Balken01a


Rajendra und Baki 01
 

backset3line

Mit einem leisen Fluchen schleicht Baki durch das Unterholz, jeglichen Laut dabei vermeidend .... kann sich nur knapp einen Aufschrei verkneifen, als einer der Zweige seinen Rücken streift und dabei wieder eine der tiefen Krusten aufreißt, die seine Haut zieren. Seit vier Tagen ist er nun unterwegs, um so viel Strecke wie möglich zwischen sich und seinem ehemaligen Stamm zu bringen ... wohlwissend, daß sie ihm so oder so nicht folgen würden, da ein einzelner Verletzter so gut wie keine Überlebenschance in der Wildnis hat, in der sie leben. Wild entschlossen, nicht klein beizugeben, läuft der junge Mann weiter, seine langen, mit einem Lederband zusammengenommenen Haare wieder nach Hinten werfend ... achtet nicht weiter darauf, daß einige der Haare nun mit der frischaufgerissenen Wunde verkrusten und läuft nur weiter, an nichts Anderes mehr denkend. Erst nach einigen weiteren Stunden knurrt sein Magen vernehmlich auf - dann stutzt der junge Mann, als er den Auslöser dafür riechen kann und lächelt kurz, da Kaninchenbraten jetzt genau das Richtige für ihn wäre. Nun noch ein wenig leiser werdend, kriecht Baki letztlich über eine schmale Felszunge - sieht dann auf ein kleines Outsiderlager herunter und mustert die vier Männer, Ausgestoßene wie er selber, um ein kleines Feuer sitzend, in dem sechs Kaninchen auf Stöcken braten, die ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

}|{

"Rajendra ?!" Laut hallt der Schrei seiner Schwester durch die Ebenen, allerdings kommt keinerlei Antwort von dem Gerufenen. Der junge Bursche war seit dem frühen Morgengrauen dabei, einen Raben zu fangen, den er bereits am Vortag in den Ebenen gesehen hatte. Er wollte sich das Tier fangen – denn er wollte ebenso wie seine Geschwister ein Seelentier haben. Denn er hatte es satt, sich ständig auslachen zu müssen, daß er schon so alt war, aber noch kein Tier hatte. Auch wenn sein Großvater ihm ein paar Mal gesagt hatte, dass das Tier zu ihm kommen musste und nicht umgekehrt. Aber was er nie bemerkt hatte, war, daß er sich viel zu weit von ihrem Dorf entfernt hatte – dem Fluss gefolgt war. Die Hügel hinauf und wieder hinunter in den kleinen Wald. Dort sitzt er nun, die Peitsche in der Hand und die Umgebung musternd. Flucht immer wieder leise vor sich hin, als sein Blick den Raben nicht finden kann. Schließlich seufzt er nur, als er noch ein wenig weitergeht – das verletzte Tier noch immer nicht sieht. "Ach, verdammtes Federvieh ! Dann verrecke doch ..." Doch nach einiger Zeit stutzt er – zwar ist die Sonne schon länger hinter den Hügeln verschwunden, aber er kann noch immer recht gut sehen. So sieht er nur die Umrisse, die sich zwischen den Bäumen bewegen, schnell davoneilen. Schließlich zuckt Rajendra mit den Schultern, dreht sich um und will schon wieder gehen, als er auf halbem Wege stehen bleibt, sich nochmals umdreht und erneut seufzt, als er den hallenden, schrillen und mehr als wütenden Schrei seiner großen Schwester hört. "Nein, Danke, darauf habe ich heute keine Lust- wegen diesem dummen Raben das Jagen vergessen ..." Wispert er noch zu sich selbst, als er den Dolch an seinem Gürtel – ebenso die Peitsche fester greift, dann umdreht und davoneilt. Vielleicht würde er wo noch ein Hühnchen finden, das vielleicht noch nicht im Unterholz verschwunden ist. Vielleicht an der Schlucht ? Er würde schon sehen, was er finden kann – und wenn es nur ein Karnikel ist ......

}|{

Nur mühsam kann sich Baki ein weiteres Magenknurren verkneifen, indem er immer wieder leicht schluckt ... holt dann aus dem kleinen Lederbeutel an seineer Seite seine Angelschnur aus gedrehtem Darm und überprüft kurz den Widerhaken an dessem Ende, ehe er sie ihm Schutz der hereinbrechenden Nacht über den Felsen zum Feuer herabläßt, sämtliche Götter darum bittend, daß die Outsider weiterhin miteinander würfeln und sich gegenseitig ablenken würden. Erst, als er den Widerstand fühlen kann und sicher ist, daß der Haken in einem der Kaninchen feststeckt, nimmt der junge Jäger seinen Mut zusammen - faßt dann die Schnur weit unter dem Felsvorsprung und reißt plötzlich daran, so daß das Kaninchen hochschnellt und über den Felsen, von den spielenden Outsidern nicht bemerkt. Fast strahlend, will Baki den Braten fangen und achtet nicht darauf, daß dieser noch heiß ist - schreit leicht auf und schlägt sich dann die Hand vor den Mund, packt es schnellstens an dem Ast, an dem es aufgespießt ist und läuft panisch zurück in den Wald, die Stimmen der wütenden Outsider schon hörend.

"Ich hätte doch nach Hause gehen sollen – verdammt !" Leise knurrt der junge Bursche vor sich hin, sieht sich in dem Dunkeln um und streicht sich eine der pechschwarzen, langen Haarsträhnen aus dem Gesicht – das Klingen der kleinen Knochenperlchen darin beachtet er kaum, als er leise durch das Unterholz schleicht, aber dann plötzlich zusammenzuckt, als er einen leisen Schmerzensschrei hört. Sich ein wenig erschrocken umsehend, hält er sich an einem Ast fest, sieht sich um, ehe er sieht, was die Ursache des Schreis war.

Baki indes ist höchst konzentriert damit beschäftigt, so leise wie möglich durch den nächtlichen Wald zu hetzen und die Outsider abzuhängen, die sich ihm schon an die Fersen hängen - allerdings weniger schnell vorankommen, da sie zum Einen größer und breiter, als auch mehrere sind, und deshalb oftmals im Unterholz steckenbleiben. Plötzlich stockt der junge Blonde, als er etwas vor sich sieht - kracht dann in vollem Lauf in etwas Keuchendes, fällt damit einen Abhang herab und findet sich schließlich völlig verkeilt in einen jungen Mann wieder, der ebenso wie er selbst atemlos am Fuß des Hanges liegenbleibt.

Ein erschrockenes "Verdamm......" hatte Rajendra noch ausrufen können – war aber wie Luft aus seinen Lungen gepresst worden. So liegt er nun im hüfthohen Farn, zusammen mit dem Grund, den er gesucht hatte. "Was ?" Fragt er nur leise, versucht sich wieder aufzurichten und keucht leise, als er den Schmerz in seinem Rücken fühlt, ebenso die verkratzen und abgescheuerten Wunden an seinen Beinen und Armen. Erst dann sieht er den jungen Blonden, noch die Reste eines zerfledderten, aber gebratenen Hasen in der Hand.

"Äh ?" Vollkommen verdattert versucht Baki, sich aufzurichten - rutscht wieder aus und kracht erneut auf den Anderen, nun froh darum, daß die Nacht sein hochrotes Gesicht verbirgt, als er es endlich schafft, sich aufzurichten und dabei mit seiner Hüfte gegen die des Fremden drängt, ehe er sich ganz aufrichten kann. "Sorry.... ich geh dann mal wieder, bevor die kommen ....."

"DIE ?!?!" Verwundert fragend – aber die Antwort gar nicht mehr abwartend, als er das unflätige Geschrei hört. Sofort weiß, vor wem der junge Mann abgehauen war. "Oh oh ....." Mehr sagt er nicht mehr, als er sich das zerzauste Haar zurückstreicht, sich fluchend umsieht, aber dann den Größeren bei der Hand nimmt und losrennt. "Komm, ich weiß wo hin !"

Mit einem erschrockenen "WAH !" läßt sich der Blonde mitreißen und hält Schritt, so gut es geht, dem Anderen an den Hacken klebend ... versteckt sich schließlich in einer Art Unterstand, die eigentlich eine Absenkung in der Erde ist, bewachsen mit Büschen und durch Felsen verdeckt, ein natürlicher, doch idealer Schutz. Dort kauert sich Baki zusammen und macht sich so klein wie es nur geht, unwillkürlich an den Anderen klammernd - zittert merklich, sichtlich vor Angst vor den kräftigen Outsider-Kriegern.

Leise vor sich hinmurrend, verstummt der junge Schwarzhaarige sofort, als er mit den recht großen, leicht nach hinten geneigten Ohren lauscht. Als er die Outsider hört, die davonrennen – direkt an der kleinen Senke vorbei, nickt er sacht zu sich selbst – schweigt aber weiterhin, als seine Ohren Nichts hören können. "Wegen dem Hasen ?" Leise fragend, richtet sich Rajendra auf, blickt mit den geweiteten Augen zwischen den Blättern hindurch – sucht die Gegend nach den Verfolgern ab, ehe er wieder zwischen den Ästen und Blättern verschwindet, den blonden Mann mustert.

Dieser hatte sich nun einfach hingesetzt und leise seufzend über sein Gesicht gestrichen ... sieht nun auf und lächelt ein wenig schief, nimmt sich einen der Hinterläufe und bietet den Rest des Hasens seinem Retter an, ein leises "Danke." dabei wispernd.

Ein wenig mit gehobenen Augenbrauen blickt er zu dem jungen Mann auf, kratzt sich am Kopf, als er den Hinterlauf nimmt. "Also so dusslig kann man doch nicht sein und den Deppen das Fressen klauen. Warum jagst du nicht selbst ?" Dabei beißt er noch in den Hasenschenkel, verzieht aber ein wenig das Gesicht bei dem zähen Fleisch – salzlos und völlig fade.

"Weil ich nur noch meinen Angelhaken habe und nich in der Verfassung bin, groß zu jagen, deshalb, Klugscheißer." Mit einem leisen "Autsch...." damit beginnend, die Blätter aus seinen Wunden zu klauben, so gut es ihm möglich ist, preßt Baki die Zähne fest zusammen - läßt es dann einfach und ißt den Hinterlauf hungrig, so wenigstens das Knurren seines Magens stillend.

"Aha ? Und nachher als Magenfüllung für diese Outsiders enden ? Klugscheißer ..." Dann wirft er den Knochen beiseite, als er satt ist, aber nur angeekelt vor sich hinschmatzt, aus dem Beutel an seiner Seite ein Blatt nimmt und auf diesem herumkaut. Betrachtet sich dann die vielen kleineren und größeren Wunden, ehe er erneut in seinen Beutel greift und ein "Dreh dich um ..." murmelt.

Zuerst nur kurz schnaubend, mustert Baki den Anderen noch immer mißtrauisch, erst recht, als dieser nun an dem Blatt rumkaut - zieht nun beide der hellen Brauen in die Augen bei dem leisen Befehl und zögert noch, ehe er sich umdreht und noch ein leises "Was hast du jetzt vor ?!?" zu ihm wispert, deutlich erkennbar ist, daß er Angst hat und schon halb fluchtbereit ist.

"Ich guck mir deine Wunden an – mach dir nicht in die Hose ..." Leise mit dem vollen Mund vor sich hinflüsternd, spuckt er schließlich die leicht betäubende Masse in die Hand, den Rest an die Seite, um den Mund sauber zu bekommen. Erst dann krümelt er noch ein wenig des trockenen, helleren Krautes in die Hand, vermischt das sacht, ehe er sich die Striemen ansieht, einige kleinere Äste und Blätter wegnimmt, um dann die Wunden sacht damit zu betupfen und so den Schmerz zu stillen, ebenso die Wundheilung zu beschleunigen. "Mein Name ist Rajendra ... und warum waren diese beiden Outsider so weit hier Draußen ? Normalerweise trauen sie sich gar nicht so nahe an einen Ravenclan heran ....."

Ohne es verhindern zu können, stöhnt der Blonde leise auf, die Augen bei dem Nachlassen der Schmerzen schließend ... krallt sich mit der Rechten in den Boden ein und keucht leise, ehe er ebenso leise antwortet. "Ich heiße Baki. Hab keine Ahnung, was die wollen, im Lager waren vier glaub ich. Flixt, tut das gut .... Mom, Ravenclan ?! Shit, das.... Argh. Ich sollte mich verzischen ...." Erst jetzt kommt Baki, daß er schon zu weit im Gebiet des Clans ist und eigentlich ein Eindringling - wird nun deutlich unruhig, immer wieder zu dem Schwarzhaarigen hintersehend.

"Ja, ziemlich .... ein paar hundert Meter von hier ist das Dorf – gehörst du auch zu den Outsidern ? Ich habe kein Clanzeichen an dir entdeckt ..." Leise wispert Rajendra, beschmiert noch die letzten Kratzer mit der Paste, ehe er sich diese an der Seite, an einem verdorrte Grasbüschel die Finger sauber wischt.

Fast sofort weicht Baki ein wenig zurück und mustert den Anderen .... streicht sich über das Gesicht und schüttelt den Kopf, ehe er leise antwortet, dabei noch ein wenig zurückweicht. "Nein, ich bin Keiner von denen ... ich ... ich hab kein Stamm mehr, bin verbannt worden. Also, willst mich gleich töten oder läßt du mich laufen ?"

Leise vor sich hingrummelnd, senkt Rajendra die Hände. "Aha – ich bring dich gleich um !? Du bist ein Arschloch ! Glaubst du, ich hätte mir dann noch die Mühe gemacht, dir das auf den Rücken zu schmieren ? Trottel ..." Dann steht Rajendra auf, klettert durch das Dickicht, sieht sich noch einen Moment um, ehe er zu Baki runter sieht. "Ist Keiner mehr da, komm hoch ....."

Noch einen Moment zögernd, seufzt dieser schließlich - steigt dann ebenso raus und kommt zu dem Schwarzhaarigen, ehe er leise spricht, es sichtlich nicht gewohnt ist, sich zu entschuldigen. "Sorry, Rajendra. Ich .. ich bin nur schon ewig auf der Flucht, bevor mich meine eigenen Leute killen ... und bisher hab ich immer nur gehört, daß Verbannte von den anderen Stämmen sofort getötet werden, wenn sie sich nicht den Outsidern anschließen. Bin müd, mir tut Alles weh und ich könnt nen Fluß aussaufen, deshalb gereizter, als es sein müßte. Ich danke dir, die Striemen tun nimmer so weh, das Zeugs scheint zu helfen."

Nur nickend auf die Worte Baki's. "Ja, ja, die bösen Clans. Das Einzige, was stimmt ist, daß die Outsider die Schlimmen sind und ihre Gefangenen fressen – da sie zu dumm sind, selbst anzubauen und dann so nen Theater machen. Aber komm – ich hab mich zwar verlaufen, aber ich finde schon wieder zurück. Und unterwegs gibt es einen kleinen Bach und da kannst du dann trinken." Schließlich wirft er dem jungen – größeren Mann noch einen seiner beiden Knochendolche zu. "Da, vielleicht kannst den brauchen ...."

Völlig verdattert fängt der Blonde den Dolch auf - schluckt schwer und nickt dann, ehe er nochmal leise nachfrägt. "Du ... du nimmst mich mit ?! Und gibst mir noch deinen Dolch ? Also entweder bist du wahnsinnig nett oder total bescheuert. Ich hoffe, es is das Erste. Auf jeden Fall denk ich braucht ihr keine Angst haben - ich kann Niemand was tun, eher ihr mir."

Nur mit den Schultern zuckend, murmelt Rajendra noch ein "Vielleicht hab ich von beidem Etwas." Dann lockert er selbst die Halterung seiner Peitsche und die des Dolches, denn sicher genug konnte man nicht sein. "Ich nehm dich mit – zwar kann ich nicht versprechen, daß du bleiben kannst – aber sie werden dich garantiert nicht davonjagen. Die Ältesten werden entscheiden ... ich bin nur ein Kind .." Dann nickt der junge Rothäutige zwischen den Büschen, aber so, daß ihn Baki noch sehen kann, setzt seinen Fußmarsch leise mit nackten Sohlen fort, nur, daß er jetzt noch einen Begleiter hatte.

Noch ein leises Seufzen, das ihm antwortete ... dann trottet ihm Baki nach, hörbar nicht so leise und elegant, sich seine Gedanken machend, während er eigentlich nicht so recht mitbekommt, wohin sie eigentlich laufen. Erst nach zwei weiteren Stunden strauchelt er immer wieder, verhält schließlich an einem der Bäume - lehnt sich schwer keuchend dagegen und bricht in die Knie, weil ihn seine Beine nicht mehr tragen.

Sich umdrehend, als er hört, wie Baki in die Knie geht, seufzt der junge Mann leise, nickt zu sich selbst, als er zu dem Blonden kommt, in die Hocke geht. "Sollen wir ne Weile ausruhen ?" Leise fragend, sieht sich der Rothäutige schon um – ein Versteck suchend, wo sie eine Weile ruhen konnten.

"Bitte. Ich bin kein Jäger .... bin so fertig, ich kann nimmer." Leise wispernd, streicht sich der Blonde den Schweiß aus der Stirn und flucht leise, weil der Schweiß am Rücken ihm in den durch das Laufen wieder aufgebrochenen Striemen brennt ... schließt einfach die Augen und atmet schwer, da jetzt plötzlich seine Erschöpfung über ihn reinbricht und übermächtig wird, da sein Wille nicht mehr stark genug ist, sie zu verdrängen.

"Na gut, von mir aus – ich, bleib sitzen, ich such so lange was, wo wir unterkriechen können." Daß bald Regen aufziehen würde, hatte er schon bemerkt, seufzt leise, als er sich ein wenig von Baki entfernt, einen Unterschlupf sucht und nickt, als er sich die Wurzeln eines ausgerissenen und umgestürzten Baumes betrachtet. "Okay, denke, es geht so ...." Dann dreht er sich wieder um, rennt zu dem Größeren, als er ihn anstupst und ein "Komm mit ...." murmelt ....

"Hnh ???" Unwillkürlich aufschreckend, beruhigt sich Baki erst wieder, als er den Schwarzhaarigen erkennt - sich mühsam aufrappelt und hinter ihm hertrottet. Als er den Baum sieht, huscht ein leises Lächeln über seine Züge - dann kniet er sich vor dem Baum nieder und kriecht in die kleine Höhle rein, seufzt leise und schließt die Augen, schon jetzt immer wieder kurz einnickend.

"Schlaf einfach, ich pass auf ...." Mehr sagt Rajendra nicht, als er selbst hineinkriecht, wenngleich er nicht völlig mehr in die kleine Aushöhlung passt. Aber er war wenigstens ein wenig vor dem Regen geschützt, der nur nach einigen Minuten losbricht und die Erde aufweicht.

Nur ein Nicken, das ihm noch antwortet, ehe Baki in einen leichten Schlaf fällt... allerdings immer wieder durch das Unwetter und das leicht in ihm schwelende Fieber aufwacht, allerdings nicht viel von seiner Umgebung erkennend. Nach einer Weile beginnt er im Schlaf leicht zu murmeln und unruhig zu werden - sucht kurz mit der Hand, bekommt dann das Oberteil Rajendras zu fassen und zieht ihn leicht zu sich, lehnt sich an ihn und schläft wieder ein, doch noch immer unruhig in seinen Fieberträumen.

"Toll, wäre ich doch nur gleich Heim gegangen – aber nööööö .. selber schuld, Raj ....." Leise vor sich hinmurmelnd lehnt sich der junge Mann zurück, verschränkt noch die Arme vor seiner Brust, ehe er selbst einpennt und vor sich hin schmatzt, die Nacht einfach durchpennend, ungerührt von dem Jammern und den unruhigen Bewegungen Baki's, noch von dem Unwetter ...

}|{

Als der Morgen dämmert, schreckt der Blonde leicht auf, da er noch immer an die Schulter des Anderen lehnt - haut sich sofort in der ruckhaften Bewegung den Kopf an den Wurzeln und stöhnt leise, läßt sich etwas nach hinten fallen und flucht leise auf, ehe er sich wieder gerade hinsetzt und sich selbst einen Idioten schimpft, da nun wieder einige der verschorften Wunden aufgerissen sind. Dann steht er einfach auf und geht zwei Schritte zur Seite, erleichtert sich dort - schließt dabei die Augen und seufzt leise dabei auf.

Rajendra war aufgewacht, schon bei der ersten, heftigeren Bewegung Bakis. Murmelt dann nur leise Flüche vor sich hin, als er ebenso aufsteht, an den nächsten Baumstamm pinkelt, den er finden kann. "Besser ?" Fragt er noch, als er zu dem größeren Mann kommt, zu ihm aufsieht und sich über den Nacken streicht.

"Kommt drauf an. Die Blase ist leichter, der Schädel brummt und der Rücken schmerzt, ich hab leichtes Fieber. Aber ich bin ausgeschlafen, das is schon mal was. Jetzt brauchts nur noch Wasser ...." Mit einem leisen Seufzen antwortend, reibt sich Baki noch einmal die frische Beule - seufzt dann leise, ehe er sich die Haare aus der Stirn streicht und noch ein "Du mußt mich für nen völligen Tollpatsch halten, Hm ? Hast sogar Recht." nachsetzt.

"Auch nicht mehr, als mich selbst. Ich hab mich bei der Jagd verlaufen, toll .... wenigstens habe ich den Weg nun wieder gefunden. Wenn du aber was zum trinken willst – dann trink aus den großen Blättern hinter dir. Dort sammelt sich das Wasser und es ist frisch." Dann nimmt er selbst eines der kelchartigen Blätter, trinkt ein paar Schlucke raus, als er Baki ein weiteres Blatt abreißt, es ihm reicht.

Das Blatt sofort entgegennehmend, trinkt der Blonde durstig, bedankt sich erst danach ... nimmt sich noch weitere der Blätter und trinkt sich seit Tagen das erste Mal wieder satt, schließlich leise dabei aufkeuchend. Dann stockt er kurz ... geht wieder zwei Schritte auf die Seite und erleichtert sich ein weiteres Mal, wischt danach seine Männlichkeit mit ein wenig feuchtem Moos ab und seufzt leise lächelnd, nur ein ebenso leises "Mann, tat das gut ...." dabei wispernd. Erst dann dreht er sich wieder um und sieht seinen Retter jetzt ein wenig genauer an - lächelt leicht und streicht eine Haarsträhne hinter, ehe er ihm den Knochendolch wiedergibt und leise spricht. "Ist besser, wenn du ihn behältst - ich möchte nicht, daß du Ärger bekommst mit deinem Stamm. Und Danke."

Den Dolch ohne ein weiteres Wort wieder in den Gürtel zurückschiebend, nickt Rajendra nur. "Gut, dann lass uns weitergehen ... ich denke, allzu lange wird's nicht mehr dauern ...." Dann geht er einfach mal voraus, dem kleinen, für Baki nicht sichtbaren Weg folgend, zwischen den großen Farnen und Büschen entlang.

Dem Jüngeren folgend, versuchte Baki vergeblich, sich den Weg zu merken ... verfluchte sich innerlich, daß er nie gut genug gewesen ist, um Jäger oder gar Krieger zu sein, stattdessen lieber ... fast sofort unterbricht der Blonde seine Gedanken und seufzt leise - geht Rajendra nach und merkt nun doch bald, daß die Gegend bewohnter wird, hier und da abgeerntete Büsche auftauchen, geplünderte Nußbäume und nun deutlicher sichtbare Pfade. "Äh... Rajendra ...? Ich ... vielleicht ... war das doch keine so gute Idee, mich mitzubringen ?"

Der Angesprochene dreht sich sogleich um, sieht den Größeren kurz an, ehe er seufzt, mit den Schultern zuckt. "Vielleicht – aber ich denke ... nicht .... hoffe ich zumindest ...." Den Rest des Satzes hatte er leise gewispert, kaum hörbar. Innerlich wirklich hoffend, daß es gut geht ... Aber so sehr ist er in seinen Gedanken versunken, daß er das Nahen der Outsider nicht hört – oder auch seine Männer nicht sieht, die sich nähern und auf der Jagd sind.

Auch Baki bekommt nicht mit, daß sich ihnen wer nähert - erst, als die Outsider aus dem Dickicht brechen und ihn packen, schreit er auf und versucht noch, zu fliehen - tritt dem Einen direkt in die Weichteile, ehe er unter dem Schlag des Anderen zu Boden geht, schwer keuchend liegenbleibt und in eine bleierne Ohnmacht fällt. Die Outsider indes achten nicht weiter auf ihn und wenden sich mit einem dreckigen Grinsen dem jungen Schwarzhaarigen zu - lecken sich die Lippen und packen ihn, da auch dieser ein kleines Festmahl zu werden verspricht.

Erschrocken zusammenfahrend, als er schon reagiert – aber nur einen kurzen Augenblick zu spät, als man ihn schon am Arm packt. Doch erneut reagiert er noch, kriegt seinen linken Arm noch frei, der sofort nach seinem Gürtel schnellt – das Messer aus der Halterung reißt, um es sofort zu benutzen – es dem Ersten zwischen die Rippen zu jagen, der ihm noch zu nahe kommt. Doch der Schrei hatte bereits die am Hang Stehenden erreicht – nach Rajendra war man suchen gegangen, um den seit dem Vortag vermissten Bengel zu finden. Sofort reagieren die Krieger, stürmen mit gezogenen Waffen in den Wald, um auch gleich ihre Opfer anzuspringen. Doch dabei schafft es der junge Rote nicht, sich völlig aus dem Geschehen herauszuhalten, kriegt selbst einige tiefere Schnitte und Beulen ab, ehe jeder der Outsider tot am Boden liegt und die Blicke der Krieger den jungen Mann förmlich zerfetzen. "Rajendra !" Den jungen Mann am Arm packend, der wie gelähmt dasteht, schüttelt. "Du dummer Bengel !" Erneut schimpft man ihn aus, haut ihm sogar eine hinter die Ohren, als ihnen Baki auffällt, der am Boden liegt. "Wer ist das ?" Wird er harsch gefragt, doch Rajendra antwortet nicht gleich. Erst, als man ihn ein zweites Mal durchschüttelt, spricht er. "Das ist Baki. Ich habe ihn gefunden – er lief vor den Outsidern weg – es .... es tut mir Leid ...." Doch das will man gar nicht mehr hören. Einfach wie einen Ball schleudert ihn der große Krieger auf die Seite zu dem Anderen – packt schließlich Baki an einem Arm, ehe er ihn ohne große Mühe auf seine Schulter zieht, die anderen Krieger anherrscht, vorzugehen – um ihnen so schließlich zu folgen.

}|{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Sommerblume03a
Sommerblume03d