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”Die Legende von Feuer und Wasser” 04
 

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Das konnte kein Irrtum sein. Nisstaes Berechnungen waren richtig! Doch mit dieser heftigen Antwort hatte er nicht gerechnet, zumindest nicht in diesem Ausmaß! Dass er sich an Aztilan verbrennen konnte, hatte er einkalkuliert. Mit ein wenig Schwund musste man rechnen. Aber dass die halbe Arena nun in Flammen stand...
Nisstaes blieb die Luft weg. Große Hitze legte sich schwer auf seine Atemwege. Aber nicht nur das Feuer raubte ihm den Atem - Aztilan umwickelte ihn so fest, dass ihm der Brustkorb zusammengeschnürt wurde.
Der Bastard hatte nun schon einige Fesseln am eigenen Leib zu spüren bekommen, aber diese Art war neu für ihn.
Aus den bisherigen hatte es ein Entrinnen gegeben -aAber Nisstaes Kraft war nicht ausgeprägter, als die von Aztilan.
Ein Hauch von Panik machte sich in Nisstaes breit, als ihm bewusst wurde, dass er so leicht die jetzigen Fesseln nicht sprengen konnte.


Jedoch vermischte sich dieses Gefühl mit der feurigen Gier, die von seinem Feind ausging und auf ihn übergriff. Letztendlich war es auch dieses Feuer, das ihm den meisten Atem raubte. Unglaublicherweise verspürte Nisstaes nicht den Drang zur Flucht, obwohl er dem vermeintlichen Tod näher war, als je zuvor.


Der Bastard erzitterte bei den Gedanken. War der Kuss anfänglich seinerseits eher zögerlich, so erwiderte er ihn nun mit Leidenschaft. Ungeachtet dessen, was die Metallspitzen seiner Tentakelarme anrichten konnten, zogen diese sich fester um den Körper des Nagamischlings.


Für diesen Moment bestand die Welt nur aus dem, was sich innerhalb des Feuerkreises befand, obwohl sich die Welt außerhalb bereits änderte. Die Efreets verließen die Tribüne und kamen nach und nach zur Mitte der Arena. Sie glaubten an einen Sieg ihres Kämpfers. Diese Feuersbrunst konnte der Krakenbastard nicht überlebt haben. Entsprechend zornig reagierten die Koituluren, wobei sie aber an den See gebunden waren und nicht ihrerseits das Schlachtfeld betreten konnten. Aggressiv entlud sich der ewige Zorn, fegte über die Arena. Waffen wurden gezogen und wilde Gestiken machten die Wut auf den jeweils anderen deutlich.


Es dauerte ein wenig, bis Aztilan merkte, daß sein Feuer dem Anderen in seinen Armen Schwierigkeiten bereitete ... und als sie ihre Lippen wieder lösten, um schwer keuchend Atem zu holen, bemerkte er die Efreet am Rand des Feuerrings und die lauten Kriegsschreie der Koituluren. Wütend über diese Störung drehte der Nagamischling sich zu den Efreet um und brüllte laut auf, ehe er den Feuerring um die Efreet schloß, sie so wieder auf die Tribünen zurückdrängte und dort gefangen hielt. Dann fletschte er die Fänge zum See und knurrte, ehe er eine breite Welle Feuer darauf zurollen ließ, so daß die Wasserwesen untertauchen und Schutz suchen mußten. Erst jetzt hatten sie eine gewisse Ruhe und Aztilan wandte sich wieder zu dem anderen Mischwesen, das ihn noch immer so fest umklammert hielt, daß er sich fast nicht rühren konnte. Der Griff seines Schlangenkörpers wurde weicher und er lächelte hart, als er einen tiefen Atemzug nahm - doch dann konnte er sich nicht mehr zurückhalten und neigte sich erneut näher, züngelte über den Hals Nisstaes und knabberte leicht, ehe er ihn wieder leidenschaftlich küßte.

Für einen Moment überkam Nisstaes Wut. Wut über die unerhörte Störung, die Aztilan dazu veranlasste, sich um etwas anderes als um ihn zu kümmern. Mit einer gewissen Genugtuung sah er den Flammen nach, die beide Völker wieder in ihre Schranken weisen sollten.


Die sonst vorherrschende Gleichgültigkeit in seiner eisigen Miene hatte sich verzogen, da Nisstaes die Kontrolle über sich verloren hatte und seiner Wut unterlag. Das war erschütternd für den Bastard, da ihm selten bis gar nichts die Kontrolle über sich entriss. Schnell schaffte der Krakenmischling diesem Zustand wieder ab.
Nisstaes eisiger Blick, der den Flammen folgte, blieb an der aufrechten Gestalt Turkors hängen. Es war keine Verachtung im Blick des Anführers der Garde, sondern bittere Enttäuschung. Enttäuschung über den Verlauf des Kampfes und der dahinschwindenden Chance auf den Sieg. Und das damit verbundene Ende der Kriege.


Dem Bastard wurde klar, dass er sich hatte hinreißen lassen. Zu neu und aufregend waren seine zuletzt gewonnenen Erfahrungen in dieser Arena. Er war gar bereit gewesen, alles um ihn herum zu vergessen, auch die Hoffnung, die ihm in der Höhlenstadt der Koituluren zugejubelt worden war. Der eigentliche Grund für diesen Kampf verschwand mehr und mehr, je länger er mit seinem Feind innerhalb des Feuerkreises stand. Aber diese kleine Welt konnte nicht auf Ewigkeit Bestand haben.


Kurzzeitig seinem eigenen Egoismus erlegen, sich mit Recht Zeit zum Ausleben des Kampfes genommen zu haben, fand Nisstaes nun zurück zu seiner nüchternen Art. Er drängte Wut und die flammende Gier zurück und kehrte gedanklich zu dem Grund zurück, der ihn dazu veranlasst hatte, sich seinem Feind so zu nähern.
Nisstaes wandte sich wieder Aztilan zu, dessen Lippen es ihm erheblich erschwerten, an seinem Plan festzuhalten. Einer von Nisstaes Tentakeln löste sich und legte sich über den Mund des Mischlings. Er sollte damit aufhören und ihm seine Aufmerksamkeit schenken.

#Wir können uns alles nehmen, wonach uns der Sinn steht. Aber zuvor müssen wir den ewigen Kampf beenden.# erklangen seine gedanklichen Worte in Aztilan. Die ersten Worte seit unzähligen Jahren - doch es war an der Zeit, das Schweigen zu brechen. Es galt, ein Schicksal zu erfüllen, das Nisstaes zu seiner Aufgabe machte.

Trotzdem Aztilan und Nisstaes begründete Abneigung gegenüber ihren Völkern hatten, so band sie doch eine gewisse Schuld an ihre Erzeuger. Aber diesen Gedanken erwähnte Nisstaes Aztilan gegenüber nicht. Solch unkontrollierter Zorn, der schon zu Angriffen auf das eigene Volk zur Folge hatte, verdampfte gnadenlos Nisstaes Ansichten. Dass Aztilan das, wenn auch gering vorhandene Pflichtbewusstsein von Nisstaes gegenüber seinen Erzeugern teilte, war stark zu bezweifeln. Zu offensichtlich war Aztilans Rage.


Nisstaes entzog sich der Umschlingung seines Feindes. Nachdenklich sah er diesen an. Einen Moment lang überlegte er sein weiteres Vorgehen, dann wuchs er regelrecht über sich hinaus. Mithilfe seiner Tentakel stellte sich Nisstaes auf, überragte selbst die Flammenwand. Nach ein paar Handbewegungungen hatte der Feuerkreis nicht länger mehr Bestand, unterlag waberndem Wasser, das sich nach getaner Arbeit im Boden verflüchtigte.

"Hört mich an!" forderte Nisstaes von den Efreets und Koituluren mit so klarer Stimme wie Wasser. "Eure Prophezeiungen, dass Aztilan und ich den Krieg zwischen unseren beiden Völkern beenden, haben die alten Weisen und Berater falsch ausgelegt. Ein Ende des ewigen Kampfes findet sich nicht durch den Tod von mir oder ihm. Sondern durch einen Weg miteinander! Wir sind von gleicher Stärke und Macht. Ein Gleichgewicht, das sich noch nie zu Gunsten des ein oder anderen verschoben hat und sich auch nie verschieben wird!" Nisstaes bewegte sich langsam auf die Koituluren im See zu und fixierte dabei Turkor. "Werdet euch klar darüber, dass auch ein Zweikampf nicht das erwartete Ende bringt. Sondern die Gewissheit, dass über ein Miteinander ohne Krieg beraten werden muss!"

Nisstaes nickte Turkor zu, der ihn noch immer verständnislos ansah, aber noch so gegenwärtig war, um die Koitulurenarmee zurückzuhalten. Sie alle waren hier, um einem Kampf beizuwohnen, der nicht beendet worden war. In vielen Augen blitzte Ärger und erhobene Waffen hielten sich nur schwerlich zurück, Nisstaes ins Leben zu schneiden. Sie glaubten, der Bastard habe sie verraten!


Unbeirrt fuhr Nisstaes fort, da er nichts von den Kriegern hier zu befürchten hatte. Nisstaes ließ sich nicht erneut zu etwas hinreißen, was sich seiner Kontrolle entzog und so schenkte er den Aggressionen nur einen gleichgültigen Blick. Die eiskalte Gelassenheit, die Nisstaes ausstrahlte, irritierte jedoch die Krieger, so dass sie unsicher darüber, was sie tun sollten, erst einmal abwarteten.


"Aber die Prophezeiungen..." begann Turkor laut zu sprechen. So laut, dass bei den Anderen Schweigen eintrat. "... werden sich erfüllen." unterbrach ihn Nisstaes. "Die von euch geschaffenen Krieger werden für das Ende der Kriege sorgen, indem wir euch dazu veranlassen, einen friedlichen Weg miteinander zu finden." Turkor runzelte die Stirn und begann zu begreifen, was Nisstaes bezweckte. Er sah an ihm vorbei zu Aztilan, dem Krieger der Efreets. Die beiden hatten wohl ihren Weg miteinander gefunden. Zu übersehen war die entfachte Leidenschaft ja nun wirklich nicht. "Einen Rat also..." setzte Turkor nachdenklich an, während er zu den Reihen der Efreets sah. "... den wir überwachen werden." beendete Nisstaes erneut den Satz des Gardisten. Misstrauisch sah Turkor den Bastard an. Das war es also, was Nisstaes in der Erfüllung der Prophezeiung sah: Die beiden Krieger würden beide Völker dazu zwingen, solange Verhandlungen miteinander zu führen, bis sie einen Weg gefunden hatten, der ihnen eine friedliche Exsitenz sicherte.


"So haben sich die alten Weisen das sicherlich nicht vorgestellt." murmelte Turkor, aber er zweifelte nicht einen Moment daran, dass Nisstaes und Aztilan über genügend Macht besaßen, diesen Zwang auch auszuüben.
Turkor verzog das Gesicht, wandte sich zu den anderen Koituluren um und befehligte den Rückzug. Ungläubiges Raunen ging durch die Reihen und nur zögernd begannen die Koituluren, sich zurückzuziehen.
Einige weigerten sich und taten ihren Unmut auch lautstark kund. Doch die Gardisten sorgten dafür, dass Turkors Befehle nicht missachtet wurden. Eine Zeitlang sah es so aus, als würde es zu Kämpfen innerhalb der Reihen der Koituluren kommen. Nach einigen harten Worten und entsprechenden Körpereinsatz, kehrte wieder Ruhe ein.

Nur Turkor und die restliche Garde blieben im See zurück. Unbewaffnet!


Nisstaes atmete zufrieden auf und verließ den Uferbereich des Sees. Turkor sah dem Bastard nach und fragte sich, wie die Sache sich hier wohl weiterentwickeln würde und ob Nisstaes sich der Dimensionen seines Handeln überhaupt bewusst war.


Kurz bevor Nisstaes Aztilan erreichte, wurde Turkor bewusst, was ihm an Nisstaes befremdlich vorgekommen war, als dieser sich erhoben hatte. Die Stimme! Turkor kratzte sich am Hinterkopf und dachte angestrengt nach, aber ihm fiel nicht ein, wann er ihn zum letzten Mal hatte reden hören. Es musste schon sehr lange her sein. Der Anführer der Garde sah mit düsterem Blick dem Krieger nach, dessen Ausbildung er seit Anbeginn überwacht hatte und unterdrückte die leise Betroffenheit. Obwohl er meinte, den Bastard zu kennen, so hatte er doch einiges übersehen. Nisstaes schien seine Welt mit einem anderen Blick als Turkor oder die alten Weisen zu betrachten.
Dennoch konnte Turkor Nisstaes Auslegung der Worte der alten Weisen nicht ganz zustimmen. Es mochte vielleicht einen Weg miteinander geben. Ohne Krieg. Aber wie sollte der ewige Hass aufeinander so schnell abgebaut werden, damit es zu Verhandlungen kam, die ohne Mord und Totschlag endeten, so dass dieser Weg gefunden werden konnte?


Inzwischen hatte Nisstaes Aztilan wieder erreicht. Der Bastard deutete über seine Schulter zum See. "Sie warten auf einen Efreet, der bereit ist zu verhandeln." Was am See besprochen worden war, übermittelte er Aztilan in knappen Gedankenfetzen.


Währenddessen war auf der anderen Seite des eigentlichen Schlachtfeldes ein ganz anderer Kampf vonstatten gegangen. Als die Efreet sahen, daß der Krakenmischling zu den Koituluren ging, wähnten die Efreet sich schon als Sieger - doch ein Erhitzen des sie noch immer fesselnden Feuerrings und ein lautes Knurren Aztilans hatte sie schnell wieder verstummen lassen. Der Nagamischling wollte anfangs schon wütend auffahren, als der Krakenmischling ihren Kuß löste - doch dessen Gedanken ließen die Wut verrauchen und er nickte, als er ihm nachsah. Aztilan wußte zwar nicht, was Nisstaes vorhatte, doch er vertraute ihm. Etwas, das der Naga bisher noch nie getan hatte ... doch bei dem anderen Mischling war es leicht und fühlte sich gut an. Als Nisstaes endlich zurückkam und erklärte, schlich sich ein hartes Lächeln auf die Lippen des Nagamischlings und er nickte erneut, ehe er ihn noch einmal in einen kurzen, harten Kuß zog und ihm dabei antwortete. #Du bist klüger als ich - du überwachst die Ärsche, die die Verhandlungen führen. Und wenn einer von ihnen aus der Reihe tanzt, sag es mir, und ich stutze ihn ein wenig zurecht - es verhandelt sich viel besser, wenn man um ein oder zwei Arme fürchten muß. Aber es wird schwer werden, die Efreet sind noch dümmer und sturer als ich ... zumindest die Meisten.# Dann löste sich Aztilan und schlängelte zu den Efreet, durch seine Feuerwand hindurch und direkt vor die Magier. "Schickt die obersten Magier und Lords nach unten zum Fluß - jetzt wird verhandelt, bis ein Frieden gefunden ist ! Und wenn einer von euch oder denen auch nur aufmuckt, werde ich mich ein wenig an ihm austoben !!" Die Efreet brüllten vor Wut auf, doch Aztilan brüllte noch lauter und schnellte vor, packte einen der niederen Magier und riß ihm mit den langen Fängen die Kehle heraus, ehe er die Leiche zur Seite warf und die anderen Efreet mit blutüberströmten Kinn und Hals zurück in die Reihen brüllte. Der Nagamischling mußte noch zwei weitere Efreetkrieger töten, ehe sie endlich kapierten und die Magier die Fürsten dazu überredeten, daß sie zum Wasser gehen und verhandeln sollten. Doch Aztilan ließ sie dabei nicht allein - er ging hinter ihnen und hielt seinen Kampfspeer in Reichweite der Nacken und Rücken, denn er traute ihnen nicht einmal so weit, wie er sie anspucken konnte. #Sie werden verhandeln - oder ich töte sie, Nisstaes ... und das wissen sie.#

Nisstaes war sich der Sache nicht ganz so sicher wie Aztilan. Zu Verhandlungen gezwungen werden, geschah immer wieder. Doch ständig um das eigene Leben fürchten, empfand Nisstaes als hinderlich. Ganz gegensätzlich zu Aztilans Auslegung.


Nisstaes wischte sich über die Lippen und verhinderte, dass man ihm das flüchtige Lächeln ansah, dass sich auf den Gedanken: Feuer und Wasser eben!' begründete. Die beiden Rassen waren von Grund auf verschieden, im Denken und Handeln so gegensätzlich, wie es nur sein konnte.

Das würde zu sehr langen Verhandlungen führen und sicher nur schwerlich Umsetzung in der Praxis führen.
Da lag ein langer Weg vor ihnen - aber Nisstaes und Aztilan würden dafür sorgen, dass er beschritten werden würde.

Nachdem sich eine Delegation aus den Reihen der Efreets mit Aztilan im Nacken auf dem Weg zum See machte, schloss sich Nisstaes an und folgte ihnen.

Am See angekommen, war es anfänglich noch recht still, dafür war aber eine zum Schneiden dicke Anspannung vorhanden. Turkor und Umbar, einer der Lord der Efreets, kristallisierten sich als Wortführer heraus. Oft kamen Lücken in ihren Sätzen vor. Verbissen zurückgehaltene Feindseligkeiten wurden angesichts der beiden auserwählten Krieger, die drohend hinter ihnen standen, verschluckt.


Es vergingen einige Stunden und der Morgen war nicht mehr fern, bis man sich wenigstens auf einen vorläufigen Waffenstillstand einigte. Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden, zumindest auf ein friedvolles Miteinander, konnten so schnell nicht zum Erfolg führen, das wussten beide Parteien. So wurde sich darauf geeinigt, den Waffenstillstand auf Strafe auszurufen. Beim nächsten Vollmond sollten dann die Bedingungen formuliert sein, zu denen sich die beiden Völker ein Miteinander vorstellen konnten. Dass diese weit davon entfernt sein würden und verhandelt werden musste, war jedem klar. Es brauchte seine Zeit und einen klaren Verstand, bis man alles bedacht hatte, um es bei den Verhandlungen zur Sprache zu bringen. Eine spätere Einigung darüber würde es sicherlich auch noch geben, wenn man sich zwischenzeitlich nicht schon die Köpfe eingeschlagen hatte, weil die gestellten Forderungen doch zu dreist waren.


Aber für den Fall der Fälle standen Aztilan und Nisstaes bereit. Turkor und Umbar wurden als Sprecher für die Verhandlungen festgesetzt, ebenso wurde bestimmt, dass Turkor und Umbar jederzeit Aztilan und Nisstaess über das Fortschreiten der Verhandlungen berichteten, die Umsetzung in den eigenen Reihen, und bei Schwierigkeiten sofort Alarm gaben.


Jede denkbare Sicherung der zukünftigen Verhandlungen wurde bis kurz vor Morgengrauen bestimmt. Längst waren Boten in alle Ecken der Länder ausgeschickt, um den Waffenstillstand zu verkünden. Und auch die Strafe für ein Vergehen.


Nachdem alles gesagt und in die Wege geleitet worden war, löste sich die Versammlung auf, großartige Begeisterung sah Nisstaes in keinem der sich abkehrenden Gesichter. Teilnahmslos sah er den davonziehenden Kriegern der Koituluren nach.


Es war nicht noch einmal zu Handgreiflichkeiten gekommen, keine böswilligen Worte waren geflossen. Jedoch hielt Nisstaes diesen Umstand für ein mittelschweres Wunder. Hätte auch nur ein schiefer Blick jemanden getroffen oder hätte auch nur einer seine Waffe angesehen, dann hätte Aztilan so einige zum Zerpflügen bekommen.
Gedanklich fügte Nisstaes der angeplanten Zeit für die Verhandlungen noch einige weitere Jahre hinzu.
Und wenn sie alle so anstrengend wie dieser erwirkte Waffenstillstand werden würden, dann hatte Nisstaes schneller weißes Haar und Falten, als es ihm lieb sein konnte.


Nisstaes verschränkte die Arme vor der Brust, so dass sich seine Handflächen auf seine Oberarme legten.
Er fühlte sich erschöpft und hinter seinen Schläfen pochte dumpf ein leiser Schmerz ... lange schon hatte er sich körperlich und geistig nicht so ausgelaugt gefühlt, wie im Moment. Die heiße Quelle in seiner Unterkunft war lockender denn je.

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