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”Blind Date” 05
 

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Kurze Zeit später atmete Vittorio erleichtert ein, als er den Geldkoffer neben seine Tasche in der Umkleide stellte und seine Sachen einpackte. Er war froh, endlich von den vielen Zuschauern wegzusein, die noch von dem Veranstalter verabschiedet wurden - denn er brannte darauf, endlich Ryu anrufen zu können. Das war aber erst wirklich möglich, wenn er in seinem Hotel zurück war ... denn er ahnte, daß sein Freund noch eine Weile hierbleiben mußte, da er zu der Veranstaltung dazugehörte. Und solange der Yakuza-Boß sie nicht für beendet erklärte, würde auch der Sänger bleiben müssen - so wie viele der Kämpfer, die sich einen Sponsor suchten. Vittorio hatte das zum Glück nicht nötig und für einen Moment stahl sich ein hartes Lächeln auf seine Lippen, als er den Koffer mit dem Geld aufnahm. Dann schulterte er seine Tasche und nickte den großen Yakuzas zu, die als Ordnungshüter dienten, rief sich außerhalb der Lagerhalle ein Taxi und fuhr zurück in sein Hotel, während tausenderlei Gedanken durch seinen Kopf geisterten.

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In der Tat waren Yusuke und Ryuichi noch einige Zeit geblieben, aber jetzt saßen sie im Auto und Ryu lehnte erschöpft an der Schulter seines Vaters. "Oh Mann, ich bin froh, wenn ich wieder ganz fit bin ... aber ich freue mich total, daß ich Vittorio wiedersah und ich freue mich, wenn er kommt." Doch dann piepste sein Handy in einer bestimmten Melodie und er kramte es hastig aus seiner Tasche. "Hallo Vittorio - Mann, ich dachte, ich kucke nicht richtig, als du da warst."

"Nun - ich verdiene damit mein Geld, mio bellezza. Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich dich nicht hineinziehen wollte ... du bist Sänger und ich dachte, es wäre nicht gut, wenn ich dich mitgenommen hätte. Doch es scheint, als ob ich falsch lag und ich freue mich schon darauf, dich wiederzusehen." Vittorio schmunzelte, als er sich ein wenig bequemer an die Couch lehnte ... alleine schon die Stimme Ryus zu hören, war herrlich und der Gedanke, daß dieser im Moment sehr aufgeregt sein mußte, ließ ein weiches Lächeln auf den Lippen des Italieners erwachen.

"Ja, falsch, aber ich habe ja auch nicht alles von mir erzählt. Was machst du Heute noch ?" Ryuichi hakte nach, auch wenn er es schon wusste und lächelte sacht, als er Vittorio leiste stöhnen hörte. Er wusste, daß er ihn lieber gleich sehen wollte, statt zu der Verabredung zu gehen, aber da wartete ja eine Überraschung. Daß sein Vater lächelnd neben ihm saß, vergaß der Japaner im diesem Moment und wirkte noch immer ein wenig hibbelig.

Yusuke schüttelte nur gutmütig den Kopf, legte den Arm um seinen Sohn und zog ihn sanft an sich, damit dieser wieder ein klein wenig ruhiger wurde. Vittorio hingegen strich sich kurz über das Gesicht und seufzte, ehe er schließlich antwortete. "So gern ich dich sofort sehen und vernaschen würde - es geht nicht, ich muß heute Abend zu einem Essen gehen, der Veranstalter des Turniers hat mich eingeladen und ich beiße nicht die Hand, die mir mein Geld gibt. Und du bist auch beschäftigt, oder ? Ich kann hören, daß du gerade in einem Wagen sitzt."

"Ja, bin ich ... ich sitze hier mit einem alten Kerl, der mich in seinen Armen hält und mit mir kuschelt." Ryu sprach es wie einen Scherz aus und lachte leise, als Yusuke einen Moment entsetzt kuckte, weil sein Sohn ihn alt nannte. Aber er wusste, daß sein Vater den Scherz verstand, und gab ihm rasch einen kleinen Kuss auf die Wange.

Der Ältere grummelte einen Moment lang gespielt, doch dann lachte er leise und schüttelte den Kopf. Vittorio hob einen Moment lang erstaunt beide Brauen, ehe er sie wieder senkte und innerlich seufzte. "Okay - dann halte ich dich nicht länger auf, ich muß mich so oder so für den Abend fertigmachen, ehe ich abgeholt werde. Ruf mich Morgen einfach an, wenn du Zeit hast, mio bellezza." Dann legte er auf und fragte sich, ob das wohl ein Sponsor oder ein One-Night gewesen war ... ließ es jedoch wieder und zuckte die Schultern, ehe er aufstand und ins Bad ging, um sich gründlich zu duschen. Yusuke hingegen knuddelte seinen Sohn kurz durch, als dieser das Gespräch beendete, und wuschelte ihm auch leicht durch die Haare. "Also wirklich ... jetzt hast du ihn sicherlich eifersüchtig gemacht."

"Das hoffe ich doch." erwiderte Ryuichi und lachte leise. "Auf sein Gesicht bin ich gespannt ... aber erstmal heim, ich muss mich nochmal waschen und eine Tablette nehmen." Alles war so aufregend, und eine zeitlang hatte er vergessen, wie angeschlagen er war. Aber jetzt, wo er Ruhe fand, machte es sich wieder bemerkbar.

Das wußte auch der Ältere und seufzte leise, ehe er Ryu wieder an sich zog und ihn sanft hielt. "Schlafe ein wenig, Hm ? Wir brauchen noch eine ganze Weile, bis wir da sind, und du kannst den Schlaf gebrauchen. Ich wecke dich, wenn wir da sind." Yusuke sorgte sich ein wenig ... doch er lächelte, als Ryu sich an ihn kuschelte und schon die Augen schloß.

Und gleich darauf sofort einschlief, da er den Schlaf dringend nötig hatte. Er wollte etwas wacher sein, wenn Vittorio kam und nicht halb tot durch die Gegend schleichen.

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Einige Stunden später nickte Vittorio nur kühl den beiden Yakuzas zu, die ihn in der Eingangshalle des Hotels erwarteten und sofort zum Aufzug führten, damit sie auf dem Dach des Hotels in den bereitstehenden Hubschrauber steigen konnten. Der junge Italiener war es gewohnt, zu fliegen und stieg sofort ein - es war einfacher als mit dem Wagen, und vor allem wesentlich schneller. Und so dauerte es auch nicht lange, bis sie auf dem großen, ein wenig außerhalb gelegenen Anwesen Yusukes landeten. Die beiden Begleiter gingen noch bis zum Eingang des großen Herrenhauses mit, doch sie blieben außen vor, während Vittorio von einem Diener begrüßt und nach innen geleitet wurde, nachdem er seine Stiefel aus- und Slipper angezogen hatte. Das Haus war noch ganz im alten Stil gehalten und beeindruckte den Kämpfer, auch wenn er es nicht anmerken ließ, als er Yusuke schließlich in dessem Arbeitszimmer begrüßte.

"Ich bin froh, daß sie meine Einladung angenommen haben. Ich wurde von meinem Sohn darum gebeten, wissen sie." Yusuke machte das gleich klar, und bot dem Kämpfer einen Platz an. "Ich werde ihnen meinen Sohn gleich vorstellen." fügte er an und setzte sich. Auch Vittorio wusste, daß Yusuke einen Sohn hatte - aber wie er aussah, wussten nur wenige. Besagter Sohn zog sich hastig etwas über, denn er war nach dem Baden nochmal eingeschlafen und fluchte nun leise.

"Ich möchte ihnen noch einmal meinen Dank aussprechen - das Turnier war erfreulich herausfordernd, es ist nicht oft, daß man wirklich gute Gegner bekommt. Selbst wenn das Preisgeld niedriger gewesen wäre, hätte es sich gelohnt." Yusuke nickte auf die Worte seines Gegenübers ... er wußte, daß Vittorio gerne Herausforderungen begegnete und hatte auch aus diesem Grund die Auswahl der Kämpfer entsprechend gehalten. Dann nickte er jedoch einem Diener zu, der Vittorio einen Whiskey brachte, während er selbst einen Schluck seines Tees nahm. "Und natürlich ist es mir eine Ehre, ihren Sohn kennenlernen zu können, Mr. Sakurai - gerade, weil nur so wenige Leute ihn bisher kennenlernen durften." Auch der Italiener wußte davon ... und er war wirklich ein wenig neugierig, wie der Sohn des mächtigen Yakuza-Bosses aussah, den dieser so gerne zu verwöhnen schien.

Im Flur hörte man Jemand auf Socken rennen, kurz vor dem Arbeitszimmer wurde es langsamer und dann klopfte es leise. Yusuke schmunzelte einen Moment. "Er ist sehr ungeduldig." erklärte er leise, und rief seinen Sohn herein. Schon wurde die Tür aufgeschoben und Ryuichi trat ein. "Darf ich vorstellen, mein Sohn Ryuichi."

Vittorio war höflicherweise aufgestanden, als es klopfte - doch nichts hatte ihn darauf vorbereitet, ausgerechnet Ryu eintreten zu sehen, so daß für einen Moment seine Gesichtszüge entgleisten. Dann faßte er sich jedoch wieder und schüttelte nur leise schmunzelnd den Kopf, ehe er zu dem jungen Japaner trat und ihn einfach freudig umarmte, auf die Wangen und schließlich auf den Mund küßte. Erst dann löste er sich wieder und betrachtete ihn von oben bis unten, ehe er sich wieder dem älteren Japaner zuwandte und bei dessen vor Freude blitzenden Augen selbst zu lächeln begann. "Sie wußten es von Anfang an, nicht wahr ? Aber ich danke ihnen, Sir." Yusuke winkte nur ab und nahm noch einen Schluck Tee, ehe er den Blick seines Sohnes einfing und leise seufzte. "Ist schon gut, geht ruhig ... aber paß auf deine Gesundheit auf, mein Junge."

"Natürlich, Vater ... und dir eine gute Nacht." Ryuichi neigte kurz den Blick vor seinem Vater und verließ mit Vittorio das Arbeitszimmer, um mit ihm in seine Räume zu gehen. Das ernste Gesicht war ihm natürlich aufgefallen und der Japaner ahnte schon, warum Vittorio so ernst wurde. "Keine Sorge, es geht mir gut."

"Na so klang das aber nicht, mio bellezza. Wenn wir in deinen Räumen sind, erklärst du mir, was er damit meinte - und keine Widerrede, ich sorge mich um dich. Mir fiel schon beim Turnier auf, daß du blasser als sonst bist ... und auch, daß es dich sehr anstrengte und du bist noch immer nicht viel kräftiger." Der Italiener machte sich wirklich Sorgen um den ein wenig schlankeren Japaner ... denn er hatte bei der Umarmung fühlen können, daß dieser leichtes Fieber hatte.

"Keine Sorge, es ist nichts Ernstes." beruhigte Ryuichi, und ging noch ein Stück weiter, bevor er die Tür zu seinen Räumen öffnete. Es war in sich eine Art Wohnung, nur eine Küche fehlte und auch hier war alles eher traditionell gehalten, da es das Haus seines Vaters war.

Vittorio folgte ihm und schob die Türe hinter ihnen zu, sobald sie eingetreten waren. Er beachtete weder die Einrichtung noch die geschmackvoll gehaltenen Pflanzen, die hier und da drapiert worden waren - ein kurzer Blick genügte ihm, um jeden möglichen Fluchtweg zu kennen und so richtete sich seine gesamte Aufmerksamkeit auf Ryu, den er nun behutsam an sich zog. "Dann sag mir, was es ist, mio bellezza ... ich mache mir Sorgen um dich."

Daß Vittorio sich so sorgte, gab Ryu ein Gefühl der Geborgenheit, und er ließ sich doch recht gern so eng halten. "Meister Watanabe war vor drei Tagen hier und hat meinen Rücken mit einem seiner Meisterwerke verziert. Ich hab, was Schmerzen angeht, keine gute Resistenz, daher war ich danach doch ziemlich fertig und hatte Fieber. Aber es geht mir jetzt schon wieder deutlich besser." Er hatte die letzten zwei Tage im Bett verbracht und sich erholt, damit er Heute bei dem Kampf singen konnte.

Zuerst war Vittorio zu verblüfft, um etwas zu sagen - doch dann löste er behutsam die Arme, schob den ein wenig Schlankeren in dessen Schlafzimmer und blieb vor dem Futon stehen, um ihm nun behutsam dessen Kleidung auszuziehen. Zuerst knöpfte er langsam das weite, schwarze Hemd auf und öffnete es, ehe er es von den Schultern Ryus strich und auf den Boden fallen ließ. Dann öffnete er ihm die weiche, sacht fallende, schwarze Stoffhose, ging in die Knie und zog sie ihm herab, so daß er nur noch heraussteigen mußte. "Zeig es mir, mio bellezza ... bitte."

Ryuichi kam sich gerade etwas seltsam vor, aber er nickte sacht, stieg aus der Hose und wartete, bis Vittorio aufgestanden war. Erst dann nahm er sein Haar nach vorne und drehte sich langsam herum, um dem Italiener das Tattoo des blauen Drachens zu zeigen, das der Meister auf seinem Rücken verewigt hatte. "Es ist alles noch ein wenig gerötet."

"Aber atemberaubend, mio bellezza." Der Kämpfer meinte diese Worte aus vollstem Herzen - er liebte Tattoos, auch wenn er es Ryu niemals gesagt hatte. Während er sprach, kam er langsam näher und ließ die rauen Fingerspitzen so vorsichtig über die geschmückte Haut gleiten, als ob Ryu jederzeit zerbrechen könnte ... doch dann nahm er ihn behutsam auf die Arme, legte ihn auf den Futon und kniete daneben, ehe er ihn zärtlich küßte und schwer an dessen Lippen atmete. "Man sieht schon jetzt, wie schön die Farben werden, mio bellezza ... und der Meister hat an dir und deiner makellosen, hellen Haut ein absolutes Meisterwerk geschaffen."

Die Vorliebe für die Tattoos hatte Ryu schon ein wenig geahnt, aber daß sie so weit ging, damit hatte er nicht gerechnet. Aber es gefiel ihm irgendwie ... Vittorio war hocherregt, um das zu bemerken, musste er nicht einmal auf dessen Schritt blicken. "Wollen wir die Schlange und den Drachen vereinen, indem wir uns vereinen ?" Er brauchte Vittorio jetzt, so wie der ihn brauchte, und Ryuichi räkelte sich einladend auf dem bequemen Futon. "Ich habe mich so nach dir gesehnt."

Mehr als diese Aufforderung brauchte es nicht, damit der Fighter weich aufknurrend seine Sachen auszog. Er achtete nicht darauf, daß die teure, italienische Designerware nur noch ein Haufen auf dem Boden war, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, zuerst sich und dann Ryu die Socken auszuziehen, sie wegzuwerfen und mit vor Lust flammenden Augen über ihn zu kommen. Doch Vittorio legte sich nicht auf den schlankeren, helleren Körper - er wußte nur zu gut, daß ein so frisches Tattoo noch schmerzte und küßte Ryu stattdessen hemmungslos, ehe er ihn leise fragte. "Es ist besser, ich liege unten und du reitest mich, mio bellezza ... ich habe Angst, dir wehzutun, ich vergesse immer wieder, daß du es nicht wie ich gewohnt bist."

"Wenn du es möchtest ... gern." Die Stellung hatten sie bisher kaum genutzt, da sie beim Sex meist viel zu leidenschaftlich waren, aber jetzt war sie gut und Ryu griff zum Nachtisch, um zu holen, was sie noch brauchten. Das Kondom war schnell ausgepackt, und der Japaner rollte es geschickt über die Erregung des ein wenig Größeren. Dazu kam das Gleitgel, und er massierte beim Verteilen kurz die Erregung von Vittorio. Erst dann kam er über ihn und senkte sich hungrig auf die Härte, die von seiner Hand gestützt wurde, damit nicht doch noch ein Unfall passierte. "Oh Gott, das hab ich so vermisst." Das Gefühl der Erregung in sich war berauschend, und Ryuichi brauchte einen Moment zum Genießen.

Ihm antwortete jedoch nur ein mehr als nur tiefes Knurren, da Vittorio viel zu sehr damit beschäftigt war, nicht auf der Stelle zu kommen. Alleine schon der Anblick des Tattoos genügte, um den Fighter völlig hart zu machen - aber Ryu so über sich zu sehen, das schöne Gesicht ein Abbild absoluten Genusses, der Körper leicht schaudernd und so heiß und eng um seine Männlichkeit, daß es ihn sehr viel seiner Willenskraft kostete, einen Moment lang ruhig zu bleiben. Erst, als dieser Moment vergangen war, packte Vittorio den ein wenig Schlankeren an den Hüften, hob ihn etwas höher und zog sich so etwas aus der heißen Enge zurück, ehe er ihn wieder zu sich zog und dabei gleichzeitig tief in ihn stieß. Er konnte nicht anders ... er war noch immer aufgeputscht durch das Adrenalin des Turniers und das jetzt stahl ihm langsam aber sicher den letzten Widerstand, den er noch gehabt hatte.

Das jetzt würde wahrscheinlich ebenso heiß und schnell gehen,, wie ihr Abschied vor einigen Wochen - aber das war ihnen egal, die brauchten es jetzt und gaben sich ihre ganze Leidenschaft und Lust. Natürlich half der Japaner, hob und senkte sich, achtete aber auf die Führung von Vittorio, damit er ihm nicht wehtat, denn diese Stellung war nicht ganz ohne.

Etwas, wofür ihm der Fighter dankbar war - denn so wurde es für sie beide leichter und schöner. Doch wie erwartet, hielt Vittorio es nicht lange aus, auch wenn er es genoß, daß sich ihre Lust so aufschaukelte. Nach einer Weile, die keiner von ihnen bemerkt hatte, war es einfach zuviel und der Fighter stieß ein letztes Mal in die enge Hitze Ryus, ehe er die Finger von dessen Hüften nahm, sie in das Laken verkrampfte und den Kopf mit einem lauten Aufschrei in den Nacken warf, als er sich schon fast explosionsartig in ihn verströmte.

Und das fühlte Ryu selbst durch das Kondom, das sie beide schützte, und dieses Gefühl ließ ihn selber einen Moment später kommen und laut aufschreien, bevor er leicht nach hinten sank und sich an den angewinkelten Beinen von Vittorio abstützte. Ihr beider Atem ging tief und schnell, und es dauerte wirklich einige Zeit, bis Ryuichi sich erhob und auch vorsichtig von dem Italiener trennte, damit er sich auf ihn legen konnte. "Du glaubst nicht, wie sehr ich dich vermisst habe."

Vittorio blickte zu ihm auf und strich eine der langen, weichen Haarsträhnen aus dem schönen Gesicht, ehe er ihn zu sich herabzog, ein wenig träge küßte und schließlich lächelte, als er ihn behutsam umarmte. "Ich denke, ich ahne es, mio bellezza ... und mir ging es nicht anders, noch nie zuvor hat ein Mann es geschafft, so meine Gefühle und Gedanken zu erleuchten, wie du. Ich fürchte, du hast mir mein Herz gestohlen, mio bellezza ... und ich gebe es gerne, da in deinen Händen so sicher ist, wie in keinen anderen." Der junge Italiener hatte in der Zeit, die seit Ryus Amerikaurlaub vergangen war, viel nachgedacht ... und bei jedem Anruf war die Gewißheit in ihm gewachsen, daß er sein Herz an diesen schönen Sänger verloren hatte, eine Gewißheit, die mit dem heutigen Wiedersehen zu absoluter Sicherheit geworden war.

Die Worte bedeuteten Ryuichi so unendlich viel, und er brauchte eine ganze Weile, um sich danach wieder zu fangen. "Ich werde es hüten wie nichts anders ... wenn du meins ebenso hütest." Auch er hatte schon lange sein Herz an Vittorio verloren. Seit sie sich getrennt hatten, fehlte immer etwas, und jetzt war es wieder da. "Aber es wird schwer, ich werde der Nachfolger meines Vaters ... ich weiß nicht, ob du damit klarkommst ?" Das war eine Unsicherheit, die der Japaner hatte, denn es war sicher nicht üblich, daß man mit so etwas klarkam.

Zuerst antwortete ihm nur eine leicht hochgezogene Braue - doch dann dann schmunzelte Vittorio und lachte schließlich erleichtert aus vollem Hals, ehe er wieder aufhörte, ernster wurde und mit den Fingerspitzen über die Schläfe des Japaners streichelte. "Du scherzt, oder, mio bellezza ? Ich bin ein Elite-Streetfighter - ich kämpfe und töte, manchmal schnell und manchmal langsam und grausam. Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt, und Männer wie dein Vater finanzieren das. Das war jetzt der elfte Kampf, den ich für deinen Vater ausfocht - und ich habe nur die ersten drei nicht gewonnen, da ich einfach noch zu jung und unerfahren war. Ich kenne die Bosse der amerikanischen, italienischen und russischen Mafia und die Yakuza, sogar einige Bosse der chinesischen Triaden und mehrere Ölscheichs - schließlich kämpfe ich auf der ganzen Welt in hochdekorierten Turnieren. Ich habe kein Problem damit, wenn du die Nachfolge deines Vaters antrittst - wenn du kein Problem damit hast, daß ich in den Turnieren kämpfe. Das einzige Problem, das ich habe, ist dein Vater ... denn es liegt an ihm, ob er unsere Verbindung absegnet und vor allem erlaubt, daß ich dein Bodyguard werde, seine Leute sind nicht gut genug, um dich zu beschützen."

Wieder dauerte es einen Moment, bis Ryuichi wirklich alles verarbeitet hatte. Er verstand jetzt erst wirklich, was Vittorio überhaupt machte, und lächelte sacht. "Dann passen wir doch besser zusammen, als wir dachten. Ich sehe den Kämpfen gern zu, ich habe nichts dagegen - und Vater ? Er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab, wenn ich dich als Bodyguard will, dann erlaubt er es und ich bin sicher, er hat auch nichts gegen eine Verbindung zwischen uns. So weiß er mich behütet."

"Und zwar besser als bisher, mio bellezza." Wie wahr diese Feststellung war, sah man an den kurzzeitig härter und dunkler werdenden Augen Vittorios - denn weder sein feuriges, italienisches Herz noch das kalte, blutlüsterne Herz, das er als Fighter zeigte, würden zulassen, daß Ryu auch nur ein Haar gekrümmt werden würde. Dazu liebte er ihn viel zu sehr - und das zeigte er ihm nun in einem Kuß, der so feurig war, daß er sie beide atemlos werden ließ.

Und Ryu schnaufte leise, als sich ihre Lippen wieder lösten. "Lass uns Morgen weiterreden, ja ?" Mit den leisen Worten löste sich der Japaner, streifte Vittorio vorsichtig das Kondom ab und legte es grinsend beiseite. Danach nahm er ein Feuchttuch und säuberte Vittorio sanft. "Du hast ja ganz schön was angestaut ... wir sollten uns testen lassen, dann können wir auf Kondome verzichten und es wird noch schöner."

"Das ist kein Problem, mio bellezza - ich muß mich regelmäßig testen lassen, schließlich ist mein Beruf ein wenig risikoreich. Ich bin sauber ... so wie es jeder gute, professionelle Fighter ist." Es war eigentlich eine Selbstverständlichkeit, daß die Fighter darauf achteten - diese Regel hatten die Profi-Fighter selbst aufgestellt, und sie wurde auch von den Veranstaltern finanziert und auf Einhaltung geachtet. "Und ja, es hat sich sogar sehr viel aufgestaut - nach dir brachte ich es nicht fertig, mir einen anderen Mann zu holen, ich mußte immer an dich denken, mio bellezza."

Ryu legte sich nun wieder zu seinem Geliebten, und schmiegte sich an ihn. "Mir geht es auch so ... und oft, wenn ich an dich dachte, habe ich mich selber befriedigt. Und ich bin ebenso sauber, Vater achtet darauf, daß ich regelmäßige Gesundheitschecks mache." So stand einem Sex ohne Kondom nicht viel im Wege, außer der Erschöpfung des Japaners. "Du stehst total auf Tattoos, kann das sein ?" Das musste er jetzt noch fragen, denn er hatte die Ahnung, daß es ein Fetisch von Vittorio war. "Bist du Fetischist ?"

Das ließ diesen wieder leise schmunzeln, ehe er Ryu an sich zog und sacht über den Drachen des Japaners streichelte. "Nun ... es ist ein wenig komplizierter als das, mio bellezza. Ja, ich gebe zu, daß ich Tattoos herrlich finde - doch nicht jedes und auch nicht an jedem Körper. Ich mag vor allem schöne, japanische oder chinesische Motive und Tribals ... aber nur an schönen oder muskulösen Männern. Es erregt mich, solche Kunstwerke unter meinen Fingern zu fühlen - doch es hat noch einen anderen Grund. Einer der Gründe, weshalb ich meinen Beruf so liebe, ist die Tatsache, daß ich sehen kann, wie Blut aus einer Wunde fließt, die ich zugefügt habe - es läßt mein inneres Feuer auflodern und heiß brennen. Und auch, wenn ein Tattoo gestochen wird, fließt Blut ... und es führt nicht zu einer Narbe, die von Kraft zeugt, sondern zu einem Kunstwerk, das meinen Schöngeist entzückt. Ich wünschte, ich hätte dir zusehen können, mio bellezza - doch ich denke, damit hätte ich sowohl den Meister wie auch deinen Vater zutiefst beschämt."

"Im Ernst ?" Ryu war doch sehr überrascht, aber sein Vater hatte etwas ähnliches ja schon erwähnt gehabt. "Vater erwähnte so etwas ... und du kannst dir das Stechen nochmal ansehen, Vater hat es aufgezeichnet, falls der Meister doch einen Fehler macht." Was das anging, war Yusuke vorsichtig, und Ryuichi grinste. "Das ist dann wie ein Porno für dich, hab ich recht ?"

Eine erste Antwort war der tiefe Schauer, der durch den kräftigen Körper Vittorios rieselte - und eine zweite Antwort war dessen Männlichkeit, die innerhalb von wenigen Herzschlägen wieder zu voller Härte angewachsen war und fast schon in ihrer Intensität schmerzte. "Ja, mio bellezza - mehr, als du dir vorstellen kannst." Es war unter den Veranstaltern und Fightern allgemein bekannt, daß Vittorio blutig kämpfte - und er hatte auch das eine oder andere Mal mit Yusuke geredet, doch niemals tiefergehend. Jedoch überlagerte alleine schon die Vorstellung, sehen zu können, wie Ryus dunkelrotes Blut in schimmernden Tropfen aus den Bambusnadelstichen perlte und über die vollkommene, helle Haut rann, jeden noch sinnvollen Gedanken und der Italiener stöhnte nur leise auf, kam halb über Ryu und küßte ihn noch leidenschaftlicher als zuvor.

Ryu lachte leise in dem Kuss und so läutete dies noch eine weitere Runde an Sex ein. Die Müdigkeit war vorerst verflogen, und es zählte nur noch Vittorio.

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