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 ”Ein neuer Anfang”  01
 

Elias winkte seinen Arbeitskollegen zum Abschied zu, denn er hatte nun zwei Tage frei und kam ganz gut mit ihnen klar. Er war jetzt seit drei Monaten in dieser mittelgroßen Stadt, und fand sich sehr gut zurecht. Trotzdem dachte er noch immer an das, was ihm passiert war - und er fand sein Leben nun viel besser als seine Schauspielerkindheit und das Schauspielern, bei dem er versucht hatte, selbstständig zu werden. Im Grunde war sein Sturz durch die Perlen und der dadurch erhaltene Kieferbruch das Beste, was ihm passieren konnte ... genauso wie die Tatsache, daß sein Manager mit all seinem Geld angehauen war. Er hatte aber noch immer Kontakt zu seinen echten Freunden ... Kevin und Cael waren seine ersten echten Freunde geworden, und die zwei waren ein wirklich glückliches Paar. Er selbst war bewußt weiter weg gezogen, denn so hatte er seine Ruhe vor der Presse, und würde nicht dauernd abgeknipst werden und in irgendeine Zeitung kommen. Auch äußerlich hatte Elias sich bewußt verändert. Seine Haare waren etwas länger, und er hatte einen leichten Bart wachsen lassen, der ihm ganz gut stand und ihn erwachsener wirken ließ. Seine Wohnung hier war etwas komplett anderes als das Haus, das er verlor ... und doch fühlte er sich darin wohler. Einmal die Woche zahlte er eine kleine Miete, und für seinen Lebensunterhalt arbeitete er nun in einer Firma, in der Männer schwere Sachen tragen, schieben und verstauen mußten. In ein Fitneßstudio ging er natürlich auch nicht mehr ... denn seine Lust daran war auch komplett verschwunden. Aber er hatte ein anderes Hobby, das er sich leisten konnte, und das war Boxen. Es stärkte seinen Körper und seine Seele - allein schon das Boxen an einem Boxsack tat ihm gut, und in dem kleinen Box-Club, den er von seinen Kollegen empfohlen bekommen hatte, fühlte er sich sehr wohl. Und genau jetzt würde er trotz der harten Arbeit dorthin joggen. Vorher mußte er aber noch in den Supermarkt, um sich einiges an Lebensmitteln, Duschgel und Shampoo zu besorgen. Da er sein Gehalt heute bekommen hatte, machte er an diesen Tagen kaufte er immer das ein, das ausging ... aber es war auch nur so viel, daß es in seinen großen Rucksack paßte.

Und gerade in diesem Supermarkt seufzte Pearl leise, als er auf das Regal mit den Körperpflegeprodukten blickte und damit begann, das Deo zu suchen, das er immer so gerne nahm. Es war immer das gleiche Problem: Da die Marke günstiger war, wurde sie entweder ganz nach unten gestellt - oder wie der schlanke Host mit wachsender Besorgnis feststellte, stand es nicht unten, sondern oben. Es stand auf dem obersten Brett des Regals und damit völlig außer Reichweite ... ganz so, wie es beabsichtigt war, damit die Frauen oder wie in seinem Fall die kleinen Männer nicht herankamen, und stattdessen ein teureres Produkt kauften. Doch Pearl wollte das nicht, da er den Duft so mochte und stellte seinen Einkaufskorb ab, streckte sich und fluchte leise, als er die Glasroller gerade mal mit den Fingerspitzen berühren konnte.

Da Elias auch in dem Gang nach seinem Duschgel suchte, bemerkte er die bemühte Aktion des zarten Mannes, der versuchte, oben an das Deo zu kommen. Er selbst kam da natürlich locker heran. und zögerte nicht lange. Er murmelte ein sanftes „Ich helfe ihnen.“, als seine Hand schon oben war und den Glasroller packte, um ihn dem zarten Mann, zu reichen der in dem grauen Mantel und mit dem Schal, zusammen mit dem Fedorahut, sehr elegant wirkte.

Im ersten Moment erschrak Pearl sichtbar, als er die dunkle Stimme hörte und den Arm sah, der über seine Schulter hinweg den Roller nahm und ihm dann gab. Nur langsam drehte er sich um und sah nach oben, denn der sichtbar kräftige Mann in den groben Arbeitsklamotten war um mindestens einen Kof größer als er. Das Gesicht war etwas grober, doch der kurze, blonde Bart machte es weicher und auch die Augen waren nicht wie so viele hart und verachtend, sondern weich. Als Pearl bewußt wurde, daß er diesen Fremden anstarrte, senkte er wieder kurz den Kopf, ehe er erneut aufsah und vorsichtig lächelte. "Ich danke ihnen ... ich mag den Duft gerne, doch sie stellen diese Marke immer ganz nach unten oder ganz nach oben, damit Frauen oder kleinere Männer wie ich die teuren Produkte in Reichweite kaufen." Gerade in diesem Augenblick war Pearl sehr froh, daß er seine langen, perlmuttweißen Haare unter dem Mantel, dem Schal und auch dem Hut versteckt hatte - denn er war sich sicher, daß dieser gutaussehende Arbeiter ihn sicherlich deshalb gehänselt hätte.

Elias nickte bei den Worten, denn er kannte das System der Verkäufer inzwischen auch schon ganz genau. „Ja, sie tun teure Sachen immer in Augen- und Griffhöhe, da viele sich nicht bücken oder strecken wollen, um an die Ware zu kommen. Aber ich rede zuviel, sie wollen sicher noch weiter einkaufen.“ Elias sah zwar das perlmuttfarbige Haar, doch er fand es nicht schrecklich, sondern eher faszinierend und dachte, es sei wohl gefärbt. Dazu gab es die hellblauen Augen und die grauen Wimpern ... es war fast, als würde ein Engel vor ihm stehen, der sich versteckte. „Oder gibt es noch etwas, das ganz oben ist ? Dann helfe ich gerne noch.“

Das Angebot war ungewohnt ehrlich und Pearl zögerte, während seine Wangen sich leicht röteten ... doch dann nickte er sacht und wies auf das gegenüberstehende Regal. "Oben ist ein Shampoo für feines, silbernes Haar ... die durchsichtige Flasche mit den gelben Blüten. Können sie mir das vielleicht auch runterholen ?" Auch dieses Shampoo war auf dem obersten Regalbrett und in einer Höhe, die Pearl nicht erreichen konnte. "Ich brauche es leider, da alle anderen Shampoos zu scharf sind und meine Haare angreifen ... es tut mir leid, sie darum bitten zu müssen."

„Ach was - es ist kein Problem für mich, und ich habe genug Zeit.“ Elias antwortete gleich, holte danach das Shampoo herunter und legte es in den Einkaufskorb. „Ihr Engelshaar ist also echt, das steht ihnen wirklich gut. Ein paar Flügel noch, dann wäre es bei solchen Situationen praktisch.“ Elias meinte es ehrlich und er machte sich wirklich nicht darüber lustig, was man ihm auch deutlich ansah.

Im ersten Moment hatte Pearl das aber gedacht und errötete nun noch mehr, ehe er scheu zu diesem netten Mann auflächelte, während er die vorwitzigen Ponysträhnen wieder unter den Hut steckte. "Manchmal denke ich mir das wirklich ... gerade, wenn man Konfrontationen vermeiden möchte, oder etwas so hoch ist. Aber leider ist das ein unerfüllbarer Traum, und ich muß mit meiner geringen Größe zurechtkommen. Ich danke ihnen aber noch einmal sehr - es gibt nur sehr wenige Männer, die so nett und hilfsbereit sind." Und dabei noch so gut aussahen, doch das sagte der schlanke Host lieber nicht und nickte nur noch scheu, nahm den Einkaufskorb auf und verschwand zwischen den Regalen, da er noch Schminke, Seife und andere Kleinigkeiten brauchte, die ihm ausgegangen waren.

„Habe ich gern getan.“ wehte es Pearl noch nach und Elias lächelte sacht, denn er fand den kleinen Engel wirklich bezaubernd. Aber er besorgte jetzt noch seine Lebensmittel, die er mit einfachem Kochen selber zu einem guten Essen machen konnte. Meist waren es Nudeln mit Soße, denn da konnte beim Kochen nicht viel schiefgehen, und noch andere einfache Sachen. Fastfood kaufte er nur ganz selten, es war zwar billig, aber das ganze frittierte Zeug war einfach viel zu ungesund.

Der schlanke Host blickte ihm dabei noch für einen Moment nach ... doch dann seufzte er leise und widmete sich seinen eigenen Einkäufen, da er sich denken konnte, daß dieser Mann sicherlich nicht an mehr interessiert war. Natürlich dachte Pearl auch an die Zeitschriften, die seine Freunde gerne lasen und packte sie ebenfalls in seinen Einkaufskorb ... und lächelte dabei, denn gerade die Zeitschriften waren letztlich immer am Schwersten, doch in seinem einfachen Rucksack konnte er alles gut tragen.

 

}|{

 

Nur wenig später traf Elias bei dem Boxcenter ein und winkte kurz einigen zu, die er ganz gut kennengelernt hatte, bevor er in die  Umkleide ging und seinen Rucksack dort an seinem Kleiderschrank abstellte, damit er sich umziehen konnte. Er wußte, daß sein Essen hier nicht geklaut werden würde, und nur seine Geldbörse und sein Handy sperrte er im Schrank ein, denn das könnte doch geklaut werden.

Pit, der Besitzer des Boxcenters, nickte dem anderen Trainer zu und verschob den Zahnstocher zwischen seinen Lippen, ehe er in die Umkleide ging und sich auf eine der Bänke setzte. "Hi, Elias ... wie ich sehe, warst du einkaufen. Frage, kannst du mir vielleicht etwas von den beiden noch ausstehenden Beiträgen geben ? Bei mir wirds auch knapp, da so ein Idiot mir vorige Woche in meinem Haus zwei Scheiben einschmiß, und ich sie ersetzen mußte." Es war Pit ein wenig unangenehm, zu fragen ... denn er wußte genau, daß die Kerle, die hier trainierten, alle kaum Geld hatten und für das wenige Geld, das sie besaßen, hart arbeiteten. Deshalb sagte er auch nichts, wenn manche mit den Beiträgen etwas hinterher waren - denn er wußte, daß sie alle ihre Schulden zahlten, auch wenn es etwas länger dauerte.

Schon als Pit kam ahnte Elias, was er fragen würde, und er nickte sacht. Er war lange reich gewesen, aber er hatte rasch gelernt, wie man mit wenig Einkommen leben mußte. Und er wußte, daß Pit hier mehr als nur zuvorkommend war, daß die hier trainieren konnten die viel arbeiteten, aber wenig Geld bekamen. „Das wollte ich eh machen - ich habe letzten Monat gut gespart, damit ich es für dich habe.“ Das hatte er wirklich, und er holte das Geld gleich aus seiner Geldbörse, und drückte es Pit in die Hand. „Es tut mir auch leid, daß ich schon den zweiten Monat und den Dritten dazu nicht zahlen konnte. Aber ich habe den Kopf zusammen, wie ich am Besten spare.“ Das hatte er nun wirklich, und daher konnte er jetzt auch zahlen, und auch die Rechnungen für sein Handy und sein Internet bezahlen.

"Ach Junge - du hast ein gutes Herz, so wie alle meine Jungs hier. Was du brauchst ist ein Job, bei dem du mehr Geld kriegst und angemessen bezahlt wirst, hm ? Vielleicht Türsteher oder Bodyguard ... frag doch mal in der Vergnügungsmeile nach, da gibt es genug Discos und Clubs, die immer Leute suchen." Es war ein gutgemeinter Vorschlag und Pit nahm das Geld, stand auf und drückte den Jüngeren kurz an sich, da er Elias mochte und sich sorgte.

„Ich brauchte erstmal so einen Job, um mit mir klarzukommen und vor allem, daß ich alleine klarkomme. Da macht es mir gerade nicht so viel aus, daß ich so wenig verdiene, ich werde aber darüber nachdenken. Und ich bin echt froh, daß ich hier so viel von dir gelernt habe ... nur Muskeln machen war total hirnlos.“ Zumindest das wußte Pit und er wußte grob von einer Pleite, aber wie genau, hatte Elias nicht breitgetreten, und Pit hatte es auch nicht erfragt. „Und jetzt boxen, um die innere Energie loszuwerden.“ Körperlich schuftete Elias viel bei der Arbeit, aber das Boxen schenkte ihm eine innere Ruhe und Festigkeit.

Das wußte auch Pit und er grinste, als er dem Jüngeren noch einmal auf die breite Schulter schlug. "Na, dann schlag deinen Frust heraus, ja ? Aber immer auf die Deckung achten und dich bewegen, Kleiner." Gerade das war etwas gewesen, das Elias anfangs noch schwerfiel - denn beim Bodybuilding kam es nur auf die Form an, doch nicht darauf, beweglich und gesund zu sein. Pit achtete sehr darauf, daß seine Jungs nicht nur ohne chemische Hilfe durchtrainiert waren, sondern auch schnell und beweglich blieben - und dieser Ruf sorgte auch dafür, daß er immer wieder gute Boxtalente entwickelte und an anständige Promoter vermitteln konnte.

 

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Nach etwas mehr als zwei Stunden kam Pit wieder zu Elias und nickte, als er ihn dabei beobachtete, wie er an der Boxbirne etwas weniger trainierte und seinen Körper damit abkühlte. "Das war gut heute, Kleiner - kommst du Morgen wieder ? Ich hätte einen Platz für dich offen, falls du wieder sparren willst ... Luigi kann nicht kommen, seine Mutter hat Geburtstag und du weißt, wie sehr er sie mag."

Elias lachte leise und hörte nun auch auf, denn er hatte sich genug abgekühlt. „Ja, er liebt sie wirklich und wenn es geht, dann nehme ich es gern an.“ Es war ein wirklich gutes Angebot und er wußte, daß Pit es auch unter den jungen Männern verteilte, wenn einer ausfiel, und diesmal wurde es ihm angeboten. „Und wenn du mal Hilfe zum Aufräumen brauchst, ich packe da auch gern an.“

"Hey, das weiß ich doch - und ich spanne euch Jungs gern dafür ein. Aber erst Samstag, für die nächsten Tage habe ich schon Freiwillige." Das ließ die jungen Männer um sie herum auflachen, denn sie alle verstanden sich gut und halfen auch gern dabei, hier aufzuräumen und sauberzumachen. "Aber jetzt ab unter die Dusche, du riechst schon zehn Meilen gegen den Wind, Junge - ab, ab !" Mit den Worten schob Pit ihn in die Richtung der Umkleide, ehe er zu einem anderen Boxer ging und ihm dabei half, das Springen mit dem Seil besser zu koordinieren.

„Jawohl, Sir.“ kam noch von Elias, und er ging dann in den Duschraum, um sich dort frisch zu machen. Er könnte zwar den kurzen Weg zu seiner Wohnung laufen, aber hier durfte er natürlich duschen, und es sparte ein wenig Geld ein wegen dem heißen Wasser, das er nutzte. Er duschte sich rasch und gründlich, und kam nach einer halben Stunde aus der hinteren Tür heraus, da hier der Weg ein wenig kürzer zu seiner Wohnung war, als wenn er vorne herausging. Es war schon dunkel und er wollte gerade losgehen, als er einen Aufschrei und zwei verschiedene Lacher, danach wieder ein Aufschrei und ein Knallen hörte, das sich wie eine Ohrfeige anhörte. Ohne groß Nachzudenken, rannte Elias los und brauchte nur einmal um die Ecke zu laufen um zu sehen, was passierte. Zwei große Kerle drängten einen Kleineren an die Wand und hatten auch schon ein Messer in der Hand, und das Klimpern von einem Knopf war zu hören, den sie von dem grauen Mantel abschnitten. Ein Mantel, den Elias schon gesehen hatte, und er sah einen Moment später das perlweiße Haar, denn die Männer hatten dem Mann den Hut vom Kopf gerissen. „Hey ! Wenn schon zu zweit, dann legt euch mit Männern mit eurer Größe an, ihr feiges Pack !“ Während Elias sie ansprach, legte er auch schon seinen Rucksack ab, denn er ahnte, daß sie auf seine Worte reagieren würden.

Und damit hatte er leider recht. Der Größere der beiden packte Pearl und schlug ihn gegen die Wand, so daß er mit einem leisen Laut zusammenbrach, da sein Hinterkopf die harte Mauer traf, während der etwas schlankere der beiden Schläger sich schon umdrehte und auf Elias zustapfte. "Hey, verzisch dich - das ist unsere Beute !! Der Kleine hatte nicht nur Geld, sondern sein Püppchengesicht wird uns noch gute Dienste leisten und wir brauchen keinen Dritten dabei !!" Dann schlug er unvermutet zu und wollte dem blonden Fremden die Faust ins Gesicht dreschen, wunderte sich aber, daß dieser nicht mehr da stand und keuchte, als er nun seinerseits einen harten Schlag ins Gesicht bekam.

Denn Elias hatte im Boxen etwas gefunden, das ihm lag, und in den drei Monaten hier hatte er viel gelernt und reagierte daher ziemlich schnell. Allein der eine Schlag in das Gesicht des Schlankeren traf ihn genau an der Schläfe, und schickte ihn gleich ins Reich der Träume ... und nun blieb noch der Größere, der ein Messer trug. „Denkt ihr, ich will euren Mist mitmachen ? Eher das Gegenteil, ihr Feiglinge !“

"Du verdammtes Arschloch - wenn du das Püppchen willst, dann stell dich hinten an !" Mit den Worten kam der größere Angreifer auf Elias zu und verengte kurz die Augen, ehe er sichtbar erfahren das Messer schwang. Wie er es sich gedacht hatte, verteidigte sich dieser Blonde wie ein Boxer und so konnte er ihm die Klinge über den zur Abwehr erhobenen Unterarm ziehen - doch noch ehe er tiefer schneiden oder stechen konnte, mußte er einem Schlag ausweichen und knurrte laut auf. Es gelang dem Angreifer immer wieder, kurz auf Elias einzustechen - doch die auf ihn eintreffenden Schläge schwächten ihn und ein extrem kraftvoller Schlag in den Magen ließ ihn zusammenklappen, so daß er dem Aufwärtshaken nicht mehr ausweichen konnte und bewußtlos zu Boden ging.

Elias atmete kurz tief durch und eilte dann zu dem Weißhaarigen, den er sofort erkannt hatte, und hockte sich vor ihn. „Ich bringe dich ins Krankenhaus, Engelchen ... okay ?“ Man sah das Blut am Hinterkopf, dazu noch das angeschlagene Gesicht durch die Ohrfeigen ... und auch an der Kleidung unter dem kaputten Mantel konnte man sehen, daß er etwas von dem Messer abbekommen hatte. Elias zwar auch, aber das war für ihn jetzt eher zweitrangig.

Im ersten Moment erschrak Pearl fürchterlich, da er noch immer benommen war ... doch dann erkannte er die Stimme und öffnete mühsam die Augen, schüttelte sacht den Kopf und streckte die Hand aus, um den Größeren zu berühren, da er sich sichtbar beim Anblick des blonden Mannes beruhigte. "Kein ... kein Krankenhaus. Bitte bring mich zu dir, damit ich meinen Vater anrufen kann, er ... er läßt mich dann von dir abholen. Bitte ?"

Daß der Zarte nicht ins Krankenhaus wollte, konnte Elias verstehen ... auch wenn er es dort eigentlich für sicherer hielt. Aber er nickte nun sacht und sprach leise. „Also gut, ich trage dich aber, okay ? Einen Moment ...“ Er stand rasch auf, schnappte sich seinen Rucksack und kam dann wieder, als er ihn sich auf den Rücken gepackt hatte. Erst jetzt half er ihm vorsichtig auf und als der Schlankere auf den Beinen war, konnte er ihn leichter hochheben, und tat es auch.

Jener hatte inzwischen seinen eigenen Rucksack genommen und holte auch aus der Hosentasche von einem der Männer sein Handy und den Geldbeutel, ehe er sich von dem Blonden hochheben ließ. Es fühlte sich mehr als nur gut an, so gehalten zu werden und Pearl schmiegte sich an ihn, während er auch einen Arm um dessen Nacken schlang, damit es leichter war, ihn zu halten. "Ich hoffe nur, die Leute hier bekommen keinen Ärger, wenn die beiden gefunden werden ..."

„Werden sie nicht, ich sage noch Jemand Bescheid.“ Elias ging schon mit Pearl den kurzen Weg zurück zu der Hintertür des Boxcenters und er trat mit seinem Fuß dagegen, da er den Kleineren lieber sicher festhielt. „Pit, ich bin es nochmal !“

In der Umkleide blickte Pit auf und runzelte die Stirn, da Elias eigentlich schon auf dem Weg in seine Wohnung sein müßte. Also legte er das Handtuch weg und ging zu der Hintertüre, öffnete sie und runzelte besorgt die Stirn, als er das Blut der Schnitte an dem schlanken Mann und auch an Elias sehen konnte. "Verdammt, Junge - was ist euch beiden denn passiert ?!"

„Zwei Deppen haben sich auf ihn gestürzt und wollten sonstwas mit ihm machen. Ich wollte dir nur noch schnell Bescheid sagen, daß sie um die Ecke liegen. Nicht, daß was auf dein Center zurückfällt ... und ihn bringe ich zu mir, er möchte nicht ins Krankenhaus und ruft von da aus seinen Vater an.“ Elias erklärte kurz und Pit war sicher klar, da Elias Morgen wohl doch nicht kommen würde.

"Geht klar, mein Junge - die Jungs werden mir denke ich nur zu gern dabei helfen, den Müll zu entsorgen. Und zwar einige Straßen weiter, dann fällt nichts auf. Mach dir wegen Morgen keine Gedanken, ja ? Kümmer dich lieber um deinen Schützling, das muß versorgt werden ... und du laß dich verwöhnen, Kleiner, ja ? Gut." Pearl nickte nur und lächelte sacht - denn er hatte schon von dem brummigen, doch herzensguten Besitzer des Boxcenters gehört. "Ich danke ihnen, Sir ... vor allem für ihr Verständnis." Pit schmunzelte kurz und scheuchte sie dann weiter, damit er wieder nach innen gehen und seine anderen Jungs rufen konnte. "Er ist sehr nett ... und ich danke auch ihnen." Das Letztere wisperte Pearl zu dem großen Mann, der ihn so mühelos auf den Armen hielt und errötete wieder, da er es genoß, so gehalten und beschützt zu werden.

„Einfach Elias sagen, ich denke, das paßt jetzt, daß wir 'du' sagen.“ Elias lächelte kurz denn er ahnte, daß es dem Engel, den er trug, auch etwas lieber war. „So, wir sind schon da.“ Es war wirklich nicht weit gewesen, und er öffnete die Tür des Wohnhauses, stieg die Treppen in sein Stockwerk hoch und stellte Pearl nun vor seiner Tür vorsichtig auf die Beine, damit er sie aufschließen konnte. Aber er stützte ihn noch etwas, damit er sicher war.

Jener wisperte nur ein kurzes "Danke.", da er sich erst einmal fangen mußte ... doch dann nickte er und trat nach Elias in die kleine Wohnung ein, die dieser bewohnte.

 

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