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Sarius und Sohat 05
 

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##Ich wünschte, ich wäre mehr bei Kräften ... ich hätte dich am Liebsten noch stundenlang weitergeliebt.## Sarius hielt Sohat sanft im Arm und lächelte, weil der Braunhaarige gesättigt schnurrte. Der Blonde war wirklich erschöpft von dem Sex ... aber es war einfach wundervoll gewesen, und seit ewigen Zeiten war Sarius wieder richtig befriedigt.

Die Worte sorgten dafür, daß Sohat noch ein wenig inniger schnurrte und er hauchte einen zärtlichen Kuß auf die Lippen des Engels, ehe er sich wieder lächelnd an ihn schmiegte und ihm leise und zutiefst befriedigt antwortete. ##So wie ich es ausgekostet hätte, mein hübscher Engel. Aber du erholst dich noch ... und wenn ich ehrlich bin, so war das jetzt so schön für mich, wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr. Und du hast nichts verlernt, Sarius - überhaupt nichts.##

##Will ich wissen, woher du weißt, daß ich nichts verlernt habe ?## Sarius war überrascht, aber er war nicht böse und nur erstaunt. Aber eigentlich konnte er es sich schon denken, und küßte Sohat sacht. ##Hüter der Geheimnisse ...##

Natürlich erwiderte Sohat den Kuß und kostete ihn mit einem Lächeln aus, ehe er sich wieder an den Größeren heranschmiegte und leise schmunzelte. ##Ja, der bin ich ... doch in diesem Fall nicht absichtlich. Ich bin ehrlich - ich habe dich damals sehr bewundert und hätte dich ebenfalls gern ausgekostet, deshalb beobachtete ich dich ein wenig und horchte unauffällig deine One-Nights aus. Aber damals war so viel im Aufbruch und so vieles zu tun ... und als ich endich eine Gelegenheit fand dich zu fragen, gab dein Vater deine Verlobung bekannt und du weißt, daß ich nicht in eine Beziehung dränge.## Sie waren damals noch alle jung gewesen, gerade einmal einige Jahrzehntausende ... doch Sohat konnte sich noch so deutlich daran erinnern, als ob es gestern gewesen wäre.

„Was ? So lange hast du mich im Auge ?“ Jetzt sprach Sarius, denn er war zu perplex, um in Gedanken zu sprechen. ##Jetzt denke ich, daß ich dich auf jeden Fall hätte haben wollen, wenn du gefragt hättest.## Aber Sarius verstand auch, daß seine Verlobung abschreckte ... und von da an verbot er sich auch sexuellen Kontakt mit Männern, da er Treue geschworen hatte. Umso mehr war der Schmerz dagewesen, als seine Frau ihn betrog und sich von ihm trennte.

##Das wäre schön gewesen, Sarius ... aber nun haben wir uns endlich genießen können. Und ja, so lange habe ich dich schon im Auge. Ich denke, wir sollten es einfach genießen und du erholst dich weiter, ja ?## Sicherlich hätte Sohat diese Gelegenheit nutzen können, um Sarius dazu zu bringen, nun eine Entscheidung zu treffen ... doch er tat es nicht sondern küßte ihn ein weiteres Mal, ehe er sich löste, um aufzustehen. Mit einem Lächeln ging der Schlankere ins Bad und näßte einen Lappen, wusch kurz über seinen Körper und nahm einen weiteren Lappen, um nun zu Sarius zurückzukommen und ihn liebevoll zu säubern.

Sarius ließ Sohat machen, denn Widerworte waren eh zwecklos ... und er zog ihn danach einfach wieder in einen Kuß. ##Ich denke, das hier ist gerade die beste Therapie, um wieder zu Kräften zu kommen.##

##Schmeichler. Aber ich danke dir und ich denke auch, daß es dir gut helfen wird.## Die Gedanken Sohats waren leicht neckend und als er fertig war, küßte er ihn nochmals und löste sich wieder, um den Lappen ins Bad zurückzubringen und danach einen Betttisch zu holen, über Sarius Beine zu stellen und das Essen zu ihnen zu holen. ##Einen guten Appetit, mein hübscher Engel - es ist noch heiß, ich hatte das Essen unter einer Zeitblase.##

##Ich finde diese Möglichkeit wunderbar ... es ist alles noch ganz heiß und frisch, obwohl wir einige Zeit im Bett waren.## Sarius lächelte bei seiner Antwort und fing dann an, zu essen. Er  genoß jeden Bissen des Gulaschs und man sah ihm an, daß er sich auch schon auf den Nachtisch freute. Gerade in Sohats Gesellschaft schmeckte es besonders gut, denn er strahlte diese angenehme Wärme und Ruhe aus.

So wie Sohat es immer genoß, mit Sarius zu essen. Der Engel genoß auch die normalen Gerichte und verlangte nichts Ausgefallenes, wie viele seiner Bekanntschaften ... und vor allem genoß Sohat immer die Gespräche, die sie beim Essen führten. Sie hatten beide sehr viele Interessen und unterhielten sich oft lange über die verschiedensten Themen ... und auch jetzt fielen sie wie von selbst in ein Gespräch, während sie das Gulasch genossen und als sie damit fertig waren, holte ihnen Sohat die wolkenleichten Rohrnudeln mit Vanillesauce. ##Frisch aus Fratiann ...##

##Da könnte ich dauernd von essen.## Die Rohrnudeln zergingen fast auf der Zunge und Sarius aß extra langsam, um sie zu genießen. Auch ihm taten die Gespräche immer wieder gut, und auch jetzt wurde er wieder etwas nachdenklich. ##Sag mal ... hast du das Gift schon bekommen können ? Ich mache mir doch etwas Sorgen um Pasion, wenn er gegen ihn kämpft. Nicht, daß seine Rache auch auf ihn übergeht.## Es klang ungewohnt, aber Sarius hatte sich trotz der Verbannung immer ein wenig um Pasion gesorgt.

Etwas, das Sohat schon seit damals ahnte - doch er sprach es nicht an, sondern antwortete leise seufzend auf die Frage. ##Ja, ich habe es ... ich holte es schon einige Tage, nachdem du mir davon erzählt hast. Der Efreet war äußerst redselig, als ich ihm die Edelsteine gab und ihn dabei ein wenig verwöhnte ... und glaub mir, es war wirklich schwer Interesse vorzuspielen, so schwer wie schon lange nicht mehr. Aber es wirkte und Rasgan erzählte mir wirklich alles, tauschte den Rest des Giftes gegen die Steine ein und war sogar noch glücklich - denn ich konnte ihn davon überzeugen, daß das Gift durch das Alter nicht mehr richtig wirkt, und du deshalb noch lebst. Der Erdgott, der es damals schuf, hielt sich eine kleine Phiole zurück und versteckte sie in seinen persönlichen Sachen ... und als er vor einiger Zeit starb, fand sein Sohn diese Truhe und eben auch das Gift. Er ist mit dem Efreet befreundet und sie kamen ins Reden, und er gab es ihm für seine Rache. Die gilt übrigens nur dir, Sarius - im Gegenteil bewundert Rasgan Pasion sehr, daß er sich dir widersetzte, und sieht ihn als Vorbild. Rasgan sinnt übrigens nicht mehr auf Rache - für ihn genügt es, daß du nun die Narben eures Kampfes trägst, auch wenn er sich niemals deshalb rühmen kann.##

##Ja, weil er sich sonst verrät ... aber ich bin froh, daß er meine Söhne in Ruhe läßt.## Man spürte die Erleichterung des Engels regelrecht. ##Ich habe überlegt, ob ich mich mit Pasion ausspreche. Die Einsicht kommt spät, aber ich glaube, es ist nötig.##

Das ließ Sohat wieder leise schmunzeln, während er seine Rohrnudeln aß. ##Ich denke, daß er sich darüber freuen wird ... und vielleicht solltest du auch mit Rezu reden. Und auch wieder einmal mit Faron, damit du auch einmal meinen Sohn Conneghan kennenlernst, sie sind nun endlich Gefährten.## Der Schlankere wußte nicht, ob Sarius das schon wußte ... doch er dachte sich, daß es vielleicht interessant für ihn wäre.

##Nein, das wußte ich nicht ... aber ich denke, ich gönne es ihm. Langsam sehe ich alles anders, und ich war bei Pasion einfach noch zu verbohrt.## Es gab einiges, was sich der Engel nun eingestand. ##Und ja, mit Rezu werde ich auch sprechen.##

##Die beiden sind schon seit damals mehr als nur glücklich, Sarius ... und ich denke, Pasion wäre überglücklich, wenn ihr reden könntet.## Es war nur ein sachter Vorschlag, doch Sohat war sich sicher, daß es so war. Er hatte den ältesten Sohn von Sarius schon einige Male getroffen und schon mit ihm gesprochen ... und er schätzte ihn so ein.

##Ich denke, das werde ich wirklich tun. Es hat sich einiges verändert und ich begreife langsam, daß Wandel nichts schlechtes ist. Vielleicht kann man hier ein Treffen arrangieren.## Die Zwischenwelt war neutral, und das war auch ein idealer Ort zum Sprechen.

Denn gerade für so etwas hatte Sohat dieses riesige Gasthaus geschaffen. Es diente dazu, auf neutralem Grund handeln zu können und auch für Gespräche ... man konnte hier übernachten oder auch nur etwas essen, und natürlich die Freuden des Bordells genießen, das angeschlossen war. Doch gerade die Möglichkeit, endlich einen neutralen Grund für Verhandlungen zu haben war der Ausschlag gewesen - und Sohat hatte diese Entscheidung keinen Augenblick bereut, ebenso wie die Zeitdrachen, die über den Zwischenraum zwischen den Welten herrschten. ##Nicht jeder Wandel ist gut - doch es gehört alles zum Leben. Und natürlich stelle ich dir eine Suite zur Verfügung, Sarius ... es ist mir eine Ehre, dir dabei helfen zu können.##

##Das wäre sehr nett. Ich mache das, wenn ich etwas mehr bei Kräften bin.## Nach dem letzten Gedanken seufzte er leise, denn die Rohrnudeln waren jetzt schon alle. Aber es war auch mehr als genug gewesen, und Sarius wollte sich nicht überfressen.

Das wußte Sohat und deshalb vergrößerte er die Portionen von Sarius nur langsam. Auch er wurde nun mit seiner ein wenig kleineren Portion fertig und gab das Geschirr durch einen Riß in die Küche des Gasthauses, ehe er den Tisch nahm und wieder an die Seite stellte. ##Natürlich - vorher wäre es zu früh. Möchtest du vielleicht ruhen ? Das Training war sicherlich anstrengend, und das danach wunderschön.##

##Gern und wenn du etwas Zeit hast, vielleicht magst du mit mir zusammen ruhen ?## In seinen Gedanken lag eine sachte Hoffnung, denn die Nähe von Sohat tat ihm gut.

Ein leises ##Mehr als nur gerne.## sendend, neigte Sohat sich wieder näher und küßte den größeren Engel, ehe er sich löste, um das Bett herumging und sich wieder zu ihm unter das Fell legte. Es war schön, so bei ihm zu liegen und der Schlankere schnurrte wieder leise, als er sich an den kräftigen Körper des Engels kuschelte. ##Und natürlich habe ich Zeit - vor allem für dich.##

Sarius legte auch gleich einen Arm um Sohat, und zog ihn sacht an sich. Er lag seitlich mit ihm und lächelte wieder einen Moment. ##Da bin ich froh.## wisperte er in dessen Gedanken und dann schlief er auch schon ein, denn er war doch erschöpfter als gedacht.

Währenddessen lächelte der Schlankere und schloß nun ebenfalls die Augen, während er sich entspannte und selbst einschlief. Die Arbeit konnte noch ein wenig warten ... doch auch er war wohlig entspannt und kostete es aus, daß sie so beeinander lagen und ihre Körper sich berührten.

 

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Es waren weitere Wochen vergangen, und Sarius hatte sich komplett erholt. Die Nähe zu Sohat und auch die Zärtlichkeit, wie auch der Sex, hatten ihm mehr als gutgetan ... und der Abschied fiel ihm schwer. Nicht wegen dem Sex - es war die Nähe und die Gespräche, und daß er sich wohlfühlte. Aber zuerst mußte er noch mit sich ins Reine kommen, und das Gespräch mit seinen Söhnen hatte ihm noch etwas mehr die Augen geöffnet. Viel hatte Sarius nicht, was er mitnehmen würde. Es waren einige Kleidungsstücke, die Sohat ihm geschenkt hatte, und der geschnitzte Gehstock.

Leise seufzend, legte Sohat das Schriftstück weg und stand auf, ging in sein Schlafzimmer und betrachtete den großen Engel, der ein wenig gedankenverloren auf die Dinge blickte, die vor ihm auf dem Sessel lagen. Er trug seine wunderschönen Schwingen offen und der schlanke Braunhaarige streichelte kurz durch die weichen Federn, ehe er an Sarius Seite trat und sanft lächelte. "Es ist Zeit, nicht wahr ? Ich bin so froh, daß du wieder völlig gesund geworden bist, Sarius. Anfangs befürchtete ich schon, daß das Gegengift nicht wirkte - doch es hat gewirkt, und du bist wieder völlig gesund geworden." Sohat wußte, daß er sich wiederholte. Doch auch wenn er sprach, um seine wahren Gefühle nicht preiszugeben ... ein wenig sah und hörte man ihm an, wie nahe ihm all das gegangen war, und daß er viel für den ehemaligen obersten Engel empfand. Ein Titel, den Sarius die meiste Zeit, die sie sich nun kannten, innehatte ... und es war noch ungewohnt für Sohat, ihn als etwas anderes zu sehen.

„Dank dir und ich weiß noch immer nicht, wie ich dir danken soll. Nicht nur das - durch dich habe ich auch besseren Kontakt zu meinen Söhnen, da du mir in vielen Dingen die Augen geöffnet hast.“ Sarius drehte sich zu Sohat und lächelte, als er dessen Hand nahm und eine Feder seiner Schwingen hineinlegte. „Keine Sorge - es hat nicht wehgetan, ich hab meine Heilkräfte genutzt, um sie aus dem Gefieder zu lösen.“

Im ersten Moment war Sohat viel zu überwältigt, um etwas zu sagen - doch dann nickte er langsam und streichelte mit der anderen Hand durch die Weichheit der weißen Feder, die in einem bestimmten Blickwinkel im Licht leicht golden schimmerte. Er wußte um den Wert dieses Geschenks ... doch ihm bedeutete sie so viel mehr und er umarmte Sarius, ehe er sanft in dessen Gedanken wisperte. ##Ich danke dir. Daß du lebst und es dir gutgeht, ist mir Dank genug, Sarius ... die Zeit mit dir war mehr als nur schön. Bitte paß auf dich auf, ja ?##

##Und du auf dich ... ich weiß, du bist neutral, aber es gibt immer Wesen, die gefährlich sind.## Sarius sorgte sich sehr, auch wenn er wußte, daß Sohat auf sich aufpassen konnte. „Ich komme die Zwischenwelt bald wieder besuchen - ich muß nur noch ein wenig mit mir ins Reine kommen.“ Es gab noch einiges, worüber er nachdenken mußte, und dazu brauchte er einige Zeit alleine.

"Ich freue mich schon darauf, Sarius - du weißt, ich habe immer Zeit für dich. Sende mir einfach vorher, ja ?" Als er endete, löste sich Sohat von ihm ... doch er konnte nicht verhindern, daß er sich noch einmal kurz näherneigte, streckte und ihm einen sanften Kuß auf die Lippen gab. Erst jetzt löste er sich ganz von dem Engel und lächelte, als dieser seine Sachen aufnahm, um zu gehen, nahm aus einem Riß eine flache Vorratsdose und reichte sie Sarius. "Ein kleiner Imbiß für unterwegs."

„Oh ... danke, das ist lieb.“ Sarius wurde glatt rot auf den Wangen, denn die Rohrnudeln waren wirklich zu seiner Schwäche geworden. Er packte die Vorratsdose gleich zu seinen Sachen, und verstaute alles in einem Beutel. Aber bevor er alles aufnahm, zog er Sohat in einen letzten Kuß, und schließlich verschwand er mit seinen Sachen durch einen Riß. Länger hätte Sarius nicht bleiben können, sonst wäre der Abschied noch schwerer gefallen.

 

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