Balken01a


”Winter’s Shadow” 05
 

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Das Essen verlief so angenehm, wie Cayo es sich gedacht hatte und er unterhielt sich über die verschiedensten Themen mit seinen beiden Gastgebern. Erst, als das Mahl dem Ende zuging, verabschiedete sich Tark mit der Bemerkung, daß er noch ein wenig Spaß im Kerker haben würde, ehe er aufstand, ging und die anderen Beiden alleine ließ. Die Diener eilten sich, das Geschirr abzutragen und als sie endlich alleine waren, seufzte Cayo und blickte nachdenklich zu Onderon. "Hast du ein wenig Zeit für mich ? Ich würde gerne mit dir reden."

Daß Cayo etwas kniff, hatte Onderon schon die ganze Zeit bemerkt und er nickte sacht. "Natürlich, alter Freund ... und ich kann mir denken, worum es geht." Rajae, etwas anderes konnte es nicht sein. "Der Kleine, nicht wahr ?" Nebenher schenkte er Cayo noch etwas Wein ein und nahm sich selber noch einen Kelch voll.

"Ja, der Kleine. Es scheint mir, als ob ich ein wenig überstürzt gehandelt hätte ... Rajae bemüht sich sehr, doch er kann ebensowenig ablegen, daß er wie eine Frau erzogen wurde wie ich es ablegen kann, Assassine zu sein. Und du weißt, wie sehr ich weibisches Getue verachte ... es ist schwer für mich, ihn nicht dauernd ungerechtfertigt zu rügen oder freundlich zu bleiben. Ich habe mir überlegt, ob es nicht besser wäre, wenn er anders eingesetzt wird – hast du eine Idee, mein Freund ? Ich könnte deine Hilfe oder deinen Rat brauchen."

Das hatte Onderon sich fast denken können. Cayo hatte wirklich überstürzt gehandelt, wahrscheinlich aus Wut auf Rajae, weil der ihn bestohlen hatte. "Ich hab's mir fast gedacht. Und was tun ? Nun, du hast dir einen guten Dieb gekauft, nutze seine Talente für dich." Für ihn war das simpel, er nutzte Talente, wenn sie ihm etwas einbrachten.

"Eine gute Idee. Ich stelle ihn bei mir an und lasse ihn für mich arbeiten – dann muß ich ihn nicht die ganze Zeit sehen und es fällt mir leichter, mit ihm umzugehen. Ich habe den Kleinen irgendwie liebgewonnen, auch wenn er mich ziemlich vorgeführt hat – aber das zeigt eigentlich nur, wie gut er wirklich ist." Der junge Assassine mußte über seine eigene Dummheit schmunzeln und schüttelte den Kopf – dann trank er einen Schluck Wein und überlegte, drehte dabei den Kristallkelch in seiner Hand und lächelte schließlich wieder zu seinem Gegenüber. "Weißt du zufällig von einem Empfang oder Ball, der in der nächsten Zeit stattfindet und in der ich seine und meine Talente einsetzen kann ?"

"Jap ... zufällig." wisperte Onderon und grinste breit. "Ich bin eingeladen, aber ich will nicht hin. Beim letzten Ball war ich nur wegen den Geschäften." Das Thema war somit ziemlich beendet. Onderon hatte geahnt, daß es nicht gut laufen würde. Rajae war kein Leibdiener für einen Assassinen. Für einen einfachen Adligen vielleicht, oder als Lustsklave, aber nichts für Jemanden aus Cayos Familie. "Dort wimmelt es vor Adligen, ich sage Tark Bescheid, er weiß immer, wo ich Termine habe oder haben könnte."

Das ließ den Schlankeren leise schmunzeln, denn er konnte sich denken, daß der Folterer überall seine Ohren und Spitzel hatte. "Gerne ... es ist für mich immer ein Genuß, wenn ich nicht nur arbeiten muß, sondern auch ein wenig Unterhaltung habe. Apropo – Tark wird noch eine Weile beschäftigt sein, nicht wahr ? Hast du vielleicht eine Idee, wie wir die Zeit bis dahin überbrücken können ? Noch möchte ich ungern schlafen, der Abend ist noch jung."

"Ja, das wird er wohl - du kennst ihn ja, er spielt so gern." lachte Onderon und seine Augen verengten sich bei der Frage. "Ich weiß nicht. Wonach steht dir der Sinn ?" Er dachte teils an Sex, sie konnten aber auch noch reden. "Du bist der Gast, such es dir aus."

"Nun ... dann denke ich, genießen wir noch den vorzüglichen Wein, am Besten vor dem Kamin ... und danach sollten wir in dein Bett gehen und die Gespräche dort fortsetzen, Hm ?" An dem leicht neckenden Funkeln seiner Augen konnte man gut sehen, daß Cayo dabei nicht nur ans Reden dachte – schließlich war er noch immer ein wenig ausgehungert und so bald würde sich keine weitere Gelegenheit ergeben.

Daß dieser Vorschlag kam, überraschte Onderon keineswegs und er lächelte nur, stand auf und nahm den Wein mit zum Schlafzimmer. Er wollte die Zeit mit Cayo noch genießen, lange war er sicher nicht mehr hier.

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Am Morgen hatte Rajae das Frühstück aus der Küche geholt. Sein Herr war mitten in der Nacht gekommen und hatte ihn nicht geweckt. Daher richtete er wie jeden Morgen, seit er hier war, das Bad und ein Frühstück für Cayo. Erst, als er fertig war, trat er leise zum Bett und tippte den Assassinen sacht an. "Herr ? Das Frühstück."

Doch noch ehe der Schlankere die Hand wieder wegziehen konnte, umfaßte sie Cayo mit der Seinen, lächelte und zog den Überraschten in einen leidenschaftlichen Kuß, den er erst löste, als ihnen der Atem ausging. "Ich weiß ... ich bin schon seit einer Weile wach und sehe dir zu, Rajae. Ich denke, ich werde zuerst baden ... und es wäre mir lieb, wenn du mit mir baden würdest, ich möchte gerne mit dir reden."

"Ich ? Baden mich euch ?" schnaufte Rajae und atmete kurz wegen dem Kuss und der Überraschung, daß sein Herr schon wach war und er es nicht bemerkt hatte, durch. "Wenn ihr es wünscht." Sein Herz schlug plötzlich ganz schnell, zum Einen erinnerte er sich an den Kuss vom Vorabend, dann jetzt der Kuss und nun durfte er mit Cayo baden.

Leise lachend, stand der junge Assassine auf und nickte, zog den Anderen mit sich ins Bad und erleichterte sich in das Klo auf der Seite, ehe er sich kurz abwusch und in den großen Zuber stieg. "Zieh dich aus und komm zu mir, Rajae ... du brauchst dich nicht schämen. Ich beiße nicht." Es war schon fast niedlich, wie scheu der Andere plötzlich wurde, auch wenn ihm die sachte Vorfreude ins Gesicht geschrieben stand.

Weil es für ihn bedeutete, daß er endlich baden durfte, solange er hier war, hatte er sich nur waschen können. Für ihn kam es einer Belohnung gleich und er zog sich langsam aus und stieg dann vorsichtig in den Zuber. "Danke, Herr ... vielen Dank."

"Gerne. Und nun komm her – du weißt, daß ich weibliche Zier nicht mag und ein Mann ist ein wenig forscher. Ich möchte mit dir über deine Zukunft reden ... und dich dabei an mir fühlen, ich mag es, einen männlichen Körper zu berühren. Vor allem, wenn er so hübsch ist wie du." Das Lächeln Cayos war so ehrlich wie das weiche Schimmern seiner Augen und er streichelte sanft über den Rücken des Schlankeren, als er ihn an sich zog.

So nahe war Rajae einem Mann selten gekommen und noch nie, wenn er und der Mann nackt waren. Aber er zierte sich nicht, um Cayo nicht zu verärgern. "Meine Zukunft als Diener ... ich werde alles lernen." versprach er erneut, nur etwas leiser. Es fühlte sich schön an, so nahe an dem warmen Körper des Anderen zu sein.

"Deine Zukunft wird ein wenig anders sein, als du dir denkst, mein Schöner. Ich habe bemerkt, daß ich einen Fehler machte, als ich mich dazu entschied, dich als meinen Leibdiener haben zu wollen. Du bist dafür nicht geschaffen – du bist ein viel besserer Dieb, und als solchen möchte ich dich anstellen. Du stiehlst für mich und bringst mir die Beute, ich verkaufe sie und gebe dir einen angemessenen Anteil. Ich kaufe dir eine neue und passende Garderobe für deine Rolle als Frau, aber auch eine männliche Garderobe für die Freizeit ... dafür verlange ich, daß du dich in der Zeit, in der wir zusammen sind, zusammenreißt und nicht weibisch benimmst. Bist du einverstanden ?" Während er sprach, streichelte Cayo weiterhin über den Körper des Schlankeren und brachte ihn noch näher zu sich, koste auch sanft durch dessen weiches Haar und kraulte ihn schließlich im Nacken, während er ihn mit der Linken eng an seinem Körper hielt. Die Frage war ihm ernst – er hatte es lieber, wenn seine Untergebenen freiwillig für ihn arbeiteten, als wenn sie dazu gezwungen wurden.

Das Ganze klang zu gut, um war zu sein, und Raj musste das kurz in Gedanken ordnen. "Ich bin einverstanden ... ich ... Danke." Er konnte nicht an sich halten und umarmte Cayo einfach. Er war so glücklich, daß er ganz vergaß, daß er sonst immer Angst vor ihm hatte. Aber er benahm sich jetzt auch nicht weibisch, er war einfach nur glücklich. "Ich tue was ihr wollt, und stehle, was ihr haben möchtet."

Dies ließ Cayo wieder leise schmunzeln und er umfaßte den Kopf des Schlankeren durch dessen Haare hindurch, hielt ihn und küßte ihn zärtlich, ehe er sacht an den schmalen, süßen Lippen schnäbelte. "Das freut mich, mein Schöner – ich mag es immer lieber, wenn meine Untergebenen mir freiwillig dienen, als wenn es gezwungen ist. Und es freut mich, daß dir der Gedanke gefällt ... und wir müssen uns auch nur dann sehen, wenn du einen Auftrag erfolgreich durchgeführt hast. Ist dir das lieber, Rajae ? Und es wäre schön, wenn wir bei unseren Treffen vielleicht ein wenig intimer werden könnten, du gefällst mir, wenn du dich natürlich gibst."

Rajae gab sich eigentlich immer natürlich, aber er wusste, wie Cayo das gemeint hatte. "Ich tue, was ihr wollt, ihr verfügt über mich und ich komme, wenn ihr nach mir schickt. Und intim ? Ich ... ich war nackt noch nie Jemandem so nahe wie euch. Obwohl Herr Onderon, aber nicht so." Er war doch etwas verlegen, weil er so durcheinander war.

"Noch nie ? Nun, dann wird es wirklich Zeit, daß du die Freuden der körperlichen Liebe kennenlernst, es gibt nichts, das schöner ist. Auch wenn ich nicht der Gefährte bin, der dir die Vollkommenheit zeigen kann, so gibt es doch vieles, das auch ich dir zeigen kann. Möchtest du denn ein wenig lernen ? Sag es mir, ich möchte mich dir nicht aufzwingen." Diese Frage war dem jungen Assassinen sehr wichtig – auch wenn er anfangs sehr wütend auf Rajae gewesen war, so hatte sich dies inzwischen gelegt und er bot ihm die Möglichkeit einer Wahl an.

"Ich ... ich habe es schon heimlich beobachtet." stammelte Raj. Seine Mutter erwischte ihn dabei und er hatte Haue bekommen "Meine Mutter schlug mich, als sie mich erwischte und sah, daß mein ... Glied ganz hart war." Der Anblick erregt ihn und seine Mutter hatte ihn dafür bestraft. "Ich weiß, daß es schön sein muss."

Als der Schlankere davon erzählte, daß er dafür bestraft worden war, verfinsterte sich für einen Moment lang der Blick Cayos und seine Augen wandelten sich in ein tiefes Blutrot – doch dann verschwand es wieder und er seufzte leise, nickte und zog Rajae wieder in einen zärtlichen Kuß. "Ja, das ist es – schöner als alles andere, das du kennst. Wenn ich es könnte, würde ich deiner Mutter die Haut vom Leibe ziehen, damit sie auch nur eine Ahnung davon bekommt, was sie an dir falsch gemacht hat ... es ist eine Schande, mein Schöner. Du darfst dich niemals dafür schämen, ein Mann zu sein – denn du bist wunderschön."

Noch nie hatte ihm Jemand so ein Kompliment als Mann gemacht und Raj hatte Mühe, nicht Rot zu werden. "Ich muss es lernen ... ich danke euch." Durch Cayo hatte er als Mann mehr Selbstbewusstsein als jemals zuvor, er hätte nie gedacht, daß ein Mann so auf ihn reagierte, wenn ich nicht in einem Kleid steckte. Raj fühlte die Erregung des Assassinen an sich und keuchte kurz auf. "Ich ... zeigt ihr mir, wie es sein kann ?" Die Angst, die er bisher vor Cayo gehabt hatte, schwand immer mehr.

"Gerne, mein Schöner ... sehr gerne sogar. Und es ist mir eine Ehre, daß ich dein Erster bin." Noch während er sprach, ließ Cayo seine Rechte sanft über den Rücken Rajaes herabgleiten und streichelte über dessen Hinterbacken, ehe er leicht dazwischen ging und behutsam mit dem Finger über dessen Eingang koste. Er wußte, daß dies sehr sanft und zärtlich werden würde – und er freute sich darauf, denn es war ein mehr als nur großzügiges Geschenk des Schlankeren, das er auch wohl zu schätzen wußte.

Ein Geschenk, das Rajae gern gab, denn er hatte auch viel bekommen, er durfte wieder frei sein. Das Gefühl war unbeschreiblich und Raj wimmerte leise. Bei Onderon hatte es sich anders angefühlt, nicht so schön, und als Cayo langsam in seine Enge drang, keuchte der Schlankere leise auf und klammerte sich an ihn.

"Schhh ... es ist gut, mein Schöner. Gefällt dir das ? Oder ist es noch zuviel für dich ?" Während er sprach, drang der Assassine langsam tiefer, bis er genau an dem Punkt angekommen war, den er suchte: Das hochempfindsame Nervenbündel, das dafür sorgte, daß Männer soviel Gefallen an dieser Art von Sex fanden.

Der erregte Laut, den Raj von sich gab, sagte mehr als alle Worte. "Ja, es gefällt mir." raunte er heiser, es war so schön, daß er kaum noch zu denken vermochte. Wie es war, wenn es richtig passierte, wollte er jetzt herausfinden. Er war sich sicher, daß Cayo es ihm zeigte und er gab sich ihm vertrauensvoll hin.

Leise schmunzelnd, nickte der Größere nur und löste seinen Finger wieder, küßte Raj sanft und hob ihn auf die Arme, ehe er aufstand, aus dem Zuber stieg und wieder zurück in das große Schlafzimmer ging. Für das, was er nun mit ihm vorhatte, brauchte Cayo nicht nur die weichen Felle auf dem Bett, sondern auch das Öl, das an der Seite stand und viel Zeit ... Zeit, die er sich mit Freuden nehmen würde.

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Abends erwachte Rajae, weil er fühlte, wie Jemand sanft über seinen Körper streichelte. "Hmmm." gab er nur leise von sich und öffnete seine Augen. Er fühlte sich, als wäre er in Watte gepackt, einzig sein Hintern zog ein wenig und deutete von der Ausdauer, die Cayo an den Tag gelegt hatte. Zuerst bereitete er ihn sanft vor, dann hatte er ihn ebenso sanft einmal genommen und danach immer wieder und wieder, wobei der Sex immer leidenschaftlicher geworden war, bis Raj nicht mehr konnte und einschlief.

"Einen guten Abend, mein Schöner ... wie fühlst du dich ? Du bist jedenfalls schöner als ein junger Morgen und du schimmerst regelrecht, wie ein Diamant, der mit Tauwasser genetzt wurde." Cayo lächelte, als er dies zu seinem ehemaligen Leibsklaven wisperte ... der Sex mit ihm war so schön gewesen wie er es erhofft hatte und er wußte, daß es auch Raj gefallen haben mußte, denn dieser war nicht weniger oft gekommen als er selbst.

"Ich fühle mich, als würde ich schweben." wisperte Raj und drehte sich ein wenig herum, um sich vorsichtig zu strecken. Er stöhnte aber leise, als sein Hintern heftiger zog. "Nur mein Hintern ..." Er sprach nicht weiter, weil er ahnte, daß Cayo Bescheid wusste. "Ich hätte nicht gedacht, daß es so schön sein kann."

Leise schmunzelnd, neigte sich dieser näher und küßte ihn zärtlich, ehe er ihn behutsam auf den Bauch drehte und von der Seite ein Schälchen mit wohlriechender Salbe nahm. "Natürlich ist es das ... aber nur, wenn dein Partner auch einfühlsam ist. Sicherlich kann auch schneller, harter Sex schön sein – doch gerade für den Anfang ist es besser, wenn man sanft und langsam anfängt. Diese Salbe wird dir helfen, damit es nicht mehr so zieht, mein Schöner ... du mußt dich Morgens und Abends damit einreiben, dann wird es besser. Und natürlich ist es auch wichtig, immer wieder Sex zu haben, damit dein Körper sich daran gewöhnt." Während er sprach, ließ Cayo schon Taten folgen und rieb die nach Rosenöl duftende Salbe behutsam über und in den sicherlich ein wenig schmerzenden Muskelring Rajaes, neigte sich näher und küßte ihn wieder sanft, ehe er über den schlanken, einladend offengelegten Nacken knabberte.

Und schon wurde Rajae wieder weicher. Die beiden Reize waren fast zuviel für ihn und er reagierte nach dem ersten Sex sehr empfindsam darauf. "Ich werde sehen, ob ich mich auch anderen Männern hingebe. Aber ich bin nicht sicher, ob ich das überhaupt will." Er wollte abwarten und atmete tief durch, um sich zu beruhigen.

"Nicht ... laß dich gehen und gib deinem Körper das, was er möchte. Und wenn du solche Zweifel an den Leistungen anderer Männer hast, dann beanspruche ich dich ausschließlich für mich und meine Brüder." So sanft und liebevoll Cayos Worte begannen, man hörte am Ende heraus, daß er es durchaus ernst mit seinem Besitzanspruch meinte. Alleine die Vorstellung, daß sich Rajae für ihn aufhob, fachte seine Libido auf ein Neues an – und Cayo drang ein wenig tiefer mit den salbenden Fingern, kam näher und grollte weich an das Ohr des Schlankeren.

"Aaah ..." Raj keuchte auf. Er reagierte so schnell auf die Reize, daß er schon jetzt hocherregt war und allein der Gedanke an die Brüder war herrlich. Er wusste inzwischen, daß alle ähnlich waren wie Cayo. Nur wenige Bewegungen mit den Fingern reichten, um ihn weiter hochzutreiben, seinen Atem fliegen und seinen Körper brennen zu lassen. So sehr, daß er seinen Hintern anhob, um die Finger noch ein wenig tiefer in sich zu bringen.

Dies ließ Cayo noch tiefer lächeln und er hauchte in das Ohr des Anderen, erregte ihn nun mit den Fingern direkt und drehte sich leicht, so daß er besser an ihn herankommen konnte. Er wußte gut, wie er Rajae zu einem erneuten Kommen treiben konnte und tat es auch – denn die Salbe verhinderte, daß er überreizte und linderte dabei auch das Brennen, das Rajae zuvor noch gefühlt hatte. Und so dauerte es auch nicht lange, bis der Schlankere erschauerte und mit einem leisen Laut kam ... behutsam nahm Cayo die Finger wieder aus ihm heraus, neigte sich über ihn und küßte ihn sanft, ehe er mit einem leisen "Ruhe dich aus ..." aufstand und in das kleine Badezimmer ging, um sich dort zu säubern.

Rajae mußte sich wirklich ausruhen. Es dauerte einige Minuten, bis sich sein Atem wieder beruhigt hatte und ein wohliges Seufzen über seine Lippen kam. Das Glück, das er jetzt empfand, konnte er kaum fassen. Zwar gehörte er Cayo noch, aber er durfte frei sein, für ihn stehlen und ihn wiedersehen. Und er wollte nur ihn, wenn er unterwegs war, würde er sich keinem Anderen hingeben. "Nur euch ..."

"Hm ? Was ist mit mir, mein Schöner ?" Der junge Adelige kam gerade rechtzeitig aus dem Bad, um die leisen, verträumten Worte zu hören und setzte sich auf die Bettkante, um Rajae mit sanften Fingern die noch immer leicht verschwitzten Haarsträhnen aus der Stirn zu streichen.

Mit den fragenden Worten hatte er Rajae fast einen Herzinfarkt verpasst und er atmete kurz schwer, um ein Erröten zu verhindern, weil das ja wieder weibisch war. "Ich meinte, daß ich mich nur euch hingeben werde, immer, wenn ich einen Auftrag erledigt habe und zu euch komme." Wie verliebt er gerade klang, bemerkte er gar nicht.

Doch Cayo bemerkte es und es ließ ein sanftes Lächeln auf seinen Zügen erwachen, ehe er sich niederneigte, ihn kurz küßte und leise schmunzelte. "Und ich werde es ein jedes Mal aufs Neue genießen, mein Schöner. Und damit du auch keine Schwierigkeiten bekommst, werde ich dir mein Zeichen geben, damit du jederzeit durch die Tore des Gildenhauses in User und zu mir vorgelassen wirst. Es wird dich ein wenig schmerzen, wenn ich dir das Zeichen setze – doch jetzt ist der beste Zeitpunkt, du bist entspannt und so kurz nach deinem Kommen ist dein Schmerzempfinden geringer."

"Zeichen ? Schmerzen ?" Sofort reagierte Raj verschreckt und setzte sich auf. Er war sah zu, wie Cayo aufstand, eine Schatulle aus seinem Gepäck holte und daraus dünne Nadeln und kleine Gläschen mit Tinte. Rajae schluckte trocken, das Ganze sah nach Tätowieren aus. "Eine Tätowierung ?"

"Ja, mein Schöner – schließlich brauchst du etwas, das dir Niemand wegnehmen kann und das dich als den Meinen ausweist. Keine Sorge ... ich weiß, daß es etwas sein muß, daß auch bei deiner Verkleidung gut aussieht und ich denke, ich weiß, was ich dir gebe." Mit den Worten kam er näher und legte die Utensilien auf das Nachtkästchen, feuchtete die hauchzarte Nadel mit der blutroten Tinte an und begann, an dem linken Ohrläppchen einen Federkiel zur Ohrmuschel hin zu stechen. Danach wechselte Cayo die Nadel und arbeitete die hauchzarten Daunen an die Feder, ehe er hinter dem Ohr noch eine ebenso winzige, dunkle Schlange mit blutroten Augen stach und danach noch einmal das Blut von der wunden Haut abtupfte. "Warte, mein Schöner ... ich bringe dir einen Spiegel, dann kannst du es selbst betrachten. Es steht dir und wird dich vor den Assassinen schützen."

Raj fühlte, daß der Schmerz des Stechens langsam abklang, es hatte verdammt wehgetan und sein Ohr puckerte jetzt vor sich hin. Als Cayo ihm den Spiegel brachte, sah er, daß es halb so schlimm war wie er es erwartet hatte, es sah an sich sehr hübsch aus und würde sicher noch schöner werden, wenn es abheilte. "Und so kann ich immer zu euch ? Das ist schön." Er freute sich und gab den Spiegel wieder an seinen Herren zurück. "Ich werde euch nie enttäuschen."

"Das weiß ich, mein Schöner ... denn ich sehe es an deinen Augen, daß du die Wahrheit sagst. Doch nun komm, laß uns baden und ein wenig entspannen, ehe ich uns noch ein wenig zu essen kommen lasse und wir wieder schlafen gehen. Morgen wird ein anstrengender Tag für uns Beide – denn wir werden abreisen und uns auf den Weg nach User in das Gildenhaus machen." Während er sprach, verstaute Cayo die Utensilien wieder in dem kleinen Kästchen und räumte es mit dem Spiegel in sein Gepäck zurück ... dann schmunzelte er und ging schon in das Bad vor, denn er wußte, daß Rajae dem nicht widerstehen konnte.

Natürlich konnte er nicht widerstehen. Rajae war überglücklich, daß sich sein Schicksal nun doch noch geändert hatte und daß Cayo ihn jetzt doch mochte. Noch dazu hatte Cayo ihn entjungfert und ihm damit ein Erlebnis verschafft, das er nie wieder vergessen wollte. Nie, nie wieder.

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