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Roran und Aurel 01
 

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Aurel stöhnte leise und verzweifelt auf und ließ den Kopf in den Nacken kippen. Sei Rücken schmerzte, seine Hände konnte er fast gar nicht mehr fühlen, weil die festen Stricke ihm die Blutzufuhr abschnitten und allmählich fing die kochende Mittagshitze an, ihm gehörig auf den Geist zu gehen ! Was, Bitteschön, hatte er verbrochen, um hier zu enden – und vor allem ausgerechnet so ! So schlimm war er nun auch wieder nicht, auch wenn ihm auf den ersten Gedanken durchaus viele Leute einfielen, die durchaus der Meinung sein könnten, er wäre die schlimmste Plage, die die Götter auf das Angesicht des Planeten gesetzt hatten. Aber er teilte grundsätzlich nicht die Auffassung von anderen Leuten.

Und nur, weil ihn irgend Jemand nicht leiden konnte – was für ihn absolut unbegründet war – stand er nun hier. Festgebunden an einem langen, schlanken Baumstamm am Rande einer Felswand, zappelnd, sich die Hände aufschürfend und zu allem noch nicht einmal eines Prinzen würdig zurechtgemacht ! Seine kinnlangen, leicht gewellten Haare, die in einem sanften Kastanienbraun schimmerten, hingen ihm verklebt in die blasse Stirn und in die hellgrünen Augen, die unter dichten, dunklen Brauen hervorfunkelten. Sein Damastgewand hatte er zwar noch an, aber er war sich sicher, dass es vor lauter Schweiß schon abstoßend dreckig und verdorben war. Es war Sommer und es war die größte Mittagshitze und er stand hier und wartete. Wartete ! Noch nie hatte es Jemand gewagt, ihn – den zweiten Sohn des Königs – warten zu lassen ! Und nun stand er hier, mit verspanntem Rücken, denn natürlich hatte Niemand daran gedacht, es ihm mit einem Kissen wenigstens einigermaßen bequem zu machen und wartete auf seine Bestimmung, die ihn hierher geführt hatte. – Er würde die Vorspeise für den Drachen sein, der seit geraumer Zeit schon die Felder des Dorfes verwüstete. Das war ja nicht das Schlimme. Ein paar Bauern mehr oder weniger hatten ihn und den König noch nie gestört. Aber nun hatte es besagter Drache wirklich gewagt, das königliche Schloss zu bedrohen und natürlich hatte die königliche Hoheit, die gleichzeitig auch sein geliebter Vater war, einen Plan gefasst, wie das drohende Unheil noch abzuwenden sei. Und da natürlich nur allzu bekannt war, womit man Drachen besänftigen konnte, war dieser wunderbare, wunderbare Plan entstanden ! Der ihn ein wenig mehr betraf, als Aurel beabsichtigt hatte !! Denn da der König keine Töchter hatte, die man ohne Gedanken hätte opfern können, musste eine andere Lösung gefunden werden und was bot sich da besser an, als den zweiten und damit politisch absolut unwichtigen Sohn aus dem Haus zu schaffen und dabei gleich noch heldenhaft das Land vor einer übermächtigen Bedrohung zu erretten ?!

Eine rhetorische Frage, die er sich inzwischen mindestens einmal zu viel gestellt hatte. Er war doch viel zu schön zum Sterben ! Gerade einmal neunzehn und noch so verdammt jung ! Er hatte noch so viele exemplarische Taten zu vollbringen ! Er musste doch noch ein paar Bauern exekutieren lassen ! Das war wichtig ! Und nun – als ob die eigentliche Tatsache, das er geopfert werden sollte, nicht schon schlimm genug war – wartete er hier auch schon seit Sonnenaufgang ! Er ! Wartete ! Nicht einmal das konnte dieser Drache !

"Friss mich schon, sonst gehe ich wieder !", brüllte er in die Sonne und ließ erschöpft die Lider zudriften. Was auch immer ihn erwarten sollte – wenn er hier noch lange ausharren musste, würde er es nicht mehr erleben können.

Roran indes hatte gut versteckt im Schatten der Felsen die ganze Szenerie beobachtet ... wie ihm die kleinen Menschlein den Prinzen angebunden hatten und immer wieder darum baten, daß er das Schloß und die Dörfer verschonen solle. Zuerst wollte er den Prinzen schon holen, sobald die anderen Menschlein gegangen waren, doch dann hatte es ihm Spaß bereitet, diesem zuzusehen .... völlig hilflos und ziemlich wütend, doch scheinbar ohne auch nur die geringste Ahnung, was ihn erwarten könnte. Mit leisem Genuß bemerkte Roran, wie der Schweiß, den die brennende Sonne fließen ließ, dem schlanken Prinzen das Gesicht herabrann und auch dessen Kleidung tränkte – doch erst, als die Mittagshitze überschritten war, entschloß sich Roran, dieses Schauspiel zu beenden und stand auf, ein wenig überlegend, wie er dem Menschlein gegenübertreten sollte. Fressen konnte er ihn noch immer, doch vielleicht wäre er auch amüsant – mit einem kurzen Nicken wandelte er sich in die kleinere Menschform, die er hier als Tarnung benutzte und seufzte innerlich bei dem Anblick der so ungewohnt hellen, sonnengebräunten Haut und der schwarzen Haare – zog sich jedoch dann eine der schwarzen Lederhosen an und schlüpfte auch in die schwarzen Lederstiefel, die er als Söldner immer trug, um die langen Krallen seiner Zehen zu verbergen. Mit einem leisen Murren ließ der junge Blitzdrache auch seine Fingerkrallen schrumpfen, bis sie fast den Menschennägeln glichen – schnappte sich dann einen der langen Dolche, die an der Felswand hingen und trat in die Sonne, kam lautlos den Weg herab und von Hinten an den Prinzen heran, der noch immer damit beschäftigt war, solchen Unsinn zu plärren. "Du bist ein Idiot, Kleiner .... wie solltest du wieder gehen können, wenn du gefesselt bist ? Und so mager wie du bist, würdest du nicht mal schmecken .... oder vielleicht doch, sehen wir mal." Dunkel in dessen Nacken sprechend, atmete der junge Blitzdrache dessen Geruch ein – zerschnitt dessen Fesseln und packte ihn sich, warf ihn über seine Schulter, trug ihn in die von außen nicht sichtbare, zwischen den Felsen verborgene Höhle und warf ihn auf eines der Felle, die dort herumlagen. "Zieh dich aus, Kleiner – ich will sehen, was unter diesem Stofffetzen ist. Und ich rate dir, schnell zu machen, meine Geduld ist nicht sehr groß." Um seine Worte noch ein wenig zu bekräftigen, lächelte Roran hart auf – wohlwissend, daß man so seine langen Reißzähne sehen konnte.

Zuerst hatte sich Aurel nur fürchterlich erschrocken. Dann hatte sich ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihm ausgebreitet, doch noch gerettet zu werden, der sich aber sofort in blanke Panik gewandelt hatte, als er auf einmal ergriffen, angehoben und in der Höhle wieder abgesetzt worden war. Zitternd kroch er ein automatisch ein paar Schritte zurück und krallte die klammen Finger in das weiche Fell auf dem Boden. Sein Pulsschlag raste durch seinen ganzen Körper und das hatte nicht unmaßgeblich mit den scharfen Zähnen zu tun, die leicht zwischen den Lippen seines "Retters" hervorblitzten. Wenigstens eines war sicher. Das war nicht der Drache. Drachen waren eindeutig größer und seinen Informationen nach mussten sie auch so etwas wie einen Schwanz, Krallen und zumindest Flügel haben, um sich Drache nennen zu dürfen. All das konnte er bei dem seltsamen Mann nicht entdecken, aber ob das nun positiv oder negativ war, konnte er nicht sagen. Das wurde ihm spätestens bei dessen Worten und dem wilden Funkeln der Augen klar, das ihn reflexartig noch ein Stück weichen ließ.

"Was meint ihr damit ?", presste er zwischen bebenden Lippen hervor und bemühte sich, seine Stimme nicht allzu offensichtlich zittern zu lassen. Gehetzt ließ er seinen Blick über die riesigen, meterhohen Wände rasen, suchte nach einem Ausgang, doch Alles, was er erblickte, waren überdimensionale Waffen. Viel zu schwer und zu wuchtig für einen Menschen, hingen sie zwischen den großen Fellen. Ob diese noch einen Ausgang verbergen könnten, war Aurel nicht bekannt und da der, durch den sie gekommen waren, immer noch von dem seltsamen Mann versperrt wurde, war ihm jegliche Fluchtmöglichkeit abgeschnitten. Dass er nun auch noch die Schädel an den Wänden erblickte, half seinem schon heftig beschleunigten Herzschlag auch nicht unbedingt. Sie stammten eindeutig nicht von menschlichen Wesen und auch, wenn ihn das etwas hätte beruhigen müssen, tat es das nicht. Vielmehr krabbelte er noch ein Stück nach hinten – die Augen immer noch voller tauber Furcht auf den Mann gerichtet, der auch noch größer als er gewesen wäre, wenn Aurel gestanden hätte. Sein Rücken stieß an etwas Hartes und ohne sich bewusst zu sein, was es war, zog er sich daran hinauf, klammerte seine Hände in das weiche Fell, was darauf ausgebreitet zu sein schien und schob seinen Körper darauf.

"Du bist ein seltsames Futter, Kleiner ... ein sehr seltsames. Du hast Glück, daß ich neugierig bin – ich sagte ausziehen, verstanden ?! Zumindest bist du schon von selbst dorthin, wo ich dich haben will." Mit den Worten zog sich der junge Riese seine Stiefel aus und warf sie beiseite – legte den Dolch allerdings mit mehr Vorsicht auf einen der steinernen Tische und kam zu seinem Bett, packte die edle Kleidung des Prinzen und riß sie ihm mit seinen Krallen vom Leib, sie schließlich noch ein wenig mehr wachsen lassend, als der Jüngling nur noch in Stiefeln und Lendenschurz vor ihm lag. Dann packte Roran auch noch die Stiefel und warf sie beiseite, mit den scharfen, leicht heißen Spitze seiner Krallen und der heißen Haut seiner Hände über das zarte Fleisch des Prinzen streichend – beugte sich zu ihm und schnupperte an der Halsbeuge, knabberte ein wenig an der mehr als nur verletzlichen Haut und leckte die vereinzelt hervorperlenden Blutstropfen genießend daran herab. "Du schmeckst gut, Kleiner ... nach mehr."

"Lass mich sofort los !", schrie Aurel und stieß den Fremden geschockt von sich. Dessen Haut war gegen jedes existierende Naturgesetz ungewöhnlich heiß gewesen. Doch das war es nicht einmal. So von einem Mann berührt zu werden ! Überhaupt von einem Menschen berührt zu werden, erfüllte ihn mit zunehmender Panik.

Hastig krabbelte er ein Stück zurück und setzte seinen gewohnt trotzigen Gesichtsausdruck wieder auf.

"Friss mich schon, wenn du willst, Drache !" Er musste es sein. Die langen, blauen Krallen, die einfach in Sekundenschnelle an den langen Fingern gewachsen waren, waren Beweis genug.

"Was auch immer du gerade von mir willst, ich weigere mich, es dir zu geben ! Ich bin doch sowieso nur deine Vorspeise, also was würde es ändern, wenn ich es täte – was auch immer ich tun soll !" Ja, was sollte er eigentlich tun ? Er hatte davon gehört. Andeutungsweise. Nicht unbedingt ausführlich, aber die Vorstellung, einen anderen Körper zu berühren, erfüllte ihn mit Ekel. Sein Hals schmerzte und die kalte Luft in der Höhle ließ die kleinen Wunden brennen, obwohl sie nicht tief waren und schnell wieder heilen würden. Er fühlte sich unangenehm nackt, was ja auch fast den Tatsachen entsprach. Ein Gefühl, was er verabscheute – fast noch mehr als die Berührungen – denn in dem Moment, in dem er nackt war, war er hilflos, ausgeliefert und servierte sich zudem dem Drachen wie auf dem Präsentierteller.

Mit einem leisen Fauchen, das jedoch rasch lauter wurde mit jedem der wütenden Worte des jungen Prinzen, richtete Roran sich auf – wandelte sich dabei in seine normale Menschengestalt, die seine Tarnung mit sechzig Zentimetern noch überragte und sah aus seinen zweieinhalb Metern auf das Menschlein herab, das es wagte, ihm zu widersprechen. Die harten, lilafarbenen Augen verengend, zogen sich auch die lilafarbenen Brauen tief herab und sein Gesicht verfinsterte sich, als er auch die langen, blaulilanen Reißzahnreihen fletschte – dann färbte er auch seine Haut in das Schwarz, das seine Natur war, die blaulilanen Krallentattoos darauf erwachen lassend, während sein zuvor schwarzes Haar sich nun in einen ebensolchen Lilaton färbte, die langen Krallen seiner Finger und Zehen noch länger wurden. "Sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Menschlein – einen schnellen Tod werde ich dir niemals gewähren, solange du ihn dir nicht verdient hast !! Ich bin Heiler, Menschlein .... wenn ich es will, dann fresse ich jeden Tag ein Stückchen von dir und heile dich wieder ! Und wenn ich es will, dann ....." Bei den Worten war der junge Blitzdrache wieder ans Bett gekommen und hatte den jungen Mann gepackt – ihn in die Felle gedrückt und unten gehalten, schnupperte jetzt ein wenig verwundert, ehe er laut fauchte und direkt vor das Gesicht des Prinzen kam, ihn sich betrachtete und nochmals schnupperte. "Bei den ewigen Feuern ... eine Jungfrau. Sie haben mir eine JUNGFRAU geschickt !!! Verflucht ...."

"Was kann ich denn dafür ?", flüsterte Aurel trotzig, dennoch weniger bestimmt, als er vorgehabt hatte. Die Verwandlung des Mannes hatte ihn fast bis auf den Tod erschreckt und jetzt wünschte er sich fast, dass sie diesen wirklich herbeigeführt hätte. Zitternd drückte er sich weiter in die Felle, konnte aber seine Augen nicht von denen des Drachen abwenden. Eine so faszinierende Farbe hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Auch wenn das Äußere des Drachen ihn verschreckte, so stieß es ihn doch nicht wirklich ab und langsam begann sich in ihm der Drang zu erheben, den nächsten Tag noch gesund und mit all seinen Gliedmaßen zu erleben.

"Ich kann doch nichts dafür.", murmelte er leise und besänftigend und drehte den Kopf zur Seite, wich so dem wütenden Blick aus. "Wenn Ihr es wollt, dann fresst mich doch, ich ertrage es. Aber bitte..." Seine Stimme war nur noch als ein leises Hauchen zu verstehen, aber er war sich sicher, dass er bei dem Drachen nicht laut sprechen musste. "Darf ich noch eine Nacht schlafen ? Ich würde gerne die Sonne noch einmal sehen... und.. wenn Ihr es wünscht, entspanne ich eure Muskeln. Ich habe es am Hof gelernt und ich bin gut und ich... bitte tut mir nicht weh."

Es war ja schon fast lächerlich, so eine Forderung zu stellen und auf eine Einwilligung zu hoffen, aber was sollte er anderes tun ? Hatte er denn etwas zu bieten, was den Drachen interessieren konnte ? Plötzlich wurde ihm klar, wie wenig er eigentlich konnte und wie wenig Wert sein Leben hatte. Würde es Jemanden interessieren, wenn er jetzt einfach sterben würde ? Und wenn nicht, was dann ?

Vorsichtig streckte er die Hand aus und fuhr vorsichtig mit den Fingerspitzen die heiße Haut des Drachen, die dunklen Tätowierungen entlang.

Schon bei den ersten Worten wurde das Fauchen des jungen Drachen leiser, versiegte schließlich völlig bei den nachfolgenden ... dann nickte Roran und erhob sich wieder, riß die Reste der Hose von seinem Leib und warf sie unachtsam beiseite, ehe er sich auf sein riesiges Bett legte und auf den jungen Menschen vor ihm blickte. "Wenn du das kannst, Kleiner .... dann tu es, ja ? Gefällt es mir, darfst du die Sonne sehen, das verspreche ich dir." Eine der im Vergleich kleinen, schlanken Hände in seine Pranken nehmend, huschte ein kurzes Lächeln über die Züge des Schwarzhäutigen – dann legte er sich auf den Bauch und ließ ihn wieder los, schloß seine Augen bis auf einen schmalen Spalt und legte den Kopf auf die verschränkten Arme, darauf wartend, daß der junge Prinz mit dem Massieren begann.

Aurel kroch vorsichtig auf dem Bett neben Roran und streckte etwas unschlüssig die Hände nach der schwarzen Haut aus. Langsam begann er die Schulterblätter mit kreisenden Bewegungen zu streicheln, die schnell fester und sicherer wurden, als er merkte, dass ihm die überdurchschnittliche Körpertemperatur nichts anhaben konnte. So weitete er nun seine Bewegungen auf den gesamten Rücken aus, strich mit zarten Händen über die weiche Haut und intensivierte hier und dort, wenn er einen verspannten Knoten zwischen den breiten Schultern erfühlte, massierte ihn vorsichtig weg und setzte seinen Weg über die schwarze Landschaft fort. Langsam verlor er auch die anfängliche Scheu vor dem fremden Körper, denn entgegen seiner Erwartungen fühlte es sich angenehm an, den breiten Rücken mit den ausgeprägten Muskeln zu verwöhnen. Weiter hinab traute er sich nicht, so massierte er nur weiter die Wirbelsäule entlang, schloss entspannt die Augen und ging langsam in ein intensives Kosen über.

Fast sofort, als er die sanften Hände über seinen Rücken streichen fühlte, wurde Roran ruhiger und schloß seine Augen .... fing nach einer Weile sogar an, leise zu schnurren und genoß es sichtlich, rührte sich erst wieder, als der schlanke Jüngling innehielt, da ihm mit fortschreitender Zeit die Kraft ausging. Langsam drehte der junge Drache sich um und betrachtete ihn, ehe er ihn mit seinem rechten Arm zu sich herholte, dicht an seinen breiten Brustkorb – nun seinerseits über den schlanken, doch trainierten Körper neben sich strich, jedoch ohne ihn mit den langen, harten Krallen zu verletzen. "Du kannst das gut, Kleiner ... wie heißt du eigentlich ? Damit ich weiß, wie ich dich rufen soll....." Nun die rauhen, doch ebenso zärtlichen Fingerspitzen über dessen Hals wandern lassend, ließ Roran auch ein wenig Heilmagie erwachen – heilte dessen kleine Wunden von zuvor und betrachtete ihn aus seinen halbgeschlossenen Augen, dabei mit den Krallen das weiche Haar in dessem Nacken kraulend.

"Aurel." Der junge Prinz zitterte leicht, als die Krallen über seinen Nacken glitten. "Ich heiße Aurel." Die Höhle war kalt und gegen seinen Willen suchte er Halt an der warmen und schutzversprechenden Haut des Drachen, sich leicht der kraulenden Bewegung entgegenschmiegend. – Bis ihm etwas auffiel, das eindeutig nicht dem entsprach, was er vorgehabt hatte. Er lag in einer sogar für ihn verständlich eindeutigen Situation auf dem Brustkorb eines Drachen, der damit drohte, ihn aufzufressen – wozu er natürlich auch alles Recht der Welt hatte – und ließ sich von diesem gerade kraulen ! Das war eindeutig etwas, von dem er nicht vorgehabt hatte, daß es passieren sollte. Einmal ganz von der kleinen Bedeutungslosigkeit abgesehen, dass sie Beide nackt waren !

Hastig rutschte er ein Stück zur Seite und rupfte eines der Felle um seinen Körper, um unsinnigerweise das zu verdecken, was der Drache sowieso schon gesehen hatte. Aber es gab ihm ein klein wenig Mut zurück.

"Wie heißt Ihr ?", fragte er schnell, um von seiner erneut aufkeimenden Furcht abzulenken.

"Roran ... doch du wirst mich 'Herr' rufen, Aurel. Du bist nun mein – und ich werde Jeden töten, der versucht, dich mir wegzunehmen. Und das hier ... brauchst du nicht mehr." Mit diesen Worten nahm der junge Drache das Fell auf, mit dem sich Aurel verbarg – breitete es schließlich über sie Beide aus, wisperte ihm noch ein kurzes "Und jetzt schlaf." zu, ehe er seinen schweren, muskulösen Arm um dessen Taille legte und ihn wieder nahe an sich zog, den schlankeren Körper an dem Seinen sichtlich genießend. Schnell fiel der Schwarzhäutige in einen tiefen Schlaf ... zwar noch immer ein Wachschlaf, in dem er jedes Geräusch zu hören schien, sich aber immer beruhigte, ehe er aufwachen konnte, da keine Gefahr drohte.

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Erschrocken schlug Aurel die Augen auf. Er war doch tatsächlich, eingekuschelt in zwei starke, schwere Arme, eingeschlafen! Die Kälte der Höhle und die Wärme des anderen Körpers musste ihm irgendwann den langvermissten Schlaf aufgezwungen haben. Und was es jetzt gewesen war, was ihn geweckt haben mochte, war er nicht in der Lage zu sagen, aber er war ihm auf jeden Fall äußerst dankbar. Einige Sekunden lag er noch still neben dem Anderen, vergewisserte sich, dass dieser nicht mit ihm erwacht war und krabbelte dann langsam aus dem Bett heraus. Es dauerte ihn allein schon einige kraftzehrende Minuten, um sich unter dem schweren Arm hervorzuwinden, was nicht unmaßgeblich damit zu tun hatte, dass er fast jede fünf Sekunden stoppte, erneut den Atem anhielt und auf die gleichmäßigen Züge des Drachen lauschte. Doch schließlich hatte er es geschafft und ließ sich auf dem Boden nieder, nach Atem ringend und sich die feuchten Haare aus der Stirn streichend.

Doch die kleine Pause gönnte er sich nur kurz. Auch, wenn der Drache ja fast schon nett zu ihm gewesen war – es ging hier um sein Leben und das musste er um jeden Preis schützen !

Das fahle Licht, das durch irgendeinen Spalt zu fallen schien, wies ihm den Weg zu dem versteckten Ausgang. Es war fast schon zu leicht. Er stellte es mit einem Stirnrunzeln fest, doch was konnte er jetzt daran ändern ? Der einzige problematische Faktor, der sich ihm noch in den Weg stellte, waren seine nicht mehr vorhandenen Kleider, die zerfetzt auf dem Boden neben ihm lagen. Er schenkte ihnen einen wehmütigen Blick, bevor er sich nach etwas umsah, dass man als Bekleidung benutzen konnte. Seine äußerst erfolglose Suche beendete er damit, sich erneut geschafft auf ein Fell sinken zu lassen – und dieses brachte ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Gut, es war nicht der Luxus, den er gewöhnt war, aber es war immerhin warm und einigermaßen bedeckend.

Schnell schlang er es sich um den zitternden Körper, warf noch einen letzten Blick auf den schlafenden Drachen und sauste auf Zehenspitzen aus der Höhle hinaus, geradewegs in den anliegenden Wald, wo er sich atemlos auf einen Stein fallen ließ und erschöpft die Augen schloss.

Just in diesem Augenblick war ein leises Knacken hinter dem jungen Prinzen zu hören ... gefolgt von dem dreckigen Lachen eines Mannes, das von zwei Weiteren noch erwidert wurde. "Na, was haben wir denn da, Boß, guck mal ... ein kleines, nacktes Bürschchen, das ein Fell geklaut hat. Frischfleisch für unser Lager, Hm ?" Erneut auflachend, packte der grobschlächtige Anführer der Räuber den jungen Prinzen und warf ihn auf den Boden, riß ihm das Fell weg und nickte seinen beiden Kumpanen zu – augenblicklich gehorchten diese und flankierten den am Boden Liegenden, verstellten so jegliche Fluchtmöglichkeit, die Aurel noch bleiben mochte. "Na seht doch mal an ... weiche, helle Haut, keine Narben oder Schwielen – das muß dieser Prinz sein, der Gestern geopfert werden sollte. Zu schade, daß wir zu spät kamen, er hatte bestimmt noch Wertsachen bei sich – und es ist ein so herrlich einträgliches Geschäft, die Opfer zu plündern, damit der Drache noch wütender wird und die Leute noch mehr opfern." Dem dreckigen Lachen eines seiner Kumpanen nur ein breites Grinsen erwidernd, beugte der Hauptmann sich über Aurel und packte ihn bei den Haaren – betrachtete ihn sich genau und grinste noch breiter, ehe er noch ein "Das Drachenliebchen ist sogar noch Jungfrau, wie es scheint – kein Blut zu sehen. Hah, das Lager wird johlen, wenn wir dieses schöne Frischfleisch bringen !" nachsetzte und der stinkende Atem des ungewaschenen Mannes dabei ungehindert in das Gesicht des jungen Prinzen wehte.

"Loslassen !", giftete Aurel zurück und spuckte dem Mann geradewegs ins Gesicht. "Ich werde Euch hinrichten lassen !" Dann drehte er den Blick weg und starrte kalt an dem Mann vorbei. "Und gebt mir etwas zum Anziehen, ich friere !" Was sollte er denn Angst vor denen haben ? Ein Drache war da etwas Anderes, aber das waren nur einfache Menschen, ihm vollkommen untergeben. Von dem Dreck, den er normalerweise hinrichten ließ, würde er sich doch keine Angst einjagen lassen ! "Ich gebe Euch einen Rat.", begann er spitz und lächelte den Mann kalt an. "Ihr bringt mich ins Schloss zurück und ich sehe davon ab, Euch auf der Stelle Euer kleines, mieses Leben abzuerkennen ! Was Ihr gerade begeht, ist Hochverrat und der wird nicht nur wie eine Lappalie bestraft !"

Zuerst sahen die drei Männer ein wenig verdutzt auf den eitlen Gecken, der aus dem Dreck heraus so frech war – dann schlug ihm der Hauptmann seine Faust mit voller Wucht ins Gesicht, noch ein zweites Mal nach, so daß die Nase des Prinzen brach und warf ihn zurück in den Dreck, nun mit seinem Stiefel auf dessen Hand tretend, so daß sie hörbar unter dem Absatz zu brechen begann. "Dein Vater hat deinen Tod schon gefeiert, Prinzchen – du bist nur ein wertloses Stück Scheiße, das wir benutzen und foltern können, wie es UNS paßt, verstanden ?!!" Die beiden Anderen lachten nur laut auf, als ihr Hauptmann seine Kraft bewies – dann stand dieser auf und nickte nur kurz auf Aurel, spuckte auf ihn und betrachtete, wie die zwei Handlanger ihn nun zusammenschlugen.

Vor Aurels Augen rasten bunte Punkte auf und ab, schwirrten und tanzten unkontrolliert hin und her, bevor er seinen eigenen, gellenden Schrei durch seine Kehle jagen spürte, ihm schließlich nachgab und sich der Schwärze ergab, die ihn für einen kurzen Moment an sich riss. Doch anstatt ihm die barmherzige Ohnmacht zu geben, nach der er sich sehnte, ließ sie ihn sofort wieder los, schickte den Schmerz unerträglich scharf durch sein Fleisch und entlockte ihm einen weiteren Schrei, der durch den Wald gellte.

Und dann, endlich – er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, wie viele Schläge er ertragen hatte – senkte sich ein schwarzes Tuch über seinen Geist und ließ ihn das Bewusstsein verlieren.

Fast im selben Moment, als der erste Schrei erklang, wachte Roran aus seinem tiefen Schlaf – stutzte, da er sein neues Opfer nicht sehen konnte und fuhr bei einem weiteren Schrei auf, warf den Kopf in den Nacken und brüllte laut und wütend auf, daß die Wände seiner Höhle bebten. Erst dann griff er sich seinen Lendenschurz, der an der Seite hing und legte ihn an, nahm sich einen der großen Kriegsspeere von der Wand – lief nach Draußen und den immer wieder aufgellenden Schreien nach, erneut bei dem Anblick aufbrüllend, der sich ihm bot. Die drei Räuber indes hatten auf das erste Brüllen nicht recht reagiert, wohl aber auf das Zweite – wichen mit schreckensbleichen Gesichtern vor dem riesigen, schwarzhäutigen Krieger zurück, dessen Gestalt mit blauen, blitzdurchzuckten Flammen umhüllt war und nun die Lippen über die langen, messerscharfen Reißzähne zurückzog. Mit vor Wut ebenso flammenden Augen warf der junge Drache seinen Speer und spießte so den Hauptmann an den Baum, der hinter diesem stand – kam blitzschnell heran und zerfetzte mit seinen langen Krallen den Brustkorb des einen Räubers, ehe er den gellend aufschreienden Zweiten nahm, ihm einfach den Kopf abbiß, kurz kaute und verschlang. Den Rest der Leiche einfach wegwerfend, beugte sich Roran zu dem verletzten Prinzen und knurrte leise auf, ehe er ihn behutsam auf seinen Arm nahm – den Kriegsspeer aus dem inzwischen ebenso toten Hauptmann zog und zurück in seine Höhle lief, Aurel dort auf das Bett legte und den Speer einfach beiseitewarf. "Aurel ?! Verdammt, Kleiner ...." Leise, besorgte Worte – dann ließ der junge Drache einfach seine Heilmagie fließen und heilte die gebochenen Knochen, angerissenen Organe, zögerte schließlich ... ließ seine Magie erneut erwachen und begann, den schlanken Prinzen zu verändern, die natürliche Selbstheilung um ein vieles zu verstärken, ebenso wie er dessen Altern völlig stoppte und ihm die Fähigkeit gab, seine Gedanken empfangen zu können. Erst, als dies getan ist, ließ Roran die Magie wieder versiegen ... strich mehr als nur zärtlich durch das Haar Aurels und lächelte unwillkürlich dabei, als er leise zu ihm wisperte. "Wach auf, Aurel – du bist in Sicherheit, wieder bei mir."

Als Aurel die Augen aufschlug, sah er erst überhaupt nichts. Ein seltsames Gefühl hatte sich in ihm ausgebreitet. Ein Gefühl der Wärme, das er nicht zuordnen konnte. War er tot ? Er müsste es... und langsam kamen auch wieder die schemenhaften Erinnerungen zurück, überfluteten ihn plötzlich mit einem Mal, dass er erschrocken die Augen aufriss, direkt in die des Drachen starrte. Eine Träne löste sich aus den grünen Augen, als er sich in dessen Arme warf, sich zitternd an die warme Haut klammerte, das Blut an dessen Mund und Brust nicht einmal bemerkend, und seinen Kopf in dessen Halsbeuge presste.

"Ich habe Angst.", wisperte er leise und krallte die Fingernägel in die heiße Haut. Jegliche Scheu war einfach verschwunden. Er wunderte sich noch nicht einmal, dass er wieder in der Höhle war. Nicht einmal darüber, dass er keinen Schmerz fühlte, dass der Drache ihn nicht aus Rache für seine Flucht zerfleischte. Er wunderte sich gar nicht mehr. Einzig und allein das warme Gefühl dominierte seinen Körper – und ob es nun aus von dem Drachen kommen sollte oder aus seinem Inneren, war ihm egal. Er wollte nur noch schlafen. Und gerade hier, gerade jetzt fühlte er sich sicher.

Aurel zärtlich in seine Arme nehmend, strich ihm der junge Drache sanft über die Haare und hielt ihn bei sich, leise und beruhigend dabei schnurrend ... hauchte ihm einen zärtlichen Kuß in den Nacken und schmuste mit seiner Wange über dessen weiche, warme Haut, ehe er behutsam und leise zu ihm sprach. "Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Aurel ... solange du bei mir bleibst, wird dir Niemand mehr was tun, das schwöre ich dir. Ich zerfleische Jeden, der auch nur versucht, dir ein Haar zu krümmen, hörst du ? Du bist mein ... und das wirst du auch bleiben. Du wirst bei mir bleiben, mein Edelstein, ich habe dafür gesorgt, daß du es kannst. Ich habe dich geheilt und dich verändert – dein Körper wird sich nun selbst heilen können und du wirst nicht mehr altern und sterben, damit du bei mir bleiben kannst. Und damit ein Jeder sehen kann, daß du mein bist, werde ich dir meinen Schmuck geben." Bei diesen Worten löste sich der Schwarzhäutige wieder und sah dem Schlankeren in die hübschen Züge – öffnete einen Riß neben sich und holte aus dem Leuchten eine kleine Truhe heraus, ließ das Leuchten wieder erlöschen und stellte die Truhe neben sie, öffnete sie und nahm daraus eine goldfarbene Kette feinster Schmiedekunst, in deren filigrane Glieder grüne Diamanten von der Farbe frischer Knospen gefaßt waren und legte sie Aurel um den Hals, verband das gedanklich geprägte Metall mit einem Gedanken und nahm weitere Schmuckstücke gleicher Machart heraus, Oberarmbänder und Armbänder, Reifen für die Oberschenkel und die Fesseln, welche er ihm ebenso anlegte, letztlich die Truhe wieder beiseitestellend. "Du bist wunderschön, mein Edelstein ... wunderschön, würdig, meinen Schmuck zu tragen. Und mein."

Aurel starrte verblüfft auf die feinen Schmuckstücke, die aussahen, als würden sie bei der kleinsten Bewegung reißen, aber so stabil waren, wie er noch kein Material erlebt hatte. Etwas unsicher tippte er auf die großen Edelsteine, fuhr leicht mit dem Finger darüber, bevor er seinen Kopf erneut zu Roran drehte, diesmal sichtlich ruhiger und gefasster. "Ich kann nicht sterben ?", fragte er verwundert und legte den Kopf schief. "Und ich kann mich selbst heilen ? Einfach, wenn ich daran denke ? Heißt dass, ich werde nicht gefressen ? Warum ?"

Langsam wich er ein Stück von dem Drachen zurück, musterte ihn skeptisch und mit ein wenig Misstrauen in den grünen Augen. Er spürte die Macht, die in ihm lag; er zweifelte nicht an der Wahrheit der Worte seines Meisters. Und doch... "Was muss ich dafür tun ? So ein Geschenk ist sicher nicht umsonst ! Ich werde weder dienen, noch etwas tun, was ich nicht will. – Und ich brauche Kleidung.", fügte er noch hinzu, als er die Kälte spürte, die sich langsam wieder um seinen nackten Leib legte. "Die Höhle ist kühl, ich will mir nicht den Tod holen." Mit einem kleinen Lächeln, das sich etwas ungewohnt auf seinen Lippen ausbreitete, korrigierte er sich selbst. "Oder zumindest keine Erkältung. – Oder kann ich die jetzt auch heilen ?"

Roran betrachtete sich den jungen Menschen vor sich und grinste .... schüttelte dann den Kopf und fing an zu lachen, ehrlich erfreut und wohlwollend. Erst nach einer Weile hatte er sich beruhigt ... nahm nun dessen Hand und ritzte kurz mit der Kralle in dessen Fleisch, nickte, als die Wunde sich sofort wieder schloß und sichtbar verheilte. "Nein, Aurel ... dein Körper tut es von selbst, wie auch schon zuvor, nur schneller und besser. Du brauchst nicht daran 'denken', das geschieht von selbst. Und du bekommst keine Krankheiten mehr, ebenso wie du nicht mehr alterst. Es ist nötig für dich, damit du bei mir sein kannst – später, wenn du dich bewährt hast, gebe ich dir vielleicht auch eine Resistenz gegen mein Feuer und meine Blitze, aber das muß ich erst sehen. Und was du dafür tun mußt, ist einfach, mein Edelstein – du wirst mir dienen, doch nicht so, wie du es meinst. Sklaven habe ich genug, kann mir jederzeit wieder welche holen ... was ich möchte, ist dich als meinen Gespielen, Aurel. Ich möchte, daß du mich mit deinen Händen verwöhnst, mit deinem Körper für mich da bist – deine Stimme hören und dich an mir fühlen, deine Treue und Zuneigung. Kleidung wirst du nur brauchen, wenn du mich zu Geschäftsverhandlungen oder Besuchen begleitest, jedoch nicht in dieser Höhle oder meinem Heim – und wegen der Kälte, das ist schnell gelöst, mein Edelstein." Auf einen Wink des jungen Drachen flammten die überall in dem Stein ausgearbeiteten Steinschalen auf, brannten in dem blauen Feuer, das Roran beherrschte – erwärmten die Höhle schnell, ein leises, behagliches Schnurren in der Kehle des jungen Drachen erwachen lassend, ehe er aufstand und seinen Lendenschurz ablegte, ihn beiseitewarf und sich selbst in seinem Feuer von dem Blut und dem Dreck säuberte. Dann öffnete er wieder einen Riß neben sich und holte eine große Platte smaragdgrünen Fleisches und ein kleines Fäßchen heraus, kam wieder zum Bett zurück – betrachtete sich Aurel und nickte kurz, ehe seine Heilmagie erneut in seiner Hand erwachte, der junge Drache den Menschen berührte, um ihn erneut ein wenig zu verändern. Schnell ließ er dessen Eckzähne ein wenig wachsen und veränderte auch dessen Nägel zu leichten Krallen, änderte ein wenig den Stoffwechsel – ließ die Magie dann wieder versiegen und nickte auf das Fleisch, ehe er sich selbst ein Stück nahm und es gierig verschlang, darauf wartend, daß auch sein Gespiele sich bediente, um seinen Hunger zu stillen.

"Was... ist das ?" Aurel beäugte das grüne Fleisch äußerst skeptisch und strich dabei unbewusst über die verheilte Wunde an seiner Hand. Es fühlte sich äußerst seltsam an. Gut, nicht äußerst seltsam, einfach unglaublich ! Mit hochgezogenen Augenbrauen, begutachtete er, wie Roran das Stück Fleisch verschlang, dann griff auch er mit spitzen Fingern zu. Bewusst erst einmal daran schnuppernd, leckte er kurz mit der Zunge darüber – und einen Moment später kaute er mit vollen Backen. "Mh ! Dasch ischt gut !", brachte er gerade noch verständlich heraus, bevor er schon mit der anderen Hand zum nächsten Stück griff, es ebenso schnell vertilgte, wie das Erste und erst aufhörte, als der Teller vollends geleert war und er – wie gut, er konnte es nicht wirklich beschreiben, das Fleisch auch schmecken sollte – wirklich nichts mehr herunterbekommen hätte.

Vollgefressen und äußerst zufrieden, ließ sich Aurel zurückfallen, gähnte herzhaft, und ruckelte an den ungewohnten Reifen. Dann durchblitzten einen Lidschlag ein kleiner Schalk die grünen Augen und er setzte sich ruckartig wieder auf, verschränkte die Hände in den Hüften und senkte das Haupt zu einem vorwurfsvollen Blick. "Allerdings – Wenn ich hier einziehen soll, wird sich so Einiges ändern. Und da ich ja nicht mehr sterben kann, meine Verletzungen innerhalb ich weiß nicht, wie kurzer Zeit heilen, kann ich auch getrost meine Forderungen stellen. – Ich diene nicht, wie schon gesagt ! Und ich werde auch nicht irgendwelche Schweinereien machen, nur weil Ihr es wollt. Meinen Körper fasst nur Jemand an, der es auch erlaubt bekommt und dieses Privileg muss man sich erst einmal verdienen. Ich bin wählerisch ! Und – die kleinere Form von Euch gefiel mir erheblich besser."

Damit lehnte er sich erneut zurück, ließ die Lider auf Halbmast driften und musterte des Drachen erwartungsvoll. "Nun ? Wenn ich jetzt so mächtig bin, muss ich mir nichts bieten lassen ! Auch nicht von Euch ! Ich kann jederzeit wieder gehen und mein Königreich übernehmen !"

Roran indes hatte sich ebenso an dem Fleisch gütlich getan und trank das Fäßchen nun in einem Zug aus – rülpste danach herzhaft, ehe er es samt der leeren Platte durch einen kleine Riß warf, den er auch sofort wieder verlöschen ließ. Dann beugte er sich über den jungen Menschen und fauchte leise .... knabberte kurz an dessen Hals und lachte schließlich, ehe er wieder ernst wurde und seine Augen sacht zu brennen begannen. "Hör mir gut zu, mein Edelstein – ich habe dich verändert, damit ich dich nicht sofort töte, wenn ich ein wenig mehr meiner eigentlichen Kraft ausspiele oder etwas leidenschaftlicher werde. Alles, was ich dir gab, ist die Fähigkeit, bei mir leben zu können. Natürlich gibt es dir eine gewisse Überlegenheit gegenüber diesen schwachen Menschlein – aber du gehörst mir und ich bestimme, was du darfst. Und wenn ich es will, dann fasse ich dich an, wie und wo ich will, verstanden ? Und du gehst nur, wenn ich es dir erlaube – und auch nur dorthin, wohin ich dir erlaube, zu gehen. Ich mag ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein und Stolz, doch reize mich nicht ... ich kann auch anders sein. Und ich werde so bleiben, wie ich es will – daß ich in dieser Form bleibe, ist schon ein Zugeständnis an dich, ich rate dir, zwinge mich nicht dazu, meine wahre Gestalt anzunehmen !"

Bei den letzten Worten nun doch ein wenig lauter werdend, erwachte auch ein leises Knurren in seiner Kehle – wandelte sich nur langsam wieder in das weiche Schnurren, als er an Aurel schnupperte und sanft mit den Lippen über dessen Hals und den Schmuck daran strich.

"Ist ja schon gut, ist ja schon gut.", murrte der Prinz leise, doch ein wenig eingeschüchtert, und entzog sich ein wenig Rorans Berührungen. "Habs doch nicht so gemeint.", fügte er ebenso leise noch an und drehte den Kopf ein wenig. Er konnte sich immer noch nicht an die exotische Gestalt des Anderen gewöhnen und wenn diese noch nicht einmal dessen wahre war.... Wie mochte sein Drache wohl wirklich aussehen ? Dennoch – wohl hatte er bemerkt, dass dieser zärtlicher zu ihm war, als er eigentlich in seiner Position hätte sein müssen. Besonders für die Stellen, an denen die Reifen seinen Körper zierten, verwendete er viel Zuneigung. Vielleicht konnte er diesen Faible einmal zu seinem Vorteil benutzen...

"Und das mit dem Anfassen...", nuschelte er leise und undeutlich heraus. "Ich kann das nicht. Ich mag es nicht. Noch nie hat mich Jemand so berührt, wie Ihr und es ist seltsam. Ich kann damit nicht umgehen, ich kenne keine körperlichen Gefühle. Vielleicht solltet Ihr mich doch eintauschen. Ich kann Euch nicht das bieten, was Ihr erwartet. Auch wenn ich es wollen würde..." Schämte er sich auf einmal für seine Unschuld ? Die letzten Worte kamen Aurel doch etwas seltsam vor, nachdem er sie gesprochen hatte. Würde er so etwas tun, wenn Roran es von ihm verlangte ? Er mochte sich ja noch nicht einmal vorstellen, was das sein konnte. Sicher tat es weh und war unangenehm. Warum sonst schrien die Menschen immer dabei ?! Ohne es selbst zu merken, sprach er auch die letzten Gedanken aus und setzte sich dann mit einem beklemmten Gefühl in der Magengegend auf das große Bett, zog die Felle um sich zusammen und bedeckte seinen nackten Leib.

Ihm ein wenig verwundert zuhörend, huschte ein leises Lächeln über die Züge des Großen, wurde noch ein wenig tiefer bei den leise gewisperten Gedanken ... dann beugte er sich wieder vor und küßte ihn sanft, wisperte ein leises "Du wirst merken, daß das nicht so sein muß ....." zu ihm und richtete sich wieder ein wenig auf, um ihm die Felle wegzuziehen und sich neben ihn zu legen. Ohne weiter zu zögern, berührte er mit seiner großen Hand die Männlichkeit Aurels und streichelte sie sanft ... legte den freien, linken Arm um die Schultern des Prinzen und neigte sich dabei völlig herab, leckte genießend über die Eichel des Menschen und schließlich über dessen gesamte, erwachende Erregung, sie schließlich völlig in seinen Mund bringend, ohne ihn jedoch zu verletzen, genießend daran saugend.

Aurels Kopf kippte mit einem Stöhnen in den Nacken und seine Muskeln krampften sich ruckartig zusammen, als er Rorans leicht rauhe Zunge an sich spürte. Schwer atmend klammerte er sich an den linken Arm des Drachen, den dieser um ihn geschlungen hatte, spürte die harten Muskeln unter der straffen, schwarzen Haut und seufzte schwach auf, als die Berührungen intensiver wurden. Er wusste nicht, wie lange er schon auf dem Rücken lag, durch den schweren Arm gehindert, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Vor seinem inneren Augen begannen sich Farben zu drehen, ihm wurde schwindlig, ein seltsames Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus und ließ ihn laut aufstöhnen, bevor sich mit einem Mal die ungeheure Spannung, die sich in ihm aufgebaut hatte, entlud und er sich heiß in Rorans Mund ergoss.

Keuchend ließ er sich zurückfallen, schloss die für einen Augenblick weit aufgerissenen Augen, seine ganze Wahrnehmung auf das bebende Gefühl in seinem Unterleib konzentrierend. "Das... das...", hauchte er atemlos und rang schwer nach Luft. Die Fingernägel hatte er immer noch in Rorans Arm verkrampft, erzitterte unkontrolliert unter dem kühlen Wind, der über seine schweißnasse Haut blies. "Das war... das war... Was war das ?"

Mit einem mehr als nur genießenden Schnurren hatte der junge Drache den Samen aufgefangen und leckte noch die Männlichkeit Aurels sauber ... sah dann wieder hoch und lächelte leise, küßte ihn zärtlich und legte sich zu ihm, ihn an seinem heißen Körper bergend, ehe er leise zu ihm wisperte. "Das, was du so fürchtest, mein Edelstein ... nicht alle Schreie, die aus den Fellen klingen, kommen aus Schmerz – manche werden auch aus Lust geboren. Das ist es, was ich will, Aurel ... daß du mir deine Lust schenkst, mir Lust bereitest. So wie jetzt gerade – und auch anders. Du wirst es lernen, mein Edelstein ... wir haben viel Zeit dafür. Und nachdem ich dich schmecken konnte, gebe ich dir auch die Zeit, es kennenzulernen – ich mag deinen Geschmack, du bist so süß und unverdorben. Berühr mich, mein Edelstein – zeig mir, daß deine Hände auch hier massieren können." Bei den Worten immer wieder sacht über den noch immer bebenden Körper Aurels streichend, kam Roran auch ein wenig weiter herab ... formte sich die Kralle seines Zeigefingers klein und riß sich die Kuppe mit einer der anderen Krallen auf, strich zwischen dessen Fleisch und feuchtete den Muskelring mit seinem heißen Blut ein wenig an, umstrich diesen zärtlich und drang immer wieder ein wenig in ihn ein, während seine eigene Männlichkeit sich hart und heiß an die des jungen Prinzen drängte, dessen Lippen erneut von denen Rorans gefangengenommen wurden.

Aurel biss vor Schreck auf Rorans Zunge, als er den Finger in sich eindringen spürte und zappelte panisch unter dem Drachenkörper. Dass dies überhaupt nichts nützte, wurde ihm spätestens in der nächsten Sekunde klar, denn Roran war einfach schwerer als er und hatte auch nicht die Intention, ihn gehen zu lassen. Und langsam, ganz langsam, begann der Schmerz abzuebben und etwas Neues machte sich in ihm breit, das seine Erregung augenblicklich wieder anwachsen ließ. Des Fingers in ihm löste das selbe, wallende Gefühl aus, das auch schon Rorans Mund hervorgebracht hatte und genau das war der Moment, in dem ihm Alles egal wurde. Mit zitternden Fingern griff er an sich herab, erhaschte Rorans Erregung und begann dem Befehl Folge zu leisten, streichelte erst sanft, bevor sich seine Bewegungen verstärkten, seine Hand sich um das heiße Fleisch schloss und auf und ab massierte. Gleichzeitig bewegte er seinen Unterkörper dem Erlösung versprechenden Finger entgegen, presste sich fester an ihn, während kleine, unbewusste Seufzer seiner Kehle entwichen.

Leise und mehr als nur genießend schnurrend, vertiefte der junge Drache seinen Kuß noch und stöhnte darin auf, als er die schlanken Hände an sich fühlen konnte ... drang nun mit seinem Finger völlig in ihn und stimulierte seinen schlanken Gespielen kundig, ehe er noch ein wenig seiner Heilmagie fließen ließ und ihn empfindsamer gegenüber diesen Reizen machte, ebenso wie er dafür sorgte, daß Aurel seinen Schließmuskel besser entspannen konnte. Dann versiegte seine Magie wieder, als seine Männlichkeit nun völlig verhärtet in die ihn streichelnden Hände drängte, der Schwarzhäutige tief erschauerte – nun damit begann, seinen Finger in dem schlanken Menschen zu bewegen und ihn zu reizen. Seine Lippen über dessen Hals streichen lassend, zeigte sich schnell, wie sehr er die Berührungen seines Gespielen ihn erregten ... doch ebenso, wie sehr er sich beherrschen mußte, nicht mehr zu tun, als zu genießen – Aurel nicht so zu nehmen, wie es ihn verlangte.

Dieser stöhnte laut auf, als die Magie zu wirken begann – teils aus Schrecken, teils aufgrund der Lust, die ihn unbekannt, aber äußerst erwünscht durchflutete. Zitternd drängt er sich dem Finger entgegen, zog mit der freien Hand den Kopf des Drachen zu sich hinauf und küsste ihn wild und leidenschaftlich, selber überrascht über seine plötzliche Initiative. Sanft biss er mit den scharfen Zähen auf Rorans Unterlippe und krallte seine Finger in die lange Mähne, sich weiter an den heißen, schwarzen Körper herandrückend. Was es auch war, was hier gerade geschah, es fühlte sich nicht falsch an, wie er gedacht hatte. Erregung durchfloss seine Adern, ausgehend von dem Punkt, an dem Rorans Finger ihn reizte, und verteilte sich blitzschnell in seinem Körper, ließ diesen sich lustvoll krümmen und seiner Kehle gehauchte Seufzer entweichen.

Recht viel mehr brauchte es nicht, um den jungen Drachen noch mehr anzuheizen, der den Kuß und auch den leichten Biß genoß, ebenso wie das lustvolle Beben Aurels in seinen Armen, dessen erwachtes Feuer. Langsam ließ Roran seinen Körper schrumpfen, bis er nur noch die Größe seines Tarnkörpers hier in dieser Welt hatte und legte sich hinter den Schlankeren, den er noch immer erregte ... dann nahm er seine Finger ein wenig auseinander und weitete den jungen Menschen etwas mehr, zog sie schließlich heraus und drang im selben Augenblick mit seiner stattlichen Männlichkeit in ihn ein, ließ ihm ein wenig Zeit, sich an ihn zu gewöhnen und knabberte derweil verlangend an dessem Nacken. Erst, als er fühlen konnte, wie Aurel sich wieder entspannte, schlang er seine Arme eng um dessen Körper .. begann, sich zu bewegen und in ihn zu stoßen, legte seine Hand um dessen Erregung und streichelte sie, reizte ihn auch auf diese Art und Weise.

Schon längst war er eines Wortes nicht mehr fähig. Und als er Roran in sich spüren konnte, verflog auch die letzte Angst vor Schmerz. Haltlos begann er zu keuchen, sich unter dem immer noch schweren Körper zu winden und sich in die schwarze Haut zu klammern. Tränen trieben dem Prinzen in die grünen Augen, bevor er sich nicht länger halten konnte, mit einem heiseren Aufschrei kam und danach kraftlos liegen blieb, dabei seinem hektischen Herzschlag lauschend.

Leise bei dem Kommen des Schlankeren zu knurren beginnend, genoß Roran dessen Verengen fühlbar, dabei noch tiefer in ihn kommend ... kostete den so verstärkten Reiz völlig aus und warf schließlich den Kopf in den Nacken, laut bei seinem eigenen Kommen aufbrüllend. Nur langsam wurde sein Knurren weicher und wich einem leisen, sanften Schnurren ... dann nahm der junge Drache seine Hand von der Männlichkeit Aurels und leckte dessen Samen ab, schnurrte noch genießender und begann, sacht an dem Hals und den Schultern des jungen Prinzen zu knabbern, schließlich zärtliche Küsse auf die Haut um den feinen Halsreif hauchend. Erst nach einer Weile löste Roran sich aus ihm und ließ seinen Körper wieder anwachsen ... säuberte sich selbst mit seinem Feuer und drehte Aurel behutsam auf den Bauch, ehe er damit begann, diesen sauberzulecken, dabei noch tiefer zu schnurren, abschließend auch zärtlich in dessen Hinterbacke zwickend.

Aurel nahm die Liebkosungen nur noch durch einen trüben Schleier wahr, konnte sich überhaupt nicht auf sie konzentrieren und lag nur völlig geschafft auf den Fellen. Er hatte deutlich den heißen Samen gespürt, der sich in ihn ergossen hatte und dessen Hitze, gepaart mit der des Drachen, ließen ihn einen leichten Döszustand verfallen. Müde schaffte er es gerade noch, sich umzudrehen und kuschelte sich schutzsuchend an den warmen Körper des Anderen. "Das war... irgendwie komisch...", flüsterte er leise und schloss die Augen. "Ist das immer so..." Noch bevor er die Antwort überhaupt hören konnte, hatte sich schon der Schlaf über seine Augen gesenkt, drückte seine Lider zusammen und ließ ihn sich mit einem wohligen Laut zusammenkuscheln, die schlanken Finger mit Rorans lilanen Haaren verschlungen.

Ungewohnt sanft zu seinem Gespielen sehend, nickte der junge Drache und knabberte so zärtlich an dessem Hals, daß der erschöpfte, junge Mann nicht einmal aufwachte ... zog eines der Felle über sie Beide und schloß nun ebenso seine Augen, in einen leichten, erholsamen Wachschlaf fallend.

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