal, doch nicht bei diesem Besuch. Jetzt steht Blanc im Vordergrund, ich möchte wissen, was mir Shagen für ihn zu bieten hat."

"Daher meinte ich ja, wenn du willst, ich zwinge dich natürlich nicht." wisperte Chester, neigte sich näher zu Jar und küsste ihn sacht auf die Lippen. "Shagen ist bestimmt interessiert. Und wenn er was will, dann will er es unbedingt und macht sicher auch die besten Angebote ... gerade, wenn Jemand freiwillig kommen möchte."

Der Rotblonde genoß diesen Kuß und hob eine Hand, legte sie an die Wange des Größeren und strich ihm eine der losen Ponysträhnen nach hinten. "Ich weiß, Chester ... und das ist einer der Gründe, weshalb ich überhaupt mit dir mitkam, du zwingst mich nicht. Und wegen Shagen – ich bin gespannt, was er mir bietet. Schließlich liegt mir das Wohl meines Schützlings sehr am Herzen." Doch dann verstummte er wieder, da der Hubschrauber über dem Grundstück des Drachenhauses kreiste und sich anschickte, zu landen.

Unten wartete Hale und blieb weiter weg stehen. Trotz allem hob er seinen Arm, damit er sich vor dem Wind schützen konnte. Als der Hubschrauber gelandet war, stieg Chester aus, wartete auf Jaraunde und lief zu Hale. "Willkommen im Haus des Silbernen Drachen." begrüßte der höflich und schnaufte kurz, als die Rotoren des Hubschraubers zum Stehen gekommen waren. "Ich bin Hale, der Büffel." Er stellte sich Jaraunde auch gleich vor und reichte ihm die Hand.

Der reichte ihm die Seine und betrachtete den großen Mann vor sich ein wenig genauer ... langsam schlich sich ein genießender Ausdruck auf seine Züge, doch es war auch etwas unheimlich, da es noch immer ein wenig kühl blieb. "Es ist mir eine Freude, Hale – ich bin Jaraunde. Du kannst dich allerdings entspannen ... zumindest ich bin Heute nur wegen Verhandlungen hier."

Hale nickte sacht. "Es stehen trotzdem alle zur Begrüßung bereit, wenn sie bei Shagen waren." erklärte er leise, dann ging er aber voran, führte die Gäste über den Kieswege zum Haupthaus und brachte Chester und Jaraunde in das Empfangszimmer, wo Shagen schon gespannt wartete. Als die Drei eintraten, lächelte Shagen und legte seine Pfeife beiseite. Chester wusste, daß Shagen entspannt war, ansonsten hätte er nicht geraucht. "Willkommen in meinem Haus." Bei den leisen Worten stand der Japaner auf und trat auf seine Gäste zu.

Mit einem leisen "Es ist mir eine Ehre." reichte Jaraunde ihm die Hand, musterte ihn unverhohlen und nickte schließlich, da er den starken Geist in dem Silberhaarigen ebenso respektierte wie dessen nicht zu übersehende Schönheit. Die Pfeife war etwas gewesen, das den Franzosen überraschte – doch man sah ihm dies nicht an, als er die Hand Shagens schüttelte und dann höflich zur Seite trat, damit Chester ihn begrüßen konnte.

Auch Shagen hatte Jaraunde offen und eindeutig gemustert, er wandte sich aber erst noch zu Chester und umarmte ihn. "Schön, dich wiederzusehen, alter Freund ... kommt, setzt euch doch." Er löste sich und wies auf die bequemen Sessel. "Ihr seid nicht unbedingt hier, um euch zu amüsieren, Hm ?" Er selber setzte sich auf seinen Sessel und nahm auch die Pfeife wieder auf, klopfte sie im Ascher aus und stopfte sie erneut.

"Was Chester betrifft, weiß ich es nicht ... ich jedoch kam einerseits, um mich vorzustellen, schließlich bleibe ich ja eine längere Zeit hier. Andererseits hätte ich ein Angebot für dich, Shagen ... ich bin Mäzen und einer meiner Schützlinge könnte dir vielleicht gefallen. Zur Zeit ist er in meinem Schweizer Stammsitz und pflegt ihn – wenn er neben seiner Kunst noch Zeit findet, er ist Bildhauer. Aber ich merke, daß es nichts für ihn ist, er ist sehr ... sagen wir, er braucht immer wieder mal einen Mann und das bekommt er dort nicht so oft, wie er es bräuchte. Ich habe ein Foto von ihm dabei ... ich denke, es wird viel erklären." Noch während er sprach, holte Jar aus der Tasche seines Sackos den Geldbeutel heraus, entnahm aus diesem ein Foto und reichte es Shagen, ehe er den Geldbeutel wieder einsteckte und kurz schnupperte, da der Tabak wirklich herrlich roch.

Shagen legte die Pfeife nochmal ab und nahm das Foto an. Gleich beim ersten Blick lächelte er breit und genießend. "Eine Augenweide ... und du sagst, er braucht den Sex ? Das ist gut, sehr gut." Er besah sich das Bild nochmal ganz genau. Die schwarze Haut zusammen mit dem weißen Haar war wirklich einzigartig. "Du kannst dir sicher denken, daß ich Ja sage. Ja, ich würde ihn wirklich gern hier haben, ich will ihn gern hier haben ?" Er reichte das Foto zurück und nahm dann seine Pfeife auf, um sie jetzt wieder anzuzünden. "Was stellst du dir für ihn vor ?" fragte er leise, während er paffte. Chester hielt sich da raus und spielte nur den stillen Beobachter.

"Ich dachte mir schon, daß du ihn haben willst – schließlich gibt es kaum Jemand, der exotischer ist und für dein Haus wäre er eine Bereicherung. Was ich mir vorstelle ... nun, Blanc hat einen sehr eigenwilligen Charakter. Er ist sehr dominant – auch wenn er sich eigentlich immer nehmen läßt, am Liebsten von großgebauten Männern. Er bräuchte allerdings ein eigenes, kleines Häuschen mit einem sehr großen Zimmer darin für seine Arbeit – er ist Bildhauer und ich möchte, daß er es auch weiterhin tun kann. Der Grund für das Haus ist allerdings nicht seine Kunst, sondern wie er sie schafft. Er flucht dabei so sehr, daß es dir jeden Kunden vergraulen könnte und man sollte am Besten auch nur in seine Nähe kommen, wenn man Sex mit ihm haben möchte. Aber ich denke, gerade diese Eigenart wird dir viele Kunden anziehen, denn er ist sehr flammend, wenn er erregt wird."

Das Lächeln Shagens wurde sehr sanft und er nickte sacht. "Das ließe sich alles einrichten. Ein extra Haus kann ich auch bauen lassen. Ich habe genug Land, um für jeden meiner Schätze ein eigenes, kleines Haus bauen zu lassen. Materialien bekomme ich natürlich auch, die er für seine Kunst verwenden kann. Und was seinen Charakter betrifft, das Haus ist voll mit verschiedenen Charakteren. Und er hat natürlich seine Freiheiten, nur wenn Kunden da sind, für sie sollte er auch bereit für sie sein."

Jaraunde nickte auf die Worte des Silberhaarigen und dachte einen Moment lang nach – dann erwachte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, als er ihm antwortete. "Nun – eigentlich gibt es dahingehend kein Problem. Er nutzt Sex, um kurz abschalten zu können – und danach mit neuen Elan weiterzuarbeiten. Aber es ist besser, wenn du ihn schon lange genug vorwarnst, denn wenn er eine seiner Inspiriationen hat, läßt er sich eigentlich durch nichts aufhalten. Weiß er aber Bescheid, dann stellt er sich darauf ein und es gibt keine Probleme. Ich möchte mir nur eines ausbitten – ich möchte seine Kunstwerke weiterhin verkaufen, er vertraut mir und hat es mir völlig überlassen, da er keinerlei Talent in dieser Hinsicht hat. Eine Ausnahme ist natürlich, wenn du eine seiner Skulpturen möchtest, Shagen – es wäre mir eine Ehre, sie dir zu überlassen. Blanc ist es nur wichtig, daß die Skulpturen auch geschätzt werden, wer sie bekommt oder wieviel dafür gezahlt wird, ist ihm egal." Dies war eine der Eigenarten des jungen Schwarzhäutigen, doch sie trug nur zu seinem Charakter bei.

"Natürlich kann er die Kunstwerke weiterhin über dich verkaufen. Endira darf auch weiterhin tanzen und auf Stierkämpfe gehen. Er ist freiwillig hier, daher habe ich kein Recht, ihn dahingehend einzuschränken. Und auch Chino darf weiterhin zeichnen und seine Bilder verkaufen." Shagen nickte zu einem Bild an der Wand, das Chino gemalt hatte. "Ich glaube, die Zwei werden sich gut verstehen. Und sollte er sexuell nicht ganz ausgelastet sein - Shean nimmt gern und Endira hat eine außerordentliche Ausdauer. Obwohl er ein wenig ruhiger wurde, seit er mit Cesare zusammen ist."

Neugierig blickte der Rotblonde auf das Bild und nickte, als ein leichtes Lächeln über seine Züge huschte. "Dieses Bild ist wunderschön – so leicht und lebendig. Ich denke auch, daß sie sich verstehen, Beide sind Künstler, wenngleich ihr Wesen nach der Beschreibung Chesters nicht gegenteiliger sein könnte. Ein Ratschlag – nimm Blanc vor allem für die Kunden her, die außerordentlich gut bestückt sind, er liebt solche Männer. Ich denke, es wird ihm hier gefallen ... es gibt lediglich ein Manko: Er ist sehr schlecht in Sprachen. Er spricht nur Deutsch und etwas Englisch, ich fürchte, er wird das Japanisch nicht meistern. Ich hoffe, daß es dich nicht umstimmt ?" Jar wußte durch Chester, daß es wichtig für die Bewohner des Drachenhauses war, zumindest ein wenig Japanisch zu können – doch bei Blanc wäre es vergebliche Mühe.

Shagen lächelte erneut. "Nein, das dürfte kein Problem sein. Matze kann Deutsch und alle beherrschen Englisch. Und selbst Shean kann nur das Nötigste an Japanisch, um sich verständigen zu können, obwohl er in Japanisch alles fluchen kann, was es nur gibt." Er lachte leise, denn Chester grinste. "Ich habs schon oft genug zu hören bekommen." Obwohl sie sich inzwischen schon ein klein wenig besser verstanden. Ging es um Top und Bottom, war Shean eine Kampfmaschine. "Ich denke, das Nötigste wird er von alleine lernen. Ein wenig bleibt denk ich, immer mal hängen." erklärte Shagen und paffte erneut ein wenig an seiner Pfeife herum, während er Jaraunde erneut eingehend musterte. "Möchtest ihr nicht doch über Nacht bleiben ?" fragte er leise und sein Blick haftete noch immer an dem Rotblonden.

Der bemerkte das eindeutige Interesse Shagens sehr wohl und verengte kurz sein Auge, ehe er sich zu Chester umwandte und zu ihm lächelte. "Das überlasse ich dir, Chester – ich denke, du möchtest hier bleiben, ich kann dir schon ansehen, wie gern du deine Tradition pflegen möchtest und dir alle hier gönnst." Sicherlich wäre Jar jetzt nach dem Ende der Verhandlungen nicht abgeneigt, wenn Shagen sich mit ihm vergnügen wollte – denn war der Japaner wie lebendes Silber, so glich der Franzose einer feuriggoldenen Skulptur.

Shagen war ein wenig überrascht und doch verstand er. Jaraunde und Chester respektierten sich so sehr, daß sie sich ihre Freiheiten ließen. Es war fast wie bei ihm und Shean, aber nur fast. "Ich möchte gern noch bleiben, ich habe mit Shean noch was offen." Letztes Mal war Chester ihm zweimal unterlegen und das wollte er nicht auf sich sitzen lassen.

Leise schmunzelnd, schüttelte Jar nur den Kopf – dann zog er Chester in einen feurigen Kuß, leckte ihm noch kurz über die Lippen und ließ ihn wieder los, während er leise zu ihm sprach. "Dann geh und zeig ihm, wie dominant du sein kannst ... ich denke, er wird schon auf dich und euren Kampf warten, also zögere nicht zu lange. Ich denke, ich werde auch ein wenig finden, das mir die Zeit vertreiben kann." Auch wenn der Rotblonde nicht mit der Absicht hierhergekommen war, sich zu vergnügen, so war diese Vorstellung nun doch reizvoller, als er es sich gedacht hatte.

Und so verschwand Chester mit noch einem Kuss und knurrte leise, um sich anzuheizen. Shean konnte Heute schön was erleben. Als die Schiebetür zu war, lachte Shagen leise und klopfte dann die Asche aus seiner Pfeife, bevor er sie auf dem Tisch ablegte. "Er ist unverbesserlich, wenn es um Shean geht. Die Zwei verstehen sich so schon etwas besser als früher, aber geht's um Sex, ist es immer ein Kampf. Und du ? Hast du eine gewisse Vorstellung bei einem meiner Schätzchen oder darf ich dich kosten ?" Shagens Augen glommen sacht, er war wie eine Katze, die vor einer Schale Sahne hockte und nicht zum Naschen randurfte.

Leise schmunzelnd, schüttelte Jar noch den Kopf auf die Reaktion Chesters, ehe er sich dem Silberhaarigen zuwandte, ruhig wurde und sein Auge genießend verengte. "Nun ... wenn ich die Wahl habe, dann will ich dich, Shagen. Deine Schätze sind sicherlich eine herrliche Nacht wert – doch du reizt mich jetzt mehr. Und ich denke, das weißt du ..." Der Rotblonde äußerte eine mehr als nur deutlich sichtbare Tatsache – doch er war Niemand, der sich einem anderen Mann an den Hals warf und er ahnte, daß auch Shagen das wußte.

Das Lächeln Shagens wurde kurz etwas breiter und er nickte sacht. "Sicher weiß ich das ... Jeder will mich gern haben." wisperte er und erhob sich geschmeidig, um auf Jaraunde zuzukommen. "Chester ist einer von denen, die mich bekommen dürfen, du auch, du bist ebenbürtig. Ich lasse nicht jeden X-Beliebigen an mich heran." Bei seinen Worten stützte er beide Hände an die Armlehnen des Sessels und neigte sich so sehr dicht zu Jaraunde.

"Das weiß ich, Shagen – und deshalb ist es mir eine Ehre." Noch während er sprach, hob der Rotblonde seine Hand und packte den Kragen des Kimonos, den Shagen trug, zog ihn noch dichter und schließlich in einen feurigen Kuß, den er erst nach einer Weile wieder löste und sich danach leicht über die Lippen neckte.

Auch Shagen leckte seine Lippen und lächelte tief. Seine Augen waren entflammt und sein Körper fing auch langsam Feuer. "Lass uns in mein Zimmer gehen ... ich hoffe, du hast nichts gegen eine Futonmatte ? Wenn ja, gehen wir in ein anderes Zimmer, ich habe genug davon."

"Mir wäre ein normales Bett lieber, Shagen ... Futons sind nicht so ganz mein Geschmack, ich möchte entweder ein Bett oder den Boden unter mir spüren, wenn ich Sex habe. Halbe Lösungen waren noch niemals etwas, das ich mochte ... gehen wir." Mit den Worten löste Jar den Giff seiner Finger wieder und lächelte ein wenig hintergründig, denn allein schon der Gedanke an das, was ihn erwartete, ließ sein Auge erwartungsvoll aufglitzern.

Genau wie Shagens Augen, als er seine Hände von den Armlehnen löste. "Dann ein richtiges Bett ... komm." wispernd, ging er voran. Diese Nacht würde sicher besonders werden. Daß Chester sich für Jaraunde entschieden hatte, sagte schon sehr viel und ob es stimmte, würde Shagen jetzt herausfinden.

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