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”Ein Halbwolf in Nöten” 05
 

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Als sie in dem großen Eßzimmer bei der Küche ankamen, nickte Roc - denn alles ging seinen gewohnten Gang und die Räuber aßen in Schichten, da sie sich bei der Wache abwechselten. Eines der ersten Dinge, die Roc und Einon damals, als sie die Burg übernahmen, änderten war die Tatsache, daß es kaum mehr Wein und Bier hier in den Lagern gab ... denn auch wenn sie ihren Männern einen oder zwei Humpen gönnten, es gab hier keine Besäufnisse mehr. Denn auf diese Weise waren die Räuber immer und jederzeit kampfbereit, und die Wachen niemals verkatert oder unaufmerksam. "Du wirst ab jetzt bei uns am Tisch sitzen, Drius - deine Stellung hat sich geändert und auch das wird es zeigen. Sag mir, was du bisher immer zu essen bekommen hast ... denn deine Ernährung wird auf deine neuen Bedürfnisse umgestellt werden."

Daß seine Stellung gleich höher wurde, war überraschend und zeigte ihm etwas, das er nicht kannte. Drius wurde hier auf eine neue Art behandelt, und sein Wissen wurde sehr geachtet. „Ich bekam Suppen, und Eintopf aus Gemüse und Getreide. Etwas Obst, und einmal in der Woche durfte ich Fleisch haben.“ Er kannte es auch von seiner Kindheit an nicht anders, denn auch beim Essen war er von Anfang an so erzogen worden.

"Nun - das wird sich nun ändern. Du wirst mehr Fleisch bekommen und natürlich weiterhin Eintöpfe, Salat, Obst und Brot. Du mußt noch ein wenig an Muskeln zunehmen, du wiegst zu wenig - doch das wird von selbst kommen. Ah, da bist du ja, Hunger ?" Als Roc endete, trat Ntai an den Tisch und setzte sich an die linke Seite Einons auf seinen stabileren Stuhl, lächelte scheu zu Drius, der neben ihm saß, und nickte zu Roc. "Ja, sehr - du weißt ja, ich brauche auch so viel."

Drius blieb ruhig, denn er wußte, daß hier nun seine neuen Herren waren, und Einon grinste sacht bei den Worten von Ntai. „Nach der Reise so oder so, und wir können alle etwas verkraften.“ Warten mußten sie nicht und das Essen wurde gebracht. Es gab viel Fleisch und auch Eintopf, Brot und Obst zum Nachtisch. So viel auf einmal hatte der Blonde bisher noch nicht gesehen ... und er traute sich noch nicht etwas zu nehmen, bis Einon, Roc und Ntai sich etwas genommen hatten, und sah dann zögerlich auf das Essen, denn er konnte sich fast nicht entscheiden. „Nimm dir, was du probieren möchtest.“ Einon nickte zu Drius, um ihm etwas Scheu zu nehmen. Daß Ntai auch neben ihm saß, ließ ihn bestimmt auch noch etwas schüchterner werden, und sein Verhalten aus dem Wagen traute er sich nicht.

Als der Blonde sich erst nach ihnen von dem Essen nahm, honorierte Roc es mit einem kurzen Nicken und winkte dann Fennan an ihren Tisch, damit auch er etwas essen konnte, da er ihnen allen Wein oder Bier eingeschenkt hatte. "Drius, das ist Fennan, unser Leibdiener. Fennan, das ist Drius - er ist ab jetzt mein Gehilfe in der Folterkammer, als Arzt und auch als Buchhalter. Außerdem ist er der Gefährte Ntais, also behandle ihn mit dem gleichen Respekt ... er wohnt ab jetzt in Ntais Zimmer. Kamen Briefe, als wir weg waren ? Eigentlich sollte der monatliche Brief deines Vaters bald kommen, Fennan."

Fennan musterte den Blonden kurz und nickte. „Willkommen, Drius. Ich denke, du wirst dich rasch einleben.“ Er nahm sich auch etwas zu essen und antworte nebenher auf die Frage von Roc. „Ja, es kamen Briefe, aber ich habe sie wie immer nicht gelesen. Es sind nicht zu viele, aber von den Siegeln her kann es sich lohnen.“ Auch er nahm einiges an Fleisch, aber auch Gemüse und etwas Brot. Einon beobachtete derweil, wie zögerlich Drius sich immer wenig nahm und scheinbar hatte er jetzt auch erfahren, daß er bei Ntai schlafen würde. Drius dachte wirklich daran und sein Blick ging doch hin und wieder zu Ntai, der voller Genuß und großem Hunger aß. Im Grunde hatte er gelernt, daß sein neuer Herr auch viel essen würde, aber hier war der Körper kräftig und das hieß, daß die Männer hier viel aßen, sich aber so gut bewegten und trainierten, daß sich kein Fett bildete.

Denn auch darauf achtete Roc und obwohl er nicht wie Einon und die Räuber trainierte, so hielt er sich durch andere Übungen fit. Inzwischen war der junge Halbwolf mit seiner Portion Eintopf fertig geworden und aß genießend den Braten, nahm sich hin und wieder Brot und weiteres Fleisch nach und aß auch noch weiter, als Roc schon fertig war. Ntai brauchte es auch, da er doppelt so breit und fast zwei Köpfe größer als der junge Folterer war und jener überlegte einen Moment, ehe ihm ein Gedanke kam. "Gib Ntai doch auch den Schinken, der bei dir steht, Drius - und die Schale mit Obst, er vergißt es gerne."

Zu bedienen gehörte auch zu seiner Ausbildung - und es war fast eine automatische Reaktion, erweckt durch die Worte. „Natürlich, hier, Herr.“ Drius dachte in dem Moment nicht nach, und reichte den Schinken und danach die Schale mit dem Obst zu Ntai herüber. Einon lächelte sacht und nickte, denn er bemerkte natürlich, was Roc damit erwachen ließ. Die Prägung zu bedienen war nämlich auch in dem Blonden, und das konnte er jetzt erfüllen und sich dabei langsam an Ntai prägen.

Der junge Halbwolf errötete leicht, da er wirklich öfters vergaß, Obst zu essen ... es lag in seiner Natur, viel Fleisch zu sich zu nehmen, da er noch immer nicht ausgewachsen war, doch auch die Nährstoffe in dem Obst waren dafür wichtig und er nahm sich die leichte Rüge Rocs zu Herzen. Als er jedoch die Obstschale und den Schinken von Drius bekam, lächelte Ntai verlegen und bedankte sich, ehe er hungrig zulangte und mit seinen scharfen Zähnen große Stücke aus dem Schinken biß. Natürlich betrachtete sich Roc das und nickte unmerklich, ehe er sich zu Fennan neigte und ihm etwas ins Ohr wisperte. Seine Idee würde vielleicht helfen, daß Drius sich weiter für Ntai öffnete, da der junge Halbwolf das brauchte ... doch dann sprach er leise mit Einon über die Beute, die sie gemacht hatten, und an welche Märkte sie die neuen Sklaven am Besten verkaufen konnten.

Fennan hörte genau zu und nickte sacht. Er war schon mit dem Essen fertig, da er eh nicht so viel brauchte, und sammelte schon mal die ersten leeren Teller und Schüsseln ein, um sie in die Küche zu tragen. Dort angekommen, gab er die Sachen einer der Frauen und nahm dann noch eine Schale für Fleischbrocken und eine Schale für Obst. Beide füllte er leicht auf und brachte sie sofort hinauf in das Zimmer von Ntai, wo er auch noch kuckte daß alles so war, wie er es gewollt hatte. Er würde auch noch das Wasser im Bad vorbereiten, denn alle Herren mußten nach dem harten Tag baden, um sich zu erholen und zu säubern. Erst danach ging er wieder hinab und setzte sich wieder an den Tisch. „Die Zimmer sind alle vorbereitet, ebenso sind die Bäder bereit für das Baden.“ Das Wasser blieb lange warm und Ntai mochte es auch, kühl bis kalt zu baden. Aber hin und wieder auch warm.

Vor allem war es nicht gut für Drius, wenn er zu kalt badete, deshalb nickte Roc auf die Worte ihres Leibdieners und streichelte ihm kurz anerkennend durch das lange, sattbraune Haar. Seit sie hier ankamen und Fennan als Kind eingesperrt in der Folterkammer der Burg fanden, waren fast zwanzig Jahre vergangen ... und aus dem verängstigten Jungen von damals war ein wunderschöner, schlanker Mann geworden, der ihnen mit voller Hingabe und ehrlicher Loyalität diente. "Gut, Fennan - ich denke, du kannst dich dann zurückziehen, wir brauchen dich nicht mehr. Oder hast du noch eine Aufgabe für ihn, Einon ?"

„Nein - du kannst dich zurückziehen, Fennan, und nur wenn du Lust hast zu den Männern gehen, die mit uns waren.“ Einon ließ ihn auswählen, denn er durfte bei denen auch entscheiden, ob er etwas Sex wollte oder nicht. Nur bei ihm und Roc hatte er keine eigene Entscheidung. „Danke, ich überlege es mir. Und eine gute Nacht die Herren.“ Er neigte kurz den Blick und zog sich dann zurück. Drius hatte sehr wohl dessen Verhalten bemerkt und sah, daß es ihm hier gutging und er teils auch Freiheiten hatte.

"Fennan ist ebenfalls ein Leibdiener, doch anders ausgebildet als du, Drius. Er war noch ein Junge, als wir ihn hier vorfanden - und er hat viel in den ein wenig mehr als zwanzig Jahren gelernt, die er nun hier ist und uns dient. Ich empfehle dir, dich mit ihm anzufreunden und auszutauschen ... so wird dir vieles leichter fallen, Drius." Es war ein guter Rat und Roc gab ihn gerne - denn auf diese Weise würde ihm ein wenig Arbeit abgenommen werden und die beiden konnten sich gegenseitig Wissen geben, das sie brauchen konnten.

Drius verstand und er mußte versuchen, sich anzufreunden. Bisher hatte er keine Freunde - aber er wußte, daß er hier gut behandelt wurde und man könnte ihn auch zu allem zwingen, wenn er nicht gehorchte. „Ich versuche es,  Herr ... ich hatte bisher keine Freunde, nur ... Bisa hatte mir Gesellschaft geleistet.“ Bisa war der Kater, der von einer besonderen Katzenrasse war. Einon hob kurz eine Braue und nickte. „Die Katze, die weglief. Du wirst sicher ein Freund mit Fennan werden, ihr vertragt euch bestimmt.“

Als Drius von dem kleinen Kater sprach, horchte Ntai auf da er mehr als nur gut heraushören konnte, wie sehr der Blonde das Tier vermißte. Er selbst verstand es nicht, da weder er noch seine gesamte Familie je Haustiere hatten ... doch er roch es mit seinen feinen Sinnen und da er direkt neben Drius saß und dieser sich kurz zur Seite wandte, als er das sagte, sah er es auch für den Bruchteil eines Herzschlags in dessen Augen. Ntai würde später in ihrem Zimmer noch einmal fragen ... doch im Augenblick ließ er es sich nicht anmerken und hörte weiter zu. Roc nickte nur auf die Schlußfolgerung Einons, ging aber nicht weiter darauf ein, da es für ihn nebensächlich war. "Das denke ich auch - ihr habt viel gemeinsam und könnt euch gegenseitig helfen." Da Einon mit seinem Abendessen fertig wurde, stand Roc mit ihm auf, befahl Ntai, Drius mit sich zu nehmen, wenn er fertig war, und folgte seinem Gefährten in ihr eigenes Gemach, während der junge Halbwolf wieder ein wenig verlegen wurde und zu Drius sprach. "Ich bin bald fertig, dann können wir gehen ... du willst bestimmt baden, oder ?"

Da sie allein waren, wurde Drius etwas scheuer und nickte bei der leisen Frage. „Gern Herr, aber ihr habt den Vorrang.“ Er wußte, daß nun Einon, Roc und Ntai seine Herren waren und unterdrückte so gut es ging sein Verhalten, das er noch in der Kutsche gehabt hatte.

Doch gerade das war etwas, das Ntai einen Stich verpaßte ... auch wenn er wußte, daß es besser war, wenn Drius in Gegenwart von Anderen Respekt zeigte. Obwohl der junge Halbwolf nicht sehr klug war, verstand er das und nickte langsam, stand auf und lächelte kurz, als er dem Blonden hochhalf. "Gehen wir, ja ? Es ist besser, wenn wir nicht hier, sondern in meinem Zimmer reden." Dann ging er vor, achtete aber immer darauf, daß Drius auch nachkam, betrat schließlich sein Zimmer und als der Schlankere eingetreten war, schloß er die Türe und seufzte leise. "Ich weiß, im Moment bin ich dein Herr - aber ich hätte gerne, daß du hier in dem Zimmer so bist, wie du bist und nicht so unterwürfig, ja ? Ich mag dein Feuer. Und geh du ruhig zuerst baden, du brauchst das heiße Wasser - ich bade immer kalt, ich bin ein halber Schneewolf und mag es allerhöchstens handwarm."

Als er die Worte hörte, daß er nicht so demütig sein mußte, war es überraschend und verwirrte Drius nun doch wieder. Hier konnte er nicht nur die Talente nutzen, zu denen er erzogen worden war, sondern er konnte seine wirklichen Talente ausüben. „Ich bin auf einen andern Herrn erzogen worden, deswegen war ich so. Ich bin schon jetzt gern hier, denke ich ... aber ich muß erst überwinden wie ich erzogen wurde, ich bin noch fixiert auf den Herrn, zu dem ich sollte.“ Es war so tief in ihm, daß er noch immer mit den kräftigen Körpern der Männer hier kämpfte und er war eigentlich froh, daß er hier einen eigenen Schlafplatz bekommen hatte. „Und die Herren gehen immer vor, mit handwarm werde ich klarkommen.“

Bei der Erwähnung des Herrn, zu dem Drius eigentlich hätte kommen sollen, kochte maßlose Eifersucht in Ntai hoch - doch er kämpfte sie mühsam herab und das tiefe Knurren, das einen Moment erwachte, wurde sofort weicher, als er zu dem Blonden kam und damit begann, ihm die einfache Kleidung auszuziehen. "Vergiß den Arsch, zu dem du hättest kommen sollen - jetzt bist du hier, und hier ist es anders. Einon und Roc sind deine Herren, aber ich ... ich will doch ..." Nun stockte der Halbwolf, da er Drius eigentlich als seinen Gefährten wollte - doch er ahnte, daß es noch zu früh war und so seufzte er wieder, hob ihn einfach quer über seine Arme und trug ihn ins Bad, ließ ihn herab und küßte ihn leidenschaftlich, ehe er sich löste und zur Wanne nickte. "Laß das Wasser ein - und mach es etwas wärmer als handwarm. Und nimm nicht zuviel Badeöl, meine Nase ist sehr gut." Dann ging er wieder in sein Zimmer und zog sich selbst aus, atmete dabei tief durch und versuchte, sich zu beruhigen.

Drius blieb einen Moment ohne sich zu rühren, im Bad stehen, denn der Kuß hatte ihn komplett überrascht und er war nackt getragen worden. Sein Kopf war dadurch etwas voller, denn beim Tragen hatte er natürlich die Kraft gefühlt, die harten Muskeln und irgendwie auch ein wenig den Magen, der ziemlich voll sein mußte. Aber dann fing er sich wegen der Aufgabe und sah sich kurz in den Bad um, bevor er das Wasser in das große Badebecken laufen ließ und dafür sorgte, daß es mit dem Feuer nicht zu warm wurde. Bei dem Badeöl roch er an verschiedenen und nahm dann eines, das nach Tanne roch und gab nur ein klein wenig hinein, damit es nicht zu stark roch. Seine Gedanken waren aber noch immer verwirrt.

Bei dem Geruch merkte Ntai wieder auf und schluckte - doch dann ging er ins Bad und nickte, stellte das Wasser aus und stieg rein, denn voller als die Hälfte durfte die Wanne nicht sein, da er so viel Wasser mit seinem großen Körper verdrängte. Erst, als er saß, packte er Drius und hob ihn einfach mit sich ins Bad, grinste kurz und nahm den Schwamm, der an der Seite lag auf. "Hier - du kannst mich waschen, wenn du magst. Ja ?"

Drius war schon wieder überrascht und nahm den Schwamm an. Er wußte, daß er Ntai kennenlernen sollte und auch, wie sich der kräftige Körper anfühlte. Sicher kostete es etwas an inneren Willen, aber im Grunde hatte er den Körper seines ehemaligen Herrn auch noch nicht berührt. Daß er zwischen den kräftigen Beinen des Großen saß, war auch überraschend und er bemerkte jetzt, daß er das Fell fühlte, das dieser auf der Haut trug, und es erinnerte ihn an das Fell seines Katers. „Ja, ich versuche es ... es ist ja auch meine Aufgabe.“ Nach den Worten fing er an, und es beruhigte ihn irgendwie.

So wie es Ntai mehr als beruhigte, und sein Knurren wurde noch weicher, so daß es schon fast einem dunklen, rauen Schnurren glich. Gerade wenn Drius mit dem Schwamm und seinen Fingern durch das weiße Fell auf seinen Unterarmen, den Unterschenkeln, seiner Brust und am Unterleib wusch, vertiefte es sich noch, da es mehr als nur guttat. Erst, als Drius zögerte, da nurmehr die Männlichkeit Ntais übrig war, drehte der junge Halbwolf sich um und legte sich nun auf den Bauch, damit Drius ihm den Rücken waschen konnte.

Das verwirrte den Blonden ... er verstand noch nicht so ganz, daß Ntai so sanft zu ihm war, aber er war doch erleichtert in dem Moment und fing nun an, den Rücken zu waschen. Dabei bemerkte er ein paar Knoten in dem Haar und dem Fell, und er hörte kurz auf zu waschen, und löste sie vorsichtig mit seinen Fingern. Erst danach wusch er weiter und bemerkte unter dem Fell auch ein paar Narben, die gut verheilt waren. Aber er befühlte dabei auch den breiten Rücken, und hatte dort erste Kontakte zu der straffen Haut über den Muskeln.

Und der Größere grollte wohlig, da es sich mehr als nur gut anfühlte. Gerade die schlanken Hände in seinen Haaren waren wundervoll und Ntai schlang unwillkürlich den fellbedeckten Schweif um die Hüfte des Blonden, um ihn noch ein wenig näher an sich zu ziehen. "Das ist schön ..."

Das kam auch überraschend, aber irgendwie war es nicht erschreckend, denn es war auch wieder das weiche Fell, das Drius berührte. Er wusch weiter über den Rücken, und unbewußt legte er den Schwamm dann beiseite und nutzte seine Finger und Fingernägel, um über den Rücken und durch das Fell zu streichen. Es war etwas, das sein Kater immer geliebt hatte, und hier war es irgendwie fast das gleiche Verhalten.

Der junge Halbwolf erschauerte tief unter diesem Kraulen und stöhnte dabei leise auf, wurde so weich wie Wachs in der Sonne und sein Knurren wurde so weich, daß es fast einem wonnigen Schnurren glich und er blickte aus fast geschlossenen Augen zu Drius zurück. "Das ist wirklich schön ... kannst du ... kannst du das vielleicht auch im Bett machen ? Ist angenehmer ..."

„Ähm ... natürlich.“ erwiderte Drius, der schon wieder erstaunt war, aber innerlich merkte er etwas. Durch dieses Tun war Ntai ganz zahm wie eine Katze, und würde so sanft bleiben wie er im Moment war, und irgendwie auch vorher schon ein wenig sanft war. Nur jetzt war er noch viel sanfter, und würde wahrscheinlich auch Wünsche erfüllen, aber das traute sich der Blonde ganz sicher noch nicht, denn es konnte sich auch wandeln. „Solange es bei dem bleibt, was ich im Moment tue ?“

"Wie du möchtest." Noch während er sprach, erhob sich Ntai und stieg aus dem Wasser, ehe er Drius heraushob und vorsichtig auf den Boden stellte. Dann nahm er eines der weichen Stofftücher und legte es um den Blonden, rubbelte sich kurz selbst ab und ging zum Bett vor, um sich dort auf den Bauch zu legen und auf ihn zu warten.

Drius war nun doch erstaunt über die sanfte Art des Wolfes, denn er hatte ihn nicht nur in die Wanne, sondern auch herausgehoben, so daß er nicht über den hohen Rand steigen mußte. Solange es nur bei dem Kraulen blieb, war Drius auch ruhig, trocknete sich ab und auch sein sehr langes Haar grob, und kam dann ins Schlafzimmer, um auf das Bett zu steigen. Es war fest und stabil, aber durch das Bettzeug aus Fell war es angenehm. Diesen Gedanken warf er aber rasch beiseite und fing wieder an, mit den Fingern und den Fingernägeln über den Rücken und das Haar zu streicheln, denn durch das Abtrocknen war alles wieder zerzaust.

Und damit brachte er Ntai erneut dazu, tief in seiner Kehle zu grollen und so weich zu knurren, daß es fast einem Schnurren glich. Er liebte es, diese schlanken Hände über seinen Körper streichen zu spüren und auch, wie Drius durch die fast hinternlangen, weißen Haare koste ... es war so schön, daß er sich völlig entspannte und erst nach einer Weile drehte er sich wieder auf seinen Rücken. Dabei nahm er die langen, blonden Haare von Drius in seine Hände und glättete sie nun mit seinen langen Krallen, blieb aber behutsam und genoß es sichtbar, die wunderschönen Locken in seinen Händen zu spüren.

Drius schwieg, denn er dachte noch immer daran, daß sein neuer Herr hier eigentlich wie eine Katze war. Sicher war er ein Halbschneewolf, aber das ruhige Knurren war fast wie das Schnurren seines Katers. „Wenn meines zu lang ist dann schneide ich es ... ich war auch da an den Wunsch des Herrn angepaßt, für den ich ausgebildet wurde.“ Langsam erwähnte er den Herrn anders, denn er kam nicht mehr zu ihm und innerlich wollte er auch nicht mehr, da hier sein Talent stark gefördert wurde.

"Mir gefällt es sehr, Drius - aber ich überlasse es dir, ob du es lang oder kurz haben willst. Und da ist mir egal, daß mein Vater langes Haar liebt, denn du bist bei mir und nicht ihm, das wird er verstehen. Aber Roc hat recht, du kannst ruhig ein wenig kräftiger werden ... du bist sehr dünn, als ob du niemals richtig zu essen bekommen hättest." Gerade das bereitete Ntai tiefe Sorge und sprach sein innerstes Bedürfnis an, für seinen Gefährten zu sorgen, so daß er aus der Schale an seinem Nachtisch mit den Früchten ein Stückchen nahm und es ihm an die Lippen hielt. Daß er sich dabei ein wenig aufrichtete und so näherkam, geschah unbewußt ... doch er senkte die Lider und schnupperte sacht, ehe er mit seiner Nasenspitze und den Schläfen über die Wange und Schläfen des blonden Sklaven strich.

Und wieder war Ntai seinem Kater sehr ähnlich und der Blonde wußte kurz nicht, was er tun sollte. Aber er öffnete den Mund und nahm das Stück an, da es nicht unangenehm war, und Ntai machte es wohl Freude. „Ich bin so schlank, wie es erwünscht war ... und das Haar ... vielleicht ein klein wenig ab.“ Er trat schon darauf, wenn es nicht geflochten war, und das behinderte sein Tun ständig. „Ich muß es tragen, damit ich nicht drauftrete ... und nur, wenn es wirklich erlaubt ist.“

"Hm ..." Während der junge Halbwolf sich das lange, wunderschöne blonde Haar betrachtete, aß er noch einige der Fleischwürfel, nahm auch ein Stück Apfel und aß es, ehe er ein weiteres Stückchen an die Lippen des Schlankeren hielt. "Wenn es am Boden ist, ist es schlecht ... vielleicht knielang ? Dann stört es nicht, aber es ist nicht zu kurz. Du hast so schönes Haar, ich habe noch nie so schönes Haar gesehen, schöner als Gold."

Drius merkte schon wieder, daß Ntai weniger selber aß und eher ihn fütterte, dabei wäre es seine Aufgabe. Er öffnete aber die Lippen und nahm den Bissen an, erst dann antwortete er leise und neigte seinen Blick. „Wenn es auf die Kürze erlaubt ist, dann hilft es auch den anderen Aufgaben besser ...“ Er zögerte kurz, denn in ihm war wieder die Unruhe. „Ich sollte füttern, nicht ihr, Herr.“

"Wenn Niemand hier ist, kannst du mich Ntai nennen ... bitte ? Und ... ich tue es gerne, ich will dich doch versorgen. Außer, du möchtest ?" Gerade in dieser Hinsicht war der junge Halbwolf mehr als nur unsicher und streichelte unbewußt mit seiner Hand über die Hüfte höher zu den Rippen von Drius, zog ihn kurz näher und küßte ihn, ehe er ihn wieder losließ und sich erwartungsvoll hinlegte.

Der Kuß war wieder etwas, das Drius verwirrte. „Es ist auch meine Aufgabe ... ich bin so erzogen. Ich muß mich nur an meine neue Heimat und die Aufgaben hier gewöhnen.“ Und es fiel ihm schwer, seine Erziehung zu ändern, und in ihm blieb die Unruhe. Aber er blieb äußerlich irgendwie ruhig und gab ein Stück Fleisch an den Mund von Ntai.

Auch wenn der junge Halbwolf schon satt war - er kannte dies von seinen Eltern und lächelte, nahm das Stückchen mit seinen scharfen Zähnen auf und kaute es, ehe er das Nächste aufnahm und dabei wieder zufrieden und mehr als nur weich knurrte. Es beruhigte ihn und Ntai streichelte weiter über den Körper des Blonden, erkundete ihn und leckte auch manchmal über die schlanken Fingerspitzen, wenn dieser ihm ein weiteres Stückchen reichte. Doch langsam wurde Ntai ruhiger und drehte sich völlig auf die Seite, ließ seine Hand schwer auf der Taille des Schlankeren ruhen und glitt langsam in einen tieferen Schlaf, da er ihn nun hier bei sich wußte und alleine schon die Nähe und der Geruch von Drius ihn beruhigten.

Ntai hielt Drius sanft und doch war es so, daß der Blonde nur schwer wegkommen würde, wenn er einzeln schlafen wollte. Aber das Fell war so warm und weich, dazu kam das weiche Knurren, das fast wie Schnurren klang. All das sorgte dafür, daß Drius nicht mehr nachdenken konnte, er schlief nun auch einfach ein und blieb somit dicht bei Ntai liegen.

 

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