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”When the rain falls ...” 05
 

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Seit dem Vorfall im Bad waren gut zwei frostige Wochen vergangen. Luka hatte mehrfach versucht, sich zu entschuldigen, aber Law hatte ihm nicht zugehört und ihn immer nur angeschnauzt. Der Blonde stürzte sich ins Training oder verbarrikadierte sich in seinem Zimmer. Sie aßen nicht zusammen, Luka kochte zwar für sie Beide, aber er stellte das Essen immer auf den Herd oder in den Backofen. Er konnte Law ja irgendwie verstehen, aber sein aggressiv depressives Verhalten wurde immer schlimmer. Er wollte ihn zur Rede stellen und klopfte leise an, bevor er das Zimmer betrat. "Können wir vielleicht mal vernünftig miteinander reden ?"

Gerade noch in seinen dunklen Gedanken versunken, drehte sich Lawrence auf dem Bett um und richtete sich auf, als er Luka ein wütendes "Verzisch dich endlich !!! Wann kapierst du eigentlich, daß ich allein gelassen werden will ??!! Ich will deine elende Fresse nicht mehr sehen !" entgegenschleuderte. Gerade jetzt kochte die Wut, die er in sich aufgestaut hatte, über – das Training hatte zwar einen Teil geschluckt, doch der Rest konnte bis jetzt wunderbar vor sich hingären, um bei einem Anlaß wie dem jetzigen ungehindert auszubrechen.

"Das ist mir jetzt scheißegal ! Denkst du, es wird besser, wenn du hier vor dich hinvegetierst. Trainieren, Essen, Schlafen und Motzen, mehr hast du nicht drauf ? Reiß dich mal zusammen, verdammt !" Luka war sichtlich angepisst von der Situation. Eigentlich wollte er ruhig reden, aber Lawrence reizte so langsam deine Geduld und kitzelte etwas aus ihm heraus, was er eigentlich immer gut im Griff hatte.

"Zusammenreißen ...? ZUSAMMENREISSEN ??!!! Was verdammt nochmal, bildest du Arschloch dir eigentlich ein !!!" Der geringe Faden Kontrolle, den Law noch über seine Wut gehabt hatte, riß bei den Worten des Schwarzhaarigen und er schnellte vor, packte ihn am Shirt und warf ihn aufs Bett, um ihn dort mit den Händen an den Oberarmen zu packen und durch sein schieres Gewicht untenzuhalten. Er hatte vor Wut die Zähne gefletscht und atmete heftig durch die zusammengebissenen Zähne, während der Griff seiner Hände sich langsam verstärkte. "Du hast so leicht reden – du hast deine verdammten Beine ja noch ! Für dich ist das selbstverständlich, während ich mir wegen jedem Scheiß Gedanken machen muß ! All das, was ich mir aufgebaut habe und meine Pläne für die Zukunft – endlich hab ich meine lästige Verwandschaft nicht mehr an den Hacken, die mir in den Haaren hängt, wann ich endlich heirate und Erben werfen lasse ... und dann ist das alles weg ! Verdammt nochmal, glaubst du wirklich, daß der Himmel voller Geigen hängt oder was ? So bescheuert kannst doch nicht mal du sein !!!"

Wie wichtig der Sport für Law war, begriff Luka erst jetzt und doch gab er nicht nach. "Dann baue dir was Neues auf. Denkst du, ich hatte es immer leicht ?" Luka hatte seine Teenagerzeit kaum auskosten können. Was kaum einer wusste, war, dass sein Großonkel den Pflegern nicht traute, daher hatte Luka sich immer um ihn kümmern müssen. Luka versuchte, sich aus dem harten Griff freizuwinden, seine Arme taten langsam weh und er wollte weg. "Du bist doch so selbstständig, dann beweg einfach mal deinen Arsch und komm in die Gänge !"

Laut aufknurrend, verstärkte der Blonde seinen Griff noch. "Du verdammter Drecksack ! Genau das ist doch mein Problem !!! Ich KANN meinen Arsch nicht bewegen, außer ich krieche oder nehm sonen verdammten Rollstuhl ! Was nutzt mir das, wenn ich auf meine Maschine will ?! Sie steht noch immer bei den Bullen und ich kann sie jetzt verschrotten lassen ! Und was soll ich sonst tun ?! Mich von anderen Gelähmten beneiden lassen, weil ich meinen Schwanz noch nutzen kann oder meine Oberschenkel zum Teil spüre ?! Oder irgendwelche Idiote angraben, denen einer dabei abgeht, daß ich behindert bin und die mich nur deshalb an ihren Arsch lassen oder an meinen rangehen ?! Sag mir noch einmal, daß ich selbständig bin, wenn ich nicht mal in ein verdammtes Scheißhaus kann, weil mein Rolli nicht durchpaßt !!!" All das, was sich bisher aufgestaut und zu gären begonnen hatte, brach nun heraus – und zeigte dabei gut den absoluten Zwiespalt, in dem sich Law mittlerweile befand, da seine Kämpfernatur mit der Tatsache stritt, daß ihm sein bisheriges Leben und alles, das ihm wichtig war, durch seine Verletzung verwehrt wurde.

Der Griff war so fest, daß Luka leise aufkeuchte und doch gab er nicht nach. "Denkst du, daß du der Einzige bist, der diese Probleme hat? Du ertrinkst in deinem Selbstmitleid. Deinen Unfall hast du selber zu verantworten. Rast mit Frust durch die Gegend wie ein Idiot, überholst und dann kracht es. Denkst du, der Fahrer von dem Wagen hätte schnell genug ausweichen können ? Sei doch froh, daß du noch lebst oder nicht vom Hals abwärts gelähmt bist." Es platzte aus Luka heraus, er hatte eine Stinkwut und er hatte Recht. "Andere werden beim Überqueren der Straße von Betrunkenen überfahren und landen im Rollstuhl ... die kämpfen auch ! Also komm mir nicht so und hör auf zu flennen ! Klar kann ich das nicht nachfühlen, aber ich kenne genug von diesen Menschen und du bist im Vergleich zu denen einfach nur erbärmlich ! Du willst biken ? Verkauf das, was von deiner Mühle übrig ist, such dir Arbeit, spar auf ein Trike ! Du willst ficken ? Dann kauf dir ne Hure, die macht's für Geld und hat kein Mitleid oder nutzt dich aus und nach einer Stunde ist es vorbei ! Hast du wirklich nichts anderes im Kopf ? Sport ? Es gibt genug Möglichkeiten für Behinderte, auch Extremsport zu machen ! Und jetzt lass mich verdammt nochmal los !" Wieder versuchte Luka, daß er dem Griff entkam und seine lila Augen glommen vor Wut. Er hatte womöglich übertrieben, aber er hatte sich Luft verschaffen müssen, denn das Verhalten von Law war einfach nur zum Kotzen.

All das traf Lawrence wie ein Baseballschläger ins Gesicht und für einen Moment war er einfach nicht fähig, sich zu rühren, während der Schmerz sein Innerstes zerfraß. Er wußte das alles – doch gerade das war auch der Grund, weshalb er so depressiv geworden war. "Mann – du bist das größte Arschloch, das es gibt. Denkst du im Ernst, daß ich mich besser fühle, wenn du mir an den Kopf knallst, daß ich an dem Scheiß schuld bin ? Das weiß ich selber ! Einmal in meinem Leben mach ich was richtig und keine zwanzig Minuten später krieg ich den größten Arschtritt dafür, den es gibt ! Aber weißt du was ?! Du hast Recht. Du erbärmliches Arschloch hast Recht. Ich laß mich nicht mehr aushalten, sondern verkaufe mein Bike, such mir ne Hure, miete mir nen Loch und seh mal nach, ob McDonalds nicht nen Job für mich hat." Noch während er sprach, ließ der Blonde ihn los und stieß ihn dann vom Bett – hievte sich in den Rollstuhl und fuhr zum Schrank, zog den Rucksack raus und begann das Wenige, das er hatte, hineinzustopfen, während er Luka noch ein lautes "Verschwinde endlich !!!" nachbrüllte.

Luka blieb aber, er hatte übertrieben und es tat ihm sofort leid, was er gesagt hatte. So sehr war er wirklich noch nie ausgerastet, aber es hatte ihn auch noch nie Jemand so sehr gereizt, wie Lawrence es getan hatte. Er fasste sich ein Herz, ging zu ihm, packte die Griffe des Rollstuhls und zog ihn vom Schrank weg. Dann kam er vor ihn und hockte sich hin. "Ich wollte dich wirklich nicht verletzen, aber du hast mich so sehr gereizt mit deiner Scheißegal-Laune." Er begab sich bewusst in Boxreichweite, wenn Law Lust hatte, konnte er ruhig zuschlagen.

Einen Moment spielte dieser auch wirklich mit dem Gedanken, dem jungen Fotografen eine ins Gesicht zu schlagen ... doch er beließ es mit einem kräftigen Schubser an dessen Schulter, so daß dieser auf seinen Hosenboden fiel. Früher, wenn er in einer solchen Situation gewesen war, zog er die Schuhe an und lief – solange, bis er nicht mehr konnte, und ausgepowert genug war, um ruhig über die Sitation nachdenken zu können. Doch genau das war ihm mit noch anderen Dingen verwehrt, ein Gedanke, der ihn zu einem heiseren Lachen trieb. "Weißt du was ? Alles läuft verkehrt. Ich kann überhaupt nichts mehr so tun, wie ich es gewohnt bin. Früher, wenn ich so wütend wurde, bin ich laufen gegangen. Solange, bis ich so fertig war, daß ich mich hinsetzen konnte und ruhig genug war, um nachzudenken. Oder ich bin in eine Disco, um zu tanzen – oder bin mit meinem Bike gefahren. Ich habe mich noch nie aushalten lassen, egal, was meine Familie sagt ... hab immer auf eigenen Beinen gestanden und mir was gesucht, wo meine verfickten Verwandten niemals tun würden – Freeclimben, Biken, Inliner, Disco. Kann ich jetzt alles vergessen. Sorry wegen den blauen Flecken – aber ich bins nicht gewohnt, daß Jemand nett ist, ohne was dafür haben zu wollen ... und ich liege dir schon so lange auf der Tasche, daß ich ausflippen könnte."

Daß Law jetzt endlich mal mit dem rausrückte, das ihn belastete, war eine große Erleichterung für Luka. Er blieb auf dem Boden sitzen und sah zu dem Blonden auf. "Du liegst mir nicht auf der Tasche, ich bin ehrlich froh, dass du hier wohnst. Hier alleine zu Leben ist schrecklich, die Stille im Haus. Ich bin daher so viel unterwegs, ich laufe herum und fotografiere, oder ich bin im Jugendhaus und versuche, die Teenies zu motivieren. Ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, warum ich angeboten habe das du bei mir wohnst ... kann sein aus Eigennutz, um nicht mehr allein hier zu sein. Bitte geh nicht weg, ja ?" Er pausierte kurz und sah Law bittend an. "Ich nehme dich Heute mal mit ins Jugendhaus, vielleicht magst du da arbeiten. Die Teenies würden sicher von deinem Wissen profitieren. Der Lohn ist zwar nicht hoch, aber du hättest einen Job."

"Jugendzentrum ? Teenies ..." Das brachte Law sichtlich zum Überlegen, denn in dieser Hinsicht hatte Luka wirklich Recht und gemeinhin kam er eigentlich gut mit ihnen aus, da er sich in Themen auskannte, die sie auch mochten. Außerdem klang es gut, daß er Geld verdienen konnte – und die leidige Tatsache der Hin- und Rückfahrt würde sich auch erledigen. Kurz aufseufzend, strich sich der Blonde über das Gesicht und dann die langen Ponys nach hinten, ehe er nickte und kurz schnaubte. "Wenn du mich mit so einem Hundeblick ansiehst, kann ich gar nicht absagen – das ist unfair. Aber wenigstens isses ne Möglichkeit, daß ich dir nicht mehr so auf der Tasche liege, und ich will kein Widerwort hören, verstanden ? Gut. Und jetzt hören wir mit der Seelenklempnerei auf, mir dröhnt schon der Schädel. Ne Ahnung, ob was in der Glotze kommt ?"

Der Themenwechsel war sehr deutlich gewesen und so rappelte Luka sich geschmeidig auf und drückte sanft die Schulter des Blonden. "Die Teens werden dich gern haben, das is sicher." Dann trat er aber wieder zurück. "Und um die Zeit in der Glotze ? Talkshows."

"Pfui Deibel – das ist übel. Also, was hast du Heut noch alles vor ? Und bevor ichs vergeß – auch wenns mich ankotzt, zu fragen, kannst du mir was auslegen ? Ich bräuchte neue Sachen." Er hatte es so lange es ging, herausgezögert ... doch er rückte nun damit raus, denn nun war schon so viel gefallen, daß es um das auch nicht ankam.

"Du hast mehr Sachen wirklich nötig, ich denke, wir fahren dann gleich einkaufen und wenn du magst, kannst du danach mal das Jugendzentrum beschnuppern ?" Luka war froh, daß Law endlich mal mit der Sprache rausrückte. Er hatte ihn nicht drängen wollen und es war schön, daß der Blonde mal das Grundstück verließ. "Zieh dich um, dann fahren wir los, Okay ?"

Kurz schnaubend, schüttelte der Blonde nur den Kopf und rollte zurück zum Schrank, griff sich den Rucksack und nahm ein frisches Muskelshirt heraus, zog das Alte über den Kopf und das Neue an. Dann nahm er noch seine fingerlosen Nietenlederhandschuhe und zog sie über, pfiff leise vor sich hin und zog noch seine Lederbänder über die Handgelenke, kehrte zu Luka zurück und nickte, während er von der Seite seinen Geldbeutel nahm und einsteckte. "Hopp – der Tag hat schon lange angefangen."

Luka grinste nur kurz und ging vor. Der Wagen stand in der Garage und die konnte Law auch vom Inneren des Hauses befahren. Als sie in der Garage waren, öffnete Luka erstmal die Tür des Kombis, damit der Blonde einsteigen konnte und dann öffnete er mit einem Knopfdruck das Tor und als Nächstes den Kofferraum, wo er schließlich den Rollstuhl unterbrachte. "Willst du in einen bestimmten Laden ?" Luka fragte leise, als er einstig und dann losfuhr.

"Keine Ahnung, was ihr hier so habt – aber ich will was Sportliches oder was Hartes. Leder, Jeans, Sportkleidung ... sowas eben. Kennst du Läden, die sowas haben ? Und nicht zu teuer, Nobelzeug mag ich nicht." Das war etwas, das er noch nie hatte leiden können, denn seine Familie hatte immer nur das teuerste und nobelste an Kleidung getragen.

Wo genau er die Sachen bekommen würde, wusste Luka ganz genau. "Ich weiß schon einen Laden." erklärte er und fuhr nun dorthin. Er lag in einer Gasse, zusammen mit einigen anderen, kleinen Läden. Er fand auch gleich eine Parklücke und stieg aus, um den Rollstuhl aus dem Kofferraum zu holen. Der Laden hatte sogar eine Rampe, denn dort gingen oft Skater ein und aus, und die rollten lieber in den Laden rein.

Law hievte sich auch sofort in seinen Rolli und schwenkte herum, rollte vor den Laden und die Rampe rauf in den offenen Laden. Das war genau das, was er mochte – für ihn war das hier ein Schlaraffenland und er fing sofort zu stöbern an. Er wußte, welche Größen er brauchte ... und er wußte auch, daß er nun für seinen Oberkörper eine Größe mehr brauchte, da er durch das Training ein wenig Masse zugenommen hatte. Es dauerte nicht lange und Law gab Luka seine Auswahl – dann rollte er noch zu der Wand mit dem Skaterzubehör und grinste breit, fingerte sich durch die Sachen und holte sich noch zwei Paar fingerlose Handschuhe und einige Lederbänder, die er ebenfalls Luka in die Hände drückte. "Denke, das wars – außer, du hast noch was gefunden ?"

"Hab ich." gestand Luka und blickte zu der Theke, wo ein neues Paar Rollerblades, ein Helm und sämtliche Schoner eingetütet wurden. Er war ein wenig verlegen, denn er war noch nie in seinem Leben geskatet. Er hatte die Hoffnung, daß es Law vielleicht Spaß machen würde, wenn sie zusammen unterwegs wären, jedenfalls, wenn Luka es zustande brachte, auf den Dingern zu fahren. "Vielleicht können wir dann zusammen die Radwege unsicher machen." Unsicher war gut gesagt.

Verdutzt blickte der Blonde auf – dann lachte er und schlug Luka auf den Rücken, nickte und setzte noch ein "Das wär klasse – möchte sowieso mal die Gegend erkunden !" hinterher, während dieser bezahlte. Der Verkäufer schmunzelte nur und frotzelte gutmütig, denn er wußte, daß Luka sich diese Blades schon seit langer Zeit ansah und bisher nie gekauft hatte. "Na ? Endlich hast du dich dazu durchgerungen - noch ein wenig länger, und sie hätten deine Fingerabdrücke dauerhaft getragen. Von deinen Sabberspuren ganz zu schweigen, Hm ? Und du bist neu ? Geiles Outfit – steht dir." Für einen winzigen Moment versteifte sich Law, doch er merkte schnell, daß der Verkäufer es ehrlich meinte und grinste breit, als er sich zurücklehnte und ihm antwortete. "Jep – kann mich ja nicht nackt in den Pool werfen oder die Skaterwege entlangrennen. Die alten Weiber würden ja nen Herzinfarkt bekommen, ehe ich ihnen über die Füße fahre." Der Verkäufer lachte herzhaft auf und schüttelte nur den Kopf, grinste schließlich breit und rechnete die Sachen ab, ehe er sie einpackte.

Auch die zahlte Luka, sein Kopf glich noch immer einer Tomate, denn die ganze Sache war ihm doch etwas peinlich gewesen. "Ich denke, wir kommen hin und wieder vorbei. Bye, Roy." Mit den Worten winkte er dem Verkäufer und schnaufte draußen erstmal durch, um das Blut aus seinen Wangen zu bekommen. Jetzt hatte er die Blades endlich gekauft, nun musste er nur noch lernen, was man damit macht. "Die Gegend erkunden dürfte etwas dauern, ich kann noch nicht skaten." gestand er Law dann auch gleich.

"Das dachte ich mir – komm, steigen wir erstmal ein." Noch während er sprach, rollte der Blonde gekonnt die Rampe runter und stoppte am Wagen, wartete, bis Luka mit der Fernbedienung aufgeschlossen hatte und setzte sich dann hinein, klappte den Rolli zusammen und reichte ihn dem Schwarzhaarigen. Es wurmte ihn noch immer, daß Luka das immer machen mußte, doch es gab keine andere Möglichkeit und so sagte er nichts dazu. Erst, als auch Luka im Wagen war, drehte sich Law zu ihm und grinste. "Skaten ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Kannst du Schlittschuhlaufen ?"

"Ich weiß nicht, ob ich es noch kann, ich war mit meinen Eltern immer Schlittschuhlaufen." Wie gut er gelaufen war, daran konnte er sich nicht mehr erinnern. "Es hatte mir immer Spaß gemacht, das weiß ich noch." fügte er an und fuhr langsam los. Er wollte noch ins Jugendzentrum, so konnten die Teenies ein wenig schnuppern und mit Law ersten Kontakt aufbauen. Die Gegend wurde langsam schlechter und schließlich bog er zu einem größeren Haus ab. Drumherum war ein Zaun, ein Basketballplatz und weiter hinten ein Scaterplatz mit kleinen Rampen. Einige Jugendliche tummelten sich hier schon und winkten, als Luka aus dem Autos stieg. Sie wurden aber neugierig, als er den Rollstuhl aus dem Kofferraum holte.

Sich der Blicke wohlbewußt, wuchtete sich der Blonde gekonnt in seinen Rolli, ehe er mit Luka zusammen zu dem Haus fuhr. Wie er es schon erwartet hatte, gab es einen Moment, in dem er hart und abschätzend gemustert wurde und er musterte sie ebenso hart zurück – doch dann war dieser Moment vorbei und zwei von ihnen fragten ihn, wo er das geile Outfit herhatte und gingen mit ihm nach hinten. Dort gab es etwas, das sofort die Aufmerksamkeit Laws fesselte: Drei der Teenies schraubten an einem Motorrad rum und er rollte sofort zu ihnen, grüßte kurz und schimpfte dann gutmütig, da sie einen Fehler gemacht hatten. Wenn es eines gab, das er schon immer geliebt hatte, dann war es das Schrauben an seiner Maschine – und er kannte sich mit Motorrädern und ihren Motoren gut aus.

Luka blieb zurück und lächelte breit, die drei Schrauber gingen gleich auf Law ein und ließen sich erklären, was nicht richtig war. Er blickte dann aber hinab, als einer der Jüngeren ihn am Arm stupste. "Ich hab viele neue Fotos gemacht, hilfst du mir beim Entwickeln ?" Luka nickte und ging dann mit ihm zu den vier anderen Fotobegeisterten. Auch hier hatte er eine Dunkelkammer eingerichtet und die Chemikalien gespendet. Seine Schützlinge waren sehr begeistert und hatten auch ein gutes Auge für Bilder.

Doch davon merkte Lawrence nichts mehr, da er nun mit den Jungs bei der Maschine redete, schraubte und ihnen dies und jenes erklärte. Nie hätte er gedacht, daß es so einfach wäre – doch es war so einfach und er fühlte, daß sein Handicap hier nichts ausmachte.

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