Balken01a


”Verbotene Liebe” 10
 

backset3line

}}|{{

Seit ein paar Stunden war kein Land mehr zu sehen. Jebi stand an der Rehling und ließ sich den Wind durchs Haar wehen, während Gaki unten im Laderaum des Schiffes war und sich um seine Stute kümmerte. In der kurzen Zeit hatte der Große so gut reiten gelernt, als hätte er nie etwas Anderes getan und so sehr liebte er auch die große Stute. "Ja, sein Blut." wisperte Jebisu abwesend. Er dachte drüber nach, was sein könnte, wenn Gaki auf die Shodokai treffen würde. Würden sie ihn erkennen ? Er sah seinem Vater ähnlich, das war das Problem. Ein Seufzer entrann dem kleinen Drachenländer. "Wird schon werden..."

Estephan hatte inzwischen seinen Leuten noch einige Befehle gegeben und kam gerade rechtzeitig zu Jebi, um dessen Worte zu hören. Ein leiser Seufzer entkam ihm und er legte seine Hand auf die Schulter des Kleineren, ehe er sich ein wenig zu ihm neigte und leise zu ihm sprach. "Etwas bedrückt dich, mein Schöner ... ist es Gakis Herkunft ? Sie werden ihn wiedererkennen, nicht wahr ?"

"Ja, die grünen Augen und seine Größe." wisperte Jebi und rieb sich kurz die Augen. "Aber es wird schon gut gehen. Soweit ich weiß, ist sein Vater schon tot, es gab Gerüchte." fügte er noch an, bevor er zu Estephan aufsah. "Vielleicht sollte ich es ihm vorher sagen."

Einen Moment lang schloß der junge Lord seine Augen ... dann nickte er unmerklich und sah wieder zu Jebi, während er seine Linke nun auf die Reling legte und der Wind ein wenig mit seinen Haaren spielte. "Ja - du solltest es ihm sagen, mein Topas ... es ist besser, er weiß, was auf ihn zukommt, als wenn er dort unverhofft mit dem Kopf hineingestoßen wird. Auch wenn es schwer sein wird, es ihm zu erklären - du solltest es zumindest versuchen, er vertraut dir."

Jebi nickte. "Ich hoffe, er ist mir nicht böse, daß ich es ihm so lange vorenthalten habe. ...Ich werde gleich mit ihm reden, dann haben wir es hinter uns." Ein weiterer Seufzer entrann dem Kleineren. "Kann sein, daß er dich dann braucht." Mit den Worten wandte er sich ab und ging unter Deck, um mit Gaki zu sprechen. Es dauerte in etwa zwanzig Minuten, als Jebi allein wieder hinaufkam. Als er Estephan sah, kam er zu ihm und lächelte. "Weißt du was ? ...Er hat es schon gewusst und wieder für sich behalten. Weil er dachte, ich werd böse, wenn er mir sagt, daß er das Geheimnis schon weiß."

Mit einem leisen Schmunzeln drehte sich der junge Lord um und strich Jebi sanft über die Wange ... dann nickte er und gab dem Kapitän Bescheid, daß er in seiner Kabine wäre, ehe er Jebi an der Schulter nahm und mit ihm nach unten ging. "Manchmal ist er klüger, als man denkt, mein Topas ... ich kenne ihn nur so kurze Zeit, doch das ist etwas, das ich schon bemerkt habe. Verbunden mit seinem guten Herz ist es wertvoller, als alle Geschmeide meiner Schatzkammer. Ich hoffe nur, daß es mit der Rettung der Entführten ebenso einfach geht ... auch wenn ich das bezweifle." Als er endete, kamen sie gerade an ihrer großen Kabine an - höflich öffnete Estephan den Kleineren die Türe und ging erst nach ihm in die Kabine, schloß die Türe wieder hinter ihnen und nahm nun seine Waffen ab. "Bitte erzähl mir ein wenig mehr, Jebi ... ich möchte meiner Rolle so gerecht werden, wie es mir möglich ist, ohne es für euch schlimmer zu machen."

Jebi setzte sich auf einen der Sessel, die in der großen Kabine standen und überlegte einen Moment. "Ich denke, in der Hafenstadt werden wir schon arg auffallen. Es spricht sich unter Dieben herum, wenn Ausländer kommen. Die Shodokai werden es sicher auch erfahren. ...Was deine Rolle betrifft. Trag die Maske des Lords und verlass dich auf deine Diener und Leibwächter, es fällt am Wenigsten auf."

"Ja - ich denke, das ist am Besten, da ich diese Rolle am Besten beherrsche. Nun, dann werde ich mich als reicher Khusaner ausgeben, der nicht sehr viel von den Sitten Shunbuns weiß ... und ihr werdet damit beschäftigt sein, es den Edelleuten eures Landes zu erklären. Aber ich denke, sobald sie sehen, daß ich durchaus kaufkräftig bin, wird die Wut verrauchen ... Geld ist noch immer das beste Mittel, um die falsche Sympathie der Edelleute und Kaufleute zu erhalten." Leise gewisperte Worte des jungen Lords ... man hörte deutlich heraus, wie er dieses Verhalten eigentlich verabscheute, doch auch, wieviel Erfahrung er darin hatte, sich genau in diesen Gewässern aufzuhalten und dort lohnende Beute zu suchen.

Jebi nickte. "Ja, das ist das Beste...Es passt dann einfach." Er merkte auf, als er die Schritte von Gaki hörte, dann klopfte es kurz und der Große trat ein. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. "Den Pferden geht es gut."

Mit einem zärtlichen Lächeln kam Estephan zu dem Großen und koste sanft über dessen Wange ... zog ihn dann zu sich herab und küßte ihn zärtlich, ehe er sich einfach nur an ihn schmiegte und die Wärme des Größeren genoß. "Du magst die Pferde sehr, nicht wahr, mein Herz ?"

Gaki nickte heftig. "Ja, sehr....liegt mir im Blut. Jebi hat es dir sicher erzählt." Er zog Estephan an sich und setzte sich mit ihm auf das Bett. "Wie lange brauchen wir denn, bis wir da sind ?"

"Ich denke, einige Tage, mein Herz .... es kommt auf den Wind an, wenn er günstig weht, geht es schneller. Nur die Piratenschiffe können es mit diesem Schiff hier an Schnelligkeit aufnehmen - und sie werden nicht angreifen, denn sie wissen, daß dies nicht ratsam ist." Estephan kuschelte sich noch ein wenig näher an Gaki heran ... küßte zärtlich von dessen Schlagader zur Wange rauf und lächelte sanft, während seine Hand über die breite, muskelbepackte Brust des Größeren streichelte.

Gaki drehte seinen Kopf und fing die Lippen des Kleineren, um leicht daran zu knabbern. Jebi erhob sich lächelnd. "Ich lasse euch dann mal allein." wispernd, verließ er die Kabine und ging an Deck. Er hatte vorhin den Blick eines Seemannes gesehen, der doch recht eindeutig war und der Mann sah auch vielversprechend aus. Gaki legte sich derweil hin und zog Estephan auf seinen Bauch.

Mit einem leisen Lächeln neigte sich der junge Lord zu Gaki runter und küßte ihn wieder verlangend ... begann damit, ihm die Kleidung vom Leib zu streichen und die so offengelegte Haut mit sanften Küssen zu verwöhnen, wohlwissend, wie er dem Größeren Vergnügen bereiten konnte.

}|{

Es war schon später Nachmittag, als es leise an der Türe klopfte und Estephan aufhorchte ... dann nickte er unmerklich und stand auf, hauchte Gaki noch einen Kuß auf die Lippen, ehe er in seine Hose schlüpfte und die Türe öffnete. Dem ein wenig röter werdenden Seemann nahm er mit einem kurzen, doch dankbaren Nicken das Tablett mit dem Essen ab - schloß die Türe wieder hinter sich und stellte das Tablett auf den Tisch, kam dann zum Bett und setzte sich neben den großen Krieger. "Essen, mein Herz ... gerade richtig, um deinem knurrenden Magen Einhalt zu gebieten, ehe er mich auffrißt ...."

Gaki lachte leise auf, verstummte aber, als sein Magen laut aufknurrte und wurde dann rot auf den Wangen. "Ja, genau richtig das Timing." murmelte er verlegen und stieg aus dem Bett, um sich an den Tisch zu setzen. "Glaubst du, Jebi kommt auch essen ?"

"Ich denke nicht, mein Herz ... wenn ich richtig liege, war er schon mit Sinta essen, nachdem sie sich ein wenig zusammen vergnügt haben. Fang einfach an, mein Herz - ehe es kalt wird, Hm ?" Leise zu ihm wispernd, strich ihm Estephan sanft über den noch immer knurrenden Magen ... umarmte ihn kurz von hinten und setzte sich ihm dann gegenüber, nahm sein eigenes Teller mit der wesentlich kleineren Portion und begann, langsam und genießend zu essen.

"Sinta ?...Ist das der, der Jebi so angekuckt hat, als wir auf das Schiff sind ?" hakte Gaki nach und fing dann an zu essen. Er hatte echt Hunger, schlang aber nicht.

Leise lachend, nickte Estephan - aß noch ein wenig, ehe er den Rest beiseitestellte und einen Schluck des Weines nahm. "Ja, mein Herz - genau der. Er ist ein Assassine der Gilde, genau wie die Anderen hier ... und er mag die ein wenig Schlankeren, vor Allem solche mit Feuer. Und ich denke, Jebi hat sich gut mit ihm amüsiert ...."

Gaki lachte wieder auf. "Ja, da bin ich sicher. Die anderen Söldner haben ihm oft nachgeschaut. ...Jedenfalls Diejenigen, die keinen kleineren Partner haben." erzählte er und futterte dann weiter. Sein Blick lag schon jetzt auf den geschälten Orangenstücken.

Erneut lachte Estephan leise auf ... nahm dann die Orangen und setzte sich auf den Schoß des Großen, begann, ihn langsam und zärtlich zu füttern und immer wieder die sich bewegenden Backen- und Halsmuskeln zu küssen, deren Entspannen und Zusammenziehen mehr als nur genießend.

Das ließ sich Gaki gern gefallen. Er liebte Orangen und liebte es, mit ihnen gefüttert zu werden. Etwas, das er von Jebi nicht zu erwarten hatte, der würde das nicht tun und so genoss er, was er bekam, umso mehr. "Ich werd das vermissen."

"Ich weiß, mein Herz ... deshalb laß es uns genießen, solange es noch geht. Wir werden die nächsten Wochen für uns haben, und wenn es schwerer wird mit der Suche, vielleicht sogar noch länger. Denke einfach nur daran, daß wir jetzt zusammensein können ..." Leise zu ihm wispernd, kuschelte Estephan sich noch näher - fütterte dem Größeren die letzte Orange und küßte ihn danach, stellte den Teller auf die Seite und schlang seine Arme um Gaki, einfach nur den Augenblick genießend.

Das tat der Größere auch, er legte seine Arme um Estephan und hielt ihn eng bei sich. Beim Atmen sog er dessen Duft tief ein und ein Lächeln lag auf seinen Lippen. "Vielleicht kannst du noch ein wenig länger im Tempel bleiben, wenn wir dorthin zurückkehren...nach dem Auftrag."

Leise aufseufzend, schloß der junge Lord seine Augen ... dann schüttelte er unmerklich den Kopf und antwortete nach einer Weile, seine Trauer nur schwer zurückhaltend. "Das wird nicht gehen, mein Herz .. ich muß nach dem Auftrag so schnell es geht, wieder zurückkehren, das weißt du. Gerade deshalb möchte ich die Zeit, die wir Beide noch haben, genießen ...."

"Schade....Aber ich kann dich besuchen, wenn wir mal wieder in der Nähe sind, ja ?" fragte Gaki leise und lächelte. Seine Finger kraulten unbewusst durch das dunkle Haar Estephans.

Jener kam der ihn kraulenden Hand noch entgegen und erwiderte das Lächeln des Größeren .. dann nickte er und wisperte ein leises "Aber natürlich, mein Herz - wann immer du es möchtest.", ehe er wieder verstummte und den Herzschlag des Großen genoß. Dann erklang ein kurzes Klopfen an der Türe und Estephan horchte auf - seufzte leise und nickte, stand auf und kam wieder zur Türe, um sie zu öffnen und den Bericht des Seemanns entgegenzunehmen. Dann schickte er ihn mit weiteren Befehlen zurück zum Steuermann und kam wieder ins Zimmer zurück, zog sich fertig an und lächelte sanft zu Gaki. "Bitte verzeih ... ich muß an Deck und mich um das Schiff kümmern. Vielleicht findest du ja Jebi ? Er müßte auch an Deck sein ...."

"Ist Okay." murmelte Gaki und lächelte Estephan nach, als dieser das Zimmer verließ. Er stand nun auf und zog sich etwas über, um Jebi zu suchen. Auf dem Schiff würde er ja irgendwo zu finden sein. Und so begab er sich gleich auf die Suche nach seinem Partner. Er fand ihn ganz vorne an der Reling und Gaki gesellte sich zu ihm.

Der junge Lord beobachtete die Beiden vom hinteren Deck aus und unwillkürlich wurden seine Augen ein wenig weicher ... doch dann widmete er sich wieder den Karten und dem Kurs, besprach diesen kurz mit dem Kapitän und nickte, als Jener ihm antwortete.

}}|{{

Als nach einigen Tagen schließlich in der Ferne die Küste von Shunbun in den Nebeln zu erkennen war, kam Estephan an Deck zu seinen Leuten ... nickte unmerklich und ließ Jebi rufen, wartete, bis der schlanke Krieger bei ihm war und sprach leise zu ihm. "Bis hierher habe ich uns bringen können - doch nun ist es an dir, dem Steuermann den genauen Kurs zu sagen."

Jebi nickte, er ließ Gaki und Estephan allein und ging zum Steuermann, um ihn ein wenig zu helfen. Jedenfalls so gut es ging, er war Söldner und kein Navigator. Sie schafften es dann aber doch, den Handelshafen zu finden und Jebi wirkte erleichtert, als er die kleinen Boote sah, die ihm so wohlbekannt waren. Gaki vorne war aufgeregt. Die Stimmen und Gerüche, er fühlte sich gleich Zuhause. "Da....Siehst du den Vulkan ?...Da oben sind die Quellen, die Heißen." Er zeigte mit dem Finger auf den schneebedeckten Vulkan, der leise vor sich hinrauchte. Dann sah er zum Bootssteg herab, wo einige Hafenarbeiter die Taue fingen, um das Schiff festzuzurren. "Wenn wir an Land sind, esse ich eine große Portion Nudeln...Und Ente, gebratene... Und Gemüse... und... Reis, Reis, Reis."

Leise bei der Aufzählung schmunzelnd, schüttelte Estephan nur den Kopf - wisperte ein leises "Er hat Hunger ...." zu Jebi, ehe er seinen Seeleuten letzte Befehle gab und sein Wesen sich langsam wandelte, als sie in Sichtweite des Kais kamen. Dann setzte er noch seinen mit langen Federn geschmückten Hut auf und strich die Federn am Kragen und den Armschonern glatt - wartete darauf, daß das Schiff endgültig anlegte und er von Bord gehen konnte.

"Dacht ich mir." erwiderte Jebi grinsend und folgte Estephan zu der Planke, die gerade herabgelassen wurde. Gaki folgte ebenso. Sie trugen Beide ihre Teilrüstung und die Farben ihres Ordens. Jebi hatte sein Haar in einen langen Zopf geflochten und Gaki trug seines halb hochgesteckt. "Du bekommst nachher was zu essen...Wir kommen sicher wo vorbei." wisperte Jebi zu Gaki. "Jetzt ist erst einmal Arbeit." Gaki wandelte sich sogleich und wurde der Söldner, vor dem man Angst haben konnte.

Ohne ein Wort trat der junge Lord an den Kai und winkte kurz den Seeleuten, daß sie sein Gepäck bringen sollten ... die Assassinen wußten um die Maske ihres Herrn und handelten auch entsprechend, verwünschten leise die arrogante Art ihres Passagiers und sprachen leise, doch deutlich hörbar für die Hafenarbeiter und anderen Seeleute, wie froh sie waren, ihn endlich los zu sein. Als das Gepäck schließlich abgeladen war und auch die Pferde an Land waren, nickte Estephan - wandte sich dann zu Jebi und zischte ein leises "Besorge eine Kutsche, damit wir eine Unterkunft finden - die Reise hat mich ermüdet, ich muß mich ausruhen. Und beeile dich, ich dulde keine weiteren Verzögerungen mehr !" zu ihm, das deutlich erkennen ließ, daß Jener für ihn nur ein Diener und Leibwächter war.

"Wie ihr wünscht, Herr." Erwiderte Jebi und neigte seinen Blick. Er sah Gaki kurz an und verschwand dann, um eine Kutsche zu besorgen, während Gaki bei Estephan blieb. Ein paar Minuten später kam Jebi mit einer kleineren Kutsche wieder und Gaki fing auch gleich an, das Gepäck dort aufzuladen. "Am Stadtrand ist eine würdige Gaststätte, Herr. Dort könnt ihr euch ausruhen." berichtete Jebisu sogleich und man sah an den Blicken der Anderen, das sie glaubwürdig schienen.

Ein kurzes "Das will ich auch hoffen, Kleiner ..." schnappend, stieg Estephan sofort ein - nahm im Inneren seinen Hut ab und legte ihn auf die Polster, während er sich arrogant die langen Haare nach hinten strich. Kein Blick traf die Assassinen, die nun wieder auf das Schiff gingen und ablegten - erst außer Sichtweite der Küste wieder die schwarzen Segel und die Flagge ihrer Gilde hissen würden, die sie nun der Tarnung wegen ausgetauscht hatten. Sie wußten, daß kein Abschied kommen würde - und Estephan war stolz auf seine Männer, die ihm so trefflich gedient hatten. Äußerlich merkte man ihm nicht an, daß er jegliche Information aufsaugte, die er erhaschen konnte ... unauffällig die Menschen um sie herum betrachtete und auch deren Reaktionen, als die Kutsche schließlich an- und weiter zu dem Gasthaus fuhr, zu dem Jebi sie bringen wollte.

Gaki hatte den schwarzen Hengst an der Kutsche angebunden. Er selber ritt mit der Stute dahinter und Jebi daneben auf seiner kleineren Stute, um die Kutsche in die richtige Richtung zu lotsen. Die kleine Hafenstadt war überfüllt an Händlern und Ständen, erst nach außen hin wurde es weniger und so erreichten sie erst nach einer guten halben Stunde die Gastwirtschaft, die Jebi ausgesucht hatte. Es war ein großes Grundstück mit verschiedenen, kleinen Häusern, in denen die Reisenden schlafen konnten. Jebi ritt rasch vor und sprach schon mit dem Wirt, daß sie eine Hütte bekamen und so eilte sich alles, den neuen Gast willkommen zu heißen. Diener standen schon bereit und luden sogleich das Gepäck ab, um es in die Hütte zu bringen, die typisch nach Shunbun-Art gebaut war, luftig und mit Papiertüren. Jebi half Estephan auch gleich aus der Kutsche. "Ihr könnt gleich hineingehen, Herr."

"Das wird auch Zeit ... achte darauf, daß Gaki die Truhe nimmt, du weißt, welche ich meine. Und sorgt dafür, daß wir ungestört sind ! Ich möchte keine lästigen Diener um mich haben, daß ich euch Beide ertragen muß, ist schon schlimm genug !" Estephan benahm sich genau so wie ein empfindsamer, eitler Lord aus Khusan ... entsprach so der Rolle, die er den Anderen gegenüber spielte, perfekt, während er in die kleine Hütte ging und sich dort leise über den mangelnden Komfort beschwerte.

Die anderen Diener warfen den beiden Söldnern mitleidige Blicke zu. Etwas sagen taten sie nicht, sie brachten die Pferde in den Stall des Gasthauses und versorgten sie dort. Jebi bestellte noch genug zu essen für sie alle und schloss dann hinter Gaki, der die Truhe trug, die Schiebetür. "Das wäre geschafft... Keiner wird lauschen, sie verstehen deine Sprache eh nicht sehr gut." Er sprach leise zu Estephan und lächelte ihn an. "Ich hoffe, es gefällt dir."

Fast im selben Moment, wie sich die Schiebetüre schloß, änderte sich das gesamte Verhalten des jungen Lords und die Arroganz von zuvor fiel von ihm herab wie ein seidener Schal ... die Farbe seiner Augen wandelte sich von dem kalten Grün zurück zu dem weich schimmernden Blau, als er sich umsah und schließlich zu Jebi lächelte. "Es ist wunderschön .... schlicht und einfach nur wunderschön. Ich habe eure Architektur schon immer bewundert, Jebi ... es ist nur fast unmöglich, diese Art in meinem Land durchzusetzen."

"Ja, weil es ungewohnt ist... Es passt nicht. Gehen würde es sicher, aber es dürfte schwer sein." überlegte Jebi und sah zu Gaki, der die Truhe in eine der Ecken stellte. "Soll ich das Bad heizen ?" fragte der leise und lächelte.

"Gerne, mein Herz ... ich möchte gerne den Staub vom Körper waschen. Und paßt bitte gut auf die Truhe auf, ja ? Darin ist das Kapital, das ich brauche, um meine Rolle gut spielen zu können ...." Leise, leicht schmunzelnde Worte des jungen Lords .... dann begann er, seine Kleidung abzulegen und mit einem erleichterten Lächeln auch den Schmuck beiseitezulegen, bei den Federn besondere Vorsicht walten lassend.

Jebi war derweil nach draußen verschwunden, um von dort aus das Badebecken zu heizen. Als er der Meinung war, es reichte, kam er wieder zurück und öffnete innen die Tür zum Badebereich und nahm die Holzdecke vom Badebecken, das schon leicht vor sich hindampfte. Mit der Hand prüfte er die Wärme und nickte. "Müsste reichen." Gaki hatte derweil seine Teilrüstung abgelegt und ordentlich in eine Ecke gepackt. Man sah ihm an, wie froh er war, in gewohnter Umgebung zu sein und vor allem wartete er auf das gute Essen. Reis und Gemüse und gedünstetes Fleisch mit Soße. ‚Lecker, lecker.'

Estephan konnte ihm die Gedanken deutlich ansehen .... langsam kam er zu ihm und strich ihm sanft über die Wange, wisperte ein von außen unhörbares "Es wird bald kommen, mein Herz ... und es wird genug sein, deinen ewig knurrenden Magen zu beruhigen ..." zu ihm und löste sich dann wieder, um in das angrenzende Zimmer mit dem Bad zu gehen, dort den schlanken Krieger mit einem Lächeln begrüßend.

"Dein Bad ist gerichtet... Setz dich auf den Hocker, ich wasch dir den Rücken und die Haare und dann kannst du ins Wasser." Jebi deutete auf den Hocker und lächelte. "Ist bei uns so...Aber du kannst auch so baden, wenn du magst."

Mit einem leisen Schmunzeln setzte sich Estephan und strich dem schlanken Krieger über die Wange ... wisperte ein sanftes "Warum nicht .... ich lasse mich gerne auf neue Art verwöhnen und wenn du es tun willst, warum nicht ?", ehe er wieder verstummte und einfach abwartete, was dieser tun würde.

Grinsend legte Jebi seine Rüstung ab, zog sein Hemd und seine Schuhe aus schnappte sich einen Eimer, füllte ihn mit warmen Wasser und kippte ihn Estephan mit einem leisen "Vorsicht." über den Kopf. Danach nahm er die Seife und schäumte das Haar von Estephan ein. Er summte leise dabei und nachdem das Haar eingeseift war, fing er an, ihm den Rücken zu schrubben. "Wo du rankommst, kannst du dich waschen." Er gab ihm einen Lappen und die Seife und schrubbte weiter. Gaki sah sich das Ganze lächelnd an, er liebte es immer, wenn Jebi ihn so verwöhnte und er ihn dann auch so verwöhnen konnte.

Ein wenig verwundert erstarrte Estephan, als er das Wasser auf den Kopf bekam ... doch dann lachte er leise und begann, sich zu waschen, während Jebi es ebenso tat. Doch schließlich drehte er sich ein wenig um und zog ihn an seine Lippen .. wisperte dann ein leises "Zieh dich aus, Hm ? Wir können das ja in der Wanne weitermachen ....", ehe er ihn wieder küßte und leise lächelte.

Jebi grinste und nickte, schnappte sich trotz Allem erneut den Eimer und kippte Estephan konsequent noch einmal Wasser über den eingeseiften Körper. Gaki musste lachen bei dem Anblick und schüttelte den Kopf. "Da ist er konsequent... es gehört bei uns zu den Sitten." erklärte er und hob seinen Finger. "Du bist später auch noch dran." drohte Jebi und schlüpfte aus seiner Hose.

Langsam strich sich Estephan seine nassen Haare aus dem Gesicht und spuckte das Wasser aus, das ihm in den Mund geraten war - sah dann zu den beiden Kriegern und schüttelte den Kopf, stand auf und strich Jebi sanft über die Wange. "Bitte verzeih, mein Topas - aber ich verzichte lieber darauf, ich bade lieber auf die Weise, die ich gewohnt bin ... sie entspannt mich mehr." Dann löste er sich von ihm und stieg in die Wanne, um sich dort entspannt anzulehnen und die Augen zu schließen.

"Macht ja nichts.. Eine Kostprobe reicht denk ich auch." wisperte Jebi und sah zu Gaki, der noch immer leise kicherte. "Lach nicht so doof." zickte Jebi ihn eher liebevoll an und setzte sich dann auf den Hocker, nachdem er sich selber einen Eimer Wasser geschöpft hatte. Diesen kippte er sich über den Kopf und dann fing er an, sich abzuseifen. Gaki kam zu ihm, nahm einen Schwamm und wusch dem deutlich Kleineren sanft den Rücken herab. "Ich gehe dann nach euch...Das Becken ist nicht groß genug für uns Drei....Ach sag mal ?...Für wann hast du das Essen bestellt ?" hakte der Große gleich noch nach. "Etwa eine halbe Stunde, damit wir genug Zeit haben." erwiderte Jebi und bekam dann von Gaki Wasser über den Kopf gekippt. "Dann is ja gut." murmelte er danach, packte Jebi und hob ihn in das Badebecken.

Estephan hatte die Beiden eigentlich nicht beachtet und öffnete auch jetzt nur kurz die Augen ... er genoß das heiße Wasser nach der langen Zeit auf dem Schiff, entspannte sich und lächelte sanft, während das Wasser ihn leicht umspielte, als der schlanke Krieger in das Becken kam.

Während Jebi sich entspannt an den Beckenrand hängte, räumte Gaki schon mal die ganzen Sachen ins andere Zimmer. "Er ist unruhig wegen dem Essen.. Er freut sich so auf...na ja, normale Kost...ich denke, er wird erst nach dem Essen baden." Es war zu niedlich, wie Gaki im Zimmer herumwuselte, als würde die Zeit dadurch schneller vergehen.

Aus seinen halbgeschlossenen Augen verfolgte der junge Lord, wie Gaki immer wieder rumräumte ... schließlich nickte er mit einem leisen Seufzer und ein sanftes Lächeln erwachte, als er schließlich antwortete. "Ja, das denke ich auch - er ist viel zu hungrig, um ein entspannendes Bad richtig zu genießen. Hinzu kommt noch, daß es eure gewohnte Umgebung ist - für mich ist das anders, eher fremd, auch wenn ich es gewohnt bin, auf meinen Reisen Ungewohntes zu erleben. Für euch war es schwerer, da ihr meine Kultur nicht gewohnt wart - gerade, was das Essen und gewisse Gewohnheiten angeht, nicht wahr ?"

"Ja, das Essen.. Es ist viel zu deftig. Wir sind Reis, Fisch, gedünstetes Fleisch und Gemüse gewohnt. Wir essen zwar auch Schwein, aber nicht so wie ihr, als ganze Haxe." erklärte Jebi und beobachtete ebenso ein wenig den Großen. "Lang muss er nicht mehr warten... wir sollten uns dann abtrocknen und anziehen." Jebi hauchte Estephan einen Kuss auf die Wange und stieg wieder aus dem Becken. Kaum, daß er draußen war, stand Gaki im Bad und reichte ihm einen Kimono. In der anderen Hand hatte er eines von Estephans großen, flauschigen Handtüchern.

Dieser stieg nun ebenso aus der Wanne und nahm mit einem leisen "Ich danke dir, mein Herz ..." das Handtuch entgegen ... schnell hatte er sich getrocknet und ging danach wieder in das Hauptzimmer zurück, nahm neue Kleidung aus einer der Reisetruhen und zog sich an, ehe er wieder zu den Beiden blickte und leise lächelte. "Man sieht euch an, daß ihr hier Zuhause seid ... ihr wirkt viel lockerer, erleichtert."

Jebi blieb im Kimono und lächelte. "Sicher...wir fühlen und fremd in einem anderen Land, so wie du dich hier fremd fühlst." Er wisperte, denn draußen hörte man ein leises Räuspern einer der Diener. Jebi ging sogleich zu der Tür, hockte sich davor und zog sie auf. Der Diener gab ihm die großen, dampfenden Schalen und Töpfe herein und schloss dann die Tür, kaum war die Tür zu, hatte sich Gakido die Töpfe gegriffen und trug sie zu dem flachen Tisch, der in der Mitte des Zimmers stand. Der Kleinere kam von der Tür zum Tisch und verteilte die Schalen. "Du musst leider auf dem Boden sitzen, Estephan.... Hier gibt es keine Tische wie bei euch." Entschuldigte er und öffnete die Deckel der Töpfe. In dem Größten war der Reis, in den Anderen war Gemüse und Fleisch mit Soße und allem, was Gagkis Herz so begehrte. Was Gaki sich sofort nahm, war eine große Schale mit Nudelsuppe. Jeder von ihnen hatte eine und Gaki fischte bei seiner mit leuchtenden Augen die Nudeln mit seinen Stäbchen heraus, um sie in seinen Mund zu lotsen.

Mit einem leisen Seufzer ließ der junge Lord sich auf einer der Matten am Tisch nieder und betrachtete die Auswahl .... die Stäbchen ließ er wohlweislich beiseite und nahm das normale Besteck, das für ihn beigelegt worden war, begann, die Suppe zu löffeln und nickte dabei nur unmerklich. Ebenso wie die anderen Beiden aß er von dem Reis, dem Gemüse und dem Fleisch - doch merklich weniger, da ihm diese Gerichte und auch der Geschmack fremd waren und er auch so niemals zuviel aß.

Die zwei Anderen schwelgten im Essen. Vor Allem Gakido, der es sichs so richtig schmecken ließ. Jebisu bemerkte das zögerliche Essen des Lords und lächelte. "Während der Reise koche ich was Einfacheres, das dir auch besser schmeckt. Tut mir leid wegen jetzt." Es tat ihm wirklich leid, er verstand es auch sehr gut.

"Nun ja - es ist sehr gut, nur völlig ... ungewohnt. Der Geschmack und auch, daß das Fleisch und Gemüse nur gedämpft ist, weißt du ? Ich bin es gewohnt, daß Fleisch gebraten wurde ... unterwegs ist das leichter, aber solange wir in der Stadt sind, werde ich mich anpassen, auch wenn ich meiner Rolle zuliebe manchmal ein wenig schimpfen muß, bitte nehmt mir das nicht übel, ja ?" Leise, sanfte Worte Estephans ... dann nahm er noch ein wenig von dem Reis und etwas Soße, gab noch etwas Fleisch dazu und aß es langsam auf, sich an den ungewohnten Geschmack gewöhnend.

"Das wissen wir doch...uns macht dein Geschimpfte nichts und es soll ja auch glaubwürdig sein. Und ich kann dir versichern, daß ich auf Reisen anders koche. Reis wird's sicher trotzdem geben, aber das Fleisch und Gemüse brate ich...Nudeln auch." erklärte Jebi und aß dann seine Nudelsuppe. Die Nudeln verschwanden schnell und fast, als würde er schlingen, in seinem Mund und dann trank er die Suppe aus der Schale. "Jebi ist ein guter Koch." kommentierte Gaki, der leicht rote Wangen hatte, er strahlte nur so, weil er endlich das gewohnte Essen hatte. Die Schüsseln und Schalen lehrten sich langsam aber sicher und Jebi war schon fertig, als Gaki die letzten Reiskrümel aus dem Topf schabte und ebenso sämtliche Reste des Fleisches und der Soße darüber kippte. "Der wird schlafen wie ein Baby, wenn er gebadet hat." grinste Jebisu.

"Genau das denke ich auch, mein Topas ...." Mit einem leisen Schmunzeln bestätigte Estephan die Worte des Kleineren - man konnte schon jetzt sehen, wie der volle Magen an den Augen des Großen zog und es nur zu gut erkennbar, daß er müde wurde. Leise lächelnd, stand der junge Lord dann auf - ging zu seinen Sachen und holte ein Buch, eine Schreibfeder und auch ein Tintenfaß heraus, ehe er sich an die Seite an einen der flachen Tische setzte und ein wenig zu schreiben begann, dabei die besondere Schrift seiner Familie nutzend, die niemand sonst außer einigen Eingeweihten kannte.

Jebi schaffte Gaki derweil ins Bad und schrubbte ihm den Rücken ab, bevor er ihn ins Wasser steckte. Während Gaki im Wasser war, räumte Jebi alles Geschirr wieder zusammen und stellte es vor die Tür. "Morgen werde ich eine größere Kutsche besorgen und Proviant und alles, was wir brauchen. Am besten Gaki und du bleiben dann hier. Oder möchtest du mit auf den Markt und in die Apotheken, nach Giften Ausschau halten ?"

"Ganz genau das, mein Topas. Es ist eines meiner Anliegen hier - und dafür ist die zweite, leere Truhe, die ich mitgenommen habe. Die dritte Truhe ist für Schriftstücke, die ich hier besorgen möchte und dafür brauche ich deine Hilfe - ich möchte gerne Bücher oder Pergamente über Gifte und Gegengifte und die Kunst der Akupunktur und alles, das ich medizinisch verwenden kann, kaufen. Und ich denke, hier am Hafen werden wir Einiges bekommen, Hm ?" Leise lächelnd legte Estephan die Feder beiseite, schloß Tintenfaß und Buch und wandte sich wieder dem Kleineren zu.

"So ist das...Ich helfe dir gern und ich kenne mich aus und weiß, wo du das bekommen kannst, was du suchst." Jebi merkte auf, als er das Plätschern des Wassers hörte und ging mit Gakis Kimono ins Bad. Beide kamen wieder und man sah Gakido wirklich an, wie müde er war. "Leg dich schon mal hin." wisperte der Kleine und richtete dessen Schlafplatz, auf den der Große sich auch gleich legte. Jebi machte dann auch noch den Schlafplatz von Estephan fertig und legte sich dann auf seinen neben Gaki. "Kommst du auch ?" wisperte Jebi zu Estephan und lächelte. Der andere Platz neben Gaki war noch frei und es bat sich an, daß sich Jemand an den Großen ankuschelte.

Sanft lächelnd, beobachtete der junge Lord die Beiden ... dann schüttelte er unmerklich den Kopf und wisperte noch ein leises "Ich werde noch ein wenig aufbleiben, mein Topas - aber ich komme bald ...", ehe er sich wieder seinem Buch und den Aufzeichnungen darin widmete, in dem sanften Licht der letzten, brennenden Kerze schreibend.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Bar08
Bar08b