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”Ruby Eyes” 02
 

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Eine Woche verging, in der Auron nicht wusste, ob es Tag oder Nacht war, sein Zeitgefühl hatte ihn im Stich gelassen. Die einzige Konstante war Erik, der ihm Essen, Trinken und Waschwasser brachte und den Eimer mit seinem Unrat wegbrachte. Seine Wunden waren alle verheilt und sein Körper hatte deutlich aufgeholt. Dunkelelfen hatten ein sehr gutes und schnelles Heilblut, das Wunden deutlich schneller heilen ließ als die von Menschen. Die Zeit hier in der Zelle war für ihn so angenehm wie möglich gemacht worden, trotzdem hatte er ein beklemmendes Gefühl, er wollte raus, sich bewegen ... das hin- und herlaufen, wie auch die Übungen, die er für seinen Körper tat, reichten nicht aus. Aber er ergab sich nicht den Männern, denen er dienen sollte, er wollte sein eigener Herr bleiben. Einem anderen natürlichen Bedürfnis kam er auch nicht nach, er wusste, daß er ständig beobachtet wurde, auf seinen Instinkt konnte er sich verlassen. Jetzt, wo er wieder bei Kräften war, fühlte er auch den leichten Zauber. "Überwachung." murmelte er und blickte dorthin, wo er den Zauber fühlen konnte. Momente später hockte er sich wieder auf das Bett und umschlang seine angewinkelten Beine mit den Armen.

Mit einem innerlichen Nicken beobachtete Erik, wie der dunkle Elf noch vor dem Frühstück, das er ihm immer brachte, damit begann, seinen Körper zu trainieren. Es gab in der für einen Kerker sehr großen Zelle zwar nicht viele Möglichkeiten, aber die wenigen nutzte dieser Elf völlig aus. Und das Training zeigte zusammen mit dem Schlaf und dem reichhaltigen Essen sichtbare Ergebnisse – er legte an Gewicht zu und füllte die durch den Hunger ausgezehrten Muskeln wieder auf, trainierte Geschmeidigkeit und Ausdauer und sorgte so dafür, daß er nicht nur gesund wurde, sondern auch so kampfbereit wie er in der Zelle nur werden konnte. Wie immer, notierte Erik dies in dem Buch, das neben der Überwachungskugel lag – und als Tark kam und es durchlas, neigte er nur respektvoll den Kopf vor dem Folterer und nahm dann das Tablett mit Essen und die frische Kleidung auf. "Gut gemacht – deine Notizen sind eine große Hilfe, Erik. Diesmal komme ich mit, ich will ihn mir aus der Nähe ansehen." Erik nickte nur und nahm die Fackel auf, ging ihm vor und stellte die Fackel in die Halterung, als sie an der Zelle angekommen waren.

Auron war sofort aufgestanden, als er die Männer hörte. Erik erkannte er schon am Gang, aber jetzt war ein zweiter Mann dabei. Er erkannte Tark sofort, als er ihn sah, und wich an die Kerkerwand zurück. Die ganze Woche über hatte er nur Erik gesehen, daß jetzt der Folterer mitgekommen war, sorgte für sein Misstrauen. Aber er wartete ab, vielleicht war es unbegründet. Hier wusste er nämlich nicht, was er denken sollte, hier war vieles anders.

Mit einem kurzen Nicken gab Tark Erik die Erlaubnis, fortzufahren und dieser schloß wie immer die Zelle auf, steckte den Schlüssel in den Armschoner und trug zuerst das alte Tablett und den Eimer hinaus, ehe er das frische Tablett mit Essen und den ebenfalls frischen Wascheimer in die Zelle brachte. Dann stellte sich der junge Krieger auf die Seite und ließ seinen Herrn hinein, sperrte die Zelle wieder zu und bezog an der Türe Stellung, während Tark zu dem Elfen kam, ihn kurz betrachtete und sich dann auf das Bett setzte. "Setz dich zu mir, Kleiner – ich muß deine Wunden untersuchen, wie sie geheilt sind. Ich kann dich auch zwingen, doch mir ist es lieber, wenn du wach bist und mir sagen kannst, was ich wissen will."

Auron zögerte und an seinen zusammengezogenen Augenbrauen sah man, daß er nachdachte. Er wusste nur zu gut, wie leicht ein Folterer ihn zwingen konnte, und so zog er nur kurz missmutig die Nase kraus und sein Hemd aus, bevor er sich zögerlich und angespannt zu Tark setzte. Seine Muskeln zeigten, daß er jederzeit bereit war aufzuspringen, der Folterer war ihm unheimlich und all seine Sinne standen auf Gefahr.

Mit einem deutlich mißmutigen Laut kam Tark näher und legte seine Hände auf die Schultern des Dunkelhäutigen. "So verspannt nutzt du mir überhaupt nichts – auch wenn mir das zeigt, daß du wieder besser in Form bist und vorsichtig genug, um meinen Zwecken zu entsprechen. Doch jetzt muß ich mir deine Wunden ansehen und das ist so nicht möglich, verdammt ! Wenn ich dir etwas tun wollte, wäre das schon lange geschehen – nutze dein Hirn, Kleiner !" Noch während er sprach, drückten die Nagelspitzen des Folterers auf bestimmte Nervenpunkte am Nacken des Elfen und sorgten dafür, daß dieser locker wurde, auch wenn er noch immer genug Kontrolle hatte, um aufrecht sitzen zu bleiben. Die warmen Fingerspitzen des Folterers berührten zügig und fachmännisch die mittlerweile erstaunlich gut verheilten Wunden, erkundeten alte Narben und Tark knurrte manchmal mißmutig, wenn er fühlte, daß ein Muskel nicht hundertprozentig so verheilt war, wie es hätte sein können. Solche alten Wunden und Narben sorgten oft dafür, daß bestimmte Bewegungsabläufe schwerer wurden oder nur mit Schmerzen durchgeführt werden konnten – und das wiederum beeinträchtigte den Nutzen dieses Elfen, wenn auch nur gering. "Zu dumm, daß ich nicht eher auf dich gestoßen bin, Kleiner – dann hätte ich das verhindern können. Pfuscher und Banausen, Keiner außer meiner Zucht hat noch eine Ahnung von der Schönheit und Anmut eines offenen Körpers !" Dies brachte Erik dazu, für einen winzigen Moment hart zu lächeln – er wußte nur zu gut, wie sehr sein Herr die Arbeit von Pfuschern verabscheute, und gerade dann, wenn es in sein eigenes Fach ging. "Gut – zieh deine Hose aus und lege dich hin, ich muß auch den Rest deiner Wunden ansehen, schließlich haben sich diese Pfuscher nicht nur auf deinen Oberkörper beschränkt."

Als sich sein Körper ungewollt entspannte, hatte Auron kurz geknurrt, aber als nicht mehr passierte, entspannte er sich von sich aus noch ein klein wenig. Er hatte die Kontrolle über seinen Körper behalten dürfen, ein Beweis für Vertrauen, das er aber noch nicht so recht zu deuten wusste. Vor sich hatte er einen echten Folterer aus der Zucht, seine Worte zeigten es nur zu deutlich und jetzt stand er etwas widerwillig auf, sein Körper war noch immer ungewohnt entspannt und das behagte ihm nicht. Trotzdem tat er, was Tark von ihm wollte, er zog seine Hose aus und legte sich hin. Sein immer noch vorhandenes Misstrauen war aber noch immer zu sehen, seine Augen ließen Tark und Erik nicht einen Moment aus den Augen.

Dies beobachtete der Folterer mit einem innerlichen Nicken und stand auf, kniete sich neben das Bett um besser arbeiten zu können und untersuchte auch hier schnell, gründlich und absolut fachmännisch die inzwischen verheilten Wunden an den Beinen und schließlich auch am Schließmuskel. Gerade diese Stelle war heikel – und so warnte Tark den Elfen und hielt die Untersuchung so kurz wie möglich, ehe er nickte, die Hände in dem Wassereimer wusch, den ihm Erik hingestellt hatte und sich an dem Tuch abtrocknete. "Gut – es ist alles so verheilt, wie es sollte. Bleib liegen – nun kommen wir zum nächsten Punkt meiner Liste." Mit den Worten zog Tark eine fingerlange Nadel aus seinem Armschoner, hielt den Elfen mit der Hand unten und sorgte mit einem kurzen Fingerdruck dafür, daß dieser bewegungsunfähig wurde. "Dies ist notwendig, Elf – die Beschränkung bleibt solange, bis ich dir vertrauen kann." Noch während er sprach, trieb der Folterer die lange Nadel erfahren und vorsichtig in den Nacken des Elfen und nickte, als er die entsprechenden Zeichen beobachtete. "Du wirst weder mich, noch Onderon, noch unsere Familie verletzen oder töten können. Dies gilt auch für unsere persönlichen Diener – und du kannst diese Burg nicht verlassen, außer ich, Onderon oder einer unserer Familien befiehlt es dir." Dann löste Tark die Nadel wieder und drückte auf die entsprechenden Nervenpunkte, stand auf und wusch auch die Nadel in dem Wasser ab, ehe er sie wieder in seinen Armschoner steckte. "Gut, dies ist erledigt. Nun stehe ich dir für Fragen zur Verfügung, doch stelle sie gleich und konkret, ich habe noch andere Aufgaben, denen ich nachkommen muß."

Als er sich wieder bewegen konnte, sprang Auron auf und verzog sich in die hinterste Ecke. Seine Hand war in den Nacken gewandert und er rieb sich die Stelle, wo die Nadel eingedrungen war. "Warum das alles ? Ich verstehe das nicht." Endlich bekam er den Mund auf. Er verstand nicht, warum alles passierte und wirkte langsam etwas überfordert.

"Weil ich dich als meinen Untergebenen will. Es gibt neben den Assassinen keine besseren Killer als deine Rasse – und gerade in der Nacht seit ihr unübertroffen. Du kannst mir Informationen verschaffen und bei Aufgaben helfen, die deine speziellen Fähigkeiten benötigen. Ich gebe nichts auf diesen dummen, alten Haß gegenüber deiner Rasse – schließlich gehöre ich ebenfalls zu den verachteten Rassen. Ich schätze bestimmte Fähigkeiten, wenn sie mir und damit auch meinem Gefährten nutzen ... und das ist bei dir der Fall. Ich könnte dich auch zwingen, doch die Erfahrung zeigt, daß solche Untergebenen nutzlos sind. Ich brauche Jemand, der auch eigene Entscheidungen fällen und damit auf die jeweilige Situation reagieren kann. Ich möchte Jemanden, auf den ich mich verlassen kann – Jemand, der mir freiwillig seine völlige Loyalität gibt, wie es zum Beispiel Erik tat. Als wir ihn als Jungen aufgelesen haben, war er noch schlimmer als du, Elf – doch nun ist er uns völlig ergeben und das freiwillig. Erik ?" Der junge Krieger hatte bisher nur abgewartet und zugehört ... doch als ihn Tark rief, kam er sofort zu ihm und neigte respektvoll den Kopf, wisperte ein leises "Herr ?" und wartete auf dessen Befehl. Und dieser kam auch gleich ... auch wenn er etwas unerwartet war. "Ich möchte, daß du dich dem Elfen hingibst – er hat sich sichtlich schon lange nicht mehr befriedigen können und ich will nicht, daß es seine Kampfbereitschaft beeinflußt." Der Befehl ließ den jungen Mann kurz erstarren – doch dann nickte er, antwortete ein kurzes "Wie ihr es wünscht, Herr." und begann damit, sich zügig und ohne weiteres Zögern auszuziehen, während Tark den Schlüssel nahm, rausging und die Zelle hinter sich abschloß.

"Was ?" Für Auron war die Sache ebenso verblüffend gewesen wie für Erik, aber zusammen mit den vorherigen Worten verstand er, was es bedeutete. Ein Vertrauensbeweis, der unvorbereitet kam. Der Folterer vertraute ihm, nicht umgekehrt. Das auszuschlagen wäre wie ein Schlag in Tarks Gesicht, obwohl er es eigentlich tun würde; er wollte Erik nicht demütigen, so wie er gedemütigt worden war. Im Dunkeln konnte er den Mann sehen, er bewegte sich ganz sicher und verließ sich auf seine anderen Sinne. Noch unentschlossen, blieb Auron wo er war.

Auch der junge Krieger wußte, was sein Herr damit zeigen wollte – nicht nur, daß er dem Elfen vertraute, sondern auch, was er von ihm verlangte. Also fügte Erik sich, auch wenn er weder den Elfen noch die devote Position im Sex mochte - achtete nicht mehr weiter auf die Dunkelheit um sich herum, da Tark mit der Fackel gegangen war, sondern trat zu dem Bett, dessen Position er sich gemerkt hatte. "Nun steh da nicht so rum, Elf – ich kann dein hektisches Atmen bis hierher hören. Mein Herr weiß, weshalb er dir dieses Geschenk macht, also sei nicht so dumm und schlage es aus – und ich werde schon nicht beißen, schließlich ist es mir nicht erlaubt worden."

Was Auron die Sache auch nicht leichter machte. Er war unsicher, dominant war er nur bei Seinesgleichen gewesen. "Das Angebot ist nur sehr überraschend." erklärte Auron sich und fasste Mut, als er auf Erik zukam. Aus Gewohnheit sehr lautlos, was er behob, als er es bemerkte, somit atmete er wieder lauter. Innerlich mahnte er sich, er musste einfach aufhören zu denken und je näher er Erik kam, um so intensiver wurde der männlich herbe Geruch, der es ihm leichter machte. "Wenn ich wollte, durfte ich nicht ... und jetzt darf ich und will eigentlich nicht." Er meinte es nicht verletzend, er konnte die Demütigung nachfühlen.

Durch den Klang der Stimme war es leicht für den jungen Menschen, herauszufinden, wo der Elf stand – und so knurrte er nur kurz, trat einen Schritt näher zu ihm und umfaßte für einen Moment dessen Arm, ehe er sich vor ihn hinkniete, dessen Männlichkeit nahm und mit einem kurzen "Halt einfach die Klappe." damit begann, sie erfahren mit dem Mund zu erregen. Erik war nicht dumm – in der Zelle gab es kein Öl oder etwas, das man stattdessen nutzen konnte, und so war es nur für ihn zum Vorteil, wenn er den Elfen gründlich mit seinem Speichel näßte. Daß dies auch half, ihn hart zu machen, war nur ein anderer Vorteil ... und auch wenn es demütigend für Erik war, seine Loyalität blieb stärker.

Der Körper Aurons reagierte sofort und auch dessen Geist folgte nach und nach. Er dachte nicht weiter über alles nach, sondern stöhnte leise, als er abschaltete und die Zuwendung hinnahm. Sagen konnte er eh nichts, Eriks Loyalität war größer als alles andere. Nach einigen Momenten des Genusses dachte Auron wirklich nichts weiter, er knurrte kurz ein "Schon gut, ich bin soweit.", das deutlich dunkler und erregter klang, als seine bisherigen Worte.

Erik leckte nur noch ein letztes Mal über die inzwischen voll erstarkte Härte des Elfen, knurrte weich und stand auf, um sich zum Bett umzudrehen, die Arme daraufzulegen und mit den Knien am Boden zu bleiben. So ging es für sie Beide am Leichtesten, denn trotz dem, daß der Elf für seine Rasse sehr groß war, Erik blieb ein Mensch und deshalb noch einen Kopf größer als er.

Durch die Wärmesicht sah Auron, daß Erik leicht erregt war, es war kaum zu übersehen und es war gut so. Lange zögerte der Dunkelelf auch nicht, er kam hinter Erik und biss ihn im selben Moment in den Nacken, als er in ihn eindrang. Er kannte es nicht anders und knurrte weich durch seine Erregung. Jetzt versagte sein Denken total, er fühlte nur noch die Hitze des Körpers, der ihn umschlossen hielt.

Es war auch gut so, daß der Elf zubiß – es erleichterte Erik vieles und er knurrte erneut, auch wenn es in ein dunkles Keuchen mündete, als Auron anfing, sich zu bewegen. Die harten, leidenschaftlichen Stöße fühlten sich gut an und der junge Mann war nüchtern genug, die Bedürfnisse seines Körpers zuzulassen, auch wenn er den Mann hinter sich nicht mochte. Und es gab noch etwas, das das innere Feuer Eriks weckte: Der Elf war so hart wie seine Herren, Erik mochte es, leicht gebissen zu werden und packte schließlich die Rechte des Elfen, zog sie an seine eigene Männlichkeit und keuchte leise, als er die schlankeren Finger daran fühlte.

Und die packten kräftig und erfahren zu. Der Biss wurde fester, so fest, daß sich die spitzen Fangzähne des Dunkelelfen in die Haut gruben. Er schmeckte das Blut und es heizte ihn noch ein wenig weiter an. Er befriedigte sich etwas grob und schnell an dem Menschen, sein Körper hungerte danach und es dauerte nicht lange, bis Auron den Biss löste, laut aufschrie und sich in Erik verströmte.

Ihm antwortete nur ein dunkles Knurren ... der Biß und der harte Griff sorgten ebenso wie die ebenso harten, leidenschaftlichen Stöße und das Kommen des Elfen dafür, daß Erik sich ebenfalls verströmte und so ein wenig seiner inneren Anspannung abbaute. Er wußte, daß sein Herr sie beobachtete – und er wußte auch, daß seine Aufgabe noch nicht erfüllt war, denn das Kommen des Elfen war zu schnell gewesen, um mehr als ein Abreagieren des dringendsten Bedürfnisses zu sein. "Mach weiter – du bist noch lange nicht fertig und ich halte mehr aus als das. Komm ..."

"Wenn du meinst." wisperte Auron rau und er brauchte nicht lange, um wieder so erregt zu sein, daß sie weitermachen konnten. Oben schmunzelte Onderon, der ebenso wie Tark beim dem Treiben der Zwei zusah. "Ich denke, Erik geht erstmal als Sieger da raus. Noch ist der Elf nicht ganz auf dem Damm ... aber sie sind ein herrlicher Anblick."

"Das sind sie – und ich hoffe, daß sie ein gutes Team bilden und sich gegenseitig ergänzen. Zumindest müssen wir uns keine Gedanken mehr darum machen, daß Erik die Wachen auslaugt – nun hat er den Elfen und ich denke, daß der Kleine der Herausforderung nicht immer widerstehen kann, die Erik ihm bietet. Ich warte, bis sie fertig sind, dann gehe ich wieder runter. Kümmere du dich doch dann um die Sklaven ? Es ist immer gut, wenn der Kleine den Unterschied in der Behandlung der Ware und der Untergebenen direkt sehen kann." Während er sprach, kam Tark zu seinem Gefährten und streichelte ein wenig über dessen Hüfte – er wußte, daß Onderon von dem Anblick der Beiden heiß wurde, doch er wußte auch, daß Onderon jetzt keinen Sex wollte, da noch einiges zu tun war.

So zeigte sich auch nur eine leichte Erregung unter dem Leder, weniger als die Erregung, die er Morgens hatte ... er wusste einfach, wie man sich beherrscht. Er griff sich Tark aber trotzdem und küsste ihn rau und leidenschaftlich, dann ließ er ihn los und ging hinaus, um sich um die Sklaven zu kümmern, die noch weitere Erziehung brauchten.

Ein Kuß, den der Folterer auch sehr genoß. Dann setzte er sich wieder auf seinen Platz und beobachtete die beiden jungen Männer in der Zelle, nickte hin und wieder und notierte sich einiges im Geiste.

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Nach einiger Zeit - wieviel Zeit vergangen war, wusste Auron nicht genau - lag er nur noch in den Fellen und atmete schwer. Er hatte sich von Erik heruntergerollt und war jetzt fix und fertig. Der Mensch war noch gut beieinander und Auron konnte sich ein "Wäre ich ganz bei Kräften, lägst du jetzt hier." nicht verkneifen.

"Pah – das wünscht du dir !" Die Worte Eriks waren hart, doch der Ton, in dem sie sich von seinen Lippen lösten, war nurmehr ein weiches Knurren, denn er war so befriedigt, daß er nicht mehr wütend sein konnte. Es dauerte auch einen Moment, bis er sich soweit gefangen hatte, daß er aufstand, zu dem Wassereimer ging und sich wusch, trocknete und schließlich anzog. Als er schließlich fertig war, merkte man fast nicht mehr, daß er gerade eben fast zwei Stunden lang wirklich harten Sex gehabt hatte – er war es gewohnt und blieb an der Zellentür stehen, grummelte noch ein kurzes "Wasch dich auch, der Herr wird dir neue Kleidung bringen." und verstummte dann wieder, da er ja nichts sehen, sondern nur hören konnte, wo der Elf war und was er tat.

Auron setzte sich lautlos auf und bewegte sich dann ebenso lautlos auf den Menschen zu. "Mach ich schon noch." wisperte er ihm dann plötzlich ans Ohr und entschwand sogleich wieder aus der Rechweite Eriks, um sich zu waschen. Das Plätschern konnte Erik jetzt wieder hören, obwohl Auron auch dies fast lautlos beherrschen konnte.

Ihm folgte nur wieder ein leises Grummeln. Der junge Krieger hatte ihn zwar nicht gehört, doch gerochen – doch nun, da Auron sich wusch, war es wieder schwerer, auch wenn er ihn dabei hören konnte. Es dauerte aber nicht lange und der Gang wurde heller, als Tark wieder mit einer Fackel kam, sie in den Halter im Gang steckte und die Zelle aufschloß. "Wie ich sehe, geht es euch nun Beiden besser – teilt so oft es geht miteinander die Felle, es hilft euch, ruhiger zu werden und besser zusammenzuarbeiten. Hier ist deine neue Kleidung, Elf ... eine Rüstung bekommst du erst in einigen Tagen, der Schmied muß dich erst ausmessen. Hier sind ein Dolch und eine kleine Erfindung von mir, damit du im Tageslicht nicht nutzlos bist." Während er sprach, trat der Folterer in die Zelle und legte die frische Kleidung auf den Stuhl bei dem Tisch, ehe er den Dolch samt Scheide auf den Tisch legte und noch etwas anderes, das im Licht der Fackel einen Moment lang matt aufschimmerte.

Schon bei der Kleidung und der Waffe war Auron verblüfft, aber als er sah, was da noch war, atmete er erschrocken ein und trat auf den Tisch zu. "Eine Maske ?" Er konnte es kaum glauben. Er kannte Masken, hatte selber einmal eine aus Leder gehabt, aber diese hier war aus Metall und in den Augenschlitzen waren Kristallscheiben, die das Licht dämpften. "Die ist wirklich für mich ?" Er sah Tark an, er brauchte die Worte als Bestätigung.

"Natürlich – ich pflege nicht zu scherzen. Die Rubinscheiben dämpfen das Tageslicht extrem ab – du dürftest nun selbst in der Mittagssonne keine Probleme mehr haben. Und nun zieh dich an und sag mir deinen Namen, ich kann dich in den Wirtschaftsbüchern nicht immer als 'Elf' bezeichnen." Tark hatte schon geahnt, daß diese Geste viel bewirken würde – doch für ihn war es selbstverständlich, dafür zu sorgen, daß Untergebene mit speziellen Fähigkeiten diese auch einsetzen konnten, auch wenn es anfangs ein wenig Kapital kostete.

"Mein Name ist Auron. Einen Nachnamen habe ich nicht." Jetzt erst nannte er seinen Namen, sein Blick war bei Tark, doch dann wechselte er zu den Dingen, die von jetzt an ihm gehören sollten. Für ihn war das unglaublich, er hatte niemals auch nur ansatzweise gehört, daß einem Dunkelelfen solch ein Geschenk gemacht worden war. Er wagte kaum, die Maske zu berühren, sie war Silber, hatte Hörner und reichte über das halbe Gesicht, der Rest wurde scheinbar mit Stoff bedeckt. Bei der Lederkleidung lagen auch Handschuhe, so sah Keiner, welche Hautfarbe er hatte.

Tark folgte den sachten Fingern und nickte, ehe er ihm antwortete. "Wie du siehst, möchte ich, daß Niemand weiß, daß du einer vom dunklen Volk bist ... es ist ein Vorteil, wenn es erst zu einem passenden Zeitpunkt enthüllt wird und es schützt dich vor dem Sonnenlicht. Im Sommer bekommst du leichtere Kleidung – für jetzt habe ich dir mehrere Garnituren in dein Zimmer bringen lassen, du teilst es mit Erik, damit du immer in erreichbarer Nähe bist. Ich habe dir fürs Erste einen Dolch gegeben – welche Waffen beherrscht du ?"

"Äh ... Zimmer ?" Das wurde ja immer besser. "Und Waffen ? Ein Bogen und ein leichtes Schwert mit langer Klinge. Und ein langes Messer." Die Überraschungen hörten kaum auf, daß er das Zimmer mit Erik teilen sollte, war da eher eine Nebensache, die er akzeptierte. Alles war fremd, neu und kaum zu glauben. "Ihr seit sehr gütig zu mir." erklärte er leise und in ihm machte sich ein Gefühl breit, vielleicht wurde er hier wirklich akzeptiert. Es schlich sich das in Auron ein, worauf Tark spekuliert hatte.

Mit einem kurzen Nicken merkte sich der Folterer, was der junge Elf ihm aufzählte, doch als dieser ihn gütig nannte, huschte nur ein kurzes, hartes Lächeln über seine Züge. "Ich bin nicht gütig, Junge – das Gefühl existiert nicht in meiner Zucht. Doch ich bin klug genug, eine Möglichkeit zu nutzen, die ich sehe ... und ich mag Effizienz. Was nutzt es mir, wenn ich dich schlage und dazu zwinge, mir zu gehorchen ? So sind Fehler vorprogrammiert. Ein Untergebener, der loyal ist, nutzt mir mehr – und Loyalität erhalte ich nur, wenn ich sie auch verdiene, so wie ich sie nur denen gebe, die sie sich in meinen Augen verdient haben. Ich gebe dir die Möglichkeit, deine Fähigkeiten in unseren Dienst zu stellen – und im Gegenzug garantiere ich dir ein Auskommen, gute Behandlung und Schutz vor Verfolgung. Ich verlange jedoch bedindungslose Loyalität gegenüber mir und meinem Gefährten – Verräter werden von mir persönlich zur Rechenschaft gezogen. Du mußt dich noch nicht entscheiden, Auron ... ich lasse dir Zeit bis zum nächsten Monatsanfang, dann werde ich dich fragen, wie du dich entschieden hast. Bis dahin wirst du für uns arbeiten und dich einleben, ich zahle nicht dafür, daß Jemand faulenzt."

"Ich habe verstanden und ich werde nicht faul sein." Er war kein fauler Elf, er scheute keine Arbeit und daß er hier die Möglichkeit hatte, schenkte ihm eine Hoffnung, die er ganz tief in sich verborgen hatte. Akzeptanz war etwas, das sich fast jeder Dunkelelf wünschte.

Und diese Akzeptanz würde er hier ohne jegliche Zurückhaltung bekommen. "Gut, Auron. Wie du sicherlich bemerkt hast, habe ich dir nicht verboten, die Wachen oder Bediensteten zu verletzen oder zu töten – doch ich möchte nicht, daß du willkürlich um dich schlägst, es kostet Geld, sie zu ersetzen und sie sind gut ausgebildet. Ich habe das deshalb getan, damit du dich wehren und dir Respekt verschaffen kannst ... es ist eine Gunst, verstanden ? Gut. Und nun zieh dich an – dein anderer Herr wartet schon darauf, daß du ihn begrüßt." Ein kurzes Nicken genügte, daß Erik den Eimer und das Tablett aufnahm und zusammen mit der alten Kleidung nach draußen brachte, ehe Tark ihm folgte und ebenfalls draußen darauf wartete, daß der Elf fertig wurde.

Den eigentlichen Burgherren hatte Auron noch nicht gesehen, das sollte sich jetzt ändern. Er zog sich sorgfältig an, steckte den Dolch ein und nahm als Letztes die Maske auf. Das Tuch um Mund, Kinn und Nase hatte er schon umgebunden und jetzt setzte er die Maske auf, legte die Kapuze darum und lächelte. Seine Wärmesicht war nicht beeinträchtigt, diese Maske war eine gute Arbeit. Er zögerte nicht lange, verließ die Zelle und schritt lautlos die Treppe hinauf.

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