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”Die Rettung eines Königreichs” 14
 

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Es war schon dunkel, als sie am Stadthaus ankamen und Vethir lächelte sacht, weil Sascha sich im Schlaf an ihn kuschelte. Sie waren diesmal wirklich sehr gut durchgekommen, und hatten weniger Zeit als bei der ersten Reise gebraucht. Aber jetzt mußte er Sascha wecken, und er tat es mit einem kleinen Kuß auf dessen Stirn. „Wir sind da, du kannst dann gleich weiterschlafen.“

"Hm ? Ah, wir sind da." Es dauerte einen Moment, bis Sascha völlig wach war, doch dann richtete er sich auf und nickte, ehe er abstieg und ihnen das Tor öffnete. Der Wagen war schnell hereingefahren und der junge Naga schloß das Tor, während Vethir schon die Pferde abschirrte. "Ich bringe uns nur das Nötigste rauf, ja ? Vielleicht müssen wir ja schnell verschwinden."

„Ja, ist gut.“ erwiderte Vethir und brachte die Pferde gleich unter, so daß sie auch ruhen konnten. Oben würde es wahrscheinlich weniger zu tun geben, denn Athesh hatte sich sicher nicht nehmen lassen die Räume weiterhin sauber und vorbereitet zu halten. Seine Gedanken lagen aber schon bei dem morgigen Tag. Der Tag, an dem das Königreich von Areth befreit wurde, und der wahre König wieder gerecht herrschen konnte. Als er fertig war und die Wohnräume betrat, kam er zu Sascha und küßte ihn zärtlich. „Morgen ist es endlich soweit ... ich denke, wir legen uns gleich schlafen, damit wir gut erholt sind.“

In der Zwischenzeit hatte Sascha nur ein wenig Kleidung nach oben gebracht und ihnen etwas zu essen gerichtet, während der Ofen im Bad schon das Wasser erhitzte. "Das sollten wir ... aber erst essen wir noch eine Kleinigkeit und baden uns, damit wir erfrischt einschlafen können. Und ja, Morgen wird es passieren - ich bin schon aufgeregt, aber ich habe vollstes Vertrauen."

„Ich auch und weißt du was ? Vielleicht kannst du ihn mit Worten überreden, und mit den Bildern. Du hast ja eins mit und eins ohne den Kontrollstein gemalt. Wenn er so ist, wie du ihn einschätzt, vielleicht kann ich den Stein dann ohne Zwang zerstören.“ Vethir hatte schon einige Zeit darüber nachgedacht, und es wäre die einfachste Lösung.

So wie auch Sascha darüber nachgedacht hatte, und nun erhellten sich seine Züge, als er sich auf Vethirs Schoß setzte. "Wirklich ? Ich danke dir ... ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht wie ich dich fragen sollte, denn mir kamen die gleichen Gedanken. Deshalb habe ich auch das Bild gemalt, in dem er den Stein nicht hat - ich fühle, daß es richtig ist und ich hoffe bei den Göttern, daß ich recht habe."

„Das hoffe ich auch, aber ich vertraue darauf, daß wir das Richtige tun.“ Der Silberäugige vertraute Sascha und auch dessen Gefühlen. „Ich denke, du bist am Besten geeignet, um mit ihm zu reden ... er hat sich dir gleich beim ersten Treffen so gezeigt, wie sonst wohl keinem."

"Ja, ich weiß - es war seltsam, aber irgendwie richtig. Ich kann es nicht erklären, Vethir ... alles an ihm ist so vertraut, aber das wird sich vielleicht klären, wenn der Kristall zerstört ist. Der Kristall ist böse - und er verfälscht alles, ich bin froh, wenn du ihn zerstört hast." Alleine schon der Gedanke an den Kristall und die Zauber darin ließ Sascha erschauern und er schmiegte sich etwas näher an Vethir heran, um von ihm wieder Ruhe und Kraft zu holen.

Vethir ließ es auch zu und nahm etwas Fleisch vom Teller, um es Sascha zu füttern, bevor er selber ein Stück nahm. „Alles zu seiner Zeit, und eines nach dem anderen. Zuerst erholen wir uns, damit wir Kraft für Morgen haben.“

Es war schön, daß Vethir ihn verwöhnte und der junge Federnaga grollte weich, kuschelte sich an ihn und lächelte verliebt. "Gerne ... wir werden alle Kraft brauchen und ich brauche dich ebenfalls, deine Nähe und Liebe." Dann küßte er ihn sanft und nahm nun seinerseits ein Stück Schinken, um es ihm zu füttern und ihn danach zu küssen. Es war schön, diese Zärtlichkeiten mit ihm zu teilen ... und noch schöner, daß Vethir es von sich aus tat. Und da Morgen ein sehr ereignisreicher Tag sein würde, war es auch schön, daß sie diese Nacht noch zusammen und zärtlich sein konnten.

Zärtlichkeit würde Vethir seinem Liebsten noch geben, und er lächelte einen Moment. „Vielleicht kommst du beim Baden wieder auf mich, was hältst du davon ?“ Es war ein Angebot, das Sascha sicher nicht ausschlagen konnte, und sie würden danach beide sicher ruhiger schlafen.

Und wie er es sich gedacht hatte, vertiefte sich das Lächeln des schlankeren Rotblonden noch und wurde mehr als nur genießend, ehe er ihm wieder ein Stück Schinken fütterte und sich ein wenig auf ihm räkelte. Sascha mochte es sehr, wenn sie sich beim Baden vereinigten ... und hier war es auch mit weiteren schönen Erinnerungen verbunden.

 

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Am nächsten Tag brachen sie am Vormittag auf. Athesh war nur kurz bei ihnen gewesen, und er wurde über den Plan informiert. Gleich würden sie ihn wiedersehen, weil er sie zu dem Turm des Magiers führen sollte. Es war so weniger auffällig, und die Wachen würden ihnen nicht zu nahe kommen. Schon jetzt trug Vethir die beiden gut verpackten Gemälde und er ging hinter Sascha her, der diesmal an der langen Schlange vorbeilief, weil er eine direkte Einladung in der Hand hatte.

Und wie sie es erwartet hatten, murrten einige, die in der Schlange standen ... sie verstummten jedoch, als Sascha einer der Wachen vorne das Schreiben gab, und dieser das persönliche Zeichen des Magiers sah und erschrak. Noch im gleichen Moment rief der Wachmann nach Athesh, der an der Seite mit anderen Bittstellern beschäftigt war, damit dieser Sascha zu dem Magier bringen sollte ... denn keine der Wachen wollte auch nur in die Nähe des Turms kommen, wenn es nicht unbedingt sein mußte. Wie geplant, gingen sie ohne Probleme zu dem großen Turm, in dem Garth wohnte und die Treppen hinauf - und wie geplant, blieben Vethir und Athesh an der Türe, während Sascha klopfte, seine Tasche mit den Bildern nahm und eintrat, als er darum gebeten wurde. Was er sah, besorgte ihn allerdings - denn Garth sah mehr als nur erschöpft aus, während der türkisfarbene Stein in seiner Stirn nurmehr schwach flackerte. "Hoher Herr ? Was habt ihr ?"

Athesh ging jedoch wieder zurück an seine Arbeit und Vethir blieb allein vor der Tür, denn es wäre zu gefährlich für seinen alten Freund, wenn er noch hier verblieb und mit den guten Ohren hören konnte, was drinnen passierte. Garth war wirklich erschöpft, und erst kurze Zeit wieder wach. „Es ist alles gut, ich bin nur etwas müde.“ Daß er total erschöpft war, sagte er natürlich nicht. Areth war fast die ganze Nacht bei ihm gewesen und hatte fast sämtliche Kraft aus ihm herausgezogen ... und er selbst noch keine Möglichkeit gehabt, sich einige der Männer aus seinem Harem zu nehmen, um seine Kraft wieder aufzufüllen. Aber allein die Nähe des rotblonden Malers und die Vorfreude auf das Gemälde ließen ihn ein wenig an Kraft gewinnen. „Zeig mir, was du vollbracht hast, ich kann es kaum erwarten.“

"Gern, Hoher Herr." Natürlich konnte Sascha sich mehr als nur gut denken, was passiert war - denn er roch es nur zu deutlich. Die Gier und Geilheit des bösen Königs und die schiere Freude, die er empfand, wenn er Garth durch die Zauber die Kraft nahm ... die Angst und Abscheu Garths und dessen Verzweiflung, da er in diesen Zaubern gefangen war, und sich nicht einmal wehren konnte. Seine absolute Erschöpfung und die so gegensätzliche, ehrliche Freude, Sascha zu sehen, und gerade das schmerzte den jungen Naga besonders. Also ging er mit den Bildern zu dem Sofa und setzte sich neben Garth, da dieser sich aufgerichtet hatte, zog eine der Leinwände heraus und reichte sie ihm mit einem sanften Lächeln. "Ich habe dieses Bild gemalt, wie ihr es mir aufgetragen habt, Hoher Herr ... gefällt es euch ?"

Garth nahm das Bild vorsichtig in die Hände, und starrte es einfach nur an. Er war absolut fasziniert, denn so gut war er noch nie gemalt worden. „Es ist wunderschön ... du bist der beste Maler, den ich bisher hatte.“ Wie sehr ihm die Nähe zu Sascha guttat, bemerkte er kaum, und sein Blick fiel unbewußt zu dem zweiten eingepackten Bild. „Noch eins ?“

"Ja, Herr ... dieses hier zeigt euch, wie ihr euch den Anderen zeigt. Doch ich habe mir erlaubt, noch ein weiteres Bild zu malen." Noch während er sprach, nahm Sascha das zweite Bild heraus und schlug das Schutzpapier zurück, ehe er es Garth in die Hand gab, der das erste Bild zur Seite gelegt hatte. Wie er es sich dachte, erstarrte Garth mit großen Augen - und der junge Naga neigte sich zu ihm, um sanft zu ihm zu wispern. "So sehe ich dich, Garth - so warst du, als du damals bei mir gekommen bist, und ich dich ohne deine Schilde sah. Ich kann es dir wiedergeben, wenn du es willst ... ich kann dir deine Freiheit wiedergeben."

Das Bild brachte Garth sichtlich aus der Fassung - denn es zeigte ihn so, wie er es immer sein wollte, und er schluchzte einen Moment auf. Die Worte und deren Sinn drangen langsam zu ihm durch und als er begriff, starrte er Sascha ungläubig an. „Das kann Niemand ... ich bin an den Stein und den alten Zauber gebunden, immer einen Herrn zu brauchen. Nur mein Meister hätte ihn lösen können.“ Man sah jetzt wirklich, wie verzweifelt er war und auch, daß er versuchte seine Fassung zurückzuerlangen ... aber es gelang nicht, und die Tränen rannen unaufhaltsam an seinen Wangen herab.

Und das wiederum stach Sascha ins Herz und er nahm ihn in seine Arme, grollte weich und hielt ihn schließlich nach einigen Herzschlägen wieder etwas von sich weg, um die Tränen von den Wangen des Schwarzhaarigen zu streichen. "Und doch kann ich dir helfen, Garth - wenn du es willst. Ich weiß einen Weg, diesen schrecklichen Zauber zu brechen und den  Stein zu zerstören ... wenn du es willst ? Ich bitte dich, laß es mich versuchen ... ich spüre und sehe, wie sehr du dich quälst."

Noch nie war Garth getröstet worden, und er nickte schließlich. „Gut ... versuche es.“ Es war eine Hoffnung. Zuviele waren umsonst gewesen und Garth hatte Angst, daß es auch diesmal so sein würde. Vethir wußte, daß es Zeit war, und öffnete leise die Tür. Er sah nun mit eigenen Augen die Verzweiflung, und seufzte leise. Erst bei diesem leisen Laut schrak Garth zusammen, und starrte Vethir entsetzt an. „Vethir ?“ Und schon war seine Angst da, denn er wußte, daß der Silberäugige eigentlich sein Feind war.

"Schhh - es ist gut, er ist mein Gefährte. Wir wollen dir helfen, Garth ... ich schwöre es dir, hab keine Angst." Alleine schon die Angst des sonst so überlegen wirkenden Magiers zu sehen, stach Sascha tief ins Herz und er blickte bittend zu dem Silberäugigen, daß dieser es versuchen sollte. Denn gerade jetzt, da die Zauber des Steins erschöpft waren, schien die Gelegenheit perfekt - und sie mußten es nutzen.

Vethir nickte sacht und kam langsam näher. „Ich schwöre bei meiner Ehre, daß ich euch nichts Böses will, Garth. Und wenn ihr mir nicht vertraut, dann vertraut auf die Worte meines Gefährten.“ Man sah, daß Garth sich in sich zurückzog und nur nickte, weil er Sascha irgendwie vertraute. „Gut.“ wisperte Vethir, und er ließ den Dolch aus dem Armschoner herausschnappen Ein Geräusch, das den Magier zusammenzucken ließ, und er fühlte auch gleich die Magie in der Klinge. Eine Klinge, die ihn ebenso töten konnte. „Wenn es nicht gelingt, dann tötet mich ... so oder so wäre ich dann frei.“ Die Worte kamen kaum verständlich über seine Lippen und er fühlte jetzt nur, wie Vethir ihn festhielt, und schloß seine Augen. Der Silberäugige war vorsichtig und innerlich froh, daß Garth jetzt stillhielt, und er berührte mit der Spitze des Dolches den schimmernden Stein auf dessen Stirn. Noch im selben Moment schrie Garth vor Schmerzen auf, das Licht des Steins leuchtete nun so hell wie nie und einen Moment später bekam er Risse, zerbrach und erlosch, so daß Garth erneut aufschrie da es sich wie ein glühendes Eisen anfühlte, das sich in seine Stirn brannte.

Doch noch im gleichen Augenblick ließ Sascha seine Krallen wachsen und packte mit ihnen einen der Splitter, zog ihn aus der Stirn des Aufschluchzenden und warf ihn beiseite, ehe er auch die anderen beiden Teile aus dessen Stirn zog. An den Kristallsplittern hingen noch wurzelartige Auswüchse, die sich in das Fleisch Garths gebohrt hatten und zeigten, wie verderbt der Magier gewesen war, der den Kristall setzte - und Sascha schluchzte nun selbst auf, als er seine Fingerkuppen einriß und mit seinem Blut zumindest ein wenig des verletzten Fleisches heilte. "Es ist vorbei, Garth ... es ist vorbei, nun bist du frei." Doch dann hörte man plötzlich ein dunkles Aufbrüllen und schwere, polternde Schritte, die näherkamen - und Sascha schreckte auf, als die Türe des Zimmers in die Angeln geworfen wurde, und der vor Wut schier wahnsinnige König hereinstürmte. Aber noch ehe er zu Vethir kommen und ihn verletzen konnte, wandelte sich der junge Naga und umschlang Areth mit seinem Schlangenleib, packte dessen Arme und hielt sie ihm hinter dem Rücken fest, ehe er zu Vethir rief. "Du mußt ihn töten, Vethir ! Ich kann ihn nicht lange halten !"

„Wartet ...“ Auch wenn Garth noch nicht ganz bei sich war, fühlte er, daß er frei war und wußte, was er zu tun hatte. Areth brüllte nur wütend und versuchte gegen die Fessel anzukämpfen - aber das ängstige den Magier nicht, er legte seine Hand auf dessen Haut und entzog ihm Energie. Letzte Nacht hatte er sie ihm unter Zwang gegeben, und jetzt konnte er sie ihm endlich wieder nehmen. Und er nahm so viel und so schnell, daß Areth sichtlich schwächer und vor allem auch wieder kleiner wurde. Aber dann war es genug, und er machte Vethir Platz. Der zögerte auch nicht lange, und rammte Areth die Klinge direkt in das Herz, und danach noch einmal in dessen linkes Auge. Der Körper erschlaffte in den Schlangenwindungen und Garth entließ die Kraft wieder, um sie hinauf in den Harem zu schicken. Alle, die er geschwächt hatte, bekamen jetzt die Energie zurück und erst, als er so viel wie es ihm möglich war zurückgeben hatte, schluchze Garth erleichtert auf. „Endlich frei ... ich danke euch.“

Dabei war er erneut sichtbar geschwächt und Sascha warf den toten Körper des Königs von sich, schlängelte zu Garth und stützte ihn behutsam, setzte ihn auf das Sofa und musterte ihn besorgt. Dabei spürte er aber etwas völlig neues, das zuvor nur eine sachte Ahnung gewesen war und seine Augen weiteten sich, als er es erkannte. "Bei den Göttern ... du ... du fühlst dich so an wie der Zauber, der meine Rasse erschuf, Garth. Wie kann das sein ? Der Magier, der den Zauber erschuf, ist schon lange tot ... oder ... ihr Götter. Vethir, vielleicht kam er hierher - Garth fühlt sich so an wie die Zauber im Tempel, so vertraut."

„Ich kann dir das auch nicht sagen.“ Vethir wußte zu wenig von Magie, und er konnte Sascha da wirklich nicht helfen. Aber Garth fühlte es nun auch und hob seinen Kopf, um Sascha in die Augen zu blicken. „Ich fühle mich mit dir verbunden ... mit der Magie in dir, es ist so vertraut. Von meinem Vater weiß ich leider nicht viel, ich war noch zu jung, als er starb.“ Erst jetzt legte er die Hand auf die Wange von Sascha und fühlte nach dessen Energie, ohne sie zu nehmen. Es war wirklich vertraut, und er blickte wieder auf. „Aber ich fühle seine Magie in dir ... an sie kann ich mich noch erinnern.“

"Athemu, der Magier meines Clans, wird es uns sagen können ... aber ich bin froh, so froh, daß du nun befreit bist, Garth." Sascha konnte sich nicht helfen - er war sichtbar überwältigt und weinte, aber er lächelte dabei und umarmte den Magier schließlich, ehe er sich wieder löste. "Wie machen wir das jetzt, Vethir ? Garth muß hier raus, sonst töten ihn die Wachen ... vielleicht können wir durch die Geheimgänge verschwinden ? Und du bleibst hier und regelst mit Athesh alles, und wir warten im Stadthaus auf dich. Du kannst ja sagen, daß du Garth getötet hast und nurmehr der Edelstein von ihm blieb, nachdem er versuchte sein Leben durch die Energie zu retten, die er dem bösen König entzog ... und du den König dann ebenfalls getötet hast."

„Das klingt nach einem guten Plan. Ich hoffe, du erkennst noch meinen Geruch in den Gängen, die ich vor unserer Rückreise nutzte. Den Weg zu erklären ist sehr schwer, da er sehr verschlungen ist.“ Vethir war aber sicher, daß Sascha den Geruch noch wahrnahm. Garth kam auch gleich eine Idee und er zauberte ein großes Stück Fleisch herbei, um es sogleich wieder zu Asche zu verbrennen. Es kostete ihn doch mehr Kraft als gedacht, aber da die Asche nun neben dem zerbrochenen Kristall lag würde man denken, daß er zu Asche zerfallen war. „Athesh wird gleich hier sein, ich habe ihn gerufen. Sascha, du solltest dich noch wandeln, und ich repariere noch deine Kleidung.“ Denn die war beim Wandeln zerrissen. Auch wenn sie durch die Gänge gingen, ohne Hose konnte Sascha nicht herumlaufen.

"Hm ? Oh ... ja." Es war dem jungen Naga sichtbar peinlich, daß er es bis jetzt nicht bemerkt hatte - doch es war so viel passiert, daß er es einfach vergaß. "Aber zuvor trinkst du etwas von meinem Blut, Garth ... wir Nagas haben sehr viel Lebenskraft, du brauchst es. Du hast so gut wie alles wieder an deinen Harem gegeben, nicht wahr ? Du bist so erschöpft." Sascha ließ keine Gegenwehr gelten und kuschelte sich an Garth, riß mit einer Kralle sein Handgelenk auf und hielt es dem noch immer jung wirkenden Magier an die Lippen.

Garth wollte eigentlich protestieren - aber als ihm der Geruch des Blutes in die  Nase stieg, konnte er nicht mehr und schloß seine Lippen um die Wunde. Als das Blut seine Zunge netzte, stöhnte er leise ... denn er fühlte, wie stark die Energie darin war. Aber Garth nahm nur drei Schlucke, dann reichte es und er atmete tief durch. „Jetzt wandle dich - es ist besser, Athesh sieht dich nicht so.“ Vethir hörte Athesh kommen und drängte Sascha daher. Sicher wußte sein alter Freund einiges ... aber auch wenn er ihm vertraute, es war besser, nicht alles zu wissen.

Ein leises "Natürlich." wispernd, wandelte Sascha sich zurück und nahm seine zerrissene Kleidung auf, gab sie Garth und lächelte schief, als dieser sie mit einem Zauber wieder richtete. Dann zog er sich an und half ihm, seine Sachen zu packen und verschwand gerade rechtzeitig mit Garth in der Geheimtüre in der Turmtreppe, bevor Athesh sie sehen konnte.

Vethir blieb zurück, um alles weitere zu regeln. Athesh kam zwangsweise mit einigen Wachen, denn sie hatten darauf bestanden, mit ihm zu kommen. Aber so war es auch einfacher, alle zu befreien ... den Prinzen, Atheshs Sohn und alle Anderen aus dem Harem, und vor allem den König aus dem Kerker. Wahrscheinlich würde Vethir auch erst am Abend zu Sascha und Garth zurückkehren können.

 

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