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”A Silent Cry” 08
 

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Es dauerte wirklich eine geraume Zeit, bis Neo sich in allen Räumen umgesehen hatte. Das Schlafzimmer war einfach wunderschön, man hatte überall viel Platz und alles war komplett eingerichtet. "So eine Wohnung hätte ich mir in hundert Jahren nicht leisten können." Mit den Worten kam Neo wieder ins Wohnzimmer und löste die Schnallen an seinem Lederhemd, damit er es ausziehen konnte. Mitten im Raum blieb er stehen und zog das Hemd aus, legte es auf einen der Sessel und kam erstaunlich geschmeidig auf Bruce zu. "Willst du das Tattoo sehen ?" Noch zeigte er sich von vorne und ließ Bruce ein wenig zappeln.

"Natürlich will ich es sehen – sonst hätte ich doch nicht gefragt, oder ?" Noch während er sprach, stand der Grünhaarige auf und kam zu Neo, berührte für einen Moment eines der Brustwarzenpircings, die Neo sich hatte stechen lassen und seufzte leise, als seine Züge sich leicht verdunkelten. Es war eine Qual für ihn, den Rothaarigen so zu sehen ... in diesen herrlichen Lederhosen, durch deren Seitenaussparungen und Schnallen man die harten Beinmuskeln sehen konnte, der nackte Oberkörper und die Piercings, die Bruce in der Nacht zuvor eigentlich gar nicht bemerkt hatte. Er wußte, daß er sich nicht beherrschen könnte, wenn er das Tattoo auf dem nackten, wunderbar breiten Rücken sehen würde und so ballte Bruce für einen Moment die Rechte zur Faust, ehe er zurücktrat und sich abwandte. "Aber ich denke, es ist nicht gut, wenn ich es jetzt sehe ... ich könnte mich vielleicht nicht beherrschen. Sieh dich einfach noch ein wenig mehr um, ich hole dich in einer Stunde wieder ab." Ohne ein weiteres Wort ging der Grünhaarige und schloß die Wohnungstüre hinter sich, betrat den Aufzug und strich sich über das Gesicht, als er nach oben zu seinem Penthouse fuhr. Es hatte ihn verdammt viel Kraft gekostet, zu gehen – aber es war die einzige Möglichkeit gewesen, die ihm blieb.

Der Rothaarige stand erstmal da wie ein begossener Pudel, und wusste nicht ganz, was in Bruce gefahren war ... aber dann wusste er es. "Ich verdammter Idiot ! Noch leckerer hätte ich mich wohl nicht zeigen können, verdammte Kacke !" Nackter Oberkörper, die Piercings und dann noch eine der besten und geilsten Hosen, die in seinem Schrank hing. Mit einem weiteren "Verflucht !" schnappte Neo sein Hemd und schlüpfte wieder hinein. "Okay, jetzt ruhig bleiben ... erstmal ein wenig was erledigen, und dann gehe ich ihm nach." Er nahm das Telefon und tippte die Nummern seiner Arbeitsplätze, um sie der Reihe nach zu kündigen.

In der Zwischenzeit hatte Bruce in seinem Penthouse die Stiefel und die Jacke ausgezogen und überlegte einen Moment, was er tun sollte – dann nickte er und ging ins Bad, zog sich dort völlig aus und stieg unter die Dusche, um sich dort zu befriedigen. Dabei verfluchte er sämtliche eifersüchtigen Mütter, insbesondere die Neos ... und so fiel sein Orgasmus auch schon fast schmerzhaft aus, doch mit einem Schlag gegen die Duschenwand lenkte er sich ab und keuchte leise, bis er sich wieder beruhigt hatte. Erst jetzt löste sich ein leises, trauriges Lachen und Bruce schüttelte leicht den Kopf, ehe er wieder aus der Dusche stieg, sich abtrocknete und ins Schlafzimmer ging, um sich dort eine einfache, knielange, schwarze Gymnastikhose anzuziehen, die definitiv nichts verbarg, aber sehr bequem saß.

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Nach einer halben Stunde legte Neo auf und seufzte leise. Alle Jobs waren gekündigt und er hatte nur gesagt, daß er einen wirklich guten Vollzeitjob bekommen hatte. Jetzt mussten sie nur noch die Sachen aus seiner alten Wohnung herbringen und auch die dann kündigen. Kurzerhand stand Neo auf und verließ seine Wohnung, um nun doch noch mal zu Bruce zu gehen. Er brauchte ein Auto, mit dem er seine Sachen holen konnte. Als er oben war, klopfte er an die Tür und wartete geduldig.

Nun doch etwas überrascht, blickte der Grünhaarige von seinem Buch auf und legte es zur Seite, stand auf und ging mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck zur Türe. "Verdammt, Suke ... ich habe dir doch gesagt, du brauchst nicht klopfen !" Dann riß er die Türe auf und blickte verdutzt auf Neo, der vor der Türe stand. "Neo ?"

Bei dem Brüllen war Neo sichtlich zusammengezuckt und grinste nun verlegen. "Jap, ich bins." erklärte er und sein Blick huschte kurz zu der Hose von Bruce, die absolut nichts verbarg obwohl sie ihn verhüllte, und dann wieder hoch zu dessen Gesicht. "Ich muss mein Zeug aus meiner alten Wohnung holen. Gibt's irgendwo ein Auto, das ich benutzen kann ? Führerschein hab ich ja, bin nur lange nicht gefahren."

"Ach so – komm rein, ich zieh mir was anderes an, dann fahre ich dich. Ist es sehr viel ? Also Möbel oder so ? Nur damit ich weiß, ob wir den Van oder den Jeep nehmen." Noch während er sprach, trat Bruce zurück und ging wieder ins Wohnzimmer, legte das Buch an die Seite und stellte seine Hifi-Anlage aus, ehe er ins Schlafzimmer ging und sich dort eine Jeans und ein Muskelshirt heraussuchte.

"Möbel sind keine, ich hab die Wohnung so gemietet ... naja, bis auf die Matratze vom Bett, aber egal." Neo folgte langsam und blieb in der Tür stehen, um sich dort anzulehnen. "Ich denke, das Auto tut's auch. Ich hab halt nur einen Haufen Klamotten, aber die bekommt man sicher unter." Die blauen Augen beobachtete Bruce, wie er sich umzog, aber Neo hielt sich zurück, denn er war vorhin erst in ein dickes Fettnäpfchen getreten und den Dingern wollte er für ne Zeit aus dem Weg gehen.

Bruce nickte nur und schlüpfte in das Shirt, ehe er die Seitensträhnen am Hinterkopf zusammenband und wieder zu Neo ging. "Okay, dann nehmen wir den Jeep – ich helfe dir einpacken, wir haben haufenweise Tragekisten übrig, die wir dafür nehmen können. Komm, je eher wir gehen, desto eher sind wir fertig und kommen wieder zurück." Bruce wußte aus Erfahrung, wie mühselig ein Umzug sein konnte – und ebenso, wie man das Ganze ein wenig kürzer gestalten konnte, um so wenig Zeit wie möglich damit zu verbrauchen.

"Danke für deine Hilfe ... ich denke, mit dir geht es schnell, Hm ?" Auch Neo wusste, daß Bruce schon immer viel umgezogen war und daß er sich mit so etwas auskannte. Also verließen sie zusammen die Wohnung und gingen zum Aufzug. "Soll ich fahren wegen dem Weg ? Ansonsten beschreibe ich ihn."

Bruce warf ihm einfach nur den Autoschlüssel in die Hände, ehe er den Aufzug holte und einstieg. "Du fährst, dann ist es einfacher, als wenn du es mir erst groß erklärst und ich mich dann verfahre. Ich bin besser im Packen als im Navigieren – das überlasse ich immer Anderen. Aber erst holen wir mal die Kisten, zum Glück sind sie alle an einem Platz." Noch während er sprach, drückte Bruce den Knopf für den Stock unter ihnen, stieg aus, als sie ankamen und wartete bei Neos Wohnung, denn die Kisten waren dort in einer kleinen Seitenkammer verstaut.

Als sie ausstiegen und wieder zu Neos Wohnung gingen, kuckte der Rotschopf etwas verwirrt. "In der Wohnung hab ich nirgends Kisten gesehen." Mit den Worten öffnete er die Haustür und folgte Bruce in das Schlafzimmer. Der ging dort zum Kleiderschrank, den Neo noch nicht geöffnet hatte, und öffnete ihn. Kaum war der Schrank offen, stand auch der Mund des Rothaarigen offen. "Oh, mein Gott, da kann man reingehen ... irre !"

"Jep – dein Vorgänger hatte ein Faible für Klamotten und deshalb hat er dieses Ungetüm einbauen lassen. Hinten an der Seite ist noch eine Nebenkammer, dort hat er immer die Kleidung gelagert, die er nicht mehr mochte oder später anziehen wollte oder was weiß ich. Und der Einfachheit halber haben wir die Kisten dort gelassen, sie sind perfekt für den Umzug." Mit den Woren ging Bruce in den Schrank rein und nach hinten, wartete, bis auch Neo nachgekommen war und drückte auf die seitliche Wand, die sich nach hinten öffnete und den Blick auf eine weitere Kammer freigab, die mit Klappkisten vollgestellt war.

"Irre ... Mann, ich denke, den werde ich auch irgendwann vollbekommen." Neos Augen strahlten, denn was Bruce nicht wusste, Neo hatte auch einen Klamottentick bekommen. "Aber immerhin sind meine Designerstücke hier drin gut aufgehoben." Er nahm die Kisten entgegen und grinste noch immer, weil er nebenher kuckte, wie der Schrank aufgeteilt war. Es gab massenhaft Platz für Klamotten zum Hängen auf einer Seite und Klamotten zum Falten auf der anderen Seite, und darunter viel Platz für Schuhe ... sehr viel Platz. "Einen Schuhtick hatte er auch, kann das sein ?"

"Das ist noch untertrieben – Nyokase hatte für jedes seiner Outfits auch die passenden Schuhe. Er ist zwar keine Tunte, aber nahedran ... er liebt Klamotten und er liebt es auch, sich zu schminken und aufzustylen. Ich hoffe doch, daß du nicht so schlimm bist ... du klingst nämlich genauso kleiderverrückt wie er es war." Man sah Bruce an, daß er es zwar akzeptierte, doch nicht verstand – sein Schrank war nur zu einem Drittel gefüllt und das reichte ihm locker.

"Nein, ganz so schlimm bin ich dann doch nicht. Aber ich mag coole Klamotten und hab immer wieder was abgestaubt, wenn ich als Model gejobbt habe." Als Bruce auch einige Kisten genommen hatte, ging Neo mit ihm aus dem Schrank und gleich weiter zu der Wohnungstür. "Ich hab gut gelernt mich durchzuschlagen, und oft geschnorrt ... das Tattoo hab ich einem Designer zu verdanken. Er wollte mich gern als Model, aber ich hatte da noch kein Tattoo. Also schlug ich ihm vor, daß er mir eins verpasst, und das hat er auch gemacht. Er und Maroon sind gute Freunde und es wurden drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich hab mein Tattoo, der Designer sein Model und der Meister was, das seinen Namen trägt und das er auf Messen zeigen kann, und dabei die Hosen vom Designer trägt ... gut, ne ? Obwohl ich das jetzt nimmer machen kann."

Nun doch ein wenig überrascht, hob Bruce eine Braue, ehe er leise schmunzelte und wieder in den Aufzug stieg. Als Neo nachgekommen war, drückte er den Knopf für die Tiefgarage und lehnte sich an, als er ihm antwortete. "Wer sagt das ? Klar kannst du. Wir haben jetzt erstmal eine ziemlich lange Pause, in der wir keine Konzerte geben. Es werden lediglich neue Songs aufgenommen und verkauft – und du mußt halt deine Instrumente üben. Aber ansonsten kannst du modeln, so viel und oft du willst, das ist deine eigene Sache. Ich denke, ich werde bei solchen Messen mal mitkommen, schließlich mag ich das Zeug ja auch. Und gut, daß du nicht so schlimm mit den Klamotten bist ... Nyo war übel und manchmal ging das ziemlich auf die Nerven."

"Ich darf ? Cool, das finde ich gut. Und klar kannst du mitkommen, dann kann ich dir Dray vorstellen, er ist echt gut drauf. Und Mickey Montgomery, der Designer, ist auch gut drauf. Ich stelle sie dir dann sehr gern vor." Ein wenig kam Neo nun doch ins Schwärmen. Als es pingte, stieg er mit Bruce aus und nicht weit weg stand auch schon der Jeep, der sofort mit den Kisten beladen wurde. "Schicke Karre ... Mann, endlich wieder Auto fahren."

Der Grünhaarige nickte nur und stieg dann ein, schnallte sich an und wartete auf Neo, damit dieser ebenfalls einstieg und dann losfohr. "Am Tor mußt du mit deinem Wohnungsschlüssel aufschließen – sonst kommst du nicht raus, Sicherheitsvorkehrung. So kommt man übrigens auch rein. Du scheinst den Designer und den Tätowierer ziemlich gut zu kennen, Hm ? Wie sind sie denn so im Bett ?"

Neo grinste sacht, als die Frage kam. "Mickey ist ne Schmusekatze, er ist etwas kleiner als du und auch schlanker. Aber das, was er entwirft, hat es in sich. Und Dray ist ziemlich dominant, größer und breiter als ich, und hat ein ziemlich großen Schwanz." Neben dem Erzählen stoppte Neo an der Vorrichtung, die das Tor öffnete, ließ das Fenster runter und entriegelte es, damit er durchfahren konnte. "Ist ne gute Sache mit dem Schlüssel."

"Jep – ich mag es auch lieber als diese Codekarten. Dominant, sagst du ? Also eine harte Nuß, wäre mal ne Abwechslung im Bett, der läßt sich garantiert nicht von meinem Ruhm beeindrucken. Erzähl doch mal, wie war das denn damals ? Du meintest, dieser kleine Designer hätte dir das Tattoo bezahlt und ist auch mit Dray bekannt ?" Während sie fuhren, stützte Bruce das rechte Bein an der Armatur vorne ab und lehnte sich eher lässig an, denn er gehörte ganz gewiß nicht zu den Autofahrern, die immer korrekt saßen.

"Denke auch, daß er da nicht beeindruckt ist. Dray hat viel Umgang mit Prominenten ... und er ist mit Mickey bekannt, weil Dray gern die Klamotten trägt, die er entwirft. Zusammen sind sie nicht, denn Beide wollen gern Single bleiben und genießen." Wie Bruce saß war Neo egal, er hätte sich selber auch so hingelümmelt. "Du solltest Dray dann echt mal kosten, danach brennt einem echt der Arsch. Ich hab nur ein paar Mal mit ihm geschlafen, er war mir zu wild."

"Wer sagt, daß er an meinen Arsch darf ? Ich nehme die Kerle, die ich mir in mein Bett hole. Und gerade, wenn er immer die Anderen fickt, ist es eine besonders große Herausforderung. Gibst du mir die Nummer ? Oder ist es besser, wenn du mich vorstellst ? Du wirst den Abend ja denke ich mit Einräumen verbringen, vor allem, wenn du so viele Klamotten hast." Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, es paßte Bruce überhaupt nicht, daß Neo so von diesem Tätowierer schwärmte – und es war ihm auch egal, daß dieser Single bleiben wollte, alleine die Tatsache, daß die Augen des Rothaarigen förmlich leuchteten und er ein breites Grinsen auf den Lippen hatte, ließ in ihm die Eifersucht hochkochen. Doch dann gab er sich selbst eine innerliche Ohrfeige ... denn so, wie es sich zumindest im Moment zeigte, hatte Neo nur ein Interesse als Freund an ihm.

So war es aber nicht, Neo wollte sich nur langsam wieder etwas annähern. "Ich stell dich vor. Im Moment ist er in Hollywood, da müsstest du dann hinfliegen. Wenn er wieder in der Stadt ist, dann stelle ich dich vor. Aber ich muss dich warnen, er lässt sich nicht so schnell flachlegen ... Maroon ist nicht ohne." Neo sorgte sich um Bruce, weil er wusste, daß der es als Aufgabe sah, den Kerl als Erstes flachzulegen.

Das merkte der Grünhaarige und für einen Moment huschte ein hartes Lächeln über seine Züge. "Mach dir keine Sorge, Neo ... ich habe genug Erfahrung und in Japan noch etwas dazugelernt. Außerdem weißt du, daß ich wild werden kann – und auch das hat sich seit damals noch verstärkt. Nur schade, daß er gerade nicht da ist, aber ich werde schon was finden. Oder glaubst du wirklich, daß mich Jemand unterkriegt ?" Bei der letzten Frage wurde sein Lächeln ein wenig weicher, denn es tat gut, daß sich einmal Jemand um ihn sorgte.

"Er tut es und kann es. Maroon ist launisch, er war schon im Knast und so fickt er auch. Ich will nicht, daß er dir wehtut, wenn du ihn herausforderst." Neos Worte waren jetzt unerwartet ernst, denn er kannte Maroon und wusste, daß man ihn nicht an den Karren pinkeln sollte.

Doch das schreckte Bruce nicht und das sah man ihm auch an. "Wer weiß ... wenigstens ist er kein Weichei. Und wenn er es wirklich schafft, mich rumzukriegen, dann habe ich wenigstens was davon. Aber ich würde nicht auf ihn wetten, wenn ich du wäre – ich habe mehr zu bieten als damals. Ah, sind wir da ?" Neo fuhr langsamer und bog in eine Straße ein, hielt schließlich an einem alten Mietshaus an und Bruce blickte neugierig nach draußen.

"Jap." Mehr sagte Neo jetzt nicht mehr, er war ein Bisschen sauer auf Bruce, denn der wusste nicht, worauf er sich einließ. Aber vielleicht konnte er ihn noch umstimmen. Maroon war ja noch nicht in der Stadt, und vielleicht zögerte Neo das Ganze noch etwas heraus. "Nicht die beste Gegend, aber ich hab mich recht wohlgefühlt." Neo stieg aus und nahm die Kisten aus dem Kofferraum. Die Gegend war heruntergekommen, aber recht sicher, weil hier die Italiener aufpassten. "Hab ne Zweizimmerwohnung, konnte mir nicht viel leisten."

"Das ist mehr, als die Meisten haben, Neo. Laß uns raufgehen, damit wir anfangen können – das Einpacken dauert noch lange genug und dann muß es ja auch noch runtergetragen und in das Auto verfrachtet werden." Während er sprach, schnappte sich Bruce einen Stapel der Kisten und wartete dann am Eingang, bis Neo den Wagen abgesperrt hatte und zum Eingang kam, damit er ihnen aufsperrte.

Das tat der Rotschopf auch gleich und führte Bruce zwei Stockwerke höher zu seiner kleinen Wohnung. Auch die sperrte Neo auf und er betrat die Wohnung mit einem leisen "Rein in die gute Stube ... Schuhe kannst du jetzt anlassen, wir sind dann ja gleich wieder weg." Die Tür schloss er wieder und sie konnten eigentlich gleich im Schlafzimmer loslegen.

Bruce nickte nur und folgte ihm, schüttelte leise schmunzelnd den Kopf, als er die ganze Kleidung sah und öffnete die ersten Klappkisten, um damit zu beginnen, ihm beim Einpacken zu helfen. "Wahnsinn – all das Zeug ! Mal ganz ehrlich, du wirst den großen Schrank brauchen. Deiner ist total vollgestopft und der Rest ist in den Kartons hier ... ich hoffe, die Klappkisten reichen, am Besten lassen wir das, was in den Kartons ist, gleich drin und bringen die dann runter. Wobei das aber echt geile Klamotten sind, einfach irre." Und das meinte Bruce auch so, denn er liebte Leder und die Ensembles, die er gerade einpacken half, sahen mehr als nur gut aus.

"Hab kaum was selber gekauft, ich hab es oft als Lohn bekommen und Mickey hat's mir hin und wieder einfach geschenkt. Ich bin so ein guter Werbeträger ... was das angeht, muss ich auch nochmal mit ihm sprechen, vielleicht kann er die Band ausstatten. Ich hab aber auch Klamotten von anderen Designern." Es war eigentlich eine gute Idee. Neo füllte die Klappkisten und stapelte sie übereinander. Die Kisten reichten gerade so und Neo nahm noch drei Kleidersäcke aus dem Schrank, in dem drei besonders gute Stücke waren. "Drei Komplettsets. Ich hatte sie bis jetzt nur einmal an, und das war auf der Modenshow." Sie waren auf ihn zugeschneidert worden, daher hatte Neo sie bekommen.

Als sie endlich alle Klamotten verstaut hatten, ächzte Bruce kurz auf und strich sich die langen Ponys nach hinten. "Ehrlich ? Du hast definitiv fast so viel wie Nyokase ... das waren zwölf Kisten ?! Und dazu noch die vier Kartons von dir. Das ist eine Fuhre alleine schon nur mit Klamotten." Man sah Bruce deutlich an, daß er fassungslos war ... vor allem deshalb, weil all das in den doch vergleichsweise kleinen, viertürigen Schrank gepaßt hatte. "Achja, wegen der Band – wir haben zwar einen Designer, aber der ist scheiße. Leder mögen wir alle gern, also ich hätte nichts dagegen, was Besseres zu bekommen und es mir nicht immer selbst kaufen zu müssen."

"Denke, ich rede dann mit Mickey, der wird ausrasten, wenn er ne ganze Band einkleiden darf." Neo lachte leise und sie schleppten die Kisten und Kästen hinab. "In der neuen Wohnung sortiere ich alles und schau, was ich weggebe ... wenn ich was weggebe." Er grinste nun und sie verstauten die erste Fuhre in den Jeep, um sie gleich darauf wegzufahren.

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