Balken01a


 Shagen und Sean  08
 

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Seither waren mehrere Tage vergangen ... mittlerweile hatte man auch die Trümmer aus seinem Zimmer geräumt und ihm neue Möbel gegeben – doch diese waren gerade wieder dabei, Bekanntschaft mit den harten Wänden zu machen, denn Shean war gereizt und unruhig und das war gelinde gesagt, noch eine Untertreibung. Als er am Morgen nach seinem ersten Kunden aufgewacht war, hatte er erst einmal eine lange Zeit unter der Dusche verbracht und dann seine Bettwäsche an die Seite gefeuert – den Diener, der sie abholte, mit einem lauten Knurren Fersengeld geben lassen und seither seine Zeit damit verbracht, zu essen, seinen Körper zu trainieren und sich zu erholen. Und während der ganzen Zeit war seine Wut stetig gestiegen – hatte sich ebenso wie seine Energie aufgestaut, da er sich nicht austoben konnte, in dieses Zimmer eingesperrt war und nichts hatte, das ihn ablenkte. Hinzu kam noch, daß er zwar bei dem Kunden durch Shagens Hilfe gekommen war – doch er war in diesem Fall genommen worden und das half nicht unbedingt, sein dominantes Wesen einzudämmen. Und so packte er schließlich das Nachtkästchen und zerschlug es an der Wand – knurrte dabei laut und lief wieder in dem Zimmer hin und her, damit mehr als nur deutlich dem Tier gleichend, dessen Namen er nun trug. Keji, einer der älteren Wachmänner, sah sich das Ganze am Monitor an und seufzte leise ... strich sich dann über das Gesicht und nickte, ehe er Hale zu sich winkte und leise zu ihm wisperte. "Ich weiß nicht, wie du das siehst – aber ich denke, der braucht Jemand, den er sich nehmen kann, bevor er wieder alles kurz und klein schlägt."

Hale sah kurz auf den Monitor und nickte. "Ich weiß....warte." Er griff nach dem Telefon und rief Shagen an. Nach kurzem "Hm, ja.....Okay....Gut, machen wir, Meister Shagen." legte er auf. "Einer von uns Drei, wir sollen uns einigen oder knobeln....Magst du ?" Er grinste, weil er die Antwort schon wusste. Im Hintergrund hörte er Kazuji, der es sich gemütlich gemacht hatte und sich mit lauter Musik von seinem Discman beschallen ließ.

"Ich würd sagen, knobeln ... unsere eigenen Hölzchen, Hm ?" Keji grinste kurz hinterhältig, ehe sein Gesicht wieder den gewohnten Ernst annahm – ohne die Miene zu verziehen, sah er zu dem Frischling und bellte ein "Hey ! Aufstehen, Arbeit !!", erwartend, daß der Neue ihm als seinem Vorgesetzten sofort gehorchte.

Auch Hale kam nach, er hatte drei kleine Hölzchen in der einen Hand. Kazuji schaltetet gleich die Beschallung ab und stand auf. "Was ist denn ?" Doof fragte und eine Braue hob, als er die Stäbchen sah. "Also, einer von uns Drei muss seinen Arsch hinhalten, damit der Tiger ruhiger wird. Meister Shagen sagt, wir sollen uns einigen oder knobeln. Da ich sicher bin, daß sich Keiner von uns Drei freiwillig ficken lässt, knobeln wir gleich." erklärte Hale nun knapp und der Jüngere hob leicht seine Hand, als er ein. "Aber ich dachte, du stehst drauf, Hale ?" fragte. Er fing sich dann aber gleich einen Klaps auf den Hinterkopf ein. "Scheißegal, was du denkst, wir knobeln !" Er hielt Keji die Hölzchen hin, er durfte zuerst.

"Du bist einfach nur dumm, Kleiner. Selbst wenn Hale drauf steht – denkst du, er steht drauf, sich von dem zerbeißen zu lassen ? Also." Mit diesen Worten nahm Keji eins der Hölzchen – er wußte, daß es ein langes war, denn er hatte dieses Spielchen schon oft mit Hale gespielt. Die beiden Hölzchen, die jener noch in der Hand hatte, waren Beide lang – doch wenn der Frischling eines zog, würde Hale nur einen winzigen Druck mit den Fingern ausüben und es würde entzweigehen, während er selbst noch ein weiteres Langes in der Hand behalten würde. Es hatte bisher immer geklappt – das Prinzip war so simpel wie erfolgreich und es hatte auch seinen Zweck, nämlich dem Frischling ein wenig Disziplin und Selbstbewußtsein einzubläuen.

Der Junge schluckte trocken und leckte sich ängstlich über die Lippen. Hatte er nicht schon genug erlitten ? Er zog und wie erwartet, reichte es, daß Hale ein wenig fester hielt und das Stäbchen rutschte aus der Verlängerung heraus und war kurz. Hale zog dann rasch das Letzte und hielt es an das des Frischlings. "Tja, Pech, was ? …Stehst das schon durch, einfach entspannen und stillhalten. …Und halt verdammt nochmal deine Klappe, sonst beisst er dir den Schwanz ab !" Kazuji war kreidebleich. "Aber...aber ich." Er weinte fast, doch Hale ließ sich nicht erweichen. "Los, zieh dich aus." Hale half gleich schon nach und so hatte er den jungen Mann rasch entkleidet. Er griff noch eine Tube mit Gleitgel und schob ihn vor sich her zum Zimmer. Er und Keji würden sich das Ganze dann am Monitor ankucken. Mit einen Ruck öffnete der Mischling die Tür und warf Shean die Tube gleich zu. "Fang !" Dann schubste er Kazuji ins Zimmer und Rums, war die Tür wieder zu. Shean würde schon wissen, was gemeint war.

Der junge Ire hatte die Tube sofort gefangen und nun erwachte ein hartes, nichts Gutes verheißendes Lächeln auf seinen Lippen .... langsam kam er auf den ängstlichen, jungen Wachmann zu und musterte ihn, knurrte schließlich auf und packte ihn, warf ihn auf das Bett und hielt ihn dort mit der Hand im Genick auf dem Bauch liegend fest. "Sieht so aus, als ob Hale genau wüßte, was ich brauche ... zumindest zum Teil. Du bist das Arschloch, dem es so gefallen hat, daß ich die Tattoos bekommen habe, nicht ?" Seine Stimme war gefährlich ruhig – mit der Linken öffnete er den Klappverschluß der Geltube und drückte ein wenig heraus ... ließ die Tube dann einfach fallen und drang sofort mit drei Fingern in den bebenden Wachmann, verschmierte das Gel ein wenig und fauchte ein "Mach dich locker, verstanden ?!!" in dessen Nacken, ehe er einfach die Rechte löste und ihm in den Nacken biß. Dann nahm er die Finger raus und drang sofort und hart in ihn ein – es war schon viel zu lange her, daß er das hatte tun können und so war er nicht nur äußerst gereizt, sondern auch entsprechend beherrschend, während er mit der Rechten dessen Schulter auf das Bett gepreßt hielt.

Kazuji erwiderte nichts weiter, er hielt sich wacker daran, was Hale ihm sagte. Schnauze halten und entspannen. Was nicht wirklich leicht war. Als die Finger in ihn drangen, keuchte er ziemlich auf, bei dem Biss entkam ihm ein Wimmern und als dann die Härte Sheans in ihn drang, machte er sich fast in die Hosen, so krass fühlte es sich an. Die Finger des jungen Wachmannes gruben sich in die dünne Decke, die noch auf der Matratze lag und er biss die Zähne zusammen. An Entspannen hatte er ordentlich zu tun und es gelang ihm erst richtig, nachdem Shean einige Male die Prostata gestreift hatte. Hale war sofort zurück ins Wachzimmer gerannt und bekam gerade so mit, wie Shean die Finger in Kazujis Hintern bohrte. "Autsch !" Er war echt mehr als froh, daß er nicht da lag.

Shean verstärkte seinen Biß noch, bis sich der Größere unter ihm langsam entspannte ... erst dann löste er seine Zähne und wisperte ein raues "Merks dir das nächste Mal, wenn du deine Klappe aufreißt !!", ehe er wieder verstummte und zustieß. Er war viel zu heiß, als daß er es genießen konnte und so dauerte es auch nicht lange, bis er sich in ihn verströmte und dabei den Kopf mit einem lauten Brüllen in den Nacken warf – dann zog er sich auch sofort wieder zurück und schnaubte geringschätzig, setzte sich neben den Größeren und nahm die Packung mit den Feuchttüchern auf, um sich zu säubern. "Trags mit Fassung, Kleiner – auf nem Bike wärs härter gewesen." Mit den Worten warf er ihm zwei der Feuchttücher hin und stand auf – ging ins Bad und erleichterte sich dort, ehe er sich runterwusch und darauf wartete, daß der Andere endlich ging.

Der machte sich auch so schnell ihn seine wackligen Beine trugen, davon, er hatte sich nur kurz abgeputzt und klopfte an die Tür, daß er jetzt rauswollte. Hale war auch gleich losgegangen und öffnete. Kazuji wankte etwas benommen an ihm vorbei, er wollte nur noch unter die Dusche. Hale ging nun ins Zimmer und wartete, daß Shean aus der Dusche kam.

Das dauerte auch nicht lange – ein wenig verwundert sah der Ire auf den Großen, ehe er zum Bett ging und dort seine Jogginghose wieder anzog. "Laß mich raten .. ihr habt den Kleinen absichtlich geschickt, Hm ? Sonst wär der doch nicht gekommen ..." Seine Worte waren ruhig, denn er hatte nichts gegen Hale, im Gegenteil - dessen Gegenwart beruhigte ihn ein wenig, vertiefte die Erleichterung, die er gerade gehabt hatte, noch.

"Jo, haben wir... Hast es gebraucht, um Dampf abzulassen... Wir haben geknobelt, wer kommen soll und der Kleine hat das kurze Hölzchen gezogen." Hale grinste und zuckte mit den Schultern. "Gehts nu besser ?" hakte er gleich nach.

Erst jetzt sah Shean zu ihm hoch – dann schmunzelte er leise und nickte. "Ein wenig schon, ja. Hatts gebraucht, auch wenn mir die Bikes gefehlt haben. Laß mich raten, du hast die Trickhölzer hergenommen, Hm ? Oder machst du sowas nicht mehr ?" Es stimmte ... es hatte ihm gutgetan, daß er sich ein wenig abreagieren konnte. Doch die Freiheit, die er sonst genossen hatte, das stundenlange Fahren auf seinem Bike, all das ging ihm ab, auch wenn er es hier wärmer hatte, immer genug zu essen und auch ein richtiges Dach über dem Kopf.

"Pssst.. Das muss nicht Jeder wissen, Okay." Hale zischte leise. "Die Frischlinge werden so erzogen.. Wie in der Gang eben auch, verstehste ?" Er flüsterte nur wieder und lächelte dann leicht wehmütig. "Ich kann dich verstehen... Das Biken geht dir ab, ne ? ...Vielleicht kann ich was drehen, Okay ?"

Einen Moment lang sah man, daß Hale voll ins Schwarze getroffen hatte – doch dann verging dieser Moment wieder und Shean schmunzelte nur, drehte sich dann um und nahm die Stoffbänder auf, die er sich immer bei seinem Training um die Fingerknöchel wickelte. "Laß nur, Großer – du sollst keinen Ärger kriegen. Wir wissen Beide, was passieren würde, wenn ich hier raus und an ein Bike käme, also laß das lieber. Hoffentlich ist der nächste Kunde für mich ein richtiges Arschloch, dem ich dann ein wenig die Fresse polieren kann ..." Bei den letzten Worten ließ er die Fingerknöchel knacken – ging dann einfach zu der Metalltüre und schlug dagegen, immer und immer wieder, um sich abzureagieren und auch abzuhärten.

Hale nickte zu sich selber, dann trat er zu Shean und tickte ihm auf die Schulter. Kaum, daß er sich umdrehte, schlug er ihm einen leichten, rechten Haken und trat ein Stück zurück und in Straßenkampfposition.

Instinktiv ging auch der Ire in Kampfposition und ballte seine Fäuste ... doch dann erwachte ein kurzes, hartes Lächeln auf seinen Lippen, als er nickte und die Herausforderung annahm. Dies war kein fairer Kampf nach Regeln – dies war Straßenkampf, doch sie hielten sich ein wenig zurück, nahmen nur die "abgeschwächte" Version, die man gut zum Trainieren verwenden konnte, auch wenn es Kraft kostete und sowohl die Schläge wie auch Tritte schmerzhaft waren. Doch es würde keine ernsten Verletzungen geben – nicht bei einem solchen Übungskampf.

Erst, als Hale merkte, daß Shean nicht mehr so ganz konnte, hörte er auf und lächelte hart. "Ist lange her... Das können wir jetzt jeden Tag machen, wenn du magst…Hm ?" Wenn Shean schon nicht auf ein Bike dürfte, dann wollte Hale ihn so etwas fordern. Es klopfte dann plötzlich leise an der Tür und Hale öffnete sie vorsichtig. "Omi ?...Was machst du denn hier ?" fragte er etwas verblüfft und sehr sanft. "Ich habe mich gesorgt." wisperte eine sachte, leise Stimme. "Das musst du doch nicht, Omi... Mir passiert schon nichts, Kleiner." Dann klebte der kleine, zarte, junge Mann plötzlich an ihm dran und klammerte. "Aber ich sorg mich trotzdem." Hale seufzte leise und hob die Arme ein wenig. Die kleine Klette würde ihn sicher nicht so schnell loslassen.

Völlig verdutzt sah Shean auf den zierlichen, jungen Mann, dessen lange, schwarze, seidige Haare bis über den schmalen Hintern wallten ... langsam kam er näher und betrachtete ihn sich, lachte dann leise und sah zu Hale auf. "Sag mal – der Kleine, der hängt ja schlimmer an dir dran, wie die Bullen nach nem Überfall, Hm ? Arbeitet der auch hier ?"

Sofort klammerte Omi fester, man sah es, weil er sich regelrecht in den Hauskimono Hales krallte. Er starrte Shean mit großen, hellbraunen Mandelaugen an und Hale lachte leise. "Das ist Omi, die kleine Mandelblüte. Hab dir doch erzählt von ihm." Er drehte sich und da Omi sich an ihn klammerte, musste der sich mitdrehen. Hale überragte den zierlichen, jungen Mann fast um zwei Kopf und war doppelt so breit, mindestens. "Omi, das ist Shean, er arbeitet jetzt auch hier."

Erneut ließ der Ire den Blick über Omi schweifen – dann schmunzelte er und nickte, lehnte sich an Hale und grinste plötzlich. "Ich tu dir schon nichts, Kleiner – du hast mir nichts getan und ich habs Hale versprochen, daß ich dir nichts tue. Bist ja ein ganz ein Hübscher – und so schreckhaft ? Mandelblüte paßt, du bist genauso hübsch und zerbrechlich, auch wenn ich das doof finde, jeden nach sonem Mist zu benennen."

Hale schwieg lächelnd und Omi schnappte nach Luft und schürzte die Lippen. Er ließ Hale sogar los und stemmte noch die zarten Hände in die schmalen Hüften. "Das ist hier nun mal so, jeder hat einen Namen. Ich find das wirklich schön, und Tiger passt zu dir, so wie du knurrst." Er knurrte nun auch, um Sheans nachzuäffen. Hale grinste nur und schüttelte den Kopf, Omi sah bei allem, was er tat, süß aus. Selbst wenn er sauer war, konnte man ihn kaum ernst nehmen.

Ein wenig verdutzt sah Shean den Kleinen an, der sich so vor ihm aufbaute – dann lachte er einfach auf, ein offenes, befreiendes Lachen, das schon lange nicht mehr aus seiner Kehle gekommen war. Nachdem es wieder verstummte, schüttelte er nur grinsend den Kopf – wuschelte kurz über die Haare des Kleineren, neigte sich dann näher und wisperte in dessen Ohr. "Da fehlt noch ein wenig Substanz, Kleiner ... es klingt eher wie ein weiches, sanftes Schnurren bei dir, kannst du das auch ?" Erst dann richtete er sich wieder auf und klopfte Hale auf die Schulter – nickte zu Omi und setzte noch ein "Solltest deinen Kleinen wieder nehmen, er braucht dich." nach.

Omi schauderte es leicht bei der rauen Stimme, doch bei den Worten zu Hale schürzten sich wieder seine schmalen Lippen. Er fasste allen Mut und trat Shean dann so fest er konnte, auf den Fuß. Jedoch wetzte er dann aus Angst vor der eigenen Courage aus dem Zimmer und hinauf zu seinem. Hale lachte nun auf und legte seinen Arm um Shean. "Sag ja, er ist süß."

Dieser sah nur verdutzt dem Anderen nach und rieb sich kurz die Zehen an seinem Unterschenkel, da er barfuß gewesen war und der Kleine Holzpantoffeln angehabt hatte – doch dann lachte er wieder auf und nickte, lehnte sich ein wenig an den Größeren und wickelte die Stoffstreifen von seinen Händen. "Jap, der ist wirklich süß. Und da hättest mir nicht mal das Versprechen abringen müssen, sowas wie den faß ich nicht hart an. Der bricht ja gleich auseinander ... eigentlich ist der wie was Kleines, das man beschützen möchte. Er hat viele Kunden, Hm ?"

"Jap, hat er.. so Zuckermäuschen sind beliebt. Wir haben ihn aus dem übelsten Hurenhaus gefischt. Die haben ihn als Schulmädchen verkleidet und so kleine Rollenspiele machen lassen, die dann in ner Vergewaltigung endeten... Seit er hier ist, da ist er schön aufgeblüht und trägt auch keine Weiberfummel mehr... nur Kimono und hübsche andere Sachen." Hale seufzte, als er etwas aufs Zimmer zutrippeln hörte. Ebenso leises Zetern, das langsam lauter wurde...und lauter und lauter und schriller. "Hale !!!... Omi spinnt total herum.. Beruhige ihn bitte !!" und schon stand der Phönix in der Tür.... in voller Pracht, Schönheit und Arroganz.

Schon, als das Zetern zu hören war, senkten sich die Brauen Sheans, da er die schrille Stimme erkannte und sie ihm Kopfweh verursachte – als der Italienermischling dann schließlich in der Tür stand und sich eitel die braunen Haare wieder nach hinten strich, während er Hale kommandierte, knurrte der Ire dunkel auf. "Hör auf zu Keifen, Zicke – ich krieg Schädelweh davon ...."

Cesare stemmte die Hände in die Hüfte und knickte auch leicht mit der Hüfte ein dabei. Es sah nicht so süß aus wie bei Omi, eher eingebildet. "Du !....Du warst das mit der Tür !!.... Du bist ein wilder, unkultivierter Mistkerl !!" Er steckte seinen Arm aus und zeigte auf Shean. Hale hingegen würde gern verdampfen oder so. Cesare durfte nichts passieren. "Beruhig dich, Cesare." Hale ging vor und versuchte, den Phönix aus dem Zimmer zu schieben, er bekam jedoch eine schallende Ohrfeige. "Nicht so grob, verdammt !!"

In diesem Moment erwachte ein tiefes, grollendes Knurren in der Kehle des jungen Iren – er riß Hale einfach aus dem Weg und holte ansatzlos aus, schlug dem zickigen Italienermischling die Handfläche mit einer solchen Wucht ins Gesicht, daß diesem die Haare und die Haarnadeln flogen und der schlanke Mann zur Seite geschleudert wurde. "Wild und unkultiviert ?!! Mit Stolz, du verfluchte Zicke !!!" Seine Worte waren anders als bei Shagen ... nun waren sie kalt, so kalt, wie sein Blick es war und dieser riet Cesare, nichts mehr zu sagen, wenn ihm seine Schönheit lieb war.

Cesare schrie panisch auf und fiel durch den heftigen Schlag auch noch hin. Hale stürzte schon fast zu ihm und hockte sich neben ihn, um sich das Gesicht anzusehen. Ein dicker, fetter Handabdruck prankte auf der Wange und Cesare schien so verstört, daß er gar nichts zu sagen wusste. "Musstest du ihm ins Gesicht schlagen... Verdammt, Shean !" schimpfte er und hob Cesare auf. Der klammerte sich heulend an ihn und schluchzte leise, während er sein lädiertes Gesicht im Stoff des Kimonos versteckte. Vom Gang her hörte man die raschen Schritte Shagens, der alles vom Monitor aus gesehen hatte. "Hale, bring ihn in sein Zimmer !!" donnerte er los und Hale tat, was er sagte. Shagen kam dann sofort in das Zimmer Sheans und schloss die Tür hinter sich. "Hättest du ihn nicht woanders hinschlagen können, verdammte Scheiße nochmal ?!.... Ein Hieb in den Magen oder ein Tritt in die Eier."

Der junge Ire war derweil wieder zurück in sein Zimmer gegangen und hatte das ohne ein Wort mit angesehen ... bei den Worten des Silberhaarigen schnaubte er nur und setzte sich auf sein Bett, verschränkte die Arme und richtete seine Augen, die nun die Kälte verloren und langsam einer heißen Wut wichen, auf Shagen. "Weil ich Hale versprochen habe, ihn nicht zu verletzen, darum !!! Die Stimme der Zicke hat mir den Kopf dröhnen lassen, aber daß er dem Großen eine gewischt hat, war verdammt nochmal nicht Okay ! Nur weil er sauer auf mich ist und sich nicht traut, mir eine zu kleben, soll er es gefälligst nicht an Hale auslassen ! Mit ein wenig Eis isses bis heut Abend weg – hätte ich ihn getreten, läge er jetzt auf der Intensivstation, und das weißt du so gut wie ich !!"

"Dann kann ich ja wohl froh sein, daß du es Hale versprochen hast....Naja, wenigstens wird er dir aus dem Weg gehen." seufzte Shagen und rieb sich die Augen. "Und daß du den Wachmann gevögelt hast, da kann ich auch froh sein." fügte er leise an und sah Shean dann an. Er musterte den Iren und schien ihn regelrecht zu erforschen, als wenn er sehen könnte, was in ihm vorging.

Am Anfang schnaubte dieser nur, doch die letzten Worte brachten ihn sichtlich aus dem Konzept. Völlig verdattert sah er zu dem Silberhaarigen und runzelte skeptisch die Stirn – erwiderte den Blick ohne auch nur einen Moment der Unsicherheit und fragte ihn schließlich nach einer Weile. "Sag mal – verarscht du mich jetzt ?"

"Das ist mein voller Ernst.. Hättest dich nicht beim Vögeln abreagiert und hätte es nicht das Versprechen gegeben, hätte Cesare jetzt wohl ein gebrochenen Kiefer oder Schlimmeres." Shagen hielt dem Blick stand, die Unsicherheit war ihm keineswegs entgangen, es war zu offensichtlich gewesen. "Traust du mir solche Worte nicht zu ?"

"Ehrlich ? Nein. Aber es ist gut, wenn du dich um die Zicke sorgst. Wieso darf der Hale eigentlich eine knallen ?! Wenn ich den Wächtern hier eine knalle, weil sie mich wohinzerren, ist das was Anderes, aber Hale hat nichts weiter getan, als ihn wieder rauszuschaffen, damit ihm nichts passiert ! Verdammt nochmal ... und KLAR kannst du froh sein ! Ich hätt dem am Liebsten das Herz durch die Gurgel gerissen, diesem eitlen Fatzke ...." Eines war deutlich und mehr als nur klar zu erkennen ... so gern er Hale mochte und auch langsam Shagen ein wenig Respekt entgegenbrachte, so sehr widerte ihn Cesare an, es war eine völlig andere Art der Wut, kalt und deshalb noch um ein Vieles unberechenbarer.

"Cesare schlägt ständig um sich... Er ist so.... Meist tut es ihm später wieder leid. Er weiß es oft nicht besser....Jeder hier hat eine Geschichte, die das Leben der Einzelnen einschneidend prägt.....Und ich liebe jeden Einzelnen auf seine eigene Art und Weise." Shagen wusste gar nicht, warum er sich zu rechtfertigen versuchte. Um sich abzulenken, zog er seine Pfeife aus dem weiten Ärmel und zündete sie sich an. Das Rauchen beruhigte ihn meistens, etwas, das er jetzt auch brauchte.

Nur erneut leise schnaubend, nahm Shean die Arme auseinander und legte sich in das Bett zurück – er verschränkte die Arme nun unter seinem Kopf und beobachtete den Anderen, froh darum, daß er sich das Zigarettenrauchen niemals angewohnt hatte, denn sonst wären die letzten Tage für ihn die Hölle gewesen. "Solltest du auch – schließlich bringen dir deine Schäfchen Geld. Und das würden sie sonst nicht, Hm ? Schließlich müssen sie ihre Dienste ja freiwillig machen. Achja, nochwas – denk gar nicht dran, Hale zu verbieten, daß er mit mir ein wenig trainiert, er braucht das ebenso wie ich. Oder ist es dir lieber, wenn ich wieder auf die Möbel und Wachen umsteige ? Macht auch Spaß, nur nicht ganz soviel."

Shagen setzte die Pfeife von seinen Lippen ab und sah Shean etwas erstaunt an. Er hob eine Braue und nickte schließlich, bevor er sich die Pfeife wieder in den Mund steckte. "Hab nichts gegen.. so spar ich das Geld für die Möbel und für den Arzt." murmelte er leise und lehnte sich an der Wand an. "Du magst Hale gern, was ?.... Er sieht dich schon fast als kleinen Bruder." Innerlich wünschte er sich, daß Shean ihn auch so mochte, aber das konnte er nicht erzwingen.

"Weil er wie einer für mich ist. Ich hatte nie Geschwister, außer die anderen Kinder der Biker. Aber er kannte meine Mutter, er hat ... sie eben mal gesehen. Und er weiß, wovon ich rede – kennt das, was ich kenne. Und er ist nicht so aufbrausend wie ich, kann mich bremsen. Er ist dir völlig treu ergeben, Silberhaar – deshalb vertraue ich ihm auch, denn ich kann ihn einschätzen. Du kennst das nicht - aber für uns ist die Treue zum Boß etwas, das überlebensnotwendig ist. Einmal hat er die Treue zu seinem Boß verletzt, weil er .. egal. Jedenfalls wäre er beinahe deshalb erschossen worden, weil er zu seinen Grundsätzen stand. Bei dir scheint er gern zu sein, das heißt, daß er bei dir so sein darf, wie er sein will. Deshalb ist er dir treu. Einfache Sache, nur schwer zu erklären. Bin eh nicht gut darin, also lassen wir das." Erst jetzt schloß er die Augen bis auf einen schmalen Spalt – Shagen war ruhig, er strahlte die Ruhe auch aus, und selbst wenn er was vorgehabt hätte, die Zeit, die er dafür brauchte, die Pfeife wegzulegen, wäre genug, um zu reagieren.

Shagen wusste, was Shean meinte, schon bevor der Ire bei ihnen war, hatte Hale ihm so Einiges erzählt, was ihn belastete. "Weil er nicht half, als eine Frau vergewaltigt wurde... Er hatte es mir erzählt, als er ein halbes Jahr bei mir war. Der Andere, der sich weigerte, ist erschossen worden. Hale entging dem, weil er der Freund des Anführers war." erzählte er leise. Er verschwieg aber, daß Hale ihm jetzt nachträglich erzählt hatte, daß es Sheans Mutter war. Seine Pfeife legte er nun langsam weg und trat ebenso langsam auf die Matratze zu. Auf dem kurzen Weg dorthin öffnete er seinen Kimono und ließ ihn von den Schultern auf den Boden gleiten.

Der Ire sagte nichts auf die Worte, sondern biß nur kurz die Zähne zusammen, denn er würde darüber nichts sagen. Als Shagen jedoch die Pfeife weglegte, hatten sich seine Lider ein winziges Stück geöffnet, erst jetzt hob er den Blick und ließ ihn über den hellen Körper wandern. Helle, weiße Haut, die manchmal auch Narben aufwies – ein Körper, der zwar stark und sichtlich trainiert war, doch nicht zu massig. Haare, die wie lebendes Silber seinen Rücken runterflossen und Augen, so grün wie frische Baumtriebe. Und unübersehbar der silberfarbene Drache, der sich um diesen Körper wand. Auch wenn er es niemals zugeben würde – Shean erkannte die reine, ungebrochene Schönheit des Japaners an, er war etwas Seltenes und auf seine herbe Art so schön wie seine Schätze. Der Rotblonde wußte, was Shagen haben wollte – und nur die Tatsache, daß er ihm ein klein wenig die Wahl ließ, war ausschlaggebend dafür, daß Shean seine Augen wieder schloß und so entspannt blieb, wie er war. Es war keine Einladung – doch es war auch keine Abweisung, was Shagen daraus machen würde, überließ er ihm.

Der kam näher und kniete sich auf die Matratze. Er ließ Shean eine Wahl, kam nur langsam auf ihn zugekrabbelt und legte sich neben ihn. Er sah ihm ins Gesicht, hob eine Hand und strich ihm hauchzart über die Wange.

Unmerklich bei der sanften Berührung zu beben beginnend, öffnete ihm der Rotblonde seine Lippen ... es war eine unwillkürliche Bewegung, doch er verhinderte sie nicht, auch wenn er es sich selbst nicht erklären konnte. Vielleicht waren es die Zärtlichkeiten ... er konnte eher damit umgehen, es verdrängen, wenn Jemand grob war. Solche sanften Berührungen brachten ihn aus dem Konzept und verunsicherten ihn, beruhigten ihn jedoch auch im selben Maße und so ließ er es bei Shagen zu, da er wußte, daß dieser es konnte. Dieser Gedanke war so neu für Shean ... Niemand, keiner der Männer, die er bisher gehabt hatte, hatte ein solches Talent für diese sanften Berührungen – und bei fast Keinem hatte er es zugelassen. Auch jetzt machte er nur für Hale eine leichte Ausnahme – und, wie er zu seinem schnell verklingendem Entsetzen bemerkte, für den Silberhaarigen.

Bein dem Öffnen der Lippen lächelnd, kam Shagen mit seinem Gesicht so nahe, daß seine Lippen die Wange Sheans berührten. Seine Finger ließ er sanft über die leicht geöffneten Lippen streicheln. Er ließ Shean noch immer die Wahl, sich dem zu entziehen, lag nur dicht neben ihm und streichelte mit den Fingern, den Lippen und seinem warmen Atem über die Haut. Shagen selber schloss seine grün leuchtenden Augen und genoss auf seine Art, er liebte es, zu verführen, gerade auf solch zärtliche Art und Weise.

Es tat gut, so sanft berührt zu werden ... noch immer lag der junge Ire so da wie zuvor, doch er entspannte sich noch weiter und schließlich, nach einer Weile, drehte er ein wenig den Kopf und kam den kosenden Lippen entgegen, so daß sie die Seinen striffen und ihm bei der Berührung ein tiefer Schauer über den Körper rann. Es war nicht mehr, nur eine kleine Bewegung, doch für Shean war es mehr als nur viel, denn es war eine stumme Bestätigung der Einladung Shagens.

Dies wusste Shagen zu schätzen. Er rückte mit dem Körper dichter an den des Iren und erschauerte selber ein klein wenig, als nun warme Haut an warmer Haut lag. Die so verführerischen Lippen nahm Shagen für sich ein und verschloss sie mit den seinen. Er küsste und schnäbelte mit Hingebung daran herum und seine Zunge leckte auch hin und wieder über die Lippen des Anderen. Sprechen tat er nicht und hatte es auch nicht vor, warum auch, ihre Körper sprachen für sich.

Der Rotblonde dachte auch gar nicht mehr ans Sprechen ... viel zu sehr nahmen ihn die sanften Küsse ein und er stöhnte leise auf, nahm endlich einen Arm runter und zog sich die Jogginghose samt Slip von den Beinen. Nachdem sie unbeachtet auf dem Fußboden gelandet waren, kam Shean wieder näher an den Anderen – packte mit der jetzt freien Hand dessen helles Haar im Nacken und zog ihn zu sich, vertiefte ihren Kuß noch und öffnete ihm seinen Mund nun völlig, damit er dessen Zunge fühlen konnte.

Shagen knurrte leise, als er im Haar gepackt wurde, rückte beim Küssen noch etwas näher und legte sein eines Bein über dessen, damit er so zum Teil auf ihm zum Liegen kam und seine Männlichkeit an dessen Hüfte drückte. Den geöffneten Mund nicht widerstehen könnend, schob er seine Zunge in das Reich des Anderen und begrüßte dessen Zunge mit einem leichten Anstubsen.

Tief und rauh atmend, wehrte sich Shean nicht ... langsam ging er auf das Spiel ihrer Zungen ein und wurde fordernder, doch er blieb so, wie er war und duldete es, daß der Silberhaarige auf ihm lag. Auch wenn sein Wesen dominant war und er dies auch in dem Kuß zeigte, so forderte er nicht mit dem Körper ... es war weder eine Ablehnung, noch eine Aufforderung - doch da er ruhig blieb, konnte man es als eine Einladung sehen.

Shagen war es fast unheimlich, daß Shean nichts tat, er blieb liegen und erwiderte den Kuss in seiner rauen Art und Weise. Seine Finger fingen nun auch wieder das Streicheln an, strichen während des Zungenkusses über die Wange und die Schläfe. Unten ging es ähnlich zu, nur daß Shagen mit seinem Bein am Bein des Iren entlang strich und hin und wieder mit dem Knie dessen noch ruhenden Männlichkeit streifte. Er selber erregte sich so schon leicht, sein Glied drückte gegen die Haut und versteifte sich ganz langsam.

Langsam schwerer atmend, entkam dem Rotblonden immer wieder ein leises, kehliges Aufstöhnen, wenn ihn Shagen striff ... es dauerte auch nicht lange, dann zeigte das Küssen und Schmusen deutliche Wirkung und Shean keuchte ein weiteres Mal dunkel auf, als seine Erregung sich nun an die Lenden des Anderen drängte. Dies war so neu für ihn ... so – auf diese Art und Weise – hatte er noch nie Sex gehabt, allein schon das Schmusen war ihm unheimlich und neu und doch so einladend, daß er dieser schon fast verbotenen Frucht nicht widerstehen konnte und sie sich mit nur leicht zurückgehaltener Gewalt holte.

Der Silberhaarige löste den Kuss einen kleinen Moment, um Atem zu schöpfen, leckte und knabberte dann aber gleich wieder an den Lippen und biss auch leicht hinein, bevor er sie wieder verschloss und erneut auf das Spiel der Zungen einging. Er lehnte sich etwas weiter über Shean, sein Haar fiel so auf dessen Brust und übte einen weiteren Reiz aus. Nun, da Shagen fühlte, wie Shean erregter wurde, wagte er es auch, seine Hand von der Wange zu nehmen und sie in einer streichelnden Bewegung über den Körper herabgleiten zu lassen, um an das Ziel an den Lenden zu gelangen.

Schwer aufkeuchend, reagierte der Ire diesmal auf die Berührung ... er hielt sich nicht zurück, wie die anderen Male, sondern zog Shagen noch näher, verschlang ihn fast in diesem Kuß, auch wenn er erst langsam lernte. Das Feuer, das sich sonst in seiner unbändigen Wut gezeigt hatte, fand nun ein anderes Ventil – seine langsam erwachende Leidenschaft, die aber bald nicht mehr unter Kontrolle zu halten sein würde.

Doch Shagen wusste, wie er Shean unter Kontrolle bringen konnte. Das hatte er jetzt herauskitzeln wollen, daß Shean ihn wollte. Die Hand war am Ziel angekommen und packte etwas fester zu, schloss sich um die Erregung des Iren. Doch dann wurde der Griff wieder lockerer. Der Silberhaarige spielte seine Dominanz gegen die des Iren aus, dies würde ein Fellkampf erster Klasse werden.

Leise und dunkel aufknurrend, kam ihm Shean noch entgegen – zum ersten Mal, seit der Japaner zu ihm aufs Bett gekommen war, öffnete der Ire die Augen und sah ihn an. In ihnen brannte Feuer ... doch ein anderes Feuer, als sonst. Er nahm die zweite Hand unter seinem Kopf hervor und packte mit dieser die langen, silbernen Haare - die nun wieder freie Rechte legte sich jedoch an die Hüfte Shagens und zog ihn an seine Lenden, so daß ihre beiden Erregungen sich berührten und Shean ein weiteres, dunkles Knurren entlockten, ehe er die Augen wieder schloß und den Größeren hart küßte.

Langsam erwachte in Shagen der Drache, der gegen den Tiger kämpfte, er löste seine Hand von dessen Erregung und drückte ihn an der Schulter herunter in die Matratze. Im selben Moment kam er über ihn und drängte sich zwischen dessen Beine, leise dabei keuchend als ihrer beider Erregung sich wieder streiften. Ein seitlicher Blick verriet ihm, daß die Tube mit dem Gel in Reichweite lag, für diesen Moment war er unachtsam.

Und genau in diesem Moment knurrte der Rotblonde laut auf und packte Shagen, warf nun ihn auf den Rücken und kam über ihn, so daß er mit einem Bein zwischen dessen lag, preßte seine Lenden an die des Japaners und räuberte dessen Mund förmlich aus, während er ihn untenhielt. Durch die Aktion Shagens war die bisherige Zurückhaltung Sheans versiegt und seine Dominanz bekam wieder die Oberhand – doch es war nicht Wut, sondern reine Lust, die aus seinen Augen brannte, ehe er sie wieder schloß.

Shagen knurrte wieder. Nicht, daß ihm die Position nicht gefiel, aber für Heute wollte er es nicht, er wollte Shean nehmen und nicht, daß der ihn nahm, und das würde unweigerlich passieren, wenn der Silberhaarige den Spieß nicht wieder umdrehte. Mit der Hand drückte er gegen dessen Schulter und drehte sich dabei so, daß Shean nun wieder unter ihm lag. Schneller, als man kucken konnte, änderte sich die Position und er drehte Shean geschickt auf den Bauch, bevor er seine Hand in dessen Nacken presste. Er rieb sich an dessen Hintern und griff mit der freien Hand nach der Geltube. Ein leises Schnappen war zu hören und er spritzte sich etwas von dem Gel auf seine Erregung. Die Tube ließ er einfach fallen und rieb sich erneut am Hintern des Rotblonden, um somit das Gel zu verteilen.

Dunkel aufkeuchend, versuchte Shean noch, sich aufzubäumen, doch der Griff des Japaners war zu fest ... als er jedoch die Erregung des Anderen fühlen konnte, ebenso wie dessen lange, weiche Haare auf seiner Haut, wurde sein Keuchen tiefer und er kam ihm unwillkürlich noch entgegen. Sheans Feuer war geweckt und er brannte ... auch wenn alles in ihm danach schrie, den Anderen zu nehmen, so erregte es ihn jedoch auch, daß Shagen sich an ihm rieb, schürte seine Lust ebenso wie die Küsse zuvor oder die leichte Gewalt, die er gewohnt war.

Mit einem kurzen Lächeln quittierte Shagen das willige Entgegenkommen und er wollte Shean nicht länger warten lassen. In einem Zug drang er in ihn ein, jedoch nicht grob, sondern etwas sanfter. Anders, als Shean es gewohnt war, die Hand hatte er aus dem Nacken genommen und hauchte stattdessen Küsse auf die entblößte Haut.

Sachte Schauer folgten den sanften Küssen und wurden gefolgt von einem leisen, doch tiefen Aufstöhnen ... Shean glaubte, ein weiteres Mal verbrennen zu müssen, da er einerseits die Härte des Anderen in sich fühlte und andererseits diese so sanften Lippen. Alles war anders ... er erwartete die Grobheit, die er bisher immer gekannt hatte und bekam stattdessen sanfte Berührungen, ein Gegensatz, der ihn bis aufs Äußerste erregte. Seine eigene Härte rieb an dem Laken, auf dem er lag und er hob instinktiv die Hüften ein wenig an, um dem Anderen entgegenzukommen. Seine Hände hatten sich inzwischen tief in das Laken gekrallt, während er den Kopf langsam senkte - dem Japaner so seinen Nacken öffnete und dabei erneut tief aufstöhnte, weil dieser zwar stark, doch nicht grob in ihn stieß.

So machte Shagen auch weiter, er musste nicht härter werden, um sich und Shean zu erregen. Das Entgegenkommen war angenehm und nun lag der schöne Nacken des Iren noch freier. Die Küsse blieben, wurden unterbrochen von Lecken und Knabbern und eine Hand stahl sich nach unten und umfasste die Erregung des Kleineren, um sie sanft zu reizen, das Feuer des Rotblonden weiter zu entfachen.

Tief erschauernd, rollte eine Bewegung von den Schultern Sheans weiter nach unten, als ob er sich aufbäumen wollte – doch sie versiegte wieder und er wurde weich, als er das Knabbern fühlte, Zärtlichkeiten, die ihn förmlich schmelzen ließen. Er war heiß – heiß genug, daß er seine übliche Gegenwehr völlig vergaß und langsam löste sich seine Rechte, grub sich in die langen Haare Shagens und zog dessen Kopf weiter nach vorne, so daß der Ire ihn nun wieder küssen konnte. Es war kein sanfter Kuß – in ihm lag all sein Feuer und seine Forderung nach mehr, danach, sich zu verströmen und Shagen zu fühlen, ebenso wie die stille Drohung, jetzt auf keinen Fall aufzuhören, wenn diesem sein Leben lieb war.

Der Asiate dachte nicht im Traum dran, jetzt aufzuhören. Der Kuss feuerte sein Verlangen noch ein wenig an und seine Stöße wurden nun doch etwas kraftvoller. Er wollte Shean, er wollte ihn für sich haben, er wollte ihn anders als die Anderen, die ihm treu waren. Shean war so wild und leidenschaftlich, daß es verboten gut war. Der Silberhaarige knurrte weich, weil er merkte, daß er nicht wegkam von den Lippen, doch das wollte er auch nicht wirklich und so biss er Shean leicht in die Lippen, damit er ihn noch weiter entflammte.

Im selben Maße, wie die Leidenschaft des Silberhaarigen stieg, antwortete ihm das Feuer des Iren ... auch in seiner Kehle erwachte ein Knurren, vereinigte sich ebenso wie ihre Körper und bei dem Biß erschauerte Shean bis ins Mark. Selber nach den Lippen des Anderen schnappend, erwachte in ihm der sachte Gedanke, daß er ihm nicht wehtun würde – versickerte jedoch sofort wieder, sobald sich ihre Lippen wieder berührten und ertrank förmlich in der Leidenschaft, die dies nach sich zog. Shean war nicht passiv – selbst in dieser Lage gefangen, bewegte er sich, kam Shagen noch entgegen und erregte sich selbst dabei, hielt dessen Kopf gefangen und forderte die ihn so entflammenden Küsse, die ihn dunkel in seiner Kehle aufstöhnen ließen. Er würde ihm nicht mehr lange standhalten können ... doch er wollte es auch nicht, seine Leidenschaft ließ ein weiteres Verzögern einfach nicht mehr zu und so forderte er noch mehr, trieb sie so Beide noch höher.

Shagen wurde fast überrollt von allem. Wie konnte Jemand als Devoter noch so dermaßen dominant sein. Es trieb den Silberhaarigen fast in den Wahnsinn, er konnte einfach nicht mehr und ging den letzten Schritt, um von der Klippe der Leidenschaft zu stürzen. Mit einem Aufschrei an die Lippen Sheans verspannte er sich und kam in einem Orgasmus, den er noch nie erlebt hatte. Sein ganzer Körper erzitterte bis ins Mark, er konnte ihn nicht halten und sackte auf Shean zusammen.

Doch dieser merkte das nicht mehr – bei dem letzten Stoß war es auch um ihn geschehen gewesen und er bäumte sich auf, warf den Kopf in den Nacken und brüllte tief und guttural, als auch er mit einer Gewalt kam, die er noch nicht erlebt hatte. Nur langsam verließ die Spannung seinen Körper und er sackte auf das Bett zurück – seine Hände lösten den festen Griff und er keuchte leise, ruhte einfach und genoß es dennoch irgendwie, daß Shagen noch in ihm war und nicht – so wie der Ire es gewohnt war – sich schon gelöst hatte und weggegangen war.

Shagen atmete noch immer schwer, er genoss es auch, daß er noch in Shean war und drehte sich leicht mit ihm auf die Seite. So blieb die Verbindung bestehen und er legte seine Arme um den etwas Kleineren. Sein Gesicht barg er in den rotblonden Haaren.

Noch immer schwer atmend, wehrte Shean sich jedoch nicht ... er war müde und befriedigt, eine Kombination, die er bisher niemals damit verbunden hatte, von einem anderen Mann genommen zu werden. Auch der warme, weiche Atem in seinen Haaren beruhigte ihn und so dämmerte er langsam weg ... fiel schließlich in einen tiefen Schlaf, in dem er Shagen zwar nicht direkt entgegenkam, ihn aber auch nicht von sich wegdrückte, sondern entspannt schlief.

Shagens Augen blieben auch nicht lange offen, er lächelte und schlief ein. Er war ehrlich gesagt froh, daß er so mit Shean einschlafen konnte, etwas, das er nicht wirklich erwartet hatte.

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