Balken01a


”Die Rettung eines Königreichs” 13
 

backset3line

}}|{{

 

 

Seither waren einige Wochen vergangen, und Vethir saß auf dem Kutschbock und lächelte, weil Sascha hinten im Wagen schlief. Sie waren gleich bei dem alten Tempel und seine Gedanken schweiften kurz zu der Reaktion von Athesh, denn er war sehr schockiert gewesen, und seine Sorge um seinen Sohn wuchs deutlich an. Aber Vethir hatte ihm versprochen sich zu beeilen, und sie waren nun auch schon deutlich schneller, als auf dem Hinweg. „Sascha, wir sind gleich da.“

"Hm ? Ah, wunderbar ... es ist unglaublich, daß wir so viel Zeit gutgemacht haben, es sind über zwei Wochen, die wir schneller waren. Ich freue mich schon darauf, wieder Zuhause zu sein und Papa wird sich sicherlich freuen, dir die Waffe zu schmieden - er liebt es, und Dad hilft ihm immer wieder gerne dabei." Sascha wachte sofort auf, als er die Stimme Vethirs hörte und lächelte, als er aufstand und zu ihm nach vorne auf den Kutschbock kam. Er erkannte die Straße und nickte sacht ... sie waren wirklich nahe, vielleicht noch einen Tag entfernt.

„Ja, das kommt hin. Ich überlege nur, wo ich die Pferde und den Wagen lasse. Aber ich denke, wir sind nicht so lange weg, da kann ich ein kleines Gatter bauen.“ Er wollte die Tiere ungern nur anbinden oder laufen lassen, denn sie brauchten die Pferde noch für die nächste Reise zur Festung.

"Ein Gatter ist eine gute Idee - wir werden schnell genug zurückkommen, damit sie keinen Schaden erleiden. Wenn ich mich richtig erinnere, war dort doch auch ein kleiner Bach mit einer Wiese ... dort könnten wir den Wagen und die Pferde lassen, man sieht es nicht vom Weg aus, und der Platz ist groß genug ?" Es wäre ideal, da sie dann auch den Wagen noch besaßen, um zurückzukommen ... und von der Straße sah man den kleinen Weg kaum und erst viel weiter in der Richtung des Wasserfalls lag die Lichtung, so daß man die Pferde auch nicht hörte.

„Ja, so dachte ich auch. Sie können dort ein paar Tage bleiben und sich erholen.“  Vethir neigte sich leicht zu Sascha und küßte ihn sacht. „Kannst du mir etwas Brot und Schinken abschneiden, dann müssen wir nicht anhalten. Ich möchte das letzte Wegstück durchfahren.“

Ein leises "Gern." wispernd, lächelte der etwas schlankere RotRotblonde und schmiegte sich noch einen Moment an Vethir heran, ehe er leise summend in den überdachten Wagen zurückkehrte und ihnen ein wenig zu Essen bereitete. Gerade Brot, Schinken, Käse und Hartwurst waren für die Reise mehr als nur geeignet, und sie deckten sich immer wieder in den Dörfern und Städten damit ein. Dazu schnitt Sascha noch einen Apfel auf und brachte das Brett nach vorne, damit Vethir sich davon bedienen konnte, während er selbst direkt hinter dem Kutschbock aß und auch den Schlauch mit Wasser bereithielt. "Hier ... laß es dir schmecken, ja ?"

„Ich danke dir.“ Vethir nahm sich gleich etwas und kaute genüßlich. Es war immer wieder schön, wenn sie so zusammensaßen, und er lächelte zu Sascha herüber. „Wenn alles vorbei ist, da möchte ich immer bei dir bleiben ... wie findest du das ?“

Im ersten Moment war der junge Naga zu überrascht, um zu antworten ... doch dann lächelte er und seine Augen füllten sich mit Tränen, als er sich an Vethir schmiegte und ihm leise antwortete. "Das wäre wunderschön, Vethir ... die Erfüllung all meiner Träume. Aber es ist wichtig, daß du das tust, weil du es auch willst - ja ?" Denn er wollte nicht, daß dieser es nur wegen ihm tat, auch wenn er sich sehr danach sehnte.

„Ich will es von mir aus ... ich liebe dich doch.“ Vethir lächelte wieder und küßte Sascha, als der total überrascht zu ihm aufblickte.

Denn bisher hatte Vethir gerade das niemals gesagt. Sascha schluchzte leise und erwiderte den Kuß, ehe er sich einfach nur an ihn schmiegte und innig grollte. "Wenn du es wirklich willst, dann machst du mich zum glücklichsten Naga, den es gibt. Aber erst helfen wir hier aus, ja ? Dann sehen wir weiter." Der jüngere Rotblonde wollte Vethir kein Versprechen abnehmen, da es noch immer Möglichkeiten gab, die passieren konnten ... deshalb wollte er erst Garth und dem guten König helfen, und erst dann Zukunftspläne schmieden.

„Natürlich erst, wenn wir hier geholfen haben. Ich fühle mich noch immer in der Pflicht, und werde sie erfüllen. Aber ich weiß, daß ich danach mit dir leben will.“ Vethir war noch immer hoch entschlossen - aber auch entschlossen, diese Welt danach zu verlassen, um mit Sascha zu leben.

Eine Eigenschaft, die der junge Naga sehr an Vethir mochte, da es zu dessem Grundwesen gehörte. Denn gerade die Treue und das Pflichtbewußtsein bewunderte Sascha sehr und er lächelte, als er sich wieder an ihn herankuschelte und ein wenig Schinken aß.

 

}|{

 

Am nächsten Abend stiegen Vethir und Sascha den Weg zum Wasserfall hinab. Die Pferde waren schon gesichert, und der Wagen war auch noch mit einigen Ästen verdeckt. „Ich denke mal, wir lassen uns gleich zurückrufen, oder ?“ Es war Vethir am Liebsten und Sascha war sicher auch froh, wenn er wieder in seinem Zuhause war.

Natürlich war er das, doch er wußte gut, wie wichtig das hier war. Dennoch nickte Sascha und als sie im Tempel waren, nahm er den Armreif ab, aktivierte den Zauber mit dem Wort und grinste, als das Portal erschien. Dann sprang er einfach hindurch und landete auf dem freien Platz bei dem Tempel, ehe er laut auflachte und seine beiden Väter umarmte, die sich gerade dort gesonnt hatten.

Ruffi schluchzte fast vor Glück - denn er hatte sein Küken wirklich vermißt, und so bekam er kaum mit, daß Vethir geschmeidig auf dem Boden aufkam und kurz schnaufte, denn die Höhe war noch immer nicht ganz ohne.

Babuschko schmunzelte und schüttelte gutmütig den Kopf, schlängelte zu Vethir und umarmte ihn, während über ihnen das Portal wieder erlosch. "Ich grüße dich, Vethir ... wie ich sehe, hast du dein Wort gehalten und mein Küken heil wiedergebracht. Ich danke dir."

„Ich halte meine Versprechen, und ich möchte ganz sicher nicht den Ärger zweier Väter auf mich ziehen.“ Vethir lächelte kurz und blickte einen Moment später zu dem Hauptgang, weil dort die anderen Nagas auftauchten. „Wir haben einiges herausgefunden, die Pläne ändern sich ein klein wenig.“

"Hm ?" Scott runzelte kurz die Stirn, ehe er sie alle nach innen in die gemütliche Wohnhöhle drängelte. Erst, als sie dort angekommen waren und sich eingeringelt hatten, nickte er zu Vethir und Sascha, die sich ebenfalls auf eines der Felle gesetzt hatten. "Erzähle - scheint wichtig zu sein, und so können wir besser reagieren."

„Wir werden Garth nicht töten ... ich denke, was ihn angeht, kann es Sascha besser erklären. Das Hauptziel muß Areth sein, er ist viel gefährlicher als sein Magier.“ Die Worte von Vethir ließen Athemu aufhorchen und er blickte fragend zu Sascha. „Ich dachte, der Schwarzmagier ist so gefährlich. Was hat sich geändert ?“

"Ich habe ihn getroffen ... und ich konnte spüren, daß alles anders ist, als man glaubte. Er trägt in seiner Stirn einen Edelstein, in dem ich Lustzauber und Übertragungszauber spürte ... so wie die, die du manchmal benutzt, Athemu. Er war so sanft und liebevoll - erst, als dieser König kam, änderte sich das und er zeigte die kalte Maske, die man von ihm kennt. Wenn ich das, was ich roch, sah und spürte mit dem vergleiche, das er mir sagte, dann denke ich, daß sein alter Meister ihm diesen Kristall einsetzte und ihn dazu benutzte, sich von ihm Energie zu holen - und daß er rothaarig gewesen sein muß, da alles darauf hinausläuft. Garth läßt sich nur von dem König besteigen und dieser holt sich von ihm Kraft und Energie - er ist einen Kopf größer und viel kräftiger geworden, seit Vethir ihn das letzte Mal sah. Garth hingegen nutzt die Menschen in seinem Harem dazu, sich die täglich an den König verlorene Lebensenergie wieder aufzuladen, aber er verteilt es, so daß nicht jeden Tag einer sterben muß. Er ist ein Sklave des Königs ... ich denke, wenn wir den Stein zerstören, wird er uns gegen den König helfen." Man sah Sascha an, wie nahe ihm das alles ging - gerade, weil er es direkt sehen und spüren konnte. "Ihr hättet es sehen sollen - als ich ihn freiwillig befriedigte weinte er, weil es ihn so glücklich machte."

Athemu dachte kurz über die Worte nach und nickte nach einigen Momenten. „Du hast recht, es müßte gehen, wenn der Stein zerstört wird. Es ist erstaunlich, daß der Stein noch aktiv ist, obwohl sein Meister tot zu sein scheint ... normal ist das nicht. Die Waffe dürfte auch dafür geeignet sein, den Stein zu spalten - eine Berührung dürfte reichen.“ Es war wirklich nicht normal, und so etwas konnte das ganze Wesen eines Magiers beeinflussen.

Man sah Sascha seine Erleichterung regelrecht an und er nickte, ehe er sich zu Vethir wandte und ihn hoffend ansah. "Können wir es versuchen ? Wenn wir falsch lagen, kannst du ihn noch immer töten ... aber ich möchte es wenigstens versuchen."

„Ich denke, einen Versuch ist es auf jeden Fall wert und ich vermute, wir brauchen ihn, um gegen Areth anzukommen. Er hat so viel Kraft, das ist unnatürlich ... ich habe die Soldaten gehört. Wenn er von Garth kommt, dann kann er einem Mann mit einem Schlag den Schädel zertrümmern.“ Selbst Vethir schauderte und Athemu knurrte leise. „Er bekommt zuviel der Kräfte übertragen. Die Magie von Garth ist gefährlich, weil er nehmen und geben kann. Wenn er es nicht für Zauber verwendet, dann kann er sie nur abbauen, indem er sie an diesen König weitergibt und ich vermute, sein Meister hat es genutzt, um aus ihm mehr Macht zu schöpfen.“

"Er verwendet Zauber ... sogar sehr viele. Er zauberte den Beutel mit Münzen und auch das Schreiben herbei und ich konnte spüren, daß in dem Zimmer viele Zauber am Werk waren. Ich denke er tut das, damit nicht zuviel Energie zu dem König fließt, und er nicht mehr so viel von den Menschen aus seinem Harem abziehen muß. Aber wir wissen nicht viel, sondern können nur spekulieren - am Besten präparierst du die Waffe, Athemu, und dann kehren wir wieder zurück und probieren es." Wie man es auch drehte und wendete, sie konnten nur spekulieren ... doch gerade Sascha wurde das Gefühl nicht los, daß es wichtig war zuerst zu probieren, ob man Garth nicht retten konnte.

„Gut - ich denke, alles wird seine Gründe haben. Ich mache mich gleich daran, die Waffe zu verzaubern, und ihr ruht euch noch ein wenig aus. Ich denke mal, die heißen Quellen werden euch guttun.“ Athemu grinste sacht, denn die beiden wirkten doch etwas erschöpft.

Alleine schon der Gedanke daran ließ Sascha wohlig aufgrollen und Scott lachte gutmütig auf, ehe er nickte und noch ein kurzes "Dann weiß ja jeder, was zu tun ist." nachsetzte. Babu nickte ebenfalls und schlängelte sofort in seine Schmiede, während Sascha Athemu den Armreif mit den Körperflüssigkeiten gab, sich dann auszog und in seine Nagagestalt wandelte. "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Vethir ... aber ich brauche das im Augenblick."

„Das dachte ich mir, und ich habe kein Problem. Deine Schuppen fühlten sich ganz wunderbar an, und du hattest dich die ganze Zeit nicht wandeln können.“ Vethir verstand es sehr gut und er lachte leise, als Rufus ihn sacht anstieß. „Ab in die heißen Quellen, und später gibt es was gutes zu essen und ein warmes Schlafnest.“ Das ließ Vethir wieder lächeln, und er küßte Sascha sacht. „Dann mal los, hm ?“

Jener genoß den Kuß und schmiegte sich dabei eng an den größeren Krieger heran, ehe er sich langsam wieder löste und zu lächeln begann. "Ja, aber wir gehen gleich in das Becken der Gästehöhle ... ich habe so gute Erinnerungen daran. Ja ?"

„Ja, denn ich möchte sie auch auffrischen.“ Vethir ließ sich jetzt mitziehen und sie würden die Erinnerungen sicher gewissenhaft auffrischen - denn sie hatten nur ein oder zwei Tage, bis sie wieder zurück in Vethirs Welt gingen.

 

}}|{{

 

Mehrere Tage später saßen Vethir und Sascha auch schon wieder auf dem Kutschbock, und reisten erneut den Weg zu der Festung. Vethirs Blick fiel kurz auf den Armschoner, den er jetzt trug, und er musterte ihn. „Ich bin noch immer erstaunt, wie deine Väter das hinbekommen haben.“

Leise schmunzelnd, nickte Sascha und lehnte sich an Vethir heran, berührte das kunstvoll verzierte Metall und antwortete ihm leise. "Ich auch ... Papa liebt Waffen und ihm kam die Idee, als er ein Buch über Waffen von Assassinen und Ninjas durchlas. Er und Dad haben den Schnappmechanismus entwickelt und eingebaut, so daß du die Klinge schnell herausschnappen und wieder einschnappen lassen kannst. Und Dad hat den Armschoner so verziert, daß er mehr als Schmuckstück und nicht als Waffe wirkt."

„Bei uns wären sie sicher sehr begehrt, aber ich denke, da wird die Zeit kommen. Ich hoffe, daß ich mit meinen Lederarbeiten dann später auch etwas beitragen kann, um deinen Stamm zu unterstützen.“ Das war Vethir sehr wichtig.

"Aber natürlich ? Die Kleidung ist wunderschön und wird sich gut verkaufen, oder du fertigst nur für uns, wie du es willst. Es reicht aber, wenn du nur da bist und wir zusammen sein können ... es ist nicht wichtig, daß du etwas leisten mußt, um zu uns zu gehören. Ich kann aber verstehen, daß du etwas tun willst - du bist Niemand, der nur rumsitzt und nichts tut." Bei dem Letzteren lächelte Sascha wieder, denn er meinte es nicht böse und hauchte Vethir auch einen sanften Kuß auf dessen Wange.

„Nein, so Jemand bin ich nicht und ich bin froh, wenn ich etwas für den Stamm tun kann.“ Sascha schätzte Vethir genau richtig ein. „Und ich möchte lernen, wie es in der Zeit deiner Welt ist - ich weiß, daß sie weiter in der Zukunft liegt als meine. Aber erst retten wir dieses Königreich.“

"Gerne, mein Liebster." Es rutschte Sascha heraus, doch er nahm es nicht zurück ... und er hoffte, daß ihm Vethir nicht böse war. Aber er meinte es ernst - er würde ihm mit allem helfen, das er hatte, damit dieser seine Pflicht erfüllen und den guten König wieder aus dem Kerker befreien konnte. "So wie ich vielleicht die Rückreise ein wenig länger machen würde ? Deine Welt ist so interessant, ich würde gern mehr davon erfahren."

„Wenn Friede ist, vielleicht können wir auch hin und wieder hierher zurück, und ich kann dir auch die anderen Länder zeigen.“ Es war eine Überlegung wert und Vethir würde es Spaß machen, seinem Geliebten diese Welt hier zu zeigen.

"Wenn das möglich ist ? Gerne. Aber jetzt erst einmal das ... sag, kannst du eigentlich durch die geheimen Gänge in den Turm gelangen ? Dann wäre es leichter." Das hatten sie noch nicht besprochen, und Sascha war neugierig auf die Antwort. Denn irgendwie mußten sie es schaffen, daß Vethir in das Turmzimmer kam, wenn der junge Naga bei dem Magier war.

„Ich trage einfach das fertige Bild für dich hinein. Ich habe doch eh den ganzen Weg über auf dich und das Gemälde geachtet.“ Vethir sah es als den Weg, der am Leichtesten zu gehen war und da Sascha eh mit einem Beschützer reiste, würde es nicht auffallen.

"Du bist ein Genie, Vethir. An die Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht - wir müssen nur hoffen, daß es funktioniert. Vielleicht solltest du dir noch eine lederne Augenbinde verpassen ... viele haben dich das letzte Mal mit dem Verband gesehen, also denken sie, daß dein Auge verletzt wurde und es verdeckt viel deines Gesichts." Es wäre eine passende Idee, denn sonst wäre die vorige Tanung nicht mehr so wirksam.

„Das ist wiederum von dir eine gute Idee ... ich werde gleich eine machen. Magst du die Zügel ein wenig nehmen ?“ Vethir reichte Sascha die Zügel herüber und lächelte, denn der kuckte etwas überrascht. „Es ist ganz einfach, und die Pferde bleiben sicher auf dem Weg.“

"Sagst du ..." Der junge Naga seufzte leise und nahm die Zügel an, hielt sie einigermaßen ruhig und schluckte schwer, da er die Pferde bisher niemals geführt hatte. Doch sie blieben wirklich ruhig und so entspannte er sich langsam, während Vethir im Wagen Leder zuschnitt und es zu einer passenden Augenbinde für sich fertigte.

 

}}|{{

 

Website Design Software NetObjects Fusion
Sommerblume03a
Sommerblume03d