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Chiat und Dimi 08
 

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Immer wieder leicht erschauernd, wenn Chiat eine besonders empfindsame Stelle traf, konnte der junge Maler jedoch nicht verhindern, dass er vor Genuss fast einschlief, so sehr entspannte er sich ... keuchte nur leicht auf, als die Küsse des Schwarzhaarigen intimer wurden, ehe ein wohliges Seufzen von seinen Lippen klang, als er die willkommene, inzwischen mehr als nur geliebte Schwere Chiats auf sich fühlen konnte. "Das war herrlich, mein Herz... fast so schön wie ein Orgasmus. Oder schöner... ich weiß es nicht, es ist schon so lange her, dass mich jemand massiert hat...." Leise, weiche und liebevolle Worte, die sich von Dimis Lippen stahlen ....

"Dann kannst du dich auf etwas freuen", raunte Chiat und küsste den Nacken vor sich, ehe er sich wieder von Dimi löste, diesen auf den Rücken drehte und sich auf ihn legte. Dabei nahm er gern in Kauf, dass sie sich ziemlich erregend berührten und so fragte er träge und müde: "Wir sind beide müde und würden eine Runde Schlaf gut vertragen. Darf ich dich dabei fühlen?"

Zu den ersten Worten nickend, zeigte sich in den schon halbgeschlossenen Augen, wie Recht Chiat hatte - dann horchte der Weißblonde kurz bei den letzten Worten auf, schmunzelte sacht, ehe er leise zu ihm wisperte und träge mit seinen Händen über dessen Körper strich. "Fühlen tust du mich schon jetzt, aber das ist nicht, was du meinst, nicht wahr? Bitte sag mir, was genau du möchtest, mein Herz...."

Chiat barg das Gesicht an Dimis Hals und flüsterte gegen die Haut: "Ich will in dich eindringen, aber sag mir sofort, wenn du das nicht willst." Unsicher ließ er die Finger über Dimis Seiten gleiten.

Leise schmunzelnd drehte der junge Maler seinen Kopf und schnäbelte zärtlich an der empfindsamen Haut hinter dem Ohr des Schwarzhaarigen entlang ... kam dann langsam und genießend zu dessen Ohr und setzte die Schmetterlingsküsse dort fort, ehe er leise zu ihm wisperte: "Gerne, mein Herz. Doch bitte in der Löffelchenstellung und nimm genug Creme her, ja? Ich mag es eigentlich sehr gerne, so einzuschlafen, es ist eine besonders innige Variante... bisher hat es nur nie geklappt, außer mir ist der Kerl eingepennt, ehe er sich rausgezogen hatte."

Leise stöhnte Chiat auf, als Dimi ihn so sanft am Ohr verwöhnte. "Ich wollte eigentlich einschlafen können, wenn ich noch in dir bin, also ich meinte, ich will nur in dich eindringen..." Chiat verstummte. Irgendwie war ihm die Situation plötzlich peinlich.

"Das meinte ich ja? Kein Sex... nur dich in mir, wenn wir einschlafen. Aber ich liege am liebsten auf der Seite, deshalb meinte ich, es ist inniger - und so bleibst du auch länger in mir. Allein der Gedanke, so vielleicht auch aufzuwachen, lässt mich ganz wuschig werden...." Leise, mehr als nur liebevolle Worte, gefolgt von ebenso liebevollen Fingerspitzen, die sich über Chiats Körper schlichen ... schließlich ruhten, während Dimi seinen Liebsten nun küsste und dessen Gewicht auf sich genoss.

Chiat atmete hörbar auf. Irgendwie hatten sie aneinander vorbeigeredet oder er hatte Dimi nur falsch verstanden. Vorsichtig rollte er sich von seinem Freund und drehte diesen auf die Seite, ehe er sich hinter ihn legte und sacht dessen Bauch streichelte und die Schulter vor sich küsste. Sacht rieb er sich an dem Körper vor sich, verursachte damit süße Gefühle in sich, bis er erregt genug war. Er zog die Decke höher und versorgte Dimi dann ausreichend mit Gleitcreme, eher er sanft in ihn eindrang.

Willig ließ der junge Maler sich drehen und schmiegte sich eng an seinen Liebsten heran ... keuchte nur leise, als dieser ihn anfeuchtete und in ihn drang, bis es schließlich in ein leises Stöhnen unterging. Einfach nur liegend und das Gefühl genießend, huschte ein leises Lächeln über die entspannten Züge Dimis, ehe diesem eine einzelne Träne folgte, ebenso wie ein fast nicht hörbares "Das... das ist so wunderschön....".

Chiat wurde drängender, bis er vollständig in Dimi gebettet war. Er zog die Decke über sie, schob einen Arm unter Dimis Kopf hindurch, bot ihm somit ein Kissen an und legte den anderen Arm eng um dessen Taille. "Schlaf gut!", hauchte er an Dimis Ohr und küsste es sacht, ehe er sich hinlegte und die Augen schloss. Hitze und Enge hüllten seine Männlichkeit ein, da er aber seine Erregung alleine dadurch nicht aufrecht erhalten konnte, bewegte er sich ab und zu mal, damit Dimi ihn wirklich spüren konnte bis er eingeschlafen war.

Dies geschah auch schnell ... eingelullt durch die Wärme Chiats um ihn, dessen starke Arme, entspannte der Weißblonde sich auch noch mehr durch das wohlige Gefühl der Männlichkeit seines Liebsten in sich ... wurde sein Schlaf mit jeder der leichten Bewegungen Chiats tiefer, bis er nichts mehr um sich herum bemerkte als die Geborgenheit, welche dieser ihm gab.

Erst als tiefe, gleichmäßige Atemgeräusche an Chiats Ohr drangen, hielt er in den sanften Bewegungen inne und überließ dich der Müdigkeit seines Körpers. Zärtlich strich er noch einmal über Dimis Männlichkeit, ehe er die Hand auf dessen Brust legte und ruhig einschlief.

***

Lächelnd und mehr als glücklich, sah Chiat auf Dimi, der ruhig und tief neben ihm schlief. Es war sein letzter Urlaubstag. Ab morgen Mittag musste er wieder im Restaurant sein und wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, dann hatte ihm das Kochen schon irgendwie gefehlt. Gut, er hatte für Dimi und sich gekocht, aber war es doch was anderes. Zärtlich strich er durch das hellblonde, lange Haar und brummte leise auf, als sein Handy murrend auf sich aufmerksam machte. Er meldete sich in seiner Sprache und wurde von einem nervösen Joe begrüßt.

"Was ist los?", erkundigte er sich nun ich deutsch und versuchte aus dem Gestammel am anderen Ende der Leitung schlau zu werden und versprach: "Ich bin in zwanzig Minuten da."

Der junge Maler indes war schon bei dem herrlichen Gefühl der zärtlichen Finger in seinen Haaren aufgewacht, hatte die Augen aber noch immer genießend geschlossen gehalten, den so geliebten Körper neben sich genossen ... horchte lediglich ein wenig bei dem Klingeln des Handys auf, jedoch sofort wach werdend, als er die ernste Stimme Chiats hörte, dessen ebenso ernstes Gesicht sah, als er auflegte. "Ist was passiert, mein Herz? Du klingst so ernst?" Leise Sorge, die sich für einen Augenblick in die Stimme Dimis schlich, als er zu dem Schwarzhaarigen aufsah ... nun selbst ernst wurde und sich aufrichtete.

Chiat lächelte seinen Freund etwas schief an, strich ihm über die Wangen und murmelte: "Nit, sie ist im Krankenhaus. Joe hat gerade angerufen. Sie..."

"Nit?! Um Gottes Willen - was ist mit ihr?? Ist etwas passiert?" Fast sofort aufschreckend bei den Worten, bemerkte Dimi das sachte Streicheln eigentlich überhaupt nicht ... auch wenn er Frauen an sich weniger mochte beziehungsweise nicht mit ihnen auskam, so hatte er Nit doch als angenehm empfunden - und von der Tatsache abgesehen, dass sie zu Chiat gehörte, so waren Schwangere für den jungen Maler grundsätzlich etwas anderes als die Emanzen, die er definitiv nicht leiden konnte.

"Ein Unfall." Chiats Worte waren leise und voller Sorge, dann sprang er auf, wühlte in seiner Tasche rum und eilte ins Bad, wo er sich einer Katzenwäsche unterzog und sich die Zähne putzte. "Kommst du mit?", rief er und kämmte sich nachlässig.

Dimi war ihm sofort gefolgt und wusch sich kurz herab - putzte ebenso kurz die Zähne und antwortete nur ein noch immer besorgtes "Natürlich, was denkst du von mir?", ehe er sich die Bürste schnappte, die langen, hellen Haare kurz kopfüber durchbürstete und beim Aufstehen wieder in den Nacken warf, noch mal drüberging und die Bürste danach achtlos auf die Waschmaschine warf, ins Schlafzimmer ging und eine der fertigen, schwarzen Garnituren heraus- und anzog.

Chiat war schon vor Dimi im Schlafzimmer gewesen und zog sich an. Dass er dabei das Shirt von gestern erwischte störte ihn reichlich wenig, bemerkte er es ja auch gar nicht. Eilig schlüpfte er in seine Turnschuhe und die Lederjacke und wartete auf seinen Freund, dabei drehte er etwas verloren den Autoschlüssel zwischen den Fingern. Er machte sich Sorgen um seine beste Freundin, die ja seine Frau war.

Die Sorge seines Liebsten sehr wohl bemerkend, schlüpfte Dimi in seine Halbschuhe und schob noch Geldbeutel, Schlüssel und Handy in seine Hosentaschen, den kleineren Rucksack schnappend, der an der Seite lag - nickte dann und ging Chiat vor, schloss schließlich die Türe der Tiefgarage auf und wartete an dessen Auto darauf, dass dieser ihm aufschloss.

Chiat entriegelte den Wagen und klemmte sich hinters Steuer. Sofort wurde er ruhiger. Er atmete noch einmal tief durch, schloss den Gurt und fuhr an. Schnell waren sie auf der Hauptstraße und befanden sich auf dem Weg zum Krankenhaus. Obwohl Chiat sich wirklich Sorgen machte, schaltete er diese nun aus, wollte er doch nicht noch selbst einen Unfall bauen und so fuhr er den Regeln angepasst durch die Stadt.

Sich seine eigenen Gedanken machend, sagte der junge Maler eigentlich nichts, ließ den Schwarzhaarigen einfach fahren ... legte nur einmal, als es ihm sinnvoll erschien, seine Hand auf die leicht bebende Chiats, als dieser gerade den Gang eingelegt hatte und die Hand noch immer auf dem Schalthebel ruhen ließ. Dann nahm Dimi die seine wieder weg, da Chiat wieder schalten musste - folgte schweigend der Fahrt und seinem Liebsten auch in die Klinik, als sie schließlich angekommen waren, ausstiegen und hineingingen.

Nur einmal sah Chiat sich um und erkannte, dass Dimi ihm auf den Fersen blieb. Er eilte zu der Anmeldung, erkundete sich nach seiner Frau und folgte den Anweisungen, in dem er den Gang hinuntereilte und erst zum Stehen kam, als er Joe erblickte, der unruhig vor dem OP auf- und abging.

"Joe?"

Der große Thai drehte sich um, sah Chiat entgegen und nickt nur kurz, dann lächelte er Dimi an, den er soeben entdeckt hatte.

"Sie wird gerade operiert..."

Ihn mit einem ebensolch freundlichen Lächeln begrüßend, wusste Dimi nicht recht, was tun ... setzte sich schließlich auf einen der Stühle für die Wartenden und legte seinen Rucksack auf die übereinandergeschlagenen Schenkel, ließ die zwei einfach reden und störte nicht, da er die Sorge der beiden nur zu deutlich bemerkte und so oder so nicht wusste, was er dazu Konstruktives hätte beitragen können.

"Ich hab gesehen, wie das Auto kam, konnte aber nichts mehr machen", erklärte Joe unruhig. "Als ich die Straße betrat, war es zu spät."

Chiat nickte leicht und warf einen kurzen Blick auf Dimi, der sich hingesetzt hatte. "Hast du schon erfahren, was für Verletzungen Nit hat?"

"Nein, noch haben sie mir nichts gesagt. Aber sicher werden wir es gleich erfahren. Ich mach mir Sorgen um unser Kind..."

Chiat schloss den großen Thai, den Freund seiner Frau, in die Arme und versuchte diesen zu trösten, als sich die Tür zum OP öffnete und einer der Chirurgen sich zu ihnen stellte. Sein Blick glitt kurz über die drei Männer, ehe er fragte: "Wer ist der Ehemann?"

Chiat ließ Joe los. "Das bin ich, aber der Vater des Kindes ist er." Er nickte zu Joe. "Wie geht es ihr?"

Dimi selbst hatte nur kurz den Kopf geschüttelt und dem Chirurg so zu verstehen gegeben, dass er nur als Begleitung hier war - hörte zwar dem Gespräch aufmerksam zu, blieb aber sitzen und unterbrach sie nicht, innerlich jedoch auch ein wenig auf die Reaktion des Arztes hinsichtlich der doch ein wenig ungewöhnlichen Antwort Chiats gespannt.

Ah ja", murmelte der Arzt verstehend und fuhr sich durch das schon graue Haar. "Ihre Frau wird wieder ganz gesund. Sie hat einen schweren Armbruch, den ich mit einer Platte versehen habe und ein leichtes Schleudertrauma. Sie wird noch eine Weile schlafen und ihr Kind..." Damit blickte der Arzt zu Joe. "Die Wehen hatten eingesetzt und wir haben alles versucht, um diese zu stoppen. Ihr Sohn liegt in der Intensiv der Neugeborenenstation. Die Ärzte kümmern sich um ihn. Soll ich sie hinbringen oder wollen sie erst zu ihrer Freundin?"

Kurz schluckend, als er die Worte des Arztes hörte, schloss Dimi seine Augen ... sah erst nach mehreren Herzschlägen wieder zu seinem Gefährten und zu Joe, wie diese die Nachricht aufnahmen, die nun doch sehr schockierend gewesen war. Nur zu gut wusste Dimi, wie schwer es Frühchen hatten, vor allem in manchen Kliniken, die mehr Wert auf Technik und Chirurgie legten - hoffte, dass die Kinderstation hier und auch die Politik des Pflegepersonals zumindest ein wenig humaner wären.

"Geh du zu deinem Sohn!", entschied Chiat. "Ich werde mich um Nit kümmern." Er sah die Panik in den Augen von Joe. "Nun geh schon!" Mit diesen Worten schob er Joe zu dem Arzt und drehte sich in die Richtung des Aufwachraumes, der an den OP anschloss.

"Aber..." Joe schien hin und her gerissen zu sein.

"Kein aber!", widersprach Chiat und hatte sich endlich wieder gefangen. Es war gut, wenn er einen kühlen Kopf behielt.

"Ihrer Freundin geht es gut", sprach der Arzt nun auch noch mal auf Joe ein und machte eine einladende Geste, damit dieser ihm folgte. Erst sträubte der große Thai sich, doch dann lief er dem Chirurgen nach und verschwand um die nächste Ecke.

"Ich schau mal nach Nit." Chiat hockte sich kurz vor Dimi, lächelte ihn an und nickte. "Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist."

Schnell beugte sich der Weißblonde vor und hauchte seinem Liebsten einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe er sich wieder löste und eine der vorwitzigen Ponysträhnen hinter dessen Ohr steckte ... dann nickte er und lächelte sacht, leise dabei zu ihm sprechend: "Geh zu ihr und kümmere dich um sie... es wird schlimm genug für sie sein, du musst ihr helfen. Ich bleibe derweil hier, das ist besser, hier störe ich nicht, mein Herz. Und nun los, lass sie nicht warten, okay?"

"Ich liebe dich!", hauchte Chiat noch mal zu Dimi, ehe er sich erhob und die Tür zum Aufwachraum aufzog.

Vor ihm, in den weißen Kissen, lag seine beste Freundin. Sie sah blass aus, angegriffen und ein Verband versteckte ihren rechten Arm. Eine Schwester tauschte soeben die Infusionslösung aus und nickte ihm freundlich lächelnd zu. "Sie ist schon munter", erklärte sie leise, dann verließ sie das Zimmer.

Etwas dümmlich grinsend trat Chiat zu Nit, zog sich einen Stuhl zurecht und setzte sich darauf. "Hey, Kleine, was machst du denn?" Zart strich er ihr über die Wangen.

"Mein Kind?" Tränen rannen der Thai über die Wangen.

"Joe ist bei ihm. Dein Sohn liegt in der Neugeborenen-Intensiv. Du musst dich erst mal erholen, dann darfst du ihn sicherlich sehen."

"David - gefällt dir der Name?"

"Ja, er ist wunderschön..."

Die junge Frau war wieder eingeschlafen und Chiat hielt ihre Hand, bis Joe erleichtert lächelnd hinter ihm auftauchte. "Dem Kleinen geht’s gut", erklärte er zufrieden.

"David", erklärte Chiat nickend. "Nit hat ihn soeben David genannt."

Dimi indes hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig mit Skizzieren beschäftigt, unauffällig an der Seite sitzend ... hoffte, dass sein Gefährte Nit beruhigen konnte, sie aus seiner Erinnerung heraus auf dem Skizzenblock in seinem Schoß zeichnend, ehe er kurz aufsah, als Joe wieder zurückkam. Mit einem kurzen Lächeln nickte er ihm zu und sah ihm dann hinterher, als auch er in dem Aufwachraum verschwand - hoffte, dass auch mit dem Kind alles in Ordnung sei und widmete sich weiterhin seiner Zeichnung.

"Ich lass euch jetzt allein." Chiat drückte sanft Joes Schulter und überließ ihm den Stuhl. "Melde dich, wenn es was Neues gibt. Ich fahr wieder mit zu Dimi, wenn es dir nichts ausmacht. Es ist zwar auch für mich wichtig hier zu sein, aber du und Nit, ihr seid diejenigen, die zusammengehören."

Joe nickte kurz, ließ sich dann auf dem Stuhl nieder und nahm Nits Hand in seine.

"Es ist alles okay, Dimi", sagte er sofort, nachdem er den Aufwachraum verlassen hatte und setzte sich neben seinen Freund. "David geht es gut und Nit auch."

Merklich aufatmend, nickte der Hellhaarige, ehe er bei dem Namen aufhorchte - ein wenig verlegen lächelte und nickte. "Das ist gut... David. Heißt so das Kind? Ich hoffe nur, dass sie sich beide gut erholen, Joe bleibt bei ihr, nicht wahr?" Während er sprach, packte Dimi seinen Block und auch Bleistift und Radiergummi zurück in den Rucksack - strich Chiat eine vorwitzige Haarsträhne nach hinten, ehe er leise fragte. "Willst du hier bleiben?"

"Halt mich fest!", bat der Koch zitternd. Jetzt fiel die Anspannung von ihm und die Gedanken stürzten nur so auf ihn ein. Soeben hätte er die beste Freundin seines Lebens verlieren können.

Ohne ein Wort schloss Dimi ihn in seine Arme und hielt ihn so fest, wie dieser es wünschte ... versuchte ihm auf diese Weise, die Ruhe und Sicherheit zu geben, die jener brauchte. Wohlwissend, dass Worte jetzt falsch wären, schwieg der junge Maler auch weiterhin ... ließ Chiat die Zeit, sich wieder zu fassen, ihm währenddessen sacht durch die Haare streichend.

Chiat suchte Schutz bei seinem Freund und ließ die Tränen einfach laufen. Vor Dimi brauchte er sich nicht zu schämen und das war gut. "Sie hätte tot sein können", sagte er leise. "Und David auch."

"Ich weiß... aber sie leben, mein Herz. Sie leben und werden wieder gesund werden." Leise wispernd, hielt der Weißblonde ihn noch ein wenig näher und barg dessen Kopf an seinem Hals, den Haaren ... sorgte so dafür, dass niemand sonst die Tränen seines Liebsten sah und hielt ihn zärtlich, ihm so seine Liebe zeigend. Erst, als Chiat nach einer geraumen Weile wieder ein wenig ruhiger wurde, hauchte ihm Dimi einen zärtlichen Kuss auf die Wange - schmiegte seine eigene daran und wisperte sanft zu ihm: "Vielleicht... sollten wir fragen, ob wir den Kleinen sehen können?"

"Du willst David sehen?" Chiat löste sich von Dimi und lächelte ihn an. "Na, dann komm, stellen wir uns doch mal als Onkel vor."

Chiat fasste nach Dimis Hand und machte sich mit ihm auf die Suche nach der Neugeborenenstation und erkundigte sich dort bei einer Schwester, die sie zu einem Glasfenster führte, hinter dem sich die sogenannten Brutkästen befanden und deutete auf ein winzig kleines Bündel.

Der junge Maler zeigte, während sie durch die Krankenhausflure gingen, nur seine gewohnte Kühle, um die Schwestern abzuschrecken, die erfahrungsgemäß auf seine ungewöhnliche Haarfarbe flogen ... jedoch legte sich dies bei dem Anblick des kleinen Jungen, der vor ihnen in dem Kasten lag, wandelte sich sofort in ein sanftes, fast liebevolles Lächeln. Nur langsam streckte Dimi seine Hand aus und berührte das Glas ... seufzte leise, als plötzlich ein paar helle Sonnenstrahlen auf einen der anderen Brutkästen fielen und das Neugeborene darin sich leicht zu winden begann. Fast sofort erwachte wieder die leichte Kühle in seinen Zügen, als er die Schwester im Vorraum darauf hinwies - diese erst jetzt wieder aufmerkte, sofort die Vorhänge des Vorzimmerfensters schloss und so eine angenehmere, leichte Verdunkelung schuf. Erst jetzt kehrte Dimi wieder zu seinem Liebsten zurück und seufzte leise ... lehnte seinen Kopf an dessen Schulter und wisperte ein leicht resignierendes "Krankenhäuser..." zu ihm, das jedoch für die Schwester im Vorraum nicht mehr verständlich war.

"Süß der Kleine", lächelte Chiat zufrieden und zog Dimi in seine Arme. "Jetzt müssen wir uns wohl an den Gedanken gewöhnen, dass wir Onkel sind." Er versank in dem Anblick des zarten, so zerbrechlich wirkenden Jungen, dessen Brust sich leicht hob und senkte. "Ich hoffe, dass Nit bald zu ihm darf."

Der Hellhaarige indes kuschelte sich ein wenig in die Umarmung seines Liebsten ... begann ebenfalls leise zu lächeln, ehe er nickte und leise antwortete: "Ja, das hoffe ich auch... er wird sie brauchen. Und du hast völlig Recht, David ist wunderschön, auch wenn er noch so klein ist." Nun wieder schweigend, huschten Dimis Gedanken ein wenig beiseite ... unwillkürlich betrachtete er das Baby und prägte sich dessen Gesichtszüge ein, dessen Körperbau und achtete gar nicht darauf, dass sein Lächeln sich noch vertiefte, als er einen Gedanken zu spinnen begann.

"Lass uns nach Hause fahren!", bat Chiat nach einer ganzen Weile. "Joe wird uns anrufen, wenn irgendetwas sein sollte." Zärtlich hauchte er einen Kuss auf Dimis Haar und achtete nicht auf den Blick der Schwester, die sie schon die ganze Zeit beobachtete.

Erst jetzt wandte der Weißblonde seinen Blick zu der Schwester und verengte die Augen missbilligend, so dass sie sich sofort hochrot wieder abwandte ... dann sah er wieder zu Chiat zurück und lächelte so widersprüchlich zärtlich zu ihm und nickte sacht, ehe er ihn einfach mit sich zog und durch die Gänge des Krankenhauses. "Das denke ich auch... Nit und der Kleine sind in guten Händen und Joe wird sich sicherlich melden. Wir wären hier nur im Weg und würden niemanden was nützen, wenn wir nur nervös herumsitzen." Als sie schließlich wieder an Chiats Auto angelangt und eingestiegen waren, huschte ein scheues Lächeln über die Züge des jungen Malers ... ungehört von anderen um sie herum, traute er sich erst jetzt zu fragen, obwohl es ihn schon seit ihrem Weggang von der Säuglingsstation auf der Zunge gebrannt hatte. "Hast du das... ernst gemeint? Oder war das nur eine Floskel, Chiat?"

"Was habe ich ernst gemeint?" Chiat hatte keine Ahnung, wovon Dimi sprach. Er drehte den Zündschlüssel nicht und sah seinen Freund von der Seite an. Er war dem Künstler unendlich dankbar, dass dieser mit ins Krankenhaus gekommen war und er der Sache nicht allein hatte gegenübertreten müssen. Zärtlich ließ er die Finger über Dimis Oberschenkel gleiten und sah ihn fragend an.

Dieser schluckte bei der Berührung leise und zögerte, ob er es sagen sollte ... entschied sich jedoch dafür und wisperte schließlich sanft, dabei verlegen einige Ponysträhnen nach hinten streichend. "Du sagtest 'lass uns nach Hause fahren'... ich wollte nur wissen, ob du das ernst meinst... oder es nur eine Floskel war. Ich bin dir in keinem Fall böse, es... ich bin einfach neugierig."

"Hab ich das gesagt?" Chiat konnte sich an seinen genauen Wortlaut gar nicht mehr erinnern. "Wenn ich es gesagt habe, dann werde ich es in dem Moment wohl auch so gefühlt haben." Sacht ließ er seine Hand auf Dimis Oberschenkel höhergleiten und erklärte: "Ich halte noch mal an der nächsten Apotheke. Gehst du rein oder soll ich?"

Nun doch ein wenig röter werdend, huschte ein leises Lächeln über die Züge des Hellhaarigen ... dann beugte er sich einfach vor und küsste seinen Liebsten, ehe er ein zärtliches "Ich geh schon, ich denk, das ist einfacher." an dessen Lippen hauchte und sich wieder zurücklehnte, anschnallte und zärtlich über die Hand an seinem Schenkel streichelte.

Chiat verlor sich schon wieder in dem Kuss und lächelte, als Dimis Finger über seine glitten, dann gab er Gas und fuhr bis zum nächsten Einkaufszentrum, wo er auf dem Seitenstreifen parkte und Dimi zunickte. "Ich bleib hier stehen und täusche mal eine Panne vor."

 

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