Balken01a


”Ruby Eyes” 07
 

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Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür des Bades und Auron kam frisch gewaschen und gekleidet heraus, und setzte sich schnaufend auf das Bett. "Mann, mit so etwas hatte ich wirklich nicht gerechnet."

Während der Dunkelelf sich wusch, hatte Erik sich auf ihr gemeinsames Bett gesetzt und vor sich hingebrütet. Erst, als Auron sich neben ihn setzte, grummelte er leise und packte ihn einfach, küßte ihn besitzergreifend und knurrte dunkel an dessen Lippen, ehe er leise auf das Gespräch einging. "Ich auch nicht - und es paßt mir auch nicht, obwohl ich es dir gönne, daß du nun einen Nachkommen und Schüler haben wirst. Ich hoffe nur, dieses Miststück wird hier keinen Unfrieden reinbringen ... es wäre nicht gut für die Schwangerschaft, wenn der Herr Tark sie nur im Kerker lassen müßte."

"Sie wird ihre Grenzen testen, aber ich denke, damit rechnet der Herr. Und sie wird schnell wissen, daß sie diese Grenzen nicht übertreten kann, in der Kammer hatte sie ja schon eine Probe erhalten." Auf den Kuss war Auron im ersten Moment nicht weiter eingegangen, aber er war nicht dumm - die Eifersucht war Erik ins Gesicht geschrieben. "Mit ihr war es nicht so wie mit dir ... das möchtest du doch wissen, oder ?"

Erik schloß für einen Moment ertappt seine Augen - dann seufzte er leise und haderte mit sich selbst, ehe er Auron wieder in die rubinroten Augen blickte und mit leiser, doch harter Stimme sprach. "Ja. Und ich weiß, daß es mit ihr anders war - sie ist ein Weib, das ist immer anders, gerade bei deiner Rasse. Es ist das, was sich alle Dunkelelfen am Sehnlichsten wünschen: Endlich eins eurer Weiber besteigen und schwängern zu dürfen. Und nun ist sie da und du bekommst diesen Wunsch von den Herren erfüllt ... und ich koche vor Wut, wenn ich sie auch nur zu Gesicht bekomme, ich will nicht, daß du die ganze Zeit bei ihr bist, wenn der Herr dich nicht braucht."

Die offene Antwort überraschte Auron nun doch ein wenig, und er neigte sich zu Erik und küsste ihn etwas zärtlicher. "Das würde ich nicht ertragen ... hin und wieder, aber nicht ständig. Ich will wirklich nur das Kind und vielleicht ein wenig reden, erfahren, was in den Kolonien los ist."

Der sanfte Kuß und die leisen Worte besänftigen Erik ein wenig und er zog den Schlankeren enger an sich, ehe er ihn leicht in den Schultermuskel biß und weich zu ihm knurrte. "Das ist gut ... ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen könnte. Ich will dich hier bei mir haben, Auron - allein schon der Gedanke, daß du wieder bei ihr liegst, läßt mich rasend werden, und das ist nicht gut. Überhaupt nicht gut, es macht mich angreifbar und verletzlich." Erik wußte das - und doch wollte er es nicht ändern, auch wenn er damals, als sie Auron frisch gefangen hatten, niemals damit gerechnet hätte.

So ging es Auron ja auch. "Daß du angreifbar wirst, möchte ich nicht riskieren ... und ich versichere dir, mit ihr ist es nur wegen dem Kind und Neugierde. Ich habe noch nie mit einer Frau meines Volkes sprechen können ... ich werde mich nicht mehr zu ihr legen, außer, sie hat nicht aufgenommen." Und das war unwahrscheinlich, denn der Magier hatte dafür gesorgt. "Das mit ihr ist nicht mit dem zu vergleichen, was du mir gibst."

"Das sagst du jetzt nur, um mich wieder zu besänftigen, Hm ?" Es fiel Erik schwer, doch ein leichtes Lächeln erwachte auf seinen Zügen, als er den jungen Dunkelelfen ansah. Er fühlte und sah, daß dieser es ernst meinte - und als ihm kam, wie sie sich gerade benahmen, erwachte ein leises, dunkles Lachen in seiner Kehle. "Wir benehmen uns wie frischverliebte Idioten, weißt du das ? Und ich hoffe doch, daß es dir mit mir besser gefällt, sonst müßte ich an mir zweifeln."

Auch Auron lachte leise, dann schubste er Erik sacht um und kam über ihn. "Nun, das muss sich jetzt nochmal vergleichen. Wäre dir das recht ?" Er neckte sanft, dann küsste er den Menschen und streichelte etwas sanfter in den Ausschnitt des Hemdes.

Dies jetzt war neu - noch nie zuvor war es zwischen ihnen so sanft und fast schon zärtlich gewesen, da beide es nicht kannten und bisher nicht gewohnt waren. Doch irgendwie paßte es nun und so nickte Erik nur und ließ sich fallen, erwiderte die Zärtlichkeiten ein wenig unsicher und wurde erst nach und nach leidenschaftlicher, als Auron dies in ihm erweckte und sie beide lernten. Sie hatten den restlichen Tag frei - und den konnten sie nun so nutzen, wie es ihnen gerade jetzt am Besten gefiel.

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Wenige Monate später schnurrte Auron fast schon, als er in den Armen von Erik lag, der ihn sanft streichelte. Sie hatten eine Mischung aus Zärtlichkeit und ihrem rauen Sex gefunden, der ihnen beiden gefiel, und gerade diesen Sex hatten sie hinter sich und ruhten nun ein wenig. In den letzten Monaten war doch einiges geschehen: Wianna hatte keine Zunge mehr, denn sie hatte versucht, ihn zu beeinflussen ... und das hatte so gut geklappt, daß Auron fast gezweifelt hätte, ob es richtig gewesen war, sich für Tark und Onderon zu entscheiden, aber es war richtig gewesen. "Hmmmm, es ist viel angenehmer, seit sie keine Zunge mehr hat ... findest du nicht auch ?"

"Sehr viel angenehmer, Kleiner. Dieses Miststück und ihr Gift - fast hätte sie es geschafft, dich so zuzuquasseln, daß du zu blöd geworden wärst, um rechts und links zu unterscheiden. Und der Herr Tark ist nun auch viel ruhiger und angenehmer zu haben, seit er sich an ihr vergnügen durfte ... außerdem ist er mehr als nur stolz auf dich, weil du ihr widerstanden und sie an ihn verraten hast. Daß du dabei helfen durftest, ihr die Zunge zu nehmen, war eine große Ehre, Auron - eigentlich lehren die Folterer diese Art der Folter nur ihre eigenen Söhne, die sie als Schüler annehmen." Erik war damals mehr als nur verblüfft gewesen, als Tark dem Dunkelelfen anbot, ihm nicht nur zusehen, sondern auch helfen zu dürfen - doch die Verblüffung wich schnell tiefem Stolz, denn es zeigte Erik nur zu gut, wie sehr ihre Herren seinen Gefährten schätzten. Denn mittlerweile waren sie das geworden: Sie ergänzten und verstanden sich, verbrachten ihre Freizeit und auch ihre Dienstzeit miteinander und teilten die Felle, so daß eigentlich nur noch fehlte, daß sie es auch durch einen Lebensbund besiegelten.

"Und bald ist mein Sohn da, danach werden die Herren sie an unser Volk verkaufen. Trotz der fehlenden Zunge werden sie sehr, sehr viel Gold für sie bekommen, da bin ich sicher." Tark hatte Auron schon gesagt, daß er bei den Verhandlungen helfen sollte ... er war Vermittler und dadurch, daß er hier so akzeptiert war, hatte er die psychische Reife, die Verhandlungen hart durchzuziehen.

Erik nickte und seufzte leise, ehe er den Schlankeren enger an sich zog und für einen Moment den Duft des weichen, schwarzen Haares einatmete. "Ich weiß - und nun hast du auch die Stärke, um diesen Weibern entgegenzutreten. Denn hier bei den Herren giltst du mehr als alle Männer deines Volkes - und das kannst du auch sichtbar heraushängen lassen, die Herren sind stolz darauf, daß du solch ein Selbstbewußtsein bekommen hast." Das waren sie wirklich - und Erik wußte, daß gerade Tark dies sehr gefördert hatte, da er genau wußte, daß der junge Dunkelelf dadurch wesentlich nützlicher war. Und es gab noch etwas anderes, das den Smaragdäugigen beschäftigte: Nämlich der Sohn Aurons, der bald geboren wurde. Irgendwie freute Erik sich schon darauf, ihn aufwachsen zu sehen, doch andererseits war er sich auch ein wenig unsicher, obwohl er wußte, daß dies nur dumme Gedanken waren.

Ähnliches ging auch Auron durch den Kopf, und er murmelte ein leises "Ja, so werde ich ihnen entgegentreten, da kannst du Gift drauf nehmen. Und wegen dem Kind, ich bin froh, daß Toola sich anfangs um den Kleinen kümmern wird. Ich wüsste nicht, was ich mit ihm anfangen sollte." Er grinste sacht und blickte Erik in die Augen. "Aber ich freue mich darauf, ihn aufwachsen zu sehen."

"So geht es auch mir - und ich denke, die Herren freuen sich ebenso darauf, schließlich ist er dann der erste Dunkelelf, der ohne diese hirnverbrannten Doktrinen eurer Weiber aufwächst und die Chance hat, stark und mächtig zu werden. Ich denke, die Herren planen, ihn ihren Söhnen zu geben, sobald er groß genug ist ... es wäre eine große Ehre, Auron." Das wäre es wirklich, und Erik würde es Auron gönnen. "Und ja, ich bin mehr als nur froh, daß das Elfchen den Anfang macht - Windeln wechseln ist nicht mein Ding. Aber sobald er laufen kann, sollte er lernen und gefördert werden, zum Glück ist die Elfin bis dahin nicht mehr da."

"Ja, bis dahin wird sie längst weg sein und in ihrem Rang sinken, aber das muss sie wohl verkraften. Immerhin lebt sie noch und hat bis auf ein wenig Ehre und Ihre Zunge nichts weiter verloren." Und er hatte ein Ansehen erhalten, das ihn sogar in seinem Volk aufsteigen ließ, da war er doch recht sicher. "Und ich weiß, es ist eine Ehre, daß mein Sohn zu den Söhnen der Herren kommt."

Erik knurrte nur weich und zustimmend, während er die Rechte über den schlankeren Körper Aurons streichen ließ und die kräftigen Muskeln darunter erfühlte. Er mochte es, den Dunkelelfen so zu fühlen ... und sie hatten noch ein wenig Zeit, ehe sie schlafen mußten, um am morgigen Tag wieder fit zu sein. "Ich bin wirklich froh, wenn sie weg ist, Auron - sie versucht noch immer, Unruhe reinzubringen und erst gestern testete sie wieder aus, ob sie Toola angreifen kann. Der Kleine ist noch immer so verängstigt, daß nicht einmal Tark ihn dazu bringen kann, noch einmal zu ihr zu gehen ... und ich verstehe ihn auch, er ist viel zu zart, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, falls sie den Schmerz ignoriert und ihn tatsächlich angreift. Aber zu etwas anderem - hast du darüber nachgedacht, ob du nicht deine Magie und deine Studien vertiefen kannst ? Die Herren würden es sicherlich erlauben, dadurch wirst du stärker."

"Ja, das habe ich schon und ich weiß, daß es mich stärken wird." Auron seufzte leise. In den letzten Monaten war viel zu viel los gewesen, als daß er sich hätte konzentrieren können. "Wenn sie weg ist ... ich kann mich einfach nicht auf die Studien konzentrieren, solange sie noch da ist." Der Elf genoss die Zärtlichkeiten, sie beruhigten ihn und er entspannte sich jedesmal fühlbar.

Das wußte Erik auch und so tat er es, denn Auron massierte ihm dafür immer wieder die Schultern und den Nacken, wenn sie verspannt waren. So taten sie sich beide etwas Gutes, das sie stärkte und gleichzeitig festigte es auch das Band, das zwischen ihnen bestand. "Das verstehe ich gut ... wenn mir so eine Furie im Nacken hängen würde, könnte ich auch nichts lernen. Aber es dauert nicht mehr lange - zwei Monde noch, dann ist das Kind da und sie kann zurück. Und dann kannst du deine Zeit dafür nutzen, stärker zu werden ... so wie auch ich mehr trainieren werde."

"Und ich werde sie nutzen, ich will meinem Sohn ein Vorbild sein. Und die Magie will ich ihm selber beibringen können ... ich will sehen, ob Tark mir gestattet, daß ich auch Bücher und Schriften als Lösegeld nehmen kann." Es wäre eine Bereicherung für Tark und ihn selber, und Auron wusste, was Tark brauchen konnte. Kopien gab es von jedem Buch, und so waren die Schriften auch zu haben. "Ach ja, ich möchte meinen Sohn Hagart nennen."

"Hagart ?" Der Name war sehr ungewöhnlich - doch irgendwie paßte er und so nickte Erik, ehe er ein wenig nachdachte. "Ich denke, die Herren werden den Kaufpreis mischen ... einerseits natürlich die Schriften, andererseits auch Gold und Waffen. Am Besten wäre es, wenn du das vorher noch einmal mit dem Herrn Tark besprichst - und auch, ob und wieviel du deine Magie vertiefen kannst, wenn die Verhandlungen vorbei sind." Erik wußte, wie gerne der Folterer an solche Bücher kommen wollte - doch er wußte auch, daß für ihn zuerst die Interessen Onderons standen und er immer darauf achtete, daß sich die Schatzkammer stetig füllte.

"Ich wollte eh noch besprechen, was er nun verlangt ... so kann ich mich auf die Verhandlungen besser planen. Aber ich denke, Herr Tark wird schon sehen, daß alles zum Besten wird und die Vorteile gut genutzt werden." Die Schatzkammer war mehr als gut gefüllt und Auron hatte gehört, daß sie schon mehrfach erweitert worden war.

Das war sie wirklich, seit der Folterer hier zu arbeiten begonnen hatte. Doch nun wollte Erik nicht mehr über diese Dinge reden, die noch früh genug sehr viel ihrer Zeit beanspruchen würden. Also neigte er sich zu Auron und vergrub die Finger der Linken in dessen dunklen Haaren, ehe er ihn sanft küßte und es einfach genoß, bei ihm in ihrem nun größeren Einzelbett zu liegen. Es hatte sich schon sehr viel getan, seit sie sich kennenlernten - und es würde sich noch einiges mehr ändern, doch Erik hoffte, daß es zu ihrem Besten war.

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