Balken01a


”The other side of me” 06
 

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Eine Woche des Glücks hatte Paskal hinter sich und Heute würde er mit Jean schwimmen gehen. Er freute sich schon darauf und summte leise unter der Dusche. Die letzte Nacht hatten sie nicht miteinander verbracht und er sehnte sich danach, ihn wiederzusehen, sich an ihn zu kuscheln, dessen Küsse, einfach alles. Unten am Eingang des Hauses stand ein großgewachsener, braungebrannter, junger Mann, der auf einen Zettel blickte ob die Adresse stimmte. Luise lächelte zufrieden, er hatte das Wohnhaus gefunden, in dem Paskal die Wohnung von der Firma bekommen hatte. Er hatte gute Kontakte und so hatte er herausgefunden, wo sein kleiner, schwarzer Engel sich verborgen hatte. Was man kaum glauben konnte, war, daß er einen Strauß roter Rosen bei sich hatte und damit trat er in den Vorraum des Wohnkomplexes und stand leider dem Wachmann gegenüber. Im Kopf hatte er sich für den Fall schon eine Geschichte zurechtgelegt und ob man es glauben konnte oder nicht, der Wachmann glaubte, daß er Paskal zu einer Geburtstagsfeier abholen wollte, zu der sie zusammen eingeladen waren. Gut, der Wachmann war jung und unerfahren und gerade neu eingestellt worden, ein kleines, recht hohes Trinkgeld erübrigte auch noch den Rest und so stieg Luise in den Lift und fuhr hinauf in das Penthouse. Paskal trocknete sich gerade die Haare, als es an der Tür klingelte. Erstaunt sah er unter dem Handtuch hervor. Wer konnte ihn denn Heute besuchen ? Aber vielleicht war es ja Jean, der ihn überraschen wollte und abholen. Im Bademantel und mit dem Handtuch um den Hals ging er zur Tür und öffnete sie. Wen er dort sah, das verpasste ihn einen Schock. Er vergaß sogar, Luise die Tür vor die Nase zu knallen und so trat der Größere lächelnd ein. "Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt...warst einfach weg, mein Schöner. ...Aber jetzt hab ich dich ja gefunden... Hier, die sind für dich." Luise reichte Paskal die Rosen und der sah ihn an, als würde er ihn für total irre halten und doch nahm er sie aus Angst an, er wusste, was passierte, wenn er seine Geschenke ablehnte. "Danke Luise....ich...ich stell sie gleich ins Wasser." Hauchte der Schwarzhaarige und wich rücklings zurück in Richtung Küche. "Bring mit was zu trinken mit, mein Schöner." bat Luise selbstsicher und mit deutlichem, französischen Akzent, bevor er sich auf das schwarze Ledersofa lümmelte und sich umsah. Total überfahren und geschockt, versuchte Paskal, Wasser in eine Vase zu füllen, er stellte die Rosen ins Wasser und dann holte er einen Whiskey aus dem Schrank. Seine Hände zitterten so, daß er etwas neben das Glas goss, er war verzweifelt und schluchzte leise. Dann sah er auf sein Handy und überlegte nicht lange und tippte eine schnelle SMS ein. "Ich kann Heut nicht kommen...Bitte komme nicht her." Mehr tippte er nicht ein, denn er hörte, wie das Leder knarrte, als Luise aufstand und zur Küche kam. "Wo bleibst du denn so lange ?" blaffte er und trat in die Küche, als Paskal gerade wieder zitternd den Deckel auf die Flasche schraubte. Er stand mit dem Rücken zu dem Riesen und wischte sich noch schnell die Tränen von den Wangen, als er dann auch schon dessen Atem im Genick fühlen konnte. "Ich hab dich so vermisst, mein Schöner..." säuselte er fast und Paskal zuckte zusammen, als sich die große Hand in seinen Bademantel schob und über seine Männlichkeit strich. Luise drängte ihn an die Küchentheke. Paskal hörte den Reißverschluss der Hose und verkrampfte sich, als er die Erregung fühlen konnte, die sich von hinten an ihn drängte. Ab jetzt schaltete Paskal ab, hörte kaum das, was Luise säuselte, von wegen die Theke habe genau die richtige Höhe. Er dachte an Jean, an dessen Zärtlichkeiten und hielt sich daran fest, als Luise ihn bäuchlings auf die Theke legte und den Bademantel hochschlug. Wie er nach dem Whiskeyglas griff und sich den Whiskey über seine Erregung goss und dann in einem Rutsch in ihm eindrang.

Gerade war Jean dabei, sich für ihre Verabredung umzuziehen, als er das Piepsen seines Handys hörte .... verwundert warf er das Sweatshirt über die Schulter und ging ins Wohnzimmer, nahm das Handy aus der Tasche und öffnete die Nachricht, die eingegangen war. Fast im selben Moment löste sich ein leises Knurren aus seiner Kehle ... es war zwar von Paskal geschickt, aber nichts dieser kurzen Nachricht klang so wie das, was er früher von ihm bekommen hatte. Fast so, als ob er nicht mehr Zeit gehabt hatte, mehr zu tippen - und mit diesem Gedanken kam dem ehemaligen Baseballer ein völlig anderer Gedanke. "Als ob er Angst hätte ...?! Verdammt, hoffentlich ist nichts passiert !!" Ohne weiter zu zögern, zog er sich das Sweatshirt an und schlüpfte in die Jacke - stopfte das Handy in die Jeans zurück und warf die Tür hinter sich in die Angeln, holte die Geländemaschine aus dem Schuppen neben dem Haus und fuhr zu Paskals Wohnung, dabei mehr als nur eine Verkehrsregel brechend. Erst, als er kurz vor dem Wohnhaus war, stoppte er und kettete seine Maschine an einen Laternenpfahl - betrat die Lounge des Wohnhauses und grüßte den jungen Wachmann, den er inzwischen von seinen Besuchen her sehr gut kannte und fragte ihn, ob Paskal Besuch hätte. Als der junge Wachmann ihm dies bestätigte, knurrte er nur ein kurzes "Danke dir." und achtete nicht mehr weiter auf den vor Angst zitternden, jungen Mann - instinktiv ahnte Jean, daß hier etwas nicht stimmte, vor Allem, da der Wachmann erwähnt hatte, daß der Besucher einen französischen Akzent gehabt hatte. Die wenigen Sekunden, die der Aufzug bis zum Penthouse brauchte, schienen sich zu Minuten zu dehnen, doch endlich war er da - klingelte so, wie er es immer tat und wartete, die Hände dabei zu Fäusten geballt und die Wut nur mühsam zurückgehalten.

Paskal lag inzwischen im Bett, er war blass und erschöpft. In der kurzen Zeit hatte Luise ihn etwa dreimal genommen. Er war willig und leicht betrunken durch den Alkohol, den Luise genommen hatte, um sich in der Küche anzufeuchten. Gerade lehnte der sich wieder über ihn, als es klingelte. Paskal riss die Augen auf, Jean klingelte immer zweimal kurz hintereinander, er musste doch gekommen sein. Luise fauchte auf. "Lass klingeln, Derjenige geht schon, wenn du nicht aufmachst." Wisperte er und leckte Paskal über den verschwitzen Hals und rieb seine Erregung an ihm. Der Kleinere wusste, daß Jean nicht gehen würde, wenn er es wirklich wäre.

Und genauso war es auch - Jean konnte gut genug hören, um zu wissen, daß Jemand in der Wohnung war und auch sein Instinkt wurde langsam drängender. Also klingelte der Braunhaarige erneut - doch diesmal drängender, damit Derjenige, der Paskal vorm Öffnen abhielt, davon genervt werden würde.

Luise war wirklich genervt von den Klingeln, so sehr, daß er einen Durchhänger hatte und seine Erregung sozusagen in Luft aufging und schlapp machte. Knurrend stieg er aus dem Bett und zerrte Paskal mit sich, er zog ihm den Bademantel an und schlüpfte in seine Hose, bevor er ihn zu der Tür zog und leise zu ihm zischte, er solle aufmachen und den Nerver abwimmeln. Paskal wankte ein wenig durch den Alkohol, aus Angst tat er aber was Luise sagte und öffnete vorsichtig die Tür. Weit konnte er sie nicht öffnen, er hatte gar nicht bemerkt, daß die kleine Sicherheitskette dran war. Luise musste sie wohl drangehängt haben. Wie von dem Schwarzhaarigen erwartet, stand Jean vor ihm. Er wagte es nicht, zu ihm aufzusehen und schlotterte am ganzen Körper. "Bitte geh wieder...ich fühle mich nicht wohl." log er und warf seinen seitlichen Blick zu Luise, der zufrieden nickte und dann wieder zu Jean.

"Bullshit !!!" Der ehemalige Baseballer hatte sehr wohl mitbekommen, daß noch Jemand im Zimmer war - und er sah auch, daß Paskal vor Angst zitterte. Ohne weiter zu zögern, trat er einen Schritt zurück und sprang vor, schlug die Türe mit seiner Schulter auf und warf den schlanken Schwarzhaarigen so auf den Boden, während die Türe mit voller Wucht auf den Aschblonden knallte, der neben Paskal gestanden hatte. Ein Blick zu dem jungen Programmierer genügte, Jean vor Wut kochen zu lassen - er sah das Blut, das noch immer leicht aus dem angerissenen Schließmuskel rann und die Tränenspuren auf den hellen Wangen, konnte dessen Angst vor dem fremden Mann förmlich riechen. Ohne zu zögern packte Jean die Türe und warf sie wieder ins Schloß - knurrte leise und ballte die Hände zu Fäusten, während seine Wut noch stieg und er ein dunkles "Und was für ein Arschloch bist du ?" zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervorwürgte.

Paskal hatte einen sichtlichen Schock bekommen, er blieb auf dem Boden, wo er war und zitterte am ganzen Leib, während er Jean und Luise anstarrte, als wären sie gefährliche Pitbulls, die aufeinander losgingen. Luise hatte auch einen Schreck bekommen, als ihm die Tür ins Gesicht geknallt war und dann Jean vor ihm stand. "Ich bin sein Freund... Hauen sie ab !!" schnauzte er Jean an.

Bei dem französischen Akzent und den Worten knurrte der Braunhaarige noch lauter auf - dann ballte er die Fäuste so fest, daß die Knöchel knackten und ein hartes, fast furchterregendes Lächeln erwachte auf seinen Zügen, als er den ein wenig größeren Franzosen geringschätzig musterte. "Ach, du bist die Ratte, die sich Luise nennt ... du bist nicht Uptodate, Arschloch - ICH bin jetzt sein Freund, verstanden ?! Und wenn du auch nur wagst, ihn nochmal anzufassen, dann brech ich dir jeden Knochen im Leib !!" Daß dies keine leere Drohung war, merkte man an der gesamten Art des ehemaligen Baseballers - seine gefährliche Seite, die er niemals vor Paskal gezeigt hatte, zeigte sich nun unverhüllt und auch wenn Luise ein wenig größer und breiter war, es hinterließ keinerlei Eindruck bei Jean.

Luise bemerkte, daß es ernst war und doch wollte er Paskal nicht aufgeben, er war sein und so sollte es bleiben. "Nein...er ist MEIN !!" platzte es aus ihm heraus, er ballte seine Fäuste und holte zum Schlag aus. Paskal starrte die Zwei noch immer an und hielt sich jetzt aber mit beiden Händen die Augen zu, er wollte es nicht mit ansehen.. Jean nicht so sehen, wie er jetzt war.

Ohne zu blocken, steckte dieser den Schlag des Franzosen ein und schüttelte nur kurz den Kopf ... dann richtete er seinen brennenden Blick auf den Aschblonden, holte nun selbst aus und ließ die Knöchel der Rechten mit einem lauten Krachen auf den Kiefer Luises treffen. Keinen Herzschlag später schlug er mit der Linken einen Uppercut, der den Franzosen von den Füßen hob und nach hinten schleuderte - dann spuckte Jean auf ihn und knurrte noch einmal, nickte, als er sah, daß Luise bewußtlos war und ließ seinen Zorn damit verrauchen. Mit geschlossenen Augen atmete er ein paar Mal tief durch - wisperte noch ein leises "Nein, Arschloch - er gehört sich selbst." zu ihm und drehte sich langsam um, kniete neben Paskal und nahm dessen Hände sanft in die Seinen. "Paskal ? Hörst du mich ? Es wird wieder gut, er kann dir nichts mehr tun ... Bitte, hab keine Angst vor mir, ich tu dir nichts, ich bin nicht so wie er, Bitte ....."

Paskal schluchzte und weinte, er konnte sich kaum beruhigen und war total durch den Wind. Er riss seine Hände los, um sie sich wieder aufs Gesicht zu drücken. "Geh weg... ich will nicht.... ich...daß du mich... ich schäme mich so..." stammelte er durch die Tränen hindurch. Verstehen tat man ihn kaum. Er versuchte irgendwie, von Jean wegzurutschen, was etwas unbeholfen wirkte und er nahm deswegen doch die Hände vom Gesicht, weil er auf die Beine kommen wollte. "Bi...bitte wirf ihn raus...bitte." bettelte er und kam wankend auf die Füße. Der Alkohol war ihm wirklich in den Kopf gestiegen.

Verzweifelt sah Jean, wie der Schlankere von ihm weg wollte, jegliche Berührung vermied - mit einem leisen "Natürlich, Paskal. Warte." stand er auf und holte aus dessen Hosentasche den Schlüssel, wuchtete den Bewußtlosen auf seine Schulter und fuhr mit dem Aufzug in die Garage, um von dort aus ungesehen auf eine der Hintergassen zu kommen. Er brauchte nicht lange, bis er eine besonders Dreckige fand und ließ Luise einfach fallen - spuckte noch einmal auf ihn und knurrte leise, ehe er wieder zurücklief und die Türe des Penthouses hinter sich zuschloß, nachdem er wieder oben war. Er hatte nur wenige Minuten gebraucht und der schlanke Programmierer war in seinem Zustand nicht weit gekommen - ohne zu zögern, kam Jean wieder zu ihm und wisperte ein leises "Bitte hab keine Angst ..." zu ihm, als er ihn vorsichtig auf die Arme nahm und in das Bad trug. Dort angekommen, zog er ihm den Bademantel aus und riß sich sein Hemd von den Schultern - zog noch die Schuhe aus und nahm den Schlankeren an sich, ging in die Dusche und stellte sie an, um das angenehm heiße Wasser den Geruch und den Dreck des Aschblonden von Paskal runterwaschen zu lassen, während er ihn behutsam hielt.

Paskal war fast ein wenig weggetreten, er ließ Jean alles mit sich machen und fasste so allmählich wieder Vertrauen, es drang erst leicht durch und wurde dann stärker, bis er sich plötzlich an ihn klammerte und aufschluchzte. "Halt mich fest..."

"Schhh... ganz ruhig, ich bin da, Paskal. Ich beschütze dich." Leise zu ihm wispernd, schlang der Braunhaarige seine Arme um den Schlankeren und hielt ihn fest, gab ihm seinen Halt ... küßte ihm immer wieder auf die Stirn und die Wangen, seufzte leise und wusch den Geruch und den Schweiß, das Sperma und das Blut von dem zitternden Körper, ohne den Griff dabei vollends zu lösen.

"Bitte nimm mich mit zu dir.... ich will nicht hierbleiben." bat Paskal, er beruhigte sich schwerlich und war wacklig auf den Beinen. Er wollte sich auch nicht in das Bett legen, es würde nach Luise riechen und doch wollte er schlafen.

Jean nickte auf die leisen Worte und stellte die Dusche wieder aus ... hob ihn sacht heraus und trocknete ihn im Bad ab, ehe er ihn in das Wohnzimmer trug und dort auf die Couch setzte. Schnell hatte er ihm frische Kleidung geholt und half ihm, sich anzuziehen - auch er zog seine Kleidung wieder an und war froh, daß der Franzose die Hose noch angezogen hatte, ehe er mit Paskal an die Tür gekommen war. Die restliche Kleidung von Luise warf der Braunhaarige in den Kamin und verbrannte sie - beseitigte so die letzten Spuren und nahm Paskal wieder auf seine Arme, ehe er dessen Schlüssel, die Brieftasche und das Handy nahm, einsteckte und die Wohnung hinter ihnen verschloß. Als sie unten ankamen, sprach Jean noch kurz mit dem jungen Wachmann - eine weitere Summe und die eisigen Augen des ehemaligen Baseballers genügten, um ihnen die Verschwiegenheit des jungen Mannes zu sichern. Danach setzte Jean den Schlankeren hinter sich auf die Geländemaschine ... wisperte ein leises "Halt dich fest, wir sind gleich da." zu ihm und fuhr vorsichtig, doch schnell zu seiner Hütte, in die er Paskal schließlich trug. "Hier bist du sicher ... ich beschütze dich, Paskal. Mit meinem Leben, wenns sein muß." Leise, zärtliche Worte, die er zu dem Schwarzhaarigen wisperte, als er ihn auf die Couch und sich neben ihn setzte.

Sogleich kuschelte Paskal sich an Jean heran, er klammerte sich an dessen Hemd fest. "Ich hatte Angst um dich.... Wenn er dir was getan hätte... ich hätte es mir nie verziehen..." Wieder fing er an zu schluchzen und trotzdem beruhigte er sich und fühlte sich sicher in dem Haus.

"Schhhh....." Mit einem leisen Seufzer legte der Braunhaarige seine Arme eng um den Schlankeren, hielt ihn so eng an sich und küßte immer wieder zärtlich über dessen Haare. "Hab keine Angst, Paskal ... so schnell passiert mir nichts und dieser Luise war nur aufgeblasen. Fitneß-Center und Anabolika ... ich hab schon wesentlich Schlimmeres einstecken müssen als den Schlag, den ich ihm erlaubte und ich kann auch besser austeilen. Ich habe dir versprochen, daß ich dich beschütze ... ich liebe dich und ich will nicht, daß dir nochmal Einer was tut. Er hatte unrecht - du gehörst nur dir allein und das soll auch so bleiben. Nur du entscheidest, zu wem du möchtest." Bei den letzten, ein wenig eindringlicheren Worten hatte Jean das Kinn des Schlankeren etwas angehoben und blickte ernst in die zweifarbigen Augen.

Paskal schniefte leise und sah Jean in die Augen. "Ich will dich...nur dich und keinen Anderen....nur dich !" Wieder vergrub Paskal sein Gesicht an der Brust von Jean und er hielt ihn fest umklammert, als würde er ihn nie wieder loslassen wollen.

Leise seufzend, nickte der Breitere und streichelte zärtlich über die langen Haare und den schmalen Rücken Paskals herab ... ließ ihm Zeit und lächelte nach einer Weile, als sein Freund merklich ruhiger wurde. "Wenn es das ist, das du willst, dann soll es so sein, Paskal. Auch ich will nur dich - aber ich zwinge dich nicht dazu. Komm, laß uns ins Bett gehen und ein wenig kuscheln ... du hast so viel erlebt und mußt dich ein wenig ausruhen, hier bist du sicher und ich passe auf dich auf, ja ?"

"Ja...ist gut... ich bin auch sehr müde... zuviel Alkohohl." wisperte Paskal und löste sich von Jean. Etwas wackelig stand er auf und ließ sich von Jean ins Schlafzimmer führen. Er ließ sich dann auf das Bett fallen und döste sofort weg, er war so müde und erschöpft wie lange nicht mehr.

Behutsam zog ihn Jean aus und deckte ihn zu ... dann preßte er die Lippen aufeinander und ging aus dem Schlafzimmer, fluchte unterdrückt und ging schließlich nach Draußen. Er lief ein wenig in den Wald hinter seiner Hütte und dort warf er den Kopf in den Nacken und brüllte seine Wut laut heraus - erst nach einer Weile verstummte er und knurrte leise, schnappte sich seine Axt und machte sich daran, das noch fällige Kaminholz kleinzuhacken. In jeden der kraftvollen Hiebe legte er seine Wut und baute sie so merklich ab ... als er schließlich fertig war und der Schweiß in Bächen seinen Körper herablief, hatte auch die hilflose Wut, die Jean gefühlt hatte, sich wieder gelegt. Mit einem Arm voller Holz kehrte er dann zurück in seine Hütte und schichtete es neben den Kamin ... dann ging er wieder raus und stapelte das restliche Holz in dem Schuppen neben der Hütte und erst nach einer ausgiebigen Dusche ging er ins Schlafzimmer und lächelte leise, als er das im Schlaf friedliche Gesicht Paskals betrachtete. Erst nach einer Weile legte er sich schließlich zu ihm und nahm ihn schützend in seine Arme ... schloß die Augen und schlief ebenso ein, doch immer auf den Schlankeren dabei achtend.

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Erstaunlich ruhig hatte Paskal durchgeschlafen. Jetzt am Morgen erwachte er, sein ganzer Körper schmerzte, vor Allem sein Hintern und diese Tatsache holte seine Erinnerung rasend schnell wieder zurück in sein Bewusstsein. Doch er verdrängte es wie immer und stand auf, langsam schlich er ins Bad und erleichterte sich, als er die Dusche sah, überlegte er nicht lang, sondern stieg hinein und fing an, sich zu duschen und abzuseifen. Das tat er nicht nur einmal und ohne es zu merken, stand er schon eine halbe Stunde unter der Dusche und griff ein weiteres Mal zum Duschgel.

Auch Jean war aufgewacht und seit einiger Zeit wartete er auf den Schlankeren ... er konnte sich denken, weshalb die Dusche so lange lief und seufzte leise, stand auf und erleichterte sich in dem kleinen Klo im Gang, ehe er ins Bad ging und Paskal eine Weile betrachtete. Schließlich zögerte er nicht länger sondern stieg auch in die Dusche - umarmte ihn sacht und küßte ihn behutsam auf die Wange, nahm das Duschgel aus den schlanken Händen und wusch ihn damit vorsichtig ab. Er war gründlich, doch vorsichtig und sanft, ließ dabei leicht massierende Bewegungen einfließen, so daß das Säubern angenehmer wurde ... er konnte sich denken, weshalb Paskal sich so oft gewaschen hatte und hoffte, daß dies helfen würde, daß der Schwarzhaarige auch gefühlsmäßig entspannen würde und loslassen.

Jener hatte sich nicht erschreckt, als Jean zu ihm in die Dusche kam und wie erwartet, entspannte sich Paskal und es beruhigte ihn, daß Jean ihn anfasste und so sanft berührte. Er lehnte sich nach einigen Momenten mit dem Rücken an ihn an und schloss seine Augen. "Jean....Ich liebe dich...Ich liebe dich von ganzem Herzen...mit Leib und Seele."

"Schhhh... ich weiß. Und ich liebe dich, Paskal. Entspanne dich einfach und laß dich fallen ... ich bin hier und ich halte dich." Leise und beruhigend wisperte Jean in das Ohr des Hellhäutigen und seufzte dabei glücklich ... er genoß es, ihn zu berühren und er war froh, daß Paskal ihm so sehr vertraute, daß er es zuließ. Er konnte sich denken, was der Franzose getan hatte, der Alkohol- und Blutgeruch ware unverkennbar gewesen ... ebenso die gestrige, anfängliche Scheu Paskals vor Berührungen und die offensichtlichen blauen Flecke, wo ihn Luise zu fest gepackt hatte. Behutsam küßte Jean einen dieser Flecke und seufzte leise ... drehte den Schlankeren zu sich um und küßte ihn nun auf die Lippen, ehe er leise daran wisperte. "Ich danke dir, Paskal ... ich danke dir, daß du mich willst, ich bei dir sein darf. Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich damit machst ....."

"Ich hab dich schon Damals geliebt... aber ich bin weggegangen....Ich geh nie wieder von dir weg." Antwortete Paskal leise und schmiegte sich wieder in die sanften Arme. "Ich will dich endlich richtig kennenlernen...auch deine andere Seite.. Ich hatte Angst vor dir...aber ich will keine haben, nicht vor dir."

Bei den leisen Worten biß Jean seine Zähne zusammen und entspannte sich nur langsam wieder ... dann seufzte er leise und vergrub das Gesicht in den duftenden, schwarzen Haaren vor sich und schwieg eine Weile, ehe er sich wieder ein wenig löste und leise in das Ohr Paskals wisperte. "Du brauchst keine Angst haben, Paskal. Egal, wie grob ich zu Anderen bin, das kann ich bei dir nicht. Schon seit unserer ersten Nachhilfestunde nicht. Du warst der Erste und bist bis Jetzt der Einzige geblieben, der mich so beruhigen kann, wie die Musik. Ich bin wild, in mir brodelt Feuer, das manchmal ausbricht, wenn ich gereizt werde, Paskal. Ich war nicht ohne Grund der Leader der Schulgang und selbst die Größeren kuschten vor mir. Als ich stärker wurde und wuchs, wurde ich auch gefährlicher - das war auch der eigentliche Grund, wieso ich mit dem Baseball aufgehört habe, ich konnte mich zuletzt nur noch mit Mühe beherrschen und ich wollte Niemand verletzen. Hier auf dem Bau ist es einfacher ... ich kann meine Kraft besser einsetzen, doch manchmal kommt es wieder raus. Ich geh dann auf solche Straßenkämpfe, denn dort herrschen gewisse Regeln und ich kann mich abreagieren. Es tut mir so leid, daß ich dieses Franzosenschwein vor deinen Augen verprügelt habe ... wärst du nicht da gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich umgebracht, allein der Gedanke, was er dir angetan hat, macht mich so rasend, daß ich Gestern fast das gesamte Winterholz kleingehackt habe."

Paskal sah auf, er kuckte Jean etwas verwirrt an und doch hatte er nur das Eine, was ihm auf der Zunge lag. "Das ganze Winterholz ?" wisperte er und bemerkte erst dann, wie dumm die Frage war und daß Anderes wichtiger war. "Ich wusste immer, daß du dich bei mir beherrscht.. schon Damals ...Aber ich wusste nicht, daß nur bei mir...irgendwie ist es schön, das zu wissen."

"Fast das Ganze, ja ... weißt du - ich halte mich zwar auch sonst zurück, aber bei dir ist es anders. War es schon immer. Irgendwie bist du wie die Musik für mich. Es genügt schon, dich zu sehen, um ruhig zu werden ... richtig ruhig, nicht diese schwelende Unruhe, die ich früher immer hatte, wenn ein Lehrer oder der Trainer mich zurechtwies. Anfangs hab ich nicht gewußt, an was es lag, bis ich rausfand, daß du das bist, Paskal. Das war genau der Tag, als ich dir sagte, daß ich Schwul bin ... vedammt, das ist schon so lange her." Den leisen Worten folgte ein ebenso leiser Seufzer ... langsam neigte Jean sich vor und küßte den Schlankeren zärtlich auf die Stirn, ehe er ihn wieder an sich zog und leise weitersprach. "Ich hab ein wenig Angst, Paskal ... daß du mich fürchtest, wenn du mich so siehst. Die Fights sind brutal und es gibt nur wenig Regeln ... ich hab auch Angst um dich, um deine Sicherheit, deinen Ruf, du bist doch nun bei einer Firma und so."

"Ich will mit dir zusammenleben...Ich will auch deine andere Seite sehen, gerade damit ich keine Angst mehr habe... Ich will dich einfach richtig kennen und das kann ich nicht, wenn ich dich so nie sehe. Ich gebe zu, ich hab Angst davor, dich so zu sehen, aber ich weiß, ich kann das überwinden... und mein Ruf, mach dir da keine Sorgen. Die Leute da wissen sogar, daß ich Schwul bin, für sie zählt das, was ich leiste, sie sind wirklich sehr nette Menschen." Erklärte Paskal leise und trat dann aus der Dusche. Er war schon ganz eingeweicht und hüllte sich nun in eines der großen, flauschigen Handtücher.

Jean hatte nur kurz auf die Worte genickt und sich schnell selbst abgewaschen - kam keine fünf Minuten später aus der Dusche und nahm eins der Handtücher, rubbelte sich trocken und warf es in den Wäschekorb, bevor er wieder zu dem Schwarzhaarigen kam und ihn behutsam mitsamt dem Handtuch auf die Arme nahm. "Du bist ein wunderschönes Paket, weißt du das ?" Zärtlich lächelnd, betrachtete der Größere Paskal und ging dann einfach wieder ins Schlafzimmer zurück - setzte sich auf das Bett und den Schlankeren quer über seinen Schoß, so daß er ihn bequem halten konnte.

"Und du ein wundervoller Paketträger." Kicherte Paskal und lehnte sich an. Er wusste, Jean dachte über seine Worte nach und so fragte er nicht nach. Er genoss den ruhigen Moment und schloss seine Augen.

Der Größere strich leicht abwesend mit seiner Hand über den schlanken Körper Paskals und genoß es, ihn durch das Handtuch hindurch zu fühlen ... es gab so vieles, das er bedenken mußte, Entscheidungen, die er bis jetzt aufgeschoben hatte. "Ist gut, Paskal ... ich ... ich nehme dich morgen Abend mit, wenn ich wieder hingehe. Um Ärger zu vermeiden, werde ich aber den Anderen klarmachen, daß wir zusammengehören. Es ist nur, um Ärger zu vermeiden, ich ... du weißt, daß ich nicht so besitzergreifend bin, Ja ? Ich habe nur Angst um dich, das ist Alles. Aber mir spukt nochwas im Kopf rum ... meine Familie ist kein Thema, die sind froh, daß sie mich los sind. Aber was ist mit deinen Eltern ? Was werden sie sagen, wenn du mit einem Bauarbeiter und Schläger zusammenziehst ? Sie werden denken, daß ich dich nur ausnutzen will und daß ich so bin wie ... er ...." Die Worte Jeans waren ernst und sorgenvoll ... er war unruhig, es gab so vieles, daß es zu bedenken gab und er beruhigte sich nur langsam wieder, als er das Gesicht in den weichen, schwarzen Haaren vergrub.

Paskal schwieg einen Moment und atmete durch. "Sie sind vor eineinhalb Jahren bei einem Autounfall in den französischen Alpen ums Leben gekommen. ...Alle Beide, sie wollten rüber nach Italien. ...Aber ich hab es überwunden, mach dir keine Gedanken deswegen....Und ich denke, selbst wenn sie noch leben würden, hätten sie nichts gegen dich einzuwenden, du weißt, sie mochten dich gern."

Ehrliche Betroffenheit zeigte sich in den Zügen des Braunhaarigen - dann nickte er einfach nur und seufzte, schloß die Augen und verdaute diese Information erst einmal. Langsam zog er Paskal näher an sich und vergrub erneut das Gesicht in dessen Haaren ... es dauerte eine geraume Weile, ehe er sich wieder gefangen hatte, nickte und unmerklich lächelte, als er zu dem Schlankeren blickte. "Wow ... das war jetzt ein Hammer. Ich ... weißt du, ich hab sie irgendwie gemocht. Und ich bin froh, daß du ... daß es dir gut geht, Paskal, es ist ... schwer. Und ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll, auch wenn ich Sprachen liebe, da gehen mir die Wörter aus."

"Du brauchst nichts sagen, mein Liebster." Paskal küsste Jean zärtlich und seine Hand strich sanft über dessen Wange. "Ich weiß, wie schwer es dir fällt... Und ich sehe in deinen Augen, was du meinst."

Wortlos nickte Jean und schmiegte sich in die Hand, die ihn streichelte ... doch gerade, als er etwas erwidern wollte, klingelte das Handy und der Große fluchte leise, nahm Paskal auf und setzte ihn auf das Bett. Schnell war er im Wohnzimmer und hatte das Handy aus der Tasche gefummelt - ging ran und seufzte, als er antwortete. "Hallo ?! Ach, du bists. Ist Okay, ich bin Morgen da. Und ich bring meinen Freund mit, verstanden ?! Ich will, daß du Vorkehrungen triffst, er braucht einen Platz bei den Tussen, wenn ihm was zustößt, dann knöpf ich mir dich persönlich vor ! Okay, Thad, bis dann. Und vergiß es nicht !" Mit einem geringschätzigen Laut schaltete Jean sein Handy ganz aus und seufzte leise - kam wieder ins Schlafzimmer zurück und setzte sich zu dem Schwarzhaarigen, strich die langen Ponys nach hinten und stützte die Unterarme auf den Knien auf.

"Du machst dir jetzt schon Sorgen... wenn du magst, setze ich ein Kappi auf." Paskal setzte sich neben ihn und strich mit der Hand über Jeans Rücken. "Lass uns frühstücken.. Danach fühlen wir uns sicher besser." Wie früher schon, versuchte er das Thema zu wechseln.

Mit einem schiefen Lächeln sah der Größere auf Paskal und nickte ... schlang den Arm um ihn und zog ihn zu sich her, küßte ihn leidenschaftlich und ließ ihn dann wieder los, stand auf und streckte sich, daß die Wirbel knackten. "Du hast Recht - wie immer, Kleiner. Ich hab einen gewaltigen Hunger, da muß man ja nachdenklich werden, damit man vom knurrenden Magen abgelenkt ist. Es wird schon gut gehen - sie kennen mich und wissen, daß sie mir nicht ans Bein pissen dürfen." Die Worte begleitete ein breites, siegessicheres Grinsen - dann lachte Jean auf und ging in die Küche vor, öffnete den Kühlschrank und begann, ihnen Wurst, Käse, Joghurt und noch viele andere Dinge auf den Küchentisch zu stapeln.

Ein paar Minuten später kam Paskal nach, er hatte eines von Jeans großen Sweatshirts angezogen. Darunter trug er seine Pantyshort, damit er nicht mit dem nackigen Hintern auf dem Stuhl saß. "Kannst du vielleicht Rührei machen ?...Ich würde gern was Warmes frühstücken." Fragte er leise.

"Klar, warte - wollte ich eh machen." Gutgelaunt neigte sich Jean runter und schmatzte dem Schlankeren einen Kuß auf die Wange - dann ging er wieder zu dem offenen Kühlschrank, nahm die Butter und eine 12er-Schachtel mit Eiern raus, schloß den Kühlschrank wieder und nahm eine große Pfanne vom Haken neben dem Herd. Leise vor sich hinpfeifend, schmolz er die Butter und schlug dann die Eier in die Pfanne - kochte ihnen innerhalb kürzester Zeit auf dem Holzherd das Rührei und nahm die Pfanne dann wieder runter, schaufelte eine mittlere Portion auf Paskals Teller und den Rest auf Seinen, bevor er die Pfanne in die Spüle stellte, noch ein Scheit Holz nachlegte und ihnen eine große Kanne Tee aufgoß. "Guten Appetit - laß es dir schmecken und wenn du nicht mehr kannst, laß es einfach, ich eß es schon auf."

"Okay...Danke." Paskal machte sich gleich über das Rührei her, es schmeckte herrlich, vor allem zusammen mit einer dicken Butterstulle. Schaffen würde er es wohl wirklich nicht, es war wirklich viel für ihn und doch aß er so viel er schaffte, und schnaufte leise, als er nicht mehr konnte. "Phu... Das war gut." Lächelnd lehnte er sich zurück und hob das Shirt, um seinen kleinen Essbauch zu tätscheln.

Mit einem leisen Schmunzeln nahm Jean den Teller des Schlankeren und aß dessen Rest auf ... stellte es dann auf die Seite und belegte einige Brote dick mit Käse und Wurst, aß sich satt und seufzte leise, als er schließlich mit einem Schluck Tee nachspülte und das Geschirr in die Spüle räumte. "Bin froh, daß es dir geschmeckt hat, Paskal - es tut dir gut, was zwischen die Beißer zu bekommen, hast ja Gestern nichts mehr gegessen."

"Jap, ich hatte auch Hunger... Aber jetzt bin ich wieder müde... Magst du noch ein wenig kuscheln ? Wir können dabei Musik hören." Bat Paskal und strich sich das Shirt wieder über seinen Bauch. Lächelnd stand er auf, packte Jeans Hand und zog ihn wieder ins Schlafzimmer. Ein paar Momente später war leise Musik und das zufriedene Seufzen Paskals zu hören, der am Liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen wollte.

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