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”Ein Halbwolf in Nöten” 02
 

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Drius hatte sich für das Losfahren in seiner Kutsche gemütlich gemacht und auch der Kater, die ihm gehörte, dabei, damit er sich bei der Reise nicht zu alleine fühlte. Er war nur an seinen Herrn gebunden und hatte den Gesandten immer wieder abgelehnt, denn er konnte ihn und dessen Unreinheit nicht ausstehen. Aber sie fuhren gar nicht los und aus dem Wagen heraus konnte er plötzlich das Geschrei der Wächter hören, und auch die Kampflaute. Erst, als es vorbei war, faßte Drius sich etwas und sperrte den Wagen von innen ab. Auch das war von seinem Herrn für seinen Schutz gebaut worden. Der Riegel hielt aber scheinbar nicht und die Tür wurde unerwartet schnell herausgerissen. Der Kater reagierte noch vor ihm, kratzte den Mann, und dann floh er in den Wald. „Mein Kater !“ brüllte Drius, und schlug einfach zu. Er hatte das Aussehen noch nicht wirklich registriert, denn er liebte diesen Kater, da er ihm immer Ruhe gab und für ihn da war. Aber dann sah er das Gesicht und zog einen Dolch, den er ebenso bei sich haben durfte. „Wag ja nicht, mich anzurühren, du ... Monster !“

Die Worte drangen gar nicht zu Ntai durch, da er von dem Anblick und dem Geruch des Mannes vor sich mehr als nur gefangen war. Er bemerkte gar nicht, daß er die Hand mit dem Dolch am Gelenk packte und leicht zudrücke, so daß dieser wunderschöne Mann die Waffe fallen ließ ... doch er bemerkte den Geruch von Schmerz in der Angst und Wut und lockerte den Griff, zog diesen Mann an sich und knurrte mehr als nur weich, als er ihn in seine Arme schloß und einen Schritt zurücktrat. Roc hob nur mehr als nur verwundert eine Braue, als er das sah und blickte ratlos zu Einon, ehe er leise zu ihm sprach. "Bei den Lehren meiner Zunft ... ich glaube, unser Halbwolf hat sich verliebt."

„Das befürchte ich auch.“ murmelte Einon und seufzte leise. Es war eindeutig, aber der Sklave wehrte sich wieder. Drius fühlte das Fell an seinem Gesicht, als der Mann ihn an sich zog um ihn herauszuholen, aber der Dunkelhäutige erstarrte nicht lange, fing an zu zappeln und versuchte, sich von dem Griff wegzudrücken. „Loslassen, du Monster !“

Im ersten Moment reagierte Ntai überhaupt nicht, da er damit beschäftigt war, tief an dem weichen, blonden Haar zu schnuppern und erneut weich zu knurren. Doch dann hörte er Rocs Stimme, als dieser ihm sagte, daß er den Mann in seinen Armen runterlassen sollte und löste die Umarmung, behielt aber noch dessen Arme in seinen Händen und lächelte langsam, als er ihn ansah. In der Zwischenzeit kam Roc zu dem Sklaven, schob dessen lange Haare zur Seite und drückte die krallenartigen, spitzen Fingernägel in bestimmte Punkte an dessem Nacken, um ihn zu lähmen.

Drius fühlte allein schon an den Fingern an seinem Nacken, daß gleich etwas mit Druck passierte und er ballte seine Hände, um seine Fingernägel in die Haut seiner Handflächen zu drücken, damit er seine Nerven gegen die Lähmung aktivierte, die durch den Druck in seinem Nacken kommen sollte. So etwas kannte er aus einem der Bücher, die er las, und das hatte er sich gemerkt. „Daß ich gelähmt werde, lasse ich ganz sicher nicht zu !“

Eine Bewegung, die Roc mit tief in die Augen gezogenen Brauen beobachtete und er packte eine der Hände des Sklaven, lähmte sie durch einen Druck am Gelenk und verfuhr auch mit der anderen Hand so, nickte, als die Finger erschlafften und zischte dann zu dem Sklaven. "Sag mir sofort, woher du das weißt - und versuche gar nicht, mich anzulügen, ich bin ein Folterer aus der Zucht und du willst nicht wissen, zu was ich fähig bin !" Ntai sah sofort, daß Roc mehr als nur wütend war und zögerte ... denn alles in ihm schrie danach, diesen Mann zu beschützen, doch Roc war Familie und er gehorchte ihm widerspruchslos, so daß er diesen Blonden einfach nur weiterhin hielt.

Erst jetzt begriff Drius und man sah, daß seine Augen ängstlich wurden. Auch sein Körper wehrte sich nicht mehr, und er sprach leise. „Von Büchern ... ich lese viel und lerne, was ich lese.“ Es war seine Besonderheit, denn er begriff, was er las und behielt das Gelesene auch in seinem Kopf. Selbst verschiedene Sprachen beherrschte er inzwischen und hatte auch das gelernt, was in dem Folterbuch zu lesen gewesen war.

"So ? Aus Büchern ? Nun, es gibt nur ein Buch, in dem die besondere Technik gelehrt wird, die du angewendet hast ... Ntai, hebe ihn wieder in den Wagen und setz dich in die Türe, damit er nicht fliehen kann, ich werde mir den Wagen mit den Büchern ansehen." Der junge Halbwolf nickte nur und hob den Blonden vorsichtig hoch und in den Wagen zurück, ehe er sich wie befohlen in die zerstörte Türe des Wagens setzte und aufpaßte. Roc hingegen ging zu dem Wagen mit den Büchern und hob die Plane hoch, pfiff kurz durch die Zähne und zog die Plane weiter zurück. In diesem Wagen lagen hunderte von Büchern, die säuberlich gestapelt waren ... und er sah mit einem Blick das Buch, das er suchte. Der einfache Einband aus Menschenleder mit den schwarzroten Schriftzeichen stach heraus und er nahm das Buch, schlug es auf und nickte, als er sah, daß es eine spätere Kopie war. Dann befahl er einem der Räuber, die Plane wieder zu befestigen und ging zu dem Wagen mit dem blonden Sklaven zurück, um nun einzutreten und sich umzusehen. "Wie ich sehe, bist du wirklich sehr wertvoll, Sklave ... denn alleine die Bücher in dem Wagen sind ein Vermögen wert, und ich werde sie nach einer kurzen Durchsicht in meine Bibliothek stellen. Dieses Buch ist aber wertvoller als alle anderen: Denn es ist ein Original meiner Zucht. Sag mir, Sklave - hast du es wirklich durchgelesen ?"

Drius konnte seine Hände noch immer nicht bewegen und war die ganze Zeit still gewesen, auch wenn sein Blick zu dem Halbwolf ging, da er ja mitten in der offenen Kutschentür saß. Aber jetzt antwortete er leise auf die Frage und nickte kurz. „Ja, habe ich ... ich lese gern und lerne, was ich lese.“ Er wußte jetzt sogar, daß der große Mann ein Halbwolf sein mußte, denn auch davon hatte er schon in Büchern gelesen. „Er ist ein halber Schneewolfmann.“

"Ja, das ist er - der Erste, der nicht nach einigen Sommern starb, und der Sohn des Großvaters meines Gefährten. Sag mir, welche Talente du hast und welches Wissen dein Herr gefördert hat - und welches du noch zusätzlich hast, denn das wird deinen Wert ausmachen." Dieser junge Mann begann Roc zu interessieren, da dessen Wissen ein unersetzlicher Vorteil war ... selbst wenn er auch nur einen Teil dieser Bücher gelernt hatte, konnte er dessen Wissen nutzen.

Drius wollte kurz wieder bocken, aber er hielt sich zurück und gab dann brav die Antwort. „Sprachen, weil die Bücher in verschiedenen Schriften sind. Mein Herr, den ich noch nicht sah, hat immer Bücher zu mir bringen lassen. Ärztliche Bücher, und da war auch dieses Folterbuch dabei. Ich lese aber auch über Pflanzen, Tiere, Elfen, Menschen, und hab auch eines über Trolle gelesen. Ich weiß alles, aber ich durfte nur wenig gebrauchen. Einige Sklaven sollte ich heilen ...“ Und einige hatte er getötet, aber das behielt er noch für sich. „Aber ich habe auch tanzen gelernt.“ Was für ihn lästig war, aber er würde es für seinen Herren tun.

"Hmm ..." Natürlich hatte Roc gemerkt daß dieser Sklave etwas zurückhielt, als er über das Heilen sprach - und er wußte auch ganz genau, was es war. Dieser Mann hatte sicherlich keine Skrupel, auch härter durchzugreifen, wenn er etwas heilen mußte - und er sah schon Menschen sterben, es zeigte sich in dem kurzen, kalten Aufblitzen, das Roc natürlich sofort bemerkte. "Es ist von Vorteil, daß du viele Sprachen sprichst und ein solches Wissen hast - ich werde es sicherlich nutzen können. Außerdem interessiert mich sehr, was du aus dem Foltererbuch lernen konntest, ohne einen Lehrer meiner Zucht dabei zu haben ... und mit diesem Überfall steht uns genug Material zur Verfügung, an dem wir arbeiten können. Interessiert dich das ?"

„Ich habe alles gelernt, aber nicht alles getan.“ Es interessierte Drius schon, aber noch ehe er es sagte, war ihm klar, daß er nicht zu seinem Herrn konnte, sondern ein gefangener Sklave war. „Ich bin Sklave und jetzt von euch gefangen - ich darf nicht entscheiden, was mich interessiert oder nicht interessiert. Ihr entscheidet es doch jetzt eh.“ Die letzten Worte waren wieder etwas bockig, denn er konnte sich meistens wirklich nicht zurückhalten.

Der junge Sklave hatte recht - Roc entschied in diesem Moment wirklich, was er mit ihm tun würde und es lag unter anderem auch daran, daß Ntais ganze Aufmerksamkeit nur noch auf diesem Blonden lag. Dann schnupperte Ntai jedoch und legte den Kopf etwas schief, streckte seinen Arm aus und zog mit einem fragenden Knurren eine Kiste unter dem Bett heraus, um sie Roc zuzuschieben. Der entsetzte Blick und das unwillkürliche Einatmen sagten dem Folterer, daß dies Drius sehr viel bedeuten mußte - oder ihn beschämen, wenn man davon ausging, wie rot er plötzlich im Gesicht wurde. "Nun ... was haben wir denn hier ?" Roc wartete nicht länger und öffnete die Kiste, ehe er kalt auflachte, als er den Inhalt sah. "Erkläre dich, Drius ..."

In der Kiste waren mehrere Dildos, die er von seinem Herrn bekommen hatte, und er nutzte sie auch. Er hielt sich hier an das, was sein Herr wollte, und wollte auch von diesen Männern hier sicher nicht genommen werden. „Von meinem Herrn, denn ich soll mit keinem außer ihm Sex haben. Und mit den Männern hier wollte ich auch keinen.“ Die edlen Dildos hatte er schon sehr lange und er war gut auf den Herrn vorbereitet. Sein Körper hatte sich angepaßt und er bekam nur noch bei dem Größten, der in der Kiste war, einen Orgasmus, und nutzte die Kleineren schon gar nicht mehr. Verschweigen brauchte er es eigentlich nicht, denn er ahnte, daß Roc es schon ahnte. „Ich bin auf den Herrn vorbereitet.“ Sein Blick lag kurz auf dem Letzten und Größten, den Roc gerade aufgenommen hatte. „Mein Herr ist angeblich noch größer.“ Was er selbst nicht glaubte, denn Menschen mit einem so großen Penis gab es nicht, aber er sprach es nicht aus.

"Blödsinn - aber sehr klug. Denn so konnte er sich sicher sein, daß du mit keinem anderen Mann Sex hast, da sie dich nicht mehr befriedigen ... dein Körper wuchs nämlich anders, er hat sich angepaßt. Eigentlich ist die Grausamkeit dieses Mannes beeindruckend - doch er wird keinen Nutzen mehr daraus ziehen können, wir allerdings sehr wohl. Denn damit hast du dich absolut unverkäuflich gemacht, Drius ... und wir haben eine Sorge weniger. Du bleibst hier in deinem Wagen, während wir in die Burg zurückreisen - Ntai wird ebenfalls hierbleiben und auf dich aufpassen. Hast du verstanden, Wölfchen ?" Der junge Halbwolf hatte eigentlich die meiste Zeit nicht zugehört, da er nicht viel davon verstand und wie auch sein Vater Schwierigkeiten hatte, zu lernen ... doch der Befehl war direkt und genau das, was er wollte, so daß er heftig nickte und kurz zu Roc grinste. "Gut, Ntai ... ich bringe diese Kiste in den anderen Wagen und du pfeifst, wenn etwas sein sollte. Ich bin bei Einon, ja ?" Ntai nickte erneut und ließ Roc kurz raus, ehe er sich diesmal innen in den Wagen setzte und mit seinen breiten Schultern den Ausgang mehr als nur gut verdeckte. Roc hingegen ging zu Einon und zog ihn kurz in einen Kuß, ehe er die Kiste neben ihn stellte und darauf nickte. "Du ahnst nicht, welchen Glücksfall wir hier haben - es sieht so aus, als ob die Götter wirklich über uns lächeln."

Einon öffnete die Kiste und ein Blick reichte, daß er begriff, aber er fragte trotzdem nochmal nach. „Er ist also schon an die Größe gewöhnt ?“ Denn das war wirklich perfekt und ein Nicken seines Gefährte antwortete ihm, so daß Einon grinste. „Wirklich perfekt, er könnte Ntai ohne zu verbluten, in sich aufnehmen ... und Ntai scheint von ihm angetan.“ Das hatte auch er gleich bemerkt. „Was hast du noch herausgefunden ?“

"Ja, ich weiß ... unser Wölfchen ist völlig hin und weg von ihm. Drius hat ein sehr gutes Wissen über Medizin und auch das Buch meiner Zucht bereitete ihm keine Probleme ... ich denke, ich könnte ihn vielleicht gut bei meiner Arbeit gebrauchen, vor allem als Arzt und manchmal auch bei Foltermethoden, die mehr als nur zwei Hände erfordern. Er kann auch mehrere Sprachen und ich denke, sein Tanzen könnte uns ein wenig erfreuen ... doch am Besten ist die Tatsache, daß er für Ntai da sein kann. Natürlich ist Drius etwas eigenwilllig, aber ich denke, ich lasse es ihm - so wird es für Ntai interessanter, er braucht einen Gefährten und keinen duckmäuserischen Sklaven. Bist du einverstanden ?" Auch wenn Roc der Gefährte Einons war, so achtete er ihn und fragte bei den wichtigen Entscheidungen immer um dessen Einverständnis ... denn ihm galt seine Loyalität, und auch sein kaltes, grausames Herz.

Aber Einon verstand gleich und nickte. „Er ist zwar ein Vermögen wert ... aber Natai ist wichtiger und ich weiß ja, wie sehr sie sich binden. Wenn er sich schon gebunden hat, dann ist es nicht gut, wenn wir den Sklaven verkaufen.“ So sah er es - und Ntai war auch Familie, und die hatte in dem Fall den Vorrang. „Beschlossen, und kann es losgehen, da alles schon für die Weiterreise fertig war ?“

"Natürlich - wir müssen nur noch diese Kiste verstauen und das Pferd Ntais muß ein Anderer mitführen, da er im Wagen sitzen und auf den Sklaven aufpassen muß. Und ja, Drius ist wirklich ein Vermögen wert, aber Mordred wird definitiv nichts dagegen haben da er ja nur zu gut weiß, wie es ist." Gerade das war immer wieder etwas, das Roc zum Schmunzeln brachte ... denn mit Ukan und ihren beiden Mischlingssöhnen war der Halbtroll nicht nur weicher zu seiner Familie, sondern stärker und härter gegen alle Feinde geworden, und hatte seinen Ruf und den Onderons und Einons noch ausgebaut.

Drius hatte alles weitgehend gehört und als die Kutsche sich in Bewegung setzte, rückte er etwas mit dem Rücken in die Ecke, die seine Sitzstelle bot, und ihm so immer sehr gemütlich gewesen war. Dort lagen gute Felle und er fühlte sich im Moment sicherer. Jetzt wußte er, daß er nicht zu seinem Herrn kam ... jetzt gehörte er diesem Riesen, der scheinbar ein Mischling von den Schneewolfmenschen war. Man sah zwischen dessen Beinen deutlich, wie groß er war, und Drius konnte ihn aufnehmen. Er rückte noch etwas mehr in die Ecke und hätte jetzt am Liebsten seinen Kater, damit er sich beruhigte.

Dabei beobachtete ihn Ntai und knurrte wieder sehr weich, da er den Anblick mehr als nur genoß. Der ganze Wagen roch nach diesem wunderschönen Mann ... und auch wenn er die Angst des Blonden roch, er konnte sich nicht helfen und lächelte unwillkürlich auf. Da sie nun keine Zelte mehr aufschlagen mußten, würden sie bald in der Burg ankommen ... und Ntai war schon gespannt darauf, was Roc und Einon mit diesem Mann geplant hatten. Eigentlich sollte Ntai ja im Eingang bleiben, damit der Gefangene nicht floh - doch andererseits würde dieser nicht an ihm vorbeikommen und so neigte Ntai sich vor, um mit vor Neugier nach vorne gerichteten Ohren näher an Drius heranzukommen und an ihm zu schnuppern.

Nähe, die Drius gerade ganz sicher nicht haben wollte, und er schlug einfach zu. In dem kurzen Moment hatte er vergessen, daß seine Hände nicht funktionierten - aber er hatte unbewußt eine Ohrfeige verpaßt und traf daher trotzdem, ohne seine Hand zu verletzen. „Laß mich in Ruhe ... wegen dir ist mein Kater weg.“ fauchte er und seine Augen zeigten, daß seine Wut aus ihm herauskam, denn sie schienen noch heller zu werden.

Eine Veränderung, die Ntai mehr als nur fasziniert beobachtete. Das harte, hellere Grün schien noch ein wenig heller und härter zu werden ... doch die wütenden Worte bemerkte er kaum, so wie die Ohrfeige, die ihn wieder traf. Er war viel zu sehr in dem Anblick versunken und legte verwundert den Kopf schief, fing allerdings die Hand, die ihn wieder schlagen wollte in seiner eigenen, viel größeren Hand und hielt sie vorsichtig darin, da er sehr wohl um seine Kraft wußte. "Wieso bist du so wütend ? Roc und Einon wollen dich nicht verkaufen, das ist doch gut ?"

Daß seine Hand jetzt festgehalten wurde, war fast zuviel, und die Augen schienen noch heller zu werden. Drius konnte seine Wut gerade einfach nicht zurückhalten und schlug mit der anderen Hand zu, doch die wurde danach auch festgehalten, und so konnte Drius nicht mehr schlagen. „Ich gehöre schon einem Herrn ...“ fauchte er. Innerlich war aber ganz hinten ein Gefühl von frei sein, auch wenn er von Kind an Sklave war. Aber er hatte einen hohen Rang und Wert, und das war ihm viel wert gewesen.

"Aber das tust du nicht mehr - du gehörst nun Einon und Roc, und damit auch meinem Vater Mordred. Aber ich glaube, daß du Roc helfen kannst und du darfst auch bei mir sein - das ist immer besser, als einem einzigen Arsch dienen und ihm alle Wünsche erfüllen zu müssen. Wieso bist du so kratzbürstig ? Ich werde dir garantiert nichts brechen." Ntai war ein wenig verwirrt, doch er mochte es trotzdem, so nahe bei Drius zu sein.

Mordred war auch Drius bekannt, und er wurde nun doch etwas blasser. Er wußte, daß dieser Mann ein Halbtroll war und jetzt verstand Drius, warum Ntai so riesengroß war. Es hatte nun doch wieder etwas Angst, und seine Augen wurden wieder dunkler. „Wenn das dein Vater ist ... dann verstehe ich das alles hier ... und ich habe Angst ! Ich bin Sklave, natürlich habe ich Angst !“ Erst jetzt brach das aus ihm heraus und es zeigte, daß er seine Angst auch oft in Zorn steckte um sich so zu schützen, denn es war irgendwie seine Art.

"Du mußt keine Angst haben - wenn ich bei dir bin, dann wird dir Niemand etwas tun. Außer vielleicht Roc oder Einon, wenn du sie ärgerst ? Sie sind Familie, ihnen tue ich nichts." Natürlich roch Ntai die Angst sehr deutlich, doch er verstand es nicht direkt und ließ nun dessen Hände los, um eine der langen Locken aufzunehmen und an ihr zu riechen. Erst dann legte er den Kopf wieder schief und zerriß mit einer Kralle das Oberteil des Sklaven, damit er dessen Brust sehen konnte.

Und aus Reflex schlug Drius erneut zu und schon fühlte er wieder, wie die eine Hand gepackt und festgehalten wurde. Es war eindeutig, damit er wieder angesehen werden konnte, und das Schlagen hatte Ntai natürlich nicht wehgetan. „Muß das hier drin sein, wo alle, die reinkucken, mich so sehen können ?“ Er hatte sich bei der Reise immer verdeckt gewaschen und umgezogen, denn die Wachen hätten ihn auch gerne mal genommen.

"Hm ?" Im ersten Moment verstand Ntai nicht, was Drius meinte, doch dann grinste er kurz auf und zeigte dabei seine langen Reißzähne. "Das macht doch nichts - keiner der Räuber wird dich anfassen, solange es nicht erlaubt ist. Und vor allem nicht, weil ich jeden zerreisse, der es will ... ich ... ich will dich anfassen und riechen, und vor allem will ich dich unter mir in den Fellen haben und in dir sein." Bei dem Letzteren schlich sich ein weiches Knurren in die Worte des jungen Halbwolfs, denn noch nie hatte er eine solche Lust auf einen Mann verspürt.

Die Worte lösten in Drius wieder etwas aus und da Ntai seine Hand schon wieder losgelassen hatte, holte er erneut aus und schlug wieder zu. Er zuckte aber zusammen, denn er konnte seine Hände langsam wieder fühlen und sie taten weh, weil er zuschlug, und das Gesicht von Ntai war doch recht hart. Er wollte ganz sicher nicht hier in der Kutsche genommen werden, und auch nicht von Ntai.

Als der Blonde diesmal wieder zuschlug, blinzelte der junge Halbwolf und zuckte ein wenig, da die Ohrfeigen immer die gleiche Stelle trafen und die Letzte schließlich doch ein wenig zog. "Wieso schlägst du eigentlich immer zu ? Ich verstehe das nicht ... mein Geburtsvater tut das nie, er liebt es, wenn Vater ihn küßt, krault oder Sex mit ihm hat."

„Ich bin aber nicht wie dein Geburtsvater ... und ich hatte noch keinen Mann.“ Es platzte aus Drius heraus und er wurde tatsächlich rot auf den Wangen. Aber es kochte wieder in ihm. „Mein Herr hat es verboten und wenn andere große Sklaven mich nehmen wollten, dann habe ich dafür gesorgt, daß sie es nicht tun. Ich ... bin ... ach, vergiß es.“ Letzteres murmelte er, denn ihm war selbst klar, wie fixiert er eigentlich auf den Herrn war, den er bisher noch nicht gesehen hatte ... und doch gehorchte er, und war mit ihm verbunden.

"Vergiß deinen ehemaligen Herrn sofort, verstanden ?! Und natürlich bist du nicht wie mein Geburtsvater, er ist ein Schneewolf und wunderschön." Für einen Moment kochte maßlose Eifersucht in Ntai hoch und er verengte die Augen, während ein hartes Knurren sich aus seiner Kehle löste. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder beruhigte, denn er konnte für einen Moment Angst an dem Blonden vor sich riechen. Sein Knurren wurde instinktiv wieder weich und die Wut verließ seine Züge ... denn er wollte Drius nicht ängstigen.

Alles war jetzt auch zuviel für Drius, und er hatte doch Angst bekommen. Er versuchte, sich noch enger an die Wand zu drücken, und sprach leise. „Mein ehemaliger Herr wäre der erste Mann, den ich aufnehme .... ich war nur auf ihn vorbereitet, und deinen Vater habe ich nicht beleidigt.“ Er wollte jetzt eigentlich einfach seine Ruhe haben ... aber die bekam er nicht, denn Ntai wollte ihn unbedingt haben, wie es schien.

So war es auch - doch noch hatte der junge Halbwolf nicht die Erlaubnis von Einon und Roc bekommen und so packte er Drius einfach, zog ihn trotz dessen Gegenwehr an sich, und behielt ihn vorsichtig in seinen Armen und auf seinem Schoß. Auf diese Weise konnte der schlankere Sklave nicht fliehen, so wie Roc es verlangt hatte - und Ntai konnte ihn an sich spüren und ein wenig an den blonden Haaren riechen, während er noch immer weich knurrte. "Vergiß ihn einfach - du gehörst jetzt zu uns. Und schlaf, wir werden noch zwei Tage reisen und nur kurz Pausen machen, damit alle pissen können."

Drius wußte, daß er aus dem festen Griff nicht wegkonnte, und er war wirklich erschöpft von dem, was passiert war. Er war zwar geschmeidig und hatte sich eine gewisse Kondition beim Tanzen und durch ein wenig Bewegung antrainiert ... aber alles zusammen hatte ihm Kraft geraubt, und er schloß seine Augen. Auch wenn es nicht sein Fellschlafplatz war - aber hier auch war Fell, und er schlief dann doch erschöpft an dem warmen Körper von Ntai ein.

 

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