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”Unverhofft kommt oft” 06
 

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Am nächsten Vormittag war der satte Klang eines Sportwagens zu hören, auch wenn es keiner mitbekam, da alle außer Alex die Ernte auf den Feldern einbrachten. Es war einer der Wagen, den Shiva behalten hatte und er fluchte leise, als er das Motorrad der Zwillinge vor der großen Garage geparkt sah. Er hatte sich extra beeilt, um Aydan noch aufzuhalten - doch wie es aussah, war er zu spät gekommen und konnte nur hoffen, daß das, was Sue gesagt hatte, stimmte. Denn diese hatte ihn angefleht, nichts zu überstürzen und ihnen mehrfach versichert, daß Aydan sie nicht verraten würde ... und nur die echte Sorge um den jungen Footballer und das tiefe Vertrauen, daß Sue in ihn hatte halfen, Shivas Zorn zu besänftigen. Denn er fühlte sich verantwortlich für das Entkommen Aydans, da er ihm vertraut und ihn nicht mehr angekettet hatte - und wenn nun die Polizei kam und sie alle in Gefängnisse oder Forschungslabore steckte, dann war es seine alleinige Schuld. Also hatte er sich den schnellen Sportflitzer geschnappt und war dem jungen Footballer nachgefahren, darauf hoffend, daß er ihn noch einholte ... auch wenn er selbst nicht mehr daran glaubte. Und nun war er hier: Auf dem Bauernhof, der Aydans Familie gehörte und zu der er auch gefahren war. Shiva hielt ein wenig von der Garage entfernt und stieg aus, ehe er seinen Mantel und die Sonnenbrille richtete, sich innerlich stählte und mit grimmigem Gesichtsausdruck zum Haus ging, die äußere Fliegenschutztüre öffnete und laut an die eigentliche Haustüre klopfte.

"Moment, bin gleich da !" kam es von drinnen, dann dauerte es wirklich einen kleinen Moment und Alexander öffnete die Tür. "Ja, bitte ?" Er bemerkte am Schatten, der die Sonne verdeckte, daß vor ihm ein großer Mann stehen musste, und blickte zu Shiva auf.

Und noch im selben Moment verrauchte der Zorn, den der Vierarmige in sich getragen hatte. Der Junge vor ihm war jünger als Aydan, doch ohne Zweifel sein Bruder - und da er wegen der Wärme das einfache, karierte Baumwollhemd hochgekrempelt hatte, sah man nicht nur die Narben an den blinden Augen, sondern auch die am Arm und Shiva konnte sich denken, was passiert war. Ohne weiter darüber nachdenken, nahm er behutsam die Hand des Jungen und legte sie auf seine Brust, nachdem er vorsichtig auf ein Knie herabgegangen war ... denn gerade, da er es von seiner Familie her gewohnt war, erwärmte sich sein wildes Herz für diesen Jungen. "Hi ... ich suche Aydan. Kannst du mir vielleicht sagen, wo er ist ? Mein Name ist Shiva und du brauchst keine Angst vor mir haben, ich tue dir nichts."

Alexander war froh um die Geste und lächelte breit, als Shiva sich vorstellte. "Ach, du bist Shiva ? Aydan hat von dir erzählt ... komm doch rein, ja ? Sie sind alle bei der Ernte und kommen erst später zurück." Ohne zu zögern, griff er nach einer Hand und zog Shiva mit in das Haus. "Er hat Gestern noch ein wenig von dir erzählt. Bitte sei ihm nicht böse, daß er einfach abgehauen ist - er fühlt sich ganz schrecklich deswegen, aber wir haben ihn auch so sehr vermisst. Magst du etwas trinken ?" Sie waren im Wohnzimmer angekommen, und erst jetzt ließ Alex den großen Mann los.

Jener war ein wenig verblüfft über diese Reaktion - denn sie sagte sehr viel darüber aus, was Aydan erzählt hatte. Scheinbar war mit keinem Wort erwähnt worden, daß sie eigentlich gewaltsam verschleppt wurden ... im Gegenteil, Sue schien Recht behalten zu haben. "Das muß nicht sein, Kleiner ... ich möchte dir keine Umstände bereiten. Ich wollte eigentlich nur nach Aydan sehen, weil er ohne ein Wort abgehauen ist - ich habe mir Sorgen gemacht. Was hältst du davon ... wir setzen uns hin und du erzählst mir ein wenig, was du so über mich erfahren hast ? Und darf ich auch deinen Namen erfahren ? Ich mag dich nicht immer nur 'Kleiner' nennen, denn dafür bist du schon zu groß." Die schiere Freude und das absolute Vertrauen, das dieser Junge ausstrahlte, waren absolut entwaffnend für den großen Vierarmigen ... etwas, das ihm schon lange nicht mehr passiert war, doch er fühlte, wie ein sanftes Lächeln auf seinen Zügen erwachte und mußte aufpassen, daß ihm kein Schnurren entwich.

"Ich heiße Alexander ... aber du kannst mich Alex nennen, das tun alle." Alex setzte sich auf das Sofa und wartete darauf, daß auch der Große sich setzte. "Er hat erzählt, daß du vier Arme hast ... darf ich mal ankucken ?" Er hob schon die Hände, damit Shiva wusste, daß er mit den Händen kucken wollte.

Das hatte sich der Größere schon gedacht und zögerte noch, doch dann zog er er den langen Mantel aus, nahm die Sonnenbrille ab und setzte sich neben den jungen Blinden auf das Sofa. "Wenn du willst, gerne, Alex - ich schäme mich nicht, ich bin oft froh darum, zwei Arme mehr zu haben. Und nur keine Scheu, ich weiß, daß du mich mit den Händen ansehen möchtest ... und ich habe nichts dagegen." Dieser aufgeweckte und neugierige Junge rannte sich schon fast seinen Weg in das Herz Shivas und er schmunzelte, als Alex leise kicherte, da er ihn mit zwei Händen kitzelte, während er behutsam mit den anderen beiden Händen die seinen nahm. "Und sei vorsichtig ... meine Fingernägel sind ebenfalls ein wenig anders, sie sind sehr scharf."

"Ich passe auf ..." wisperte Alex und fing an, den großen Mann zu befühlen. Er tastete sich konsequent voran und machte sich so ein Bild von Shiva. "Du hast ganz schön Kraft, nicht wahr ?" Das konnte er an den Muskeln fühlen und auch das Gesicht war maskulin. Er fühlte, daß ein Ohr leicht ausgefranst war, und lächelte. "Ich kann verstehen, daß Aydan dich mag ... du bist toll."

Das ließ Shiva leise schmunzeln und er lächelte, als Alex ihn weiter befühlte. Gerade die vier Arme schienen es ihm angetan zu haben ... und seine kräftigen Schultern, die ebenso kräftige Brust und der flache Bauch. Doch dann fing Shiva die erkundenden Hände sanft ab, ehe sie an seinen Schritt kamen und lachte leise, als er das enttäuschte Gesicht des Jungen sah. "Danke für das Kompliment - aber für dich ist das da unten noch nichts. Und ja, ich habe sehr viel Kraft - ich bin stärker als mein Bruder, und er ist mehr als einen Kopf größer und noch um ein Drittel breiter als ich."

"Du hast einen Bruder ? Das hat Aydan noch nicht erzählt. Er war so müde, als er ankam ... Mann, haben wir uns gefreut. Und daß du so schnell nachgekommen bist, sagt mir, daß du ihn sehr lieben musst. Oder bist du böse auf ihn weil er einfach weg ist ?" Beides wäre möglich und Alex stand schon wieder auf, um nun doch etwas zu trinken zu holen. "Ich hole doch was zu trinken ... Ma hat frische Limonade gemacht."

Und noch ehe Shiva antworten konnte, war der Kleinere schon weg und in die Küche gegangen. Die Worte Alexanders hatten ihn sehr aufgewühlt ... denn er wußte selbst nicht, welche der beiden Möglichkeiten nun für ihn zutraf. Oder vielleicht waren es auch beide ... Shiva wußte es nicht und strich sich leise seufzend über das Gesicht, ehe er den Blick über das einfache, doch mehr als nur gemütliche Wohnzimmer streichen ließ. Überall hingen Quilts an den Wänden und lagen auch auf den Sesseln und Sofas, und am großen Fenster war ein sichtbar gemütlicher Sessel, an dem ein Nähkorb und auch ein noch unfertiger Quilt in seinem Rahmen lagen und zeigten, daß Aydans Mutter gerne damit ihre Zeit verbrachte. Noch während er sich das ansah, stand der Vierarmige auf und ging zu dem Sessel, lächelte unbewußt und berührte die kostbare Handarbeit, denn sie erinnerte ihn an seine eigene Mutter, die gerne und oft an diesen schönen Decken genäht hatte. Doch dann wurde Shiva wieder aus den Gedanken gerissen, als Alex langsam wiederkam und in jeder Hand ein Glas köstlich duftender, hausgemachter Limonade hielt. "Warte, ich nehme sie dir ab, Hm ?"

"Okay." Alex reichte Shiva ein Glas und ging wieder zu dem Sofa, um sich dort zu setzen. Er war sehr sicher, da jeder wusste, daß er hier nichts umstellen durfte - und wenn, dann wurde alles nach Gebrauch wieder zurückgeschoben. "Es wird nicht mehr lange dauern, dann kommen sie von den Feldern zurück. Ich glaub, Aydan wird ganz schön überrascht sein."

Auch Shiva hatte sich wieder gesetzt und trank einen Schluck der Limonade, ehe er leise lachte. "Das denke ich auch - ja, das denke ich auch. Ich fürchte nur, deine Eltern werden noch ein wenig überraschter sein, Alex - ich bin kein normaler Anblick und ich war mir ehrlich nicht sicher, weshalb Aydan weggelaufen ist. Sicher sagte mir Sue, daß er zu euch zurück wollte, da er sich Sorgen machte ... aber irgendwie konnte ich das nicht glauben, ich dachte, er wollte nur von mir weg. Ich bin nicht einfach, Alex, im Gegenteil - ich kann sehr wütend und eifersüchtig sein, auch wenn ich deinen Bruder sehr gerne mag und ihm nicht wehgetan habe. Es ging nur sehr schnell zwischen uns ... ich fürchte, für Aydan war es ZU schnell."

"Das mag sein, aber er hat ein schlechtes Gewissen, weil er wegging. Er wollte auch wirklich heim - wir haben seit zwei Monaten nichts vom ihm gehört, wir haben uns große Sorgen um ihn gemacht. Und er hat sehr gut von dir gesprochen und auch erzählt, daß du schnell eifersüchtig wirst." Alex war sechzehn, aber man konnte schon sehr ernst mit ihm sprechen.

Das merkte auch Shiva und seufzte leise, als er dem Jüngeren sacht über die Wange strich. "Ja, das ist einer meiner größten Fehler. Und ich habe leider Grund genug, um eifersüchtig zu sein ... gerade, weil ich nicht unbedingt der Schönste bin. Ich mag deinen Bruder sehr, sehr gern ... lieber als die Kerle, die ich vorher gefickt habe." Als der Junge ihn nun schon fast entsetzt anblickte, bemerkte Shiva seinen Ausrutscher und kratzte sich verlegen im Nacken, ehe er noch ein "Entschuldige, das war jetzt zu direkt, nicht wahr ?" nachsetzte.

Alex lachte nun aber und nickte. "Ja, schon ... bei uns ist es eher dezenter mit Phil und Loius, sie wohnen im Nebenhaus." Alex lehnte sich nun etwas an den Großen an und merkte auf, als Shiva anfing, wie eine Katze zu schnurren. "Du kannst ja schnurren ... cool."

"Ja, das kann ich ... aber nur, wenn ich mich wohlfühle oder wenn mir etwas gefällt. Und dich mag ich gerne, Alex, du bist ein sehr gescheiter und liebenswerter Junge." Während er sprach, legte Shiva zwei seiner Arme um den Jüngeren und als dieser sich förmlich an ihn schmiegte, nahm er die anderen beiden Arme noch dazu und kraulte sacht mit den langen Krallen einer Hand durch dessen längeres Haar, während er ihn behutsam an sich hielt. Er konnte sich nicht helfen - dieser Junge sprach seinen Beschützerinstinkt an und er hatte ihn schon jetzt in sein Herz geschlossen.

Aber dann hörte man den ersten Traktor auf den Hof fahren und Alex horchte auf. "Das ist Aydan, er hat diesen Traktor genommen ... Mann, der wird umkippen, wenn er dich sieht." Und es stimmte - Aydan brachte das erste Korn zum Silo und stoppte vor der Pumpanlage.

Einen Moment lang war der Drang, rauszulaufen und ihn einfach an sich zu reißen und seinen Besitzanspruch geltend zu machen, fast schon übermächtig - doch dann kämpfte Shiva ihn wieder nieder und seufzte, neigte sich etwas tiefer und schnupperte an dem weichen Haar Alex, das Aydans so sehr glich. "Das denke ich auch ... deshalb ist es vielleicht besser ich warte, bis er mit der Ladung fertig ist. Und vielleicht könntest du ihn dann reinrufen ? Nicht, daß er wegläuft oder eine andere Dummheit macht." Wie zum Beispiel, sich eine Waffe schnappen und ihn töten - schließlich wußte Aydan, daß nur dessen Familie Shiva vermissen und niemals zur Polizei gehen würde.

"Okay, dann gehe ich ihn holen, aber nicht weglaufen." Alex löste sich und ging zielstrebig nach draußen, wo Aydan gerade den Schlauch anschloss und die Pumpe anschaltete. "Aydan ! Komm doch mal bitte, ich hab da was, das ich dir zeigen möchte !" Aydan horchte auf und kam sofort, das Pumpen in den Silo erledigte sich von allein. "Was ist denn, Lex ?" hakte er nach, wurde dann an der Hand gepackt und reingezogen. "Ich hab da was vor der Tür gefunden, ich glaube, das gehört zu dir." Schon zerrte Alex ihn ins Wohnzimmer und Aydan erstarrte und wurde käsebleich, als er Shiva dort sitzen sah. "Shiva ..."

Und dieser stand erst jetzt langsam auf, um dann auf Aydan zuzugehen. Er rechnete jeden Moment damit, daß Aydan weglief oder sich wehrte - aber er blieb nur stehen und Shiva roch dessen Angst, daß er vielleicht seinen Bruder verletzen könnte. Doch gerade, weil dieser hier war und freudig zu ihm aufblickte, würde der Vierarmige niemals seiner Wut freien Lauf lassen ... und so kam er zu Aydan, zog ihn an sich und vergrub eine der rechten Hände in dessen Haaren, küßte ihn leidenschaftlich und ließ erst nach einer Weile von ihm ab, um ihm leise ins Ohr zu wispern. "Du brauchst keine Angst haben - ich würde Alex niemals etwas tun. Und auch dir nicht, Kleiner. Ich konnte nicht glauben, was Sue mir erzählte und bin dir nach, weil ich meine Familie schützen möchte ... doch ich sehe, daß sie die Wahrheit sagte und ich glaube, ich verstehe dich." Shiva konnte in den hellen Augen Aydans sehen, daß es ihm leid tat ... und er sah noch etwas anderes, das er aber nicht benennen konnte.

Es war Liebe, doch die war noch in Aydan verborgen und jetzt wich die Furcht der puren Erleichterung. "Es tut mir leid, daß ich einfach weg bin ... wirklich ... aber meine Familie ..." Aydan konnte kaum an sich halten und umarmte Shiva dann stürmisch, um an ihm Halt zu finden.

Noch ehe der Vierarmige etwas erwidern konnte, fühlte er schon, wie der ein wenig Schlankere sich an ihn drängte und schloß unwillkürlich seine Arme um ihn. Es war völlig ungewohnt, daß Aydan das von sich aus tat - doch es fühlte sich einfach nur wundervoll an und Shiva schluckte, ehe er die Augen schloß und den Kopf neigte, um über die Haare Aydans zu schnuppern. So vertraut und angenehm ... und dazu noch der Geruch des Feldes, nach Getreide und Luft und Sonne, so schön, daß der Vierarmige unwillkürlich weich aufschnurrte. "Du liebst deine Familie so sehr wie ich die meine, nicht wahr, Aydan ?"

"Ja ... ja, so ist es und du merkst sicher, daß sie es wert sind. Du hast Alex scheinbar schon kennengelernt." Aydan war überrascht, wie sanft Shiva war ... so hatte er ihn bisher nur nach mehrfachem Sex erlebt. "Die Anderen werden Shiva sicher auch kennenlernen wollen." plapperte Alex jetzt dazwischen und Aydan nickte. "Das denke ich auch."

Der große Vierarmige seufzte leise und küßte Aydan kurz auf die Schläfe, ehe er sacht in dessen Ohr biß und leise zu ihm sprach. "Ist das eine so gute Idee ? Alex ist blind, da ist es nicht so schlimm - doch die Anderen sehen mich wie ich wirklich bin, Aydan. Willst du das wirklich ?"

"Sicher will er das." erklang es hinter ihnen, und da stand Aydans Mutter, die durch die hintere Tür reingekommen war. Sie war einkaufen gewesen und somit gleich in die Küche gekommen, um da die Einkäufe abzustellen. "Du bist also Shiva ? Sei willkommen." Cornelia hatte keine Scheu, kam zu dem jungen Riesen mit den vier Armen und hieß ihn herzlich mit einer Umarmung willkommen. "Keine Sorge, wir diskriminieren hier keinen wegen dem Aussehen."

Noch ehe Shiva sich wundern konnte, war Aydan schon von ihm weggetreten und ließ seine Mutter heran. Der Vierarmige zögerte noch einen Moment, doch dann legte auch er kurz und behutsam die Arme um sie, erwiderte die Umarmung und trat dann wieder etwas zurück. "Hi ... bitte verzeihen sie, daß ich so einfach reinplatzte - Alex hat mich reingelassen. Ich habe mir Sorgen um Aydan gemacht, weil er einfach weg ist ... es war unüberlegt, ich hätte anrufen sollen. Und ja, ich heiße Shiva - Shiva Bowman, es ist mir eine Ehre, sie kennenzulernen." Mit den Worten reichte er ihr eine der rechten Hände und lächelte etwas verlegen, da er nicht recht wußte, wie er mit dieser warmherzigen und freundlichen Frau umgehen sollte.

"Ach was." murmelte Cornelia und lächelte, als sie die Hand nahm und kräftig drückte. Erst dann blickte sie zu Shiva auf und musterte ihn eingehend. "Ein kräftiger Bursche, sowas wie dich könnten wir hier noch gebrauchen." Aydan murrte ein "Ma ... bitte ...", das sie ignorierte. Sie war eine Landfrau und dachte praktisch.

Und damit überraschte sie Shiva sichtbar, doch noch ehe er antworten konnte, kam eine andere Stimme vom Fenster und der Vierarmige hob verblüfft eine Braue, als er den jungen Mann musterte, der wie eine ältere Version von Aydan aussah. "Sie hat Recht, Kleiner - und das weißt du." Phil lachte leise und löste sich vom Fenster und kam ebenfalls durch die Küchentüre herein und zu Shiva, musterte nun seinerseits den Größeren und pfiff leise durch die Zähne, ehe er ihm die Hand gab. "Hi, ich bin Phil, Aydans älterer Bruder ... schön dich zu sehen, Shiva, du sprengst sämtliche Beschreibungen, die mein kleiner Bruder abgab. Aber nur im positiven Sinn ..." Dem geübten Blick Phils war der wirklich reichlich gefüllte Schritt des Vierarmigen nicht entgangen und er grinste zu Aydan, wackelte vielsagend mit den Brauen und lachte, als sein kleiner Bruder knallrot wurde.

"Sehe ich auch so." Und schon war Louis auch da und legte seinen Arm um seinen Mann. "Hi, ich bin Louis, der Mann von Phil." Er stellte sich auch gleich vor und lachte, als Cornelia sie alle zu den Sofas schob. "Setzt euch, Kinder ... jetzt fehlt nur noch Pops, dann sind wir komplett." Ein Blick hinaus sagte ihr, daß er auch gleich kommen würde und sie lächelte warm, als Shiva gleich nach dem Setzen zwei Arme um Aydan legte, um ihn an sich zu ziehen.

Auch Phil grinste, da es einfach nur zu niedlich war, wie Aydan schon fast scheu errötete. Er wußte eines ganz genau: Das würde er seinen kleinen Bruder niemals vergessen lassen und noch lange für diverse Frotzeleien verwenden. Shiva indes war noch immer ein klein wenig überfahren von der Herzlichkeit dieser Familie ... es war fast so wie bei ihm zu Hause, und er fühlte und roch nicht ein Bißchen Feinseligkeit oder Angst bei ihnen, selbst Aydan hatte sich wieder beruhigt. Als sich Alex jedoch wieder an die andere Seite Shivas kuschelte, schmunzelte dieser leise und legte auch einen Arm um ihn, ehe er ihm mit der anderen Hand durch die weichen, langen Haare kraulte und wieder leise zu schnurren begann.

Das Schnurren faszinierte sie alle, und jetzt kam auch der Vater und stellte sich vor. So war die ganze Familie zusammen und sie mochten Shiva auf Anhieb, etwas anderes hatte Aydan auch nicht erwartet. Dessen Gefühle fuhren derweil Achterbahn, und irgendwie war er jetzt wirklich glücklich. Als Shiva dastand, hatte er wirklich Panik gehabt, daß er seiner Familie etwas tun könnte, da er ihn sehr unbeherrscht kannte ... aber scheinbar war es gut gewesen, daß Alex ihn in Empfang genommen hatte. Der Kleine hatte definitiv einen Welpenbonus bei Shiva und fühlte sich wohl bei dem großen Mann. Jetzt blieb nur die Frage, ob er mit Shiva zurück sollte, oder wie sich alles entwickeln würde. Aber erstmal nahm seine Familie den Vierarmigen in Beschlag und Cornelia huschte wenig später in die Küche, um ein gutes Essen zu zaubern.

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