Balken01a


”Ronin” 02
 

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Einige Stunden später hatte Koga den Unterschlupf erreicht, dort den Rothaarigen ganz ausgezogen und erneut in Fesseln gelegt. Der Unterschlupf war ein kleines Haus an einem Berg, und Koga nutzte nun die Gelegenheit, um heiß zu baden. Das Haus war so gut ausgestattet, daß es möglich war, und Koga lehnte sich seufzend an den Rand der kleinen Wanne und blickte von dort aus auf den Gefangenen, der wie ein Hund angekettet und dazu noch gefesselt am Boden lag.

Es dauerte auch noch eine geraume Weile, bis dieser aufwachte und mit einem unwillkürlichen Knurren leicht den Kopf schüttelte. Doch Deacon bereute es sofort und stöhnte leise, denn sein Kopf dröhnte so stark, als wenn er eine ganze Nacht durchgezecht hätte. Erst ein kurzes Plätschern lenkte ihn ab und die Tatsache, daß er sich nicht an den Kopf langen konnte, sondern erneut gefesselt war. Und gerade das ließ ihn urplötzlich wach werden, da das Adrenalin durch seine Adern schoß - und Deacon merkte auch, daß er völlig nackt war und auf dem Boden lag. "Verdammt - was soll dieser Scheiß ?!"

Kaum wach, und schon wütete der Kerl wieder los. Gab er denn niemals Ruhe ? Koga fragte sich langsam, ob es die Sache wirklich wert war. Er legte seine Arme auf den Beckenrand und musterte den Teufel, der schon wieder anfing, zu zappeln. "Was muss ich tun, damit du endlich mal dein loses Mundwerk hältst ?"

Bei den Worten blickte der Rothaarige sofort auf und zog die Brauen tief in seine Augen. 'Dieses Aas badet, verdammt ...' Die ersten Gedanken ließen Deacon mit den Zähnen knirschen, doch der leicht resignierte und spöttische Ton dieser für ihn unverständlichen Worte war neu. Zuvor hatte dieser Japaner ihn nur mit Verachtung angesprochen und ihn angesehen wie eine Kakerlake - nun schien sich etwas geändert zu haben, und das war Deacon nicht ganz geheuer. "Hey, Arschloch - ich will auch baden, ich stinke. Halte mir von mir aus diesen Gurkenschäler an den Hals, aber ich will verdammt noch eins ins Wasser. Okay ?"

Koga hob eine Braue und überlegte einen Moment was der Kerl wohl von ihm wollte, aber dann verstand er und grinste gehässig. "In meine Wanne kommst du ganz sicher nicht." Später durfte er sich waschen.

"Pah - dann bleib doch drin, bis du Froschfinger hast, du Arsch !" Die Worte Deacons waren wieder mehr als nur wütend - denn er hatte es versucht, und dieser Fremde warf ihm diesen Versuch höhnisch zurück ins Gesicht. Nun, wenn das so war, dann war es dem Rothaarigen egal ... schließlich mußte der Japaner sich mit dem Gestank herumschlagen, der unweigerlich nach einiger Zeit entstehen würde.

Da sie sich nicht verstanden, hatte der Rothaarige auch nicht mitbekommen, daß er sich gleich waschen konnte. Aber das war Koga jetzt herzlich egal und er grinste sacht, weil Deacon eingeschnappt wegkuckte. "Schlimmer als ein Weib."

Ihm antwortete nur ein Schnauben, da der Rothaarige gar nicht daran dachte, ihm zumindest jetzt noch einen Blick zu gönnen. Stattdessen blickte er sich um und runzelte langsam die Stirn ... denn was er sah, wurde für ihn immer befremdlicher. Eine kleine offene Feuerstelle an der einen Seite, Schilfmatten auf dem Boden und ein Tisch, der so niedrig war, daß er fast schon nicht mehr als solcher bezeichnet werden konnte. An der anderen Wand lagen eine Art sehr flache Matratze und eine Decke, sowie ein schmales, kleines, rechteckiges Kopfkissen. Am auffälligsten war eine Wand, an der besonders feingewebte Schilfmatten und ein Kissen lagen - und an der Wand lehnte ein kunstvoll gestalteter Ständer, auf dem einige japanische Schwerter unterschiedlicher Länge lagen. Deacon war an einem Eck nahe der Koch- und Feuerstelle angekettet, jedoch noch zu weit von der Schiebetüre entfernt ...und ihm gegenüber war der Zuber, in dem der Japaner gerade badete. Nirgends konnte Deacon auch nur ein winziges Anzeichen von etwas Modernem entdecken - kein Plastik, kein Lichtschalter, nicht einmal ein Wasserhahn, sondern Holzeimer, die neben der Türe standen. Irgendwie seltsam ... und unheimlich, so daß Deacon heimlich ein Kreuzzeichen mit seinen gefesselten Händen schlug und hoffte, daß es nicht so war, wie es den Anschein hatte.

Aber so war es, denn Koga lebte im Japan des 16. Jahrhunderts und kannte nichts von dem, was Deacon kannte. Nachdem er sich im Bad entspannt hatte, stieg er aus dem Zuber und trocknete sich mit einem Leinentuch ab, ehe er in einen einfachen Kimono schlüpfte und gleich darauf zu dem Rotschopf kam, um dessen Fesseln zu lösen. Er drückte ihm einen nassen Lappen in die Hand und murrte ein "Waschen."

Als der Andere herkam, spannte Deacon sich schon an - doch als seine Fesseln gelöst wurden, tat er ausnahmsweise nichts, da er sich vorher wenigstens säubern wollte. Auch wenn der junge Ire nicht unbedingt eine saubergeputzte Wohnung hatte, so legte er Wert darauf, daß er nicht wie eine Kanalratte stank und gerade im Moment wollte er nichts mehr, als das eingetrocknete Sperma von seinem Hintern zu kriegen. Doch vorher wusch er sich über das Gesicht, den Hals und den Oberkörper - zumindest so gut es ging, da die Kette an seiner Hand und die an seinem Hals das Ganze etwas einschränkten. Erst, als er damit fertig war, wusch Deacon seine Männlichkeit und dann auch hinten ... und ihm war es völlig gleichgültig, ob der Japaner ihm dabei zusah oder nicht. Als er schließlich fertig war, warf er den dreckigen Lappen vor die Füße des Japaners, setzte sich in den Schneidersitz und lehnte sich an die Wand, ehe er wütend schnaubend die Arme vor der Brust verschränkte und ihn anblickte.

Koga hob den Lappen auf und warf ihn in einen der Holzeimer, ehe er zum Feuer ging, etwas zu essen in eine Schüssel gab und sie so hinstellte, daß der Gefangene gerade noch herankam, er selber aber nicht von ihm angegriffen werden konnte. "Essen ... sei froh, daß du etwas bekommst."

Noch immer sichtbar mißtrauisch, streckte sich Deacon und holte die einfache Holzschüssel zu sich, ehe er mit einem sichtbar angewiderten Blick die Pampe betrachtete, die darin war. Er konnte Reis erkennen, irgendwelches Gemüse und scheinbar auch Fisch oder Fleisch, doch all das war zusammengekocht und sah einfach nur erbärmlich aus. "Wäh - was für ein Mist. Und den soll ich essen ? Na klasse ... absolute klasse." Noch immer leise vor sich hinfluchend, überlegte der Rothaarige, ob er es mit trinken probieren oder mit den Fingern essen sollte - dann grummelte er und blickte zu dem Japaner, ahmte mit seiner freien Rechten eine Löffelbewegung nach und hielt ihm dann die offene Hand fordernd hin.

Was dachte sich der Kerl ? Koga schnaubte und nahm seine Schüssel, setzte sie an den Mund und benutzte Stäbchen, um sich das Essen in den Mund zu schieben. Sein Gefangener brauchte keine Stäbchen, denn er war nichts wert und durfte daher die Finger benutzen.

'Das ist doch eine absolute Frechheit - der Arsch hat Stäbchen und ich soll mit den Fingern ? Arsch ... aber warte nur, nicht mit mir.' Die Gedanken Deacons waren so heiß vor Wut, daß man es nur zu deutlich an seinen brennenden Augen sah - dann schnaubte er wieder und hob die Schüssel einfach an seine Lippen, trank den Eintopf und saugte den Rest heraus, ehe er die Schüssel auf die Seite stellte und die Arme wieder verschränkte.

Der Ronin ließ sich davon nicht beeindrucken - er fand es eher lächerlich, wie sie dieser Mann benahm. "Wie ein Kind oder Weib." stellte er fest, und in seiner Stimme klang wieder ein leicht herablassender Unterton mit.

Und gerade dieser Unterton war es, der die Wut Deacons wieder ausbrechen ließ und in einer schnellen Bewegung packte er die Holzschüssel und warf sie auf den Japaner, der ihn so herablassend betrachtete. Ihm war egal, was nun passierte - doch er würde sich nicht weiter wie einen Hund behandeln lassen.

Aber Koga reagierte blitzschnell, hob den Arm und fing die Schüssel gekonnt, um sie sofort zurückzuschmettern. Der Rotschopf war so überrascht, daß er zu spät reagierte, und schon knallte ihm die Schale gegen den Dickschädel, was Koga dazu brachte, laut aufzulachen. "Dein Kopf ist genau so hölzern wie die Schüssel."

Deacon brüllte laut auf und schnappte sich erneut die Schüssel, um sie nun völlig anders zurückzuschmettern. Nicht umsonst war er einmal in der Schule Pitcher im Baseball gewesen und er wußte genau, wie er was werfen mußte, um zu treffen. Und diesmal traf er diesen arroganten Japaner direkt im Gesicht und Deacon lachte laut und schadenfroh, als er sich wieder hinterlehnte. Er ahnte schon, daß der Schwarzhaarige sich das nicht gefallen ließ - doch wenigstens hatte er ihm eine Delle in dessen Ego geschlagen.

Das hatte er, aber Koga ließ es sich nicht anmerken und legte die Schüssel auf die Seite. "Kein Essen mehr." Mal sehen, wie lange der Kerl es aushielt. So leicht ließ sich der Japaner doch nicht reizen und wenn, zeigte er es nicht. Er aß in Ruhe auf und musterte den Dämon immer mal wieder. Nach einer Weile grinste er wieder sacht, denn so, wie er dasaß, hatte er einen guten Blick auf dessen untere Hälfte.

Deacon war das aber egal - im Moment war er viel zu wütend, um überhaupt auf ihn zu reagieren. Daß der Andere seinen Schoß sah, ahnte er ... doch er würde sich nicht soweit erniedrigen, sich für seinen Körper zu schämen, das hatte er überhaupt nicht nötig. Sicherlich war er nicht ganz so groß und breit wie dieser vermaledeite Japaner - doch er hatte mit Belustigung gesehen, daß dieser nicht größer als er selbst untenrum gebaut war, und er bezweifelte, daß der Japaner es mit seinem Feuer und seiner Ausdauer aufnehmen konnte, schließlich waren die Japaner berüchtigt dafür, nicht besonders gut zu sein. Daß der Andere ihn irgendwie bestrafen würde, war Deacon schon klar ... doch das war ihm im Moment ebenso egal, denn er rechnete so oder so nicht damit, lange zu überleben.

Eins war sicher, später würde er sich den Rotschopf nochmal nehmen. Aber jetzt nahm Koga sich erstmal noch einen Tee und danach würde er ein wenig trainieren. Das tat er jeden Tag, denn Schwächen konnte und durfte er sich einfach nicht leisten. Zum Einen, weil er die Drecksarbeit für Andere machte und zum Anderen, weil er selber gesucht wurde. Er war ein ehrloser Samurai, und so hatte er kein einfaches Leben.

Und damit sorgte er dafür, daß Deacon ziemlich dumm guckte. Er hätte viel erwartet - doch definitiv nicht, daß der Japaner sich in aller Seelenruhe einen Tee einschenkte. "Was zum ... also ganz ehrlich, du bist der schrägste Idiot, der mir je begegnete. Anstatt mir eine zu knallen, trinkst du Tee. Also ehrlich, wenns wenigstens Bier wäre. Aber Tee ?! Schlimmer wie die Engländer."

Koga verstand natürlich nichts, er ignorierte den Rothaarigen jetzt einfach und genoss den Tee. Er hatte gelernt, Disziplin zu wahren und daher konnte er sich auch schnell wieder beherrschen. Erst nach dem Genuss des Tees erhob er sich und band die Ärmel von seinem Kimono mit deinem Band so zusammen, daß sie nicht störten. Ebenso band er sein Haar zusammen, und dann nahm er Schwert und Dolch und ging hinaus, um sein tägliches Training zu beginnen.

Das war nun etwas, das neu für den Rothaarigen war und er blickte ihm ein wenig nachdenklicher nach. Dieser Japaner schien wirklich mit diesen Schwertern umgehen zu können - das sah Deacon an den geschmeidigen, fast schon unbewußten Bewegungen, mit denen dieser Japaner die Klingen führte und er schluckte schwer, als er daran dachte, daß er eigentlich schon öfters durch diese Klingen hätte sterben können. Dann schweiften seine Gedanken jedoch wieder zu dem Problem, das ihn eigentlich unbewußt schon letzte Nacht beschäftigte ... denn er sah immer klarer, daß er hier definitiv nicht in Irland und irgendwie ... auch nicht in seiner eigenen Zeit war. Und das schien so unglaublich, daß alleine schon der Gedanke ihn leise knurren ließ, ehe er wieder verstummte und die Zeit nutzte, um den Japaner näher zu betrachten und dabei ein wenig zu dösen.

Koga trainierte, bis es dunkel wurde und kam dann wieder zurück in die Hütte. Daß der Gefangene schlief, hatte er nicht unbedingt erwartet - aber irgendwie auch doch, denn der Kerl war unberechenbar. Aber Koga grinste jetzt nur, nahm die Blätter von dem Busch, denn er hatte welche mitgenommen, und ging damit leise zu dem tief schlafenden Rothaarigen. Er rieb mit ihnen zügig über dessen Schritt und sprang zurück, weil Deacon entsetzt aufwachte.

Der Rothaarige schrie entsetzt auf, als er wieder dieses brennende Jucken anfing und seine Hände fuhren sofort nach unten, um sich zu kratzen. Erst dann bemerkte er den Japaner und knurrte wütend auf, ehe er vorsprang und ihn beim Bein packte, zu sich herzog und ihm ins Gesicht brüllte. "Wasser, verdammt - ich brauch Wasser, das Zeug fängt schon wieder an, zu jucken !!" Mit der freien Hand wechselte er zwischen Kratzen und wildem Gestikulieren zum Wasserzuber, ehe er laut fluchte und mit den Zähnen knirschte.

Koga hatte die Blätter natürlich gleich verschwinden lassen und grinste amüsiert, als der Rotschopf panisch herumwedelte. Er musste ja nicht wissen, daß er ihn erneut damit eingerieben hatte und er ließ ich noch ein wenig zappeln, ehe er seinen Kimono öffnete und so deutlich machte, daß er ihm so wie schon beim ersten Mal Linderung schenken würde.

"WAS ?!!" Im ersten Moment war Deacon zu perplex, um zu reagieren - und als er endlich verstand, was der Japaner meinte, fluchte er lauthals auf. Doch als eine neue Welle Juckreiz erwachte, knurrte er auf und fluchte erneut, sprang auf und packte die Schultern des Japaners, warf ihn um und kam über ihn. "Und nimm gefälligst was her, um mich einzuschmieren - trocken nimmst du mich nicht noch einmal !" Gesagt, getan, spuckte er in die Hand und verteilte die Spucke auf dessen anschwellender Härte, um klarzumachen, was er wollte.

Und Koga verstand, denn es rutschte ja doch besser und er grinste, als der Rotschopf sich breitbeinig an die Wand stellte und schon anfing, sich daran zu schubbern. ‚Hoffentlich fängt er sich nicht einen Splitter ein.’ Dann wäre das Geschrei wohl noch größer, aber er zögerte nun nicht mehr lang, spuckte selber nochmal in die Hand und verteilte es auch noch eben auf seiner Erregung, ehe er an den Rotschopf herantrat und gleich wieder in ihn drang.

Diesmal achtete Deacon darauf, daß er sich entspannte - auch wenn es ihm höllisch schwer fiel. Aber wie auch zuvor, lenkte ihn der leichte Schmerz wieder von dem Jucken ab und als der Japaner tiefer stieß, drückte er ihn an die Wand und der Rothaarige keuchte leise, als seine Härte ein wenig anschwoll und gegen das glatte Holz drückte. Für einen Moment krallte er über das Holz - doch dann ballte er die Hände zur Faust und schlug dagegen, warf seinen Stolz zumindest für ein wenig über Bord und kam dem Japaner noch entgegen, damit dieser tiefer kam und ihn erregte. Denn auch wenn Deacon bisher nur mit Frauen Sex gehabt hatte, so wußte er doch, wie Männer es taten - und er wußte auch, daß ein Mann Lust empfinden konnte, wenn die Prostata gereizt wurde.

Koga hatte es geahnt, der Kerl war ein Dämon ... aber ihm war es nun gleich, er tat praktisch, was Deacon verlangte und stieß härter und tiefer in ihn. Der Rothaarige knurrte fast wohlig dabei, denn es schien ihn wirklich sehr abzulenken und Koga wusste, er hatte jetzt eine Geheimwaffe gefunden.

Als der Japaner seine Prostata streifte, lenkte es den Rothaarigen tatsächlich ab und er knurrte laut, als dies bei jedem weiteren Stoß beibehalten wurde. Es war beschämend ... und erleichternd und so heiß, daß Deacon den Kopf drehte und mit den Zähnen nach dem Hals des Japaners schnappte, hineinbiß und schließlich wieder losließ, um mit einem lauten Aufschrei zu kommen und den Kopf dabei auf die Schulter des etwas Größeren zu legen. Es war um ein vieles schneller gegangen als das erste Mal - und es lag vor allem daran, daß Deacon sich nicht mehr ganz so gewehrt und durch seine leichte Mithilfe sogar Lust empfunden hatte.

Und Koga kam gleich danach, denn durch die Enge beim Kommen von Deacon war der Reiz zu groß, und so hielt sich der Japaner nicht zurück und verströmte sich in den noch angespannten Leib, ehe er sich zurückzog und zurücktrat. Er atmete etwas schwerer und musterte den Rothaarigen einen Moment. Ja, der Kerl war doch ein Dämon.

Währenddessen atmete Deacon keuchend ein, um sein heftig schlagendes Herz zu beruhigen und nicht zusammenzusacken, da seine Beine im Moment so weich wie Pudding waren. Doch dann hatte er sich gefangen und drehte sich um, packte den Japaner an dessen Kimono und zog ihn wieder zu sich, um ihn hart und mehr als nur heftig zu küssen. Dann biß er ihn noch in die Lippe und ließ ihn wieder los, leckte sich das Blut von den eigenen Lippen und knurrte noch ein "Und gib mir gefälligst den Waschlappen, Arschloch.", das er mit einer Bewegung zu den Zubern noch unterstrich.

Der Japaner war leicht erschrocken und wich zurück, ehe sein Blick dem Finger folgte. Er verstand, ging zu dem Eimer, in dem schon ein Lappen drin war, füllte ihn mit Wasser und schob ihn dann zu Deacon. Dieser Mann wurde ihm nun doch langsam unheimlich. "Dämon."

Jener reagierte zuerst nur mit einem kurzen "Arschloch.", ehe er damit begann, sich erneut gründlich zu waschen und den Lappen dann am Rand des Eimers hinzuhängen. Erst, als er damit fertig war, blickte er wieder auf den Japaner und grummelte, ehe er auf sich selbst zeigte und ein kurzes "Deacon." sprach. Er verstand zwar kein Japanisch, doch er konnte sich nur zu gut denken, daß das Wort, das der Andere ihm immer wieder an den Kopf warf, bestimmt nicht liebevoll war. Irgendwie kam er sich vor wie in einem Tarzanfilm ... nur daß er den Part der Jane übernahm, was ihm überhaupt nicht paßte.

De ... was ? Koga konnte den Namen nicht mal im Kopf vernünftig aussprechen und blickte kurz ein wenig finster drein, ehe er seinen Namen nannte und nun auch auf sich zeigte: "Koga." Das Ganze war irgendwie lächerlich.

Der junge Rothaarige hatte es leichter und nickte, zeigte auf den Japaner und sprach ein deutliches "Koga." aus, ehe er wieder auf sich zeigte und seinen eigenen Namen sagte. "Deacon - Dea...con. Ist doch nicht so schwer oder ?! Ich heiße ... Deacon." Dann seufzte er, als er den skeptischen Blick des großen Schwarzhaarigen sah und strich sich kurz über das Gesicht, ehe er ihn wieder anblickte und die hellgrünen Augen verengte, als er ihn ausgiebig musterte. 'Wenn der Kerl nicht so einen seltsamen Fummel anhätte und die Haare nicht so lang wären, könnte er glatt als Yakuza-Schläger durchgehen ... so groß und breit wie der ist. Übel.'

Koga hingegen versuchte immer noch, das mit dem Namen auf die Reihe zu bekommen, schließlich wollte er sich nicht lächerlich machen. Als er es einige Male im Kopf geübt hatte, sprach er ihn endlich aus und irgendwie klang es doch noch etwas seltsam.

Das tat es wirklich - doch immerhin klang es schon ähnlich und so nickte der Rothaarige, ehe er es ihm noch einmal vorsprach. "Deacon. Ist aber schon ganz gut für einen Japsen - und du bist Koga oder wie ? Shit. Na dann müssen wir uns irgendwie daran machen, daß wir uns irgendwie verstehen können. Scheinbar bin ich hier in der Vergangenheit gelandet, oder wie ? Und ausgerechnet in Japan, zum Kotzen. Und du willst mich natürlich als Sklaven, was denn sonst ..." Deacon grummelte noch einmal und blickte sich um, ehe er die Hand zu einer lockeren Faust schloß, den Daumen abstreckte und damit eine Bewegung machte, die zeigen sollte, daß er trinken wollte.

Langsam war Koga nicht mehr sicher, ob er diesen Deacon als Sklaven haben wollte oder nicht - der Kerl war ihn langsam nicht geheuer, denn durch seine dominante Art verunsicherte er den Japaner irgendwie doch ein wenig. Die Geste mit dem Trinken verstand er, und so gab er dem Rotschopf, was er wollte und schob ihm einen Becher mit Wasser zu.

Auch Deacon fühlte sich ganz und gar nicht wohl - und der skeptische Blick des Japaners sorgte nicht unbedingt dafür, daß er sich besser fühlte. "Hey - denk jetzt ja nicht dran, daß du mich mit den Schwertern halbierst, okay ? Ich mag dich nicht und du mich nicht ... aber ich gehöre nicht hierher und habe keine Ahnung, wie ich überhaupt herkam. Und wie es aussieht, müssen wir das irgendwie schaukeln - aber das geht auch ohne daß du gleich mit den Salamimessern rumhaust, okay ?"

Beide misstrauten sich und Koga musterte den Mann, der seine Hände leicht erhob und einen beruhigenderen Ton hatte. Als wenn er dachte, daß Koga ihn gleich umbrachte. An das Wasser schien er nicht zu denken und Koga trat zurück, um sich wieder zu setzen. Irgendwie wäre es besser gewesen, wenn er diesen Kerl nicht aufgelesen hätte.

Deacon nickte nur und nahm nun den Becher mit dem Wasser auf, trank einige Schlucke und verzog bei dem erdigen Geschmack leicht das Gesicht, ehe er darauf pfiff und es einfach austrank. Erst dann stellte er den Becher wieder weg und blickte abschätzend auf den Japaner, ehe er eine etwas ungeduldige Geste machte, um ihm zu zeigen, daß er ihm sagen sollte, was er nun mit ihm vorhatte.

Was nicht viel nutzte, da sie sich nicht verstanden ... und Jemandem mit Händen und Füßen zu erklären, daß man ihn mürbe machen und verkaufen wollte, war nicht so einfach. Aber Koga verstand in etwa, was der Rothaarige von ihm wollte, nahm ein paar Münzen, legte sie vor sich hin und zeigte auf Deacon und dann auf das Geld.

Doch diese wenigen Gesten genügten völlig, um den Rothaarigen verstehen zu lassen. Denn diese Gesten waren universell verständlich - egal in welcher Sprache und auch in welcher Zeit. "Shit - du verdammter Hurensohn willst mich als Sklaven verkaufen, oder ?! Und davor willst du mich schön handzahm machen, damit du besonders viel Geld kriegst. Aber nicht mit mir, Großer - nicht mit mir !!" Deacon knurrte erneut auf und schlug wütend auf den Boden, während er brüllte ... und man sah mehr als nur gut, wie sehr er sich gegen diesen Gedanken wehrte und er packte auch die Kette, mit der er gefesselt war, und zerrte so wütend daran, daß der Haken in dem Holzbalken knirschend nachgab.

Aber der Ronin war schnell, sprang auf und schob den Gefangenen sofort an die Wand. Er drückte ihn fest daran und schrie ein "Nein !" So hielt er ihn fest, und er würde so lange durchhalten, bis der Rothaarige sich beruhigt hatte. Deacon hatte scheinbar einfach zuviel Energie.

Da stimmte - und er wehrte sich verbissen, stemmte sich gegen den größeren Japaner und brüllte immer wieder vor Wut auf, bis er nach einer geraumen Weile einfach keine Kraft mehr hatte und nurmehr schwer atmend an der Wand lehnte, gegen die ihn Koga drückte. Es war mehr als nur demütigend - und man sah ihm an, daß er keineswegs nachgegeben hatte, sondern einfach nur zu müde war ... denn er hatte schon seit mehr als einem Tag nur wenig gegessen und getrunken.

Jetzt, wo der Körper nachgab, trat Koga langsam zurück und er sah die Verzweiflung in den Augen des Rothaarigen. Irgendwie tat er ihm doch leid und der Japaner seufzte leise, holte eine Decke und legte sie ihm um. Er holte auch noch etwas zu essen und setzte sich neben ihn, um es ihm zu geben. "Iss ... Essen."

Die Bedeutung dieser Worte war einfach, da es eindeutig war ... und es verwirrte Deacon sichtbar, daß der Andere ihm plötzlich eine Decke umlegte und ihm zu essen gab. Doch er fragte nicht lange nach, sondern antwortete ihm ein sichtbar zögerliches "Danke.", setzte sich langsam hin und biß sichtbar hungrig von dem getrockneten Fleisch ab, das der Japaner ihm gegeben hatte.

Koga nickte nun und seufzte leise. Er würde den Kerl nie verkauft bekommen, aber er wusste auch jetzt nichts mit ihm anzufangen. Der Japaner stand nochmal auf und holte einen Tee. Erst dann setzte er sich wieder zu ihm, und reichte ihm das warme Getränk.

Erneut eine Geste, die Deacon mehr als nur verblüffte - vor allem, wenn man sie mit dem Verhalten von zuvor verglich. Er wußte nicht viel über Japaner ... doch eines wußte er genau, Tee bedeutete ihnen sehr viel, vor allem in der Vergangenheit. Und nun reichte ihm Koga einen Becher mit dem duftenden Getränk und der Rothaarige nahm ihn an, roch kurz und nickte anerkennend, ehe er noch einmal ein "Danke." sagte und dann einen langsamen und genießenden Schluck des warmen Tees trank. So war es schon anders ... und Deacon fühlte auch, wie seine Wut langsam verrauchte und langsam kam ihm der Gedanke, daß sie beide einfach nur so gehandelt hatten, wie sie es gewohnt waren - und daß das nicht gerade sehr förderlich gewesen war.

Das hatte auch Koga eingesehen und er beobachtete Deacon dabei, wie er den Tee trank und dabei deutlich ruhiger wurde. Daß sie sich nicht richtig verständigen konnten, verfluchte er im Moment, denn er würde gern mal vernünftig mit ihm sprechen. "Tee." sagte er leise und zeigte auf den Becher.

Nun doch ein wenig überrascht, hob Deacon eine Braue - doch dann blickte er auf den Becher und lachte leise, ehe er zuerst das japanische Wort dafür sprach und dann wieder schmunzelte. In japanisch hörte es sich total komisch für ihn an und schließlich zeigte er auf den Becher und sagte nun in irisch "Tee.". So wie im Moment war der Japaner fast schon angenehm ... und für einen Moment vergaß er sogar ihre eigentliche Situation.

"T….Te….Teeeeeeeeeeeee." sprach Koga nach und kam sich etwas seltsam dabei vor. "Teee….Tee…. Deacon." Er versuchte die Worte, die Deacon schon gesprochen hatte und blickte zu ihm, um zu erfahren, ob er es richtig ausgesprochen hatte.

Im ersten Moment blickte dieser ihn etwas doof an - doch dann lachte er einfach wieder auf und grinste, ehe er sich die längeren Ponys aus der Stirn strich und nickte. Dann zeigte er auf den Japaner und sprach ein deutliches "Koga. Du bist ... Koga.", ehe er sich wieder hinterlehnte und ihn betrachtete. Nie hätte er daran gedacht, daß er einmal in einer solchen Situation stecken würde ... doch irgendwie war es nun besser und man könnte es fast schon als ein normales Gespräch bezeichnen.

Koga lächelte nun leicht, denn auch er fühlte sich so, wie sie nun zusammen saßen, etwas wohler. So versuchte er ihm nun noch ein paar weitere Worte beizubringen, um selber welche zu lernen.

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