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”Die weiße Rose des Ostens” 03
 

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Tahir war schon früh erwacht und ging aus dem Zelt, es war Zeit zum Beten und so kniete er sich wie alle Männer im Lager vor das Zelt in Richtung Osten und betete zu Allah. Zwar war er kein reinblütiger Araber, aber er war gläubig und betete mindestens einmal am Tag. Sein Vater tat es inzwischen fünfmal, aber nur, weil er endlich einen Sohn wollte. Er selber betete dafür, daß, wenn es ein Sohn wurde, er irgendwie davonkam. Sollte es ein Junge werden, würde er als Sklave verkauft werden. Ein Sklave, nach dem sich die anderen Stämme alle Finger lecken würden. Er war nun mal etwas anders und gerade daher würde er schneller verkauft werden, als er kucken konnte... wenn sein Vater einen Sohn bekam.

Es dauerte eine Weile, bis auch Amalric aufwachte. Die Stimmen der Betenden drangen in seinen erschöpften Schlaf und er hob langsam seinen Kopf, um sich klar darüber zu werden, wo er war. Er erinnerte sich, daß er durch die Wüste gegangen war und sein Pferd dort verdurstete - doch dann fiel ihm wieder ein, daß dieser hellhaarige Araber ihn gefunden und gerettet, doch auch versklavt hatte. Langsam fielen ihm auch die Ereignisse der gestrigen Nacht ein ... endlich, nach Wochen des Darbens, zuerst in dem Heer, dem er gedient hatte, und danach in der Wüste, hatte der junge Spanier sich sattessen können - und danach ... Amalric erschauerte. Allein schon der Gedanke an das, was passiert war, trieb ihm die Schamesröte ins Gesicht und er schloß die Augen, als er daran dachte, daß dieser Araber ihn berührt, geküßt und undenkbare Dinge mit ihm getan hatte. Doch als diese Erinnerungen in seinem Geist erwachten, erschrank Amalric bis ins Mark - denn er fühlte, wie sein Körper erneut reagierte, etwas, das nicht nur sündhaft, sondern auch mehr als nur beschämend für den jungen Spanier war.

In dem Moment kam Tahir leise herein und hob eine Braue, als er das knallrote Gesicht sah. Ein Blick auf das Tuch, das der Spanier sich umgebunden hatte, ließ ihn leise schmunzeln. "Hast du an letzte Nacht zurückgedacht ? Es scheint dir gefallen zu haben." lachte er leise und kam langsam näher.

Amalric erschrak zutiefst und wich sofort zurück - daß der Andere genau dann erschien, als er an ihn gedacht hatte, ließ ihn an dämonische Mächte denken, doch er verwarf den Gedanken sofort wieder, da es einfach unmöglich schien. Auch wenn er die Worte nicht verstanden hatte, so doch wohl den Ton und das Lächeln, das auf den Zügen des Arabers lag. Der Gekettete war sich nicht sicher, ob dieses Lächeln nun amüsiert oder nur schadenfroh war - doch es ließ die sandfarbenen Augen wieder aufglitzern und der Spanier schluckte schwer, als er noch ein wenig weiter zurückweichen wollte, es aber nicht konnte, da die Kette ihn daran hinderte.

Der Araber blieb dann aber stehen und ließ das Bild auf sich wirken. Es war wirklich schon fast niedlich, wie der Spanier sich zierte. "Geh pinkeln, dann gehts weg." Er wies mit den Finger auf den Topf und schien wieder ganz anders zu sein als eben, und ging zu einer Wasserschale. Dort entledigte er sich des Kaftans und wusch sich mit einem Lappen über den Körper. Vom Rücken herum über beide Schultern bis hin zur Brust zierten Narben seinen Körper. Aber sie waren willkürlich zugefügt worden und ergaben ein seltsames, leicht an Flammenlinien erinnerndes Muster. Auf seinem Unterrücken waren jedoch andere Narben, deutlich von Peitschen geschlagen.

Der Spanier mußte die Worte nicht verstanden zu haben, um zu wissen, was sie bedeuteten - schneller, als man meinen könnte, schnappte Amalric den Topf und erleichterte sich darin, schob ihn wieder zur Seite und betrachtete den Mann, der sich gerade wusch. Es war ein seltsamer Anblick - erneut bestätigte sich die Annahme Amalrics, daß dieser Araber ein Widerspruch in sich war, denn er hatte ein eigenes Zelt und durfte dem Anführer in die Augen sehen, doch sein Rücken zeigte die Narben eines Sklaven, der schon seit seiner Kindheit gezüchtigt worden war. Und diese flammenartigen Narben ... so etwas hatte der junge Spanier noch nie gesehen und das sah man auch an seinem verwunderten Blick, es war wie eine Malerei, welche die seltsame Schönheit dieses Hellhaarigen noch unterstützte. Doch sofort, als ihm dieser Gedanke kam, schoß Amalric wieder das Blut in den Kopf und er senkte den Blick, bestürzt darüber, daß er gerade so etwas gedacht hatte.

Als würde Tahir dies ahnen, sah er sich um. Schon wieder war Amalric Rot geworden. Um ihn abzukühlen, tränkte er den Lappen mit Wasser und warf ihn diesem dann genau ins glühende Gesicht. "Kühl dich ab !" lachte er und drehte sich selber ganz herum. So war er in voller Pracht zu sehen, und daß er keine Scheu hatte, sich nackt zu zeigen, war auch sichtbar. "Wasch dich." Er zeigte auf die Schüssel mit dem Wasser. Die Kette war lang genug, daß er hinkonnte.

Der Lappen traf mitten ins Schwarze und der Spanier keuchte erschrocken auf, als er ihn von seinem Gesicht pflückte und schon wütend auffahren wollte. Doch all seine Wut verrauchte im gleichen Moment, als er zu dem Araber blickte. Noch niemals zuvor hatte Amalric einen Mann gesehen, dessen Schamhaare so weiß wie seine Kopfhaare waren - jedenfalls keinen so jungen Mann. Erneut stieg dem Spanier das Blut ins Gesicht und er fluchte leise, als er aufstand und zu der Wasserschüssel ging, damit begann, den Staub und Schweiß von seinem Körper zu waschen und erst, als er an dem provisorisch befestigten Tuch ankam, zögerte Amalric und sah mißtrauisch zu dem Araber.

Der war aber nicht da, wo Amalric ihn vermutete, und noch bevor er sich suchend umsehen konnte, spürte der Spanier wieder die Klinge an seiner Kehle. Tahir stand nackt hinter ihm und öffnete mit der freien Hand den Knoten des Tuches, um es wegzuziehen. Sein Atem schlug dabei wieder an an die Haut des Spaniers. Der Araber konnte nicht widerstehen und knabberte leicht am Ohrläppchen des Gleichgroßen, nahm ihm dabei den Lappen aus der Hand und tauchte ihn in das Wasser. Einen Moment später konnte Amalric den feuchten Lappen fühlen. Tahir wusch den Fremdling und stimulierte ihn dabei. Er konnte an seiner Wange fühlen, wie heiß dessen Gesicht dabei wurde. Was er tat war gemein, aber diese Jungfrau reizte ihn einfach.

Der Spanier glühte vor Scham, aber er konnte nicht verhindern, daß er sicht- und fühlbar auf die sanften Reize reagierte. Die scharfe Klinge an seiner Kehle verhinderte, daß er sich bewegen und ausweichen konnte, so daß er dem Hellhaarigen regelrecht ausgeliefert war. Diese Berührungen, das sachte Knabbern .... Amalric hatte noch niemals etwas so Schönes gefühlt und es beschämte ihn zutiefst, daß er die Zärtlichkeiten, die solche Gefühle auslösten, von einem Mann bekam und nicht von einer Frau, mit der er sein Leben teilen würde.

Genau das gefiel Tahir so sehr, diese Scham war einfach entzückend und verzückend. Den Lappen ließ er nach einer Weile wieder in die Schüssel fallen und machte mit der vom Wasser feuchten Hand weiter. Er umfasste die leichte Erregung und rieb sie leicht, seinen Daumen ließ er hin und wieder über die rosige Eichel streichen und knabberte weiterhin am Ohr des Spaniers. Er selber war langsam auch erregt und seine leicht versteifte Männlichkeit drängte sich an Amalrics Hintern.

Amalric wußte nicht, wie ihm geschah ... ihm war, als ob er brennen würde und seine Knie wurden langsam weich, doch die scharfe Klinge an seiner Kehle hielt ihn an seinem Platz, auch wenn hin und wieder ein leiser Laut seinen Lippen entkam. Erst, als er die Härte an seinem Hintern fühlte, erschrak der Schwarzhaarige bis ins Mark - Panik wollte sich seiner bemächtigen, doch die ihn erregende Hand und das Knabbern lenkten ihn ab, so daß er die Fähigkeit klar zu denken, langsam aber sicher verlor, auch wenn die unterschwellige Angst, vergewaltigt zu werden, blieb.

Tahir schnurrte schon fast und lächelte bei den leisen Lauten, die Amalric von sich gab. Langsam löste sich seine Hand von dessen Erregung und er schob den jungen Spanier ebenso langsam zu seinem Schlaflager. Als sie davor standen, drückte er ihn herab und sorgte dafür, daß er auf dem Rücken zum Liegen kam. Er selbst kam zwischen dessen Schenkel und seine Hand fand auch gleich wieder den Weg zu dessen Erregung.

Das Messer, das noch immer an der Kehle des Schwarzhaarigen lag, zwang diesen dazu, zu gehorchen ... das und die feurige Lust, die in seinem Körper erwachte und jegliches Denken einfach negierte. Die Leidenschaft, die in seiner Familie vererbt wurde, erwachte langsam und zeigte sich in seinem schweren Atem und der voll verhärteten Männlichkeit, die sich in die Hand des Hellhaarigen drängte. Das einzige Zeichen dafür, daß er verzweifelt versuchte, sich zurückzuhalten, war, daß er sich in die Unterlippe biß und die Augen fest zusammenkniff.

Auf die zusammengekniffenen Lippen legten sich die erstaunlich weichen des Arabers. Tahir versuchte, Amalric zu entspannen, koste erneut über die Hoden und strich dann etwas tiefer und berührte den festen Muskelring am After. Sanft stubste er dagegen und lächelte, als er dem Spanier einige lustvolle Laute entlockte.

All dies hier war so beschämend, daß der Spanier leise aufkeuchte .... doch bei dem Gefühl des Fingers riß er die Augen weit auf und einen Moment lang zeigte sich pure Angst, doch dann schloß er seine Augen wieder, als er die langen, weichen Haare des Arabers auf seiner Haut fühlen konnte. Es war ein herrliches Gefühl, das sein Innerstes ansprach - doch er konnte seinem Feuer keinen Lauf lassen, denn die Klinge an seinem Hals hielt ihn zurück, während seine Instinkte langsam Überhand nahmen. Schließlich hielt es Amalric jedoch nicht mehr aus und hob seine Rechte, vergrub sie in dem hellen, langen Haar und zog den Araber zu sich herab, um den zuvor noch sanften Kuß zu vertiefen und ihn dabei fast zu verschlingen.

In dem Moment wusste Tahir, daß die Klinge nicht mehr nötig war und legte sie beiseite. Nebenher erwiderte er den feurigen Kuss. Diese Leidenschaft war ungewohnt und doch gefiel es dem Araber mehr als gut. Er nutzte die Chance auch gleich und trieb seinen Finger sanft in den Körper Amalrics. Er bewegte ihn leicht und verschaffte ihm so ein unheimlich erregendes Gefühl, dem wohl Keiner widerstehen konnte.

Dies brachte den Schwarzhaarigen dazu, heiser aufzukeuchen und den Griff in dem hellen Haar zu verstärken, während seine Linke sich in das Fell verkrampfte, in dem er lag. Als der Finger in ihn kam, fühlte Amalric einen leichten Schmerz, doch das zerschmolz in den gleißenden Flammen höchster Erregung, als Tahir ihn an einem Punkt berührte, von dem der Spanier niemals gedacht hatte, ihn zu besitzen. Sein ganzer Körper bebte und brannte unter dem Feuer seiner Lust, die keinen Weg fand, sich zu offenbaren, außer in dem alles verschlingenden Kuß, den Amalric wieder aufnahm. Er hatte nicht bemerkt, daß die Klinge ihn nicht mehr bedrohte - doch er wußte nicht, was er tun sollte, auch wenn alles in ihm danach schrie, den Araber zu unterwerfen und seine Lust an ihm zu befriedigen.

Das würde Tahir aber nicht zulassen. Hier war Amalric der Sklave und er war sein Herr, also würde er ihn unterwerfen und ihn sich nehmen. Noch im Küssen zog er seinen Finger zurück und tauchte seine Finger in eine kleine Ölschale, die an der Seite stand. Dann befeuchtete er seine Erregung damit und drang mit dem öligen Finger wieder in die Öffnung. Er nahm aber noch einen Zweiten dazu und weitete den jungen Spanier.

Leise aufwimmernd, erschauerte der Kräftigere und löste einen Moment den Kuß, um tief Luft zu holen ... der junge Spanier bemerkte schon nicht mehr, daß er seine Beine ein wenig spreizte, so daß Tahir mehr Platz hatte, ebenso wie er nicht bemerkte, wie er ihn nun mit beiden Armen an sich zog und die kräftigen Hände über die so ungewohnt weiche Haut des Arabers streichen ließ. Mittlerweile wußte Amalric nichts mehr und es war ihm egal, was passierte ... er wollte einfach nur seine brodelnde Lust befriedigen und stöhnte leise auf, zitterte leicht und verkrampfte sich einen Moment lang in das Fleisch Tahirs, als dieser erneut die Prostata des Spaniers streifte und ihn dabei mit den Fingern dehnte.

Nur einen Moment später zog Tahir seine Finger zurück und drang dann mit seiner Härte in den willigen Leib. Bei der Enge stöhnte er leise auf, er beeilte sich nicht, sondern drang langsam tiefer, bis er sich vollends in den sich windenden Leib versenkt hatte. "Siehst du... tut nicht weh." säuselte er und küsste Amalric dann wieder, da der seine Energie wohl hauptsächlich so los wurde.

Der Spanier wußte nicht, wie ihm geschah; dies war so verboten und sündhaft, doch jegliches Schamgefühl versiegte unter dem Gefühl, so ausgefüllt zu werden. Und als Tahir nun mit seiner Erregung die Prostata streifte, bäumte Amalric sich mit einem lauten Keuchen auf und krallte seine Finger in den Rücken des Schlankeren. Hocherregt warf der Stärkere den Kopf in den Nacken und immer wieder lösten sich raue, dunkle Laute aus seiner Kehle, während er sich einen Moment lang um Tahir verengte, ehe er wieder weich wurde und sich unwillkürlich entspannte.

Erst, als Amalric sich wieder entspannte, lächelte Tahir auf ihn herab und fing an, sich langsam in ihm zu bewegen. Er stieß eher sanft zu. Aus irgendeinem Grund wollte er dem Spanier nicht wehtun, er genoss es, ihm auf diese Art die Jungfräulichkeit zu rauben. Es war aufregend, gerade, weil Amalric sich anfangs so geziert hatte, dann war die Leidenschaft gekommen und jetzt war er unter ihm, er hatte ihn in sich aufgenommen und stöhnte bei jedem von Tahirs Stößen leise vor Lust auf. Es war aufregend und schön, das mit anzusehen und der Araber küsste den Anderen nun wieder, damit der seine Energie wieder loswerden konnte.

Und das tat jener auch ausgiebigst, so daß man eigentlich gar nicht mehr bemerkte, daß er dies erst seit Kurzem konnte. Bei einem jeden der Stöße des Hellhaarigen glaubte Amalric, in seiner Lust vergehen zu müssen, denn sie brannte tief durch sein Inneres und versengte ihn. Es war so viel - und es war so schön, daß der Spanier schließlich erstickt und schon fast schmerzvoll aufschrie, als er plötzlich kam und sein Körper sich dabei völlig verspannte.

In dem Moment hielt Tahir mit seinen Stößen inne und ließ sich gehen. Er verströmte sich in den Stärkeren und lächelte schwer atmend auf ihn herab. Amalric war lange verspannt und daher keuchte Tahir etwas schwerer, neigte sich wieder herab und küsste ihn, damit er sich schneller wieder entspannte. "Jetzt bist du mein." raunte er atemlos und ließ sich auf den breiteren Körper sinken. Noch war der Spanier zu überfahren von seinem Kommen, und so nutzte Tahir es und schmuste ein wenig. Er löste sich auch langsam, als er fühlte, wie der Körper unter ihm weicher wurde.

Erst dies brachte Amalric dazu, wieder einen klaren Gedanken zu fassen .... es war ein seltsames Gefühl, als ob ihm etwas fehlte, doch es war kein Zwang dabei, lediglich ein vager Verlust. Nur langsam drang in seinen wirbelnden Geist, daß Tahir ihn zärtlich berührte und sacht küßte; solch liebevolle Berührungen hatte der junge Spanier nicht einmal von seiner Mutter erfahren und ein sachtes, wohliges Gefühl erwachte in ihm und wollte auch nicht weichen, als Amalric klar wurde, was hier passierte. Er war von einem Mann genommen - jedoch nicht vergewaltigt worden, es war .... ihm fehlten die Worte, um das zu beschreiben, was zuvor passiert war. Doch eines wurde Amalric klar und dies ließ ihn unsicher zu Tahir aufsehen: Nun wußte Amalric, weshalb dies verboten war, denn es fühlte sich herrlich an und konnte sich mit nichts vergleichen, das er jemals über die Vereinigung zwischen Mann und Frau erfahren hatte. Langsam löste der junge Spanier seine Hand aus den hellen Haaren und ließ die helle Pracht zwischen seine Finger gleiten, ehe er unwillkürlich an den feinen Strähnen roch und ein fast nicht hörbares "Du hast so weiche Haare ...." wisperte.

Tahir sah Amalric in die violetten Augen. In seinen brannte ein leichtes Feuer. Er wollte diesen Mann nicht hergeben, er sollte ihm gehören und keinem Anderen... niemals. Aber das war nur ein Wunsch, der wohl nie in Erfüllung gehen würde. Seine Gedanken änderten sich aber, als er sah, was der Spanier tat, und als er das Wispern hörte. Ebenso leise und fast in der selben Betonung sprach er es nach. "Du hast so weiche Haare..." Er wollte wissen, was es bedeutete, und zupfte leicht an den Haaren des Anderen.

Jener schmunzelte unwillkürlich und schüttelte kurz den Kopf, ehe er ihm leise antwortete. "Haare." Mit dem Wort berührte er ein weiteres Mal die hellen Kopfhaare Tahirs, dann seine eigenen und wiederholte das Wort. Doch wie er ihm erklären sollte, daß dessen Haare so ungewohnt weich waren, das gestaltete sich schon ein wenig schwieriger und so überlegte der junge Spanier einen Moment, bis ihm eine Idee kam. Er zeigte ihm seine schwielige Hand und rieb kurz über die harte Haut, während er ein leises "Rau." wisperte - dann nahm er die Hand des Arabers und streichelte über dessen Handrücken, wisperte ein "Weich." und wiederholte das dann wieder an seinen dicken Haaren, ehe er die feinen Strähnen Tahirs berührte und ein fasziniertes "Weich ....." hauchte. Es schien seltsam ... dieser Mann hatte solch feine, weiche Haut, ebenso weiche Haare und war so hübsch, wie es eine Frau sich nur wünschen konnte, auch wenn er unverkennbar maskuline Züge aufwies.

Tahir verstand und lächelte. "Weich Haare.... du hast so weiche Haare." Dabei zeigte er auf sich und setzte sich auf. Er wollte mehr lernen. Er griff also nach dem Dolch und zeigte darauf. "Dolch."

Das versetzte Amalric einen kurzen Schreck, bis er merkte, daß der Andere lediglich das Wort dafür lernen wollte. Er selbst bekam das arabische Wort nicht über die Lippen, es wollte einfach nicht funktionieren, so daß er es schließlich aufgab und ihm leise das spanische Wort dafür sagte, während er auf die schlanke Waffe deutete. Die Situation wurde von Minute zu Minute seltsamer; Tahir benahm sich nicht wie ein typischer Ungläubiger, eher wie ein Freund oder .... der Gedanke ließ Amalric innehalten, doch er konnte ihn nicht wieder verbannen. Der Hellhaarige benahm sich wie ein Geliebter, der mehr lernen und das, was so zart begonnen hatte, verstärken wollte. Und schließlich folgte der Stärkere diesem Gedanken und berührte zögerlich die schlanke Brust des Anderen, streichelte behutsam höher und legte seine kräftige Hand schließlich in den Nacken Tahirs, um ihn wieder zu seinen Lippen zu ziehen und zu küssen.

Der hatte gerade einige Male das Wort für Dolch wiederholt und sah erst kurz auf die streichelnde Hand und keuchte leise, als Amalric ihn in den Kuss zog. Die Waffe ließ er gleich wieder fallen und gab sich dem Kuss hin. Er wollte ihn für sich. Dieser Ungläubige war seltsam und er war etwas, das er mit Keinem teilen wollte. Daß der jetzt so mutig voranging, erstaunte ihn aber doch ein wenig.

Und nicht nur ihn ... doch irgendwie konnte Amalric es nicht verhindern, daß sein besitzergreifendes Wesen sich zeigte, denn es lag ihm ebenso wie seine Leidenschaft im Blut. Und dieser Araber sprach Beides an; er weckte dieses bisher noch vergrabene Verhalten in dem Schwarzhaarigen, auch wenn er es sich nicht recht erklären konnte. Vielleicht war es die so ungewöhnliche Schönheit Tahirs - vielleicht war es aber auch das, was sie geteilt hatten. Sicher war jedenfalls, daß es einen Hunger in Amalric weckte, den er zuvor nicht gekannt hatte - doch nun war er erwacht und wollte auf die eine oder andere Art gestillt werden, auch wenn Amalric wußte, daß er der Sklave dieses Mannes war.

Nur wurde der Sklave langsam zum Herren über seinen Herren. Tahir wollte ihn, er würde sich ohne Scheu hingeben, wenn es nur möglich wäre. Aber hier war es so nicht möglich. Langsam löste er den Kuss und drückte Amalric weg. Er zeigte auf den Zeltausgang, wo man ein wenig durch den Spalt sehen konnte, wie die Männer vorbeiliefen, um ihre Arbeit zu tun. Wie sollte er es Amalric nur erklären ?

Doch das war nicht nötig - der Spanier verstand nur zu gut, daß sie unter Beobachtung standen und selbst die wenige Intimität des Zeltes nicht davor schützte, daß man sie hörte. Leise seufzend, nickte Amalric und löste sich von dem Schlankeren, stand auf und wusch seinen Körper, doch diesmal schämte er sich nicht mehr vor dem Hellhaarigen.

Der sah ihm kurz zu und nickte, dann holte er noch je zwei Fladenbrote hervor und kramte einen einfachen Kaftan aus seinen Sachen. Der müsste dem Fremden auch passen. Er war alt und abgetragen, genau richtig für einen Sklaven eben. Als der Spanier fertig war, wusch er selber sich noch herab und rieb seinen Körper mit etwas Kokosfett ein. Genau das war es, was seine Haut so weich machte.

Noch nie hatte Amalric gesehen, daß Jemand seine Haut einrieb - langsam kam er näher und schnupperte, ehe er die noch leicht glänzende Haut des Schlankeren berührte und leicht dabei erschauerte. Ohne, daß er es bemerkte, wisperte er ein "Herrlich ....." und schnupperte nun direkt am schlanken Hals Tahirs.

"Herrlich ?" intonierte Tahir und lachte leise, weil er es lustig fand, wie Amalric sich benahm. Er stieß ihn leicht von sich, nahm etwas von dem Fett und verrieb es in seinen Händen. Dann fing er an, es über die Brust des Spaniers zu verteilen und rieb es in dessen Haut. "Weich."

Völlig verdutzt hielt der Gekettete inne und ließ den Anderen gewähren - es fühlte sich seltsam an, doch irgendwie nicht schlecht, und es schien Tahir zu gefallen, so daß Amalric nichts dagegen tat. Erst nach einer Weile nahm er die Hand des Schlankeren und hielt ihn fest, zog ihn eng an sich heran und keuchte leise, während seine Augen sich wieder ein wenig unter seiner Lust verdunkelten. Dieses sanfte Massieren war mehr als nur erregend und er konnte sich nicht helfen, daß er mehr wollte, auch wenn er wußte, daß es hier nicht möglich war. Daß der Araber ihn einmal nahm, um ihn zu demütigen, konnte vor den anderen Ungläubigen erklärt werden - doch nicht, wenn diese schmusten oder vielleicht öfters diese Freuden teilten, da die Geräusche ja eindeutig waren.

Leider störte einer der Sklaven. Tahir bemerkte ihn zum Glück, er stieß Amalric grob von sich und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. "Bastard, gehorche ! Und du verschwinde !" brüllte er den Sklaven an. Der hatte nur Wasser bringen wollen und machte jetzt aber, daß er wegkam.

Der Spanier erschrak sichtbar und bei der Ohrfeige knurrte er laut auf - doch dann bemerkte Amalric den erschrockenen Laut des Sklaven und er verstand. Mit einem tiefen Atemzug beruhigte er sich und als er wieder zu dem Hellhaarigen blickte, sah er seine Vermutung bestätigt, denn der eisige Ausdruck, den dieser zuvor noch getragen hatte, wich langsam wieder. Tahir mußte einen sehr wackligen Status haben, daß er sich so Respekt verschaffen mußte - scheinbar kannte Niemand dessen sanfte Seite, etwas, das der Schwarzhaarige besser verstand, als man dachte, denn in seiner Heimat war es normal, daß die Männer hart und unnachgiebig gegenüber Jedem, außer ihren Frauen und manchmal den Kindern, waren.

"Zieh dich an. Wir gehen." erklärte Tahir leise und warf Amalric den Kaftan in die Arme. Er selber musste sich beruhigen und zog sich selber seine Hose und den Kaftan über. Er würde mit Amalric zu der Oase reiten. Dort hatten sie Ruhe. Er musste nur noch mit seinem Vater sprechen. "Bleib hier." war das Nächste, was der Spanier hörte, dann ging Tahir aus dem Zelt und lief zügig zum Zelt seines Vaters. "Darf ich eintreten ? Es geht um den Sklaven."

Ein leises "Komm rein." grummelnd, wartete Ahmed, daß sein bisher einziger Sohn hereinkam und sich zu ihm setzte. Der alte Araber blätterte gerade in der Bibel des Spaniers und bewunderte die herrlichen Bilder, die immer zu Anfang eines Kapitels oder auch manchmal mittem im Text zu finden waren, da er die Schrift nicht lesen konnte.

Sein Vater würde ihn nicht ansehen, das wusste Tahir und so sprach er aus, was er wollte. "Ich werde mit dem Sklaven zur Oase reiten, um ihn dort zu brechen. Im Zelt hat er es zu gut und in der Oase kann ich ihn besser züchtigen, damit er gehorcht. Er ist sehr dickköpfig." erklärte er und wartete dann auf eine Antwort.

"Einer der Sklaven berichtete, daß er es sogar gewagt hat, dich anzusehen - auch wenn du der Sohn einer Sklavin bist, du zählst hundert mal mehr als dieser Ungläubige ! Gut, daß du ihn sofort geschlagen hast. Ich erlaube dir, ihn zur Oase zu bringen - ich möchte nicht, daß meine Talila von seinen Schreien beunruhigt wird, wenn du ihn züchtigst. In nicht einmal einem Mond wird sie einem Kind das Leben schenken, und ich will nicht, daß sie verängstigt oder unruhig wird. Geh - ich gebe dir fünf Tage, dann kehre wieder zurück und bringe ihn mir willig genug, daß wir ihn nach der Geburt meines Kindes verkaufen können." Wie es sich Tahir schon gedacht hatte, sah ihn Ahmed nicht an - er blätterte weiter in der Bibel, während er sprach, denn es grämte ihn sehr, daß sein einziger Sohn nur das Kind einer Sklavin war, die er als Nebenfrau genommen hatte.

"Wie ihr wünscht." Mehr sagte Tahir nicht, dann erhob er sich und verließ das Zelt seines Vaters, um in sein eigenes Zelt zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin trieb er einen Sklaven an, er solle Proviant packen, weil er einige Tage wegblieb, dann betrat er sein Zelt und lächelte. Amalric stand der Kaftan wirklich gut.

Es war noch immer sehr ungewohnt, dieses Ding zu tragen - länger als eine Tunika, glich es schon fast einem sackartigen Kleid, doch es war besser wie überhaupt nichts, denn so sah man wenigstens nicht, daß er darunter noch immer nackt war und die Sonne konnte seine Haut auch nicht mehr so auslaugen. Es war schon seltsam, wie kalt Tahir wirkte, sobald jemand Anderes in die Nähe kam - diesmal hatte der Hellhaarige den Eingang seines Zeltes offen gelassen, da zuviele Leute sie beobachteten und Amalric knurrte wütend, als einer der Araber vorbeiging und sie musterte.

Dafür erhielt er wieder eine Ohrfeige von Tahir. Sie war aber nicht so heftig wie die Letzte gewesen. "Du hast Niemanden anzusehen, Abschaum !" Dann funkelte er den Gaffer an. "Was kuckst du so ?!" Der verschwand aber auch, Tahir war gefürchtet und galt als Dschinn. Jeder hatte ein wenig Angst, das er sie verfluchen könnte.

Erst, als der Gaffer weg war, verstummte das wütende Knurren Amalrics - er rieb sich seine schmerzende Wange und zog die Brauen tief in die Augen, musterte den Hellhaarigen und zeigte nur zu deutlich, daß er nicht gerade begeistert davon war, dauernd eine Ohrfeige zu bekommen. Der Spanier war Niemand, der sich gerne unterordnete - auch wenn er wußte, daß es hier nötig schien.

Tahir zuckte entschuldigend die Schulter und lächelte kurz, dann nahm er ein Tuch von der Seite und wickelte es Amalric um den Kopf. Er zeigte kurz hinaus, wo der Sand leicht flimmerte, dann machte er eine kreiselnde Geste an seiner Schläfe, verdrehte die Augen und hechelte. "Die Hitze macht den Kopf weich." Nicht mal Sklaven wurden ohne Kopftuch tags in die Wüste gejagt. Jedenfalls nicht, wenn man sie noch brauchte.

Auch ohne die Sprache des Arabers zu kennen, wußte Amalric, was das bedeutete und seufzte leise, ehe er nickte und das Tuch auf seinem Kopf ließ. Jedoch machte ihn etwas stutzig: Ein Sklave brachte das Pferd Tahirs und ein Anderer brachte Proviant, den er ebenso wie einige Wasserschläuche auf einem Kamel befestigte. Dann kam der Sklave ins Zelt und verneigte sich ehrerbietig, ehe er sich damit beeilte, einige Decken und Wechselkleidung für den Hellhaarigen zu packen und schließlich zu den anderen Sachen auf dem Rücken des Kamels zu hängen.

Der Hellhaarige packte derweil seinen Beutel und nahm das Öltigelchen. Er verschloss es gut und steckte es in den Beutel. Danach warf er sich einen Umhang über und band sich einen leichten Turban. Auch er musste sich vor der Sonne schützen. Zu guter Letzt nahm er eine Peitsche, seinen Säbel und den Dolch, und befestigte alles an seinem Gürtel. Ein Blick zu Adan reichte, daß der Kater zu ihm kam. Dann löste Tahir die Kette vom Zeltpfosten und zog Amalric hinaus.

Es widerstrebte dem Spanier noch immer, ihm folgsam nachzugehen, so daß sich die Kette einen Moment lang fest spannte, ehe er ihm nachkam. Inzwischen hatte Amalric sich auch schon ein klein wenig an den weißen Geparden gewöhnt - der kluge Kater wußte, daß er ihm nichts tun durfte, zumindest nicht, wenn sein Herr es ihm nicht befahl. Als sie draußen waren, schlug die Hitze dem Spanier erbarmungslos ins Gesicht - leise fluchend, senkte Amalric den Kopf, damit die Sonne ihm nicht in die Augen schien und war froh, daß seine Füße schon lange eine Hornhaut gebildet hatten, da er die Stiefel bereits vor einigen Wochen verloren hatte. Tahir war inzwischen schon auf sein Pferd gestiegen und langsam wurde dem Gefesselten klar, daß sie weggehen würden, auch wenn ihm nicht klar war, wohin.

Einen Moment später setzte sich die kleine Karawane auch schon in Bewegung. Tahir zog das Kamel und den Sklaven hinter seinem Pferd her und neben ihm lief Adan. Er schlug sogleich den Weg zu der Oase ein, in der sie die eine kurze Nacht verbracht hatten. Wenn sie außer Sicht waren, würde Tahir den Spanier auf das Kamel setzen, so kamen sie rascher voran, auch wenn er ahnte, daß es Amalric sicher nicht behagte.

Jener folgte ihm sichtbar widerwillig - doch nur so, daß er nicht Gefahr lief, hinter dem Pferd hergezerrt zu werden. Natürlich paßte es ihm nicht, zu Fuß einem berittenem Araber zu folgen, nochdazu gefesselt - doch irgendwie ahnte Amalric, daß sie nicht zu einem Sklavenmarkt ritten, doch wohin sie genau wollten, das wußte er nicht. Lediglich eines verblüffte ihn: Sie folgten ihren eigenen Spuren, die sie in der Nacht hinterlassen hatten, als sie zum Lager ritten.

Noch einige Dünen weiter stoppte Tahir und stieg von seinem Pferd. Er ging direkt zum Kamel und ließ es sich hinlegen. "Komm, steig auf... los." Er wies auf das Kamel und zog etwas an der Kette. "Los, los."

Es dauerte einen Moment, bis der Spanier begriff ... doch dann kam er zögernd näher und blickte noch zögernder auf das ruhig kauende Kamel, schluckte hörbar und setzte sich schließlich zwischen dessen Höcker. Als das Tier sich dann erhob, schrie Amalric erschrocken auf - er konnte reiten, denn er war mit Pferden aufgewachsen, doch diese komischen Kamele jagten ihm noch immer eine Heidenangst ein, und daß es ihn beim Aufstehen fast abwarf, unterstützte dies noch.

Tahir lachte bei dem Anblick. Das verschreckte Gesicht des Spaniers war einfach zu komisch. Das Kamel tätschelte er kurz und ging dann noch ein wenig kichernd zu seinem Pferd, damit sie weiterkamen. Jetzt, wo der Spanier auf dem Kamel saß, würden sie auch zügiger vorankommen, egal, wie unangenehm Amalric es fand.

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