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”Das Erwachen eines Gottes” 01
 

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Es war deprimierend und es kam Roger so vor, als wenn sie umsonst arbeiteten. Er half mit vier seiner Männer bei einer Ausgrabung, um dort Schätze zu finden. Aber er war kein Forscher - er war eher ein Grabräuber, der sich an einen jungen Forscher herangehängt hatte. Bisher war nichts Glänzendes aufgetaucht, und sie gruben nur und schleppten Sand von einem Ort zum anderen. Normal suchte Roger selber nach ägyptischen Gräbern, aber hier hatte er eine Möglichkeit gesehen, um eigene Kosten zu sparen. Seine Männer wurden auch langsam unzufrieden, und schimpften immer wieder herum. „Haltet die Klappe und grabt. Immerhin ist es nicht ganz umsonst, wir werden bezahlt.“ Doch dann stockte Roger, als er auf eine Steinplatte stieß und sie nun kurz mit einem Pinsel abstaubte. Man konnte einige Hiroglyphen sehen, und sein Gesicht erhellte sich kurz. „Hoffentlich eine Grabplatte.“ murmelte er zuerst leise, ehe er ein lautes „Mr. Smitherson ! Hier ist etwas !“ rief.

"Hm ?" Nun doch ein wenig verwundert, hob der gerade ein wenig über zwanzig Jahre junge Forscher seinen Kopf, als er den Ausruf hörte. Er assistierte nahmhaften Forschern die eine Ebene untersuchten, die von den einfacheren, alten Ägyptern als Grabstätte benutzt worden war ... eine wahre Fundgrube für das Studium der einfacheren Berufe und der Menschen, die sie ausübten. Gerade die mit einfachsten Mitteln vollzogene Mumifizierung und die Grabbeigaben aus dem alltäglichen Leben boten wahre Schätze an Erkenntnissen für die Wissenschaft - und Andre hatte gerade eine Spindel untersucht, an der sogar noch die Reste des Garns hingen, als der Ausruf kam. "Ich komme !" Er mochte diese großen, eher unsympatischen Amerikaner nicht ... doch sie waren erfahrene und gute Arbeiter, und so hatte er sie eingestellt. Natürlich gab der junge Forscher die Spindel vorsichtig in die Hände einer Assistentin, die sie sofort behutsam in eine gepolsterte Kiste legte, ehe er aufstand und zu den fünf Männern ging. "Ja ? Haben sie etwas gefunden ?"

„Ja, ich hoffe eine Grabtafel.“ Roger konnte nur einige Zeichen lesen, aber solche Steintafeln waren meist Hinweise auf ein Grab. Er und seine Männer traten nun zurück und überließen dem Braunhaarigen das weitere Ausgraben ... denn das war jetzt Feinarbeit, die sie zwar beherrschten, aber lieber dem Forscher überließen. „Ist es recht, wenn wir eine Pause machen ?“ Die war so oder so fällig, denn jetzt am Mittag wurde es deutlich zu heiß, und sie hatten bis jetzt durchgearbeitet.

"Natürlich, kein Problem - ich bin erstmal damit beschäftigt, die Schriftzeichen zu dokumentieren. Kommen sie aber bitte danach wieder zurück, damit sie die Platte anheben können, danke." Andre achtete eigentlich kaum mehr auf die Arbeiter, die zurück ins Lager gingen und pinselte den restlichen Sand von den eingemeißelten Schriftzeichen, legte sie nach und nach frei und schluckte schwer, als er zu lesen begann. Dieses Grab war deutlich älter und gehörte einem Schreiber - und war damit mehr als nur wertvoll, da sie vielleicht Steintafeln oder Tontafeln als Grabbeigabe finden konnten.

Nach der Pause seufzte Roger leise, denn Andre grub gerade noch mit den Händen um die Tafel herum. Neben ihm lag sein Notizbuch samt Stift, und man konnte auf den aufgeschlagenen Seiten die Zeichen sehen, die auf der Tafel abgebildet waren. „Und ist es eine Grabtafel ?“

"Ja - ich fasse es nicht, dieses Grab ist noch älter als die anderen Gräber. Und wenn ich die Zeichen richtig deute, ist es das Grab eines Schreibers ... das könnte ein Durchbruch sein." Andre war mehr als nur begeistert und als sie die Kanten der Grabplatte freigelegt hatten, nickte er freudig. "Bitte hebt sie vorsichtig auf, ja ? Sie darf nicht beschädigt werden."

„Ein ... Schreiber ? Okay.“ Innerlich fluchte Roger, aber er winkte seine Männer heran, damit sie die Platte anheben konnten. Vielleicht gab es ja doch etwas Wertvolles in dem Grab. Auch hier arbeiteten die Männer routiniert und vorsichtig, denn die Grabplatten verkauften sich zum Teil sehr gut.

Davon ahnte der junge Forscher aber nichts und nahm sich kurz den Strohhut ab, um mit seinem Taschentuch den Schweiß von der Stirn zu wischen. Erst, als die Arbeiter die schlanke Grabplatte abgehoben und auf die Seite gelegt hatten, kniete Andre sich neben das Grab und keuchte leise auf. Mit bebenden Fingern nahm er die Schutzrollen heraus, in denen Papyrusschriftstücke aufbewart wurden und auch Tontafeln, die mit kunstvoll verzierten Stoffbändern zusammengebunden worden waren. Der Stoff war an den Seiten schon gerissen ... doch vieles davon war noch erhalten, so daß es konserviert werden konnte. Am Wichtigsten war jedoch der offene Sarkophag, in dem die mumifizierte und bandagierte Leiche des Schreibers lag und das Schreibzeug, das man ihm in den Sarkophag gelegt hatte. "Oh, mein Gott ... oh Gott, das ist ..."

Roger schnaufte leise, denn weder die Platte, noch die wenigen Sachen in dem Sarkophag waren wertvoll. Die Schreibfedern waren zwar mit Gold verziert, aber nicht so wertvoll, daß man viel Geld damit machen konnte. Aber er wußte auch, daß Schriften zu neuen Gräbern führen konnten. „Kann man schon sehen, was die Schriften erzählen ?“

"Nein ... das muß ich in meinem Zelt erledigen. Roger, holen sie mir bitte die anderen Helfer, damit diese Grabkammer geleert und alles katalogisiert werden kann. Und bringen sie mir bitte einige gepolsterte Kisten mit, damit wir die Schriften vorsichtig transportieren können ? Sie stammen noch von den ersten Zivilisationen, ich bin mir sicher, daß sie äußerst wertvoll sind. Und vielleicht ... vielleicht führen sie uns zu anderen Gräbern."

„Okay, ich rufe sie rasch.“ Roger hoffte, daß es wirklich Hinweise gab. Denn dieses Grab war für einen Grabräuber eher wertlos, denn die Schriften brachten nicht so viel wie Kunstwerke, Schmuck und sonstiges. Er winkte seine Männer heran und es wurden sofort Kisten mitgebracht, damit alles gesichert werden konnte.

Dabei rief Andre noch einige Assistenten aus den verschiedenen Universitäten und nickte dann und wann, wenn ein besonders wertvolles Artefakt gesichert und zu seinem Zelt getragen wurde. Erst, als sie wirklich alles gesichert hatten, folgte er den Arbeitern und strahlte über das ganze Gesicht, als er an seinem Zelt ankam und dann seine beiden persönlichen Assistenten anwies, die Artefakte vorsichtig zu säubern. Er selbst nahm die Hüllen, die Schriftrollen schützten, an sich und öffnete sie vorsichtig, nachdem er sie gesäubert und fotografiert, katalogisiert und in sein persönliches Notizbuch eingetragen hatte. Oft war von Papyrus, wenn er einige Jahrtausende alt war, nurmehr Staub übrig ... doch hier wartete etwas Überraschendes auf ihn: In einer jeder der Hüllen lag eine Rolle aus Leder, die er vorsichtig herausholte und mit entsprechenden Sprays wieder weich und biegsam bekam. Es war ein Segen, daß ein berühmter Haarsprayhersteller auch ein großer Gönner der Archäologie war und seine Forscher dazu anregte, dieses Spray zu erfinden, damit gerade solche Funde gesichert und konserviert werden konnten. Erst, als das Spray eingewirkt war, öffnete Andre die erste Rolle und sprühte weiterhin auf das trockene Leder, das dadurch zum Vorschein kam - und je mehr er lesen konnte, desto erstaunter wurde er. "Oh, mein Gott ... es stimmt, der Schreiber stammt aus einer der allerersten Epochen ! Und er beschreibt die Entstehung der Götter ..."

Im Zelt nebenan lag Roger auf seinem Schlafplatz und döste vor sich hin. Seine Männer schliefen schon - aber er selbst lauschte immer gern in das Zelt des Forschers hinein, denn Andre sprach oft mit sich selbst, oder unterhielt sich mit seinen Assistenten. Jetzt wurde er wieder hellhörig, denn es ging um Götter. Die waren eigentlich immer Pharaonen, die sich zu Göttern ernannt hatten ... und deren Gräber waren die Traumbeute eines jeden Grabräubers.

"Ich fasse es nicht ... zum ersten Mal besitzen wir einen Beweis für all die Legenden, die später nur angedeutet wurden. Dieser Schreiber hat alles beschrieben - für einen jeden der alten Götter gibt es ein Leder, das erzählt, wie sie entstanden." Es war eine wissenschaftliche Sensation ... und Andre kam nicht mehr aus dem Strahlen heraus, je mehr er las. Dann stutzte er jedoch bei einer neuen Rolle, las die uralten, ägyptischen Hiroglyphen und murmelte sie auch leise vor sich hin, ehe er die Stirn runzelte und wieder zu sich selbst sprach, da seine Assistenten ebenfalls schon seit einer Weile in ihre Zelte gegangen waren, um zu schlafen. "Diese Legende handelt über Anubis ... aber sie ist so anders. Hier ist er ein Mensch, der sich in einen Schakal wandeln konnte - oder in einen Menschen mit dem Kopf, den Pranken und der Kraft eines Schakals, der so tödlich wie mächtig war. Ein Monster, das durch seinen Biß einen Menschen in sein Abbild wandelte und sich so eine Armee erschuf, die so mächtig war, daß sie so gefürchtet war wie keine andere Armee ... und er wurde als Herrscher über diese Armee gefürchtet, und als Gott gefürchtet, da er sich so wandeln konnte. Er soll tausende von Menschen einfach gefressen haben ... oder sie vor den Augen der Völker zerissen haben, wenn sie ihnen widersprachen." Als er endete, hielt der Braunhaarige kurz inne ... denn dies hörte sich fast so wie die Sagen über Werwölfe an, nur mit Schakalen. Doch dann schüttelte er nur den Kopf und las die nächste Rolle, die diese Geschichte weitererzählte. "Oh, mein Gott - dieser Schreiber scheint ein Urenkel und Schüler des Schreibers gewesen zu sein, der diesem Heerführer diente ... und deshalb auch die ganze Geschichte kannte, die nicht erzählt werden durfte. Er schrieb sie nur deshalb kurz vor seinem Tod auf, weil dieser Gott nach vielen Menschenlebzeiten doch noch starb - und mit den größten Schätzen, die er erbeutete, begraben wurde. Oh, mein Gott ... oh, mein Gott, das ist doch nicht - doch, das ist es !! Schnell, die nächste Rolle ... verdammt, wieso braucht das Spray so lange ..." Andre konnte es kaum erwarten, bis die Kunststoffverbindungen des Sprays sich mit den brüchigen Lederzellen verbanden und es so wieder geschmeidig und unbrechbar machten, ehe er die Rolle öffnete und nun leise vor sich hinsprach. "Das ist es wirklich - die Beschreibung des Grabes, in dem Anubis bestattet wurde. Seine Lage, was für Beigaben ihm mitgegeben wurden, und ... ja, sogar die ungefähre Stelle, in der es liegen soll. Niemals wäre ich auf den Gedanken gekommen, daß es in der Wüste liegen könnte, anstatt an einem Fluß ... doch es ist logisch, schließlich soll seine Magie auch über den Sand geherrscht haben."

Jetzt grinste Roger breit - sie hatten den Jackpot geknackt, und jetzt mußte er selbst organisieren. Sie brauchten Andre ... aber dessen Gehilfen brauchten sie auf keinen Fall, denn es machte alles nur komplizierter als nötig. Am Besten bald, bevor sie hier mehr Zeit als nötig verbrauchten. Also stand er auf und ging zu dem größeren Zelt, in dem die vier Anderen schliefen. Er vertraute ihnen und die Entführung des Forschers, zusammen mit dem Raub der Schriftrollen, war schnell besprochen, und würde unauffällig vonstatten gehen. Sie würden es gleich in dieser Nacht machen, sobald alle Anderen im Lager schliefen.

Davon ahnte der junge Professor jedoch nichts ... er vertraute den Männern und begab sich mit vollem Elan an die Übersetzung der Leder, trug alles in sein persönliches Notizbuch ein und sicherte die Leder schließlich in einer Ledermappe, die er vorsichtig in eine der Kisten legte. Er würde noch ein wenig an den Schreibfedern forschen, da das Gold darauf ebenfalls mit winzigen Schriftzeichen bedeckt war ... und gerade das eine ebensolche Sensation darstellte, da die Federn noch immer wie neu aussahen.

 

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Roger und seine Männer bereiteten nebenher alles vor, und räumten - wärend alle Anderen schliefen - ihre Sachen in den kleinen LKW, der ihnen gehörte. Erst, als alles bereit war, ging Roger zu dem Zelt von Andre und lächelte, da der Braunhaarige über seinen Forschungen eingeschlafen war. Trotzdem ging er auf Nummer sicher und schlug Andre mit einem gezielten Schlag nieder. Es ging so schnell, daß der junge Forscher nicht wirklich etwas mitbekam und schon kamen die Männer herein, steckten den Forscher in einen Sack und trugen ihn in den Lastwagen. Die Kisten mit den Fundstücken folgten ebenso schnell und auch die Schreibfedern wurden eingesteckt, da die Spitzen mit Gold verziert waren. Die Nacht war noch jung ... und so wurde das Fehlen von Andre nicht zu schnell bemerkt, und die Räuber würden einen guten Vorsprung rausfahren.

 

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Es dauerte noch einige Stunden, bis Andre langsam aufwachte und sich noch im gleichen Moment wünschte, er würde noch schlafen. Sein Kopf dröhnte so gewaltig, als ob er von einem Lastwagen gerammt worden war und er stöhnte leise, als der Wagen unter ihm über ein Schlagloch fuhr und das Holpern seine Schmerzen noch verschlimmerte und dafür sorgte, daß sein Magen nun ebenfalls rebellierte.

Roger bemerkte es gleich, und er kam zu Andre um ihn aufzurichten, damit dessen Kreislauf mitspielte. „So wird’s besser, Kleiner ... und tut mir leid, der Schlag war fester, als ich dachte.“ Roger tat es wirklich ein wenig leid - denn er hatte schon befürchtet, dem Braunhaarigen ein Hirntrauma verpaßt zu haben.

Als er aufgerichtet wurde, verklang die Übelkeit langsam und Andre keuchte leise, schloß erleichtert die Augen und atmete erst einmal tief ein. Erst nach einigen Herzschlägen öffnete er die Augen und musterte müde den Mann, der ihm gegenüber saß und dem er vertraut hatte. "Wo bin ich ? Und ... wieso bin ich gefesselt ? Was ist hier los ?"

„Weil wir dich brauchen, um das Grab von Anubis zu finden, was denkst du denn ? Wir haben alles eingepackt, und durch dein Büchlein haben wir auch schon die richtige Richtung eingeschlagen. Den Rest übernimmst du.“ Roger hatte sich wieder auf seinen Platz gesetzt und blickte zu Andre herab.

Im ersten Moment war Andre viel zu verblüfft, um zu antworten ... doch dann seufzte er leise und senkte den Kopf, da er schon so etwas befürchtet hatte. Doch andererseits war dies eine unerwartete Chance und Andre wußte, daß die Universitäten einen anderen, älteren und berühmteren Forscher geschickt hätten, um das Grab zu finden ... wenn überhaupt. Also faßte er einen Entschluß und hob den Blick, um Roger ernst anzusehen. "Ich bin einverstanden, Roger ... es ist die einzige Möglichkeit für mich, dieses Grab zu suchen und zu finden. Ich bitte euch nur darum, Fotos machen zu dürfen und alles zu dokumentieren - und vielleicht die Dinge, die nicht wertvoll sind, behalten zu dürfen. Ich weiß, daß ihr das Gold und die Edelsteine verkaufen werdet ... aber es wird noch andere Dinge geben, die auf dem Schwarzmarkt kaum oder kein Geld bringen. Bitte ? Dafür helfe ich euch auch, so gut ich kann."

Roger hob kurz eine Braue, denn er hatte nicht erwartet, daß der Braunhaarige zustimmte. „Gut, das ist ein Deal - aber wir behalten dich im Auge.“ Er nickte zu einem seiner Männer und der zog ein Messer, um Andre loszuschneiden. Als das passiert war, steckte der Mann das Messer wieder ein und setzte sich wieder. Roger wartet einen Moment, dann warf er Andre eine Flasche Wasser zu. „Bleib noch sitzen - wir halten bald an, damit du pinkeln kannst ... ich denke mal, die Blase drückt schon.“

"Ja, leider ... und danke." Der junge Forscher konnte die Flasche nur knapp fangen, da ihm seine Handgelenke von dem engen Seil schmerzten ... doch er öffnete sie dankbar und nahm einige Schlucke, denn seine Kehle war völlig ausgetrocknet. Als sie nach einigen Minuten hielten, stand Andre vorsichtig auf und hielt sich mit einem leisen Schmerzenslaut den Kopf, doch er konnte vorsichtig aussteigen und ging dann einige Meter zu einem großen Findling, um dort seine drückende Blase zu erleichtern. Natürlich war es unangenehm, daß einer der Männer in seiner Nähe blieb - doch Andre verstand die Vorsicht dieser Grabräuber und akzeptierte sie, denn nur wenn er gehorchte, würden sie ihn unbeschadet und ohne Fesseln mitnehmen.

Als Andre fertig war, wurde er wieder in den Lastwagen verfrachtet, und erst jetzt gab Roger ihm etwas Fladenbrot und ein wenig Dauerwurst. „Ich hoffe, dein Magen hält es aus. Wir gehen alle noch pinkeln, danach geht es weiter.“

"Ich bin sowas gewohnt, ich war lange Student und habe mir alles selbst verdient. Danke." Anders als viele seiner Mitstudenten hatte Andre durch seine Fachwahl keine reichen Eltern, die das finanzierten, da sie nicht damit einverstanden waren ... und da er in keiner Sportart gut genug war, auch wenn er gerne lief und schwamm, mußte er sich das Studiengeld selbstverdienen. Doch er gab nicht damit an und begann langsam zu essen, nahm hin und wieder einen Schluck Wasser und wartete darauf, daß es wieder weiterging.

„Gut, dann gibt es keine Probleme.“ Roger war schon pinkeln gewesen, und wartete nur noch auf den Fahrer und auf einen seiner Männer, der ebenso vorne saß. „Nebenher kannst du mir mehr erzählen. Wenn es ein Gottkönig war, dann dürfte es einiges zu finden geben.“

"Eigentlich ja - gerade der Gott des Todes wurde sehr gefürchtet und ist auch der Grund, wieso es Sitte wurde, einem Toten wertvolle Gegenstände mitzugeben. Ich kann mir denken, daß in diesem Grab sehr viel Gold ist - denn die Menschen damals glaubten, daß er dann so zufrieden ist, daß er nicht mehr wiederkehrt. Vieles ist Legende und wurde im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende verfälscht ... und nun bekommen wir die Möglichkeit, vielleicht mehr über die Wahrheit herauszufinden." Gerade das war etwas, das Andre sichtbar begeisterte - und er ahnte, daß er vielleicht durch die Hiroglyphen an den Wänden vieles herausfinden konnte.

„Uns interessiert nur das Gold, die Wandschriften überlassen wir dann dir ... zumindest wenn es Tafeln sind, die wir nicht wegtragen können.“ Roger sah das recht einfach und er lehnte sich zurück, als der Motor des Lastwagen losratterte. „Wir haben grob eine Richtung aus deinem Buch eingeschlagen, es ist an dir, uns richtig zu führen.“

"Gut. Ich brauche eine Landkarte und einen Kompaß - und natürlich mein Notizbuch, damit ich es noch einmal nachschlagen kann." Für den Moment blieb Andre nichts anderes übrig, als einzulenken ... und natürlich, den Weg zu finden und zu hoffen, daß er unbeschadet aus dieser Sache herauskam.

 

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