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”Die weiße Rose des Ostens” 04
 

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Als sie schließlich nach einigen Stunden bei der Oase ankamen, dachte Amalric, er müsse sterben ... ihm war schlecht von dem Geschaukel des Kamels und ihm schmerzte der Hintern von dem verkrampften Sitzen, so daß er erleichtert abstieg, als Tahir das große Tier dazu bekommen hatte, hinzuknien. Doch kaum auf dem Sand, brach der Spanier selbst in die Knie, da sie ihn nicht mehr tragen wollten - er war sichtlich erschöpft durch diesen für ihn so ungewohnten Ritt durch die sengende Hitze und schlang die Arme um sich, als er die Augen schloß und erst einmal durchatmete.

"Geh ins Wasser mit den Beinen." Tahir zeigte auf das Wasser und zog Amalric am Arm etwas hoch, auch die Kette nahm er ihm jetzt ab. "Geh zum Wasser und stell dich rein." Er schob ihn dann noch etwas an und zeigte wieder auf das Wasser. Er selber lud dann das Kamel ab und sattelte das Pferd ab. Das Kamel band er bei dem trockenen Gras an und das Pferd ließ er wieder in der Oase herumlaufen. Dann nahm er alle Sachen und fing an, eine Art Zelt aufzubauen.

In der Zwischenzeit befolgte der Spanier den Ratschlag, auch wenn er die Worte nicht verstanden hatte, und zog den Kaftan aus, kühlte sich mit dem Wasser ab und trank einige Schlucke, doch er kam wieder raus, als Tahir mit dem Zeltbau anfing. Er wollte helfen - doch er kannte diese Art der Zelte nicht und so hielt er die Hand des Arabers auf, hob eine Braue, nickte auf das Zelt und hoffte, daß dieser verstand, daß er ihm helfen wollte, doch nicht wußte, wie.

Das erstaunte Tahir ein wenig, er verstand und nickte. Dann zeigte er Amalric, wie er helfen konnte. Der Aufbau des Zeltes würde zwar länger dauern, aber so lernte der Spanier, wie man ein arabisches Zelt aufbaute. Als sie fertig waren, nickte Tahir zufrieden. "Gut, gut." Das spanische Wort hatte er nebenher von dem Spanier gelernt und hatte es jetzt immer wieder mal eingesetzt.

Jener lächelte unwillkürlich auf und klopfte den Sand von seinen Händen ... das Aufbauen hatte ihm Spaß gemacht, es war keine solch lästige Pflicht wie im Heer der Kreuzritter. Einen kurzen Moment lang überkam den junge Spanier eine leichte Wehmut - doch dann verging es wieder, als er zu dem Hellhaarigen blickte und ihm schließlich dabei half, das Gepäck nach innen zu bringen. Was genau Tahir an dieser Oase nun vorhatte, war Amalric noch immer ein Rätsel - doch er hoffte, daß er es bald erfuhr und daß es nicht allzu schlimm werden würde. Denn er hatte nicht vergessen, daß in einem der Beutel auch die Peitsche war, und er wußte, was diese Waffe anrichten konnte, da sie in seiner Familie sehr verbreitet war.

Der Hellhaarige verstaute noch einige Dinge im Zelt und setzte sich dann auf eines der Felle, die innen lagen. Er wollte mehr von der Sprache wissen. "Du... mir.. zeigen... mehr." Soviel hatte er schon gelernt und er wusste auch, was die Worte bedeuteten, die er gesprochen hatte.

Noch zögernd, setzte sich Amalric zu dem Anderen und nickte langsam. Mittlerweile hatte er schon mitbekommen, daß es wesentlich einfacher war, wenn Tahir seine Sprache lernte, da er selbst extreme Schwierigkeiten mit dem Arabischen hatte. Und so begann der junge Spanier damit, zuerst die Dinge zu benennen, die er in ihrem Zelt sah ... dann fuhr er mit ihren Körpern fort und als sie schließlich nach einer ziemlichen Weile eine Pause machten, konnte Amalric sich nicht mehr beherrschen und koste mit der Rechten über die Wange des Schlankeren, vergrub seine Finger in dessen Haar und zog ihn zu sich, küßte ihn verlangend und wisperte schließlich ein leises "Du bist wunderschön." an dessen Lippen. Schon die ganze Zeit brannte es in ihm, dies zu tun - je länger er mit diesem Mann zusammen war, desto mehr merkte er, wie schön der Araber war und auch, daß er ihm immer mehr verfiel, auch wenn er sich dies nicht erklären konnte.

Der konnte sich auch nicht erklären, welcher Wandel in Amalric vorging. Anfangs hatte er sich so geziert und jetzt verlangte er schon fast die Zärtlichkeiten. Tahir erwiderte den Kuss aber und wisperte wieder die Worte nach. Was genau sie bedeuteten, wusste er noch nicht ganz, nur das 'du' verstand er schon sehr gut. "Körper, dein will Lippen mein ?"

Es brauchte einige Herzschläge, bis der Spanier verstand - doch dann erwachte ein genießendes Lächeln auf seinen Lippen und er nickte, als er ihm leise antwortete. "Ja ... mein Körper verlangt nach dir. Meine Lippen wollen dich berühren und küssen ...." Noch während er sprach, fing Amalric damit an, Tahir auszuziehen und atmete schwer ein, als er dessen Haut fühlen konnte - einen Moment lang bewunderte er ihn einfach, ehe er ihm noch den letzten Stoff vom Leib zog und ihn dann langsam in das Lager drückte. "Ich will dich berühren, Tahir ... über deine weiche Haut streicheln, sie berühren, umkosen und dich fühlen, deinen wunderbaren Geruch einatmen." Ein jedes seiner Worte begleitete der Schwarzhaarige mit der entsprechenden Berührung seiner Hände - er streichelte und berührte den Araber, er koste über dessen Haut, entdeckte ihn und atmete schließlich tief an dessen Hals ein, ehe er ihn aus vor Lust und erwachendem Feuer dunklen, halbgeschlossenen Augen betrachtete. Amalric konnte nichts dafür - die Leidenschaft und das Feuer, die so lange Zeit in ihm geschlummert hatten, brachen nun immer stärker aus ihm heraus, wie Wasser, das aus einem leckenden Damm sickerte und immer mehr mit sich riß. Und sie galt einzig dem schlanken Hellhaarigen, der so verlockend und wunderschön neben ihm in den Fellen lag und ihn aus diesen hellem Bernstein gleichenden Augen ansah.

All dies ließ Tahir willig über sich ergehen. Er sehnte sich nach dieser Zärtlichkeit, es war eindeutig anders als sonst. Es gab schon viele, die ihn begehrten, aber nie so. Immer war er nur als Sklave begehrt worden, nie als Derjenige, der er war. Amalric meinte es so, er sah ihn als Mensch und nicht als Sklaven. auch seine Augen schienen etwas dunkler zu werden, als Amalric ihn mit den vor Lust und Verlangen dunkleren Augen ansah. Sie hatten einen leicht goldenen Schimmer bekommen, der eigentlich noch nie zu sehen gewesen war. Langsam spreizte der Schlankere seine Schenkel, er zeigte dem Anderen so, daß er ihn fühlen wollte, denn sie Beide waren schon deutlich erregt. "Öl."

Als Tahir sich ihm so willig öffnete, entwich ein weiches Knurren den Lippen des Kräftigeren, das noch ein wenig dunkler und weicher wurde, als er nickte und die Finger in das Schälchen tauchte, das offen an der Seite stand. Auch wenn er am gestrigen Tag nicht hatte denken können, so wußte er dennoch, was der Araber getan hatte, um ihn vorzubereiten ... behutsam und noch scheu, da er es bisher noch nie getan hatte, berührte Amalric die Öffnung des Hellhaarigen und keuchte leise, als er fühlte, daß Jener schon so willig und entspannt war, daß der Spanier mit zweien seiner Finger in ihn gleiten konnte. Dies sorgte dafür, daß die Lust in ihm sprunghaft anstieg und Amalric neigte sich über Tahir, um ihn mit all seinem Verlangen zu küssen, während er die Finger langsam bewegte und dieses neue Gefühl mehr als nur auskostete. Nach einer kurzen Weile jedoch fand er mit den Fingerkuppen eine leicht raue Erhebung, strich instinktiv darüber und lächelte, als er die sofortige Reaktion des Hellhaarigen fühlen konnte.

Der bäumte sich aufkeuchend unter Amalric auf. Sein ganzer Körper straffte sich und seine Lippen bebten vor Lust. Tahir selbst war noch nicht in diesen Genuss gekommen, auch wenn er schon öfter genommen worden war. Keiner hatte ihn so erregt. Er war dem Spanier schier ausgeliefert in seiner Lust und wimmerte leise auf.

Doch dieses Wimmern fing sich zwischen ihren Lippen, als Amalric ihn wieder leidenschaftlich küßte und nun einen dritten Finger einführte, um ihn wieder so direkt zu erregen und noch ein wenig zu weiten. Alles in Amalric schrie danach, selbst in diese heiße Enge zu kommen, doch noch hielt er sich zurück ... noch genügte es ihm, Tahirs Lust zu schmecken und zu hören, sie an dem heißen, bebenden Körper an sich zu fühlen. Doch er wußte auch, daß er es nicht mehr lange aushalten würde ... der Spanier hoffte, daß noch so viel Zurückhaltung übrig bleiben würde, daß er nicht zu grob war, doch dann versiegte dieser Gedanke wieder, als ihre geöffneten Lippen einander trafen und er plötzlich eine süße Zungenspitze fühlte. Im ersten Moment war Amalric viel zu verblüfft - doch dann ergab er sich seinem inneren Drängen und folgte dem Locken mit seiner eigenen Zunge in den Mund des Hellhaarigen, um dunkel unter dem so herrlich süßen, angenehmen Geschmack aufzustöhnen.

Tahir umkoste die angelockte Zunge wild mit der seinen. Seine Arme schlagen sich um den Hals des Spaniers und er zog ihn etwas enger. Er wimmerte trotz allem leise. Er wollte nicht nur die Finger in sich fühlen, er wollte mehr. Er wusste jetzt nur nicht, wie er es ihm klarmachen sollte. So bewegte er seine Hüfte leicht und keuchte dunkel, als die Finger etwas tiefer glitten.

Doch eine Erklärung war eigentlich nicht mehr nötig ... Amalric war selbst schon viel zu weit, als daß er sich noch länger hätte zurückhalten können und nahm die Finger langsam wieder heraus, tauchte sie erneut in das Öl und berührte sich dann selbst, um seine Härte anzufeuchten. Dann kam er endlich über Tahir und zwischen dessen erwartungsvoll geöffneten Beine, stützte kurz seine Männlichkeit mit der Hand und drang dann langsam in den Schlankeren ein, bis er völlig in ihn gebettet war und hocherregt aufkeuchte. Dieses Gefühl war soviel schöner, als der Spanier es erwartet hatte; es kostete ihn seine letzte Kraft, ruhig zu bleiben und dem Anderen Zeit zu lassen, sich an ihn zu gewöhnen, und nicht seinen Instinkten zu folgen und in den heißen Leib unter sich zu stoßen.

Der Araber keuchte dunkel auf, er hatte gesehen, wie groß Amalric war, aber es raubte ihm fast den Atem. Der Spanier füllte ihn perfekt aus und so war es kein Wunder, daß er wollte, daß der Schwarzhaarige sich endlich bewegte. Tahir bewegte wieder seine Hüfte, er gab Amalric so zu verstehen, daß er bereit war. Allein das war schon atemberaubend gewesen und er zog den Breiteren wieder in einen feurigen Kuss.

Dunkel aufstöhnend, schloß Jener seine Augen und genoß den Kuß, den er ebenso feurig zurückgab. Doch dann hielt er es nicht mehr aus und folgte seinen Instinkten, als er ein wenig mit dem Unterleib zurückging, erneut zustieß und langsam in einen Rhytmus fiel, der nur zu deutlich von der Leidenschaft kündete, die in ihm brannte. Die Enge Tahirs war einfach nur atemberaubend; der junge Spanier genoß diese Enge und die Hitze, er genoß es, die langen, schlanken Beine um seine Hüften und die Arme Tahirs an seinem Rücken und Nacken zu fühlen, die ihn eng an dessen weichen Körper zogen und ihm gerade Raum genug ließen, daß er weiterhin zustoßen konnte. Da er sich mit der Rechten abstützte, ging Amalric mit seiner Linken auf Wanderschaft, koste immer wieder über die schweißfeuchte, herrlich duftende, weiche Haut des Arabers und berührte schließlich dessen ebenso helle Schambehaarung, um schließlich an der Härte Tahirs liegenzubleiben, die zwischen ihren Körpern gefangen schien. Doch dort verweilte er nur einen Moment, ehe er die Hand direkt unter den Hintern des Schlankeren schob und ihn ein wenig höherhob, so daß er tiefer in ihn kommen konnte und dunkel dabei in ihrem Kuß aufknurrte.

Der Hellhaarige schrie leise auf, als Amalric ihn höher hob und so den empfindsamen Punkt in seinem Inneren traf. Tahir war, als würde er einen Moment lang Sterne sehen, und er hoffte fast sehnlichst, daß der Spanier diesen Punkt ein weiteres Mal traf. Amalric brauchte ihn nicht mal mit der Hand zu erregen, das jetzt reichte und seine eigene Erregung rieb auch schon eine geraume Weile an den Bauchmuskeln des Anderen.

Noch immer leise knurrend, stieß der Spanier erneut zu, denn er fühlte, wie sehr es Tahir gefiel und ihn selbst erregte es ebenso sehr. Langsam aber sicher fielen die letzten Schranken und Amalric ließ seiner Leidenschaft freien Lauf - er wollte diesen Araber besitzen, ihn als den Seinen zeichnen und biß ihn schließlich in die Schulter, während das Feuer seiner Lust ihn schier verbrannte. Lange würde er dies nicht aushalten - dafür war es viel zu schön und der Hellhaarige viel zu willig, der junge Mann verbrannte und wollte sich auch nicht mehr zurückhalten.

Bei dem Biss schrie Tahir heiser auf, er versuchte, sein Kommen solang es ging, zurückzudrängen. Es kündigte sich schon an, doch nach den weiteren Stößen schaffte er es einfach nicht mehr. Sein Körper schrie nach Erlösung und er bäumte er sich schreiend unter dem Breiteren auf und verströmte sich heiß an dessen Bauch. Seine langen Nägel gruben sich dabei in den Rücken Amalrics und der Körper des Arabers verspannte sich fast gänzlich.

Und das sorgte dafür, daß auch Amalric kam, denn die herrliche Enge trieb ihn förmlich dazu. Auch der Stärkere verspannte sich und keuchte leise, als er fühlte, wie sein Samen in den Körper Tahirs strömte, ehe er den Kopf senkte und sich mühsamst auf seinem Arm aufstützte, um den Schlankeren nicht mit seinem Gewicht zu belasten. Doch er wollte sich nicht aus ihm lösen, es war einfach viel zu schön, zu spüren, wie der Schlankere sich wieder entspannte.

Das tat er nur schwer, doch es gelang ihm und Tahir sah mit weich schimmernden Augen in das Gesicht des Anderen. Er sah, wie befriedigt er war und auch dessen Augen schimmerten wie dunkle Amethyste. Tahirs Hand fand zu dessen Wange und koste sanft darüber. Er konnte Amalric nur lächelnd ansehen. Diesen Mann wollte er nicht mehr hergeben.

Und genau dies war der sprichwörtliche letzte Tropfen, der dafür sorgte, daß sich das Herz des Spaniers völlig für den Anderen öffnete. Der Araber schien von innen heraus zu leuchten, so wie sein Lächeln es überdeutlich zeigte; die weichen Augen und die sanfte Berührung ließen ihn wie eine Blüte dem Licht öffnen und Amalric konnte nicht anders, als ein leises "Du bist das Schönste, das ich jemals gesehen habe ......" zu ihm zu wispern. Der Spanier vergaß völlig, daß er eigentlich dessen Sklave war - hier und jetzt waren sie nur zwei junge Männer, die sich ineinander verliebten und zusammen sein wollten.

So sah es auch Tahir, seine Finger kosten kurz über die Lippen und dann zur Wange, Schläfe und durch das schwarze Haar seines Gegenübers. Er wisperte sanfte, arabische Worte und hob seinen Kopf, um Amalric sanft zu küssen. Nach dem Kuss ließ er sich lächelnd in die Felle zurücksinken. Daß der Breitere noch in ihm war, gefiel ihm.

Zärtlichkeiten .... auch sie waren noch so neu für Amalric und so zögerte er, ehe er sich zu dem Schlankeren herabneigte und ihn ebenso küßte, mit den Lippen über die Wangeknochen koste und auf diese Weise das hübsche Gesicht Tahirs erkundete. Nur langsam wurde er sicherer und küßte sich bis zu dem schlanken Hals herab, knabberte ein wenig und schloß die Augen, als er den herrlichen Geruch an der Halsbeuge tief in die Lungen sog.

Diese Zärtlichkeit sorgte dafür, daß Tahir seinen Kopf etwas in den Nacken legte, um Amalric etwas Platz zu bieten. Es war schon seltsam. Da kannte er den Spanier kaum, diesen Sklaven, und doch vertraute er ihm wie keinem Anderen. Der Dolch lag in Griffweite, er vertraute Amalric und fürchtete nicht, daß er ihn greifen könnte.

Noch am gestrigen Tag hätte der Spanier es getan und den Hellhaarigen getötet - doch nun wollte er nichts weiter, als ihn berühren, ihn riechen und schmecken, bei ihm sein und jede einzelne Minute mit ihm genießen. Langsam glitt er aus ihm heraus und legte sich neben den Araber, zog ihn eng an sich heran und küßte ihn hemmungslos, ehe er ein Bein um ihn schlang und sich förmlich an ihn herankuschelte. "Ich mag dich ... ich mag dich sehr, Tahir, du bist so anders. So wunderschön und sanft." Die Stimme Amalrics war noch immer dunkel ... gefärbt von dem Sex und auch seinen Gefühlen, die er langsam für den Hellhaarigen hegte.

"Ich dich mag auch." wisperte Tahir und schmiegte sich an den Dunkelhaarigen. Hier konnte er sich wirklich fallen lassen und sich wohlfühlen. "Aber nicht dürfen." Bei den Worten seufzte er leise.

Langsam verstand Amalric und seufzte ebenso. Tahir hatte ihn scheinbar nur bekommen, um ihn zu brechen - doch der Araber würde ihn nicht behalten dürfen. Und nun verstand Amalric auch, weshalb sie hierhergekommen waren: Im Lager konnte der Hellhaarige keine Rücksicht nehmen, dort hätte er ihn hart bestrafen müssen. Nur hier, ohne Beobachtung, konnten sie sich so geben, wie sie es wollten; konnten sich ... lieben. Dieses Wort war so seltsam in dieser Situation - doch langsam wurde dem Spanier klar, daß er begann, sich zu verlieben, und das nicht nur in einen Mann, sondern in einen Araber. Es war unfair; doch zumindest hatten sie noch die Zeit hier für sich, denn dem Spanier war klar, daß er schon bald verkauft werden würde. "Wann werde ich verkauft, Tahir ?" Es kostete Amalric viel Überwindung, das zu fragen - und er hoffte, daß der Andere verstand, was er damit meinte.

"Wir hier... Tage." Tahiri hob seine Hand und zeigte fünf Finger. "Verkauft.... Tage." Er zeigte mit den Fingern die zwei Wochen an. "Ich dich nicht behalten dürfen." erklärte er leise und überlegte, wie er Amalric das erklären konnte. "Frau... Vater." Bei den Worten drehte er sich etwas von dem Spanier weg und auf den Rücken. Mit beiden Händen formte er einen runden Bauch.

Einen Moment lang guckte der Spanier dumm - doch dann verstand er, daß die Frau des Anführers scheinbar schwanger war. Zuerst wußte Amalric nicht, wo es hier einen Zusammenhang gab - doch dann fiel es ihm wie ein Schleier von den Augen, als er sich daran erinnerte, daß ein Grund, weshalb die Ritter die Ungläubigen so verdammten, die Tatsache war, daß sie mehrere Frauen hatten. Und erst jetzt verstand er das Ganze: Tahir war der Sohn einer scheinbar europäischen Sklavin, deshalb hatte er auch diese hellen Haare und Augen - doch er schien bisher der einzige Sohn des Anführers zu sein, deshalb durfte er ein Zelt bewohnen und auch zu ihm aufsehen, obwohl er eigentlich ein Sklave war. Und sobald der Anführer einen Sohn mit seiner Hauptfrau hatte, würde auch der schlanke Mann, der nun mit seinen sandfarbenen Augen zu ihm aufblickte, wieder ein Sklave und verkauft werden. "Du wirst auch verkauft, nicht wahr ? Wenn dein Vater einen Sohn bekommt ? Ist denn eine seiner Frauen schwanger ?" Das Letztere deutete Amalric mit leichten Handbewegungen an, denn es war recht einfach, es darzustellen.

"Kind Frau..." Tahir machte den Bauch erneut nach und nickte. "Frau..." Er zeigte einen Finger, damit Amalric wusste, daß es die erste Frau war. Der Hellhaarige setzte sich langsam auf und zeigte auf seinen Penis. "Kind... ich.." Er zeigte auf das Halsband des jungen Spaniers, um dessen Worte, die er nicht ganz verstanden hatte, zu bestätigen.

Jener nickte einfach nur und richtete sich ebenfalls auf, zog Tahir wieder eng an sich heran und berührte die Narben, die von den Peitschenhieben geblieben waren, die der Hellhaarige in seiner Jugend erhalten hatte. Dann wisperte er ein leises "Auch du bist Sklave, nicht wahr ?" in dessen Ohr und zog ihn noch näher, vergrub seine Linke wieder in dem hellen Haar, knabberte sich vom Ohr zu dem so verlockenden Nacken vor und knurrte weich an der empfindlichen Haut.

"Sklave ?...Sklave, ja." wisperte Tahir leise. Es war bedrückend. Wäre er der Sohn einer anderen Frau, hätte ihn dieses Schicksal nicht ereilt. "Nicht will Sklave sein."

Darauf konnte Amalric nur nicken - er verstand ihn nur zu gut und wisperte ein leises "Auch ich will das nicht.", ehe er ihn wieder sanft küßte und ein wenig wehmütig lächelte. "Vielleicht wird es eine Tochter - dann wirst du kein Sklave ?" Es war eine Hoffnung - und der junge Spanier wollte nicht mehr daran denken und Tahir helfen, ein wenig Hoffnung zu schöpfen, auch wenn er sich der Tatsache bewußt war, daß ihnen nur die wenigen Tage bis zu seinem Verkauf blieben.

"Vielleicht." erwiderte der Hellhaarige nur leise, dann löste er sich von Amalric und stand auf. Auch er wollte nicht weiter drüber nachdenken. "Komm... komm." winkte er dem Spanier und ging dann hinaus. Er wollte sich baden. Ihre Körper klebten vom Schweiß und auch der Samen hatte Spuren an ihnen hinterlassen.

Amalric folgte ihm gleich und holte ihn auf dem Weg zum Wasser ein - ohne zu zögern, hob er den Schlankeren auf seine Arme und trug ihn ins Wasser, ließ ihn erst dort wieder an sich herab und küßte ihn verlangend, während er noch ein wenig tieferwatete, bis das Wasser ihnen an den Bauch reichte. Weiter wagte er sich nicht, da er nicht schwimmen konnte - doch dies genügte, daß sie sich im sonnenwarmen Wasser waschen und berühren konnten, denn darauf wollte der junge Spanier nicht verzichten.

Und Tahir wollte es auch nicht. Amalric lenkte ihn von seinen trüben Gedanken ab, und das auf eine wundervolle Art und Weise. Es war noch immer erstaunlich, wie schnell er Vertrauen gefasst hatte. Aber er bereute es nicht und er wusste, er konnte vertrauen. So gab er sich dem Kosen hin und koste selber. Dies war zu schön, um es nicht auszukosten und hier hatten sie Ruhe.

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