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 ”Der Raub des gestreiften Diamanten” oder “Wieso soll ich ein Bonbon klauen ?!!”  06
 

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Spät in der Nacht erwachte Alain und lächelte, weil Azura sich noch immer an ihn schmiegte. Er schlief total entspannt und tief, und war ein wundervoller Anblick. Man konnte das ruhige Gesicht im Mondlicht sehen und Alain wußte nun noch mehr, daß nicht nur seine Seele, sondern jetzt auch sein Herz dem Magier gehörte. Nur hatte er ihm das Herz freiwillig gegeben. Trotzdem löste er sich vorsichtig, und stand auf. Er ging kurz hinaus, holte den Rappen und band in bei der Hütte an. Erst dann ging Alain wieder hinein und zog den Dolch aus dem Tisch, um ihn wieder in die Scheide zu stecken. Wenn Azura erwachte, sollte er seine Magie wieder fühlen. Den Dolch legte Alain offen auf den Tisch, und erst dann legte er sich wieder zu dem Blonden, der sich gleich wieder an ihn kuschelte.

Es war eine unbewußte Reaktion ... und es dauerte auch nicht lange, bis Azura aufwachte und erschrak. Doch dann legte es sich und er entspannte sich wieder, ehe er kurz stutzte und zu dem Tisch blickte. "Du ... du hast den Dolch wieder eingesteckt ?"

„Wie du siehst ... ich halte es jetzt nicht mehr für nötig, weil ich dir vertraue.“ Alain sprach leise und hoffte, daß sein Vertrauen berechtigt war. „Ich hab mich nämlich in dich verliebt, und ich möchte bei dir bleiben ... aber ich gehe auch, wenn du es möchtest.“

"Was ...?" Im ersten Moment dachte Azura, daß er sich verhört hätte - doch der weiche Blick und das sachte Lächeln auf den sonst so harten Zügen des Söldners waren ehrlich und er schluckte kurz, ehe er ihm antwortete. "Das ... mußt du nicht, also gehen. Das war wirklich schön, Alain - unerwartet, aber schön." Alleine schon, daß der größere Söldner ihm sagte, daß er ihm vertraute, war mehr als nur unerwartet - doch es mußte stimmen, da er den Dolch wieder eingesteckt und damit Azura die Möglichkeit gegeben hatte, seine Magie wieder zu benutzen. Und das wiederum gab den Ausschlag für eine sehr impulsive Entscheidung, so daß Azura den Flakon mit der Seele Alains herschweben ließ und erneut den Seelenzauber murmelte. Doch diesmal löste sich seine eigene Seele und sie verschmolz mit der des Söldners, die aus der sich nun öffnenden Flasche schwebte, ehe sie sich wieder lösten, und in ihre Körper zurückkehrten.

„Was hast du gemacht ?“ Alain war etwas überfahren, denn er fühlte nun, was Azura fühlte ... denn er hatte ihre Seelen gemischt, und jeder von ihnen hatte nun einen Teil des Anderen in sich. „Das heißt wohl, ich darf bei dir bleiben ?“

"Wenn ... wenn du willst ? Ich bin sicher, daß ich öfters etwas für dich zu tun hätte und wenn du willst, kannst du auch auf eigene Faust los. Aber ich würde mich freuen, wenn du immer wieder zurückkommen würdest, irgendwie mag ich dich. Und das, was du getan hast, mochte ich auch." Der schlankere Weißblonde war sichtbar unsicher, da er sich mit Gefühlen nicht sehr auskannte ... doch gerade jetzt spürte er, daß Alain ihn wirklich mochte und hoffte, daß dieser zustimmte.

„Dann bleibe ich und wenn du etwas brauchst, dann hole ich es dir.“ Alain würde gern bleiben und er fühlte nun, daß Azura es eigentlich auch wollte. Er selbst fühlte sich jetzt wieder besser ... denn die Leere war weg, da er seine Seele wiederhatte, und noch viel mehr. „Hier ... ich hoffe, du kannst ihn noch für andere Zauber nutzen. Ich möchte nämlich nicht, daß du dich veränderst.“ Jetzt öffnete er seine Hand, und zeigte Azura den Edelstein. „Dein Bonbon.“

Als Azura den gestreiften Diamanten sah, weiteten sich seine Augen ... doch dann schmunzelte er leise und kuschelte sich wieder an Alain heran, nahm den Edelstein und betrachtete ihn. "Ja ... aber es ist unseres, es gehört dir ebenso wie mir." Noch während er sprach, wirkte der junge Magier einen weiteren Spruch, der den Diamanten teilte und ihm Facetten gab, ehe sich Metall darum bildete. Die eine Hälfte wurde in ein breites, silberfarbenes Metalloberarmband gefaßt, während die andere Hälfte in einen filigranen, silberfarbenen Armreif gefaßt wurde. Azura nahm die beiden Bänder und blickte unsicher zu Alain, ehe er ihm das breite Oberarmband gab und hoffte, nun keinen Fehler zu begehen.

„Ein Zeichen der Verbindung ? Gute Idee, und ich werde auch bei dir bleiben und von jetzt an dein Beschützer sein.“ Alain streifte sich den Armreif über die Hand, und schob ihn nach oben an seine Position. Danach nahm er Azura dessen aus der Hand und schob ihn ebenso vorsichtig über die schlanken Finger, damit auch er seinen Platz fand.

Erst jetzt erlaubte Azura sich, wieder durchzuatmen und er nickte leicht, ehe er wieder lächelte und den filigranen Reif an seinem Handgelenk betrachtete. "Schon seltsam, nicht wahr ? Ich habe dich anfangs überhaupt nicht leiden können, und nun mag ich dich. Hmm ... können wir das von vorhin vielleicht ... wiederholen ? Bei dir gefiel es mir, Alain." Während er sprach, sorgte der junge Magier mit zwei wortlosen Zaubern dafür, daß sie einerseits sauber wurden und andererseits ihre Blasen sich leerten ... und blickte nun hoffnungsvoll zu dem größeren Söldner auf.

Alain kuckte kurz verblüfft, doch dann lachte er und nickte, ehe er leise knurrte und sich mit Azura so herumdrehte, daß der Blonde auf ihm lag. „Ich denke, das läßt sich wiederholen ... so oft du magst.“ Da sie jetzt nicht mehr aus dem Bett mußten, konnten sie auch drinbleiben, und Alain würde ihm noch den Rest der Nacht versüßen.

 

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