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”Der Rote Tod und die Sünde” 01
 

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Benjamino zögerte, doch dann hob er die Hand und öffnete die Türe des Sekretariats und begrüßte die Frau, die hinter dem Schreibtisch saß. Es war eine leidige Angelegenheit, die er immer wieder durchmachen mußte ... denn als Waise hatte er weder Eltern noch Erziehungsberechtigte, da er sich mit seiner Volljährigkeit von dem Waishaus abgenabelt hatte, in dem er aufgewachsen war. Es dauerte ein wenig, doch dann hatte er alles erklärt und auch die Erlaubnis für seinen Kater eingeholt, unterschrieb die Formulare und achtete dabei darauf, daß er seine hauchdünnen Lederhandschuhe anbehielt. Denn gerade das war sehr, sehr wichtig - Benjamino wollte nämlich nicht, daß irgendetwas passierte und war froh, als er die Formulare erledigt hatte.

Im nächsten Moment betrat Hadrian das Büro. Er war gerade angekommen, und musste sich wie üblich im Sekretariat melden. "Guten Tag, ich bin Hadrian Clark. Ich sollte mich hier melden." Er lehnte sich gleich über den Tresen und blickte die Dame lächelnd an.

Die Sekretärin lächelte verlegen, als dieser absolute Traum von einem Mann sich näherlehnte und errötete leicht, ehe sie im Computer nachsah und ihm gleich das notwendige Formular gab. Währenddessen neigte Benjamino leicht den Kopf, so daß die langen Ponys ein wenig sein Gesicht verdeckten und verabschiedete sich leise, auch wenn er sicher war, daß die Sekretären nurmehr Augen für diesen Neuen hatte. Sicherlich, dieser Hadrian Clark war wirklich ein Traum - maskulin und irgendwie total anziehend, doch auch wenn der junge Italiener auf Männer stand, so war ihm dieser etwas zu erdrückend. Aber er konnte nicht raus, da der Neue die Türe blockierte und räusperte sich scheu, um sich bemerkbar zu machen. "Verzeihung - kannst du ein wenig zur Seite ? Ich müßte gehen."

Hadrian hatte ihn aber schon beim Reinkommen bemerkt und lächelte nun. "Aber sicher doch, mein Hübscher ... schade, daß du so schüchtern bist." Er ging zur Seite, und blickte Benjamino nach. Aber dann wandte er sich wieder an die Sekretärin, und lehnte sich erneut an den Tresen. "Muss ich wirklich all das ausfüllen ?"

"Aber Nein, Mister Clark - das kann ich für sie erledigen, wenn sie mir nur ihre Daten sagen und dann unterschreiben ?" Die Sekretärin fühlte sich mehr als nur geschmeichelt, von diesem hübschen Mann angesprochen zu werden und nahm natürlich sofort das Formular, um schon einmal die Daten einzutragen, die sie im Computer hatte. Benjamino hingegen verengte kurz mißtrauisch die Augen und trat an diesem anderen jungen Mann vorbei, wobei er darauf achtete, seine Hände bei sich zu behalten. Als die Türe zuging, murmelte er nur noch ein etwas säuerliches "Es kann nicht jeder ein Don Juan sein." und seufzte leise, als er wieder durch den Gang in den Wohntrakt ging. Irgendetwas an diesem Clark war seltsam - noch nie zuvor war Benjamino in der Nähe eines anderen Mannes eine leichte Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Nur einmal war ihm etwas ähnliches passiert: Als er seinen Vater traf. Doch dann lenkte ihn eine Rotte Footballer ab und er ging ihnen sofort aus dem Weg, denn er wollte nicht, daß sie ihn vielleicht als Zielscheibe für ihren Spott benutzten.

Aber er wurde bemerkt, und zwei der Spieler trennten sich von der Gruppe, und kamen auf ihn zu. "Hey, Benni ... nicht weglaufen, Kleiner." Benjamino war hübsch und so scheu, daß er die beiden Schwulen immer wieder in ihren Bann zog. Es war verlockend, sich an ihn heranzumachen.

"Nenn mich nicht so !" Benjamino mochte es nicht, so genannt zu werden und für einen Moment verschwand seine Scheu, als er die beiden größeren und wesentlich breiteren Männer anblickte - doch dann senkte er den Blick wieder und fingerte kurz an dem Träger seines großen Messangerbags. "Ich laufe nicht weg - ich möchte nur nicht von euch beiden belästigt werden. Es gibt doch sicherlich viele andere Jungs, die lieber mit euch gehen, oder ? Gerade kam ein besonders Hübscher an, er ist gerade im Sekretariat." Er hoffte, daß er sie damit erfolgreich ablenken konnte ... denn auch wenn er ein wenig Interesse an ihnen hatte, er traute sich nicht, eine Beziehung anzufangen.

Das Ablenkungsmanöver zog, und die zwei grinsten. "So ? Na, den müssen wir uns ankucken ... komm, Morris." Carl zog Morris mit sich, und lachte. "Vielleicht ist der dann etwas zugänglicher."

Es schmerzte ein wenig, so schnell abgewiesen zu werden - doch es war nötig und Benjamino atmete erleichtert aus, als er den beiden großen Footballern nachblickte, wie sie den Weg gingen, den er gerade gekommen war. Und fast schon als wäre es abgesprochen, öffnete sich die Türe des Sekretariats und der Neue kam heraus. 'Oh Gott ... der scheint das bei wirklich jedem zu machen.' Benjamino sah mit großen Augen, wie dieser Neue sich sofort an die beiden Footballer heranmachte und sie mehr als nur offensichtlich anflirtete, sichtbar heiß machte und dann bei ihnen unterhakte. Es brauchte kein Genie, um zu wissen, was nun passieren würde ... und so schüttelte der junge Italiener nur amüsiert den Kopf, drehte sich wieder um und ging zu der Treppe, die in den zweiten Stock und damit auch zu den Zimmern führte, die für die Studenten vorgesehen waren.

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Gut eine Stunde später lag Hadrian zwischen den beiden Footballspielern und räkelte sich zwischen den nackten und kräftigen Leibern. "Ihr solltet wirklich an eurer Kondition arbeiten, Jungs." Dann stand er auf und grinste, weil beide erschöpft stöhnten. Er hatte sie abwechselnd rangelassen, und während der Eine ihn nahm, hatte er dem Anderen einen geblasen. Hier an der neuen Schule würde er noch viel Spaß haben, aber jetzt duschte er kurz, zog sich an und machte sich letztlich auf die Suche nach seinem Zimmer.

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In seinem Zimmer seufzte Benjamino erleichtert auf, denn er wohnte nur zwei Räume weiter als die beiden Footballer. "Ach, Flöckchen - die haben es so gut, nicht wahr ? Vor allem dieser Neue, er kann haben, wen er nur haben mag. Aber es ist nicht so schlimm, vielleicht ... vielleicht finde ich ja auch einmal Jemand." Während er sprach, streichelte Benjamino mit seinen bloßen Händen über das weiche Fell seines kleinen, behaglich schnurrenden Katers, froh darum, daß dieser nicht von seinem Fluch betroffen war. Mino konnte sich noch so gut an den Moment erinnern, an dem er ihn bekam, als wäre es Gestern gewesen - und er lächelte, als er daran dachte. Damals war er erst fünf Jahre gewesen ... ein kleiner Waisenjunge, der die Natur liebte wie nichts sonst. Doch damals erwachte sein Fluch und alles Lebende, das er mit den roten Handflächen berührte, starb augenblicklich. Benjamino konnte sich noch gut an den Schmerz erinnern, da er einfach nicht verstand, weshalb das passierte ... doch dann fühlte er etwas und als er sich damals umdrehte, stand dort ein wunderschöner Mann in einfachen Jeans und einem Pullover, der sich zu ihm setzte und es erklärte. Es war nicht leicht für einen kleinen Jungen zu verstehen, daß er der Sohn des leibhaftigen Todes war - und daß dieser so aussah wie ein schöner Mann, und nicht das Skelett mit der Sense, für das man den Tod immer hielt. Und vor allem die Tatsache, daß der Tod sich in seine Mutter, eine einfache, junge Frau verliebte, und sie von ihm schwanger wurde. Der junge Italiener lächelte, als er sich an diese Begegnung erinnerte - daran, wie glücklich er gewesen war, als er erfuhr, daß er Eltern hatte und einen Vater, der sich um ihn sorgte. Daß er ihn berühren konnte, ohne daß dieser starb ... und wie sehr er sich freute, als sein Vater ihm diese hauchdünnen Lederhandschuhe gab, die mit ihm mitwachsen würden und nicht zerstörbar waren, damit er wieder gefahrlos berühren konnte. Und natürlich Flöckchen - der kleine Kater, der seither bei ihm war. Der Tod gab ihm diesen liebevollen, kleinen, pechschwarzen Kater mit den weißen Pfötchen ... und da sein Vater ihn nicht holen würde, starb dieser auch nicht und begleitete Benjamino durch sein Leben, und er war auch hier in dem College dieser kleineren, amerikanischen Stadt, in dem Mino studieren wollte. Dann wurde Benjamino jedoch wieder aus seinen Erinnerungen gerissen, als er die Türe des Zimmers der Footballer hörte und gleich darauf beschwingte Schritte, die den Gang entlanggingen.

Aber die Schritte stoppten gleich wieder. "Oh ... ha ! Ist ja gleich hier. Verdammt gut, dann hab ich die zwei gleich nebenan." Hadrian lachte, und öffnete die Tür des Zimmers, das gleich neben dem von Mino lag. Er hatte ein Einzelzimmer, das eine angenehme Größe hatte, und nickte innerlich. "Schön, schön ... ich denke, hier kann man es aushalten."

Währenddessen erstarrte der junge Italiener und blickte schon fast entsetzt auf die Wand seines Nebenzimmers. Sicher, es konnte schlimmer sein, doch man hörte trotzdem viel genug durch die dünneren Wände. "Oh, Gott - er ist gleich nebenan, Flöckchen."

Flöckchen spitzte auch die Ohren und schlenderte auf die Wand zu, um sich daran zu schmiegen und zu schnurren. Hadrian hatte ein mehr als gutes Gehör und grinste, als er nebenan die entsetzten Worte und das leise Schnurren hörte. "Sieh an, der Bursche aus dem Büro." wisperte er, ging zur Tür und trat auf den Flur, um nebenan zu klopfen.

Im ersten Moment war Benjamino viel zu verblüfft, um zu reagieren - denn sein Kater rannte sofort zur Türe und maunzte, während er daran kratzte. Das war bisher noch nie passiert ... und dann erklang das Klopfen und der schlanke Italiener zögerte, ehe er zur Türe ging, seinen Kater aufnahm und die Türe öffnete. Noch im gleichen Moment rieselte wieder die leichte Gänsehaut über seinen Rücken und er blickte auf den Neuen, der ihn schon im Sekretariat angebaggert hatte. "Hi ?"

"Hi ... ich wollte nur Hallo sagen, ich bin dein neuer Zimmernachbar." Hadrian grinste, und neigte sich zu dem kleinen Kater, um ihn zu streicheln. "Hätte nicht gedacht, daß hier Haustiere erlaubt sind. Na, du bist ja ein ganz Süßer ... dich könnte ich glatt einpacken und dauernd streicheln." Der Kater war hinreißend, und reckte sich ihm streichelwillig entgegen.

Auch das war bisher noch nie passiert und Benjamino hob verwundert eine Braue. "Flöckchen mag dich - das ist sehr selten. Und du wohnst nebenan ? Äh ... kannst du dann vielleicht etwas leiser sein ? Die Wände sind sehr dünn und man hört sehr viel." Während er sprach, behielt der Schlankere seine Hände im Fell seines Katers und errötete schließlich, als er die Hellhörigkeit der Zimmer erwähnte ... denn es war ihm peinlich zuzugeben, daß er so gut wie alles gehört hatte.

"Was ? Oh, ach so, klar. Ich nehme keinen mit auf mein Zimmer, versprochen. Ich mag meine Privatsphäre. Und wegen ihm da ..." Er zeigte auf den Kater, der brummte wie ein Motor. "Katzen fahren total auf mich ab, war schon immer so."

Man sah Benjamino seine Erleichterung an und er lächelte kurz, als er zärtlich hinter den Ohren des schwarzen Katers kraulte. "Danke, daß du allein in deinem Zimmer bleibst. Und wegen Flöckchen ... nicht böse sein, aber ich bin da ein wenig eigen, er ist alles, das ich habe. Deshalb darf ich ihn auch halten, ich habe eine Sondergenehmigung für ihn ... wegen meiner Hände. Äh ... wir sehen uns." Es war ihm ein wenig peinlich, so in der Türe mit einem ihm vollkommen Fremden zu reden und so senkte er den Blick wieder und trat einen Schritt zurück.

"Hände ?" Hadrian kuckte etwas verblüfft und versuchte, das Gesicht seines Gegenübers unter dessen Haaren sehen zu können. Da sah er, daß die Augen sonnengelb waren, und er hob die Brauen. Vor ihm stand bestimmt kein Mensch. Menschen hatten nicht mal in seltenen Fällen diese Augenfarbe.

Als er so gemustert wurde, errötete Benjamono und senkte noch mehr den Kopf, während er noch einen Schritt zurücktrat. "Ja, meine Hände - ich habe ... eine seltene ... Krankheit, deshalb trage ich auch immer die Handschuhe." Die Stimme des Italieners wurde immer leiser, während er die letzten Worte nurmehr wisperte.

"Oh, ach so ... hey, musst doch nicht so scheu sein, ich beiße dich schon nicht. Wer so hübsch ist, sollte mehr Selbstbewusstsein haben." Hadrian hob langsam seine Hand, und strich Mino die Haare aus dem Gesicht. "Geile Augen ... wirklich heiß."

Im ersten Moment wußte Benjamino nicht, was er tun sollte - denn bisher war noch keiner so frech gewesen, einfach seine Haare zur Seite zu schieben ... oder so etwas zu sagen. "Ich bin nicht hübsch - und ich weiß, meine Augenfarbe ist sehr selten. Die Ärzte in Rom wußten nicht, wie sie zustande kam ... doch sie meinten, daß es vielleicht mit meinen Händen zusammenhängen könnte. Ich denke auch, aber ... sag nicht sowas, ich mag es nicht, wenn mich Jemand verarscht."

"Ich verarsche nie Jemanden. Aber ich verstehe, du hattest es sicher nicht leicht in deinem Leben." Er hatte es schon schwer mit einem lilanen und einem schwarzen Auge, wie musste es sein mit solch hellen Augen. "Kuck mal, ich hab auch seltsame Augen."

Eine solche Entschuldigung hatte Benjamino nicht erwartet und er blickte überrascht auf, als er das hörte. Doch dann bemerkte er, daß andere Schüler kamen und war einen Moment unentschlossen, ehe er zurücktrat und den Anderen reinwinkte, damit er die Türe schließen konnte. Erst, als das geschehen war, atmete der junge Italiener auf und ließ seinen Kater runter, zog sich die Handschuhe an und blickte zögerlich zu dem Größeren. "Das habe ich vorher gar nicht bemerkt ... sie sind sehr ungewöhnlich."

Erst jetzt, wo Mino die Handschuhe anzog, sah Hadrian die roten Handflächen ... er starrte aber nicht drauf, sondern merkte sich das nur. "So wie deine ... also haben wir was gemeinsam, hm ?" Daß Benjamino ihn hineinließ war sehr schön, auch wenn es nur war, damit sie nicht zusammen auf dem Flur gesehen wurden.

Denn es war dem Schlankeren sehr wichtig, nicht noch zusätzlich in Gerüchte verwickelt zu werden, auch wenn es sich nie ganz vermeiden ließ. "Sieht so aus. Äh - ich heiße Benjamino, und das ist Flöckchen. Er scheint dich wirklich zu mögen ... also scheinst zu zumindest zum Teil ein guter Mensch zu sein, er reagiert darauf sehr stark." Benjamino war sichtbar von diesem Fremden verwirrt ... denn bisher hatte noch Niemand solch großes Interesse gezeigt, ohne gleich aufdringlich zu werden. Und auch wenn der Neue zuvor aufdringlich gewesen war, so schien das jetzt nicht der Fall zu sein, und gerade daß sein Kater sich wieder an dessen Beine schmuste, war für ihn ein Anzeichen, daß dieser junge Mann nicht gefährlich war.

Gefährlich konnte Hadrian schon werden, aber er hatte als Halbdämon eine typische Anziehung auf alles, was Katze war. Er mochte Katzen auch gern, hockte sich kurzerhand hin und hob Flocke auf, um ihn im Arm mit Bauchkraulen und Streicheln zu verwöhnen. "Ich bin Hadrian und wie gesagt, Katzen mögen mich einfach. Ob ich ein guter Mensch bin, weiß ich nicht ... ich weiß nur, daß ich doch ziemlich verdorben bin." Was Sex anging.

Und genau das dachte sich auch Benjamino und schüttelte leise schmunzelnd den Kopf. "Daran habe ich keinen Zweifel - so wie es sich anhörte, hast du die beiden Großen völlig geschafft, und siehst selber wie das blühende Leben aus. Und wie du die Sekretärin angebaggert hast - die wußte gar nicht, wie ihr geschah. Du kannst jeden um den Finger wickeln, nicht wahr ? Du siehst gut aus und scheinst eine Menge Charme zu haben ... damit kann man sehr viel erreichen." Er meinte es nicht böse und das sah man ihm auch an, als er sich an den kleinen Tisch setzte und zu diesem neuen Studenten hochsah.

Der setzte sich nun einfach und lächelte, als Flocke mit seiner Pfote an seine Hand tapste, weil er kurz aufgehört hatte, zu kraulen. "Oh verzeih, ich mach ja schon weiter." murmelte er und blickte wieder zu Mino. "Ich nutze es aus, soweit es nur geht. Die gute Frau war auch so nett, meine Formulare auszufüllen, ich musste nur noch unterschreiben."

"Du bist wirklich verdorben ... und hast keinerlei Gewissen, oder ? Dann wirst du es ziemlich weit bringen, denn man muß skrupellos sein, wenn man hochkommen will." Auch wenn Benjamino lächelte, als er dies sagte, so reichte es nicht an seine Augen - denn er war nicht so und eigentlich wußte er, daß er nicht unbedingt einen normalen Job machen konnte. Doch er gönnte es Hadrian, und das war ehrlich.

"Ich will es eher ruhig angehen. Darf ich fragen, was du studierst ?" Hadrian war ehrlich neugierig auf Mino und war gespannt, was er so erzählte. "Ich studiere Sprachen." fügte er an, damit er Mino einen kleinen Ansporn zu reden gab.

Das war dieser aber nicht gewohnt und so zögerte er und lächelte erleichtert, als Flöckchen wieder zu ihm sprang und sein Köpfchen leise schnurrend an seiner Kehle rieb. "Ich auch ... in gewisser Weise. Ägyptisch und Griechisch, dazu Archäologie und Altertum. Ich hoffe, eine Anstellung in einem Museum oder einer Ausgrabungsstädte zu bekommen, wenn ich einen guten Abschluß habe." Es war einfach die sicherste Arbeit, die er sich vorstellen konnte - denn die Dinge in einem Museum oder die Funde in einer Ausgrabungsstädte waren schon tot und er konnte sie somit nicht zerstören. Und in diesem kleinen College gab es genau diese Kurse, da es hier ein bedeutendes Museum gab und deshalb auch mehr interessierte junge Studenten als in anderen Kleinstädten.

"Das ist ja auch klasse, es ist bestimmt interessant. Ich hab mich bisher nur mit der Geschichte des Sex auseinandergesetzt." Er war einfach verdorben, und Hadrian hielt da auch nicht mit hinter den Berg.

Als Benjamino das hörte, stand ihm für einen Moment der Mund offen - dann errötete er bis in die Haarspitzen und blickte zur Seite, räusperte sich und versuchte, seine Stimme einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. "Äh ... äh ... argh, du bist wirklich verdorben, weißt du das ? Ausgerechnet. Ja, es stimmt - früher war es anders und manchmal sogar ziemlich ... dekadent." Allein schon der Gedanke ließ ihn schaudern, doch als er aufblickte und das Grinsen auf den Lippen Hadrians und dessen strahlende Augen sah, stöhnte er und schüttelte den Kopf.

"Ich bin zwar absolut sexsüchtig, aber nicht dekadent. Oder bin ich das, wenn ich zwei Kerle zusammen vernasche ?" Hadrian grinste wieder und fand es echt putzig, wie Mino immer und immer wieder knallrot wurde.

Bei dem amüsierten Grinsen seufzte der Schlankere und senkte wieder den Kopf, ehe er es merkte und ihn wieder anblickte. "Nun ... ich denke, daß das noch nicht dekadent ist ... außer du praktizierst Dinge, die nicht gerade alltäglich sind. Und daß du wirklich sexsüchtig bist, das kann ich mir schon denken - zumindest hörte sich das so an und daß du noch immer so springlebendig bist, zeigt es auch. Ein jeder Andere wäre so fertig, daß er mit den beiden Footballern eingeschlafen wäre. Wie machst du das nur ? Und wenn ich das richtig sehe, legst du wirklich alles flach, das dir gefällt, hm ?" Benjamino konnte sich das nur zu gut vorstellen ... denn Hadrian sah nicht nur gut aus, er hatte auch eine sehr starke Ausstrahlung.

"Stimmt. Mit Sex kann man doch einiges erreichen, und ich hab die Ausdauer von meinem Vater. Aber jetzt lass ich dich erstmal wieder allein, ich möchte mich noch ein Bißchen einrichten. Würde mich ehrlich freuen, wenn wir öfter ein wenig plaudern können." Hadrian stand auf, und küsste den kleinen Kater auf das Köpfchen. "Pass gut auf deinen Besitzer auf." Dann ließ er ihn herunter, und ging einfach mit einem "Wir sehen uns."

Ihm wehte noch ein leises "Denke auch ... auf Wiedersehen." nach, ehe Benjamino seinen Kater aufnahm und streichelte, während Hadrian ging. Als die Türe zu war, seufzte der junge Italiener und wisperte ein leises "Er ist komisch ... nett, aber komisch. Ich bin nur froh, daß er nicht bei mir zu baggern angefangen hat, Flöckchen." in Italienisch zu seinem Kater, ehe er seufzte und aufstand, um auch sein Zimmer fertig einzurichten.

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