Balken01a


”Bleeding October” 09
 

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Krutari zuckte zusammen. Der Junge kannte seinen Namen ? Obwohl er fern der Familie lebte ? Das machte ihn stutzig. Er gehörte doch nach eigener Aussage eigentlich nicht zu den Kriegern. Er rutschte näher zu Alejscha heran. "Woher kennst du mich ?" raunte er lauernd.

Leise aufwimmernd, als sich die Krallen bei der Bewegung wieder in seine Wunden bohrten, verstummte es sofort, als Alejscha den Körper des Vampirs schon fast an sich fühlen konnte. Einen Moment lang rieselte ein Beben über die Haut des jungen Werpanthers, doch dann versiegte auch dies und er beruhigte sich langsam wieder. Als er seinen Blick zu dem Vampir hob, konnte Alejscha nicht verhindern, daß er einen winzigen Moment lang sacht lächelte, ehe er ihm antwortete. "Das ... ist doch schon seit jeher im Krieg ? Ihr kennt das doch bestimmt auch, daß man Bilder, Namen und Daten über die Offiziere und Fürsten der Gegner besitzt ? Zumindest das, was man erfahren kann ...?" Immer unsicherer werdend, als er keine Bestätigung seiner Worte in den Augen und Zügen des Vampirs sah, verstummte Alejscha wieder – senkte den Blick und wich ein wenig zurück, so gut es der schmerzhafte Griff des Größeren zuließ.

Dieser bleckte die Zähne. "Irgendwas an dir stimmt doch vorne und hinten nicht ! Du bist sehr jung. Ich hab dich noch nie in einem der anderen Kämpfe gesehen und du sagst auch noch selber, daß du normalerweise nicht in die Machenschaften deiner Familie verstrickt bist. In meinen Ohren klingt das höchst unwahrscheinlich, daß du mich kennen müßtest !" Seine Stimme war mit jedem Wort lauter und schärfer geworden. Eine kleine Pause brachte den schwarzhaarigen Vampir wieder zur Ruhe, wobei er die Augen schloß. Er ließ ab von dem Jungen, setzte sich an den Rand der Steinplatte, auf der Alejscha gefesselt lag und zündete sich eine Kippe an. Ohne ihn weiter anzusehen, setzte er seine Fragerei fort "Warum hast du mich nicht getötet ? Du hattest eine perfekte Chance dazu..." fragte er leise, während er den Rauch wieder ausblies. "Und warum hast du bisher nicht versucht, aus den Ketten zu entkommen. Als Werkatze müßte dir das doch spielend gelingen." Der Junge gab ihm Rätsel auf und das ließ seine dunkelblauen Augen gefährlich aufblitzen.

Mit einem erleichterten Einatmen fühlte Alejscha, wie seine Wunden nun völlig abheilten ... nur langsam hob er den Blick wieder zu dem Vampir und seufzte leise, schloß die Augen und mit einem kurzen Anspannen seiner Muskeln zerriß er die Ketten, die seine Arme gefesselt hatten. Jedoch blieb er, wo er war und setzte sich nur auf – nahm die Kettenreste von seinen Handgelenken und roch kurz daran, ehe er sie in seine Hosentasche schob und die Arme um seine angezogenen Knie verschränkte. "Unser Anführer hat uns Kindern Fotos von euren Offizieren und Führern gegeben, damit wir sie uns schon von Anfang an einprägen konnten ... um spielerisch zu lernen, weißt du ? Ist ähnlich wie die Sportalben der Menschenkinder ... unsere Kinder tauschen die Karten untereinander und es gibt Wertvollere und solche, die noch neu sind und deshalb eben nicht so wertvoll. Ein recht einfaches System, doch äußerst wirkungsvoll, sogar die Erwachsene haben ihre Alben noch, nur daß sie die Karten ihrer Opfer sammeln. Daher kenne ich dich auch, Krutari. Und wegen vorhin ... ich ..." Langsam wandte der junge Werpanther sich wieder ab und legte den Kopf auf seine verschränkten Arme – seufzte leise und wisperte dann ein "Ich habe mich deshalb nicht befreit, weil ich dich sonst vielleicht verletzt hätte.", von dem er sicher war, daß es auch an die guten Ohren des Vampirs drang.

Dem Vampir entrückten seine Gesichtszüge. Diese dämlichen, verlausten Katzenviecher machten aus ihrem Krieg ein Kartenspiel ? Aus großen Augen sah er Alejscha an. Fassungslosigkeit sprach aus ihnen. Als sich der Junge aus den Fesseln befreite, unternahm er nichts, ihn aufzuhalten. Er hatte ihn oben nicht angegriffen, also würde er es hier unten auch nicht tun. Was ihm aber am Wenigsten gefiel, war die Tatsache, daß Alejscha ihn mit Absicht verschont hatte. Ihm sein Leben geschenkt hatte, von den Gründe dazu mal abgesehen. Knurrend zog er an der Zigarette. Krutari war ein ehrenvoller Vampir und hielt sich an den Kodex. "Ich steh in deiner Schuld..." sagte er leise und schien diese Worte irgendwie herauszuwürgen. Ihm mißfiel es sichtlich, daß er bei einem Feind Lebensschuld abzutragen hatte. Sollte Alejscha wirklich so viel über die Vampire wissen, dann würde er damit auch etwas anfangen können. Krutari würde so lange in seiner Nähe bleiben, bis er ihm auch einmal das Leben retten könnte. Das würde ein schlechtes Licht auf Krutari selbst werfen und seine Stellung in der Familie schwächen. Er hatte einen Feind am Leben gelassen und stand jetzt auch noch in dessen Schuld. Hätte er ihn oben getötet, wäre er jetzt nicht in dieser verfluchten Klemme. Wut glomm in seinen Augen, während er ärgerlich die Kippe neben sich ausdrückte. Doch er besann sich. Vorerst konnte er eh nichts machen. Und mit blinder Wut kam er hier aus dem verschüttetem Gebäude auch nicht besser raus. Er sah sich um und suchte nach einem Ausgang. Langsm erhob er sich und humpelte an den Kerkerwänden entlang. Klopfte hin und wieder am Stein, um nach Hohlräumen zu suchen. Hier wieder rauszukommen, würde sicher nicht ohne weiteren Schaden zu bewerkstelligen sein. Währenddessen achtete er auch nicht mehr auf Alejscha. Würde er ihn jetzt angreifen und dadurch töten, war er eine Sorge mehr los.

Nur langsam hob der junge Werpanther seinen Kopf und sah Krutari bei seinen Versuchen, einen Ausgang zu finden, zu – dann seufzte er leise und stand auf, ging zu ihm und betrachtete die Wand, an welcher der Vampir gerade nach Hohlräumen suchte. "Warte ....." Mit den Worten orientierte er sich kurz an einem Lüftungsschacht – zog die Brauen tiefer und schlug seine Faust durch die Wand, die auch sofort bröckelte und nach einem weiteren Schlag einen Durchgang zu den Wartungsschächten offenbarte. Schwer atmend, da dies ihn sehr viel Kraft gekostet hatte, schloß Alejscha einen Moment lang die Augen und beruhigte sich – nickte dann und stieg hindurch, wartete auf den Größeren und lächelte dabei verlegen. "Keine Sorge – es ist keine Falle, diese Schächte kennen die Wenigsten und sie werden eigentlich nie benutzt, deshalb nehme ich sie. Und ... ich ... du stehst in keiner Schuld bei mir, Krutari." Die letzten Worte waren so leise, daß sie fast nicht hörbar waren – Alejscha schämte sich dafür, denn er konnte ahnen, wie sehr es den Vampir ärgerte, in seiner Schuld zu stehen, auch wenn er nicht wußte, wofür eigentlich.

Krutari's dunkle Augenbraue zog sich hoch, als der Junge begann, die Wände einzuschlagen. Kurzzeitig hatte ihr kleines Gefängnis gezittert, was den Vampir sich ducken ließ. Aber mehr als ein paar Kiesel fielen nicht herab. Respektvoll nickte er kurz. Der Junge hatte jetzt schon viel Kraft, gezieltes Trainung, und er war eine Mordmaschine. Als der Junge durch das Loch verschwand, sah er sich noch einmal prüfend um. Ein leises Seufzen floß von den dunklen Lippen des Vampirs. "Wenn du wüßtest, Kleiner...." flüsterte er. Niemand konnte ihm diese Schuld abnehmen. Er folgte durch die Öffnung und sah sich dabei immer wieder suchend um. Er lauschte und sensibilisierte seine Sinne. Er war sich nicht sicher, ob er am Ende des Ganges nicht doch wieder in eine Falle lief. Auch wennd er Junge davon vielleicht nichts wissen mochte, schützen würde das den Vampir eher weniger. "Wie heißt du eigentlich ?" Er stolperte weiter und fluchte kurzzeitig "Und wohin führt dieser verdammte Gang ?"

Unwillkürlich hatte der schlanke Werpanther seine Hand ausgestreckt und den Größeren gestützt – zog sie jedoch wieder zurück und errötete kurz, als er ihm leise antwortete. "Ich heiße Alejscha ... und du brauchst keine Sorge haben, die Gänge sind leer, ich kann es riechen. Dieser Gang führt noch ein paar hundert Meter geradeaus, dann müssen wir in den vierten links abbiegen und noch ein paar andere Abzweigungen nehmen, dann kommen wir zu meinem Versteck. Ich ... ich habe auch etwas Fleisch, wenn du möchtest ?" Alejscha ging mit der Sicherheit der Gewohnheit durch die Gänge, denn er kannte sie wie seine Westentasche ... folgte der eigenen Beschreibung ohne zu zögern und warnte hin und wieder den Vampir, wenn größere Hindernisse kommen würden. Schließlich wurde es noch ruhiger um sie und es lag nurmehr der Geruch des jungen Werpanthers in dem Gang, dem sie nun schon seit einer geraumen Weile folgten, zeigte, daß seit vielen Jahren niemand sonst mehr hier entlang gegangen war. Erst, als sie an einem kleinen Loch in der Mauer ankamen, hielt Alejscha inne – duckte sich und stieg hindurch, richtete sich in seiner Kammer wieder auf und knipste das Licht an, um sich dann auf die Matratze zu setzen und darauf zu warten, daß Krutari ihm folgte.

Dem hat es gar nicht gefallen, daß er sich durch die Gänge hatte leiten müssen. Kurz hinter dem Eingang blieb Krutari stehen und sah sich dieses Loch näher an. Es war wirklich nur ein Loch. Es schien ein alter Pausenraum für irgendwelche Bahnarbeiter oder so zu sein. Ein kleiner, speckiger Kühlschrank stand an der Wand und eine einfache Glühbirne baumelte von der Decke herab. Ein Tisch, ein Stuhl und eine Truhe. Verstreute Bücher und Schriftrollen lagen auf dem Tisch herum. In mehreren Ecken des Zimmers stapelten sich Bücher. Die Truhe quell über von Klamotten. Ein alter Vorhang trennte ein kleines Bad ab. Alles in allem sah das für Krutari nicht gerade wohnlich und einladend aus. Das angebotene Fleisch hatte er abgelehnt. Er brauchte Blut und das bald ! Aber vor allem wollte er sich ausruhen. Doch ihm widerstrebte es, sich in dieser Bruchbude lange aufzuhalten. Sein unruhiger Blick schweifte weiter. Sah den Jungen auf der Matratze an und nahm die Schlafstätte in Augenschein. Er schüttelte den Kopf "Wie kannst du hier leben ?" fragte er rethorisch. Dann erfaßte sein Blick ein Bild mit Rahmen. Der einzige Gegenstand hier, der nicht so herunter kommen wirkte. Ein näherer Blick zeigte ihm sein eigenes Abbild. Eine Karte. Er stockte "Was ... ?" und deutete auf das Bild.

War der junge Panther schon bei der ersten Frage errötet, so verstärkte es sich nun noch um Einiges. "Ich ... ich sagte dir doch, daß ... ich auch diese Karten sammle. Wegen dem Wohnen – es ist gut genug und kostet nichts. Ihr Vampire könnt in den schönen Häusern leben und seid reich, ihr seid es schon immer gewesen. Ich hätte schon lange woanders hin können, vielleicht aufs Land, doch ich wollte noch nicht weg, bevor ich nicht alle der Chroniken gelesen habe. Klingt komisch, Hm ? Ein junger Werpanther, der sich nicht mit der Anzahl seiner Vampiropfer brüstet, sondern lieber liest." Während er sprach, verlor sich die Röte aus den Zügen des Jüngeren – trotz seiner mittlerweile neunzehn Jahren wußte Alejscha, daß er für den Vampir noch ein Kind war. Und genau dieser Gedanke sorgte dafür, daß sich seine Brauen langsam wieder senkten – ohne ein weiteres Wort stand er auf und ging zu dem Kühlschrank, nahm daraus ein großes Stück rohes, rotes Fleisch und verschlang es hungrig. Erst, als er es gegessen hatte, wurde er wieder ruhiger – seine verbrauchte Kraft erneuerte sich und er aß noch ein kleineres Stück, ehe er die Kühlschranktüre wieder schloß und seine blutigen Finger abzulecken begann.

Krutari folgte mit seinem Blick dem Jungen. Als er die Chroniken erwähnte, widmete er sich ihnen genauer. Es waren fast ausschließlich Bücher über Vampire. Uralte Schriften. Er schnappte sich zielsicher eines der Bücher und blätterte darin. Es war eine Kopie. Das Original hatte er schon einmal gesehen. Bei seinem Vater. Er überflog die Texte und wurde bleicher, als er bisher war durch das fehlende Blut. "Die Statue..." flüsterte er fast unhörbar. Dann unterbrach ihn der feine Blutgeruch des Fleisches. Er drehte sich zu dem Mischwesen um und fixierte ihn. Besser gesagt, den dünnen Blutfaden in seinem Mundwinkel. Er ballte seine Hande zu Fäusten und versuchte, sich abzulenken. "Diese Bücher hier... kennen alle von euch diese Schriften ?" Er hoffte, daß dem nicht so war. Dann würden sie in absehbarer Zeit nicht mehr existieren. "Was weißt du über diese Statue hier ?" Er hatte das Buch aufgeschlagen gelassen und tippte jetzt auf eines der Bilder.

Ein wenig verdutzt drehte Alejscha sich um und blickte auf das Bild – dann schnaubte er kurz und kam näher, nahm zielsicher eine uralte Schriftrolle von der Seite und rollte sie vor dem Vampir auf. "Was ich darüber weiß ? Daß euer Führer Amar sie schon seit Jahrhunderten sucht. Und auch den Mist, den er euch erzählt, wieso er sie haben will. Blödsinn. Er macht euch weis, daß mit diesem verfluchten Ding ein ganzes Volk allmächtig werden würde und gab es als einen der Gründe für diesen Krieg an ... daß ihr um jeden Preis verhindern müßt, daß wir diese Statue bekommen. Nichts als eine Lüge ... ich habe mich schon immer gefragt, wieso er sie so verbissen haben will. Und weißt du was ? Ich habe die Antwort gefunden, hier in Rom, in einer der ältesten Schriften. Sie macht allmächtig, ja – aber kein Volk, sondern nur den, der sie in seinen Händen hält, während er die alten Formeln der Macht spricht. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn Amar sie bekommt ? Er würde alles Leben vernichten, um seinen Hunger zu stillen ... auch euch Vampire. Mein Volk hat das alles hier schon längst vergessen, die Bücher liegen in alten Kisten und rotten vor sich hin ... sie kämpfen um des Kampfes willen, wegen der uralten Blutfehde, von dem, was in den Büchern steht, haben sie keine Ahnung mehr." Bei den letzten Worten zitterte die Stimme des jungen Werpanthers und er verstummte schließlich ... nur langsam beruhigte er sich und seufzte, strich die rippenlangen Haare nach hinten und leckte abwesend an dem Blut, das noch an seiner Lippe war.

Das war zuviel. Krutari versagten die Knie ihren Dienst und er rutschte an der Wand hinab. Alejscha hatte mit einer Abschrift während seiner hitzigen Rede vor seinem Gesicht herumgewedelt. Schnell hatte er sie sich gegriffen. Er kannte den Autor und wußte, daß der Inhalt demnach nicht zu leugnen war. Und dieser widerlegte tatsächlich Amars Worte. Während er an der kühlen Wand lehnte und starr auf das Blatt in seinen zittrigen Händen sah, überschlugen sich seine Gedanken. Ungläubig flüsterte er immer wieder "Das kann nicht stimmen..." Sollte wirklich alles eine Lüge sein ? Aber er hatte doch selber Aufzeichnungen gesehen, die die Worte Amars unterstützt hatten. Es gab viele solcher Schriften. Es gab auch viele verschiedene Theorien über die Macht der Statue. Doch die Mehrheit sprach von einem Volk, welches stärker werden würde. Dem Volk der Vampire. Stimmten die Übersetzungen nicht ? Meinten sie wirklich nur einen vom Volk ? Als hätte sich der Vampir an dem Papier verbrannt, ließ er es fallen und fuhr sich zittrig durch die Haare. Er war verwirrt. Er hatte nicht ganz zu Ende gelesen. Da waren noch Hinweise, daß dieser Eine dann die ganze Erde verwüsten und selbst vor Seinesgleichen nicht Halt machen würde. Er konnte es nicht fassen "Das ist eine Lüge !" sagte er in ruhigem, bedrohlichen Ton. Dunkel lag sein Blick auf dem Jungen "Das ist eine Lüge ! Amar würde so etwas niemals geschehen lassen. Niemals ! Hörst du ?" Seine Stimme war lauter und enthusiastischer geworden. Der Vampir straffte sich wieder. Er konnte sich vor seinem Feind nicht so gehen lassen. Noch einmal aus voller Überzeugung sagte er ruhig "Das sind Schmierereien eines Lügners !" und trat auf das Papier. Dann ließ er den Jungen hinter sich und ging auf den Ausgang zu. Er mußte jagen, Blut trinken und den Kopf wieder freibekommen. Wieso schenkte er seinem Feind Glauben, wenn es auch nur ein Stückchen war ? Wieso brachte ihn das so aus der Fassung ? Amar hatte er seine Loyaltät geschworen, Amar hatte ihn aufgezogen und ihn groß gemacht. Wieso sollte er ihm Schaden wollen. Er glaubte es nicht. Wollte es nicht glauben. Er erreichte den Ausgang gerade noch rechtzeitig um sein Schwanken abzufangen. Mit vernebelten Sinnen und verklärtem Blick trat er in das Labyrinth hinaus und suchte sich einen Weg nach oben.

Zuerst war Alejscha zu verblüfft, um zu reagieren – doch dann handelte sein Körper schon, bevor noch sein Denken sich dazu entschloß und er jagte dem Vampir hinterher, um ihn abzufangen. Er wußte, daß es reiner Selbstmord für den geschwächten Vampir war, allein durch die Gänge zu irren – ihm zu folgen, war schon beinahe beängstigend leicht, denn durch den Blutmangel schwand die Kraft Krutaris zusehends und einige der Wunden, die begonnen hatten, zu heilen, brachen wieder auf und das Blut netzte in feinen Tropfen, einem Wegweiser gleich, den Gang. Schneller, als er dachte, holte er ihn ein – Alejscha zögerte einen Moment lang, doch dann packte er Krutari und unterband dessen schwache Gegenwehr mit seinem starken Griff, drehte sich um und zerrte den Vampir förmlich wieder in seine Kammer zurück. Daß der Größere mehr als nur wortstark und in allen möglichen Sprachen fluchte, nahm der junge Panther hin ... für ihn zählte jetzt erst einmal, daß er ihn wieder zurückbrachte und er atmete erst auf, als sie wieder in seiner Kammer waren und er den Vampir einfach auf seine Matratze warf. Mittlerweile hatte der Größere durch die Gegenwehr auch noch seine letzten Reserven aufgebraucht und schaffte es nicht mehr, sich dagegen zu wehren, als Alejscha langsam neben ihm niederkniete und ihn mit einer Hand auf der Matratze untenhielt. Einige Momente lang betrachtete der Jüngere ihn nur und sog den Anblick in sich auf ... dann neigte er seinen Blick und hob zögernd die Hand, ehe er einfach in seine Pulsadern biß und sie ihm über die Lippen hielt, während sein süßes, nahrhaftes Blut aus den rasch heilenden Adern tropfte.

Als ihn der Werpanther gepackt hatte, dachte der Vampir einmal mehr, daß es aus war. Auch wenn dieser ihn nicht jetzt tötete, dann doch sein eigener Blutdurst. Sein Denken setzte aus und die Steuerung übernahmen seine Instinkte. Blindlinks hatte er um sich geschlagen. Aber in seinem Zustand konnte er der gestärkten Katze Null entgegensetzen. Er merkte nicht, wohin er gebracht wurde, oder was ihm wer antat. Krutari war nicht mehr Herr seiner Sinne. Dann roch er nur noch Blut. Instinktiv griff er sich den Arm von Alejscha. Seine Wandlung setzte ein, ohne daß der Vampir großartig was zu tun mußte. Spitze Eckzähne gruben sich in das Fleisch und verhinderten das Zuheilen der Adern. Gierig nahm er das Blut auf. Mit jedem Schluck floß Stärke in ihn zurück. Er dachte nicht daran, darauf zu achten, daß Alejscha das hier überlebte. Anfangs. Seine normales Denken setzte wieder ein, rief ihn zur Ordnung und rang seine Blutgier und die niederen Instinkte zurück. Als er Alejscha wieder freigab, sank er zurück auf die Matratze. Schwer atmend, wischte er sich über die Lippen und starrte an die Decke. Er war zu stolz, um der Katze ob ihres Opfers zu danken.

Jener lächelte nur unmerklich ... er hätte seinen Arm zurückgerissen, ehe es für ihn bedrohlich geworden wäre, doch daß der Vampir es von selbst getan hatte, lockte dieses sanfte Lächeln auf Alejschas Züge. Langsam neigte er sich näher und schnupperte sacht – dann leckte er die herabrinnenden Bluttropfen vom Kinn des Größeren, schnurrte leise dabei auf und schloß unwillkürlich seine Augen vor Wohlbehagen.

Zuerst völlig erstarrt, verfolgte Krutari Alejschas Tun. Dann reagierte er aufgebracht "Was soll das ?" und drückte ihn weg. Inzwischen hatte er wieder genug Kraft, seine Heilung setzte ebenfalls wieder ein. Dann ging ihm ein Licht auf. Die anfänglichen Ungereimtheiten, daß Alejscha ihn kannte, rückten in ein neues Licht. Er schien in ihn verliebt zu sein. Aufgrund dieser Erkenntnis entglitten ihm erneut die Gesichtszüge. "Das ist nicht dein Ernst, du ... du kannst nicht..." Absurderweise schob sich grad das Bild von Romeo und Julia vor sein geistiges Auge. "Wie kommst du dazu, mich zu.... mich zu... " Er brachte das letzte Wort nicht heraus. "Na du weißt schon..." und fuchtelte mit der Hand herum. Der heutige Tag zerrte extrem an Krutaris Nerven. Erst der Kampf, den sie mit Sicherheit verloren hatten, der Junge in seinen Armen, Erkenntnisse über Amar, ob sie nun stimmten oder nicht, das Wissen, nicht zu den Seinen zurückkehren zu können. Und jetzt ein verliebter Werpanther. Er griff sich an die Stirn und massierte seine Schläfen "Das passiert nicht wirklich. Das ist alles nur ein böser Traum...."

Leise seufzend, setzte sich der Jüngere neben die Matratze und betrachtete Krutari – bei dessen ersten Fragen schlich sich wieder ein leichtes Rot in seine Wangen und er wisperte ein leises "Ich weiß es nicht ... es ist einfach passiert.", ehe er wieder verstummte und ihn betrachtete. Auf dessen letzte Worte sagte er nichts, sondern kam wieder näher – hob langsam seine Hände und begann, Krutaris harte Schultern zu massieren, behutsam die Knoten in den Muskeln zu lösen. Doch er war leicht auf der Hut – bereit, jederzeit aufzuhören, wenn der Vampir dies nicht wollte.

Anfangs bemerkte Krutari das Massieren gar nicht, da seine Muskeln sich eh immer wie Stein verspannten und hatte dazu auch noch die Augen geschlossen. Als er sich aus seiner Bauchlage auf der Matratze aufrichten und umdrehen wollte, bearbeitete Alejscha einen Knoten, der jetzt heftig knackte und Krutari aufstöhnend zusammenfahren ließ. Seine Schulter fühlte sich für einen Augenblick an wie gelähmt. "Ey, sachte sachte... man kann mich schon mit viel weniger töten." Er funkelte den Werpanter für einen Moment düster an, dann ließ er sich wieder zurück auf die Matratze sinken und grübelte weiter. In Gedanken murmelte er vor sich hin "Ich muß meinen Bruder finden...." Dann kam was Unverständliches und zwischendurch immer wieder "Amar..." Er war sichtlich immer noch nicht mit den letzten Tatsachen einverstanden und versuchte sie anderweitig zu erklären und abzuschwächen. Dabei achtete er nicht mehr auf sein Umfeld.

Leise lächelnd, knetete Alejscha weiter und schließlich streichelte er nurmehr sanft über den herrlich muskulösen Rücken, der nun so gegensätzlich weich und entspannt unter seinen Händen lag. Langsam neigte er sich vor und zögerte – doch dann hauchte der junge Werpanther sachte, fast nicht fühlbare Küsse auf den freiliegenden Nacken Krutaris und wisperte schließlich leise zu ihm. "Ich habe noch mehr ... Schriften, die das erzählen, was du mir gesagt hast und auch Schriften, in denen das steht, was ich dir sagte. Möchtest du sie lesen ? Es ist alles hier ....." Es war ein sanftes Angebot – er versuchte nicht, etwas zu beweisen, sondern er wollte, daß auch der Vampir all das las, was er selbst gelesen hatte, mit eigenen Augen und Sinnen das begriff, was Alejscha hatte begreifen müssen. Ein Angebot, ohne all den Haß, der auf beiden Seiten schwärte und alles vergiftete, zu lernen und Wissen zu erlangen, sich eine eigene Meinung über all das zu bilden.

Krutari war inzwischen jenseits von Gut und Böse geknetet worden. Er winkte ab "Das wird sich mein Bruder antun müssen..." Er seufzte schwer "Ich habe dafür den Kopf nicht frei...." Sein ganzer Körper fühlte sich inzwischen taub an und er schien schläfrig zu werden. Er sah zu den ganzen Stapeln von Büchern Schriftrollen. "So kann ich das nicht mitnehmen..." Er stutzte kurz. Das Zeug gehörte nicht mal ihm und ob er allein ginge oder überhaupt ginge, bezweifelte er plötzlich. Er hob schwerfällig den Kopf und sah von der Seite her Alejscha an. "Du mußt verstehen, daß ich das unmöglich hier lassen kann, in dem Wissen, daß noch andere Werwesen das in die Finger kriegen könnten. Damit würde ich meine Familie ausliefern...." Er sah in die saphirblauen Augen "... und dich fordere ich damit zum Verrat an deiner eigenen Rasse...." Er sprach leise und nachdenklich. Aber sein Blick verriet Alejscha, daß er, wenn es nicht anders ginge, hier alles in Schutt und Asche legen würde.

Mit einem leisen Seufzer strich sich der Jüngere über das Gesicht und schloß die Augen ... es dauerte lange, während er nachdachte und abwägte und schließlich sah er wieder auf und ernst in die Augen des Vampirs. "Ich weiß. Genauso wie du deine Rasse verrätst, wenn du hier herauskommst und diese Informationen hast. Es ... hier geht es nicht um unsere Rassen, Krutari. Hier geht es darum, ein Gemetzel zu verhindern. Und es ist egal, ob ein Vampir oder ein Werpanther die Statue findet, in jedem Fall werden alle Anderen sterben. Und wenn wir das verhindern, dann sind wir nicht gegen unsere Rassen – sondern nur gegen die Wahnsinnigen, die versuchen, alle zu töten. Du hast recht – noch erinnert sich Keiner daran, daß ich all diese Bücher und Schriftrollen habe, doch es wird passieren. Wir müssen sie wegbringen – so, daß nur wir sie wieder finden können." Mit jedem Wort verließ Alejscha mehr seiner Stärke und er wimmerte schließlich leise – strich sich die Haare nach hinten und seufzte wieder, senkte den Blick und setzte noch ein leises "Wieso muß es immer wieder machtgierige Idioten geben, die Andere ins Chaos stürzen ? Egal, ob Mensch, Vampir oder Panther ..." nach, das zeigte, wie sehr ihn das beschäftigte. Doch nicht nur daraus konnte man es erkennen – jedes Buch hier in dieser Kammer zeigte, daß sich Alejscha nicht im Mindesten um Konventionen scherte, und auch, daß er sich in einen Vampir verliebt hatte, zeigte dies. "Natürlich komme ich mit dir mit. Ich ... vertraue dir, Krutari. Und bringe dich sicher zu deinem Bruder, damit er sich das durchlesen kann. Wie möchtest du es machen ? Die Bücher sind zu sperrig ... wir bräuchten eine andere Möglichkeit. Vielleicht ... sollten wir uns einen Laptop klauen ? Ist nicht so sperrig ..." Die letzten Worte begleitete ein unsicheres Lächeln, denn er wußte nicht, ob der Größere mit dem Vorschlag einverstanden war ....

Krutari wußte selbst, daß er viel von Alejscha verlangte. Aber seine Worte sprachen für sich. Er war fast vernünftiger als Andere aus seiner Kampftruppe. Dieser Werpanther schien sich weit mehr Gedanken gemacht zu haben, als jemand Anderes. Und als er leise schluchzte und immer mehr einen Häufchen Elend glich, hatte Krutari ihn beinnahe aus Reflex heraus trösten wollen. Der Junge sah in der Gestalt hier dem ehemals Jüngsten aus seiner eigenen Kampftruppe verdammt ähnlich. Enrico war sein persönlicher Schützling gewesen und er hatte gerade mit ihm ein hartes und ausführliches Training gemacht. Doch es hatte nichts genützt. Bevor wieder Unmut in sein Gemüt einziehen konnte, wischte er den Gedanken beiseite. "Wir digitalisieren den ganzen Haufen da und vergraben ihn dann irgendwo in den Labyrinthen hier unten." Verdutzt sah er sich um. Normalerweise brauchte er keine Uhren, um zu wissen wie spät es war. An Sternen und Sonnenstand konnte er fast auf die Minute genau sagen, wie spät es war. Doch hier unten gabs kein Fenster. Das mißfiel ihm. Generell legte sich diese Unterkunft schwer auf sein Gemüt. Er mochte nicht wie eine kleine, dreckige Ratte in irgendwelchen Löchern hausen.

Nur ein leises "Okay." antwortend, atmete Alejscha tief durch – dann straffte er sich und stand auf, ging zum Kühlschrank und nahm ein weiteres, großes Stück Fleisch heraus, um es zu essen und den Blutverlust auszugleichen. Es dauerte auch nicht lange, bis er fertig war und wieder zu dem Vampir kam, um sich neben ihn zu setzen und seine Finger abzulecken. "Wie geht es dir ? Du siehst besser aus, aber noch immer ein wenig erschöpft. Willst du nochwas ?" Es war eine einfache Frage – doch in ihr lag viel mehr, als man annehmen mochte. Der junge Werpanther wußte, daß es jetzt noch zu gefährlich für den Vampir war, draußen Beute zu schlagen – die anderen Krieger seiner Sippe waren noch unterwegs, um die letzten Vampire zu töten, derer sie habhaft werden konnten. Also bot ihm Alejscha erneut etwas von sich an, darauf hoffend, daß Krutari es annahm ... denn Jemanden von sich trinken zu lassen, war nicht nur bei den Werpanthern eine innige und mehr als nur zärtliche Geste.

Krutari blinzelte ein paar Mal überrascht und sah Alejscha verblüfft an. Ihm wollte es einfach nicht in den Kopf. Liebe konnte doch nicht so machtvoll sein, daß man sich einem natürlichen Feind einfach auslieferte, Verrat übte, sein Leben aufs Spiel setzte. Er wußte dazu einfach nichts zu sagen. Klar wollte er Blut, aber nicht so. Er wollte jagen. Aber wenn da oben diese Horde Pelztiere rumrannte, konnte er hier nicht weg. Er knirschte mit den Zähnen und knurrte leise. Dabei fixierte er Alejscha. Fast konnte man ihm seinen inneren Kampf ansehen, ob er jetzt einfach über Alejscha herfiel oder sich doch umdrehte und endlich seinem Körper Ruhe gönnte.

Eine Zeitlang sah ihm dieser einfach zu – doch dann überkam ihn die Ungeduld seiner Art und auch seiner erst neunzehn Jahre, die sich in allem zeigte, das nicht mit dem Jagen oder Lesen zu tun hatte. Er übernahm einfach die Initiative und seine Augen glommen einen Moment lang, als er sich einfach näherneigte, den Vampir auf den Rücken warf und ihn verlangend küßte. Noch in dem Kuß drang er mit seiner Zunge in das Reich des Anderen und leckte über dessen langen Fänge – riß sich das empfindsame Fleisch auf und schnurrte leise, als er sein eigenes Blut auf der Zunge und den Lippen Krutaris schmeckte.

Den Ansatz der Attacke hatte Krutari in Alejschas Augen sehen können und hatte einen Angriff entsprechend angenommen. Er war davon ausgegangen, daß ihn Alejscha doch nur in Sicherheit wiegen wollte oder sowas. So war er selbst im Umdrehen, als Alejscha nachhalf. Irritiert bemerkte er aber, daß es an sich kein körperlicher Angriff war. Zumindest nicht mit der Absicht, ihn zu töten. Er knurrte auf, als er Alejschas Nähe spürte, griff ihn hart an den Oberarmen und grub seine Nägel in die Haut des Jungen. Erst, als er das Blut schmeckte im Kuss... Kuss ?... ließ er lockerer. Momente später übernahm der leise Blutrausch das Handeln des Vampirs. Wie gewohnt, sagten ihm seine Instinkte, welche Methode am Geeignetsten war, das Blut eines Opfers noch schmackhafter zu machen. Zu seinem Verdruß lag es diesmal klarer auf der Hand, als jemals sonst. Krutari ließ Einiges an Kraft spielen, bis er Alejscha aus seinen Kleidern gefetzt und auf der Matratze unter sich festnagelt hatte. Er hielt ihm die Hände auf der Brust kreuzweise fest, drückte ihn mit seinem Gewicht zurück auf den Rücken. Ein Moment verging, in dem er den Jungen nur ansah. Dann flossen schwarze Federschwingen aus seinem Rücken, seine Eckzähne schoben sich über die Unterlippe und seine Augen begannen rot zu glühen. Er kam ein Stückchen ganz langsam näher, öffnete seinen Mund, wobei er die Reißzähne komplett entblößte. Dabei behielt er Alejscha im Auge, ob dieser sich wandelte. Dann überbrückte er die letzten Zentimeter zur lockenden Halsschlagader im Bruchteil einer Sekunde.

Jener hatte nur wenig Widerstand geleistet, so wenig, daß es fast nicht spürbar gewesen war ... erst jetzt, als er die Fänge in sein Fleisch gleiten fühlte, stöhnte er leise und riß seine Hände los, ließ sie über den nackten Rücken und die Schwingen gleiten und zerriß schließlich die Bänder, welche den Brustpanzer des Vampirs hielten. Ohne auch nur einen Herzschlag innezuhalten, schleuderte der junge Werpanther das lästige Kleidungsstück beiseite, während ein tiefes Schnurren in seiner Kehle erwachte – er wandelte sich nicht, doch er ließ die Fänge und Krallen wachsen, zerfetzte auch die Hose des Vampirs und zerrte mehr als nur ungeduldig die Fetzen von dessem Leib, während er ihn mit der Rechten eng an seinen verlangenden Körper preßte. Dies war die Erfüllung seiner innigsten Wünsche – mit jedem Schluck, den der Vampir von seinem Blut nahm, stieg die Leidenschaft in Alejscha und schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und schlug seinerseits die langen Fänge in die Schlagader Krutaris, knurrte leise und hielt ihn mit einer Kraft an sich gepreßt, von der er nicht gewußt hatte, daß er sie besaß, auch wenn er dies jetzt ... nicht einmal mehr bemerkte.

Zwischen Krutaris Lippen, die die Wunde am Hals umschlossen, kam ein wütendes Fauchen hervor, als sich Alejscha halbwegs wandelte. Ebensolche missfallenden Laute gab er von sich, als die Krallen des Panthers sich durch seine Klamotten arbeiteten und auch keinen Halt vor Haut machten. Krutari löste sich abrupt, als ihn Alejscha so fest drückte. Leicht aufgebracht, versuchte er dessen Griff auszuhebeln. Doch er stockte. Alejscha hatte ihn gebissen ! Seine Augen wurden groß und mit einem Kraftakt löste er sich komplett von dem Mischwesen. Er griff sich an den Hals und wich zurück. Ungläubig sah er Alejscha an, während unter seiner Hand die Halswunde zu verheilen begann. In geduckt-lauernder Position fixierte er das Mischwesen "Was sollte das ?" Er konnte es nicht fassen, daß ihm Jemand das Blut abzapfen wollte. Wußte Alejscha doch nicht genug über die Vampire. Wußte er nichts vom Blutband ? Die wenigen Schlucke mochten gereicht haben. Selbst ein paar kleine Tropfen knüpften ein leichtes Band.

Leise knurrend, als der Vampir sich von ihm löste und plötzlich zu reden begann, verengte der junge Werpanther seine Augen ... langsam richtete er sich auf und kam zu ihm, und sobald er den Geruch des Größeren, dessen Körper wieder nahe an sich fühlte, wurde das Knurren weicher und wandelte sich schließlich in ein Schnurren. Langsam, gemäß seines katzenhaften Erbes, schmuste Alejscha sich näher und genoß die harten Muskeln, ehe er ihn erneut leicht biß und über die rasch heilenden Wunden leckte. "Was meinst du ? Das ist ein Fellkampf ... Sex ...? Ich ...." Die Worte waren dunkel und rauh vor Lust und man konnte sowohl sehen wie auch riechen, wie erregt der junge Werpanther war – er handelte rein instinktiv, strich mit den schlanken Fingerspitzen über die spielenden Muskeln und schließlich über die schwarzen Flügel, während er mit seinem Körper über den des Vampirs schmuste und schließlich wieder seine Schlagader mit einer Kralle aufriß, um Krutari zu locken.

Erneut stieß Krutari den Jungen von sich weg "Hör auf !" fauchte er drohend. "Du weißt nicht, was du grad getan hast !" sprach er mit aufgebrachter Stimme weiter. "Kennst du denn das Blutband gar nicht ? Ist dir das kein Begriff ?" Das süße, erregte Blut an Alejschas Hals irritierte leicht die Sinne des Vampirs. Dennoch konnte er sich nicht gehen lassen. Daß er nun auch nichts mehr an dem Umstand des Geschehenen etwas ändern konnte, wußte er zwar. Aber er wollte, daß das seinem Gegenüber auch klar war und vor allem wollte Krutari das nicht einfach so hinnehmen.

Erneut wurde das zuvor noch weiche Schnurren rauer und zu einem dunklen Knurren – einer der schlimmsten Fehler, den der Vampir hatte begehen können, war, Alejscha zurückzuweisen, wenn er ihn zuvor so heiß gemacht hatte. Auch wenn sein Körper noch immer menschlich blieb, so änderten sich die Augen des jungen Werpanthers und seine sechs Reißzähne wuchsen zu ihrer vollen Länge, ebenso wie seine Wildheit fühlbar stieg. Mit einem lauten Aufbrüllen packte er Krutari und warf ihn auf den Bauch – schlug seine langen, scharfen Krallen in dessen Flügel und biß ihn tief in den Nacken, so daß seine Fänge an der Wirbelsäule kratzten. Ein tiefes, heiseres Aufstöhnen stahl sich in das Knurren, als er sich an dem Körper des Größeren rieb und nur langsam die Fänge wieder löste, mit fühlbarem Erschauern über die blutenden Wunden lecke und ihm leise antwortete. "Ich weiß nichts von einem Blutband – ich weiß nur, daß ich dich will, Krutari. Ich will deine Fänge fühlen und deine Zunge, wenn du in mich kommst, deine Krallen, wenn du mich festhältst. Das ist ein Fellkampf, Krutari – weißt du denn nicht, was das ist ?" Die leisen Worte waren rau durch das Knurren und nur schwer verständlich – Alejscha war erregt und sein Körper verlangte nach dem Vampir, und wenn dieser ihm das verweigerte, obwohl er es entfacht hatte, so würde der junge Werpanther sich auch nehmen, wonach ihm verlangte.

Krutari war zu aufgewühlt, als daß er Alejschas Attacke abwehren konnte. Schmerzhaft keuchte er auf, als er Krallen in seinen Flügeln spürte und Fänge in seinem Nacken. Er bleckte die Zähne und ließ sich von seiner Wut lenken. Er nahm ihm Blut und das wollte er sich wieder holen. Krutari drückte seinen Oberkörper hoch, drückte mit seinem Ellenbogen Alejschas Kopf weg und hebelte ihn aus mit seinen Beinen. Letztendlich hatte er Alejscha wieder unter sich und schlug nun seinerseits seine Fänge in dessen Hals und begann, gierig zu saugen. Sein harter Griff verhinderte, daß sich Alejscha aus seiner Position wieder herausbrachte. Das süße Blut floß seine Kehle herab und wieder griffen niedere Instinkte um sich. Gesteuert von Wut und Blutgier, begann der Vampir Alejscha zu reizen. Vergessen war der Straßenkampf, vergessen die Niederlage. Es zählte jetzt nur das Blut. Mit gewohnter Stärke hielt Krutari sein Opfer bei sich, saugte dessen Blut und schürte dessen Leidenschaft. Jeder neue Reizimpuls versüßte dem Vampir das Blut.

Noch einmal bäumte der junge Werpanther sich auf, doch dann ergab er sich dem Größeren und keuchte leise ... sein ganzer Körper wurde weich und er schlang die Arme um ihn, preßte ihn an sich und schnurrte tief auf, als ihn Krutari berührte. Auch das Saugen an seiner Kehle zeigte Wirkung und die Leidenschaft Alejschas stieg – schließlich hielt er es nicht mehr aus und riß sich frei, leckte über die blutigen Lippen des Vampirs und küßte ihn mehr als nur verlangend, während er dessen Körper eng an sich preßte. "Bitte ... nimm mich ... nimm mich, Krutari ..." Die Worte waren dunkel und durch seine Lust fast nicht verständlich – doch der Körper, der Geruch und sein süßes Blut sprachen dieselbe Sprache, zeigen von der Sehnsucht und dem Feuer Alejschs, den Vampir in sich zu fühlen.

Krutari hatte etwas lockerer gelassen, als sich Alejscha doch regte. Aber dem Kuss ergab er sich einfach. Es war nur eine weitere Quelle, die ihn mit Blut versorgte. Trotzdem behielt er Alejscha unter seiner Kontrolle. Er mochte es nicht, wenn sich seine Opfer zu heftig zur Wehr setzten. Manchmal half er da nach per Hypnose. Aber selbst daran dachte Krutari im Moment eher weniger. Das Rauschen des Blutes benebelte ihn immer mehr und Alejscha hätte gar nicht zu bitten brauchen. Denn noch bevor das letzte Wort in einem erregtem Stöhnen unterging, drang er in ihn ein.

Heiser aufkeuchend, hieß der schlanke Werpanther ihn in sich willkommen ... er wurde weich und gab ihm nach, schnurrte heiser und schloß die Augen, als er unwillkürlich damit begann, über die so herrlich weichen Federn zu kosen. Einem jeden Stoß kam er mit seiner Hüfte entgegen und vertiefte ihn noch – es war so neu, so herrlich erregend für ihn, von vorne genommen zu werden und das dazu noch von seiner heimlichen Liebe. Instinktiv formte er seine Krallen wieder kurz, denn er wollte Krutari nicht mehr verletzen – die wilde Seite in ihm wurde wieder von seiner Sanften verdrängt, als die Erregung und Lust in ihm weiterwuchsen und sein Blut mit Endorphinen regelrecht überschwemmten.

Mit jedem Stoß, mit jedem Lustschrei, versüßte sich die rote Flüssigkeit, die über Krutaris Zunge floß und seine Sinne umschmeichelte. Er intensivierte seine Bewegungen immer mehr. Nach und nach hatte er Alejschas Hals mit Bisswunden übersät, die sich aber auch schnell wieder schlossen. Alejschas Blut klebte auf dessen Körper und verströmte seinen reizvollem Duft. Endorphine krochen selbst durch Alejschas Poren zu Krutari und ließen keinen vernünftigen Gedanken mehr zu. Er stöhnte verhalten auf, während sich seine Zähne gerade in Alejschas Brustfleisch vergruben und seine Zunge sich spielend um dessen Brustwarze legte.

Erneut löste sich ein dunkler Schrei aus der Kehle des Schlankeren und er bäumte sich den so herrlichen Lippen und den Fängen noch entgegen – erschauerte tief, als er das Lecken fühlte und beherrschte sich, so lange es ging. Doch dann hielt er es nicht mehr aus und packte Krutari – riß ihn aus dem Biß und in einen alles verzehrenden Zungenkuß, als sein Kommen ihn überrollte und der Griff um den Vampir sich um ein Vielfaches verstärkte. Noch nie zuvor war Alejscha so stark gekommen – der Orgaßmus raste durch die Adern des Werwesens und sein Samen verströmte sich zwischen sie, während sein Blut süßer als je zuvor durch seinen Körper gepumpt wurde. Nur langsam verließ die Spannung den Körper des Schlankeren und er keuchte leise auf – fühlte Krutari noch immer in sich und stöhnte leise, denn er wollte ihn fühlen, dessen Kommen, Samen in sich spüren.

Natürlich hatte Krutari das Kommen des Anderen gespürt, eher geschmeckt. Umso enttäuschter fauchte er auf, als er seiner Quelle beraubt wurde. Doch sofort wandelte es sich in ein wohliges Schnurren, als sich seine Reißzähne wieder eine Quelle schaffen konnten. Alejschas Zunge riß, die dünne Haut der Lippen riß an mehreren Stellen leicht auf. Ein dünner Blutfaden tropfte an Krutaris Kinn herab, während dieser sich in dem verlangendem Kuss verlor. Als er dann selbst im Blut den Höhepunkt schmecken konnte, hörte er aber mit Saugen nicht auf, auch zog er sich nicht aus dem Jungen zurück, sondern bewegte sich weiter. Bis auch er sich auf dem Höhepunkt seiner Lust befand. Ein Grollen in seiner Kehle begleitete ihn, bis Krutari sich aus dem Kuss lösen mußte und seiner erfüllten Gier mit einem lauten Fauchen Luft machte. Er hatte sich leicht aufgebäumt und den Kopf dabei in den Nacken gelegt. Schwer atmend kippte er wieder langsam nach vorne. Rechts und links von Alejscha stützte er sich mit durchgestreckten Armen ab. Sein Kopf sank nun ganz nach vorne, so daß seine schwarze Haare vom Rücken herabglitten. Aus Krutaris leicht geöffnetem Mund tropfte hin und wieder ein wenig Blut, welches sich mit dem feinem, glitzerndem Schweiß auf Alejschas Brust vereinte.

Leise, mehr als nur wohlig und befriedigt schnurrend, hob der junge Werpanther seinen Kopf, küßte und leckte zärtlich das Blut von den Lippen Krutaris ... die sonst tiefblauen Augen Alejschas waren nun so dunkel, daß sie fast schwarz wirkten, gefärbt von seiner völligen Zufriedenheit. Langsam und mehr als nur genießend, strichen seine Hände über den muskulösen Körper des Vampirs, der noch immer in und über ihm war – wanderten zu den weichen Schwingen und schließlich verweilte die Linke Alejschas in dem pechschwarzen Haar Krutaris, um ihn etwas näher zu sich zu ziehen. War es zuvor schon sichtbar gewesen, so zeigte es sich nun unverhüllt – der junge Werpanther war völlig in den Größeren verliebt, schnurrte sich förmlich an ihn heran und hielt ihn an sich fest.

Nur nach und nach fand Krutari ins Jetzt zurück. Während sein Denken wieder einsetzte, verwandelte er sich zurück in sein menschliches Aussehen und löste sich auch von Alejscha. Er klappte einfach zur Seite und starrte für einen Moment lang an die Decke. Die letzten Blutstropfen leckte er sich selbst von den Lippen. Jetzt überfluteten ihn auch wieder die zurückgedrängten Probleme, die in den letzten paar Stunden entstanden waren. Leer wurden seine blauen Augen und verloren ihren Glanz, bis er sie schloß. Er drehte sich weg von dem Mischwesen. Nichts von seiner Haltung zeugte noch von der Stärke des Vampirs. Er schien noch immer geschwächt, aber nicht im physischem Sinne.

Der junge Werpanther fühlte sehr wohl, daß etwas mit Krutari nicht stimmte, daß ihn etwas belastete – und er konnte sich auch denken, was das war, doch er störte ihn nicht beim Grübeln. Leise seufzend, stand Alejscha schließlich auf und ging in sein kleines Bad – duschte sich kurz kalt runter und kam dann wieder zu der Matratze, kuschelte sich näher an den Vampir und wisperte schließlich leise zu ihm. "Kennst du dich mit Laptops und dem Installieren eines Scanners aus ? Wenn ja, dann hole ich uns schnell, was wir brauchen, Okay ?"

Krutari zuckte bei der erneuten Berührung leicht zusammen und wurde aus seinen Gedanken herausgerissen. Früher oder später mußte er mit dieser verliebten Schmusekatze ein ernstes Wörtchen reden. Nur, weil ihn Alejscha liebte, mußte das noch lange nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Leise knurrend, richtete er sich ganz auf, ging zu dem Schreibtisch rüber und griff sich Stift und Papier. Ein paar Augenblicke später befand sich darauf eine Einkaufsliste. Mehrere USB-Sticks, ein Laptop und ein hochwertiger Flachbettscanner. Desweiteren ein paar Programme, die er brauchte, um sich über den Laptop kabellos ins Internet eines anderen Internetusers einzuwählen. Das drückte er dann Alejscha in die Hand. "Ich besorg Kleidung und Geld..." schließlich konnte er nicht im Adamskostüm rumrennen und seine eigenen Sachen lagen in Fetzen um die Matratze verstreut.

Mit einem leisen Lachen betrachtete sich der Schlankere den nackten Vampir – schnurrte sich wieder an ihn heran und wisperte ein leises "Zu schade, denn du siehst zum Anbeißen aus, wenn du nichts als deine Haut und deine Flügel trägst." an dessen Ohr. Dann löste er sich wieder und verengte kurz abschätzend seine Augen – nickte und ging zu der Truhe an der Seite, klappte den Deckel hoch und begann zu kramen. Schließlich kam ein leises "Endlich ..." und er richtete sich wieder auf – ging zu Krutari und gab ihm ein kleines Bündel, trat wieder zurück und nahm sich selbst eine neue, schwarze Jeans und ein schwarzes Muskelshirt aus seiner Truhe, die er auch sofort anzog. Dann steckte er noch die Einkaufsliste ein, schlüpfte in seine Stiefel, fuhr sich mit den langen Krallen kämmend durch seine rippenlangen, schweren Haare und lehnte schließlich mit verschränkten Armen an der Wand und wartete darauf, daß Krutari sich anzog.

Krutari rollte das Bündel auseinander und pfiff leise. Er hielt eine schwarze Lederhose in den Händen. Schlangenleder. "Dafür, daß du in so einer Bruchbude dahinvegetierst, hast du doch ganz schön wertvolle Sachen hier drin." Er zog die Hose über, die an den Seiten mehrere Schnallen und Riemen quer übers Bein hatte. Sie saß eng um die Hüften und tiefer, als er sonst gewohnt war. Er zog noch seine schweren Boots, die ihm bis unter die Knie gingen, über die Hose an. Dann sah er zu dem wartenden Alejscha "Was ist ? Schaffst du das nicht allein ?"

"Klar, aber du nicht. Ich kenne alle versteckten Gänge hier und ich will nicht, daß du dich verläufst oder gar einem meiner Sippe in die Krallen fällst. Außerdem ist es denk ich besser, wenn du beim Klauen dabei bist – dann kannst du dir sicher sein, daß wir auch das Richtige mitnehmen. Ich kenne Computer und kann auch ganz gut mit ihnen umgehen – aber nicht so gut wie du. Der Sippenälteste haßt die Dinger und hat verboten, daß wir hier unten welche haben. Leider." Kurz mit den Schultern zuckend, verstummte Alejscha – dann nickte er zum Ausgang und setzte noch ein "Die Hose steht dir. Komm." nach, ehe er sich duckte, nach draußen schlüpfte und dort auf den Vampir wartete.

Der Vampir hob einen Finger und sein Mund klappte auf, als wolle er etwas sagen. Er sich hier unten verlaufen ? Er roch doch den Ausgang. Er grübelte kurz. "Wie jetzt klauen... du willst das Zeug klauen ? Hast du n Schatten ? Das Krams da wird gekauft, nachher verfolgen die uns wie Verbrecher. Darauf hab ich mal gar keinen Bock !" und ging auf den Werpanther zu.

"Um die Zeit hat kein Geschäft offen, also ist es auf jeden Fall klauen. Verfolgen kann uns Keiner, wenn mans richtig macht. Wenn du willst, kannst du ja das Geld dalassen, dann gibts weniger Probleme. Weißt du, ich habe nicht vor, daß ich warte, bis die Geschäfte offenhaben – ich möchte gerne so schnell es geht, hier weg, ehe meine Sippe mitkriegt, daß du noch hier bist, Krutari." In den letzten Worten lag unüberhörbar die Sorge Alejschas – er wußte ebenso wie auch der Vampir, daß es nicht lange dauern würde, bis die anderen Werpanther rochen, daß hier noch ein Vampir lebend in ihren Katakomben war. Während er sprach, hatte Alejscha einen Seitengang genommen und lief ihn rasch entlang, bis er an einem Aufgang hielt und zu dem Gullideckel hochsah. "So, da wären wir – direkt beim Einkaufszentrum. Und es ist Niemand da, jedenfalls kann ich Niemand riechen oder hören."

Krutari gefiel die ganze Sache nicht. Computerläden waren immer sehr gut überwacht mit Kameras und anderem Schnickschnack. Als sie dann beim Einkaufszentrum waren, drückte er sich an Alejscha vorbei und schüttelte den Kopf "Das mache ich alleine !" und war beim nächsten Augenzwinkern nicht mehr zu sehen. Über Alejscha war der Gullydeckel zur Seite geschoben und ab und zu konnte man einen schemenhaften Schatten sehen, der sich in durch die Nacht bewegte. Zu schnell, um ihn wirklich zu erfassen. Wenig später klirrte Glas. Dann war wieder Ruhe. Ziemlich viel Zeit verging, bis Krutari mit einer Kiste unterm Arm wieder bei Alejscha erschien.

Jener hatte inzwischen noch einige andere Kleinigkeiten besorgt, unter Anderem einen leichten, doch strapazierfähigen Rucksack – lächelte beim Anblick des Vampirs und nickte, als er ihn leise begrüßte. "Siehst du ? Deine Rasse hat vor Überwachungsmonitoren noch weniger zu fürchten als die Meine. Hast du alles bekommen ? Oder brauchen wir nochwas ?"

Krutari klopfte auf die Kiste "Alles da drin." Er sah ihn musternd an und deutete in den Gang hinter sich "Wieder zurück zu deiner Unterkunft ?" Es schien ihm wirklich nicht zu gefallen, dorthin zurückzumüssen. Trotzdem mußten sie wenigstens die ganzen Schriften holen. Er hoffte, daß das schnell ging.

"Natürlich. Sobald wir alles eingescannt haben, verstecken wir die Schriftrollen und Bücher und dann können wir los. Es würde zu lange dauern, zuerst in einen anderen Raum zu gehen, die Zeit können wir mit scannen verbringen. Ich verstecke dann immer die Bücher, die du schon eingelesen hast. Gehen wir." Mit den Worten drehte Alejscha sich wieder um – leichtfüßig und lautlos lief er die Gänge entlang und schlug zielsicher die richtigen Abzweigungen ein, bis sie wieder an seiner Kammer angelangt waren und der schlanke Werpanther eintrat, um den Rucksack an die Seite zu legen und noch ein wenig Fleisch zu essen. Erst, als er zwei weitere Stücke verschlungen hatte und seine Kraft wiederhergestellt, nahm er aus dem Rucksack mehrere Verlängerungssteckdosen heraus – schaltete sie an den Strom und legte sie dorthin, wo Krutari schon am Installieren war.

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