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 Shagen und Sean  11
 

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Hale lachte leise auf und reichte Shean eine Cola. Sie hatten den halben Tag schon an der Maschine geschuftet und jetzt war eine Pause angesagt. "Denk, bald haben wir es... Wir hocken ja schon ein paar Tage an dem Ding." Er wischte sich über die Stirn und setzte sich auf einen der Klappstühle. "Fehlt nur noch deine Kluft... Dann kannst ne richtige Testfahrt machen. Shagen wollte sie heute noch vorbeibringen lassen."

"Jap ... verdammt, mir geht das ab. Das Schrauben an dem Teil ist schon klasse, aber fahren ist das Höchste ! Und ich will dieses Baby endlich unter mir fühlen, so ein klasse Teil hatte ich noch nie. Ich hoff nur, er hat meine Kluft und meinen Helm herschaffen können – ich hab mir das Zeug mit mühsam geklautem Geld maßanfertigen lassen, die Teile waren das Teuerste, was ich neben meinem Bike hatte." Leise vor sich hinfluchend, wischte sich Shean die öligen Hände an einem Lappen ab – stand dann auf und ging zu dem Waschbecken, schrubbte das restliche Öl davon runter und man sah, daß er ungeduldig war, doch auch mehr als nur zufrieden, endlich wieder das tun zu können, das er liebte.

Hale merkte auf, als er ein Motorrad auf die Garage zukommen hörte. Das Motorengeräusch kam ihn verdammt bekannt vor und es bestätigte sich, als vor dem offenen Tor eine platinsilberne Maschine hielt. Der Fahrer hatte einen ebenso silbernen Helm und eine silbergraue bis dunkelgraue Kluft an. An manchen Teilen war ein Schuppenmuster und auch die Maschine hatte ein leichtes Muster, das an Drachenschuppen erinnerte. "Shagen bringts persönlich, wie es aussieht." Der Fahrer stieg ab und nahm dann seinen Helm ab. Das silberne Haar hatte Shagen in einen lockeren Zupf geflochten. Er sah immer wieder beeindruckend aus in seiner Kluft.

Nun doch ein wenig überrascht, hob sich eine der Brauen Sheans – dann drehte er sich um und musterte den Albino, ehe er nickte und hart schmunzelte. "Steht dir – kommst daher wie ein Geist oder nen Silberdollar, aber es paßt. Ich hab das Bike ein wenig getunt und auch ein wenig umgespritzt – das Schwarz war ja ganz nett, aber so gefällt sie mir besser. Hast du meine Kluft ? Ich will endlich fahren, austesten, wie das Baby läuft ...."

"Eben abgeholt." Shagen kam in die Garage und nahm den Rucksack ab. Den Helm von Shean hatte er schon in der Hand und er warf in ihm zu. "Ich hab eine neue Kluft nähen lassen. Aber sie ist genau so geschnitten, wie deine Alte. Und falls du dich aufregst, sie ist neun weil du zugelegt hast und die nicht mehr so gut sitzen dürfte." Er zog die neue Kluft aus dem Rucksack und warf sie Shean dann auch zu. "Interessantes Model, muss schon sagen."

Leise vor sich hingrummelnd, fing der Ire die Motorradkleidung und seinen Helm – hängte den Helm auf den Lenker und betrachtete sich die schwarzlederne Kluft, die wirklich genauso geschnitten war, wie seine Alte. Nur obenrüber und an den Armen war sie ein wenig weiter –Shean mußte zugeben, daß ihm höchstwahrscheinlich seine Alte nicht mehr gepaßt hätte, doch dann stutzte er bei dem aufgenähten Tiger. Dieser hier war anders – er hatte den Kopf hoch erhoben und bleckte stolz und drohend die Fänge, etwas, das Shean ein wenig schmunzeln ließ. Dann strich er kurz über die Flammen, die er sich auf seinen Tank gemalt hatte– ging an die Seite und zog sich völlig aus, schlüpfte dann in den Lederanzug und nickte, da dieser ihm wirklich genau paßte, ohne irgendwo zu scheuern oder zu spannen.

Das Anziehen beobachtete Shagen und Hale ziemlich genau. Ihr Blick folgte dem Reißverschluss bis er ganz zu war. Das Originelle an der Kluft war, daß sie Ganzkörper war und der Reißverschluss über dem Hintern anfing, dann zwischen den Beinen durchging und man ihn hochzog bis zum Hals. "Schnurrrr." wisperte Shagen. Hale lachte auf, genau das hatte er eben auch gedacht. "Vielleicht solltest dir auch so einen nähen lassen." witzelte er und bekam einen Klaps auf den Hinterkopf. Shagen hatte einen Zweiteiler an, seine Hose war auch etwas bequemer geschnitten. Hauteng, aber er hatte vorn ein Reißverschluss, der an der Hüfte anfing, so daß man das Leder aufklappen konnte. "Dann können wir ja los." Der Silberhaarige erinnerte Shean nicht an dessen Versprechen, weil es ein Fehler wäre, er wusste, daß er es halten würde. "Möchtest du dann gleich die Strecke testen ? Sie is ne halbe Stunde mit dem Bike von hier weg."

"Jap – aber erst teste ich das Baby hier noch ein wenig, nicht, daß es mir mittendrin auf der Rennstrecke zusammenbricht, so viel, wie Hale und ich daran rumgeschraubt haben." Mit den Worten nahm der Rotblonde den schwarzen Helm und setzte ihn sich auf – schnallte mit einem unter dem dunklen Visir ungesehen Lächeln den Gurt fest und nahm die Lenker in die Hände, klappte den Ständer ein und schob die zwar schlanke, doch kraftvolle Maschine nach draußen.

"Ist ja Zeit zum Testen." erwiderte Shagen und folgte Shean aus der Garage. Er nahm seinen Helm vom Lenker und setzte ihn sich wieder auf. "Sorg dafür, daß das Tor geöffnet wird, Hale !" rief er dem Mischling zu und der nickte, bevor er zurück ins Haus ging. Erst jetzt klappte Shagen das spiegelnde Visier herunter, setzte sich auf seine Maschine und mit einer kleinen Bewegung nach vorne kippte er den Ständer nach oben. Als er den Motor anwarf, schnurrte seine Maschine auf wie ein Kätzchen, er hatte auch etwas dran herumgebastelt und Hale hatte ihm ein wenig geholfen.

Auch Shean hatte sich inzwischen auf seine Maschine gesetzt und ließ sie nun an – einen Moment lang genoß er den satten, kraftvollen Klang, als er Gas gab, erst dann nahm er ein Bein hoch und machte sich bereit, loszufahren. Als er erkennen konnte, wie das Tor langsam aufzugehen begann, gab er unvermittelt Gas – stellte das zweite Bein erst nach einigen Metern auf die Trittstange und genoß es, seine Maschine schnell auf Touren zu bringen und auszutesten. Keine fünf Herzschläge, nachdem die Türe angefangen hatte, sich zu öffnen, war der junge Ire die lange Auffahrt hinabgefahren und preschte schon durch den Spalt, durch den er gerade eben hindurchpaßte – auf keiner Seite war mehr als Fingerbreit Platz gewesen und er lachte, als er Draußen abbremste und mit einem leichten Seitwärtsschwenk der Maschine stehenblieb, um ungeduldig auf Shagen zu warten.

Shagen setzte langsamer nach, er hatte Blut und Wasser geschwitzt, als Shean durch das Tor gebrettert war. Er hielt neben ihm und klappte das Visier hoch. "Wenn ich nicht schon graue Haare hätte, dann würde ich bei dir welche bekommen.... Du kannst vorfahren, die Straße hier zwei Kilometer bis zur nächsten Straße und dann links ....In fünf Kilometern ist ne Möglichkeit, an der Seite zu halten, warte da bitte." Ja, er vertraute Shean und klappte das Visier wieder herunter und gab selber Gas, um die zwei Kilometer lange Privatstraße entlang zu fetzen.

Der junge Ire hatte nur genickt – ohne ein weiteres Wort gab er wieder Gas und überholte Shagen schon nach kürzester Zeit, reizte in der kurzen Strecke die Geschwindigkeit seiner Maschine bis aufs Äußerste und bremste dann wieder ab, da er nun an die erwähnte Kurve kam. Er nahm sie in noch immer halsbrecherischer Geschwindigkeit, doch mit traumwandlerischer Sicherheit – da er keine solchen Hemmungen wie besonnenere Fahrer hatte, war sein Körper nachgiebig genug, um die Maschine gut zu beherrschen und sie nicht zu verreißen, weil er zu verspannt wäre und nichts mehr ausgleichen könnte. Als er danach wieder auf die Gerade kam, gab er schon Gas, als er sich mit der Maschine aufrichtete – erneut reizte er die Höchstgeschwindigkeit aus, ehe er wieder abbremste und an der Seite anhielt, genau an der Stelle, die ihm Shagen beschrieben hatte.

Bei der Kurve hatte Shagen fast wieder Herzflimmern bekommen und er war sicher, daß es nicht das letzte Mal war. Er selber fuhr so schnell, wie er es sich zutraute und doch war er ziemlich schnell und bremste bei Shean ab und kam neben ihm zum Halten. Wieder klappte er das Visier hoch. "Und, alles so, wie du haben wolltest, bisher ?" Shagen war neugierig.

"Das Baby hier muß noch eingefahren werden, damit sie mir besser gehorcht – ist eben noch neu und manchmal ein wenig bockig. Aber das ist kein Problem, das ist ein Anfangsfehler, den haben alle neuen Maschinen. Aber durch das Tuning läuft sie leichter und gibt schneller Gas – bremst besser ab und ich kann sie besser unter Kontrolle halten. Mach dir keine Sorgen, ich gewinn dir das Rennen schon – allein schon aus Trotz, damit ichs diesem Arschloch reinwürgen kann. Und die grauen Haare sieht man bei dir eh nicht – hast nen Vorteil." Erst jetzt klappte auch Shean sein Visir hoch und ein hartes, doch ehrliches Lächeln erhellte seine Züge – er hatte es genossen, wieder fahren zu können, den Rausch des Adrenalins und der Gefahr zu fühlen, die Geschwindigkeit völlig auszukosten.

"Dann fahr mal weiter, wir müssen die Straße hier etwa noch 16 Kilometer hochfahren, dann kommt ein kleiner Schrein an der Straße... Da kannst dann wieder auf mich warten." Er schenkte Shean ein warmes Lächeln, das aber wieder unter dem Visier verschwand, als er es wieder herunterklappte. Wieder fuhr er zuerst los, wohlwissend, daß Shean gleich an ihm vorbeziehen würde.

Und das tat er auch – er scherte sich nicht um Geschwindigkeitsbegrenzungen, denn er wußte, daß er zu schnell war, um aufgenommen zu werden. Erst, als er seiner Schätzung nach vierzehn Kilometer gefahren war, schaltete er runter und verlangsamte – dann nickte er und fuhr bei dem Schrein an den Rand, stellte die Maschine hin und wartete auf den Silberhaarigen, der sicherlich bald nachkommen müßte.

Und er kam recht schnell. Er war nicht so schnell wie Shean und doch reizte Shagen auf dem Stück sein Können gut aus, auch wenn seine Maschine auch noch schneller konnte, doch das reizte er meist auf der Teststrecke aus. Wieder hielt der Silberhaarige bei Shean und wieder klappte er nur das Visier hoch. "Fahre mir jetzt nach... Ich denk, die nächsten Male kannst dann vom Anwesen aus bis direkt dahinfahren."

Der Rotblonde nickte nur und klappte sein dunkles Visier runter – ließ die Maschine dann wieder an und fuhr hinter Shagen her, bis sie schließlich an der Teststrecke ankamen und davor anhielten. "Und wie kommen wir rein ? Pförtner oder Schlüssel ?" Shean war hörbar neugierig – auf die Strecke, doch auch, wie er dann selber herkommen konnte, um sich gründlich auszutoben.

"Schlüssel." erwiderte Shagen und öffnete seine Jacke ein Stück, um die Schlüsselkarte, die er an einem Band um den Hals trug, hervorzuholen. Er stand direkt neben dem Schlitz dafür, zog die Karte durch und gab einen Code ein. Einen Moment später klackte es laut und das gesicherte Tor öffnete sich langsam. "Du kannst gleich auf die Strecke fahren, dahinten gehts zur Boxengasse und von da kommst auf die Strecke...tob dich aus.. Wenn du Werkzeug brauchst, um was einzustellen, dann ist welches in der Boxengasse in der ersten Box, ich werd sie noch öffnen." Shagen erklärte und fuhr dann langsam durch das Tor, das er hinter ihnen wieder absperren würde.

Shean nickte nur auf die Worte und als er durch war, gab er sofort Gas und fuhr auf die Rennstrecke. Zuerst noch eine langsamere Aufwärmrunde, in der er austestete, wo Knackpunkte waren – doch mit jeder verstreichenden Runde wurde er schneller, bis er schließlich mit vollem Speed fuhr, laut dabei auflachte und es einfach nur genoß, den Rausch der Geschwindigkeit durch seine Adern brennen zu fühlen. Erst nach einer Weile verlangsamte er wieder und fuhr an die Boxen – stieg ab und keuchte leise, sah sich um und nahm dann von der Seite eine Wasserflasche, legte den Helm auf die Seite und trank die Flasche in einem Zug leer, da sein Körper nach dem Wasser verlangte.

Der Japaner hatte an der Box gewartet und dort seine Maschine abgestellt. Sein Helm hing am Lenker und er hatte die ganze Zeit auf der Boxenmauer gesessen und zugesehen, während er seine Pfeife rauchte. Er war mehr als fasziniert von Sheans Fahrkünsten. Er war so furchtlos, als kannte er keine Angst und so fuhr er auch. Er fuhr volles Riskio und wenn er sich nicht getäuscht hatte, dann hatte er beim Vorbeifahren sein Lachen hören können. Jede Runde wurde er schneller und schneller, ja, Shean würde das Rennen für ihn gewinnen. Als Shean an die Box kam, drehte er sich um und beobachtete, wie er trank. Sein Blick lag auf der durstigen Kehle, die Haut war verschwitzt und Shean sah mehr als zufrieden und glücklich aus, obwohl er ziemlich fertig war. Lautlos sprang er von der Boxenmauer herunter und ging zu dem Iren. Er trat von hinten an ihn heran und schloss seine Arme um ihn, seinen Kopf auf dessen Schulter legend. "Du siehst glücklich aus."

"Bin ich auch – das Fahren ging mir ab, ich brauche es." Mehr sagte der Rotblonde nicht, doch er blieb entspannt und ruhig ... langsam drehte er den Kopf und roch an dem silbernen Haar, ehe er noch ein leises "Rauchst du eigentlich immer, wenn du hier bist ?" nachsetzte. Doch dann verging dieser Gedanke wieder, als ihre Mägen laut aufknurrten und er nickte und klopfte kurz auf die Arme, die ihn hielten. "Wir sollten wieder zurück – wir haben Beide Hunger."

"Ich rauche, wenn ich entspannt bin." wisperte Shagen ins Ohr des Rotblonden und löste dann seine Arme in einer streichenden Bewegung, die an den Hüften des Kleineren entlang ging. "Ich rufe Hale an, dann kann er was zu essen fertigmachen lassen." Er zog sein Handy aus der Tasche an seinem Jackenärmel und rief kurz an, während er zu seine Maschine ging. Als er da war, steckte er das Handy wieder zurück und setzte sich den Helm auf. "Wenn ich das Tor aufhab, kannst vorfahren... Oder leistest mir jetzt Gesellschaft ?"

Auch Shean war zu seinem Bike gegangen, um noch ein wenig nachzusehen, ob er etwas schrauben oder nachzustellen mußte ... zufrieden damit, daß alles in Ordnung war, sah er erst auf, als Shagen zu ihm sprach. "Nein – diesmal fahr ich langsamer, ich hab mein Baby schon genug hochgejagt." Mit den Worten setzte er sich auf seine Maschine und den Helm auf, verschloß ihn und ungesehen unter dem dunklen Visier huschte ein leises Lächeln über seine Lippen, als er die Hände in ihren fingerlosen Handschuhen schon fast zärtlich über die Griffe des Lenkers streifen ließ. Doch dann packte er wieder fester zu und ließ die Maschine an – nickte zu dem Tor und wartete darauf, daß Shagen aufsperrte und er ihm langsam nachfahren konnte.

Das Tor rollte auch gleich beiseite, als Shagen die Karte und den Code eingab, er fuhr langsam hindurch und als Shean neben ihm ankam, schloss er das Tor wieder. Es hatte schon seine Vorteile, gute Beziehungen zu haben. Er fuhr los und hatte auf dem Rückweg trotzdem noch reichlich Speed drauf, jedoch nicht so viel, wie auf der Hinfahrt. Schon, als würden sie erwartet worden, öffnete sich vor ihnen das Tor zum Anwesen und schloss sich hinter ihnen wieder automatisch. Der Test war wirklich vielversprechend gelaufen, Shagen war sehr stolz auf Shean, endlich hatte er einen Fahrer für derartige Wetten. An den Garagen bremste Shagen und stieg ab, es war inzwischen fast dunkel, eine angenehme Kühle umwehte sein Gesicht, als er den Helm abnahm.

Der junge Ire behielt ihn noch an, bis er seine Maschine in die Garage geschoben hatte und sie dort abstellte ... er wartete, bis auch Shagen nachgekommen war und zog erst dann den Helm ab, strich sich einige der verschwitzten Ponysträhnen nach hinten und legte den Helm auf die Seite. Die Augen geschlossen, atmete er noch immer tief durch das Fahren ... doch dann drehte er sich langsam zu Shagen um sah ihn an, verhüllte keineswegs, daß das Adrenalin noch immer heiß durch seine Adern brannte und ging die wenigen Schritte zu ihm, dabei den Reißverschluß seines Anzuges bis zum Nabel hin öffnend. Als er schließlich bei ihm war, packte er die anthrazitfarbene Jacke des Japaners und zog ihn zu sich runter – küßte ihn hart und verlangend, ehe er ihn wieder losließ, leise knurrte, sich umdrehte und zu seinem Bike zurückging, den Reißverschluß völlig öffnete und auf ihn wartete.

Verblüfft sah Shagen Shean nach. Als dieser den Reißverschluss ganz öffnete, verstand er erst. Shean bot sich ihm freiwillig an, es wäre bescheuert, das auszuschlagen und so lächelte Shagen und öffnete seine Hose. Er kam auf ihn zu und gleich dicht hinter ihn. Ein Keuchen entrann dem Japaner, als er die Hitze der schweißnassen Haut fühlte. Unwillkürlich schlangen sich seine Arme um den Körper des Kleineren, seinen Kopf legte er wieder auf dessen Schulter und er fing an mit einem zärtlichen Knabbern an Sheans Ohr. Er rieb sich an ihm und schnell erregte er sich dadurch, so daß sich seine Härte an den festen Hintern presste. Daß sich Shean ihm freiwillig hingab, war das, was sich Shagen am Meisten gewünscht hatte.

Tief einatmend, kam ihm dieser noch entgegen und drängte sich schon fast an den Größeren heran ... er war heiß, mehr als das und er wollte ihn. Langsam strich seine Hand nach hinten und umschloß die Härte Shagens ... dann hob er ihn ein wenig an und entspannte sich, führte ihn in sich ein und stöhnte dunkel bei dem Gefühl auf. Er hatte schon fast vergessen, wie es sich anfühlte, nach einem Rennen Sex zu haben – es war anders, doch es entsprach seinem Wesen und er genoß es sichtlich, nicht nur ihre nackte Haut, sondern auch das durch die Körperwärme erhitzte Leder zu fühlen, die ihm so vertraute Umgebung und den heißen Rausch des Adrenalins auszukosten.

Das war etwas, das Shagen nicht kannte, jedoch gefiel es ihm und er wollte es hier nicht zum letzten Mal haben. Ein Keuchen entrann seinen Lippen und sein Atem schlug heiß an den Hals des Rotblonden, als dieser ihn in sich einführte. Er kam ihm zu Hilfe und schob seine Hüfte eng an den Hintern des Kleineren, bis er vollends in ihn gedrungen war. Der nasse Schweiß hatte vieles erleichtert, durch das Stehen schien Shean viel enger als sonst, viel erregender durch das Adrenalin, das noch immer durch dessen Körper rauschte und ihm diesen unvergleichlichen Geruch verlieh, der Shagen in den Wahnsinn trieb. Den ersten Stoß nach dem Eindringen genoss das Japaner besonders, sein Atem schlug erneut gegen den Hals und erst jetzt strich eine seiner Hände durch das weiche, rotblonde Schamhaar, um zur Erregung zu gelangen, die er einen Moment später umfasste.

Tief aufstöhnend, schloß Shean die Augen und legte seine Rechte an die Hüfte des Anderen ... unterstützte so dessen Bewegungen und kam ihm noch entgegen, während seine Männlichkeit in der Hand des Japaners zur vollen Härte erwachte. Er zögerte noch einen Moment lang, doch dann drehte er langsam den Kopf und strich mit seinen Lippen über die Wange und die Schläfe Shagens, genoß dessen Nähe ebenso wie das Gefühl der weichen, silberfarbenen Haare und stöhnte ein weiteres Mal dabei auf. Ihn so zu fühlen, war mehr als nur überwältigend ... der junge Ire wußte, daß er sich ihm nun freiwillig gab und daß dies mehr zu bedeuten hatte, als nur einen einfachen One-Night nach einem Rennen – doch es war ihm egal, er wußte inzwischen, daß er es mochte, mit Shagen zu schlafen, und nun, da er von ihm das wiederhatte, das ihm am Meisten bedeutete, gab er ihm etwas Gleichbedeutendes, das Einzige, das er hatte.

Mit einer Drehung des Kopfes fing Shagen die Lippen des Rotblonden ein und verschloss sie mit den seinen. Seine Hand massierte dessen Erregung und mit dem Daumen koste er über die rotleuchtenden Eichel. Es war schön, so schön, er verging fast bei diesem freiwilligen Akt, auch wenn es kein Akt der Liebe war, sondern etwas Anderes. Vertrauen. Seine Stöße wurden tiefer und kräftiger, er trank den Atem Sheans, als würde er ihn zum Leben brauchen.

Heiße Küsse, die seinen Körper ebenso zum Beben brachten wie die Hand, die ihn erregte oder die Härte Shagens ... der Rotblonde wurde weich und gab nach, er war so heiß, daß er nicht einmal mehr bemerkte, wie er sich in Shagen einkrallte und dessen Kopf zu sich zog, ihn mit all seiner Leidenschaft küßte und dessen Mund plünderte. Er fühlte, daß er nicht mehr lange brauchte – doch dieser Gedanke verbrannte ebenso wie seine Zurückhaltung in ihrer beider Leidenschaft.

Shagen bemerkte nur an dem Lusttropfen Sheans, daß er nicht mehr lange brauchte. Sein Daumen verteilte die Flüssigkeit auf der Eichel und strich so noch leichter darüber. Seine Stöße nahmen mit dem Feuer Sheans zu, das auch auf Shagen übergegriffen hatte und sich bei dem Kuss zeigte. Oh ja, er steuerte auch schon auf die Klippe zu, war schon nahe dran und er wartete nur noch auf den Schubs, der ihn stürzen ließ.

Tief aufstöhnend, kam ihm der junge Ire entgegen und krallte sich hart in den Arm, der ihn hielt und auch in das silberne Haar ein ... er kostete es, solange es ihm möglich war, aus, doch dann wurde es zuviel und er warf den Kopf in den Nacken - brüllte laut und dunkel auf, verströmte sich heiß und keuchte rauh unter den noch immer anhaltenden Stößen Shagens. Er genoß es, von ihm genommen zu werden – genoß es wie bei keinem Anderen, ein Gedanke, der erst jetzt langsam Form anzunehmen begann und erst jetzt jeglichen Widerwillen für ihn verloren hatte.

Dieses Kommen von Shean war der Schubs, der Shagen gefehlt hatte, der Stoß in den verengenden Körper stieß ihn heftig an und er ließ sich in seinem Kommen fallen. Ein leiser Laut löste sich nur von seinen Lippen, er war fast ein Aufwimmern, gemischt mit einem Schluchzen. Shagen klammerte sich an den Körper vor sich, um den Halt nicht zu verlieren, sein Gesicht grub er in das weiche, rotblonde Haar und brauchte einige Momente, um sich zu fangen und ein "Ich danke dir." zu wispern, das so ehrlich war, wie nichts anderes.

Auch Shean brauchte noch ein wenig, um zu Atem zu kommen ... er drehte langsam den Kopf und schloß die Augen, als seine Wange an der warmen Schläfe und Wange des Japaners zu ruhen kam. "Kein Problem – ich will das nur bald wieder wiederholen." Mehr sagte er nicht – es war mehr, als er jemals zu dem Japaner sagen wollte, doch er meinte es ernst. Erst dann löste er sich von ihm und nahm einen der Lappen von der Seite – säuberte sich und kam zu Shagen, wischte auch ihn ab und betrachtete den Größeren, ehe er ihn wieder an der Jacke packte und in einen mehr als nur feurigen Kuß zog.

Den erwiderte Shagen ebenso feurig und schnaufte fast ein wenig, als sie sich wieder lösten. "Kannst du gern haben." antwortete er jetzt erst mit leicht rauer Stimme und schloss seine Hose wieder. Sein Blick lag dabei auf dem Anzug von Shean, dieses Teil war einfach nur geil.

Mit einem kurzen, harten Nicken wandte der Rotblonde sich ab und zog den Reißverschluß dann wieder bis zum Nabel hoch – dann hängte er den Helm an den Lenker und tätschelte die Maschine ein letztes Mal, ehe er mit einem kurzen "Das Essen wartet. Hm ?" zu Shagen aus der Werkstatt trat und den Weg zur Villa entlangging, den Hintereingang zu seinem Zimmer nahm und dort erst einmal unter die Dusche stieg, um sich den Schweiß und die letzten Reste ihrer Vereinigung runterzuwaschen.

Shagen ging sich auch duschen und nachdem er sich abgewaschen hatte, stieg er in die große, dampfende Wanne und steckte sich seine Pfeife an. Omi wuselte derweil mit einem großen Tablett zum Zimmer von Shean. Er hatte für ihn gekocht und wie er gekocht hatte. Der Teller sah chaotisch aus, aber es war echt lecker. Auf dem Teller waren zwei HotDogs, ein Steak und etwas querbeet geschnittene Bratkartoffeln. Auf einem zweiten Teller war ein Salat. Mit seinem schmalen Fuß schob er die leichte Schiebetür auf, trat ein und schob sie wieder zu. Das Tablett balancierte der Kleine dann zum Tisch und baute alles mit einem glücklichen und stolzen Lächeln auf. Zu guter Letzt zog er eine große Flasche Cola aus der Tasche seines Hausmantels, den er gern über seinem Hauskimono trug.

"Kleiner ? Was machst du denn hier ?" Ein wenig verdutzt sah der junge Ire auf Omi, als er aus der Dusche kam und ihn da stehen sah. Doch dann fiel sein Blick auf das Essen und ein hungriges Lächeln erwachte auf seinen Zügen – schnell ging er zum Tisch und warf das Handtuch, mit dem er gerade noch seine Haare getrocknet hatte, einfach zur Seite, quetschte den Kleineren kurz an sich und wuschelte mit einem "Verdammt, du kannst Gedanken lesen !" durch dessen Haare. Dann ließ er ihn wieder los und setzte sich hin – schnappte Messer und Gabel, begann hungrig reinzuhauen und zeigte so unmißverständlich, daß es ihm schmeckte.

Omi quietschte vergnügt auf, als Shean ihm durch die Haare strubbelte, setzte sich ihm dann gegenüber, stützte den Kopf auf beide Hände und beobachtete Shean beim Essen. Seine braunen, großen Mandelaugen schienen ihn nicht einen Moment aus den Augen zu lassen. Der Kleine war glücklich, weil Shean so hungrig aß, wusste er, daß es schmeckte. Dann ging aber die Tür auf und ein blonder Haarschopf kuckte herein. "Omi, hier bist du !.... Du musst noch die Küche aufräumen, da siehts aus wie Kraut und Rüben." schimpfte der Blonde, auch wenn er es nicht böse meinte, dann kam ein. "Oh, Hi... Du bist Shean, nicht wahr ?... Wir kennen uns noch nicht. Ich bin Schlange, oder auch Matthias Müller...Aber kannst mich Matze nennen." Der schlanke halb Japaner und halb Deutsche trat kurz ein, jedoch nur, um Omi am Kragen zu packen und rauszuschleifen.

Bei den japanischen Worten hatte der junge Ire eigentlich mehr weg-, als zugehört, auch wenn er den Anderen beobachtete – doch als dieser sich vorstellte, nickte er nur und anwortete ein kurzes "Shean. Wirst ja schon von mir gehört haben und wenn du ein wenig mehr Zeit hast, können wir ja mal ein paar Takte reden.", ehe er sich wieder seinem Essen widmete. Daß es so viele Mischlinge hier gab, verblüffte ihn zwar, doch er legte den Gedanken für später ab, da er noch nicht mit dem Essen fertig war.

"Hey, klar, können wir gern mal machen... Und hab schon gehört von dir, das Meiste von Cesare...Aber so ein Monster, wie er beschreibt, bist gar nicht." Matze lachte leise und zerrte Omi dann weiter. "Können ja mal was zusammen in der Stadt unternehmen oder so." Und dann war er weg, so schnell, wie er gekommen war und nur das Jammern von Omi hallte durch den Gang, er wollte nicht aufräumen.

Leise lachend, schüttelte Shean den Kopf – murmelte noch ein leises "Monster, pah .... für den vielleicht, und das mit Freude !", ehe er sich wieder seinem Essen widmete. Der deutsche Akzent war unverkennbar in dem Englisch gewesen – doch dieser Blonde war ihm sofort sympathisch, ja, er freute sich darauf, mehr von ihm zu erfahren.

Nur etwas später betrat Shagen das Zimmer. Er trug wieder nur seinen Hauskimono und nichts weiter, wenn man von seiner Pfeife absah. Daß er die Nacht wieder bei dem Rotblonden verbringen wollte, war deutlich.

Schon als die Türe sich öffnete, hob Shean den Kopf – doch er nickte nur und aß zu Ende, ehe er die Cola aufnahm und in einem Zug austrank, aufstand und zu dem Größeren kam. "Du solltest Hale öfters mit Omi kochen lassen – es schmeckt zwar super, aber scheinbar hat er aus der Küche ein Schlachtfeld gemacht, Matze hat ihn vorhin geholt, damit er wieder saubermacht. Du hast eine ziemlich bunte Mischung hier, fällt mir auf ..." Seine Worte waren zwar rauh wie immer und auch seine Art besaß noch immer die unterschwellige Wildheit ... doch er war ruhig, als er zu Shagen kam und ihm einfach die Pfeife aus der Hand nahm, auf den Tisch legte und ihm den Kimono bis zu den Unterarmen herabriß, um ihn dann leicht in den Brustmuskel zu beißen.

Shagen knurrte weich auf. "Kannst Omi nächstes Mal ja beim Aufräumen helfen." Auf das mit der Mischung ging er nicht ein, seine Finger schnappten nach einer der Creolen in der rechten Brustwarze Sheans und er zog ihn daran sacht zur Matratze. "Wir können Morgen reden." Er stieß ihn aufs Bett und kam dann zu ihm. Er gab ihm keine Möglichkeit zu antworten, denn seine Lippen versiegelten die des Rotblonden, um dessen Feuer für die Nacht zu schüren.

Und Shean hatte auch gar nicht vor, noch etwas zu sagen – er knurrte nur leise und packte den Größeren, rollte ihn auf den Rücken und legte sich über ihn, verschlang ihn schon fast in ihrem Kuß und sorgte so dafür, daß ihre Nacht wirklich feurig werden würde.

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